Kteine Geographie
von
Elsaß-Lothringen.
§ L
Größe, politische Stellung undwcrmen.
Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit
1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des
deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als
unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche
einverleibt.
Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei
Hauptteile: Elsaß und Lothringen.
Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern,
die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines
Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h.
die in der Fremde Wohnenden; das Land
hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem
Flusse Jll wird bestritten.
Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen
von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen,
welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen
zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855).
1 In runder Zahl.
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In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
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Simonie, ermglicht er durch die von ihm gesetzten Ppste die Reformation des rmischen Stuhls. Und doch ruft noch unter Heinrich Iii. die Kaiserpolitik in kirchlichen wie in weltlichen Kreisen eine Unzufriedenheit hervor, welche unter seinem Sohne und Nachfolger Heinrich Iv. wachsen und dessen Regierung zu einer unabsehbaren Kette von Kmpfen gestalten sollte.
1. Militrische Erfolge Heinrichs Iii. im Kampfe gegen Bhmen und Ungarn. Der erst 22jhrige Heinrich verfgte bei seinem Regierungsantritte der eine ungewhnliche Macht; Trger dreier Kronen, der deutschen, burgundischen, italienischen, war er zugleich unmittelbarer Herr von ganz Sddeutschland (Franken, Bayern, Schwaben). Im Anfange seiner Regierung hat er in glcklichen Kmpfen mit Bhmen und Ungarn seine Macht nicht blo behauptet, sondern auch gemehrt.
a) Nach dem Tode Miezislavs war die Gefahr, die von Polen her dem Reiche gedroht, beschworen, da wagte sich ein neuer groslavischer Ver-such hervor, von Bhmen aus; der von Konrad Ii. eingesetzte Bhmenherzog Bretislav eroberte im ersten Jahre der Regierung Heinrichs Iii. Polen. Auf zwei Feldzgen (104041) zerstrte Heinrich nicht blo die dem Reiche gefhrliche Verbindung Bhmens und Polens, sondern brachte auch mit Bre-tislav auf einem Reichstage zu Regensburg ein Abkommen zu stnde, welches auf Jahrzehnte ein freundschaftliches Verhltnis zwischen Bhmen und dem Reiche begrndet hat.
Gleichzeitig mit dem Versuche des Bhmenherzogs trug sich der Vorsteher des Prager Bistums mit dem Gedanken, sein Bistum zu einer erzbischflichen Metropole zu erheben und so Bhmen auch kirchlich vom Erzbistum Mainz und damit vom Reiche zu trennen, ein Versuch, der erst unter Karl Iv. geglckt ist.
Der deutschen Herrschaft erstand von Bhmen her erst wieder Gefahr in den Zeiten Ottokars des Groen, dem deutschen Wesen in der Zeit der hussitischen Bewegung.
b) Auf jenem Reichstage zu Regensburg erschien als schutzflehender Flcht-ling König Peter von Ungarn, der noch kurz zuvor in einem engen Bndnisse mit Bretislav von Bhmen gegen das Reich gestanden war. Ihn, den Neffen Stephans des Heiligen, des Grnders des ungarischen Reiches, hatte der ungarische Adel vertrieben und an seiner statt einen einheimischen Groen vom Stamme Arpads, Aba oder Obo, auf den Thron erhoben. Da dieser in die bayerische Ostmark einfiel, unternahm Heinrich Iii. zwei Feldzge nach Ungarn (1042-43) und begngte sich zunchst mit der Abtretung des Grenzgebietes zwischen der Fischarnndnng einerseits, Leitha und March andererseits. Mangelhafte Ausfhrung des Vertrags fhrte Heinrich Iii. (1044) zum drittenmal nach Ungarn. Er gewann nach kurzem, aber hartem -Kampfe mit den zahlreichen ungarischen Reiterscharen einen vollstndigen Sieg
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Konrad_Ii Konrad Bhmenherzog_Bretislav Heinrichs Heinrich Heinrich Karl_Iv Karl Ottokars Peter_von_Ungarn Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich
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Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
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213 -
Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Nwwr Johannes Johann_Hunyadys Johann König_Wladislav Konstantin_( Palologus Mohammed Johann_Huny Johann Ladislav_Postumus Johann_Hunyadys Johann Johann_Hunyady Johann Matthias_Kor-Vinns Matthias Ottokar_von_Bhmen Ottokar Matthias_Korvinus
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in den Sldnerheeren oder eine wissenschaftliche Ansbildung an den Universitten und nach Vollendung derselben als juristisch geschulte Rte den Dienst der Fürsten suchen.
Allerdings kennt auch diese Zeit buerlichen Wohlstand, aber die groe Masse der Bauern befindet sich wirtschaftlich schlecht infolge des Druckes der Grundherren, namentlich der willkrlich gesteigerten Frondienste, infolge der einseitigen staatlichen Besteuerung, infolge des Mangels eines Kolonisationsfeldes in der Heimat wie in der Fremde, infolge der fortgesetzten Hufenteilungen, infolge der fortwhrenden Fehden. Allerdings haben sich auch in dieser Zeit in manchen Gegenden (so in der Schweiz, in Tirol, in den friesischen Marschen, in Westfalen) freie und zugleich im Besitze politischer Rechte befindliche Bauernschaften behauptet, aber die groe Masse der Bauern, selbst der freien Bauern (so z. B. in Bayern) hat wohl staatliche Pflichten, aber keine politischen Rechte und ist meist auch vom Mrkerrecht ausgeschlossen. Dazu gesellt sich die hochmtige Geringschtzung, mit der die anderen Stnde auf die groben Bauern" oder die armen (b. i. die von den politischen Rechten ausgeschlossenen) Leute" heruntersehen.
Es ist irrig, da dem damaligen Deutschland die Leibeigenschaft fremd gewesen sei: freilich war diese selbst in der germanischen Urzeit nickt so drckend gewesen, wie die rmische Sklaverei, und war dann unter dem Einflu der kirchlichen Grundbesitzer noch bedeutend gemildert worden.
Hatten in der Stauferzeit smtliche Klassen der stdtischen Bevlkerung gemeinsam gegen den Grundherren fr die stdtische Selbst-Verwaltung gerungen, so stehen im spteren Mittelalter nicht blo die adeligen Patrizier und die demokratischen Znfte, sondern auch Besitzende und Besitz-lose, mitunter schon selbst Meister und Gesellen einander feindlich gegenber.
Bereits bildet sich eine Interessengemeinschaft zwischen letzteren und der unzu-friedenen buerlichen Bevlkerung.
Es ghrt im Reichsrittertum, das zwar seine unmittelbare Stellung unter Kaiser und Reich behauptet, aber sich jedes Einflusses auf die Reichsaugelegenheiten beraubt sieht, es ghrt in der buerlichen Bevlkerung (Verhalten der Bhmen benachbarten Bauernschaft im Huffiteukrieg, Alguer Aufstand von 1461, Bauernaufstand im Wrzburgischen unter dem Pauker von Niklashansen 1476, Erhebung des Bundschuhs im Elsa 1493), es ghrt in der niederen stdtischen Bevlkerung (Schuhmacherstreik im Oberelsa 1407). Und diese Ghrung wird noch geschrt durch schwr-merische Flugschriften, zu deren berhmtesten die sogenannte Reformatio Sigismund!" zhlt
^"Geistige Kultur.
a^Bildung und Litteratur. War im 10. und 11. Jahrhundert Haupttrger der Bildung und Litteratur der geistliche Stand, in der Stauferzeit
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Westfalen Bayern Deutschland Huffiteukrieg Wrzburgischen Elsa Oberelsa
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4. Welcher Minister leitete in der Napoleonischen Zeit die Regierung Bayerns? Wie kann seine Regierungsweise bezeichnet, werden? Welche Reformen verdankt ihm Bayern?
* Aufzhlung der wichtigsten Minister Bayerns.
5. Welche Stellung nahm Bayern im deutschen Bund ein?
6. Welche Bedeutung hat das Jahr 1818 fr Bayern?
7. In welchen Bauten bethtigte Ludwig I. feinen historischen Sinn?
8. Was verdankt das heutige Griechenland dem König Ludwig I. ?
9. Wodurch suchte Ludwig I. den Handel Bayerns zu heben?
10. Wodurch wurde Ludwigs I. Abdankung veranlat?
11. Welche Stellung nahm König Maximilian Ii. zu den groen Fragen, welche von 1848 an Deutschland beschftigten? (3)
12. Wodurch suchte Maximilian Ii. den rmeren Volksklassen zu helfen?
13. Welche Niederlagen erlitt Bayern 1866? Unter welchen Bedingungen schlo es Frieden?
14. In welchem Verhltnis stand Bayern zu den brigen deutschen Staaten von 18671870?
15. Welche Verdienste erwarb sich König Ludwig Ii. um die Sache Deutschlands im Jahre 1870/71 ? (2)
16. In welchen Schlachten des Jahres 1870/71 kmpften Bayern mit? In welchen kmpfte ein bayerischer Feldherr selbstndig?
17. Welche Stellung nimmt Bayern im neuen deutschen Reiche ein? Welche Rechte hat es sich vorbehalten?
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwigs_I. Maximilian_Ii Maximilian Maximilian_Ii Maximilian Ludwig_Ii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Bayern Bayerns Bayern Deutschland Deutschlands
17. Worin liegt Karl Theodors Bedeutung a. fr die Pfalz, b. fr Bayern?
18. Wie verhielt sich sterreich dem Snccessionswechsel in Bayern im Jahre 1777 gegenber?
19. Welche Persnlichkeiten machten sich im vorigen Jahrhundert um die Erhaltung der Integritt Bayerns verdient?
20. Welche Teile des heutigen Knigreiches Bayern gehrten vorbergehend zum Knigreich Preußen?
21. Waun entstanden die drei bayerischen Landesuniversitten, wann die bayerische Akademie der Wissenschaften?
30. St. (Die jetzt regierende Linie des Hauses Wittelsbach.)
1. Wer ist der Stammvater der jetzt regierenden Linie des Hauses Wittelsbach? Wann ist dieselbe zum Katholizismus zurck-gekehrt?
2. Welche Schicksale erfuhr Bayern und die Pfalz in der Zeit der franzsischen Revolution und Napoleons?
a. Verlust der linksrheinischen Pfalz 1794/95;
b. Bayern auf Seite sterreichs bis 1800;
c. 1803; 1805; 1806; 1809/10; 1812;
d. 1813; 1814; 1815.
3. * Welche Schlachten dieser Zeit wurden auf dem Boden des
heutigen Knigreiches Bayern geliefert?
a. in der Pfalz;
b. in Bayern (und Schwaben);
c. in Franken (und Oberpfalz).
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Extrahierte Personennamen: Karl_Theodors Karl Napoleons
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3. Ausgang der Bewegung in Preußen. Die zur Beratung der eine neue Verfassung berufene Versammlung (f. o.) wurde wegen ihrer demokratischen Neigungen zuerst nach Brandenburg verlegt, dann ausgelst (5. Dezember 1848). Zugleich wurde eine Verfassung mit zwei Kammern (Herrenhaus und Abgeordnetenhaus) von der Regierung in eigener Zustndigkeit verkndet (oktroyiert"). Schon im Februar 1849 traten die neugewhlten Abgeordneten zusammen. Die Verfassung wurde erst 1850 endgltig festgestellt und von dem 'König, den Abgeordneten sowie den Zivilbeamten beschworen.
Durch die Bewegung von 1848 verlor der König von Preußen die Oberhoheit der Neuenburg, das den preuischen Statthalter vertrieb; dagegen wurden bald darauf die Frstentmer Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen nach Verzicht der Neben-linien mit der preuischen Monarchie vereinigt (1849).
4. Die Niederwerfung der Revolution in sterreich. Durch die gleichzeitige Erhebung der Demokraten in der Hauptstadt und der Bevlkerungen von Bhmen, Oberitalien und Ungarn wurde der fter-reichische Staat dem Untergange nahe gebracht. Die Abdankung Kaiser Ferdinands zugunsten seines 18 jhrigen Neffen Franz Joseph, [die Tatkraft einzelner Generle und des Ministers Schwarzenberg sowie die Untersttzung vonseiten Rulands erhielten sterreich und lieen es nach berwltigung der geshrlichen Ausstnde neu gekrftigt erstehen.
a) Die Erhebung der Slaven in Bhmen wurde vom Fürsten Windischgrtz durch die Einnahme von Prag beendigt.
b) In Wien hatte die Erffnung eines konstituierenden Reichstages (Juli 1848) keine Beruhigung bewirkt; die Demokraten rissen unter dem Einflu der ungarischen Erhebung die Gewalt an sich; der Kriegsminister Latour wurde in einem Straentumulte vom Pbel grausam ermordet, die Stadt von den Insurgenten (Brgern und Studenten) in Verteidigung^ zustand gesetzt. Der Bezwinger Prags, Fürst Windischgrtz, schlo Wien ein und eroberte es nach mehrtgigen Kmpfen (Oktober 1848).
Windischgrtz hielt in dem eroberten Wien ein strenges Strafgericht der die Rdelsfhrer. Auch Robert Blum, ein demokratisches Mitglied der Frankfurter Versammlung , wurde erschossen, da er sich, vom Parlament zur Vermittlung gesandt, an der Aufwiegelung der Massen beteiligt hatte.
Im Dezember 1848 trat an Stelle des schwachen Kaisers Ferdinand I. dessen jugendlicher Neffe Franz Joseph, der, geleitet von dem energischen Minister Felix von Schwarzenberg, den verfassunggebenden Reichstag auflste und nach dem Vorgang Preuens (f. o.) eine (fr die Gesamtmonarchie gltige) Verfassung verkndete (Mrz 1849). Dieselbe wurde wegen des Widerstrebens einzelner Krn-landet von der Regierung schon Ende 1851 wieder aufgehoben. sterreich, das mittlerweile die Ausstnde berwltigt und seine Stellung in Deutschland wieder-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinands Franz_Joseph Franz Latour Windischgrtz Robert_Blum Ferdinand_I. Franz_Joseph Franz Felix_von_Schwarzenberg Felix
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Neuenburg Hechingen Oberitalien Ungarn Ferdinands Schwarzenberg Prag Wien Prags Wien Wien Deutschland
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gewonnen hatte, kehrte zum Absolutismus zurck; erst in den Jahren 1860/61 (seit der Berufung v. Schmerlings, der 1848 Reichsminister gewesen war), wurde die Umwandlung sterreichs in eine konstitutionelle Monarchie aufs neue durchgefhrt.
c) Oberitalien wurde durch den Feldmarschall Radetzki wieder unter-worsen. Der König Karl Albert von Sardinien, der den aufstndischen Lombarden zu Hilse kam, erlag bei Custozza (Juli 1848) und bei ^tovara (Mrz 1849) den sterreichischen Truppen, '
Auch Venedig war abgefallen und hatte (unter Daniel Mannt) die Republik erneuert; doch wurde die Lagunenstadt im August 1849 von den sterreichern einge-nommen.
d) Am gefhrlichsten war die Lage in Ungarn, das unter dem Advo-katen Kossuth seine nationale Selbstndigkeit wieder zu erlangen suchte (wie in der Zeit Leopolds I.). Die sterreichischen Truppen, welche (unter Windischgrtz) in Ungarn eingerckt waren, wurden im > Winterfeldzug 1848/49 aus Ungarn verdrngt; erst als im Sommer 1849 ein Teil der Italienischen Armee unter Hahnau von Westen, der Ban von Kroatien Ielachich von Sden und ein russisches Heer unter Paskewitsch von Norden her in Ungarn eindrangen, ergab sich das ungarische Heer (die Honvedarmee) in Vilgos (August 1849).
Der Zar Nikolaus, unter den Fürsten jener Zeit der entschiedenste Vertreter des Absolutismus, hatte dem sterreichischen Kaiser auf einer Zusammenkunft in Warschau bereitwillig seine Untersttzung gegen die Rebellen zugesagt, da er eine Rckwirkung des ungarischen Aufstandes auf Polen besorgte. Aber die sterreichisch-russische Waffenbrderschaft war sowenig wie im 7jhrigen Krieg und im 2. Koalitions-krieg ohne Rivalitt und Mitrauen, zumal da sich die Ungarn unter Grgey in Vilagos an die Russen ergaben, so da Paskewitsch dem Zaren melden konnte: Ungarn liegt besiegt zu den Fen Ew. Majestt." Graf Haynan verhngte ein strenges Strafgericht der das eroberte Land; viele Adelige wurden hingerichtet oder eingekerkert; Kossuth, der die Diktatur schon vor der Katastrophe niedergelegt hatte, entkam ins Ausland.
5. Der vorlufige Ausgang der schleswig-holsteinischen
der deutschen Frage.
Nachdem der Versuch des Frankfurter Parlamentes, ein einiges Deutschland zu schaffen und die Elbherzogtmer von der dnischen Herr-schast zu befreien, gescheitert war, bernahm Preußen diese beiden Aufgaben, konnte sie aber bei der Unentschlossenheit des Knigs sowie der Eifersucht sterreichs und der fremden Gromchte fr jetzt nicht lsen, mute viel-mehr in beiden Fragen nachgeben.
a) Die nach dem Malmer Waffenstillstand mit Dnemark angeknpften Verhandlungen fhrten zu keinem Frieden. Nach der Wiedererffnung des Krieges wurde ein Angriff dnischer Kriegsschiffe aus Eckernsrde glnzend
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Extrahierte Personennamen: Radetzki Karl_Albert_von_Sardinien Karl Custozza Daniel_Mannt August Leopolds_I. August Nikolaus Nikolaus