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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 7

1895 - Straßburg : Heitz
Kteine Geographie von Elsaß-Lothringen. § L Größe, politische Stellung undwcrmen. Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit 1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei Hauptteile: Elsaß und Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern, die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h. die in der Fremde Wohnenden; das Land hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem Flusse Jll wird bestritten. Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen, welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855). 1 In runder Zahl.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 8

1895 - Straßburg : Heitz
8 § 2. Geographische Lage. Elsaß-Lothringen bildet die südwestliche Spitze von Deutschland; es liegt zwischen 5° 54' und 8° 14' öst- licher Länge von Greenwich (gleich 23° 35' und 25° 54' östlicher Länge von Ferro, oder 3° 35' und 5° 54' östlicher Länge vom Pariser Meridian), und zwischen 47o 29' und 49° 30' nördlicher Breite. § 3. Grenzen. Seine Grenzen sind: im Norden das Großher- zogtnm Luxemburg, die preußische Rheinprovinz und die bayrische Pfalz; im Osten der Rhein, welcher es von dem Großherzogtum Baden trennt; im Süden die Schweiz und Frankreich; im Westen Frankreich, wo der Kamm der Vogesen teilweise die Grenze bildet. 8 4. Aberftäche. Das Land zerfällt der Bodenbildung nach in drei Regionen, in die bergige, die hügelige und die ebene. Die letzte dehnt sich aus vom Rhein bis an die Vorhügel, mit einer Breite von 16 bis 30 Kilometer und einer Länge von 160 Kilometer von Mülhausen bis Lauterburg. Sie ist abwechselnd mit Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten bedeckt und von zahl-

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 63

1895 - Straßburg : Heitz
63 daselbst verfertigt. Straßenbahn nach Mühlhausen (16 km). 3. Rn fach* (3200 Einw.), am Ohmbach, kurz vor dessen Einmündung in die Lauch. Station an der Eisenbahn von Straßburg nach Basel. Auf einem Hügel neben der Stadt lag das Schloß Isenburg, eines der ältesten Schlösser des Elsaß, wo Könige aus merowingischem Stamme zuweilen sich aushielten, jetzt ein schöner Landsitz. Schöne, aber unvollendete Kirche zu St. Arbogast (12. bis 14. Jahrhuudert). Landwirt- schaftliche Versuchsstation. Landwirtschaftliche Schule. Sulz matt (2700 Einw.), ein großes Dorf, 8 km westwärts von Rnfach, im Gebirge, am Ohmbach. Am westlichen Ausgange des Ortes liegt das Bad gleichen Namens. Der „Sauerbrunnen" von Sulzmatt wird viel im Lande getrunken. 4. Sulz* (Ober-) (4430 Einw.), zwischen Boll- Weiler und Gebweiler, an der Eisenbahn von Bollweiler nach Lautenbach gelegen, in einer der schönsten und fruchtbarsten Gegenden des Elsaß, hat Baumwoll- und Bandfabriken, Bierbrauereien, eine Eisengießerei und eine Thonwarenfabrik (in Ollweiler). In dem nahen Weiler Jungholz (760 Einw.) ist eine Ziegelbrennerei, eine Eisengießerei und Sei- denweberei. Bollweiler (1200 Einw.), Abzweignngspnnkt der Nebenlinie Bollweiler-Lautenbach von der Eisen- bahn Straßburg-Basel, zeichnet sich aus durch weit- läufige und reiche Baumschulen, die schon über ein Jahrhundert im Besitze der Familie Baumann sind.

4. Das Mittelalter - S. IV

1896 - Bamberg : Buchner
die europischen Kmpfe der beginnenden Neuzeit ganz besonders cutsgefochten wurden, Italiens, zu schildern, unter steter Vergleichnng mit der Entwickelung Deutschlands. Dies war nur mglich durch zusammenhngende Darstellung, Vermeidung der Zersplitterung. Die notwendigsten Thatsachen aus der Ge-schichte derjenigen Lnder aber, welche als Staaten erst spter bestimmend in den Gang der allgemeinen Geschichte eingreifen, habe ich aus sachlichen wie didaktischen Grnden mit einschlgigen Partien der deutschen Geschichte in Verbindung gesetzt. Stellen aus zeitgenssischen Quellen und neueren Geschichts-werken wurden nur sparsam aufgenommen. Der etwas grere Umfang schreibt sich in der Hauptsache von der bersichtlichen Gruppierung, den zahl-reichen berblicken, der ausfhrlichen Darstellung der inneren Verhltnisse her Zum Schlu spreche ich meinem Mitarbeiter, dem Herrn Professor Dr. Stich, ohne dessen Untersttzung das Erscheinen dieses Lehrbuchs bei meiner vielseitigen Inanspruchnahme vielleicht eine weitere Verzgerung erfahren htte, sowie den Herren Professoren Egenols und Hellmuth, welche sich der mhsamen Durchsicht der Korrekturbogen unterzogen haben, meinen wrmsten Dank aus. Mnchen, Ostern 1896. W. Alierl. 1 Durch den verschiedenen Satz ist es ermglicht, bei schwcheren Jahreskursen ein-zelne Teile zu bergehen; einige hiefr geeignete Anmerkungen sind (durch *) besonders gekennzeichnet.

5. Das Mittelalter - S. 12

1896 - Bamberg : Buchner
12 quando urgentibus imperii fatis nihil iam praestare Fortuna maius potest quam hostium discordiam" Tac.itus, Germania 33. Ausgang Armins und Marbods. Die germanische Politik des Tiberius bewhrte sich schon in den nchsten Jahren, indem es zwischen den republikanisch gesinnten nordwestlichen Vlkerschaften unter Fhrung Armins und der Militrmonarchie Marbods zum Kriege kam. Marbod zog sich nach unentschiedenem Kampfe (m der Gegend der Saale) nach Bhmen zurck. Von dem Goten Catualda vertrieben, starb er als rmischer Schtzling in Ravenna. Auch Armin fiel durch die eigenen Verwandten, angeblich weil er nach der Knigsherrschaft strebte. Armins Gattin (Thusnelda) und Sohn (Thumelikus) fanden sich mit Marbod im Exil von Ravenna zusammen, nachdem sie den Triumphzug des Germanikus i. I. 17 verherrlicht hatten. Das Andenken des Befreiers Deutschlands lebte im Volkslieds fort. c) Die rmische Militrgrenze. Das militrisch organisierte rmische Vorland am Rhein und an der Donau zerfiel in das rmische Ger-manien am Rhein und in die keltischen Provinzen an der Donau. <z) Das rmische Germanien. Das nach der Teutoburger Schlacht den Rmern verbliebene linksrheinische Germanien wurde anfangs als ein Teil der gallischen Provinz betrachtet, spter erscheint es in zwei Provinzen geteilt: 1. Germania inferior (im ganzen das heutige Belgien und Holland sowie der linksrheinische Teil der Rheinprovinz). Hauptorte waren Colonia Agrippina, die nach der Tochter des Germanikus benannte Stadt der Ubier, welche schon 38 v. Chr. der den Rhein versetzt worden waren, das heutige Kln; ferner stromabwrts No vaesium (Nen), Castra vetera (Birten bei Xanten, der militrisch wichtigste Punkt); endlich Noviomagus Batavorum (Nymwegen). Rheiuaufwrts lagen noch Bonna (Bonn); Bigomagus (Remagen). Rechts des Rheins wurden auer dem Bataverland nur einzelne Punkte, wie das Kastell Aliso (Elsen) an der oberen Lippe festgehalten. 2. Germania superior (etwa der sdwestliche Teil der Rhein-Provinz, Nasian, Hessen, die Rheinpfalz, Elsa und Baden). Hauptorte von Obergermanien waren Mogontiacum (Mainz) mit dein gegenberliegenden Kastel"; rheinabwrts Confluentes (Koblenz); stromaufwrts Lordeto-raagus (auch Urbs Vangionum genannt, Worms), Noviomagus Nemetum.(Speier), Argentoratum (Straburg). Auf der rechten Seite des Rheins lagen noch Lopodunum (Ladenburg bei Heidelberg) und Sumelocenna (Rolteuburg a. Neckar): auch die Heilquellen von Wiesbaden (Aquae Mattiacae) und von Baden-Baden (Aquae Aureliae) waren den Rmern bekannt.

6. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

7. Das Mittelalter - S. 46

1896 - Bamberg : Buchner
46 Solcher Ringe gab es neun, in dem von ihnen eingeschlossenen Rume lagen die Drfer oder Gehfte der Avaren. Die Franken haben es versumt, die Avaren fr Christentum und Kultur zu gewinnen, und waren doch nicht im stnde, das entvlkerte Ava'renland militrisch zu sichern; die Folge davon war die Ungarn not. 7. Einrichtung einer bayerischen Militrgrenze bayerische Kolonisation. a) Die wertvollste Vernderung im bayerischen Verfassungsleben war die Einrichtung einer Militrgrenze, der Mark Frianl sdlich der Drau (umfassend Karantanien und Pannonien sdlich der Drau, dazu Jstrien, Libnrnien und Dalmatien), der avarischen Mark nrdlich der Drau (umfassend das Land zwischen Enns im Westen, Raab im Osten, Drau im Sden), der bhmischen Mark nrdlich der Donau und westlich vom Bhmerwald, auf dem bayerischen Nordgau. Spter, noch in der ersten Hlfte des neunten Jahrhunderts, wurden die beiden groen sdstlichen Marken in eine Mehrzahl von kleineren Verwaltungsbezirken zer-schlagen: solche waren Karantanien und die Ostmark (Niedersterreich). Die markgrfliche Verfassung hatte nicht blo einen militrischen Charakter, der spteren sterreichischen Militrgrenze vergleichbar, sondern auch eine kulturelle Bedeutung: sie sollte Barbarei und Heidentum nicht blo vom Kerne des Reiches fernhalten, sondern auch aus der Mark selbst verdrngen, Christentum und germanisches Wesen an ihre Stelle setzen. b) Die markgrfliche Verfassung war es, welche nicht in letzter Linie die bayerische Kolonisation gefrdert hat. Vom 8. bis ins 13., zum Teil bis ins 14. Jahrhundert dauerte diese Kulturarbeit des bayerischen Stammes. Das Arbeitsfeld lag vornehmlich in den heutigen deutsch-sterreichischen Alpenlndern oder Jnnersterreich, in den Landen an der mitt-leren Donau oder Niedersterreich, in den Landen nrdlich der oberen Donau, entlang dem Bhmerwald. Unter den beiden letzten Agilnlfingern Oatilo und Tassilo begann die bayerische Herrschaft, christliche Mission und bayerische Kolonisation in Karantanien, seit der Vernichtung der Avaren und dann wiederum seit der Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (955) in der Ostmark, seit dem 8. und 9. Jahrhundert auf dem Nordgau. Das Ergeb-nis dieser mehrhundertjhrigen Thtigkeit war die vorherrschende Geltung des Deutschtums in Steiermark, Krnten und Kraut, die ausschlieliche Herrschaft des Deutschtums in Niedersterreich, in der heutigen Oberpfalz, Teilen von Mittel- und Oberfranken und im Egerlande. Die bayerische Kolonisation griff aber auch der die politische Grenze deutscher Herr-schaft hinaus und gewann ausgedehnte Gebiete jenseits des Ostalpenlandes, im westlichen Ungarn, nrdlich der Ostmark, im sdlichen Bhmen, stlich vom Nordgau, im westlichen und nordwestlichen Bhmen, fr deutschen An-bau, deutsches Sprachtum und deutsche Kultur.

8. Das Mittelalter - S. 112

1896 - Bamberg : Buchner
- 112 Wenige Jahre nach der Absetzung Ottos rief die Rckforderung von Reichs-gittern zu Ungunsten der schsischen Groen, von alten, lngst in Vergessenheit geratenen hofrechtlichen Leistungen zu Ungunsten der schsischen Bauern, die Erweiterung des schsisch-thringischen Burgensystems, die Aus-schreitung der Burgenbesatzungen eine tiefe und allgemeine Unzufriedenheit, nicht blo bei den Groen, sondern auch beim Volke Sachsens hervor. Da einem Herzoge schsischer Abkunft das Herzogtum Bayern genommen, da dein Billunger Magnus, der sich dem gechteten Bayernherzoge angeschlossen hatte, das vterliche Herzogtum Sachsen vorenthalten ward, gab der Bewegung einen noch leidenschast-licheren Charakter. uere Anlsse, eine Zusammenkunft Heinrichs mit dem Dnenknig, der Beschlu eines Feldzugs gegen Polen, Ereignisse, die als gegen Sachsen gerichtet gedeutet wurden, brachten die Mistimmung zur offenen Emprung. Im August 1073 brach unter Fhrung Ottos ein furchtbarer Auf-stand der Sachsen los. Der vllig berraschte König entfloh im Dunkel der Nacht aus der umlagerten Harzburg, um mit Hilfe der bayerischen, schwbischen und lothringischen Groen, die sich eben zum Kriege gegen Polen gesammelt hatten, den Aufstand niederzuwerfen. Aber trotz seiner persnlichen Demtigung vermochte er sie nicht zu bewegen, gegen die Sachsen aufzubrechen; die Fürsten grollten dem König, da nicht sie, sondern Männer niederer Herkunft zu den Reichsgeschften herangezogen wurden. Das Knigtum Heinrichs schien verloren. Erst das Eintreten des aufblhenden rheinischen Brgertums und eine neue Demtigung Heinrichs (zu Oppenheim) hat seine Lage etwas gebessert. Doch mute der König im Frieden zu Gerstun gen (Frhjahr 1074) geloben, die schsischthringischen Burgen niederzureien, schsische Angelegenheiten nur nach dem Rate von Stammesgenossen zu behandeln und eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Die Harzburg er Kirchenfrevel der schsischen Bauern machten die Fürsten fr ihre eigene Stellung besorgt und brachten einen pltzlichen Umschwung hervor. Im Juni 1075 wurde in der Schlacht bei Hohenburg an der Unstrnt das schsische Heer aufs Haupt geschlagen; die sch-sischen Groen wurden in Haft genommen, nur Otto von Nordheim be-gnadigt. Mit einem Schlage war Heinrich innerhalb weniger Monate von der uersten Demtigung zur hchsten Machtstellung gelangt und bei seinem jugendlichen, leidenschaftlichen Ungestm entschlossen, diese Machtstellung rck-sichtslos auszuntzen. In diesem Augenblicke griff die gregorianische Kirchenpolitik weltgeschichtlich in den Gang der Ereignisse ein. Heinrich hatte dem Gerstnnger Vertrage gem die brigen Burgen vllig zerstren lassen, bei der H a r z b u r g hatte man sich mit der Niederreiung der Mauern begngt. Die schsischen Bauern fielen nun ohne Wissen der Fürsten der die Harz-brg her und verbten hier die wildesten Greuel.

9. Das Mittelalter - S. 126

1896 - Bamberg : Buchner
126 Iii. Zeit Lothars von Supplinburg und der staufischen Kaiser. Hchste Anspannung aller Krfte des Abendlandes in dem gleichzeitigen Doppelkampfe zwischen den beiden hchsten Ge-walten des Abendlandes, dem Papsttum und dem rmisch-dent-schen Kaisertum, und zwischen dem christlichen Abendland und dem islamitischen Morgenland. Untergang des Mittelalter-lichen Kaisertums. 1. Das Zeitalter des hl. Bernhard, die Zeit eines mchtigen Auf-schwungs der Kirche. Lothar von Supplinburg, 11351137 und Konrad Iii., 11381152. bersicht. Die Erhebung des Sachsen Lothar von Supplinburg ist das Werk der streng kirchlichen Partei in Deutschland; der Beginn des welt-geschichtlichen Kampfes zwischen Staufern und Welfen, eine Romfahrt zu Gunsten des von einer streng kirchlich gesinnten Minoritt gewhlten und vom heiligen Bernhard anerkannten Papstes Jmtocenz Ii., ein gewaltiger Aufschwung der von der neugestrkten Kirche wieder begonnenen nordstlichen oder schsischen Mission und Germanisation sind ihre nchsten Folgen. Mute indes schon die Forderung des Kaisers nach Rckgabe des unbeschrnkten In-vestiturrechtes in kirchlichen Kreisen befremden, so fhrt eine zweite italienische Heerfahrt zu einer Spannung zwischen dem Kaiser und der Kurie. Auch das staufische Haus, das im Kampfe gegen Rom seine weltge-schichtliche Bedeutung und seinen Untergang finden sollte, ist unter dem Ein-stu der streng kirchlichen Partei erhoben worden, im Gegensatz zum Erben Lothars, dem welfischen Hause. Die Regierung Konrads Iii. bewegt sich denn auch in Feindschaft gegen die Welfen, in Abhngigkeit von der Kirche. Der Frankfurter Vergleich bringt zwar in dem stanfisch-welfischen Brger-kriege einen Waffenstillstand, aber die inneren Wirren, begleitet von Ohn-macht nach auen, dauern fort. Trotz der Mglichkeit wlfischer Umtriebe lt sich Konrad zur Teilnahme am zweiten Kreuzzugsunternehmen fortreien, das mit einer Katastrophe endigt. Noch vor des Knigs Rckkehr erneuert sich der Krieg mit dem welfischen Hanse, Konrad ist desselben nicht mehr Herr geworden. 1. Wahl Lothars. Das deutsche Reich war bis dahin eine Mischung von Mahl- und Erbreich gewesen. Trotzdem gelang es der streng kirch-lich gesinnten Partei unter der geschickten Wahlleitung des Erzbischofs Ada l-

10. Das Mittelalter - S. 138

1896 - Bamberg : Buchner
138 zurckkehren, um hier eine neue italienische Reichsheerfahrt vorzubereiten. In Deutschland aber bildete sich gerade damals eine grere Partei fr Alexander Iii. gegen den neuen kaiserlichen Papst Paschal Iii., mit dessen Erhebung (nach dem Tode Viktors Iv., April 1164) der inzwischen zum Erz-Bischof von Kln erhobene Rainald die Vershnungspartei, ja anfnglich den Kaiser selbst berrascht hatte. e) Der Hhepunkt des Schismas auf dem Wrzburger Reichs-tag, Pfingsten 1165. Bei seiner Rckkehr nach Deutschland war Friedrich zu einer Ausshnung mit Alexander Iii. nicht mehr geneigt, viel-mehr entschlossen, die alexandrinische Partei zu vernichten. In diesem Sinne berief er einen Reichstag nach Wrzburg und entsandte er den Erzbischos Rainald an den Hof von England. In England war nmlich inzwischen (wegen der Konstitutionen von Clarendon) ein Kirchenstreit ausgebrochen; da der Gegner des Knigs, der flchtige Erzbischos Thomas Becket von Canter-bnry, Aufnahme bei Alexander Iii. und dem Könige von Frankreich fand, versprach der englische König Heinrich Ii., den kaiserlichen Papst anzuerkennen, und gab zugleich Gesandte mit, welche sein Versprechen auf dem inzwischen zu Wrz brg zusammengetretenen Reichstag beschwren sollten. Hier leisteten unter dem Drucke Rainalds von Dassel der Kaiser und zahlreiche geistliche und weltliche Groe den verhngnisvollen Schwur, niemals Alexander Iii. oder einen von seiner Partei gewhlten Papst anzuerkennen; es war der Hhepunkt des Schismas. . Damals fand auch die Erhebung der Gebeine Karls des Groen und seine Heiligsprechung durch Paschal Iii. statt. ^Der Hhepunkt der militrischen Erfolge Friedrichs in Italien, die Katastrophe (1167). Der Bund zwischen dem Kaiser und Heinrich Ii., der auer England die ganze Westhlfte von Frankreich be-herrschte, rief auch einen Umschwung der Stimmung in Frankreich hervor, die Alexander veranlate, das franzsische Asyl zu verlassen und nach dem (inzwischen wieder antikaiserlich gesinnten) Rom zurckzukehren. Um Alexander aus Rom zu vertreiben und Paschal dahin zu führen, brach Friedrich 1166' zum viertenmal nach Italien auf. Friedrichs Feld-Herrn, der Klner Erzbischos Rainald und der Mainzer Erzbischos Christian von Buch, errangen einen fast beispiellosen Sieg der die Rmer bei Tnv-knlnm, der Papst mute aus Rom entweichen, die Stadt- selbst sich dem Kaiser ergeben. Rainald war daran, die Herrschaft des Kaisers und der deutschen Kirche der Rom zur Wahrheit zu machen, als (Anfang August 1167) eine Seuche das kaiserliche Heer fast vllig vernichtete. Neben anderen Reichs, frsten erlag auch Rainald, die Seele der bisherigen kaiserlichen Politik, der Krankheit, Friedrich selbst rettete sich mit Mhe nach Deutschland.
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