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krieg nicht hervorgerufen, aber sie hat in der angegebenen Weise zu dem Ausbruch der Unruhen mitgewirkt. Namentlich Männer der wiedertuferischen Richtung, wie Thomas Mnzer, haben der Be-wegung vorgearbeitet und sie geleitet. 2) Der Ausbruch. Schon im August 1524 brach die Erhebung in der Gegend, wo der Schwarz-wald die Donauquellen von dem oberen Rheintal scheidet, aus und gewann bald weite Verbreitung in jenen Gegenden. Zu Ansang 1525 folgten die Untertanen des Abtes von Kempten; die Alguer, die Bauern Oberschwabens schlssen sich an. Die Bewegung flammte mchtig auf in Franken, im Odenwald, wo sich unter dem verwegenen Georg Metzler, Wirt in Ballenberg, der helle Hausen" erhob, während der von Rothenburg a. d. Tauber der schwarze hie. In den zwls Artikeln (Mrz 1525) forderten die Bauern das Recht der Gemeinde, sich selbst ihren Pfarrer zu erwhlen, der das Evangelium* lauter pre-digen solle, sie wollten nur den groen Zehnten vom Korn ent-richten, forderten freie Jagd, verwarfen die Leibeigenschaft. Siegreich breitete sich eine Zeitlang die Bewegung von Lothringen bis nach Tirol, Salzburg, sterreich, bis nach Fulda und Thringen aus. Der Adel und die Fürsten beugten sich besonders nach der Untat von Weinsberg. Die beiden Hausen, von denen der Odenwlder sich Gtz von Berlichingen zum Hauptmann gewhlt hatte, der Rothen-burger Florian Geier, wandten sich gegen den Herzog von Franken", den Bischof von Wrzburg, und nur die Burg widerstand. Radi-kale Reformplne, wie Beseitigung der weltlichen Herrschaft der Fürsten nur dem Kaiser wollte man gehorchen , Abschaffung des rmischen Rechts, gleiches Ma und Mnze, tauchten unter den Fhrern auf. Daneben bten die Bauern in Schlssern und Klstern rohe Gewalt. Luther erlie zuerst eine Ermahnung zum Frieden aus die zwlf Artikel", in der er den Fürsten ins Gewissen redete, aber auch den Bauern das Unrecht des Aufruhrs vorhielt. Als trotzdem die Bewegung immer greuelvoller wurde, fchrieb er die harte Schrift wider die mrderischen und ruberischen Bauern". In seiner nchsten Nhe auch hatte sich der Aufruhr erhoben. Thomas Mnzer mit dem Hammer", der Prophet Gottes mit dem Schwert Gideons", ein Schwrmer, der in Zwickau fchon zur Zeit der Zwickauer Propheten (S. 21) aufregend gewirkt hatte, wollte von Mhl-Haufen in Thringen aus die schwrmerischen Gedanken ausfhren, die Gottlosen vertilgen und das neue Reich Gottes aufrichten. 3) Unterdrckung. Im Grunde wurden die Fürsten, als sie sich zur Gegenwehr ermannten, rasch der gefhrlichen Bewegung Meister. Im Sden besiegte der Feldherr des Sch w b isch e n Bundes (I. S. 317, Ii. S. 20), Georg Truchse von Waldburg, die Emprer bei Sind el -fingen (12. Mai); dann warf er vereint mit den Kurfrsten von Trier und Psalz die frnkischen Bauern bei Knigshofen (2. Juni). In Thringen verband sich Philipp von Hessen mit dem
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T'f'w ~ '
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2. Die Anfnge der Grafschaft Wrttemberg.
a. Die Vorgeschichte des Landes. Grafen von Wrttemberg begegnen uns am Ende der Staufenzeit. Ehe dieses Haus zu Bedeutung kam, war das heutige Wrttemberg ein Teil eines greres Ganzen, dessen Geschicke es teilte. 1) Rmische Herrschaft. Zu der unter Angushts (S. 138) unterworfenen Provinz Rtien gehrte auch der Sden Wrt-Lembergs zwischen Bodensee und Alb. Ein weiterer Teil Wrttembergs gehrte zu dem durch den Limes vom freien Germanenland abgegrenzten Zehntland (S. 172). Jagsthausen, Ohringen, Mainhardt, Murrhardt, Welzheim bezeichnen den Zug des obergermanischen Limes, Lorch, Schiren-Hof, Unterbbingen, Aalen den des rtischen Limes durch Wrttemberg. Was auerhalb dieser Linie lag, das nordstliche Wrttemberg, war nie römisch. Das Zehntland war, wie zahllose Funde zeigen (rmische Mnzen sind an etwa 450 Orten in Wrttemberg gefunden worden), grndlich ro-manisiert. Aber im 3. Jahrh. n. Chr. berfluteten die Alamannen das Zehntland (S. 174), spter auch Oberschwaben, die Schweiz und das Elsa. 2) Frnkische Zeit. Die Alamannen blieben nicht lang im unge-strten Besitz dieser Gebiete. Sie wurden von den Franken unter Chlodovech besiegt und zuerst der Norden Wrttembergs (etwa nrdlich von Calw, Leonberg, Marbach, Murrhardt, Crailsheim) frnkisch (S. 179). Spter wurde auch das sdliche Alamannien ein Teil des Frankenreichs (S. 180), zuzeiten unter eigenen Herzogen stehend. Noch Pippins Iii. Bruder Karlmann hat einen Erhebungsversuch der Alamannen bei Cannstatt (747) blutig bestraft (S. 191). Das Christentum ist in dieser Zeit, in der Hauptsache von den Franken aus, nach Wrttemberg gekommen, ohne da der Gang im einzelnen sich feststellen liee (S. 193 f.). Columba hat nur an der Grenze am Bodensee einige Zeit gewirkt. Da Kilian im wrt-tembergischen Franken gewirkt habe, ist unsicher. Um 700 ist das Land christlich.
b. Das Herzogtum Schwaben. Lange Zeit bildete Wrttemberg einen Teil des Herzogtums Schwaben. Das Herzogtum Franken, zu dem der Norden des jetzigen Wrttembergs gehrte, lste sich frh auf. Das Herzogtum Schwaben, das um 910 erstand, umfate das Land von den Vogesen bis der den Lech, die stliche Schweiz und das Land bis in die Gegend von Marbach. Es hatte Herren aus verschiedenen Husern, ein-heimischen und frnkischen. Otto I. gab es seinem Sohn Ludolf, der es nach seinem Aufstand verlor (S. 212, 213), dann einem Schwaben Burk-Hatto, dessen Witwe die durch Scheffels Ekkehard verherrlichte Hadwig (S. 270 u.) war. Unter Konrad Ii. begegnete uns sein Stiefsohn Ernst von Schwaben, der Sohn seiner Gemahlin Gisela aus ihrer ersten Ehe mit einem Schwabenherzog (f 1030, S. 218 f.). Auch der sptere Heinrich Iii. hat das Herzogtum Schwaben regiert. Heinrich Iv. nahm es dem unge-treuen Rudolf von Rheinfelden (S. 224) und bergab es (1079) dem Grasen Friedrich von Staufen, der mhsam seine Anerkennung im Lande durchsetzte. War doch in Schwaben das Kloster Hirsau ein Mittelpunkt der ppstlichen Partei. Doch haben die Hohenstaufen das Herzogtum Schwaben festgehalten; es blieb auch, als sie Kaiser wurden, im staufischen Hanse: meist gaben die Kaiser es Shnen und jngeren Brdern. Aber in der spteren Staufenzeit wurden die staufischen Gter mehr und mehr verschleudert. Der letzte, der den Herzogsnamen trug, Konradin, hatte im
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmann Columba Kilian Kilian Wrttemberg Otto_I. Ludolf Ekkehard Konrad_Ii Konrad Ernst_von_Schwaben Ernst Gisela Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Rudolf Rudolf Friedrich_von_Staufen Friedrich Konradin Konradin
24 Das Christentum in Deutschland.
zwar schon mit den römischen Legionen über die Alpen gedrungen und hatte da und dort in den römischen Kolonien des Rhein- und Donaugebietes Anhänger gefunden. Noch ums Jahr 480 scharte sich zu Lorch an der Donau eine christliche Gemeinde um den heiligen Severin, in dessen niedriger Zelle Gdovakar seine Waffen hatte segnen lassen. Aber mit den römischen Soldaten verschwanden auch die römischen Bürger und die christlichen Gemeinden aus Deutschland. Kaum daß sich in Lorch das Andenken des heiligen giorian, in Augsburg das der heiligen Afra erhielt, welche beide unter Diokletian den Itlärtyrertob erlitten. Etwas besser stand es in den rheinischen Städten. Aber auch hier drang das Licht des Evangeliums wenig über die Stadtmauern hinaus.
Chlodwig, der Gründer des $ran$enreichs, hat trotz seiner Greueltaten den Ruhm das Christentum in seinem Reiche begründet zu haben. Sein Nachkomme Dagobert erließ (um 630) den Befehl, daß sich jedermann in seinem Reiche taufen lasse. So kam durch die fränkische Herrschaft das Christentum zu den Schwaben, Bayern, Thüringern, Friesen und schließlich auch zu den Sachsen.
Die ersten christlichen Glaubensboten, die den Rhein zu überschreiten wagten, kamen indes nicht aus dem $rankenreich, sondern aus Irland und Schottland. Irische Mönche brachten das Christentum nach (Dberfchwaben, schottische nach Gstfranken. Kolumban und Gallus predigten am Bodensee zu Anfang des 7. Jahrhunderts, gegen Ende desselben Kilian zu Würzburg, wie sich die aus der Zremde gekommenen Mönche die Landessprache zu eigen machten, zeigen die noch heute erhaltenen Übersetzungsproben kirchlicher Texte. Dagegen waren es fränkische Missionare, die zur Zeit des frommen Herzogs Theodo Ii. (690—717) in Bayern wirkten. Der heilige Emmeram, Bischof von poitiers, kam an den herzoglichen Hof nach Regensburg und gründete dort das nach ihm benannte Kloster. Sein Werk setzte der Bischof von Worms Rupert fort; er beschloß sein Leben in Salzburg, wo er auf den Trümmern der alten Römerstabt Iuvavum das Kloster St. Peter gestiftet hatte. Noch zu bessen Lebzeiten begann Korbinian, ebenfalls ein Zranke, in Kreising zu lehren.
So zählte das Christentum in allen bebeutenben Stäbten Sübbeutsch-lanbs zahlreiche Anhänger. Aber es fehlte noch an einer festen Kirchen-orbnung. Um eine solche zu schaffen und um die Sprengel der Bistümer abzugrenzen erbat sich Herzog Theobo Ii. den Beirat des Papstes Gregor Ii. Es war das erstemal, daß ein beutscher $ürst betenb und Rat heischenb nach Rom kam. 3m Auftrag des nämlichen Papstes hat einige Jahre später Bonifatius die kirchlichen Verhältnisse Deutschland geregelt.
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Extrahierte Personennamen: Severin Chlodwig Kolumban Gallus Kilian Kilian Emmeram Worms_Rupert Peter Korbinian Theobo Gregor_Ii Gregor Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein- Donaugebietes_Anhänger Donau Deutschland Lorch Augsburg Schwaben Bayern Sachsen Rhein Irland Schottland Bayern Regensburg Salzburg Rom Deutschland
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Zeittafel.
Zeittafel
zu einer zusammenfassenden Wiederholung
der
bayerischen Geschichte.
554—788 Bayern unter herzögen aus dem Hause der Kgilolfinger.
Um 500 wandern die Bajuroarier, ein deutscher Völkerbund, dessen Kern die Markomannen bildeten, aus Böhmen in das Land zwischen Enns und Lech, Donau und Alpen ein. Dies Land, nach seinen neuen Bewohnern Bayern genannt, war vorher von keltischen Völkerschaften bewohnt und seit 15 v. (Ihr. den Römern untertan.
554 Aufkommen der Agilolfinger unter Garibald.
Seine Tochter Theodelinde heiratet den Langobardenkönig Hutari.
600—750 Christliche Glaubensboten aus Irland, Frankreich und (England: in Schwaben Gallus um 600 (Kloster St. Gallen), in Zranken Kilian in lvürzburg (f 689), in Bayern zur Zeit des Herzogs Theodo Ii. (690—717), (Emmeram in Regensburg, Rupert in Salzburg, Korbinian in $reifing.
Bonifatius ordnet die bayerischen Bistümer (f 755). Willibald, der Neffe des Bonifatius, erster Bischof von (Eichstätt.
788 Tassilo von Karl dem Großen abgesetzt.
Bayern unter fränkischer Herrschaft, von Grafen verwaltet.
791 Beginn der ctvarenkriege und der bayerischen Kolonisation in der Ostmark zwischen Enns und Raab.
Salzburg zum (Erzbistum erhoben.
817 Ludwig der Deutsche erhält Bayern. Regensburg Residenz.
895—907 Markgraf Luitpold.
907 Luitpold fällt an der (Enns gegen die Ungarn. Die Ostmark verloren.
907—947 herzöge aus dem Hause der iuitpolöinger*).
x) Luitpold 895—907
flrnulf f 937 Bertold f 947
(Eberhard. strnulf, Pfalzgraf, Judith, Gemahlin Heinrichs 947—955
der^Mttelsbacher. ^mrich der Zänker, hadwig, Herzogin v. Schwaben.
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Extrahierte Personennamen: Gallus Kilian Kilian Emmeram Rupert Korbinian Bonifatius Willibald Tassilo_von_Karl_dem_Großen Tassilo Karl Raab Ludwig Luitpold Bertold Eberhard Judith Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Donau Langobardenkönig_Hutari Irland Frankreich England Schwaben_Gallus Regensburg Salzburg Ostmark Salzburg Regensburg_Residenz Ungarn Schwaben
Zeittafel
zu einer zusammenfassenden Wiederholung
der
bayerischen Geschichte.
554788 Bayern unter Herzogen aus dem Hause der Agilolfinger.
Um 500 wandern die Bamvarii, ein deutscher Vlkerbund, dessen Kern Markomannen bildeten, aus Bhmen in das Land zwischen Enns und Lech, Donau und Alpen ein. Dies Land, nach seinen neuen Bewohnern Bayern genannt, war vorher von keltischen Vlkerschaften bewohnt und seit 15 v. Chr. den Rmern Untertan gewesen.
554 Aufkommen der Agilolfinger unter Garibald.
Seine Tochter Theodelinde heiratet den Langobardenknig Autari. 600750 Christliche Glaubensboten (aus Irland, Frankreich und England): in Schwaben: Gallus um 600 (Kloster St. Gallen), in Franken: Kilian in Wrzburg (f 688),
in Bayern: Emmeram in Regensburg (f 652),
Rupert tauft den Herzog Theodo Ii. in Regensburg uni 700 (f in Salzburg),
Korbinian zu Freising (f 730).
Bonifatius ordnet die bayerischen Bistmer um 740. Willibald, der Neffe des Bonifatius, erster Bischof von Eichsttt. 743 Odilo von seinem Schwager Pippin am Lech besiegt. 788 Tassilo von Karl dem Groen abgesetzt.
788895 Bayern unter frnkischer Herrschaft, von Grafen verwaltet 796 Die Ostmark errichtet zwischen Enns und Raab zu beiden Seiten der Donau (nach Besiegung der Avaren).
Salzburg zum Erzbistum erhoben.
817 Ludwig der Deutsche erhlt Bayern. Regensburg Residenz. 894 Das Mhrenreich zerfllt. Vordringen der Ungarn.
895907 Markgraf Luitpold.
907 Luitpold fllt an der Enns gegen die Ungarn. Ostmark verloren.
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Extrahierte Personennamen: Gallus Kilian Kilian Emmeram Rupert Theodo Korbinian Bonifatius Willibald Odilo Pippin Tassilo_von_Karl Tassilo Karl Raab Ludwig_der_Deutsche Ludwig Luitpold
Extrahierte Ortsnamen: Donau Langobardenknig_Autari Irland Frankreich England Schwaben Wrzburg Bayern Regensburg Regensburg Salzburg Donau Salzburg Bayern Regensburg_Residenz Ungarn Ungarn