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1. Hessische Geschichte - S. 79

1897 - Gießen : Ricker
— 79 — 1685 die simmersche Linie ausstarb und mit Philipp Wilhelm von Neuburg die katholische Neuenburger Linie die pfälzische Kurwürde erlangte. Jetzt verlangte Ludwig Xiv., da sein Bruder mit einer pfälzischen Prinzessin aus der simmerschen Linie verheiratet war, die Herausgabe von Simmern, Lautern, Sponheim und des Amtes Germersheim. Als er dies auf gütlichem Weg nicht erreichte, erklärte er, der soeben abgeschlossene Friede Deutschlands mit der Türkei fei für Frankreich beunruhigend, und er müsse deshalb die deutsche Westgrenze besetzen. Französische Truppen rückten in die Pfalz ein und nahmen 1687 Kaiserslautern, Alzey, Neustadt, Oppenheim, Worms und Speyer m Besitz. Das Deutsche Reich, England und Holland vereinigten sich wohl zur Abwehr; aber Ludwig wollte keinen ehrenhaften Krieg ausfechten, sondern billigte den Befehl seines Kriegsministers, „de brnler le Palatinat“. 1688 zogen die französischen Horden am linken Neckarufer entlang und zerstörten die blühenden Orte. Nicht besser erging es dem rechten Neckarufer; bis in die Umgebung von Mainz wurde alles versengt und verheert. Das Schloß des Kurfürsten von Mainz wurde als Lazarett be- nutzt, die kostbaren Möbel verbrannt und verkauft. In den Stuben der Bürger wurden die Pferde gefüttert, und alle möglichen Gewalt- und Schandthaten verübt. Kastei und Bingen wurde von den Franzosen verbrannt. Vom 7. Juni bis 8.^September 1689 wurde Mainz von den deutschen Truppen, Bayern, Sachsen und Hessen eingeschlossen und belagert. Bei dem Sturme am 6. September fielen von 4640 Mann 1002 Mann, sowie beinahe alle Offiziere. Am 8. September mußten die Franzosen die Stadt übergeben. — Das Schloß zu Heidelberg wurde ausgeplündert, die Thore und Mauern durch Pulver zersprengt, der Otto-Heinrichsbau verbrannt, die Stadt so verwüstet, daß kaum einige Gebäude der Zerstörungswut entgingen. In welch furchtbar roher Weise die Horden des „allerchristlichen" Königs wehrlose Bürger mißhandelten und schändeten, läßt sich nicht wiedergeben. Die schönen Dome zu Worms und Speyer wurden angezündet, Kirchengeräte und Reliquien verbrannt und geraubt, die Grabstätte der deutschen Kaiser bei Speyer erbrochen und die Gebeine derselben auf die Straße geworfen. Wohl endete der Friede zu Ryswick (1697) den Krieg; aber den Wohlstand und das Glück konnte er der Pfalz nicht bringen. Das Land war von einem Fürsten beherrscht, der ihm nicht aus seinem kläglichen Zustand aufhelfen konnte. Ein Herrscher, der, statt seinem verarmten Volk aufzuhelfen, sein Geld durch heillose Verschwendung vergeudet, war noch das größte Unglück für das arme Pfälzerland. Diese Mißwirtschaft am pfälzischen Hofe, die sich unter den folgenden Fürsten noch steigerte und die Verfolgung Andersgläubiger eifrig betrieb, führte denn auch zum Untergang des pfälzischen Kui'ftaats. Im Frieden^zu Lnneville (1801) kamen die rechtsrheinischen Telle an Baden, Hessen und Bayern, die linksrheinischen an Frankreich. Letztere fielen 1815 zum größten Teile an Bayern und Hessen.

2. Hessische Geschichte - S. 36

1897 - Gießen : Ricker
— 36 — Schlitz, zur Wiederherstellung durch Schenkung übergab. Die Restauration wurde seit dieser Zeit in Angriff genommen und 1896 zu Ende geführt. Unter den entsprechenden Feierlichkeiten fand die Einweihung der wiederhergestellten ehemaligen Komthnreikirche statt. !<>♦ Die Grafen von Ratzenellenbogen. Die Provinz Starkenburg ist aus 22 verschiedenen, ehemals souveränen, Staaten zusammengesetzt. Einen der wichtigsten Bestandteile bildet die ehemalige Ober-Grafschaft Katzenellenbogen. Das Gebiet der Herren von Katzenellenbogen umfaßte die Nieder- und Ober-Graf-schast. Erstere bildete den größten Teil des heutigen Nassau, etwa im Umfange des heutigen Lahn- und Taunuskreises. Die Ober-Grafschaft erstreckte sich östlich bis Reinheim mit der ehemaligen Cent Ober-Ram-stadt, reichte an der Bergstraße bis Auerbach und zählte außerdem noch die ganze fruchtbare Riedebene bis nach Rüsselsheim bei Mainz zu ihrer Hoheit. Die Katzenellenboger Herren, welche sich nach ihrem im Ober-Rheingau gelegenen Schlosse benannten, führen von 1140 ab den Grafentitel. Diether ll. zog 1248 mit Ludwig Ix. nach Egypten und beteiligte sich an der Eroberung von Damiette. Im Kampfe mit saracenischen Seeräubern rettete er sich, als diese sein Schiff in den Brand steckten, durch Schwimmen. Ein Katzenellenboger Graf Bertholt) Iv. nahm an der Eroberung von Konstantinopel teil. Durch Tapferkeit und Ritterlichkeit zeichnete sich das Geschlecht der Katzeuellenbogener stets aus. An ihrem Hofe wurden ritterliche Tugenden und Minnegesang gepflegt. Walther von der Vogelweide preist den Grafen Diether Iii. wegen seiner Milde und Freigebigkeit. Der Graf lohnte den Dichter durch Überreichung eines kostbaren Ringes. Nicht bloß einzelne, sondern alle Herren von Katzenellenbogen nahmen in der Geschichte eine ehrenvolle Stellung ein. In ihrem Lande genossen sie die Achtung ihrer Unterthanen wegen ihrer sparsamen und sorgfältigen Verwaltung. Diether Iv. von Katzenellenbogen begleitete Kaiser Heinrich Vii. von Luxemburg auf seiner Römerfahrt und nahm an der Belagerung von Brescia teil. Bei seinem Einzuge in Rom (1312) fand der Kaiser die Engelsburg und den St. Peter durch seine Feinde verschanzt und den größten Teil der Stadt gesperrt. Es entspannen sich blutige Kampfe zwischen Italienern und Deutschen, das Kapitol wurde gewonnen; St. Peter und die Engelsburg blieben in den Händen der Feinde, so daß die Kaiserkrönung im Lateran stattfinden mußte. In Anerkennung der treuen Dienste, die Graf Diether von Katzenellenbogen, der edle Mann, Blutsverwandte (consanguineus Ehrentitel) und treue Freund seinem Kaiser geleistet, wird seinem „Schlosse Katzenellenbogen mit dem Thale daselbst und seinem Bergschlosse Lichtenberg mit dem darunter liegenden Orte Biberau und den Menschen, die daselbst wohnen die Fülle der kaiserlichen Gunst zu teil und ihnen gestattet, vermöge der höchsten kaiserlichen Autorität die Freiheiten und Immunitäten, deren sich Stadt

3. Hessische Geschichte - S. 80

1897 - Gießen : Ricker
- 80 — 3. Die wal-enserkolonien in Hessen (*688—1(699)» Etwa eine Stunde vom Schloßberge bei Niedermodau im Kreise Dieburg liegen in malerischer Gegend die Waldenserorte Rohrbach, Wembach und Hahn. Fahren wir mit der hessischen Ludwigsbahn vou Frankfurt nach Großgerau, so gelangen wir nach einhalbstündiger Fahrt nach dem friedlich gelegenen Waldenserdorfe Walldorf. Die Vorfahren dieser Gemeinden, Waldenser genannt, fanden in unserem Hessenlande unter dem toleranten Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt vor etwa mehr als 200 Jahren gastliche Aufnahme, nachdem ihr Landesherr, der Herzog von Savohen, sie vertrieben hatte. Verweilen wir etwas näher bei den Schicksalen dieser Flüchtlinge und ihrer Niederlassung in Hessen! Südlich der gewaltigen Alpenkette, etwa 15 Stunden westlich von der italienischen Stadt Turin in der Landschaft Piemont befinden sich schöne Thäler, welche von himmelhohen Bergen umgeben sind. Während auf den hohen Felfen die Adler horsten und die Gemsen jagen, gedeihen in den tiefer gelegenen Gegenden Weintrauben, Feigen und Oliven. In diesen Thälern wohnte fchon seit vielen hundert Jahren ein gottes-fürchtiges Volk, die Waldenser, welcher Name wohl soviel als „Thalleute" sagen will. Diese Leute zeichneten sich von jeher durch strenge Sittenreinheit und wahre Frömmigkeit aus; gab es doch einige unter ihnen, welche ganze Bücher der heiligen Schrift und eine große Anzahl Psalmen auswendig wußten. Im Verkehre mit andern waren sie freundlich und bescheiden, liebten Einfachheit in ihrer Kleidung, waren fleißig und nährten sich redlich von ihrer Arbeit. Sie waren außerdem wie alle Bergbewohner treffliche Bogenschützen und Jäger. Sie hielten nur an den Überlieferungen der Apostel fest, gestatteten die Priesterehe und den Genuß des Abendmahls in beiderlei Gestalt. Dadurch zogen sie sich den Haß und die Verfolgung der römischen Kirche zu. Den ersten Anstoß zu den Glaubensverfolgungen gab die Einsetzung eines geistlichen Gerichts, die Inquisition, im 13. Jahrhundert durch den spanischen Mönch Dominicns von Gnsman. Dieser ließ die Bewohner des südlichen Frankreich, die Albigenser, welche sich nicht zum Papsttum bekennen wollten, durch dieses geistliche Gericht mit den schrecklichsten Folterqualen verfolgen. Auch die Waldenser konnten dieser Verfolgung nicht entgehen. Sie traf zunächst die benachbarten französischen Orte in der Provence. Auch in der nahe gelegenen französischen Provinz Dauphins hausten die wilden Soldaten der Inquisition gegen die friedlichen Bewohner, sodaß 3000 Menschen in wenigen Tagen einen gräßlichen Tod fanden. Die Waldenser in den Thälern Piemonts hatten gleichfalls viel zu leiden; aber tapfer wehrten sie sich gegen ihre Bedränger. Im Jahre 1400 erschien am Weihnachtstage der Inquisitor Borelli im Thale Pragelas und ließ viele Bewohner in den Häusern und Kirchen grausam niedermetzeln. _ Die Reformation übte auf das Schicksal der Waldenser günstigen Einfluß. Sie fanden, daß ihre Lehre in vielen Dingen mit der der

4. Die neuere Zeit - S. 153

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 153 — X3ourbon sollte vom Niederrhein her durch Franken gegen Wien vorrücken; 2. Moreau sollte durch Schwaben nach Bayern dringen; (3. Bonaparte sollte durch Oberitalien und Tirol die Verbindung mit Moreau Herstellen). 1<^Jourdan war von der Lahn her über Nürnberg bis in die Nähe von Regensburg vorgedrungen, als Erzherzog Karl, der bisher durch steten Rückzug Verstärkungen an sich gezogen hatte, zum Angriff überging und die Franzosen bei Amberg und Eiq.tinrg so entscheidend schlug, daß Jourdan über die Lahn auf das linke Rheinufer zurückging. Das Heer Jourdans hatte sich auf deutschem Boden unerhörte Bedrückungen und Ausschreitungen zu schulden kommen lassen (die Stadt Nürnberg z. B- berechnete die Kosten der französischen Einquartierung in diesem Jahre auf 3 Millionen Mark). Als dann die Franzosen fluchtähnlich zurückgingen, vollendeten die erbitterten Bauern (besonders im Spessart) die Niederlage des Heeres. 2. Nach der Besiegung Jourdans wandte sich der Erzherzog gegen Moreau, der bis nach Schwaben vorgedrungen war; doch Moreau bewerkstelligte rechtzeitig und ohne große Verluste seinen Rückzug über den Schwarzwald (durch das Höllenthal bei Freiburg) und über den Rhein. o) Napoleon Bonapartes Siegeslaufbahn in Italien, 1796/97. 1. Der jugendliche General Bonaparte übernahm im Frühjahr 1796 den Oberbefehl über die italienische Armee der Republik. Er zersprengte die vereinigten Österreicher und Sardinier in einer Reihe, von Gefechten in den ligurischen Alpen (bei Millesimo n. a. O.) und zwang den König von Sardinien zu einem Separatfrieden. Der Tagesb esehl, mit welchem Bonaparte im April 1796 zu Nizza den Oberbefehl über die 40000 Mann starke, aber von allem Nötigen entblößte „italienische Armee" übernahm, lautete: „Soldaten, ihr seid nackt, schlecht gekleidet; die Regierung schuldet euch viel, sie kann euch nichts geben. Eure Geduld, euer Mut inmitten dieser Felsen verdienen Bewunderung: aber sie bringen euch keinen Ruhm. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden euch zufallen; Ehre, Ruhm, Reichtümer werden euer Teil feiu. Soldaten Italiens, solltet ihr's an Mut und Ausdauer fehlen lassen?"l. 2. Durch seinen Sieg bei Lodi an der Adda gewann Bonaparte Mailand und das Übergewicht in Italien: Parma und Modena, der Papst und Neapel suchten um Waffenstillstand nach. Bonaparte trat den ihm stammverwandten Italienern gegenüber als Befreier und Herr zugleich auf. Die lombardischen Städte, der Papst und die übrigen Fürsten 1 Vgl. Hannibals Worte bei Lwius (Xxi, 35).
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