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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 7

1895 - Straßburg : Heitz
Kteine Geographie von Elsaß-Lothringen. § L Größe, politische Stellung undwcrmen. Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit 1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei Hauptteile: Elsaß und Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern, die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h. die in der Fremde Wohnenden; das Land hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem Flusse Jll wird bestritten. Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen, welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855). 1 In runder Zahl.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 8

1895 - Straßburg : Heitz
8 § 2. Geographische Lage. Elsaß-Lothringen bildet die südwestliche Spitze von Deutschland; es liegt zwischen 5° 54' und 8° 14' öst- licher Länge von Greenwich (gleich 23° 35' und 25° 54' östlicher Länge von Ferro, oder 3° 35' und 5° 54' östlicher Länge vom Pariser Meridian), und zwischen 47o 29' und 49° 30' nördlicher Breite. § 3. Grenzen. Seine Grenzen sind: im Norden das Großher- zogtnm Luxemburg, die preußische Rheinprovinz und die bayrische Pfalz; im Osten der Rhein, welcher es von dem Großherzogtum Baden trennt; im Süden die Schweiz und Frankreich; im Westen Frankreich, wo der Kamm der Vogesen teilweise die Grenze bildet. 8 4. Aberftäche. Das Land zerfällt der Bodenbildung nach in drei Regionen, in die bergige, die hügelige und die ebene. Die letzte dehnt sich aus vom Rhein bis an die Vorhügel, mit einer Breite von 16 bis 30 Kilometer und einer Länge von 160 Kilometer von Mülhausen bis Lauterburg. Sie ist abwechselnd mit Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten bedeckt und von zahl-

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 63

1895 - Straßburg : Heitz
63 daselbst verfertigt. Straßenbahn nach Mühlhausen (16 km). 3. Rn fach* (3200 Einw.), am Ohmbach, kurz vor dessen Einmündung in die Lauch. Station an der Eisenbahn von Straßburg nach Basel. Auf einem Hügel neben der Stadt lag das Schloß Isenburg, eines der ältesten Schlösser des Elsaß, wo Könige aus merowingischem Stamme zuweilen sich aushielten, jetzt ein schöner Landsitz. Schöne, aber unvollendete Kirche zu St. Arbogast (12. bis 14. Jahrhuudert). Landwirt- schaftliche Versuchsstation. Landwirtschaftliche Schule. Sulz matt (2700 Einw.), ein großes Dorf, 8 km westwärts von Rnfach, im Gebirge, am Ohmbach. Am westlichen Ausgange des Ortes liegt das Bad gleichen Namens. Der „Sauerbrunnen" von Sulzmatt wird viel im Lande getrunken. 4. Sulz* (Ober-) (4430 Einw.), zwischen Boll- Weiler und Gebweiler, an der Eisenbahn von Bollweiler nach Lautenbach gelegen, in einer der schönsten und fruchtbarsten Gegenden des Elsaß, hat Baumwoll- und Bandfabriken, Bierbrauereien, eine Eisengießerei und eine Thonwarenfabrik (in Ollweiler). In dem nahen Weiler Jungholz (760 Einw.) ist eine Ziegelbrennerei, eine Eisengießerei und Sei- denweberei. Bollweiler (1200 Einw.), Abzweignngspnnkt der Nebenlinie Bollweiler-Lautenbach von der Eisen- bahn Straßburg-Basel, zeichnet sich aus durch weit- läufige und reiche Baumschulen, die schon über ein Jahrhundert im Besitze der Familie Baumann sind.

4. Das Mittelalter - S. 12

1896 - Bamberg : Buchner
12 quando urgentibus imperii fatis nihil iam praestare Fortuna maius potest quam hostium discordiam" Tac.itus, Germania 33. Ausgang Armins und Marbods. Die germanische Politik des Tiberius bewhrte sich schon in den nchsten Jahren, indem es zwischen den republikanisch gesinnten nordwestlichen Vlkerschaften unter Fhrung Armins und der Militrmonarchie Marbods zum Kriege kam. Marbod zog sich nach unentschiedenem Kampfe (m der Gegend der Saale) nach Bhmen zurck. Von dem Goten Catualda vertrieben, starb er als rmischer Schtzling in Ravenna. Auch Armin fiel durch die eigenen Verwandten, angeblich weil er nach der Knigsherrschaft strebte. Armins Gattin (Thusnelda) und Sohn (Thumelikus) fanden sich mit Marbod im Exil von Ravenna zusammen, nachdem sie den Triumphzug des Germanikus i. I. 17 verherrlicht hatten. Das Andenken des Befreiers Deutschlands lebte im Volkslieds fort. c) Die rmische Militrgrenze. Das militrisch organisierte rmische Vorland am Rhein und an der Donau zerfiel in das rmische Ger-manien am Rhein und in die keltischen Provinzen an der Donau. <z) Das rmische Germanien. Das nach der Teutoburger Schlacht den Rmern verbliebene linksrheinische Germanien wurde anfangs als ein Teil der gallischen Provinz betrachtet, spter erscheint es in zwei Provinzen geteilt: 1. Germania inferior (im ganzen das heutige Belgien und Holland sowie der linksrheinische Teil der Rheinprovinz). Hauptorte waren Colonia Agrippina, die nach der Tochter des Germanikus benannte Stadt der Ubier, welche schon 38 v. Chr. der den Rhein versetzt worden waren, das heutige Kln; ferner stromabwrts No vaesium (Nen), Castra vetera (Birten bei Xanten, der militrisch wichtigste Punkt); endlich Noviomagus Batavorum (Nymwegen). Rheiuaufwrts lagen noch Bonna (Bonn); Bigomagus (Remagen). Rechts des Rheins wurden auer dem Bataverland nur einzelne Punkte, wie das Kastell Aliso (Elsen) an der oberen Lippe festgehalten. 2. Germania superior (etwa der sdwestliche Teil der Rhein-Provinz, Nasian, Hessen, die Rheinpfalz, Elsa und Baden). Hauptorte von Obergermanien waren Mogontiacum (Mainz) mit dein gegenberliegenden Kastel"; rheinabwrts Confluentes (Koblenz); stromaufwrts Lordeto-raagus (auch Urbs Vangionum genannt, Worms), Noviomagus Nemetum.(Speier), Argentoratum (Straburg). Auf der rechten Seite des Rheins lagen noch Lopodunum (Ladenburg bei Heidelberg) und Sumelocenna (Rolteuburg a. Neckar): auch die Heilquellen von Wiesbaden (Aquae Mattiacae) und von Baden-Baden (Aquae Aureliae) waren den Rmern bekannt.

5. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

6. Das Mittelalter - S. 46

1896 - Bamberg : Buchner
46 Solcher Ringe gab es neun, in dem von ihnen eingeschlossenen Rume lagen die Drfer oder Gehfte der Avaren. Die Franken haben es versumt, die Avaren fr Christentum und Kultur zu gewinnen, und waren doch nicht im stnde, das entvlkerte Ava'renland militrisch zu sichern; die Folge davon war die Ungarn not. 7. Einrichtung einer bayerischen Militrgrenze bayerische Kolonisation. a) Die wertvollste Vernderung im bayerischen Verfassungsleben war die Einrichtung einer Militrgrenze, der Mark Frianl sdlich der Drau (umfassend Karantanien und Pannonien sdlich der Drau, dazu Jstrien, Libnrnien und Dalmatien), der avarischen Mark nrdlich der Drau (umfassend das Land zwischen Enns im Westen, Raab im Osten, Drau im Sden), der bhmischen Mark nrdlich der Donau und westlich vom Bhmerwald, auf dem bayerischen Nordgau. Spter, noch in der ersten Hlfte des neunten Jahrhunderts, wurden die beiden groen sdstlichen Marken in eine Mehrzahl von kleineren Verwaltungsbezirken zer-schlagen: solche waren Karantanien und die Ostmark (Niedersterreich). Die markgrfliche Verfassung hatte nicht blo einen militrischen Charakter, der spteren sterreichischen Militrgrenze vergleichbar, sondern auch eine kulturelle Bedeutung: sie sollte Barbarei und Heidentum nicht blo vom Kerne des Reiches fernhalten, sondern auch aus der Mark selbst verdrngen, Christentum und germanisches Wesen an ihre Stelle setzen. b) Die markgrfliche Verfassung war es, welche nicht in letzter Linie die bayerische Kolonisation gefrdert hat. Vom 8. bis ins 13., zum Teil bis ins 14. Jahrhundert dauerte diese Kulturarbeit des bayerischen Stammes. Das Arbeitsfeld lag vornehmlich in den heutigen deutsch-sterreichischen Alpenlndern oder Jnnersterreich, in den Landen an der mitt-leren Donau oder Niedersterreich, in den Landen nrdlich der oberen Donau, entlang dem Bhmerwald. Unter den beiden letzten Agilnlfingern Oatilo und Tassilo begann die bayerische Herrschaft, christliche Mission und bayerische Kolonisation in Karantanien, seit der Vernichtung der Avaren und dann wiederum seit der Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (955) in der Ostmark, seit dem 8. und 9. Jahrhundert auf dem Nordgau. Das Ergeb-nis dieser mehrhundertjhrigen Thtigkeit war die vorherrschende Geltung des Deutschtums in Steiermark, Krnten und Kraut, die ausschlieliche Herrschaft des Deutschtums in Niedersterreich, in der heutigen Oberpfalz, Teilen von Mittel- und Oberfranken und im Egerlande. Die bayerische Kolonisation griff aber auch der die politische Grenze deutscher Herr-schaft hinaus und gewann ausgedehnte Gebiete jenseits des Ostalpenlandes, im westlichen Ungarn, nrdlich der Ostmark, im sdlichen Bhmen, stlich vom Nordgau, im westlichen und nordwestlichen Bhmen, fr deutschen An-bau, deutsches Sprachtum und deutsche Kultur.

7. Das Mittelalter - S. 111

1896 - Bamberg : Buchner
111 - Berthold von Zhringen, das Herzogtum Krnten, dem begabtesten Vertreter des damaligen Laienfrstentums, Otto von Nordheim (bei Gttingen), das Herzogtum Bayern. b) Das bischfliche Regiment Annos und Adalberts (106266). Gegen das Regiment des niederen Adels am Hofe der Regentin bildete sich eine Verschwrung; die Seele des Unternehmens war Erzbischos Anno von Kln, der bedeutendste Mitverschworene aus den weltlichen Frstenkreisen Otto von Nordheim. Nachdem die Verschworenen das knig-liche Kind der Mutter entfhrt hatten (Kaiserswerther Attentat 1062!) lag die oberste Leitung der Regierung in den Hnden des Erzbischoss Anno, neben ihm bte den grten Einflu Otto von Nordheim. Noch im nmlichen Jahre sah sich aber Anno gentigt, die Regierung mit dem Erz-bischos Adalbert von Bremen zu teilen, der durch sein gewinnendes Wesen die Stellung Annos bald untergrub. Schon Heinrich Iii. hatte den Plan gefat, den ausgedehnten schsisch-thringischen Domnen einen festen Verwaltungsmittelpunkt in Goslar zu geben und durch eine mglichst grnd-liche Ausntzung der hier vorhandenen Hilfsquellen das Knigtum Wirtschaft-lich selbstndig zu machen. Dieser Gedanke wurde jetzt von Adalbert, der die Nhe des Knigtums im Juteresse der Bremer Kirche wnschte, wieder aufgenommen. Darber bildete sich eine Unzufriedenheit, die durch den Angriff Adalberts auf die Unabhngigkeit der Reichsabteien in weitere Kreise getragen wurde. Jetzt sahen die der den Hochmut Adalberts und der ihre Ausschlieung von der Regierung mivergngten Fürsten den Augenblick gekommen, um auf einem Reichstag zu Tribur (1066) den seit einem Jahre mndig erklrten König zur Entlassung Adalberts zu zwingen. Der Wechsel der Erziehung zwischen dem strengen Anno und dem leichtlebigen Adalbert ist fr die Charakterbildung Heinrichs Iv. und fr die ersten Jahrzehnte seiner Regierung verhngnisvoll geworden. ?e) Anfang der Selbstregierung Heinrichs Iv., Maregelung Ottos von Nordheim, schsische Erhebung (1066 75). Otto von Nordheim war der einzige Fürst, welcher bisher bei allen Wand-lungen seinen politischen Einflu zu behaupten gewut hatte. Doch der auf jede Einengung seiner freien Bewegung eiferschtige König hatte das An-denken weder an Kaiserswerth noch an Tribur verloren; die durch eine zweifelhafte Persnlichkeit erhobene Anklage, Otto habe dem König nach dem Leben gestrebt, gengte, um den Herzog durch ein aus schsischen Groen zusammengesetztes Hofgericht fr friedlos erklären und ihm mit allen anderen Eigen und Lehen auch das Herzogtum Bayern absprechen zu lassen (1070). Mit Bayern ward der Schwiegersohn Ottos, Welf (Iv.), belehnt.

8. Das Mittelalter - S. 106

1896 - Bamberg : Buchner
___ 106 Ziuspflichtige aus dem ffentlichen Gerichtsstand in das hofrechtliche Verhltnis zum Grundherrn getreten. Der Stand der Leibeigenen ergnzt sich jetzt nur noch durch Nachkommenschaft: Zinspflichtige oder Kriegsgefangene zu Leibeigenen zu machen ist nicht mehr statthaft. X Geistige Kultur unter den schsischen Kaifern und den beiden ersten Saliern. a) Bilbnng und Litteratur. Die furchtbare bergangszeit von den Karolingern zu den fchsifchen Kaisern war wie durch einen Verfall der Kirche, so auch durch einen Rckgang des geistigen Lebens gekennzeichnet gewesen. Doch die drei Arten geistlicher Lehranstalten (Domstiftsschule, Klosterschule. Pfarrschule) hatteu sich an einzelnen Orten unnnter-brochen forterhalten: solche inselgleiche Pflegesttten geistiger Bildung waren St. Gallen, Reichenau, Fulda. Wie einst von den anstrasischen Karolingern, so ging jetzt von den schsischen Lubolfingern eine neue Blte der Wissenschaften aus. Otto I. war zwar, wie Karl der Groe, ohne gelehrte Bilbung, schtzte aber wie biefer die Wissenschaften, und seine Familie (sein Bruder, der gelehrte Erzbischos Brun von Kln, seine Gemahlin, die burgunbisch-italienische Abelheib, sein Sohn, der als zweiter Solomon gefeierte Otto Ii., sein natrlicher Sohn Erzbischos Willegis von Mainz, seine Schwiegertochter, die griechische Theophano, seine Nichten, die Herzogin Hab ewig und ihre Schwester Gerberga, btissin von Ganbersheim, sein Enkel Otto Iii., das Wunber der Gelehrsamkeit") wirkte durch das unmittelbare Beispiel von oben. Die Verbinbung mit Italien, die gesteigerten Beziehungen zu Burgunb, Frankreich und Byzanz frberten die Wissenschaft wie die Kunst; zahlreiche gelehrte Auslnber wrben ans Italien und Frankreich (Gerbert von Aurillac) an den Hos gezogen. Frisches Leben erfllte die alten Stifts- und Klosterschulen, und neben ihnen erhoben sich zahlreiche neue Bilbungssttten; unmittelbar unter den Augen des schsischen Kaiserhauses gelangten die schsischen Klster, Ganbersheim, Korvey, Queblinburg zu einer weber vorher vorhanbenen noch spter wieber erreichten Hhe geistigen Lebens. Haben auch Heinrich Ii. und Konrab Ii. die Wissenschaften nicht unmittelbar gesrbert, so hat boef) jener durch seine Bemhungen fr strengere Kirchenzucht auch das wissenschaftliche Streben gesteigsrt und zugleich in seiner Stiftung Bamberg den gelehrten Stubien eine neue Heimsttte bereitet, biefer aber Speier aus tiefem Verfall zu hoher Blte erhoben. Die Regierung des Kaifers Heinrich Iii. enblich bezeichnen die Zeitgenossen als das golbene Zeitalter der Wissenschaften. Auf den Pfaben des ottonifchen Kaiserhauses wandelte wie politisch, so auch geistig die wirtschaftlich neu gestrkte Reichsgeistlichkeit; in Kln

9. Das Mittelalter - S. 2

1896 - Bamberg : Buchner
2 der Oder) traten in der urgermanischen Zeit nur wenig in den Gesichtskreis der Griechen und Rmer (Csar, Tacitus), welche uns die frhesten Mit-teilnngen der die Germanen hinterlassen haben. Die Westgermanen (westlich der Oder, die spteren Deutschen) zerfielen wiederum in die drei Hauptstmme der Jugvoueu (Seegermanen), Jstvonen (Rheingermanen zwischen Weser und Rhein), Herminonen (Sweben, vor der Cimbern- und Teutonen-Wanderung bis zum Thringerwald, nach derselben der das heutige Ober-deutschend bis zur Donau sich ausbreitend). Zwar bewahrte die Sage von der Abstammung dieser Vlkergruppen von einem gemeinsamen Stammvater, Mannns, eine gewisse Erinnerung an die ehemalige Einheit des Volkes, aber weder das gesamte germanische Volk noch auch nur die drei Hauptstmme der Westgermanen bildeten einen gemeinsamen politischen Verband. Die Politische Entwickelung beginnt vielmehr mit Kleinsta aten oder Vlkerschaften. Der Name Germanen (Nachbarn?) wurde unseren Vorfahren zuerst von den keltischen Galliern beigelegt und dann von den Rmern bernommen. der den Namen Deutsche" s. S. 63. Zu den Ost g ermanen gehren die Gntonen (die spteren Ost-uud Westgoten), die Burgunder, Vandalen, Hernler, Rugier und Skiren, welche in der Zeit der Vlker-Wanderung wieder begegnen werden. Aus den westgermanischen Jngvonen sind die spteren niederdeutschen Friesen und Angel-Sachsen, aus den Jstvonen die spteren mitteldeutschen Franken, aus den Herminonen die spteren Thringer sowie die oberdeutschen Schwaben-Alamannen und Bayern hervorgegangen. Die Sachsen sind eine Mischung von Jng-vonen, Jstvonen und Herminonen. 2. Politische Gliederung. - a) Vlkerschaft (civitas). Jene drei Hanptstmme zerfielen wiederum in eine Mehrzahl von Vlkerschaften, jede Vlkerschaft bildete einen selb-stndigen Staat. Vlkerschaften der ingvonischen Gruppe sind: Teutonen, Saxeu, Angeln. Chanken, Friesen, Bataver (aufgezhlt in der Richtung von Ost nach West), dazu die Langobarden an der unteren Elbe. Vlkerschaften der istvonischen Gruppe sind: Angrivarier, Amsivarier Brnkterer, Usipeter, Tenkterer, Ubier (aufgezhlt in der Richtung von Nordost nach Sdwest), dazu vielleicht auch Sugambrer und Marsen. Vlkerschaften der hermin onischen Gruppe sind: Semnonen, Her-mnndnren, Markomauuen, Onaden, vielleicht auch Chatteu und Cherusker. Aus der Verbindung mehrerer solcher Vlkerschaften sind in der Zeit der Vlker-Wanderung die obengenannten jngeren deutschen Stmme, Alamannen, Franken :c. hervorgegangen (f. S. 25). b) Gau (pagus) ist eine rtliche Unterabteilung des Vlkerschafts-staates.' Gerichts-, Verwaltuugs-, Heeresbezirk.

10. Das Mittelalter - S. 26

1896 - Bamberg : Buchner
- 26 aus nach dem Scheldegebiete vor und erreichten noch vor Chlodwigs Zeit im Sden die Somme. Die Sachsen (von sax kurzes Schwert), entstanden aus der Vereinigung von Saxen im engern Sinne, herminonischen Cheruskern, istv-ouischeu Angrivariern und iugvonischen Chanken, treten zuerst gegen Ende des 3. Jahrhunderts auf. Sie breiteten sich von der Elbe bis nahe an den Rhein aus. Die Einteilung in Engern, Westfalen, Ostfalen und Nordalbinger kommt nicht vor dem 8. Jahrhundert vor, ist rein rtlich und hat mit der Bildung des schsischen Stammes nichts zu thun. Sachsen und benachbarte Angeln (Angelsachsen) waren es auch, welche, gegen die ruberischen Briten und Skotten zu Hilfe gerufen, im 5. Jahrhundert von Britannien Besitz ergriffen (f. die bersicht der England). Die Namen der Fhrer H e n g i st und H o r s a sind sagenhaft, ebenso der des Vorkmpfers der keltischen Briten gegen die Angelsachsen, des Knigs Arthur (Artus), und seiner Tafelrunde. Die Briten zogen sich teils nach Wales (Keltenland) zurck, teils auf die nchste Halbinsel des stammverwandten Galliens, nach die von ihnen benannten Bretagne. Britannien hie fortan Anglia (England). Das anfnglich in sieben Einzelreiche geteilte angelschsische Herrschaftsgebiet wurde im 9. Jahrhundert zu einem Reiche vereinigt. 4. Die Friesen (Name einer Vlkerschaft in der Zeit des Tacitus) ingvonischer Abstammung breiteten sich in der Zeit der Vlkerwanderung im Sdwesten bis zur Siugfalabucht (heute Zwiu), im Nordosten bis zur Weser-mndnng aus, nach der Vlkerwanderung der die Weser hinber nach den Ksten und Inseln von Schleswig-Holstein. 5. Die Thringer (wahrscheinlich = Hermunduren, welche den Kern des neuen Stammes bildeten) herminonischer Abstammung treten zuerst um 380 aus. Sie breiteten sich von der unteren Elbe bis sdlich vom Main aus; ihre Sitze umfaten ehemals auer dem heutigen Thringen auch das Unstrnt-gebiet im Norden und das obere und mittlere Maingebiet im Sden. . Die Baiuvarier (Bewohner des Landes Baia, d. i. des von den keltischen Bojern bewohnten Landes Bhmen) waren swebisch-herminonischer Abstammung; den Kern bildeten die Markomannen. Die Markomannen-Bayern saen seit Chr. Geb. in Bhmen, von wo sie die keltischen Bojer verdrngt hatten. Von hier wanderten sie zwischen 480 und 520 nach dem Lande sdlich der Donau und breiteten sich zwischen Lech im Westen, Enns im Osten, Zusammenflu von Eisack und Etsch im Sden aus. Ober-bayern, Niederbayern, das Salzburgische, Obersterreich und Deutsch-Tirol bildeten die ltesten Stammessitze der Bayern sdlich der Donau. Mit der Einwanderung der Bayern schlo die Vlkerwanderung in Jnnerdentschland. Ihre sptere Ausbreitung s. S. 46.
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