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1. Das Mittelalter - S. 61

1857 - Koblenz : Baedeker
61 Der erste Krcuzzug. brachen einzelne Schaaren aus Frankreich, Italien und Lothringen nach dem gelobten Lande auf, kamen aber größtentheils schon in Un- garn und Bulgarien um. Besser geordnet und ausgerüstet war der Zug Gottfrieds von Bouillon, Herzogs von Nieder-Lothringen, so wie der normannischen und provenyalischen Fürsten: des Herzogs Robert von der Normandie (Bruder des Königs von England), des Grafen Raimund von Toulouse, des Fürsten Bohemund von Tarent und seines Neffen Tancred 1096. Auf verschiedenen Wegen, theils durch Italien und Dalmatien, theils durch Ungarn, kamen sie nach Constantinopel. Die Eroberung von Nicäa und der Sieg bei Do- ryläum eröffnete dem Kreuzheere den Weg durch das Emirat von Jconium. Kaum war Antiochia nach neunmonatlicher Belagerung nur durch Verrath in die Hände der Kreuzfahrer gekommen, als diese von einem zahlreichen türkischen Heere in der Stadt einge- schlossen wurden und die äußerste Noth litten, bis sie (begeistert durch die Auffindung der heiligen Lanze) einen Ausfall wagten und jenes Heer bei Antiochia besiegten, wo Bohemund ein eigenes Für- stenthum gründete. Da ein nicht unbedeutender Theil der Kreuz- fahrer in den eroberten Städten Antiochia und Edeffa zurückgeblie- den, auch viele theils durch die beständigen Kämpfe, theils durch die großen Strapazen umgekommen waren, so gelangten nur etwa 20,000 rüstige Fußgänger und 1500 Reiter bis Jerusalem, welches die Fa- timiden vor wenigen Jahren fl095") wiedcr«erobert hatten. Nach einer 39tägigen Belagerung und einem 2tägigen Sturme wurden die Mauern der h. Stad verstiegen am 15. Juli 1099 und die Ungläu- bigen ohne Schonung gemordet. Gottfried von Bouillon ward zum Könige von Jerusalem erwählt, nannte sich aber stets nur Her- zog Gottfried. Rainnind gründete in der Grafschaft Tripolis einen christlichen Staat, Balduin in Edeffa. Der fatimidische Khalif von Aegypten sammelte ein großes Heer zur Wiedereroberung Palästinas, welches aber bei Askalon getäuscht und von Gottfried besiegt wurde. Als dieser schon im I. 1100 dem ungewohnten Klima und den außerordentlichen An- strengungen erlag, folgte ihm sein Bruder Balduin I., bisher Fürst von Edeffa, welcher den Königstitel annahm uà (unterstützt von den Freistaaten Italiens, Genua, Pisa, Nenedd) das Königreich noch erweiterte. Unter dem vierten Könige (Fulco, rcaierte 1131 — -1^2^) hatte es seine bedeutendste Allsdehnung und erstreckte sich (da Antiochia und Edeffa in dessen Lehnsverbaud standen) vom obern

2. Das Mittelalter - S. 63

1857 - Koblenz : Baedeker
Dritter Kreuzzug. 63 Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der Christenheit, den 70jährigen Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, mit der Blüthe ihrer Ritterschaft den dritten Kreuzzug anzutreten. Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Kleinasien, schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt, fand aber bald darauf im Flusse Kalykadnos (Saleph) feinest Tod. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte zwar dw durch Seuchen und Ausreißen stets abnehmende Heer noch bis Accw oder Ptolemais (auch Acre), wo er den Orden der deutschen Ritker stif- tete, starb aber noch während der Belagerung der Stadt (1191). Diese wurde von den beiden Königen, welche inzn^schen zur See an- gekommen waren, durch Kapitulation eingenommen, wobei Richard sich durch Beschimpfung der deutschen Fahne mit Herzog Leopold V. von Oesterreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über die Theilung des Eroberten, als über die Fortsetzung des Krie- ges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurück. Aber auch Richard sah sich schon im folgen- den Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, durch die Uneinigkeit mit den von Philipp hinterlastenen Franzosen und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffenstillstand mit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der heiligen Oerter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiffbruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold V. gefangen, dem ^Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und erst nach einem Jahre gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben. Der vierte sogenannte Kreuzzug 1202— 1204. Den unablässigen Bemühungen des Papstes Innocenz Iii. (reg. 1198 —1216) gelang es zwar nicht, einen christlichen Monarchen des Abendlandes, wohl aber die mächtigsten Barone Frankreichs, so wie den Grafen Balduin von Flandern und den Markgrafen von Montferrat, zu einem neuen Kreuzzuge zu bewegen, und dieser sollte zunächst gegen Aegypten, das man schon lange als den Schlüffel zur

3. Das Mittelalter - S. 114

1857 - Koblenz : Baedeker
114 Ausbreitung des Christenthums. Klosterleben. 3. dem Hause Luxemburg (1387—1437), welcher weder die Rechte der Krone gegen innere, noch das Gebiet des Reiches gegen äußere Feinde zu behaupten vermochte, wie er denn namentlich von den Türken die schwere Niederlage bei Nikopolis (1396) erlitt und an diese Bulgarien, wie an die Venetianer Dalmatien verlor. 4. Ungarn zum ersten Male unter dem Hause Oesterreich (1438—1457). Nach der kurzen Regierung von Sigmund's Schwie- gersöhne Albrecht von Oesterreich (1438—1439) und von dessen nachgebornem Sohne Ladislaus folgte 5. ein einheimischer König (1457— 1490), Matthias Corvinus (Sohn des tapfern Hunyad, des Reichsverwesers wäh- rend Ladislaus' Minderjährigkeit), welcher glückliche Kriege gegen die Osmanen führte und im Kampfe um die Krone Böhmens Mähren, Schlesien und die Lausitz gewann. Zugleich suchte er durch Errich- tung eines stehenden Heeres, einer Universität und Bibliothek zu Ofen, Berufung von Gelehrten und Künstlern, Verbesserung aller Verwaltungszweige, nicht ohne drückende Steuern, den Glanz des Reiches zu erneuern. Nach seinem Tode ward 6. Ungarn mit Böhmen vereinigt (1490 — 1526), dem Hause Habsburg aber die Erbfolge zugesichert, vgl. §. -.37 zu Ende. 8- 49. Uebersicht der Entwickelung der Cultur im Mittelalter. 1. Religion. a) Ausbreitung des Christenthums. Nachdem mit der Bekehrung der Sachsen durch Karl den Großen (s. S. 37) das Christenthunl bei allen Völkern deutschen Stammes eingeführt war, verbreitete sich dasselbe im 9. und 10. Jahrh. von Deutschland ans nach den Nachbarländern im N. und O. sowohl zu den skandinavi- schen als zu den slavischen Völkern und zu den Ungarn. Die süd- lichen Slaven (Mähren, Böhmen) erhielten die Kenntniß desselben zwar von griechischen Missionären, schlossen sich aber der abendlän- dischen Kirche an, während die Russen und Bulgaren durch ihre Verbindung mit Coustantinopel den griechischen Ritus erhielten. Seit dem 11. Jahrh. bemühten sich die Päpste durch ihre Gesandten oder bevollmächtigten Bischöfe die Erhaltung und weitere Verbreitung des Christenthums zu fördern, das nun auch von den Bewohnern

4. Das Mittelalter - S. 98

1857 - Koblenz : Baedeker
98 Albrecht Ii. Friedrich Iii. gegen äußere Feinde veranlaßte seine fast beständige Abwesenheit aus den deutschen Landen. c) Könige aus dem Hause Oesterreich seit 1438. 1) Albrecht Ii. von Oesterreich 1438—39. Sigmund's Schwiegersohn, Herzog Albrecht V. von Oesterreich, ward ohne sein Zuthun von den Kurfürsten, die das Bedürfniß eines mächtigen Kaisers fühlten, einstimmig gewählt, und die Kais er- würde blieb nun bis zu ihrem Erlöschen beim Hause Oesterreich. Er folgte zugleich in Böhmen und Ungarn als König, kehrte aber schon im nächsten Jahre krank von einem unglücklichen Feldzug gegen die Türken, welche in Siebenbürgen eingefallen waren, zurück und starb. Auf diese kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste, indem Albrechts Vetter, 2) Friedrich Iii. 1440—93, der letzte in Rom gekrönte Kaiser, 53 Jahre, aber meistens unglück- lich regierte. Ein nachgeborner Sohn Albrecht's Ii., Ladislav Post- humus, erhielt die Krone voi» Böhmen und Ungarn, nach dessen Tode (1457) trennten sich aber beide Länder von dem Hause Habs- bnrg: die Böhmen wählten ihren bisherigen Statthalter Georg Podiebrad zum Könige, die Ungarn den Matthias Corvinus, den Sohn des tavfern Johann Hnnyadi, der als Reichsverweser während Ladislav's Minderjährigkeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Os- manen Ungarn zu einer starken Schntzwehr der Christenheit gegen die östlichen Feinde gemacht hatte und wenige Tage nach einem glänzenden Siege über die Türken (bei Belgrad 1456) gestorben war. Der Kaiser sah sich genöthigt, beide anzuerkennen. Nicht einmal das Herzogthum Oesterreich, welches ihm als dem Aeltesten des Hauses zugefallcn war, konnte er behaupten. Sein Bruder Albrecht und sein Vetter Sigmund zwangen ihn zu einer Theilung des Herzogthums, Friedrich mußte sich mit Niederösterrcich begnügen, und als er hier das Volk durch neue Steuern drückte und vom Adel angemaßte Güter zurückforderte, entstand eine Empörung gegen ihn, sein eigener Bruder Albrecht schloß sich den Mißvergnügten an und betrieb eifrig die Belagerung des Kaisers in seiner Burg zu Wien 1462. In dieser Noth erschien der König von Böhmen, Georg Podiebrad, zum Entsatz und vermittelte einen Frieden, wodurch Albrecht auch Niederösterreich (nebst Wien) erhielt. Doch starb dieser schon im nächsten Jahre (1463), und dadurch ward Kaiser Friedrich wieder Herr aller österreichischen Lande außer Tirol, welches Sigmund besaß.

5. Das Mittelalter - S. 64

1857 - Koblenz : Baedeker
64 Vierter sogenannter Kreuzzug. Eroberung des heiligen Landes betrachtete, gerichtet sein. Die Kreuz- fahrer und die Veuetianer, welche die Ueberfahrt übernommen hatten, ließen sich von dem auf der Flotte anwesenden Sohne des durch seinen Bruder (Alexius Iii.) vertriebenen und geblendeten byzautini- scheir Kaisers Isaak Angelus durch große Versprechungen überreden, diesen wieder auf den Thron zu setzen. Daher nahm der Zug nun seine Richtung gegen Constautiuopel; eine kurze Belagerung der Stadt reichte hin, dem geblendeten Isaak den Thron wieder zu verschaffen. Da jedoch der Kaiser die Versprechungen seines Sohnes Alexius nicht zu erfüllen vermochte, so setzten die Frauken und Veuetianer den Krieg gegen die Griechen fort und Coustantinopel ward zum ersten Male (seit der Sitz des Reiches dahin verlegt worden) eingenom- men 1204, mit niedriger Habsucht und übermüthigem Hohn geplün- dert, mehr als zur Hälfte verbrannt, die zahllosen Kunstwerke zer- trümmert und eingeschmolzen (die vier eherneu Pferde — angeblich von Lysippus? — nach Venedig gebracht). Die Eroberer wählten aus ihrer Mitte den Grafen Balduin von Flandern zum Kaiser, und gründeten so das lateinische Kaiserthum, welches nur 57 Jahre (1204-1261) bestand. Balduin erhielt nur den vierten Theil des Reiches (Thracieu) mit der Oberherrschaft über das Ganze, die übrigen drei Theile nahmen theils die Veuetianer (vorzüglich die Seeküsten des adriati- schen, ägäischen und schwarzen Meeres, so wie der Propontis und die meisten griechischen Inseln), theils der französische und lombar- dische Adel in Besitz. Bald nachher gründete der Comuene Theodor Lascaris ein grie- chisches Kaiserthum in Nicää, und ein anderer byzantinischer Prinz herrschte mit dem Titel eines Kaisers unabhängig in Trapezunt. Der Kaiser von Nicäa, Michael Paläologus; machte mit Hülfe der gegen Venedig eifersüchtigen Genueseg-durch die Eroberung Constanti- nopels dem lateinischen Kaiserthum ein Ende 1261. Der Kreuzzug Friedrich's Ii. 1228 - 1229. ^ ' ' Die fortwährenden Bemühungen des Papstes Innocenz Iii., durch einen allgemeinen europäischen Kreuzzug Palästina wieder zu erobern, waren fruchtlos geblieben. Der abenteuerliche Krcuzzug der Kinder (1212) nahm ein trauriges Ende: die jugendlichen Pilger aus Frankreich, welche sich in Marseille einschifftcn.

6. Das Mittelalter - S. 78

1857 - Koblenz : Baedeker
78 Neapel und Sicilien. Strich Landes erhalten, von wo ans die Söhne des Grafen Tankred von Hanteville ganz Unteritalien eroberten, und einer derselben, Robert Guiscard (der Schlaue), wurde vom Papste mit Apulien, Calabrien und Sicilien belehnt. Sicilien aber mußte erst von seinem jüngsten Bruder Roger durch einen 30jährigen Krieg den Arabern entrissen werden. Dessen Sohn Roaer Ii. vereintate durck Erbschaft Apulien und Calabrien mit Sicilien und ward vom Papste ¿um Könige beider Sicilien gekrönt 1130. Aus ihn sollen nur noch zwei normannische Könige: Wilhelm I., der Böse, und Wil- helm Ii., der Gütige. Ein weiteres Emporkommen ihrer Macht wurde theils durch die griechischen und deutschen Kaiser, theils durch innere Empörungen (des Adels) gehindert. Nachdem die norman- nische Dynastie in echter männlicher Linie schon mit der zweiten Generation erloschen war, sollte Roger's Ii. Tochter Constanze und deren Gemahl, Kaiser Heinrich Vi. folgen, aber ein unechter Enkel Roger's Ii., Tankred, und dessen Sohn Wilhelm Iii. behaupteten die Herrschaft noch 5 Jahre. b) Unter den Hohenstaufen (1194—1266). Nach Hein- rich's I. (Vi.) Tode folgte sein 3jähriger Sohn Friedrich I. (Ii.) unter der Vormundschaft des Papstes Jnnöcenz Iii. als des Ober- lehnsherrn beider Sicilien. Während seiner Selbstregierung verlegte er die Residenz von Palermo nach Neapel und veshffentlickte eine Gesetzsammlung^ wodurch theils die könialicke Mack't gfsich^( thritä die_ Rechtspflege verbessert wurde. Sein Sohn Konrad Iv. binter- ließ den unmündiaen Konradiiy dessen Oheim Manfred die Reichs- verwesuna übernabni. sich aber ans ein voreiliges Gerücht vou Konradin's Tode selbst die Krone von den Reichsständen ohne @irt- williauna seines Obeeleini^her^ des Papstes, übertragen ließ. Da- her verlieh dieser (Urban Iv.) das Reich dem Grafen Karl von Aniou. Bruder des Könias Ludwig des Heiliaen. als päpstliches Lehen, und Manfred verlor in emer Scklackt bei Benevcnt Throw und Lehen 1266. e) Unter dem Hause Anjou (1266—1282). Auf die wie- derholten Einladungen der Ghibellinen zog Konradin, in Begleitung seines Jugendfreundes, Friedrich von Oesterreich, mit einem Heere nach Italien, wurde bei Scur cola geschlagen, auf der Flucht mit Friedrich gefangen, zum Tode verurtheilt und zu Neapel mit 10 andern Edeln hingerichtet 1268. Auf dem Blutgerüste ernannte er

7. Das Mittelalter - S. 133

1857 - Koblenz : Baedeker
133 Mailands. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige Papstwahl. (1166—68) Vierter Zug Friedrich's I. nach Italien, um Paschal Iii. einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. (1174—78) Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Heinrich des Löwen. 1176 Friedrich I. bei Legnano besiegt. (1183) Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lombarden. Achtserklärung über Heinrich den Löwen und Theilung der Länder desselben. (1186) Sechster Zug nach Italien. Vermählung Heinrich's Vi. mit Constanze, Erbin von Apulien und Sicilien. 1187 Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems. 1189— 1193 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Entzweiung Philipp's H. mit Richard Löwenherz. Waffen- stillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. 1190— 1197 Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilien und grausames Verfahren daselbst. (1194—1266) Das Königreich beider Sicilien unter den Hohenstaufen. 1198—1208 Philipp von Schwaben und Otto Iv. Zehnjähriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. 1200 -1300 1203— 1204 Der vierte sogenannte Kreuzzug. Richtung deffelben nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblen- deten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Entzweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. 1204— 1261 Das lateinische Kaiserthum. Theilung des Rei- ches. Die Kaiserregierungen in Nicäa und Trapezunt. 1206 Temudschin wird Tschingis-Khan. Die Religionskriege im südlichen Frankreich. Die Ka- tharer und Waldenser. 1208—1215 Otto Iv. allein. Entzweiung deffelben mit dem Papste. 1215 Magna charta libertatum in England. 1215—1250 Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver- einigung der deutschen Krone mit der ficilischen und über den Kreuzzug. für > ■>>' > > ? Lei,er jucii.'ofschung Bfaunschweig

8. Die neuere Zeit - S. 65

1855 - Koblenz : Baedeker
Karl Xii. in der Türket. 65 ihn gefangen, bis er endlich (Ende 1714) auf die Nachricht, daß man in Schweden seiner Schwester (Ulrike) die Negierung übertragen wolle, sich bewogen fand, mit abenteuerlicher Schnelligkeit in seine Staaten zurückzueilen. 5) Karl's Angriff auf Norwegen und sein Tod. In- zwischen hatten sich auch Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, und Georg I., Kurfürst von Hannover und König von England, an die Feinde Schwedens angeschlossen, welches nun seine letzten Be- sitzungen in Deutschland (Stralsund, Wismar) verlor. Während Karl Peter den Gr. durch Friedensuuterhandluugen uuthätig machte, verwandte er die letzten Kräfte der Nation zu dem vergeblichen Ver- suche, den Dänen Norwegen zu entreißen und sich durch diese Er- oberungen für das Verlorne zu entschädigen. Der erste Feldzug ward durch die schlechte Witterung vereitelt, und auf dem dritten fiel Karl in den Laufgräben vor Friedrichshall, wahrscheinlich durch die Hand eines Meuchelmörders und als Opfer einer Verschwö- rung 1718 (36 I. alt). 6) Der Krieg ward durch einzelne Friedensschlüsse mit den Gegnern Schwedens beendet: 1) Dänemark erhielt einen Theil Schleswig's und verkaufte Bremen und Verden an Hannover. 2) Preußen erhielt Vorpommern zwischen Oder und Peene nebst Stettin und den Inseln Usedom und Wollin (gegen 2 Mill. Thlr.). 3) Die Russen erzwangen durch wiederholte Verwüstungen der schwedischen Küsten (im Frieden zu Nystädt 1721) die Abtretung von Liefland, Esthland, Jngermannlaud und eines Theils von Carelien, wogegen sie Finnland Zurückgaben. So verlor Schweden sein Uebergewicht im Norden, und Rußland trat an seine Stelle als europäische Großmacht. 8- 21. Kaiser Karl Vi. 1711 — 1740. 1) In einem Kriege mit den Türken (1714 — 1718), den der Kaiser zum Schutze der aus Morea vertriebenen Venetianer führte, bewährte der Prinz Engen von Savoyen sein Feldherrntalent von Neuem in der glänzendsten Weise, indem er zwei so bedeutende Siege, den einen bei Peterwardein, den andern bei Belgrad, erfocht, daß die Türken im Frieden (zu Passarowitz) dem Kaiser alles Eroberte (den Banat, Theile von Servien und der Walachei) lassen mußten. Einen so vortheilhaften Frieden hatte Oesterreich noch nicht mit den Türken geschlossen. Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Hl** 5

9. Die neuere Zeit - S. 68

1855 - Koblenz : Baedeker
68 Krieg wegen Polen und Italien. Türkenkrieg. fensive und bewahrte den Kaiser vor auffallendem Unglück, wogegen die kaiserlichen Feldherren in Italien Alles bis auf Mantua ver- loren. Nach langen Unterhandlungen kam der Friede zu Wien 1738 zu Stande: Stanislaus verzichtete auf den Thron und erhielt als Entschädigung Lothringen und Bar mit der Bedingung, daß diese Herzogthümer nach seinem Tode als Erbtheil seiner Tochter an Frankreich fallen sollten, der Herzog von Lothringen Franz Stephan erhielt das durch das Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana; der Kaiser trat das Königreich beider Sicilien an den Jnfanten Don Carlos gegen Parma und Piacenza ab, wofür Frankreich sich zur Garantie der pragmatischen Sanction verstand. 4) Krieg der Türken gegen Rußland und Oesterreich (1736—1739). Die russische Kaiserin Anna benutzte einen zwischen den Türken und Persern ausgebrochenen Krieg, um das von Peter d. Gr. im Frieden am Pruth abgetretene Asow wieder zu gewinnen, welches auch gelang. Desto unglücklicher aber war ihr Bundesge- nosse Kaiser Karl, welcher an dem Kriege Theil nahm in der Hoff- nung, durch Eroberungen in der Türkei den Verlust von Neapel und Sicilien zu ersetzen, die Türken waren den schwachen und seit Eugen's Tode (f- 1736) schlecht angeführten österreichischen Heeren in 3 Feldzügen stets überlegen und erhielten im Belgrader Frie- den (1739) einen großen Theil der früher« Verluste zurück, indem die Donau und Sau als Grenze beider Reiche festgesetzt wurde; Ruß- land behielt Asow. 8- 22. Preußen unter den beiden ersten Königen 1701 — 1740. 1) Friedrich I., als König 1701 — 1713, unterstützte den Kai- ser und dessen Bundesgenossen im spanischen Erbfolgekrieg mit Hülfs- truppen, welche unter dem Fürsten Leopold von Dessau an den Schlachten bei Höchstädt und Turin, so wie (unter Lottum) an den Schlachten bei Ramillies, Oudeuarde und Malplaguet ruhmvollen Antheil nahmen. Er erhielt (als Sohn der altern Schwester Königs Wilhelm Iii. von England) aus der Oranischen Erbschaft: die Graf- schaften Lingen und Meurs und die Fürstenthümer Neuenburg und Valendis (Neufchatel und Valcngin). Sein Sohn 2) Friedrich Wilhelm I., 1713-1740, führte sofort die

10. Die neuere Zeit - S. 19

1855 - Koblenz : Baedeker
Türkenkrieg. 19 weil er durch Gewalt erzwungen sei, und schloß mit dem Papste (Clemens Vii.) und den übrigen auf Karl's Ueberlegenheit eifer- süchtigen Mächten (England, Venedig, Sforza) die sog. heil. Ligue zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher begann der zweite Krieg zwischen Karl und Franz 1527—1529. Der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon führte sein zucht- loses, beutegieriges Heer, das er nicht bezahlen konnte, gegen Nom und vereinigte sich ans dem Wege mit 12,000 deutschen Landsknech- ten, welche Georg Frundsberg aus eigenen Mitteln geworben und nach Italien geführt hatte. Rom ward durch Sturm genommen, und da der Oberfeldherr selbst beim Ersteigen der Mauer gefallen war, so erfolgte eine fast beispiellose Plünderung der ersten Stadt der damaligen Welt, wobei die Spanier sich durch Habsucht, wie durch Grausamkeit und Frevel jeder Art hervorthaten. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis er sich zur Annahme eines Vertrages entschloß, der ihm schwere Zahlungen und die Berufung eines Concils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte. König Franz I., der im folgenden Jahre das Königreich Neapel schnell erobert, aber auch bald wieder verloren hatte, erhielt in dem (durch Karl's Tante, Margaretha von Oesterreich, und Franzens Mutter, Louise von Savoyen vermittelten) sog. Damen-Frieden zu Cambrai (1529) Burgund zurück, entsagte aber allen Ansprü- chen auf Italien. Darauf kam Karl selbst nach Italien und em- pfmg zu Bologna aus den Händen des Papstes die lombardische und die Kaiserkrone. Seitdem hat Italien keine Kaiserkrönung mehr gesehen. Wie der Kaiser durch seine lange (8jährige) Entfernung von Deutschland und die Kriege mit Franz I. und dem Papste, 'eben so wurde sein Bruder verhindert der Reformation entgegenzutreten durch den Krieg mit den Türken 1529. Nachdem der König Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen in der Schlacht bei Mohacz (1526) von den Türken geschlagen und auf der Flucht in einem Moraste unter seinem auf ihn gestürzten Rosse erstickt war, folgte ihm sein Schwager, Erzherzog Ferdinand, Karl's V. Bruder, in den beiden Reichen, die auch schon einmal 2*
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