Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

2. Das Mittelalter - S. 95

1896 - Bamberg : Buchner
95 Simonie, ermglicht er durch die von ihm gesetzten Ppste die Reformation des rmischen Stuhls. Und doch ruft noch unter Heinrich Iii. die Kaiserpolitik in kirchlichen wie in weltlichen Kreisen eine Unzufriedenheit hervor, welche unter seinem Sohne und Nachfolger Heinrich Iv. wachsen und dessen Regierung zu einer unabsehbaren Kette von Kmpfen gestalten sollte. 1. Militrische Erfolge Heinrichs Iii. im Kampfe gegen Bhmen und Ungarn. Der erst 22jhrige Heinrich verfgte bei seinem Regierungsantritte der eine ungewhnliche Macht; Trger dreier Kronen, der deutschen, burgundischen, italienischen, war er zugleich unmittelbarer Herr von ganz Sddeutschland (Franken, Bayern, Schwaben). Im Anfange seiner Regierung hat er in glcklichen Kmpfen mit Bhmen und Ungarn seine Macht nicht blo behauptet, sondern auch gemehrt. a) Nach dem Tode Miezislavs war die Gefahr, die von Polen her dem Reiche gedroht, beschworen, da wagte sich ein neuer groslavischer Ver-such hervor, von Bhmen aus; der von Konrad Ii. eingesetzte Bhmenherzog Bretislav eroberte im ersten Jahre der Regierung Heinrichs Iii. Polen. Auf zwei Feldzgen (104041) zerstrte Heinrich nicht blo die dem Reiche gefhrliche Verbindung Bhmens und Polens, sondern brachte auch mit Bre-tislav auf einem Reichstage zu Regensburg ein Abkommen zu stnde, welches auf Jahrzehnte ein freundschaftliches Verhltnis zwischen Bhmen und dem Reiche begrndet hat. Gleichzeitig mit dem Versuche des Bhmenherzogs trug sich der Vorsteher des Prager Bistums mit dem Gedanken, sein Bistum zu einer erzbischflichen Metropole zu erheben und so Bhmen auch kirchlich vom Erzbistum Mainz und damit vom Reiche zu trennen, ein Versuch, der erst unter Karl Iv. geglckt ist. Der deutschen Herrschaft erstand von Bhmen her erst wieder Gefahr in den Zeiten Ottokars des Groen, dem deutschen Wesen in der Zeit der hussitischen Bewegung. b) Auf jenem Reichstage zu Regensburg erschien als schutzflehender Flcht-ling König Peter von Ungarn, der noch kurz zuvor in einem engen Bndnisse mit Bretislav von Bhmen gegen das Reich gestanden war. Ihn, den Neffen Stephans des Heiligen, des Grnders des ungarischen Reiches, hatte der ungarische Adel vertrieben und an seiner statt einen einheimischen Groen vom Stamme Arpads, Aba oder Obo, auf den Thron erhoben. Da dieser in die bayerische Ostmark einfiel, unternahm Heinrich Iii. zwei Feldzge nach Ungarn (1042-43) und begngte sich zunchst mit der Abtretung des Grenzgebietes zwischen der Fischarnndnng einerseits, Leitha und March andererseits. Mangelhafte Ausfhrung des Vertrags fhrte Heinrich Iii. (1044) zum drittenmal nach Ungarn. Er gewann nach kurzem, aber hartem -Kampfe mit den zahlreichen ungarischen Reiterscharen einen vollstndigen Sieg

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 166

1909 - Bamberg : Buchner
166 Anhang. und verwsten die Kulturlandschaft und beginnen auf ihren Trmmern ein neues Leben. Aber in Orts- und Flurnamen und in vielen Wrtern der Sprache des Landes leben Kelten und Rmer heute noch fort, und durch die fortwhrenden Funde an Waffen und Mnzen, Schmuck- und Haushaltungsgerten und in den zu Tage gefrderten berresten ihrer Bauten erneuern sie immer wieder ihre Ver-gangenheit. 3. Den Alemannen oder Schwaben gelang die Begrndung eines selb-stndigen Staatswesens nicht. Sie gerieten vielmehr im Jahr 496 unter die Oberherrschaft ihrer nrdlichen Nachbarn, der Franken, von denen sie auch teilweise sdwrts gedrngt worden waren. Als Grenzlinie zwischen Franken und Schwaben kann im allgemeinen die Enz- und B?nrrlinie gelten. Als Teil des Frankenreichs wurden die Alemannen mit der christlichen Religion (Katholizismus) und der franko-romanischen Kultur bekannt. Es erhoben sich Kirchen und Klster; Wein-, Obst-und Gartenbau kamen auf, und die Bischofssitze Konstanz (Speier, Worms und Wrzburg)1 wurden jetzt die Ausgangspunkte der Kultur. Fr Verwaltungszwecke war während der Frankenherrschaft das weltliche Gebiet des Herzogtums Schwaben in (51) Gaugrafschaften eingeteilt, und dies blieb auch so noch unter den Sachsenkaisern. Als aber seit den Saliern das Städte Wesen mehr und mehr emporkam, die Amts- und Dienstlehen der kniglichen Ministerialen allmhlich erblich wurden, und ein selbstndiger Herren stand sich entwickelte, lsten sich diese Gaugrafschaften nach und nach auf, und so sehen wir bis zur Hohenstaufenzeit als Besitzer des Landes Herren geschlechter (Herzge, Grafen, Reichsritter und niedere Adelige), Städte, Stifter und Klster. Allein im Jahr 1079 verlieh Heinrich Iv. das alte Herzogtum Schwaben an Friedrich I. Grafen von Hohenstaufen, und seitdem verblieb es bei diesem Geschlecht bis zu seinem Untergang (1268). Von da an aber verlor das Herzogtum Schwaben wieder allen innern"halt, und Kaiser Rudolf hatte sogar 1288 ausdrcklich darauf verzichtet, es wiederherzustellen. Dadurch erfolgte auch die Zersplitterung der herzoglichen Rechte, und es gewann wieder eine Reihe von Grafschaften und andern Herrschaften an Selbstndigkeit und Bedeutung. Zu diesen gehrte auch die Graffchaft Wirtemberg, die es verstand, aus kleinen Verhltnissen heraus ihr Gebiet mit Glck und Geschick zu vergrern. Schon in der zweiten Hlfte ,des 14. Jahrhunderts berragte diese Grafschaft an Gebietsnmsang die brigen schwbischen Herrschaftsgebiete bei weitem. Wenn man aber heute noch statt Wrt-Lemberg gerne auch Schwaben schlechthin sagt, so ist dabei doch zu bercksichtigen, \ V?f da ein geschichtlicher Zusammenhang zwischen der Grafschaft Wirtemberg und dem alten Herzogtum Schwaben nicht bestanden hat. Vielmehr gilt, da die Geschichte Wrttembergs die Geschichte seines Herrscherhauses ist. Ii. Die Grafschaft Wirtemberg. 1. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts nennen sich die Wittelsbacher urkundlich nach ihrer Burg Wittelsbach bei Aichach; die Wettin er nach ihrer Burg Wettin bei Halle; die Wirtemberger aber schon seit 1083 nach ihrer 1 Zwei Dritteile des jetzigen Wrttemberg gehrten zur Dizese Konstanz.

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 126

1909 - Bamberg : Buchner
126 Mittlere Geschichte. land, nach dem Rhein. Und um hier desto ungestrter zu Werke gehen zu knnen, mute man rckenfrei sein d. h. Oberitalien oder wenigstens die wichtigsten Alpenpsse als die Schlssel zu Italien im Besitze haben. Durch fortgesetzte Verbindungen mit deutschen Frstenhfen bekam Frankreich einen Einflu auf die inneren Verhltnisse Deutschlands und mit der Zeit (1490) auch den Besitz von Mailand. 5. Obwohl nun die Reichsstnde dem Kaiser ob dieses Franzosen-einfalls bittere Vorwrfe gemacht hatten, hatten sie ihm doch die ntigen Kriegsgelder versagt. Dies verleidete ihm die Reichsangelegenheiten der-maen, da er es volle 27 Jahre nicht der sich gewann, persnlich wieder einer deutschen Reichsversammlung anzuwohnen, ein sprechender Beweis fr den begonnenen. Verfall des deutschen Kaisertums. Selbst als die 1453 Kunde von der Eroberung Konstantinopels durch die Trken (1453) einen tiefgewaltigen Eindruck auf ganz Europa machte,1 rhrte der Schirmvogt der Kirche keinen Finger. Weder zog er selbst ins Feld, noch rief er die Fürsten des Reichs zum Kreuzzug auf. Im Reiche aber ging es mit der Zeit drunter und drber". Die Zeiten des Interregnums schienen wieder gekommen zu sein. Allerorten nahmen die Fehden berhand. An die Stelle des Landfriedens trat wiederum das Faustrecht. Alle Stnde griffen zur Selbsthilfe, da die oberste Reichsgewalt den Dingen ruhig ihren Lauf lie.^ Von da ab tauchte wiederholt der beliebte Plan auf, den Kaiser abzusetzen. Doch jedesmal scheiterte die Ausfhrung dieses Planes an der' Uneinigkeit der Fürsten. Aber die Schwche Friedrichs zeigte sich nicht blo in den Reichs-, sondern auch in seinen eigenen Landesangelegenheiten. Die Adeligen sterreichs, mit ihrem Landesherrn unzufrieden, riefen den Ungarnknig Matthias Corviuus ins Land, der sterreich bis auf Ober-sterreich (Linz) besetzte (1477). Und als die Trken Krnten und Steiermark wiederholt verwsteten, und Friedrich seinen dortigen Untertanen keinen Schutz bot, huldigten auch sie dem Ungarnknig, so da dieser seit 1487 Untersterreich, Krnten und Steiermark in seiner Hand vereinigte, in Wien seinen Wohnsitz aufschlug und sich mit dem Gedanken tragen konnte, aus 1 Daher das Zwlfeluten. Es ist die Trkenglocke", die tglich um die Mittagszeit alle Christen mahnt, sich zum Gebet gegen die Trken zu vereinigen. So bestimmte es Papst Calixtus Ii. 2 Hieher gehrt z. B. der Krieg zwischen dem Kurfrsten von Brandenburg, dem Markgrafen von Baden und dem Grafen (Ulrich) von Wirtenberg einerseits, und dem Pfalzgrafen Friedrich (Pflzer Fritz) andrerseits (1462) wegen der Reichshauptmannschaft der drei ersteren. Der Pfalzgraf siegt bei Seckenheim und nimmt seine Gegner gefangen (vergl. das Mahl zu Heidelberg"). 234

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 121

1909 - Bamberg : Buchner
Wenzel. Ruprecht von der Pfalz. Sigismund. 121 grasen von Nrnberg, Friedrich von Hohenzollern, zum Markgrafen und Kurfrsten von Brandenburg ernannt (1417).1 Whrend nun 1417 Sigismund in Ungarn weilte, kam die Erbitterung der Bhmen zum offenen Ausbruch (1419). Die Aufregung hierber kostete Wenzel das Leben. Er starb am Schlag. Sigismund wre sein Nachfolger geworden. Aber die Bhmen, die ihm mit Recht die Schuld am Tode ihres Hns beimaen, weigerten sich, einem wortbrchigen" Fürsten zu huldigen. Der Adel aber bemchtigte sich des Kirchenguts. Bhmen ward in seinen tiefsten Siefen aufgeregt. Man rief das Land zum Gottesfreistaat" aus. Als Christen wollten die Tschechen nichts mehr vom Papste, und als Tschechen nichts mehr von einem Deutschen als Oberhaupt wissen und nannten sich Husiten. Auf Betreiben Sigismunds lie Papst Martin den gemeinsamen Kreuzzug gegen die Husiten predigen (1420).^ Aber unter Ziskas Fhrung warfen die Husiten das Kreuzheer vor Prag zurck und besiegten es zum zweitenmal bei Wyfchehrad (1420). und zum drittenmal bei Deutschbrod (1422). 9. Sigismunds Lage war eine verzweifelte. Ein neuer Trken-einfall rief ihn nach Ungarn, und vom Reich hatte er gegen die Husiten Adrianopel eingenommen, Serbien unterworfen, und, nach dem blutigen Siege bei Nikopolis (1396) der König Sigismund und seine Ritter Bosnien erobert. Seitdem bedrngten die Trken Ungarn und sterreich ebenso bestndig, wie die Um-gegend von Konstantinopel. Und als dieses Bollwerk des christlichen Ostens (Ende Mai) 1453 gefallen war, blieb das andere Bollwerk, Wien, noch mehr als zwei Jahr- 1406 hunderte lang das Ziel der trkischen Waffen (Trkenkriege!). 1 Damit kamen die Hh enzoll ern, ein schwbisches Grafengeschlecht, in den noch nicht vllig germanisierten Norden, berufen, dem deutschen Gedanken daselbst Bahn zu brechen und in spteren Jahrhunderten ein Hort des Deutschtums zu werden. Die ltesten Ahnherren der Hohenzollern sind die Grafen Bnrchard und Wezel, Zettgenossen Heinrichs Iv. Von einem Burchard Ii. und seinem dritten Sohne Friedrich I. an be-ginnt dann eine ununterbrochene Reihe von Grafen. Die Burggrafschaft Nrnberg erhielten sie von dem Hohenstaufen Heinrich Vi. Als Burggrafen erwarben sich die Hohenzollern Ansbach und Bayreut. Schon 1411 war Friedrich V. von Sigismund zum erblichen vollmchtigen Verweser und obersten Hauptmann" der arg herabgekommenen und durch die Fehden der unbotmigen Adelsgeschlechter wie z. B. der Quitzows tief zerrtteten Mark Brandenburg bestellt worden. Im Juni 1412 sodann war Friedrich in dem Lande eingetroffen und hatte sich binnen zweier Jahre in einem mit Umsicht und Ausdauer gefhrten Kampf gegen die bermtigen Junker zum Herrn des Landes gemacht, das er um (1417) als Landesherr und Kurfürst fr immer erhielt. Gewertet wurde der Besitz der Markgrafschaft zu 400 000 Goldgulden. 2 Kaiser Karl V. soll, als ihm in Worms zugeredet wurde, Luther das Geleite zu brechen, geantwortet haben: Ich will nicht errten wie Sigismund", was damit zusammenhngt, da Sigismund zu Konstanz errtet sein soll, als ihn Hus, starr an-blickend, in seiner letzten Not daran gemahnte: Bin ich doch hierhergekommen unter des Kaisers sicherem Geleite". 229

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 123

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht Ii. Friedrich Iii. 123 Viii. Die Habsburger bis zum Ausgang des Mittelalters. (14381519.) Kapitel 74. Albrecht Ii. (14381439.) Friedrich Iii. (14401493.) 1. Der Gegenbewerber Albrechts war der Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg gewesen. Doch erst 433 Jahre spter sollte die Kaiser-krne an die Hohenzollern gelangen. Noch war ihre Zeit nicht gekommen. Albrecht selbst aus dem immerhin lteren und angesehenen Hanse Habs-brg wurde brigens einstimmig gewhlt. Er war ein ernster und energischer Fürst und ein mutiger und versuchter Feldherr, ganz wrdig, die lange Reihe der Habsburgischen Kaiser zu erffnen. Mit den Bhmen, deren radikale (hnsitische) Elemente dem Polenknig Kasimir die Krone angetragen hatten, mute Albrecht um den Besitz seiner Herrschaft streiten, die ihm durch den Brnner Erbvertrag (vergl. Kap. 72 4) zukam. Und zu gleicher Zeit mute er nach Ungarn, seinem anderen Knigreiche, eilen, es gegen die Trken zu verteidigen (April 1439). Aber in den sumpfigen Niederungen zwischen Thei und Donau zog er sich die Ruhr zu, der er, erst 42 Jahre alt, erlag (Oktober 1439). 2. Zu seinem Nachfolger wurde gewhlt (1440) sein Bruder Fried- 1440 rieh, Herzog von Steiermark, und nun auch Herzog von sterreich. In Bhmen und Ungarn sollte der noch zu erwartende Leibeserbe Albrechts aus den Thron erhoben, und Friedrich zu dessen Vormund bestellt werden. Im Februar 1440 genas die Kniginwitwe eines Shnleins, das Ladis-laus Pvstumus (d. i. der Nachgeborene) getauft ward. Allein König Ladislaus starb 17jhrig an der Pest (1457); und die Bhmen whlten jetzt ebenso wenig wie die Ungarn seinen Vormund, Kaiser Friedrich Iii.', 1 Im Jahr 1452 war Friedrich Iii. nach Rom gezogen, um sich vom Papst krnen zu lassen. Er ist der letzte Kaiser gewesen, der der berlieferung treu geblieben ist. Nach ihm erst machte man ernst mit den Abmachungen des Kurvereins von Rhense und gab den Zauber der Kaiserkrnung durch den Papst preis. 231

7. Hessische Geschichte - S. 25

1897 - Gießen : Ricker
— 25 — der ansgefochtenen Fehden war der Mainzer Sprengel unter Werners Vorgänger in Schulden geraten. Eifrig war jener nun bemüht, den Frieden' wieder herzustellen. Die fast 20 jährige Fehde über Mainzer Kirchenlehen in Hesfen und Thüringen führte er zu Ende. Wenn er auch die meisten Lehen in Hesfen dem Landgrafen Heinrich zugestehen mußte, so wurden ihm doch noch einige Städte zu Lehen aufgetragen. Da Philipp von Hohenfels, Richards Vertreter am Mittelrhein, sich Übergriffe in die Besitzungen der Mainzer Kirche erlaubte, Steuern erpreßte, so mußte Werner an der Neuwahl eines Königs viel gelegen sein. Ludwig von Bayern, der mächtigste Herzog am Rhein, suchte Werner für feinen Neffen und Mündel Konradin zu gewinnen. Ottokar von Böhmen, der sich auch auf den deutschen Königsthron Rechnung gemacht hatte, erschien auf die Einladung zum Wahltag gar nicht, sondern suchte den Papst Urban Iv. gegen Konradin einzunehmen. Dadurch erhielt die staufisch-bayerische Partei einen empfindlichen Stoß. Richard von Cornwallis erschien auch in Deutschland, und Ottokar von Böhmen trat auf seine Seite. Mit dem einflußreichen Pfalzgrafen Ludwig von Bayern verdarb es Richard gründlich durch sein Vorgehen gegen Kouradiu. Er hatte nämlich Ludwig versprochen, Konradin als Herzog von Schwaben anzuerkeuuen, erklärte nun aber das Herzogtum Schwaben als dem Reiche anheimgefallen. Richards Ansehen war im ganzen unter den deutschen Fürsten gering. Auch konnte man von ihm die Herstellung des Landfriedens*) nicht erwarten. Sollte in dieser Beziehung etwas geschehen, so mußten die Fürsten selbst Hand anlegen, nachdem der mächtige Städtebund zerfallen war. In diesem Punkte waren Werner von Mainz und Pfalzgraf Ludwig einig. Am 21. Juui 1264 kam der Landfriede zu stände. Die Dauer wurde auf zwei Jahre festgesetzt und umfaßte die Gebiete zwischen Lahn und Neckar; gegen Hessen, Thüringen und Sachsen folgte er der Grenze der Mainzer Besitzungen. Die Städte hätten sich über dieses Zustandekommen freuen sollen, da es sie doch hauptsächlich au-giug, wenn die den Handel und das Gewerbe störenden Fehden abgestellt würden. Statt dessen verhielten sich jene dem Landfrieden gegenüber sehr zurückhaltend, weil sie fürchteten, dadurch dem Einflüsse der Fürsten zu sehr preisgegeben zu werden. Am 15. Juni 1265 brachte Werner einen neuen Landfrieden zustande. An diesem beteiligten sich nur die wetterauischeu Städte: Frankfurt, Friedberg, Wetzlar, Gelnhausen, ferner die Herren von Eppenftein, von Weilnau, Reinhard von Hanau, Philipp von Falkenstein und Eberhard von Katzenellenbogen/ An der Spitze stand Werner von Mainz. Es wurde der Grundsatz aufgestellt, daß der Kläger dem Gerichte des Beklagten zu folgen habe. *) Zur Sicherung des allgemeinen Landfriedens schloß man Bündnisse. Tiese wurden für bestimmte Jahre geschlossen. Während dieser Zeit durften sich die Glieder des Bundes untereinander nicht befehden. Es bildeten sich bestimmte Landsriedenskreise heraus, an deren Spitze der Landeshauptmann stand.

8. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 48

1882 - Berlin : Habel
48 bürg, Eichstedt und Erfurt für Ostfrauken (einschließlich Hessen) und Thüringen und regelte auch die Verhältnisse der bairischen Kirche (Bistümer Regensburg, Freising, Passau, Salzburg). Von Klöstern verdankten ihm außer andern die von Fulda (gegründet 744) und Ohrdruf in Thüringen ihre Entstehung. Die neugegründeten Bistümer brachte er in strenge Abhängigkeit von Rom (aus dem Concilium Germa-nicum erkannte man die päpstlicheobergewalt an und genehmigte die Einführung der römischen Kirchenordnungen und der bene-dimnischen Klosterregel), doch faßten seine Bestrebungen nur 748 allmählich Wurzel. So ward Winfried, der seit 748 als Erzbischof von Mainz auch auf die westfränkische Kirche großen Einfluß ausübte, dadurch, daß er die Kirche des mächtigsten und bald daraus fast einzigen christlichen Reiches des Abendlandes mit Rom aufs engste verband, der eigentliche Be-j grün der der römischen Priesterherrschaft. _ In seinen alten Tagen nochmals von Begeisterung ergriffen begav^stch"'Winfried abermals zu den Friesen, erlitt 7m aber hier 754 den Märtyrertod. Mit Ausnahme der Friesen und Sachsen waren bei seinem Tode sämtliche deutsche Völkerschaften bekehrt. V. Das karolingische Reich mrtev Karl dem (Orofmt 768-814 768—814. _ Pippin vererbte das fränkische Reich auf feine beiden Söhne Karl und Karlmann, von denen jeder die Hälfte der beiden Reichshälften erhielt, während jedoch der Begriff der Reichseinheit festgehalten ward. Als Karlmann bereits im 77i Jahre 771 starb, ward Karl mit Ausschluß der Söhne desselben König aller Franken. A. Varls Ariege und äußere Erfolge. 1. Die Kangodarderckriege. 773—774 Erster Feldzug 773—774. Im Jahre 771 hatte Karl seine Gemahlin, die Tochter des Langobardenkönigs Desi-derius, verstoßen. Dafür verlangte derselbe vom Papste Hadrian die Salbung der Söhne des Karlmann, dessen Witwe zu ihm geflohen war, zu Frankenkönigen und rückte auf die Weigerung des Papstes gegen Rom an. Hadrian wandte sich an Karl, welcher mit einem Heere die Alpen überschritt, den Desiderats in Pavia belagerte und ihn zur Ergebung zwang. Derselbe endigte in einem fränkischen Kloster. Karl nannte sich seitdem König der Franken und Langobarden, denn das König-

9. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 95

1882 - Berlin : Habel
verstand sich Bretislaw dazu, auf einem Reichstage zu Regenz-burg huldigend zu erscheinen. Doch beließ ihm der König das den Polen entrissene Schlesien. Seitdem blieb Bretislaw treu. Kasimir bekannte sich als Heinrichs Lehnsmann, legte den von Boleslaw Chrobry angemaßten Königstitel ab und durste nach Polen zurückkehren, wo er unter mancherlei Kämpfen seine und der christlichen Kirche Herrschaft wiederherstellte. b) Heinrichs Kämpfe gegen Ungarn 1042—1053. Jn Ungarn war Stephan der Heilige 1038 gestorben. Es folgte ihm sein Schwestersohn Peter, der Sohn eines vmetianischen Dogen. Gegen diesen, der sich bald verhaßt machte, wählten die ungarischen Großen Stephans Schwager Aba. Als Peter nach Deutschland zu Heinrich geflohen war, fiel jener verheerend in die Ostmark und Mähren ein. Da zog der König im Jahre 1042 gegen Ungarn, eroberte Heim-1042 bürg und Preß bürg und schlug König Aba in zwei Treffen. Er hatte anfangs den Plan, Peter aus den Thron zurückzuführen, doch ließ er sich nach einem zweiten Zuge gegen Aba auf dessen demütiges Bitten bewegen, ihm die Krone zu belassen, dafür mußte derselbe das Land bis zur March und Leitha abtreten (1043). Doch schon im folgenden Jahre 1043 machte Aba neue Rüstungen. Da bot Heinrich abermals die Baiern und Böhmen aus und schlug 1044 die Ungarn trotz 1044 ihrer Übermacht jenseits der Raab bei Mensö (unweit Raab). Nun ward Peter wieder aus den Thron gesetzt und bekannte sich zu Stuhlweißenburg, als König Heinrich 1045 dahin kam, 1045 als deutschen Lehnsmann; dasür durfte er eine deutsche Abteilung zu seinem Schutze in Ungarn zurückbehalten. Aba ward von Peter gefangen genommen und hingerichtet. Indessen schon im Jahre 1046 erfolgte ein nationaler 1046 Rückschlag. Die Magyaren vertrieben die Deutschen, fielen wieder in das Heidentum zurück, blendeten Peter und erhoben einen verbannten Großneffen Stephans, Andreas, auf den Thron. Derselbe war jedoch Christ und stellte das Christentum bald wieder her, auch erbot er sich gegen Heinrich Zins zu zahlen. Nichtsdestoweniger ließ der König im Jahre 1050 1050 den Krieg gegen ihn eröffnen. Derselbe verlies auch anfangs günstig, indem die Feinde verschiedene Male durch die Baiern von Heim bürg zurückgeschlagen wurden, doch wendete sich im darauffolgenden Jahre das Glück auf die Seite der Ungarn. Als nämlich die Herzoge von Böhmen und Kärnten 1051 aus Heinrichs Befehl am nördlichen Donauufer vor-1051 rückten, geriet das Heer in Not und Mangel und mußte den Rückzug antreten. Nicht mehr Glück hatte Heinrich im Jahre 1053, wo er ohne Ersolg Preßburg belagerte. Papst 1053

10. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 18

1908 - Bamberg : Buchner
18 Das weifische Herzogtum. allem Passau der Mission an, untersttzt von Regensburg, Preising, Salzburg, von den Benediktinern zu St. (Emmeram, Niederaltaich, Metten und anderen Klstern. Ris hervorragende Kolonisten kamen auch hier spter die Cistercienser dazu, die in Sd- wie Norddeutschland weite Strecken kultivierten. Das Donautal war damals dicht bewaldet und wenig an-gebaut; in seiner Kolonisation standen, besonders nach der Beseitigung der fast 50jhrigen Ungarnherrschaft, der Kirche die weltlichen Grundherren zur Seite, unter denen die Babenberger Markgrafen besonders genannt werden mssen. So krftig schlug deutsches Wesen in diesen Landen Wurzel, da das Ostreich" dem Mutterlande gegenber ein Hort volkstmlicher Literatur werden konnte (s. Kbschn. 9). lvie im ftlpengebiet und an der Donau, so gehen auf dem Nordgau die Anfnge der Kolonisation auf die Zeiten Tassilos Iii., ihre plan-mtzige (Einrichtung aber auf Karl den Groen zurck1); wie dort waren riesige Wlder zu roden und Smpfe trocken zu legen. 3m Westen und Norden saften Wenden bis gegen Eichsttt hin, sowie im oberen und mittleren Nabgebiet; im' Osten hatten sich die Tschechen in das Tal des Hegen vorgeschoben. Mit den weltlichen Grundherrn, wie den Babenbergern, wetteiferte in dem Kulturwerk die Kirche. Im Sdosten um (Eham wirkten die Mnche von St. (Emmeram schon im 8. Jahrhundert; dem Bistum Regensburg schlo sich bald jenes zu Eichsttt, dann Bamberg an (s. Hbjchn. 6) und im 12. Jahrhundert taten sich die Eistercienser zu Wald-fassen rhmlich hervor, indem sie ausgedehnte Teile Nordwestbhmens kolonisierten. Andere Grenzstreifen bhmischen Landes wurden vom sd-liehen Nordgau und von der Gstmark aus gewonnen. Die spter einsetzende Kolonisation der Sachsen schuf die Vorbedingungen fr die Entwicklung des preuischen Staates; auch die bayerische Ostmark wurde das Stammland einer Gromacht: sterreich-Ungarns. in. 8apn untre Den Esetfen 107011 So, 8. Das welfische l^eqogtum* Die H)eifert flammen wohl aus Schwaben, hatten aber auch in Bayern von alters her reichen Besitz. (Ein Graf Xdelf begegnet uns als Schwiegervater Ludwigs i) S. Hbfchn. 3 am Schlu!
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 34
3 2
4 40
5 3
6 0
7 3
8 44
9 0
10 17
11 17
12 9
13 0
14 7
15 3
16 1
17 0
18 3
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 19
26 9
27 14
28 14
29 3
30 0
31 38
32 1
33 2
34 68
35 34
36 10
37 13
38 0
39 6
40 36
41 0
42 11
43 0
44 1
45 4
46 24
47 17
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 12
8 0
9 13
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 6
17 1
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 12
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 5
44 2
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 7
57 1
58 5
59 2
60 2
61 0
62 0
63 0
64 0
65 4
66 0
67 6
68 6
69 0
70 1
71 1
72 5
73 14
74 0
75 0
76 0
77 0
78 2
79 0
80 0
81 0
82 0
83 12
84 0
85 0
86 4
87 0
88 0
89 0
90 1
91 0
92 7
93 0
94 0
95 0
96 1
97 1
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 21
5 10
6 1
7 3
8 1
9 3
10 21
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 54
17 0
18 46
19 27
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 17
27 0
28 0
29 2
30 1
31 6
32 0
33 19
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 6
40 5
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 7
49 0
50 2
51 0
52 1
53 0
54 47
55 14
56 0
57 4
58 2
59 21
60 0
61 0
62 5
63 1
64 20
65 1
66 0
67 5
68 7
69 3
70 13
71 6
72 26
73 0
74 1
75 6
76 0
77 79
78 0
79 7
80 83
81 18
82 2
83 1
84 1
85 0
86 0
87 0
88 9
89 0
90 0
91 7
92 0
93 15
94 0
95 0
96 0
97 57
98 0
99 2
100 17
101 0
102 1
103 0
104 0
105 8
106 1
107 0
108 0
109 0
110 2
111 2
112 2
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 13
119 0
120 0
121 1
122 3
123 0
124 1
125 1
126 0
127 5
128 10
129 0
130 0
131 4
132 74
133 1
134 2
135 0
136 13
137 0
138 0
139 0
140 2
141 0
142 2
143 6
144 3
145 9
146 0
147 1
148 60
149 0
150 0
151 3
152 6
153 1
154 0
155 4
156 6
157 12
158 96
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 10
167 2
168 0
169 0
170 1
171 211
172 2
173 5
174 0
175 4
176 2
177 6
178 0
179 0
180 0
181 0
182 11
183 9
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 46
192 3
193 0
194 7
195 0
196 0
197 18
198 0
199 5