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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 78

1852 - Koblenz : Bädeker
78 Einteilung Deutschlands in zehn Kreise. Von den 10 Kreisen umfaßte (s. die Karte) 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich) ; 2) der baie rische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das Fürsten- thum Ncuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohcnzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände; 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrassciiaften Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kur rheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlichen Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil der kurpsälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der b urgundi sch e, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hau- ses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Hol- land, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Her- zogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostsriesland, Olden- burg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w.; 9) der nied ersäch si sch e enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bre- men, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w.; 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brauden- burg, die beiden pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürsten- thümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon sedoch die kleineren nur cnrienweise stimmten, so daß ans dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen waren. Böh- men mit seinen Nebenlanden (Mähren, Schlesien u. der Lausitz) war nicht in diese Kreisverfassung ausgenommen, da das Haus Oesterreich in diesen Ländern unumschränkt herrschte. Auch waren diese Pro- vinzen, wie Preußen und die Schweiz, der Gerichtsbarkeit des Kam- mergerichts nicht unterworfen.

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 134

1852 - Koblenz : Bädeker
io4 Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italieni- schen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im I. 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Ab- theilungen über die beiden Bernharde, den Simplón und St. Gott- hard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cis- alpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alefsandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. Auch hier begaunen die Oesterreicher den Kamps siegreich: der Erzherzog Karl drängte die nach Schwaben vorgedrungene Donauarmee über den Rhein und damr den in Graubündten eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück. Suwarow bahnte sich durch eiue Reihe der hartnäckigsten Kämpfe mit den Franzosen (namentlich im Reußthale an der Teufelsbrücke) den Weg über die Gotthardstraße, allein die Eroberung der Schweiz gelang nicht, indem die Oesterreicher und ein anderes schon früher eingetroffenes russisches Heer (unter Korsa- kow) von Massena und Soult bereits geschlagen waren, ehe er sich mit ihnen vereinigen konnte. Nach mehreren einzelnen Gefechten und höchst beschwerlichen Märschen mußte er sich mit seinem gänzlich er- schöpften Heere nach Graubündten zurückziehen und der russische Feldzug war beendet. Im Jahre 1800 führte Moreau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien. Unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oesterreicher (unter Kray) bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege ini Walde bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oesterreich ein, worauf der Kaiser zu Lüneville 1801 auch für das Reich Frieden schloß und das linke Rheinufer (1200 Q.-Meilen mit 4 Milk. Einwohner) abtrat. Zur Erledigung des Entschädigungs- geschäftes ward eine Deputation von acht Fürsten (unter diesen 5 Kurfürsten) ernannt, welche nach zweijährigen Verhandlungen einem von Frankreich und Rußland festgesetzten Entschädigungsplane durch den sog. Deputations-Hauptschluß beitreten mußten, demgemäß nur die erblichen deutschen Reichsfürsten, so wie der Großherzog von Toscana (durch Salzburg, wofür er sein Land an den Herzog von Parma abgetreten hatte) und der Herzog von Modena (durch den Breisgau) durch theilv säcularisirte Länder, theils (41) mediatisirte Reichsstädte entschädigt wurden. Bei der Vertheilung der Enffchä-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 137

1852 - Koblenz : Bädeker
Die Auflösung des deutschen Reiches. 137 Belohnung seiner Bundesgenossen benutzte Napoleon den Sieg zur Ausstattung seiner Verwandten und seiner wichtigsten Diener mit Ländern: Weil Neapel die Landung einer russisch-englischen Macht während des Krieges nicht verhindert hatte, entsetzte Napoleon den König von Neapel, der sich nur in Sicilien behauptete, und gab das Reich seinem ältern Bruder Joseph. Seinem jüngern Bruder Lud- wig gab er die batavische Republik als Königreich Holland, seinem Schwager Joachim Murat Cleve und Berg (nebst dem von Baiern abgetretenen Jülich) als Herzogthum, und seinen: Marschall Berthier das Fürstenthum Neufchatel. Am 12. Juli 1806 erfolgte auch die Auflösung des deut- schen Reichskörpers, indem 16 Fürsten des südlichen und west- lichen Deutschlands (Baiern, Würtemberg, der Kurerzkanzler von Mainz, jetzt Fürst Primas genannt, der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Herzog von Cleve-Berg, welche alle 3 zu Großherzögen erhoben wurden, die Fürsten von Nassau u. s. w.) sich vom deutschen Reiche und dessen Gesetzen los- sagten und den Rheinbund schlossen, zu dessen Protector sich Napoleon erklärte. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten sollten auf einer Bundesversammlung zu Frankfurt a. M. unter dem Vorsitze des Fürsten Primas entschieden werden. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich in einer Allianz mit Frankreich an jedem Continen- talkriege dieser Macht mit einem bestimmter: Contingente Theil zu nehmen. Franz Ii., der schon 1804, um mit Rußland und Frank- reich in gleichem Range zu stehen, den Titel eines erblichen Kaisers von Oesterreich als Franz I. angenommen hatte, verzichtete nun auf die Würde des Reichsoberhauptes; die Reichsgerichte zu Wetzlar und Wien, so wie die Reichsversammlung zu Regensburg lösten sich auf. Eine Menge bisher reichsunmittelbar gewesener Stände wurde für mediatisirt erklärt und mit Hülfe französischer Truppen der Souverainetät der Mitglieder des Rheinbundes unterworfen; sich dagegen erhebende Stimnien aber gewaltsam zum Schweigen ge- bracht (Buchhändler Palm erschossen).

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 141

1852 - Koblenz : Bädeker
Aufstand der Tiroler. 141 vereinigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und er- focht in der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Treffen angefangen und der Sieg begann sich eben den Franzosen zu- zuneigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes beauftragt, aulangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schönbrunn 14. Oktober unterzeichnet): Oe- sterreich verlor 2000 H)M. mit 3v2 Mill. Menschen, indem es ab- trat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, einen Distrikt in Ost- galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der Sau (nebst dem Villacher Kreis) an Napoleon, als König von Italien, aus welchen dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien, Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807) ihm überlassenen grie- chischen Inseln den neuen Staat der 7 illyrischen Provinzen als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Conscrip- tionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter Anfüh- rung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden und hatten mit verzwei- felter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai imb August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Lei- tung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte bei Passeyer aufgespürt und in Mantua gegen beit Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleons Befehl erschossen. Verschiedene Versuche, den Nationalhaß der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung 'des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eignem Verderben. Der preußische Major von Schill, Befehlshaber eines von ihm gebildeten Freicorps, führte (1806) dasselbe aus Berlin wie zum Exerzieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber auf dem Zuge nirgend den erwarteten Zu- lauf des Volkes; er fiel mit dem größten Theile seiner Mannschaft bei Stralsund, die gefangenen (11) Ofsiciere wurden in Wesel von Franzosen erschossen. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbindung mit einem

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 135

1852 - Koblenz : Bädeker
Die dritte Koalition gegen Frankreich. 135 diguugen gewannen hauptsächlich Preußen, Baiern, Hesien-Darnrstadt, Baden und Würtemberg; für die beiden letzteren, so wie für den neuen Großherzog von Salzburg und für Hessen-Cassel wurden 4 neue Kurwürden errichtet, wogegen die Kurfürstenthümer Köln und Trier cingegangen waren, so daß Deutschland jetzt 10 Kurfürsten zählte. Der reichsunmittelbaren Städte blieben nur 6 übrig: Ham- burg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg. Es erhielt: 1) Preußen: die Stifte Paderborn und Hildesheim, das mainzische Thüringen, einen Theil von Münster, mehrere Abteien (Quedlinburg, Essen, Werden u. s. w.) und Reichsstädte (Mühlhausen, Nordhausen, Goslar). 2) Baiern: die Stifte Würzburg, Bamberg, Freisingen und Augsburg (die Stadt Augsburg blieb reichsunmittelbar). 3) Hessen theilte sich mit Nassau in die Ueberreste der Erzstifte Köln, Trier und Mainz; 4) Baden verdankte der Verwandtschaft des Markgrafen mit Rußland seine Vermehrung durch die Rheinpfalz, das Bisthum Constanz und die Reste der Bisthümer Speyer, Basel und Straßburg. 5) Würtemberg wurde durch schwäbische Prälaturen und Reichsstädte für seinen Verlust im Elsaß um das Doppelte entschädigt. 8' 31. Die dritte Coalition gegen Frankreich 1805 und die Auflösung des deutschen Reiches 1806. Napoleon Bonaparte hatte schon nach seiner Rückkehr aus Aegypten 1799 die unfähige Directorialregierung gestürzt und als erster, bald nachher als alleiniger und lebenslänglicher Consul Frank- reich mit fast unumschränkter Gewalt regiert, zuletzt aber sich die erbliche Kaiserwürde übertragen lassen 1804. Der Vernichtung der französischen Republik folgte bald (1805) die der cisalpinischen, welche er in ein erbliches Königreich Italien für sich verwandelte und seinem Stiefsohn Eugen Beauharnais als Vizekönig zur Ver- waltung überließ. Da England sich weigerte, die den Franzosen im I. 1800 weggenommene Insel Malta, wie es im Frieden zu Amiens (1802) ausbedungen worden war, zurückzugeben, wenn sie nicht ebenfalls Holland, Italien und die Schweiz verlassen und den König von Sardinien für die eingezogenen Länder entschädigen würden, so ließ Napoleon Hannover besetzen und verbot die Einfuhr englischer Maa- ren und Eolonialprodukte in Frankreich (Anfang des Continental- systems). Doch weder diese Verletzung des deutschen Gebietes noch die Aufhebung des Herzogs von Enghien (wegen angeblicher Ver- schwörung mit englischen Agenten) auf badischem Gebiete wurden

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 75

1871 - Koblenz : Bädeker
Die zehn Reichskreise. . 17. 75 nahmlosigkeit des Reiches und an den vielfachen Verwickelungen in die italienischen Angelegenheiten, vielmehr wuchs die Macht der Trken so, da sie seinen Enkeln die gefhrlichsten Nachbarn wur-den. Zur Herstellung der Ordnung in Deutschland aber ward er von den Stnden selbst veranlat und untersttzt. Denn sie verweigerten jede Hlfe gegen das Ausland, bevor Friede, Recht und Ordnung im Innern hergestellt sei. Daher ward auf dem Reichstage zu Worms 1495 beschlossen, da das Fehderecht unbe-dingt aufgehoben sein und ein ewiger Landfriede Statt finden sollte bei Strafe der Reichsacht; da, statt der Selbsthlfe, knftig die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichsglieder durch ein Reichs-kamm ergericht entschieden werden sollten. Der Sitz desselben war Anfangs in Frankfurt, dann in Speier und nach dessen Einscherung (1689) in Wetzlar. Zur besseren Handhabung des Landfriedens und zur leichtern Vollstreckung der Kammergerichts-Urtheile theilte Maximilian auf einen: Reichstage zu Kln (1512) das ganze Reich in zehn Landfriedenskreise. In jedem derselben war ein Hauptmann mit einigen Rathen bestellt, um die Erhaltung des Landfriedens zu berwachen und die Urtheile der Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen1) umfate 1) der sterreichische, der grte von allen, Oesterreich, Steiermark, Krnthen, Kram, Tirol und die Habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vordersterreich); 2) der baierische: das Herzogthum Baiern, die Oberpsalz, das Frsten-thum Neuburg, das Erzstist Salzburg u. s. w.; 3) der schwbische: das Herzogthum Wrttemberg, die Markgrasschast Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Frstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stnde; 4) der frnkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai-reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Skularisation Preuens, die Bisthmer Bamberg, Wrzburg und Eichstdt, die Reichsstadt Nrnberg it. s. w.; 5) der oberrh einische Kreis war durch die Lnder des kurrheinischen unterbrochen und daher sehr zerstckelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die drei geistlichen Kursrstenthmer Mainz, Trier und Kln, so wie einen Theil der kurpflzischen Lande, die in 3, spter in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfate ^ Siehe die zweite Karte am Ende des Buches.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 139

1871 - Koblenz : Bädeker
Der Aufstand der Tiroler. . 32. 139 der Sieg begann eben sich den Franzosen zuzuneigen, als Fürst Liech-tenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschlu eines Waffenstillstandes beauftragt, anlangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schnbrunn am 14. Oct. unterzeichnet); Oesterreich verlor 2000 mm. mit 3v2 Mill. Menschen. Es trat ab: Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel it. f. w. an Baiern, Westgalizien an das Herzogthum Warschau (Sachsen), einen District von Ost-galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der Sau (nebst dem Villacher Kreis) an Napoleon als König von Italien, aus welchem dieser nebst (dem vom Knigreiche Italien getrennten) Dalmatien, Jstrien, Ragusa und den (von Ru-land 1807 ihm berlassenen) griechischen Inseln den neuen Staat der sieben illyrischen Provinzen (Krain, Krnthen, Jstrien, Dalmatien, Ragusa, Civil-croatien und Militrcroatien) als ein franzsisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, waren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Einfhrung der Conscription, Entfernung der Bischfe und Klstereinziehung) miver gngten Tiroler unter Anfhrung des Sandwirths Andreas Hofer aus dem Pasfeyrthale (des Paters Haspinger und Speckbacher's) fr ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden, und hatten mit verzweifelter Tapfer-keit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Fran-zofen und Baiern befreit, die aber nach bent Frieden zu Wien mit berlegener Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Leitung der Kriegsfhrung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Sennhtte im Pasfeyrthale aufgesprt und in Mantua erschossen (1810). Doch behielt Baiern nur ein Drittheil von Tirol, dessen sdlicher Theil mit dem Knigreiche Italien, ein stlicher District mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu zertheilen. Verschiedene Versuche, den Nationalha der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Ausstande der Nation zu entflammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes, und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preuische Major von Schill, Befehlshaber eines von ihm (1806) gebildeten Freicorps und einer der Helden-mthigen Vertheidiger Colbergs, fhrte ein Husarenregiment von etwa 600 M. aus Berlin wie zum Exerciren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Be-freiung Deutschlands auszuziehen, fand aber, da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleon's Siegen an der Donau eintrafen, aus dem Zuge nirgend den erwar-teten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grten Theile seiner Mannschaft in Stralsund, die gefangenen (ll)Officiere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbittdung mit einem altett Regentenhause eine Art von Legitimitt zu geben, schied Napo-leon sich von seiner bisherigen Gemahlin, der edlen Josephine, und

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 58

1863 - Essen : Bädeker
58 staufischen Geschlechts die einzigen noch lebenden Überreste seien. Wenn diese Sage auch nicht wahr ist, so thut es doch dem Gefühl wohl, sich in die Zeiten zu versetzen, da diese Bäume jung waren, sich jene längst entschwundenen Menschengestalten wieder vorzustellen, wie sie in diesem Forste dem Eber auflauerten und den schnellen Hirsch mit ihren Speeren fällten; es thut dem Gefühle wohl, nach einem so oft wieder- holten Wechsel von Geschlechtern, Zeiten und Reichen, eine Creatur, einen Eichbaum anzuschauen, der alle diese Wechsel überlebt hat, der dem stolzen Menschen die Kürze der ihm zugemessenen Zeit vorrückt und ihm zu sagen scheint: Dein Leben währet siebenzig Jahre, wenn es hoch kommt achtzig, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen; — ich hingegen trotze der Zeit und grüne für und für. Wie liegt das Königreich Würtemberg vom Königreich Baiem? — Von 'Österreich? — Von Preussen? — Von Hannover? — Woran grenzt es in Osten? — Nenne die Flüsse in Würtembergi — Wie Liesst die Donau in Würtemberg? — Der Neckar? — Was wisst ihr von der Bevölkerung Würtembergs ? — Nenne deutsche Dichter, welche in Würtemberg ge- boren sind! — Wer kann die Geschichte von den Frauen zu Weinsberg erzählen? — Wer die vom Grafen Eberhard? — Wie heisst das Gebirge, welches sich durch Würtemberg hinzieht? — Was habt ihr euch vom hohen Staufen gemerkt? — Gieb sonst noch Bemerkens werthes an! — Wie viel Staaten kennt ihr nun? — Zählet sie auf und gebet bei jedem folgenden an, wie er von dem vorhergenannten liegt! — Zeichnet und beschreibet jetzt das Königreich Würtemberg! — 34. Hohenzollern. Fast ganz von Würtemberg eingeschlossen liegen die beiden Fürsten- thümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen. Beide zusammen enthalten 25 Quadratmeilen mit einer Bevölkerung von 67,000 meist katholischen Einwohnern. Sigmaringen wird von der Donau, und Hechingen vom Neckar durchstossen. Die Hauptstädte sind Sigmaringen und Hechingen. Ackerbau und Vieh- zucht sind — besonders in der Gegend der rauhen Alp — nicht be- deutend; dagegen bilden Baumwollenspinnerei, Leinwand-, Holz- und Metallwaaren-Fabrikation die Haupterwerbsquellen der Be- wohner. — Wenn man von Norden her nach dem Städtchen Hechingen kommt, so steht man jenseit der Stadt in einer Entfernung von einer halben Meile auf einem, aus der schwäbischen Alp hervortretenden, 800 Fuß hohen Bergkegel die Burgfeste Hohenzollern. Das ist der uralte Stammsitz der Fürsten von Hohenzollern, aus welchem auch die Könige von Preußen abstammen. Zu der Spitze des Berges führt nur ein einziger Zugang, den in früheren Zeiten an neun verschiedenen Absätzen eben so viel eiserne Thore verwahrten. Seit dem Jahre 1823, wo der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iv., damals noch Kronprinz, die alte, fast verfallene Burg seiner Ahnen besuchte, hat man die Gebäude wieder in wohnlichen Zustand gesetzt, und seit jener Zeit erhebt sich aus dem verfallenen Gemäuer ein hoher Thurm, der eine.weite Aussicht über Berge, Thäler und Ebenen er-

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 64

1863 - Essen : Bädeker
64 In Baden finden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchenversammlung Statt fand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer verur- teilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). Noch jetzt zeigt man die Stelle, wo sein Scheiter- haufen gestanden. — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom mit einem schönen, hohen Thurme und herr- lichen Glasmalereien. Auch die alte Universitätsstadt Heide!» berg am Ne ckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tau- sende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. Weit und' breit berühmt ist das Heidelberger Schloß, einst die Residenz der ehemaligen Kurfürsten von der Pfalz. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Landes in Verbindung gesetzt, und da auch der Rhein nicht weit entfernt ist, so kann man zur Reise nach Karlsruhe ebensowohl die Dampfschifffahrt, als die Eisenbahn benutzen. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Haupt- stadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen, verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von Fremden hin, von denen freilich viele dem Glücksspiele zu Ge- fallen kommen. — Unweit Donaueschingen entspringt die Donau. Das Badische Städtchen Bretten ist der Geburtsort Melanchthon's. Die großherzogliche Familie bekennt sich zur evangelischen Kirche. 38. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Vodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 44

1853 - Essen : Bädeker
Da ward an Gold und Ehren Gar reich und groß ihr Haus, Es gingen mit dem Kaiser Dort Fürsten ein und aus. Die Weber wurden Grafen, Ihr Wort galt weit und breit, Sie woben mit dem Kaiser Am Webestuhl der Zeit. Bei Ehren und Lei Schätzen, Die ihnen Gott verlieh, Vergaßen doch die Grafen Der armen Weber nie. Was hilft uns alles Weben? So dachte stets ihr Sinn, Der Himmel nur ist einig, Sein Segen nur Gewinn. ' Drei Brüder waren ihrer, Die reichten sich die Hand, Ulrich, Georg und Jakob, So waren sie genannt. Sie sprachen zu einander: Die Güter dieser Zeit Vorrechnen muß sie jeder Einst Gott in Ewigkeit. So laßt uns freudig gründen Ein Werk vereinter Kraft, Womit wir mögen geben Ihm einstens Rechenschaft. Zu Augsburg Lei St. Jakob Da hub ein Graben an, Ein Zimmern und ein Mauern Von manchem Handwerksmann. Mit hundert kleinen Häusern Ein Stadtlein stieg empor, Mit Brunnen und mit Straßen Und seinem eignen Thor. Und als das Werk vollendet, Da weihten es die drei, Daß armen, frommen Bürgern Es eine Wohnung sei. Und was die drei gesprochen, Das schrieben sie auf Stein, Es sollte Sohn und Enkel Ein stetes Vorbild sein. Sie bauten für sich selber Ein Häuslein auch dazu, Im Kirchlein bei St. Anna, Dort ist der Fugger Ruh. Wohl kamen arge Zeiten, St. Anna ward zerstört, Die Messe wird nicht fürder Auf ihrem Grab gehört: Doch in der Armen Herzen Wird ihrer noch gedacht, Im Städtlein, das sie milde Dem Herren dargebracht. Das Glück dreht sich im Kreise, Es schwindet wie die Zeit. Der Fugger Namen preiset Noch heut' die Fuggerei. Nach welcher Himmelsgegend liegt das Königreich Baiern von Österreich aus? — Wie liegt es vom Königreich Preussen? — Wie aber von unserer Schule? — Zeiget nach der Himmelsgegend, wohin Baiern von uns aus liegt! — Wie heisst der Hauptfluss Baierns? — Seine Nebenflüsse? — Wel- cher Nebenfluss des Rheines entspringt in Baiern? — Welche sind die Haupterwerbsquellen Baierns? — Nennt die bedeutendsten Städte und gebet an, was ihr euch*von ihnen gemerkt habt! — Wie viele Staaten kennt ihr nun? — Wie viele Kaiserreiche. — Wie viele Königreiche? — Zeichnet und beschreibet das Königreich Baiern! — 33. Das Königreich Hannover. Nördlich von dem Westtheile und westlich von dem Osttheile des preußischen Staates liegt das Königreich Hannover. Es ist halb so groß wie Baiern (698 Quadratmeilen), hat aber noch nicht 2 Mil- lionen Einwohner. Denn der größte Theil des Landes besteht aus einer wenig sruchtbaren Ebene, welche nur an der nördlichen Grenze,
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TM Hauptwörter (200)200

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