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Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
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Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
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aber zu der diplomatischen Niederlage Rulands aus dem Berliner Kongresse (1878).
a) 1861 hob Alexander Ii. die Leibeigensch ast aus und bahnte die Grndung sreier Bauerngemeinden mit Grundeigentum an.
Stand und Lebensbedingungen von 23 Millionen Menschen wurden dadurch verndert. Trotz dieser Reform und trotz der menschenfreundlichen Gesinnung Alexanders Ii. gewann spter die geheime Umsturzpartei der Nihilisten an Strke.
b) Eine neue Erhebung Polens (1863 unter Mieroslawski mtb Langiewicz) wurde im Einverstndnis mit Preußen unterdrckt, ehe Napo-leon Iii. (als Vertreter des Nationalittsprinzips s. S. 233) England und sterreich zu einer bewaffneten Vermittlung bewegen konnte.
c) Seit 1865 drangen die Russen im Innern Asiens weiter vor und setzten sich in Turkestan, 10 Jahre spter unter General Kaufmann auch inkhokand sest und bemchtigten sich 1881 unter Skobelew der Stadt M e r w.
Durch die Eroberung dieser Gebiete, welche den nordstlichen Teilen des Reiches Alexanders des Groen entsprechen (Samarkand Marakanda in Sogdiana, Kodschend 'Aae^vdqeia iaxaz-rj am Jaxartes oder Syr Darja), bedrohten bte Russen Britisch Indien.
d) Als die Pforte, welche im Jahre 1876 einen von den Russen untersttzten Aufstand der Balkanvlker unterdrckt hatte, sich weigerte ihren vorwiegend von Christen bewohnten Provinzen Bosnien, Herzego-wina und Bulgarien selbstndige Verwaltung einzurumen, begann Alexander Ii., von der ffentlichen Meinung Rulands gedrngt, im April 1877 den Krieg zur Befreiung der Christen".
1. Ein russisches Heer drang unter Loris Melikow in Armenien ein, eroberte im November 1877 die Festung Kars und rckte bis Batum vor.
2. Das Hauptheer berschritt unter Grofrst Nikolaus, dem Bruder des Raren, den Prnth und rckte durch Rumnien, das seine Unabhngigkeit von der Pforte erklrte, gegen die Donau vor. Nach Einnahme der Donaufestungen drangen die russischen Vortruppen unter Gurko im Juli 1877 bereits durch den S^Mpafr der den Balkan vor, als der tatkrftige Osman Pascha m Plewna bte Widerstandskrfte der trkischen Armee neu belebte.
3. Erst nach wieberholten Nieberlagen der Russen gelang mit Hilfe der rumni-schen Armee und durch Beiziehung Totlebens bte Eroberung von Plewna im Dezember 1877. Hierauf berschritten bte Russen abermals den Balkan und drangen, während zugleich Serbien und Montenegro in den Krieg gegen die Pforte eingriffen, der Adrianopel bis in die Nhe von Konstantinopel vor.
4. Nach dem zu San Stefano vereinbarten Frieden (Mrz 1878]l sollte die Pforte Bulgarien bis zum gischeu Meer freigeben und Armenien an Rußland abtreten. Die Rstungen Englands und die Abneigung der brigen Mchte gegen eine solche Verstrkung der russischen Macht bewogen jedoch den Zaren die Feststellung der Friedensbedingungen einem europischen Kongre zu berlassen.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Ii Alexander Alexanders Alexanders Alexander_Ii Alexander Loris_Melikow Grofrst_Nikolaus Nikolaus Stefano
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1. Die seit 1360 bestehende Garde der Jauitschareu wurde im Jahre 1826 gewaltsam aufgelst; seitdem ist die Umbildung des trkischen Heeres unter Mitwirkung preuischer und anderer westeuropischer Offiziere angebahnt worden.
2. Auch eine Reform der Zivilverwaltung wurde durch Berufung westeuropi-scher Beamter versucht; doch dauerten die Klagen der bestndige Geldnot und der Unterschleife fort.
2. Die Befreiung der Griechen. In achtjhrigem Kampfe (182128) erlangten die Griechen, zuletzt durch mehrere Gromchte untersttzt, ihre Befreiung von dem trkischen Joche.
a) Vorbereitung und erste Versuche. Durch geheime Gesellschaften (Hetrien) war unter den griechischen Untertanen der Trkei das Verlangen nach Befreiung genhrt worden'. Die Gelegenheit zur Erhebung schien gnstig, als der Pascha Ali von Ianina (Epirus) sich gegen die Pforte emprte. Alexander Ipsilanti, ein vornehmer Fauariot^, vorbergehend in russischen Diensten, erhob sich in der Moldau in der Hoffnung auf russische Hilfe, erlag aber mit seiner heiligen Schar" den Trken und mute nach Ungarn flchten (1821; f 1828). Bald darauf erlag auch Ali und sein griechischer Anhang den Trken (1822).
b) Erneuerung des Kampfes bis zum Eingreifen der euro-pifchen Gromchte. Die grausame Rache der Trken, welche deis'patriarchen von Konstantinopel und seine Bischfe an der Kathedrale aufhngen lieen, rief eine allgemeine Erhebung in den frher altgriechischen Gebieten hervor. Der Sultan (Mahmud Ii., 180839) bediente sich zur Niederwerfung des griechischen Aufstandes gyptischer Truppen unter Ibrahim, dem Sohn des Statthalters Mehemed Ali von gypten. Die Griechen, welche ihren Gegnern weder an Zahl noch an Bewaff-nnng gewachsen waren, wurden allenthalben besiegt; 1826 fiel auch die Seefestung Mesolonghi (in der Nhe des alten Naupaktos) nach tapferer Verteidigung.
Unter den Griechenfreunden (Philhellenen) Westeuropas sind zu nennen Ludwig I. von Bayern, die Dichter Wilhelm Mller und Byron (f. S. 243), auch der wrttembergische General Normann.
c) Eingreifen der Gromchte. Als die Griechen der rcksichtslosen Rache der Trken ausgeliefert schienen, vereinigten sich England, Rußland und Frank-reich zu einem Einschreiten gegen die Pforte (1827). Die Unnachgiebigkeit der Trken machte den Krieg ntig:
1. Auf der Rhede von Navarin (bei dem alten Pylos) besiegte die verbndete Flotte die trkische (Oktober 1827);
2. die Landung franzsischer Truppen in Morea bewirkte die Abberufung Ibrahims und die Befreiung Moreas (1828);
3. im Jahre 1830 erklrten die drei Schutzmchte Griechenland bis zu den Golfen von Volo und Arta fr ein unabhngiges und konstitutionelles Knigreich.
Nach der Ermordung des Grafen Johann Kapodistrias, eines frheren russischen Ministers, den die Griechen im Jahre 1827 zum Prsidenten gewhlt hatten, ernannten die Schutzmchte den (minderjhrigen) Prinzen Otto von Bayern zum erblichen König von Griechenland. Derselbe whlte zu seinem Herrschersitz Athen, das seitdem samt der Hafenstadt Pirus neu ausblhte.
1 Vergl. die Earbonari in Italien. Den Hetrien gehrten Adelige, viele reiche Kaufleute der Levante, aber auch Gelehrte, wie der vielseitige Korass, an.
2 Das Griechenviertel in Konstantinopel heit Fanar (von fanal Leuchtturm).
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Whrend seiner 30jhrigen Regierung (183262) machten sich die Vertreter Eng-lands und Rulands den Einflu auf die Verwaltung des neuen Knigreiches streitig. Innere Wirren zwangen König Otto, das Land zu verlassen. Zu seinem Nachfolger wurde von der griechischen Nationalversammlung mit Zustimmung der Mchte Prinz Georg von Dnemark gewhlt, welcher seit 1863 als König Georgios I. regiert. Bei Georgs Thronbesteigung erhielt Griechenland von Eng-land die Jonischen Inseln, durch eilten Beschlu des Berliner Kongresses von 1878 erlangte es Thessalien und Sdepirus (1881).
Als sich die Trkei gegenber den Forderungen der aufstndischen christlichen Bevlkerung Kretas unnachgiebig zeigte, begann Griechenland trotz des Abmahnens der Gromchte 1897 den Krieg gegen die Trkei. Aber die trkischen Truppen drangen nach wiederholten Siegen (bei Turnowa und Phersala) in Thessalien vor und ntigten Griechenland zum Frieden. Gleichwohl mute die Pforte bald darauf unter dem Druck der Gromchte der Insel Kreta Selbstverwaltung unter einem christlichen Statthalter (einem Prinzen von Griechenland) zugestehen.
Nach einer Volkszhlung von 1896 hat Griechenland etwa 2'/- Millionen Ein-wohner. Die Bevlkerung Kretas betrgt fast 300000 Seelen.
3. Ein zweimaliger Krieg mit Meh emed Ali, dem Statthalter von gypten (183133 und 1839/40) bedrohte den Besitzstand der Trkei in Kleinasien, aber durch das Einschreiten der Mchte wurde Mehemed Ali auf
gypten beschrnkt.
a) Mehemed Ali, der aus niederem Stande zum Bizeknig emporgestiegen war, verlangte zum Lohn fr seine im Griechischen Krieg geleisteten Dienste im Jahre 1831 die Statthalterschaft von Syrien. Unter seinem Sohne Ibrahim rckten die gyptischen Truppen nach einem Sieg bei Kenia (Jtonium) bis gegen russa oor' Koustantinopel wrbe durch eine russische Flotte geschtzt. Im Frieden erhielt Mehemeb Ali die Statthalterschaft von Syrien (1833). .
b) Ein Versuch der Pforte, Syrien zurckzugewinnen, fhrte zu emer voustan-bigett Nieberlage der trkischen Truppen bei Nisib am Euphrat (1839)Mehemeb Ali, der sich in feinen Ansprchen auf erbliche Belehnung mit gypten und Syrien von Frankreich untersttzt sah (s. S. 231), wrbe ,durch das Eingreifen der brigen Mchte gezwungen, Syrien zu rumen; eine englisch-sterreichische Ffotte eroberte Atta und anbere syrische Hafenpltze. Mehemeb Ali mute sich mit der erblichen Statthalterschaft der gypten begngen. Die ferneren Schicksale gyptens unter den schwachen Nachfolgern Ibrahims f. S. 243.
4. Im Krimkrieg (185456) erfuhr die Trkei unter Abdul Medschid (183961) den ausgiebigen Schutz der Westmchte, s. S. 249 f.; sein Nachfolger Abdul Aziz wurde 1876 gestrzt, kurz darauf auch dessen Nachfolger. Seit August 1876 regiert Abdul Hamid Ii., der nach dem unglcklichen Krieg von 1877/78 (s. S. 250) bemht ist durch eine vorsichtige Politik weiteren Verlusten der Trkei vorzubeugen. der den siegreichen Krieg gegen Griechenland (1897) vergl. oben.
Die Bevlkerung der Trkei wird auf 24 Millionen geschtzt, wovon 6 Millionen auf Europa, 17 Millionen auf Asien und 1 Million auf Afrika (Tripoli) kommen; vgl. 51,2 u. 3.
i In der Schlacht von Nisib befand sich Moltfe im trkischen Generalstab, ohne auf den Gang des Treffens Einflu zu gewinnen.
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Extrahierte Personennamen: Otto Georg_von_Dnemark Ali Ibrahim Mehemeb_Ali Abdul_Medschid Abdul_Aziz August Abdul_Hamid
Extrahierte Ortsnamen: Georgs Griechenland Thessalien Kretas Griechenland Thessalien Griechenland Griechenland Griechenland Kretas Kleinasien Mehemed_Ali Mehemed_Ali Syrien Kenia Syrien Syrien Nisib Mehemeb_Ali Frankreich Syrien Mehemeb_Ali Ibrahims Griechenland Europa Asien Afrika Tripoli
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liberum vefco die Verhandlungen abbrechend Von 15871668 regierten Könige aus der katholischen Linie des Hauses Wasa, welche mit Schweden wiederholt unglckliche Kriege fhrten; den Verlust Livlands an Gustav Adolf siehe vor. S. Die von jenen Knigen angestrebte Vereinigung Polens und Schwedens war schon wegen der Ver-schiedenheit der Nationalitt und der Konfession beider Lnder untunlich.
d) In Rußland war 1598 das Hans Rnrik, das die Mongolenherrschaft gebrochen und die Vereinigung der russischen Teilfrstentmer zustande gebracht hatte, erloschen. Nach 15jhrigen Thronstreitigkeiten, in welchen der falsche Demetrius", auf die Polen gesttzt, fr kurze Zeit die Herrschaft behauptete (1605,6), gelangte im Jahre 1613 mit Michael Romanow das nationalrussische Regentenhaus Romanow zur Herrschaft, dem Rußland seine Erhebung zur europischen Gromacht verdankt. (Noch Gustav Adolf, der 1617 Jngermannland und Karelten eroberte, urteilte, Rußland, durch Seen, Morste und starke Festungen von der Ostsee ausgeschlossen, werde nicht der diesen Graben springen knnen").
e) Die Trken hatten 1453 einen festen Sttzpunkt in Europa gewonnen. Im folgenden Jahrhundert erlangte die vsmanifche Macht unter dem letzten groen Kriegsfrsten Soliman Ii. (152266) ihren Hhepunkt. Er eroberte 1522 Rhodns, behauptete in den Kriegen gegen Ludwig Ii. von Ungarn und die Habsburger (1526, 29, 32, 3745, 62, 66) den grten Teil von Ungarn (mit Ofen) sowie die Ober-hohett der Siebenbrgen, nahm die venetianischen Besitzungen in Morea und im Archipelagus ein und machte die Moldau (mit Bessarabien) zu einer trkischen Provinz. Dazu kam in der Folge noch Jemen (das glckliche Arabien), Georgien (am Kau-kasus) und Tripolis, so da das trkische Reich etwa denselben Umfang hatte wie das ostrmische Reich zur Zeit seiner grten Ausdehnung. Auch im Innern regierte Soliman mit Kraft und Klugheit, hielt Ordnung und Sicherheit in dem weiten Reiche aufrecht und begnstigte Kunst und Wissenschaft2.
Unter den schlaffen Nachfolgern Solimans begann der innere Verfall des Osmanenreiches, während der Besitzstand zunchst noch behauptet wurde. Trotz der Niederlage von Lepanto (1571) behielten die Trken das den Venetianern kurz zuvor entrissene Cyperu und gewannen Tunis wieder; zur Zeit des 30jhrigen Krieges waren die Trken durch einen langwierigen Krieg mit Persien verhindert, in die Geschicke Europas einzugreifen; so besonders im Jahre 1626, bergt. S. 56.
1 Vergl. Schillers unvollendetes Drama Demetrius", 1. Aufzug.
2 Soliman Ii. wurde von den schmeichelnden Dichtern das Gold im Schachte der Welt", auch die Weltseele" genannt.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Polens Schwedens Polen Ostsee Europa Ungarn Ungarn Morea Archipelagus Bessarabien Georgien Tripolis Europas
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der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende.
3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400.
Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos.
Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt.
1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken.
a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396.
b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten.
2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg.
A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe:
a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Mailand Mailand Brandenburg Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Nikopolis Angora Avignon Frankreich Rom Avignon Rom
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nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Johann_Zapolya Johann Ludwigs Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Melanchthon Philipp Großneffe_Renchlins Luther Karlstadt
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2. daß die Moldau und Walachei in der Wahl des Obersten Alexander Kusa zum Fürsten die Personalunion durchführten und den Staat Rumänien bildeten. Nach dem Sturze Kusas (1866) wurde Karl von Hohenzollern-Sigmaringen zum Fürsten gewählt.
Auf Abd ul Medschid folgte Abd ul Aziz, 1861—1876, der sich anfangs von tüchtigen Staatsmännern leiten ließ, dann aber durch sinnlose Verschwendung den Staatsbankerott herbeiführte. Unter ihm begannen die Ausstände unter den tributpflichtigen Völkern. Im Jahre 1876 wurde der Sultan abgesetzt; nach einer kurzen Regierung Mu-rads V. folgte 1877 Abd ul Hamid Ii.
o) Kriegerische Unruhen auf der Balkanhalbinsel. Bei der Lebensunfähigkeit der Türkei hat die Besorgnis um die zukünftige Gestaltung der staatlichen Verhältnisse aus der Balkanhalbinsel die übrigen Mächte wiederholt beunruhigt und die sogenannte „orientalische Frage" wachgerufen. Die Zufriedenstellung Rußlands, das sich als den Erben des oströmischen Kaiserreiches betrachtet, und die Handelsinteressen der übrigen Mächte stehen sich hierbei gegenüber.
A. Aufstände der tributpflichtigen Stämme.
1. Der Druck und die Grausamkeiten der türkischen Steuereinnehmer veranlaßten 1875 einen Ausstand in der Herzegowina. Mukhtar Pascha wurde von den Insurgenten, die von den Montenegrinern Unterstützung erhielten, zurückgeschlagen.
2. Als deswegen der Sultan ein Heer an die Grenze Montenegros legte, trat dessen Fürst Nikita, von Rußland beeinflußt, in den Kampf ein.
3. Damit war auch für Serbien, das mit den übrigen Slaven die feindliche Stimmung gegen die Türkei teilte, das Signal zum Ausbruche des Krieges gegeben.
4. Rumänien nahm ebenfalls eine drohende Haltung ein.
5. Endlich brach im Mai 1876 in Bulgarien ein Aufstand aus, der von den Türken mit entsetzlicher Grausamkeit niedergeworfen wurde.
Im Zusammenhange mit diesen Greueln steht die Ermordung des deutschen und französischen Gesandten in Saloniki, und als zu gleicher Zeit der Sultan entthront und der energische Minister Hussein Avni ermordet wurde, war der Glaube an die Widerstandsfähigkeit der Türkei vollends geschwunden, und die Teilnahme Europas wandte sich den Fürsten von Serbien und Montenegro zu, die mit Billigung Rußlands den Krieg begannen.
L. 5*er servische Krieg, 1876. Mit 4 Armeeen rückten die Serben in der Türkei ein, mußten sich aber schon nach wenigen Tagen auf die Defensive beschränken. Glücklicher waren die Monte-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Kusa Alexander Karl_von_Hohenzollern-Sigmaringen Karl Medschid Mukhtar_Pascha Hussein_Avni
Extrahierte Ortsnamen: Montenegros Serbien Bulgarien Saloniki Europas Serbien Montenegro Türkei
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Punkte an der afghanischen Grenze den Engländern zu überlassen. Der Krieg mußte bald aufs neue aufgenommen werden, da die Afghanen den in Kabul zurückgebliebenen Vertreter Englands ermordet hatten. Ejub Khan wurde gefangen genommen und Abdurrhamann an feine Stelle gesetzt. Während sich Rußland bisher friedliebend gezeigt hatte, drohte 1885 ein ernstlicher Konflikt zwischen den beiden Großmächten auszubrechen, als die Tenkizen von Merm sich Rußland angeschlossen hatten. Indes auch diesmal kam ein Ausgleich zu stände, und im Londoner Protokolle (10. September 1885) wurden die Grenzlinien gegen Turkestan festgesetzt.
6. Im Jahre 1880 hatte das englische Parlament die Bildung einer südafrikanischen Konföderation genehmigt, für welche auch die Boeren-republik des Transvaal annektiert worden war. Um derselben freien Handelsverkehr mit der Küste zu verschaffen, beschloß der englische Gouverneur, das Gebiet der Zulukaffern zu unterwerfen. Nach anfänglichen Mißerfolgen der Engländer wurde der gefangene König Cetewayo gezwungen, einen englischen Residenten aufzunehmen. Bald darauf erhoben sich die Boeren im Transvaal und erkämpften sich durch Waffenerfolge und friedliche Unterhandlungen wieder ihre Selbständigkeit.
7. Ernstere Streitigkeiten veranlaßte Englands Einmischung in die ägyptischen Verhältnisse, die seit der Eröffnung des Suez-Kanals (1869) seine Interessen in hohem Grade berührten.
a) Geschichte Ägt)pfett5 fett 1517. Seit der Eroberung Ägyptens durch die Araber (638) hatte das Land unter Statthaltern gestanden, die sich von den Kalifen fast unabhängig gemacht hatten, und wurde 1517 eine türkische Provinz. Ms solche wurde es von Paschas regiert, die es zur völligen Bedeutungslosigkeit hinabsinken ließen. Bonapartes Plan, sich Ägyptens, des Schlüssels zum Orient, zu bemächtigen, lenkte erst die Aufmerksamkeit wieder auf das Land. Mit Mehemed Ali (1806—1848) beginnt eine neue Epoche in der Geschichte Ägyptens. Diesem kräftigen Regenten ist es gelungen, europäische Zivilisation in Ägypten einzuführen und sie seinen Zwecken nutzbar zu machen. Er schuf ein geschultes Heer und eine starke Flotte; ausgedehnte Wasser-bauten und Bewässerungsanstalten beförderten die Pflege der Landwirtschaft, die Kultur der Baumwolle brachte große Summen ein, Schulen wurden gegründet, und für die öffentliche Sicherheit war gesorgt. Allerdings litt das Volk unter einem furchtbaren Steuerdrucke. Mehemed Ali erweiterte auch die Grenzen des Landes: im griechischen Befreiungskriege (siehe S. 340) erhielt er Kreta, und 1833 eroberte er vom Sultan Syrien.
d) Streitigkeiten Englands mit Ägypten unter Wiktorias Negierung.
Der Groll zwischen dem Sultan und dem Pascha von Ägypten führte 1839 zu einem neuen Kriege, in dem der türkische Feldherr abermals besiegt wurde. Aber auf die ^Intervention Rußlands, Österreichs, Englands und Preußens mußte Mehemed Ali seine Truppen zurückziehen und Syrien herausgeben, erhielt aber dafür Ägypten als erbliches Paschalik.
Mehemed Ali überließ 1848 Ägypten seinem Sohne Ibrahim, der aber in demselben Jahre schon starb.
Unter den folgenden Paschas war die Schuldenlast des Landes unendlich gestiegen. Als nun Ismail Pascha (1863—1879), der den Titel „Khedive" angenommen, von der Pforte noch das Recht, unge-
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Extrahierte Personennamen: König_Cetewayo Bonapartes Ali_( Mehemed_Ali Mehemed_Ali_überließ Ibrahim Ismail_Pascha