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1. Teil 2 - S. 312

1882 - Leipzig : Brandstetter
312 Einfluß des 30 jährigen Krieges auf Gewerbe und Handel. waren die Hunderte von Webern bis auf 50 meist arme Meister herab-gesuuken. Regensburg verlor mit dem Kriege seine letzte Bedeutung für den Handel und mußte froh sein, durch den stets hier tagenden Reichstag sich eine neue Nahrungsquelle erschlossen zu sehen. So war Glanz und Ruhm der oberdeutschen Reichsstädte zu Grabe getragen. _ Weil ihre Stellung mit dem Aufblühen der fürstlichen Gebiete anfing gefährdet zu werden, fo klammerten sie sich an längstveraltete Formen und glaubten damit_ das Wesen festhalten zu können. Sie frischten die Erinnerung an einstige Errungenschaften auf und vergaßen darüber, den Geist der Bürgerschaft aufzufrischen und nene Errungenschaften zu gewinnen. Das Hangen ant Veralteten, die Feindschaft gegen jeden Fortschritt hinderten eine Besserung der gewerblichen Zustände und der Landesverhaltnisse in den Reichsstädten. Nicht minder als die Reichsstädte hatten auch die fürstlichen Gebiete von dem Kriege gelitten. Westfalens gewerbfleißige Orte waren schort im Anfange des Krieges schwer heimgesucht wordeu. Die Tuchmacherei, einst das blühendste Gewerbe der Gegend, sank namentlich durch die Konkurrenz der englischen und niederländischen Tnchfabrikation im Laufe des 17. Jahrhunderts zu trauriger Bedeutungslosigkeit herab. In Osnabrück waren noch 1656 von 189 Meistern 3156 Stücke Tuch gefertigt worden, 1693 gab es dafelbst nur noch 50 Meister, die 544 Stücke fertigten. In Nassau standen die Städte leer, die Einwohner waren, um den Drangsalen der Zeit zu entgehen, nach Ausweis der Akten nach den Niederlanden und nach der Schweiz ausgewandert. In Wiesbaden wuchsen in Straßen und auf den: Marktplatze Sträucher; die Badehäufer waren zer- stört. Ein Hanptgewerbszweig Hessens, die Glasbereitung, war derart zurückgegangen, daß von 16 Glashütten nach dem Kriege nur noch zwei in Thätigkeit waren. Gleiche Verluste erlitt die Thonwarenfabrikation. Die Thongruben von Großalmerode, welche 1621 noch 2200 Gulden eingebracht hatten, gaben 1651 nur noch 85 Gulden Pachtzins. Von 1769 Gewerbtreibenden, welche München im Jahre 1618 auszuweisen hatte, waren 1649 noch 1091 thätig; die Zahl der Leinweber sank in dieser Zeit von 161 aus 82, die der Schneider von 118 auf 64. Aber auch nach dem Kriege besserten sich hier die Erwerbsverhältnisse nicht. So verminderte sich in München die Zahl der Tuchmacher, welche 1652 noch 399 Meister und 740 Gesellen betragen halte, bis zum Jahre 1716 aus 171 Meister mit 125 Gesellen. Ingolstadt, welches nächst München in der Tuchfabrikation am meisten geblüht hatte, zählte 1688 nur noch 72 Meister mit 122 Gesellen, 1716 aber gar nur zwei Meister ohne Gesellen. In gleicher Weise ging die Tuchmacherei in Eichstädt und Wasserburg zurück. Die Kraft und Leistungsfähigkeit eines Volkes mußte unter der Wucht fo unheilvoller Znstänbe gebrochen werben. Die ungeheuren Verluste au Bevölkerung und Vermögen waren allein schon Hinreichenb, Jnbustrie und Handel in Deutschlaub für lange Zeit lahm zu legen. Aber der Krieg

2. Teil 2 - S. 441

1882 - Leipzig : Brandstetter
Verfassungszustände des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs. 44\ in voller Ausdehnung das Recht, Gesetze zu geben, Gerichts- oder Polizeiordnungen zu errichten, Patente zu erlassen, Soldaten anzuwerben, ja Schriftsteller des 18. Jahrhunderts wollten sogar den Mitgliedern der Reichsritterschaft das Recht, Kriege zu führen, zuerkennen, wovon sie jedoch nach Unterdrückung des Faustrechts aus sehr natürlichen Gründen keinen Gebrauch gemacht haben. Die Angaben über die Zahl der reichsritterschaft-lichen Familien sind sehr verschieden. In Büschings Erdbeschreibung von 1761 sind 1485 reichsritterschaftliche Besitzungen aufgenommen, welche zusammen mehr als 100 Quadratmeilen nmfaßten, 200 000 Einwohner hatten und 350 Familien gehörten. Ebenfalls nicht zu den Reichsständen gehörten die sogenannten ganerb-f cf) östlichen Orte, die unmittelbaren Reichsdörfer und einige unmittelbare Bauernhöfe in Schwaben. Die Ganerbschaften sind ein dem kutschen Reiche eigentümliches Besitzverhältnis. Sie waren Gefarntbesitznngen mehrerer Familien oder sonst verschiedener Herren, deren Verwaltung oder Genuß nach zum Teil sehr eigentümlichen Normen und Statuten sich bestimmte. In früheren Jahrhunderten waren dergleichen Gesamtbesitzungen mehrerer, oft vieler Familien etwas sehr Häufiges. Sie bildeten eine gemeinsame Schutzwehr im Kriege, einen Vereinigungspunkt für freundliches und genossenschaftliches Zusammenhalten im Frieden. Nur fünf dieser Ganerbschaften, wie die Burg Friedberg in der Wetterau und die Burg Gelnhausen in der ehemaligen Grafschaft Hanau, welche sämtlich reichsunmittelbares Gebiet umschlossen, sonach nur unter Kaiser und Reich standen, fristeten ihre eigentümliche Existenz bis kurz vor Auflösung des deutschen Reiches. Die freien Reichsdörfer waren Dorffchaften, welche unmittelbar der kaiserlichen Majestät und dem Reiche unterworfen waren und alle Rechte fr er Unmittelbarkeit, deren sie sich durch Verträge nicht ausdrücklich begeben hatten, sowohl in weltlichen, wie in geistlichen Dingen besaßen. Solche unmittelbare Reichsdörfer, Flecken, Weiler, Höfe und freie Reichsleute gab es in früheren Jahrhunderten, namentlich in Schwaben und Franken, eine große Anzahl; die meisten derselben wurden jedoch mit der Zeit Unterthanen anderer Reichsstände, und im Jahre 1792 existierten nur noch acht freie Reichsdörfer. Ju bunter Reihe waren so die Territorien mit allen überhaupt nur möglichen Regierungsformen durch einander gewürfelt. Umschlossen doch zuweilen die Mauern einer freien Reichsstadt das gesamte Gebiet anderer Reichsstände. So lag das Besitztum des Bischofs von Regensburg, sowie der unmittelbaren Prälaten von St. Emmeran, von Ober- und Niedermünster mitten in der Reichsstadt Regensburg. Ebenso war es durchaus nichts Ungewöhnliches, daß einem Reichsstand in dem Gebiete eines andern ganz bestimmte Souveränetätsrechte zustanden, wie Zollerhebungen, Ausübung der peinlichen Gerichtsbarkeit, das Geleits- und Besatzungsrecht u. s. w. In keinem Lande der Welt gab es so verschiedenerlei auf Her-

3. Teil 2 - S. 463

1882 - Leipzig : Brandstetter
Das deutsche Reichshcer. 453 bunden, thatsächlich aber bestand ihre gesamte Leistung für den Reichskrieg in dem sogen. „Charitativsnbsidinm", welches die drei Ritterkreise von den Unterthanen ihrer Kantone und Güter erhoben, und auch zu dieser Leistung verstand sich der Reichsadel nur gegen Revers, „daß es ihm nicht zum Nachteile gereichen solle". Die reichsnnmittelbaren Dorfschasten, deren sich noch einige erhalten hatten, waren infolge besonderen Zugeständnisses von oller Kontingentstellung frei. Ursprünglich wurde das Kontingent eines jeden Reichsstandes ein und demselben Kreise einverleibt, auch wenn seine Besitzungen zerstreut und geographisch weit von einander lagen. Daher die Zersplitterung der Kreise. Erfurt gehörte zum kurrheinischen, die schwäbischen Besitzungen der Habs- burger zum österreichischen Kreise. Nachdem jedoch einzelne Reichsstände durch Erbschaft, Belehnung, Tausch u. s. w. in den Besitz von Gebieten kamen, die in anderen Kreisen lagen, geschah es, daß im 17. und 18. Jahrhundert Reichsfürsten Kontingente zu den Truppenkorps verschiedener Kreise zu stellen hatten. Kurbrandenburg z. B. stellte Truppen für den ober- und niedersächsischen, den fränkischen und westfälischen Kreis, Nassau für den oberrheinischen, kurrheinischen und westfälischen Kreis. ^Am schlimmsten stand es um die Zufammeubringuug der Kontingente in Lchwaben und Franken, wo die Zerstückelung der Territorien am ärgsten war. Die 1321 Reiter und 2707 Fußknechte, welche das Simplum des schwäbischen Kreises ausmachten, wurden aufgebracht von vier geistlichen und 13 weltlichen Fürsten, 19 Prälaten, 26 Grafen und Herren und 31 Reichsstädten, also von 93 Reichsständen, so daß durchschnittlich auf jeden Stand 431/3 Mann kamen. Das Qssizierkorps war ebenso zusammengewürfelt wie die Truppe. Im obersächsischen Kreise stellte Anhalt den Lieutenant und Quartiermeister zu einer Kompagnie, bei der Altenburg den Major und Fähnrich stellte, außerdem stellte es einen Lieutenant zur pommerschen Kompagnie und einen Quartiermeister zu den Dragonern. Die Art der Aufbringung, die Ausrüstung und Unterhaltung süddeutscher Kreistruppen hat ein Offizier derselben sehr anschaulich geschildert. („Schilderung der jetzigen Reichsarmee nach ihrer wahren Gestalt. Köln, 1796.") Wenn der Stand, dem ein Kontingent von S1/», 3v2, 5, 73/4, 8 re. tdtarm abgefordert wurde, fchon Soldaten hatte, fo machten natürlich diese querst das Kontingent aus. Die Stadt Nürnberg, der Bischof von Bamberg, der Fürst von Fürstenberg z. B. hielten in Friedenszeit Militär, um es an den Stadtthoren oder in Höchstdero Schlössern, Zimmern, Gärten ri. s. w. Schildwacht stehen oder wie in Rottweil im Thor und zu Rotten-münster in der Wirtsstube Schildwacht sitzen zu laffeu. Doch von welcher Art war dieser Nachtdienst! In Frankfurt a. M. mußte thatsächlich die ^chlldwache beiseite treten, wenn der Fleischer ein Kalb zum Thor hereinführte, „damit das Tier nicht scheu werde", und that sie es nicht, so Prügelte sie der Fleischer vom Posten weg. Die Mainzer Schildwachen schnitten unter Gewehr Pinnnägel für die Schuster, und zu Gmünd Prä-

4. Das Mittelalter - S. 217

1877 - Leipzig : Brandstetter
217 der Oberhoheit des Kaisers stehend erklärt hatte, bestätigte Albrecht's Nachfolger, Heinrich Vii. von Luxemburg, 1309 ihre Selbständigkeit und hob jedes Unterthanenverhältniß zu Oesterreich auf. Dasselbe geschah von Ludwig von Bayern. Aber die Söhne Albrecht's, Friedrich und Leopold, versuchten die Eidgenossen mit Gewalt unter ihre Herrschaft zu bringen. Die Schweizer brachten ihnen 1315 am Morgarten eine furchtbare Niederlage bei und stritten ebenso siegreich 1339 in der Schlacht bei Laupen. Zw'ehends vergrößerte sich die Eidgenossenschaft. Im Jahr 1332 war Luzern, 1351 Zürich, Zug und Glarus hinzugetreten, 1353 auch Bern. Noch einmal rückte Leopold, Albrecht's jüngster Sohn, im Jahr 1386 mit einer auserlesenen Schaar gegen die „elendenbauern" an, die er leicht zu vernichten hoffte- Am 9. Juli 1386 trafen sie bei Sempach auf einander. Die geharnischten Ritter hatten sich in langen Reihen mit vorgehaltenen Lanzen aufgestellt; die Schweizer rannten in leichten Wämsern von den Bergen herab und hofften die eiserne Mauer zu durchbrechen, doch plötzlich wandten sich die Ritter, zogen sich in Gestalt eines Halbmondes um die Schweizer und die tapfersten Männer fielen zu den Füßen der Ritter. In dieser Noth — so lautet die Sage — warf Arnold von Winkelried Wehr und Waffe hinweg und rief mit lauter Stimme: „Sorget für mein Weib und meine Kinder, liebe Eidgenossen! Ich will eine Gasse machen." Dann sprang er plötzlich aus den Reihen gerade auf den Feind, umschlang mit feinen Armert so viel Spieße, als er nur konnte, und begrub sie in feine Brust. Im Fallen drückte er die Spieße mit sich auf den Boden, so daß die Ritter, welche die Waffen nicht losließen, sich niederbücken mußten. Sogleich drangen die Schweizer über Winkelried's Leichnam hin und fielen über die Rittet her, deren viele in dem Schrecken und in der Eile sogar unverwundet in den schweren Harnischen erstickten, viele, von den Bauern umringt, erschlagen wurden. Auch Herzog Leopold von Oesterreich, ein tapferer junger Herr in blühender Manneskraft, fiel unter den Streichen der Eidgenossen, welche drei Tage lang auf dem Schlachtfelde blieben und ihre Todten begruben oder von den Ihrigen abführen ließen. Von dieser Zeit an wurde die Tapferkeit der Schweizer gerühmt und gefürchtet; überall hieß es, Gott habe zu Gericht gesessen über den muthwilligen Trotz der Herren von Adel. Friedrich der Schöne von Oesterreich und Ludw lg der Bayer (1322 n. Chr.). L Friedrich und Ludwig waren blutsverwandt,' beide König Ru-dolph's Enkel, Friedrich von väterlicher, Ludwig von mütterlicher Seite, denn Ludwig's Mutter Mechthild war eine Schwester König Albrecht's.

5. Das Mittelalter - S. 213

1877 - Leipzig : Brandstetter
213 auf Antrieb der geistlichen Kurfürsten wurde Graf Adolph von Nassau (1291—98) zum König gewählt. Als dieser aber eine bürgerfreundliche Politik verfolgte, brachte er die Fürsten wider sich auf, die ihm Rndolph's Sohn Albrecht von Oesterreich entgegenstellten, welchem er im Treffen bei Göllheim bei Worms erlag (1298). Albrecht I. war thätig, entschlossen und tapfer, wie sein Vater; er hielt das kaiserliche Ansehen aufrecht, befestigte den Landfrieden und zwang die Fürsten am Rhein, die Schifffahrt auf diesem Strome frei zu geben. Aber ihm fehlte seines Vaters Milde, Leutseligkeit und Freundlichkeit, und noch lange war das Wort im Munde des Volkes: „Der hat Rudolph's Biederkeit nicht!" Sein Vater hatte nicht blos Länder, sondern auch Herzen zu gewinnen gewußt. Albrecht wollte nur Länder besitzen und beherrschen. Rudolph hatte große Besitzungen in der Schweiz, und die mitten im Lande gelegenen drei Kantone Schwyz, Uri und Unterwalden wählten ihn zu ihrem Schirmherrn; Kaiser Albrecht I. aber wollte die Unterwerfung schonungslos vollenden. Da sie ihre alten Gerechtsame sich nicht nehmen lassen wollten, setzte er Landvögte über sie, welche sie sehr hart bedrückten. Dies ist geschichtliche Thatsache. Die Befreiung der Schweiz ist aber auch von der Sage ergriffen worden und als solche in das Volksbewußtsein übergegangen. Sie lautet: 2. Der eine dieser Landvögte hießberingar vonlandenberg, der hatte zu Sarnen in Unterwalden seinen Sitz; der andere hieß Hermann Geßler von Brun eck und hauste zu Küßnacht in Schwyz. Um das Schweizervolk zu schrecken, ließ Geßler in Uri eine Veste bauen, die den Namen „Zwing Uri" führen sollte, und als er einst durch Steinen im Lande Schwyz ritt und das schön gezimmerte Haus sah, das Werner Stauffacher, ein angesehener biederer Landmann, sich erbauet hatte, sagte er mit verachtendem Hohne: „Kann man leiden, daß das Bauernvolk so schön wohnt?" Andererseits ließ Landenberg einem bejahrten Bauer zu Unterwalden, Heinrich von Melchthal, um einer geringen Ursache willen ein Gespann schöner Ochsen wegnehmen. Als der Greis über dies Verfahren jammerte, sagte des Vogtes Knecht: „Wenn die Bauern Brod essen wollen, so können sie selbst den Pflug ziehen." Ueber diese Rede wurde der Sohn Arnold so aufgebracht, daß er mit seinem Stock den Knecht durchprügelte und ihm einen Finger zerbrach. Da mußte Arnold aus Furcht vor Landenberg's Zorn entfliehen; aber der Vogt ließ den alten Heinrich von Melchthal ergreifen und ihm beide Augen ausstechen. Arnold von Melchthal war zu Walther Fürst geflohen, der im Lande Uri zu Attinghausen wohnte und auch ein biederherziger Landmann war. Am andern Ende des Vierwaldstättersees wohnte Werner Stauffacher, der kam über den See gerudert, um seinem Freunde Walther Fürst das Leid zu berichten, das ihm die stolzen Worte des Vogtes erregt. Schon längst waren Boten an den Kaiser abgesandt, ihm die Noth

6. Das Mittelalter - S. 216

1877 - Leipzig : Brandstetter
216 verschmähten es, sein Blut zu vergießen und ließen ihn blos schwören, das Land für immer zu meiden. Als so die Veste genommen war, gaben die Eidgenossen Allen im Lande Unterwalden durch Feuer, das sie auf den Alpen anzündeten, das Zeichen, daß die Freiheit gerettet sei. Nun brachen die im Lande Uri die Burg, die Geßler erbaut und „Zwing Uri" genannt hatte, und in Schwyz zerstörte der Stauffacher mit den Eidgenossen die Herrenburg aus der Insel Schwanau im Lowerzer See. Da war lauter Jubel in den drei Waldstätten, und Alle dankten Gott inbrünstig, daß er ihnen gegen die Zwingherren beigestanden hatte. Der 1. Januar 1308 war der helle Neujahrsmorgen der Freiheit des Schweizervolkes. 5. Fahren wir nun in dem Bericht geschichtlicher Thatsachen fort. Als Kaiser Albrecht hörte, was die Schweizer gethan, entbrannte er vor Zorn und schwur diesen „elenden Hirten" bittere Rache. Aber die Vorsehung hatte es anders beschlossen. Unter den Vielen, die von Albrecht's Herrschsucht und Ländergier beleidigt wurden, war auch sein eigener Neffe, Johannvonschwaben. Dieser hatte von seinem Vater, einem Bruder des Kaisers, die Habsburgischen Herrschaften und Vogteien im Elsaß, in der Schweiz und in Schwaben geerbt, und als er zum Jüngling herangewachsen war, forderte er vom Oheim die Herausgabe der Erbgüter. Doch Albrecht vertröstete den Neffen von einer Zeit auf die andere. Im Frühjahr 1308 war der Kaiser selbst in die habsburgischen Erblande gekommen. Als er zu Baden Mittag hielt — es war gerade der erste Mai — brachten die Einwohner dem Könige Maienkränze. Da nahm Albrecht den schönsten, legte ihn lächelnd auf das Haupt feines Neffen und sprach: „Seht, solch' eine Krone mögt Ihr wohl tragen, die andere ist für Euch noch zu schwer!" Dieser Hohn brachte ein schwarzes Vorhaben zur Reife, das schon längst in des Jünglings Brust gekeimt hatte. Vier andere Ritter bestärkten den jungen leidenschaftlichen Mann in feinem Vorsätze; ihre Namen waren Rudolph von der Wart, Walther von Eschenbach, Rudolph von Palm und Konrad von Tegernfeld, Johanns Erzieher. Von Baden aus wollte Albrecht nach Rheinfelden reiten, wo feine Gemahlin ihn erwartete. Als er an die Reuß gekommen war, drängten sich die Verschworenen auf die schmale Fähre, um zuerst mit ihm hinüber zu kommen. Und als sie drüben waren, siel Eschenbach dem König in die Zügel und Johann rannte ihm mit den Worten: „Das ist der Lohn deines Unrechts!" den Speer in den Hals, Palm aber durchbohrte ihn mit dem Schwerte. Nach einem lauten Schrei sank er ohnmächtig vom Pferde. Eine atme Frau war in der Nähe und eilte herzu; in ihrem Schooße gab Albrecht feinen Geist auf, nahe am Fuße feiner Stammveste, bet alten Habsburg. Nachdem schon Adolph von Nassau, der Gegenkaiser Albrechts, 1295 die brei Schweizer Gemeinwesen als reichsunmittelbar, b. H. nur unter

7. Die neue Zeit - S. 97

1877 - Leipzig : Brandstetter
97 gewöhnlichen Eifer. Voll des Wunsches, in seinem Vaterlande seinen Ueberzeugungen mehr Eingang und höhere Billigung zu verschaffen, schrieb er einen „Unterricht in der christlichen Religion" und widmete ihn dem Könige von Frankreich, dem aber seine geistlichen Rathgeber das Buch nicht einmal zu Gesicht kommen ließen. 3. Im Jahre 1536 kam Kalvin nach Genf, einer Stadt, die sich seit längerer Zeit die Unabhängigkeit einer Republik erworben hatte und in großem Wohlstände war; auch war sie kürzlich durch ein Paar reformirte Prediger, Wilhelm Farel und Peter Viret, in die neue Lehre eingeweiht worden. Die beiden Geistlichen hörten nicht sobald von Kalvin's Ankunft, als sie ihn dringend baten, bei ihnen zu verweilen und einmal zu predigen. Er that das Letztere und mit solchem Beifall, daß nach der Predigt das Volk in großer Menge zu seiner Wohnung strömte, um ihm Dank zu sagen. Kalvin konnte, sich bei diesem Anblick der Thränen nicht erwehren und mußte Allen versprechen, am folgenden Tage noch einmal zu predigen. Das Ende war, daß ihn die Genfer gar nicht fortließen, sondern als Prediger anstellten. Seine Amtsthätigkeit war nun sehr bewegt. Er machte häufig kleine Reisen, um die benachbarten kleinen Genreinden in ihrer ersten Einrichtung zu unterstützen, Lehrer zu bestellen, Streitigkeiten zu schlichten; nebenher ließ er auch Manches drucken, unter Anderem nach Luther's Exempel einen großen und kleinen Katechismus. Auch hielt er fleißig Disputationen, und in seiner Streitlust forderte er alle Andersdenkenden heraus, ihm öffentlich Rede zu stehen. Der schnelle und glänzende Erfolg, mit dem sein Fleiß gekrönt wurde, veranlaßte die*eigensinnige Rechthaberei, die keine andere Meinung neben sich dulden wollte. Auch über die Liturgie (die zum äußeren Gottesdienst gehörigen Gebräuche) ge-rieth Kalvin in Streit mit dem Genfer Rath und ward, da er nicht nachgeben wollte, aus der Stadt verwiesen. Aber die Straßburger, sobald sie davon hörten, beriefen ihn sogleich als Prediger und Professor der Theologie an ihre Universität. Er verbreitete auch in dieser Stelle eine vernünftige Gottesverehrung und eine strengere Kirchenzucht und erwarb sich eine Achtung, die fast an Furcht grenzte. Hier in Straßburg dachte er auch darauf, sich zu verheirathen, und er traf eine glückliche Wahl, obschon seine Ehe kinderlos blieb. Nur drei Jahre blieb er in Straßburg; denn seine Freunde hatten in dem Rathe zu Genf wieder die Oberhand gewonnen, und das Volk sehnte sich ungestüm nach dem vertriebenen Prediger. Mehrmals ward er gebeten, zurückzukehren, aber die Straßburger wollten ihn nicht ziehen lassen, bis er sich endlich auf wiederholtes Bitten des Rathes und der Bürgerschaft von Genf zur neuen Uebersiedelung entschloß und 1541 glücklich wieder in Genf anlangte. Man kam ihm meilenweit entgegen; Jeder mißbilligte seine Verbannung und wollte sich von dem Antheile daran lossagen, so daß Kalvin im Scherze an einen Freund schrieb: „Wenn ich den Versicherungen der Grube, Geschichtsbilder. Iii. 7

8. Die neue Zeit - S. 91

1877 - Leipzig : Brandstetter
glich er der Rebe, die ihren Stab verloren hat. All' sein Muth sank dahin und als die Drangsale des Kriegs ausbrachen, waren die Thränen sein süßester Trost. „Mein Schmerz über die Kriegsunruhen verzehrt mich," so schreibt er. „Oft zweifle ich, wenn ich die Elbe erblicke, ob ich ihn ausweinen könnte, wenn ich auch eben so viel Thränen weinen wollte, als die Elbe Wellen wirft" Die Lutheraner haben es ihm auch vorgeworfen, daß er, wenn es von ihm abgehangen hätte, in Gottes Namen wieder Alles zum Alten zurückgekehrt haben würde, um nur Frieden zu haben. Uebrigens wirkte er in seinem stillen Kreise unermüdet lehrend, forschend und schreibend bis an seinen Tod; noch am Tage vor seinem Tode trug er selber das Manuskript seines letzten Osterprogramms in die Druckerei. Ulrich Zwingli (geb. 1484, gest. 1531). 1. Zu den großen evangelisch gesinnten und mit hoher Thatkraft von Gott begnadigten Männern, welche die Herolde der neuen Lehre wurden, gehört vorzüglich der edle Zwingli, der gleichzeitig mit Luther, doch unabhängig von ihm, die Reformation in der deutschen Schweiz begründete. Er ward am 1. Januar 1484 in Wildhaus, einem Bergdörfchen der zum Kanton St. Gallen gekommenen Grafschaft Toggenburg, am Südfuß des Sentis zwischen steilen Berggipfeln gelegen, unter bescheidenen, aber gesunden und tüchtigen Lebensverhältnissen geboren. Sein Vater war Ge-meinde-Amman, sein Oheim der Pfarrer von Wildhaus, später Dekan zu Weesen am Wallenstädter See. Vom Oheim empfing er seine erste Bildung, dann schickten die Eltern den hoffnungsvollen, aufgeweckten Knaben auf die Schulen nach Basel und Bern. In Bern zog der junge Zwingli durch seine musikalischen Talente die Aufmerksamkeit der Dominikaner auf sich und sie boten Alles auf, ihn zum Eintritt in ihren Orden zu bewegen; doch für den gesunden Sinn des Gemeinde-Ammans in Wildhaus und seines Bruders, des Dekans, war der Nimbus des Mönchthums längst geschwunden, und es gelang ihnen, den Jüngling von dem bedenklichen Schritt zurückzuhalten. Anstatt in's Kloster ging Zwingli im Jahre 1499 auf die Hochschule nach Wien, welche damals von studireuden Schweizern gern besucht wurde und durch ihre philosophisch tüchtigen Professoren berühmt war. Hier schloß er mit gleich strebsamen Jünglingen seines Heimathlandes den Freundschaftsbund, übte sich in der Kunst, über wissenschaftliche Fragen frei zu reden und zu disputiren und bildete auch seine musikalischen Anlagen weiter aus. Als kenntnißreicher junger Mann kehrte er in’s Schweizerland zurück und nahm in Basel an der Martinsschule die Stelle eines Jugendlehrers an. Doch rastlos arbeitete er auch fort an seiner eigenen Bildung und benutzte eifrig die Vorträge der Lehrer an der Baseler Hochschule. Unter diesen war besonders ein redlicher Theolog, Thomas Wynen-bach, welcher durch seine ebenso geistvollen als freisinnigen Vorlesungen

9. Die neue Zeit - S. 92

1877 - Leipzig : Brandstetter
92 den jungen Zwingli anzog. Wyttenbach lehrte schon damals öffentlich, daß das ganze Ablaßwesen nichts als ein bloßes Blendwerk sei; Jesus Christus allein habe das Lösegeld für die Sünden der Menschen geleistet. In gleichem Sinn und Streben^ auf das lautere Wort Gottes in der Bibel zurückzugehen, verband sich Zwingli auch mit Leo Jud, seinem Wiener Univerlitätsfreund, der fein treuester Mitarbeiter am späteren Reformationswerk wurde. Nachdem Zwingli vier Jahre in Basel zugleich Lehrer und Schüler gewesen, ward er von der Gemeinde Glarus als Pfarrer berufen. In Konstanz ließ sich der 22jährige Mann vorerst zum Priester weihen, hielt auf feiner Reife in Rapperswyl die erste Predigt und in Wildhaus die erste Messe. Von 1506—1516 wirkte er nun als Pfarrer in Glarus. Es wareu zehn bedeutende Jahre. Er machte als Feldprediger die Kriegszüge nach Italien mit, lernte das Verderbliche des Schweizer Söldner-wesens kennen und eiferte dann mit aller Kraft gegen die, welche um schnödes Gold das Blut ihrer Mitbürger an die Fürsten des Auslandes verkauften. Dies erweckte ihm viel Feindschaft, aber der größere Theil feiner Gemeinde war ihm herzlich zugethan; feine Predigten erleuchteten und erwärmten zugleich und bei aller sittlichen Strenge, mit welcher Zwingli die vielen Mißbrauche auch im staatlichen Leben rügte, fehlte doch die christliche Liebe nicht. Als er im Jahre 1516 sich entschloß, als Prediger an den berühmten Wallfahrtsort Einsiedeln zu gehen, wollte ihn die Gemeinde nur „auf Urlaub" entlassen, und nöthigte ihn, seinen Titel und Gehalt beizubehalten. In Maria-Einjiedeln traf Zwingli abermals mit freigesinnten Männern zusammen, in denen das Gefühl lebendig war, daß die Schäden der Kirche zu offenbar feien, um nicht einer Heilung zu bedürfen. Am Fest der Engelweihe 1517 hielt Zwingli die Predigt, und redete voll des heiligen Geistes zu den Pilgerschaaren in volksthümlicher Kraft, daß nicht Maria, sondern Jesus unser Heil sei, daß Niemand angebetet werden solle als der alleinige Gott, und daß Gottes Geist und Gnade sich nicht an Einen Ort binden lasse, sondern aller Orten gegenwärtig sei. Viele Pilger entfernten sich mit Schrecken, Andere schwankten zwischen dem Glauben der Väter und der Neuen Lehre, Viele wurden aber auch von der Wahrheit der evangelischen Predigt überzeugt. Der Ruf Zwingli's erscholl nicht allein durch die Städte und Dörfer der Schweiz, auch in Schwaben und im El>aß ward des kühnen Predigers Name ehrenvoll genannt. Denn auch Zwingli hatte, wie Luther, das kühnlich ausgesprochen, was schon in vielen Gemüthern sich regte und worauf die ganze Zeit hindrängte. 2. Nun berief man ihn nach Zürich, zwei Jahre darauf, nachdem Luther feine 15 Sätze angeschlagen hatte. Hier fand er ein gewecktes, freiheitsliebendes Vöitchen und einen Magistrat, der ihm auf halbem Wege ent-

10. Die neue Zeit - S. 94

1877 - Leipzig : Brandstetter
94 stantisch gesinnten Zürich, das durch Bern verstärkt, mit den Städten Biel, Mühlhausen, Basel und St. Gallen ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen hatte. Nun brach der Krieg aus, und der edle Zwingli mochte nicht in Ruhe daheim bleiben, während um die höchsten christlichen Güter gekämpft wurde; hatte er doch den Kampf hauptsächlich veranlaßt. Er rüstete sich, als Feldprediger mitzureiten. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer an und sprach tröstend zu seinem treuen Weibe: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen müssen! Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern!" Der Vater hatte Mühe, aus den Umarmungen des tiefbetrübten Weibes und der weinenden Kinder sich loszureißen. „So der Herr will, sehen wir uns wieder!" — das waren die letzten Worte, welche die traute Familie von dem Streiter Gottes auf Erden vernehmen sollte. Am 11. November 1531 kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht. Die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Kantone besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet, zuletzt sank er selbst nieder. Ein Kriegsknecht aus Uri glaubte ihn zu erkennen, trat zu dem sterbenden Manne und rief: „Du siyst der Hilterich (Huldreich), sollt' i meine?" Zwmgli leugnete es nicht. Da kniete der Mensch auf den Kraftlosen nieder und schrie ihm in's Ohr: „Gläubst an Päpsten, so möchst du lebe." Zwingli aber richtete sich kräftig empor und rief so laut, als seine geschwundenen Kräfte es erlaubten: „Ich glaube an Gott!" — „Da müßt du sterbe!" war die Antwort und alsbald stieß der Katholik dem Protestanten das Schwert in die Brust. Zwingli's Leiche wurde noch an demselben Tage auf dem Schlachtfelde verbrannt. Sein Waffengefährte rettete mit Lebensgefahr das Herz des treuen Freundes und Lehrers und brachte es nach Basel zu Oekolampadius, auch einem Freunde Zwingli's, der Professor daselbst war. Dieser aber fragte mit ernster Stimme: „Bist du deß gewiß?" Und als ihm versichert wurde, es sei wirklich das Herz des unglücklichen Freundes, nahm er es und warf es in den Rhein mit den Worten: „Wir brauchen keine Reliquien!" Johann Kalvin (geb. 1509, gest. 1564). 1. Jean Chauvin (latinisirt Calvinus) war der Sohn eines angesehenen Kaufmanns zu Noyon in Frankreich. Der Vater, der wegen feines hellen Verstandes und festen Charakters in großem Ansehen stand, hatte den Grundsatz, daß man den Kindern die recht innige Liebe auf alle Art verbergen und sie durch die Furcht zum Guten erziehen müßte. So verfuhr er mit dem Sohne sehr streng, doch that dieses der Hochachtung und Ehrfurcht, welche derselbe ihm stets bewies, keinen Eintrag, und als Johann
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