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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 145

1896 - Leipzig : Voigtländer
145 Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas. v 73. Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold L 1. Kaiser Leopold I. (16581705); der pflzische Erbfolgekrieg. Im Deutschen Reiche und in sterreich war auf Ferdinand Iii. sein Sohn L e o p o l d I. gefolgt. Unter ihm wurde Deutschland, das infolge des 30jhrigen Krieges ohnmchtig darniederlag, durch die Eroberungskriege Ludwigs Xiv. noch tiefer geschdigt und erniedrigt. Auf den hollndischen Krieg folgte als dritter Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. der pflzische Erbfolgekrieg, 16881697. Bei dem Aussterben des pflzischen Hauses erhob Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin, die an den Herzog von Orleans vermhlte pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, Erbansprche an die Pfalz und besetzte alsbald dieses Land. Um ihm entgegenzutreten, verbanden sich der Kaiser (nebst dem Deutschen Reich), Spanien, Holland und England (Wilhelm Iii. von Dramen). Da die Franzosen gegen die vielen Feinde die Pfalz nicht behaupten konnten, so gab Ludwig Xiv. den barbarischen Befehl, die ganze Pfalz zu verwsten. So wurden nun namentlich Heidelberg und sein schnes Schlo, Worms, Speyer mit seinen Kaisergrbern, und viele Burgen am Rhein (auch das Badener Schlo) in Asche gelegt. Endlich kam es zu dem Frieden von Ryswyk (bei dem Haag) 1697, in welchem Ludwig das Elsa mit Straburg behielt, jedoch die brigen während des Krieges gemachten Eroberungen zurckgab. 2. Der Trkenkrieg. Whrend des ganzen pflzischen Erbfolgekrieges hatte der Kaiser zugleich gegen die Trken zu kmpfen. Seit der Befreiung Wiens (im Jahre 1683) kmpften nun aber die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden (der sogenannte Trkenlouis) schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen. Prinz Eugen von Savoyen, geb. (1663) zu Paris, Sohn des franzsischen Generals Prinzen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, fr den geistlichen Stand Bestimmt, sucht vergebens Aufnahme in den franzsischen Militrdienst, tritt 1683 als Reiteroberst in des Kaisers Dienst, zeichnet sich bald in den Kmpfen gegen die Trken und Fran-zosen aus, wird 1692 Feldmarschall, 1697 Oberbefehlshaber im Trkenkriege. Ju der Schlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von Karlowitz, 1699, auch Siebenbrgen. 3. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte. in

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 115

1895 - Leipzig : Voigtländer
115 Niederlande, Wilhelm von Oranien, Jakobs Schwiegersohn, landete mit einer hollndischen Flotte in England, und Jakob floh, von allen ver-lassen, nach Frankreich. 4. Wilhelm Iii. und Anna. Wilhelm Iii., mit seiner Gemahlin, Jakobs ltester Tochter Maria, auf den Thron erhoben, besttigte die Rechte des Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas, und befestigte Englands Seeherr-schaft. ' Mit der Knigin Anna (feit 1702), Jakobs Ii. jngerer Tochter, endete die Regierung des Haufes Stuart, und es kam 1714 bog, Haus Hannover auf den englischen Thron./ Jjf// -h-h 71. (129.) , S 71. -Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold I. 1. Trkenkrieg. Ohnmchtig infolge des 30jhrigen Krieges, wurde Deutschland durch die Kriege gegen Ludwig Xiv. nur noch tiefer ge-schdigt und erniedrigt. Auer diesen Kriegen hatte der Kaiser Leopold ' -(16581705), der seinem Vater Ferdinand Iii. auf dem Throne gefolgt war, schwere Kmpfe gegen die Trken zu bestehen. Diese drangen 16831683 bis vor Wien, das vom Grafen S t ar b emb er q heldenmtig verteidigt und von dem Polenknige Johann Sobiesky gerettet wurde. Seitdem kmpften die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen, der edle Ritter". Prinz Eugen von Savoyeu war als der jngste Sohn des franzsischen Generals Moritz von Savoyen-Carignan in Paris geboren und wegen seines kleinen, schwchlichen Krpers fr den geistlichen Stand bestimmt worden. Sein Verlangen, in franzsische Kriegsdienste einzutreten, wurde abgewiesen. Da ging er nach sterreich, wurde kaiser-licher Offizier und beschmte bald durch glnzende Waffenthaten den Spott der Soldaten. In kurzer Zeit schwang er sich zum Feldmarschall empor. , . ~ In der groen Trkenschlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen / Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von i |j j {) Aarlowitz (1699) auch Siebenbrgen. 2. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: a. Mit dem Herzogtum Hannover wurde (1692) die Kurwrde ver- 1h? 2y bunden. Es gab also, nachdem Bayern im 30jhrigen Kriege'diese Wrde erhalten hatte, von nun an nennkurfr st en im Reich: drei geistliche und sechs weltliche. b. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen wurde (1697) zum König ^ von Polen gewhlt und trat deshalb zur katholischen Kirche der. 8*

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 187

1891 - Leipzig : Voigtländer
- 187 Polen gegen Karl Xii. von Schweden, dessen unerfahrene Jugend er zhlte erst 18 Jahre die Eroberungen, auf welche die Verbndeten ausgingen, zu er-leichtern schien. (In Polen war gerade der Kurfürst August Ii. von Sachsen zum König gewhlt worden [1797], weshalb er zum katholischen Glauben hatte bertreten mssen.) So kam es zum groen nordischen Kriege (17001721). Der Krieg begann mit gleichzeitigen Angriffen der Verbndeten auf die schwedischen Besitzungen. Aber Karlxii. landete sofort mit einer Flotte auf See-land und zwang durch einen Angriff auf Kopenhagen den Dnenknig zum Frieden. Dann wandte er sich gegen die Russen und besiegte mit8000 Mann deren viermal so zahlreiches Heer in der Schlacht bei Narwa (1700). Darauf schlug er das in Livland eingedrungene Heer des Polenknigs zurck, eroberte nach ferneren Siegen ganz Polen und lie den König A u g u st Ii. des polnischen Thrones entsetzen und an seine Stelle den jungen Stanislaus Leszinski whlen. Durch einen Zug nach Sachsen ntigte er August zum Frieden, in welchem dieser der pol-nischen Krone entsagte. Unterdessen hatte Peter der Groe im Rcken Karls Xii. sich in den Ostsee-lndern festgesetzt und dort die neue Hauptstadt St. Petersburg gegrndet (1703). Um ihn zu bekmpfen, drang Karl nun in Rußland ein. Da ihm aber durch Verwstung des Landes der gerade Weg nach Moskau versperrt blieb, lie er sich durch den Kosakenhetman Mazeppa verleiten, gen Sden nach der Ukraine zu ziehen, wo er vergeblich die Hilfe der Kosaken erwartete, während Hunger und Frost sein Heer schwchten. So wurde er von Peters berlegener Macht in der Schlacht bei Pultawa (1709) gnzlich geschlagen. Er flchtete mit einem kleinen berreste seiner Truppen der die trkische Grenze, und es gelang ihm, die Trken zum Kriege gegen Rußland zu bestimmen. Sie schloffen Peters Heer am Pruth ein (1711); doch erkaufte Peters Gemahlin Katharina durch Bestechung des Gro veziers (gegen Rckgabe von Asow) den Frieden mit den Trken. Karl verweilte darauf gegen den Willen des Sultans, der ihm die Gastfreundschaft aufkndigte, noch lngere Zeit in einem befestigten Lager bei Bender und kehrte erst nach fnf-jhrigem Aufenthalte in der Trkei nach Schweden zurck. Allein Peter der Groe hatte unterdessen die schwedischen Ostseelnder vollstndig unterworfen, August Ii. den polnischen Thron wieder eingenommen, und nun nahm auch Preußen am Kriege teil. 131. Bnig Friedrich Wilhelm I. (1713-1740). 1. Friedrich Wilhelms I. Regierungsantritt und Charakter. Auf den ersten preuischen König Friedrich I. folgte 1713 sein Sohn 1713 Friedrich Wilhelm I. (17131740). Er setzte die grte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher sein Vater sich umgeben hatte. Allen berflssigen Aufwand entfernte er und beschrnkte die Hof-Haltung auf das Notwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Brgers; seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabaks-ko llegium, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der geraucht

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 99

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 99 — mer zahlloser Burgen und stolzer Schlösser an die Zerstörungsgreuel der Franzosen. 5. Ludwigs Kriege. Dieser Raubkrieg um die Pfalz war nur einer der vielen Kriege Ludwigs, mit denen säst seine ganze Regierungszeit erfüllt war. Nachdem der Friede geschlossen war, setzte er die Beraubung Deutschlands fort. Eine Menge Orte auf der linken Rheinseite wurden vom Deutschen Reiche losgerissen und mit Frankreich vereinigt. So geriet die freie Reichsstadt Straßburg in die Gewalt der Franzosen und ging ans lange Zeit für Deutschland verloren (1681). Und doch hatte einst Kaiser Karl V. von dieser wichtigen Festung gesagt: „Wenn der Türke vor Wien und der Franzose vor Straßburg steht, werde ich zuerst dem bedrohten Straßburg zu Hilfe eilen." Aber der schwache Kaiser Leopold war nicht fähig, der Habsucht Ludwigs zu wehren. 6. Die Türken vor Wien (1683). In den Kriegen Lndwigs mit dem Deutschen Reiche kam es den Franzosen zu statten, daß der Kaiser in seinen Erblanden von den Türken arg bedroht wurde. Die Türken standen damals aus der Höhe ihrer Macht; die gauze Balkanhalbinsel hatten sie erobert. Begeistert für ihren Glauben, suchten sie die Fahne des Propheten noch weiter nach Norden zu tragen, zunächst in die österreichischen Länder. Einmal kamen sie sogar mit einem gewaltigen Heere vor die Hauptstadt Wien. Der Kaiser entfloh; aber in dem General Rüdiger von Star Hemberg hatte die belagerte Stadt einen Kommandanten, wie er nicht klüger und heldenmütiger sein konnte. Er bewaffnete die Bürgerschaft und begeisterte sie zu standhaftem Ausharren. Überall war er selbst: bei den Ausfällen, welche die Belagerten machten; an den Breschen, welche die Türken sprengten; auf dem Turme des Stefandomes, um die Fortschritte der Feinde zu beobachten. Acht Wochen dauerte schon die Belagerung; die Kraft der Verteidiger ging Zu Ende; in wenigen Tagen hätten sie erliegen müssen. Da erschien ein Entsatzheer unter dem Polenkönige Johann Sobiesky und schlug Me Türken in die Flucht. Sie setzten den Krieg zwar fort, wurden aber noch mehrmals besiegt, und das christliche Europa war von der Türkengefahr erlöst. 7. Protestantenverfolgung in Frankreich. So waren unter Ludwigs rühm- und ehrsüchtiger Regierung viele Völker Europas in Krieg und Not gekommen. Aber auch Frankreich wurde unter ihm nicht glücklich. Über die Protestanten verhängte er eine grausame Verfolgung. Man schloß ihnen die Kirchen, nahm den evangelischen Eltern 7*

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 106

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 106 — schlimmsten. Karl besiegte ihn völlig, eroberte sein ganzes Königreich und nötigte ihn, die polnische Krone niederzulegen. 3. Karls Niederlage. Während Karl Xii. mit August dem Starken kämpfte und in Sachsen weilte, setzte sich Peter der Große wieder in den Ostseeländern fest und gründete die Stadt Petersburg. Endlich gedachte Karl Xii. auch diesen letzten und mächtigsten seiner Gegner niederzuwerfen. Verführt durch sein Glück, drang er mit verwegnem Mute in das innere Rußland ein. Hier aber geriet sein Heer durch Hunger und Winterkälte in die äußerste Not, der Tausende seiner Krieger erlagen. So geschwächt, vermochte er der russischen Übermacht nicht zu widerstehen. Er wurde in der Schlacht beipultäwa gänzlich besiegt und rettete sich nur mit wenigen Gefährten unter den größten Beschwerden nach der Türkei. 4. Karl bei den Türken. Die Türken nahmen den königlichen Flüchtling, dessen Heldenmut sie mit Bewunderung erfüllte, höchst ehrenvoll aus. Durch Ungarn und Deutschland nach Schweden heimzukehren stand ihm frei. Aber sich als Besiegter ohne Heer seinen Untertanen zu zeigen, das ertrug seine stolze Seele nicht. Er wollte die Türken zu einem Kriege gegen Rußland bewegen und dann an ihrer Spitze das Reich seines Feindes unterwerfen. Und wirklich ließ der Sultan ein Heer ausrücken, das die Russen in große Gefahr brachte. Doch bald schloß er, von Peters Gemahlin Katharina bestochen, mit ihnen Frieden und sandte an Karl den Befehl, fein Land zu verlassen. „Das geschieht nur, wenn du mir 100000 Türken zur Bedeckung mitgibst," erwiderte Karl trotzig. Der Sultan wiederholte seine Aufforderung und drohte mit Gewalt; aber nichts half: Karl blieb. Da umringte plötzlich ein ganzes Türkenheer das kleine Lager, das er mit feinen Schweden inne hatte. Die Kanonen donnerten, die Ver-fchanzungen wurden erstiegen. Karl aber hieb sich durch ganze Feindeshaufen nach seinem hölzernen Hause durch, trieb die Türken hinaus, verrammelte die Türe und verteidigte sich mit 50 Mann sieben Stunden lang gegen das anstürmende Heer. Endlich geriet das Dach in Brand, und prasselnd fielen die Sparren hernieder. Da stürzte der König, in der einen Hand den Degen, in der andern eine Pistole, tollkühn hinaus mitten in den Feind, verwickelte sich aber mit den Sporen, fiel hin und wurde gefangen. Auch jetzt wollte Karl noch nicht aus dem Lande weichen. Bereits fünf Jahre befand sich der eigensinnige Mann auf türkischem Boden, während sich daheim alle Feinde wieder erhoben und Schweden aufs äußerste bedrängten. Endlich, als beinahe

6. Geschichtsbilder - S. 144

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 144 — gab auch hier einen gebratenen Ochsen, gefüllt mit allerlei Geflügel, und einen Springbrunnen mit weißem und rotem Weine, und Münzen wurden unter die Menge geworfen. Auch im Haushalt richtete der neue König fast alles in der Weise ein wie der deutsche Kaiser und der König von Frankreich. Fortan nannte man den Kurfürsten von Brandenburg König in Preußen; alle seine Unterthanen (auch die Brandenburger und die in den rheinischen Landen) gewöhnten sich nach und nach daran, Preußen genannt zu werden und unter der schwarz-weißen Fahne gemeinsam zu kämpfen. 2, Die brandenburg-preußischen Truppen im Kampfe gegen Reichs-feinde. — Kurfürst Friedrich Hl., des Großen Kurfürsten Sohn, war kein kraftvoller Herrscher, aber einer der beliebtesten Fürsten. Er stand treu zu Kaiser und Reich. Wie sein Vater erschien er selber im Felde, als es im 3. Raubkriege Ludwigs Xiv. galt, die ins Reich eingefallenen Franzosen zu bekämpfen. Die Soldaten rühmten seinen Todesmut. Der andere Reichsfeino waren die Türken. In zahllosen Scharen waren diese wilden Erbfeinde der Christenheit 1683 gegen Wien gezogen und hatten bald in ungeheurem Bogen die Kaiserstadt umschlossen. Sie ward heldenmütig acht Wochen lang verteidigt. Kommandant, Krieger, Bürger, Studenten wetteiferten, die fürchterlichen Stürme abzuwehren, die Breschen zu schließen, die feindlichen Sprenggruben zu zerstören. Zur rechten Stunde kam ein Reichs Heer und der edle Polenkönig Johann Sobiesky mit einem Hilfsheere von Polen herbeigezogen. Vor dem begeisterten Mute der Christen ergriffen die Ungläubigen in einer Schlacht am Kahlenberge entsetzt die Flucht, und Wien war von dem Untergange gerettet. Indes dauerte der Türkenkrieg noch jahrelang fort. Die kaiserlichen Heere kämpften mit Glück. An ihrer Spitze stand einer der größten Kriegshelden aller Zeiten, Prinz Engen, der edle Ritter. Er gewann gegen die Türken Sieg auf Sieg. Kurfürst Friedrich Ui. leistete auch in diesen Türkenkriegen treue Hilfe. Seine Truppen wurden von den Türken wegen ihrer Tapferkeit „Feuermänner" genannt. Nach einer großen entscheidenden Schlacht in Ungarn umarmte Prinz Eugen den Führer der kurbrandenburgischen Truppen (Oberst von Schlabrendorf) und sagte: „Nächst Gott verdanke ich den Brandenburgern den glücklichen Erfolg." Die Türken mußten jetzt den Krieg aufgeben und mit großen Verlusten Frieden machen. Auch gegen die Franzosen kämpfte Prinz Eugen in einem späteren großen Kriege. Es handelte sich darum, ob in Spanien ein österreichischer oder ein französischer Prinz aus den Thron kommen sollte. In diesem spanischen Erbfolgekriege stand ein junger anhaltischer Fürst äls General an der Spitze der brandenburgischen Hilfstruppen. Es war Leopold von Dessau, von seinen Soldaten später „der alte Dessaner" genannt. Unter den Klängen des „Dessauer Marsches" führte er mit großem Feldherrngeschick seine Soldaten zum Siege. Nach einer großen Schlacht an der obern Donau schrieb Prinz Eugen an den König Friedrich nach Berlin, daß die preußischen Truppen „unsterbliches Lob" verdient hätten; der Sieg sei größtenteils ihnen und der Führung des Fürsten Leopold zu verdanken. Zwei Jahre darauf war der unerschrockne General in Italien bei Erstürmung einer Festung

7. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 42

1913 - Leipzig : Voigtländer
42 Die Neuzeit. und die meisten Einwohner entflohen. Die Trken umschlossen die Stadt und setzten ihr mit Kanonen und Minen hart zu- doch die Standhaftig-keit des wackeren Kommandanten Rdiger von Starhemberg und das rechtzeitige Erscheinen eines (Ersatzheeres unter dem Polenknig Johann Sobiesky errettete die schwerbedrngte Stadt. Die Trken mutzten mit groen Verlusten an Leuten und Kriegsmitteln die Aucht ergreifen. 3. weiterer Verlauf des Kampfes, von da an kmpften die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, mit Glck gegen die Trken; die glnzendsten Erfolge errangen Prinz Eugen sie unter Prinz (Eugen von Savoyen. Er war der Sohn eines franzsischen Generals und wegen seines kleinen, schwchlichen Krpers fr den geistlichen Stand bestimmt worden. Doch seine Neigung trieb ihn zum Kriegswesen, und als ihm Ludwig Xiv. eine (Dffiziersstelle spttisch verweigerte, begab er sich in kaiserliche Dienste, hier zeichnete er sich so aus, da er in kurzer Zeit Generalfeldmarschall wurde. 3n Trken- der groen Trkenschlacht bei3entaa. d. Thei 1697 erfocht er einen senta^ieg? glnzenden Sieg, der Ungarn und Siebenbrgen von den Trken befreite und wieder an sterreich brachte. 92] 25. England unter den Stuarts 16031714. Im 17. Jahrhundert vollzogen sich auch in England erbitterte Kmpfe und gewaltsame Umwlzungen. Nach Elisabeths Tode erlangten die Die Stuarts Stuarts 16031714 den englischen Thron; ihr Streben nach un-i" 03-rmumschrnkter Knigsmacht und ihre Hinneigung zur katholischen Kirche brachte sie mehrfach in heftigen Streit mit dem Volke. 1. Die beiden ersten Stuarts. Der schwache, aber bnfcelhafte zakob i. Zakob I. (16031625) erbte als Sohn der Maria Stuart das Knigreich Schottland), als Nachkomme Heinrichs Vii. (Ii, 62, 4) (England und 3rlanb; so wrben (England, Schottland und 3rlanb zu einem Reiche vereinigt. Des Knigs Willkr erregte viel Unzufriedenheit; boch wrbe die Pulververschwrung, b. h. der Anschlag, ihn und das Parlament in die Luft zu sprengen, vereitelt, an i. Sein Sohn Karl I. (1625-1649) reizte das Parlament durch Verletzung des Steuerbewilligungsrechtes, die presbyterianischen Schotten durch (Einfhrung der bischflichen Kirchenverfassung. 3m Krieg gegen ein Parlamentsheer wrbe er von dem tatkrftigen (Ebelmann Oliver (Eromwell besiegt. Karl floh zu den Schotten, wrbe aber

8. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 41

1913 - Leipzig : Voigtländer
25. Der Groe Kurfürst als Regent. 24. Trkenkriege unter Kaiser Leopold. I. 4] schuf durch den Bau des Friedrich-Wilhelm-Kanals (zwischen Kanal der und Spree) eine bequeme Verbindung zwischen Breslau und Hamburg. Fr Schtffsbauten lieferte er unentgeltlich holz aus den s<wau Staatsroaldern. Ja, da nach seiner Hnsicht Seefahrt und Handel die vornehmsten Sulen eines Staates" waren, begrndete der Groe Kur-frst eine Kolonie in Guinea. Durch neun stattliche Kriegsschiffe Kolonie un die Feste Grofriedrichsburg schtzte er die Kauffahrer und das Gebiet der Kolonie. 7. Geistiges Leben. Ruch das geistige und sittliche Leben seiner Sc*iule und Untertanen suchte der Groe Kurfürst zu heben. Er sorgte fr die Kir<$,e hheren Schulen und Universitten und begrndete die jetzige Knigliche Bibliothek. Wie gegen Frankreich, f0 trat er au(^ gegen sterreich als Schirmherr der Protestanten auf. 3n seinem eigenen Lande hielt er auf religise Duldung (Absetzung Paul Gerhards). 8. Persnlichkeit. Friedrich Wilhelm war, wie sein groer (Dheim Gustav Hdolf, seinen Untertanen ein sittliches Vorbild. Mit der frommen, geistvollen Luise Henriette von (Dranien lebte er cms-in glcklichster (Ehe; sie stand ihm mit Bat und Tat zur Seite und be- Iienriette gleitete ihn trotz ihres zarten Krpers auf beschwerlichen Reisen, ja selbst ms Krtegslager. Nach ihrem Tode (1667) vermhlte er sich mit der derberen, aber ebenfalls achtungswerten Dorothea von Holstein Dorothea 3m Gegensatz zu anderen gleichzeitigen Fürsten, die franzsische Sprachedomiftdn und Sitte an ihren Hfen einfhrten, blieb Friedrich Wilhelm ein echter Deutscher; in einer Flugschrift mahnte er jeden seiner Untertanen-Gedenke, da du ein Deutscher bist." Die damals blichen Reisen der Jugend nach Paris suchte er nach Krften zu hindern. Sein Haus halt war fr gewhnlich schlicht; dagegen bewhrte er seinen Wohlttig-Jtettssmn durch eine vterliche Hrmenpflege. (Er starb nach 48jhriqer Regierung mit den Worten: ich wei, da mein Erlser lebt." 91] 24. Die Trkenkriege unter Kaifer Leopold I. qs. * ,Uxtfa?e"' Kai'cr Leopold I. (1658-1705) erbitterte den Ursachen Hdel und die Protestanten Ungarns durch unbesonnene Maregeln Die Ungarn emprten sich deshalb und baten den trkischen Sultan um Rilfe. Huch Ludwig Xiv. stachelte die Ungarn und die Trken zum Kampfe zugaben" ^ ^' Um ^ *eine Eroberungen am Rhein freie Hand des rfcss-Tutl9 tt)i1?S 1683e in nach hunterttausenden zhlen- Belagerung Oes trkisches Heer drang 1683 verwstend bis Wien vor. Der Kaifer a)iens 1683

9. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 52

1913 - Leipzig : Voigtländer
52 97] 30. Kaiser Karl Vi. 1711-1740. Ceopoi i. ^ Huf die lange Regierung des deutschen Kaifers Leopold I. 1658 i705i7i'i 6is 1705 folgte die kurze feines fhigeren Sohnes Joseph I. 1705 bis 1711; ihm folgte sein Bruder Karl Vi. 17111740. 1. Neue Trkenkriege. Karl Vi. unternahm zwei Felb-nn-mo3*96 gegen die Trken. 3m ersten Kriege erfocht Prinz (Eugen, peter. "der eble Bitter," glnzende Siege bei bendonaustbtenpeter-Beigra rein un Belgrad 1717, die sterreich u. a. Serbien mit Belgrad einbrachten. 3m zweiten Kriege, nach Prinz (Eugens Tode (1736), kmpfte sterreich zwar im Bunde mit Rußland, aber trotzdem unglcklich; Serbien mit Belgrad ging fr sterreich wieder verloren, während Rußland Hsoro wiedergewann. S,ronfxe. 2- Der polnische Thronfolgekrieg. (17331738). Nach Krieg Rugusts des starken Tode whlten die Polen noch einmal Stanislaus Lesz inskq zu ihrem Könige. Er wrbe jeboch mit Einwilligung des Kaisers von den Russen vertrieben, und statt seiner warb Rugusts des Starken Sohn, Ruguft Iii. von Sachsen, eingesetzt. Nun erklrte Frankreich, bessen König Ludwig Xv. Stanislaus' Schwiegersohn war, in ver-binbung mit Spanien dem Kaiser den Krieg, und franzsische Truppen bebrohten die sterreichischen Besitzungen am Rhein und in 3talien. Der 5tdien3u Griebe zu Wien griff auch in die Verhltnisse des deutschen Reiches ein: 1. Ruguft Iii. wrbe als König von Polen anerkannt. 2. Der Kaiser berlie auf Kosten des Reiches das Herzogtum Lothringen Lothringen an Stanislaus; nach bessen Tode sollte es an Frankreich Frankreich fallen, was 1766 geschah. 3. Der Herzog von Lothringen Franz Stephan, des Kaisers Schwiegersohn, wrbe (B roherzog von Toskana, wo das Haus der tltebiceer erloschen war. 4. sterreich trat Neapel und Sizilien an einen spanischen Prinzen ab. 3. Die Pragmatische Sanktion. Fr diese Gpfer erkaufte Karl Vi., der keine mnnlichen Nachkommen hatte, von Frankreich die mattf!fje ^ner^ennun9 der pr a gm atif chien S anfc tion, b. h. einer Festsetzung, Sanktion die seiner Tochter Maria Theresia die Nachfolge in den sterreichischen Lnbern sichern sollte. 4. Zustnde im Reich. Das beutsche Reich hatte seit dem Dreiigjhrigen Kriege durch seine 3erspitterung, seine unglcklichen Felbzge gegen Frankreich und die verberbliche Nachahmung franzsischer Der Katfer ppigkeit und Unsitte immer mehr an Rnsehen verloren. Die Kaiser-

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 296

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 296 — 4. Karl bei den Türken. — Die Türken nahmen den königlichen Flüchtling, dessen Heldenmut sie mit Bewunderung erfüllte, höchst ehrenvoll auf. Durch Ungarn und Deutschland nach Schweden heimzukehren, stand ihm frei. Aber als Besiegter ohne Heer sich seinen Unterthanen zu zeigen, das ertrug seine stolze Seele nicht. Er wollte die Türken zu einem Kriege gegen Ruß-land bewegen und dann an ihrer Spitze das Reich seines Feindes durchziehen. Und wirklich ließ der Sultan ein Heer ausrücken, das die Rnssen in große Gefahr brachte. Doch bald machte er mit ihnen Frieden und sandte nun an Karl den Befehl, sein Land zu verlassen. „Das geschieht nur, wenn du mir 100,000 Türken Zur Bedeckung mitgiebst", erwiderte Karl trotzig. Der Sultan wiederholte seine Aufforderung und drohte mit Gewalt; aber nichts half: Karl blieb. Da umringte plötzlich ein ganzes Türkenheer das kleine Lager, welches er mit seinen Schweden imte hatte. Die Kanonen donnerten, die Verschanzungen wurden erstiegen. Karl aber hieb sich durch ganze Feindeshaufen nach seinem hölzernen Hause durch, trieb die Türken, welche es besetzt hatten, hinaus, verrammelte die Thüre und verteidigte sich hier mit 50 Sftomt sieben Stunden lang gegen das anstürmende Heer mit Löwenmut. Eine Menge toter und verwundeter Türken lag schon um das Haus. Endlich geriet das Dach in Brand, und prasselnd fielen die Sparren hernieder. Da stürzte der König, in der einen Hand den Degen, in der andern eine Pistole, tollkühn hinaus mitten in den Feind, verwickelte sich aber mit den Sporen, fiel hin und wurde lebend gefangen. „Das war eine Löwenjagd", sagten die über solche Tapferkeit erstaunten Türken. Auch jetzt wollte Karl noch nicht aus dem Lande weichen, und so befanb er sich bereits fünf Jahre auf türkischem Boden, während daheim alle Feinde, die er früher besiegt hatte, sich wieder erhoben und feine Schweden aufs äußerste bedrängten. Endlich, als beinahe alles verloren schien, entschloß er sich zur Rück-kehr. Er setzte sich zu Pferde und ritt vierzehn Tage hintereinander jeden Tag vierzig Stunden weit, bis er in seiner Stadt Stralsund anlangte.
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TM Hauptwörter (200)200

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