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1. Teil 2 - S. 191

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 89. Das Königreich Württemberg. -§90. Das Großherzogtum Baden. 191 bau) und Pirmasens (Schuhwarenindustrie). An den Abhängen des Hart: Dürkheim, Deidesheim und andere Weinorte der Pfalz, hier gilt das Wort: „Fröhlich Pfalz — Gott erhalt's!" § 89. Das Königreich Württemberg. Im Gebiet des Neckar gelegen, umfaßt es den größten Teil des Schwäbischen Jura, einen Teil des Schwarzwaldes und reicht im S. bis zum Bodensee. Das Land ist vorwiegend auf Ackerbau, Obst- und Weinbau und Viehzucht angewiesen. Die Industrie ist nennens- wert in Stuttgart, Cannstatt und Eßlingen. Hauptstadt: Stuttgart (249000 Einw.), nahe am Neckar in einem weiten, von waldigen Höhen umkränzten Talkessel. Mittelpunkt des süddeutschen Buchhandels (Cotta). In der Nähe am Neckar Cann- statt und Eßlingen, weiter n. die Sommerresidenz Ludwigsburg, am unteren Neckar Heilbronn. Am oberen Neckar die Universität Tübingen, ferner das alter- tümliche Reutlingen, am Einfluß der Jller in der von hier an schiff- baren Donau Ulm (51000 Einw.), starke Festung, herrliches Münster mit dem höchsten, 160 m hohen Turm, am Bodensee Friedrichshafen. 8 90. Das Groszherzogtmn Baden. Die rechtsrheinische Tiefebene und den größten Teil des Schwarz- waldes umfassend. Über die Fruchtbarkeit des Landes s. §80a4. Als Industrie ist besonders die großartige Goldwarenfabrikation in Pforzheim zu nennen. Hauptstadt: das modern angelegte Karlsruhe (111000 Einw.). Baden hat zwei Universitäten: im N. am Neckar Heidelberg (49000 Einw.), mit seiner malerischen Schloßruine einer der schönsten Punkte Deutschlands, im S. die ebenfalls herrlich gelegene Universitätsstadt Freiburg (76 000 Einw.), mit schönem, gotischem Münster. Zu diesen schönen, am Ausgang von Schwarzwaldtälern gelegenen Orten kommt das vornehme Weltbad Baden, n. davon an der Murg die einstige Festung Rastatt, die den Kniebispaß deckt. In der Senke, durch die die Bahn Karlsruhe — Stuttgart geht, die Fabrikstadt Pforzheim (59000 Einw.) (s. o.). Als wichtigster Handelsplatz des S. (Ende der Rhein-Dampfschiffahrt, Bahnlinie Paris — Metz — Kaiserslautern) gilt Mannheim (162 000 Einw.). Endlich am S.-Ufer des Bodensees Konstanz. (Über den Schwarzwald und seine Kurorte s. § 80a3.)

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056—1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium; dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist na,hezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§40), Österreich unter den Babenbergern, (§ 63) und Steiermark (§ 66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern. Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auf löste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium-dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist nahezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§ 40), Österreich unter den Babenbergern (§ 63) und Steiermark (§66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern, Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon, losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auflöste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1517 —1555. mehr die idealen und nationalen Seiten dieses Programms vertrat1, war für Franz von Sickingen, auf dessen Ebernburg Hutten nach seinem Scheiden aus dem Dienste des Kurfürsten Albrecht von Mainz Zuflucht gefunden hatte, die praktische Seite die Hauptsache. Bin Haudegen ohne Bildung, aber von durchdringendem Verstände, war Sickingen durch Anwendung meistens gewaltsamer Mittel zu einer ganz wunderbaren Machtstellung gelangt. Er griff den Erzbischof von Trier an. Dieser fand jedoch Hilfe bei dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Kurfürsten von der Pfalz, und so kam Sickingen bei der Bestürmung seiner Feste Landstuhl in der bayrischen Pfalz um. Das Scheitern der Pläne Sickingens zwang auch Hutten zur Flucht; er starb bald darauf (1523) auf der Insel Ufnau im Züricher See, „nichts hinterlassend als eine Feder“ (Zwingli). 109. c) Der Bauernkrieg 1524— 25 war eine durchaus wirtschaftliche Bewegung und von der religiösen nur insofern beeinflußt, als die Aufständischen ihre Forderungen zum Teil durch die Berufung. auf die Bibel begründeten. Beweis dafür ist schon der Umstand, daß er sich auf die alten Kulturgebiete, das südliche, westliche und mittlere Deutschland, beschränkte; im Schwarzwald, in Franken und Thüringen war der Aufruhr am wildesten. Unterstützung fanden die Bauern bei den niederen Klassen der städtischen Bevölkerung. Im südl. Schwarzwalde brach der Sturm los und ergriff Schwaben, das Elsaß, den Odenwald und Franken; auch vereinzelte Edelleute, wie Florian Geyer und Gö'tz von Berlichingen, schlossen sich den Bauern an. Ihr Programm stellten die Aufständischen in den „zwölf Artikeln“ auf; sie forderten neben freier Wahl der Priester freie Jagd, Fischerei und Holzung, Abstellung des Wildschadens sowie etlicher neu auferlegter Fronden, Schutz gegen willkürliche Bedrückung, Aufhebung der Leibeigenschaft. Gemäßigt wie diese Forderungen war auch im ganzen das Verfahren der Bauern, wenn auch Gewalttätigkeiten zahlreich vorkamen; aber Blutszenen wie die von Weinsberg, wo der 1) Seit 1520 schrieb er deutsch. Sein Kampfruf „Iacta est alea! ich hah’s gewagt! “ Seine „Klag und Vermahnung gegen die übermäßige unchristliche Gewalt des Papstes zu Rom und der ubgeistlichen Geistlichen“.

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 64

1895 - Straßburg : Heitz
64 V. Der Kreis R a p p o l ts w e ile r. 61,800 Einwohner, 459 □ km. 1. Die Stadt Nnppoltsweiler ^ [Ribeauville] (5900 Einw.) liegt am Eingang des reizenden Strengbachthales, durch welches die ' Straße von Colmar nach Markirch zieht. Im oberen Teile der Stadt, auf einer Anhöhe, lag das Schloß der ehe- maligen Grafen von Rappoltstein. Ueberragt wird die Stadt von den Ruinen der drei Schlösser: Giersberg, Ulrichsburg und Hohrappoltstein, Sitz der mächtigen Grafen von Rappoltstein, bevor sie ihren Aufenthalt in das schon erwähnte Schloß verlegten. Von den zahlreichen Klöstern, welche sich vor Zeiten auf dem Gebiete der Stadt befanden, besteht nur noch das Augustinerkloster, welches gegenwärtig dem Orden der Schwestern der „Vorsehung" angehört. Erziehnngs- anstatt für juuge Mädchen. Der Herrengarten, vor dem östlichen Ein- gange der Stadt, ist eine schöne schattige Anlage, die von Eberhard von Rappoltstein 1617 angelegt wurde. — In einem kleinen Seitenthale, 3 km von der Stadt, rechts der Markircher Straße, liegt der berühmte Wallfahrtsort Dusenbach, der kürzlich wieder ausgebaut wurde. Die h. Maria von Dusenbach war die Patronin der Musikanten im Elsaß, daher der Patronstag hier noch der P s e i f e r s ta g genannt wird. Die Grafen von Rappoltstein waren die Pfeifer- könige, d. h. die Schutzherren der außerhalb der Ge- setze stehenden Zunft.

6. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 72

1895 - Straßburg : Heitz
wein ist sehr bedeutend. Unweit der Stadt die Ruinen der Schlösser Andlau, Spesbnrg und Landsberg. In dem Barrer oder St. Ulrichsthale sixd zwei Badeanstalten, wovon die vordere, auf eiver Anhöhe sehr hübsch gelegen, der Bühl heißt. Sie werden während des Sommers stark besucht. Au dl au (1700 Einw.), am Flusse und am Ein- . gange des Thüles gleichen Namens, hat eine prächtige ehemalige Stiftskirche, eine Wollspinnerei mit Für- berei, Getreide-, Oel- und Sägemühlen. — Die Umgegend hat guteu Weinwuchs. Dambach (2800 Einw.), altertümliches Städtchen. Die Gemeinde betreibt fast ausschließlich Weinbau. Oberhalb des Ortes die Ruine Bernstein. Station der Linie Zabern-Schlettstadt. .Ii. Der Kreis Erstein. 61,700 Einwohner. 498 □ km. 1. Erstein* (4800 Einw.), an der Jll und an der Eisenbahnlinie Straßburg-Basel, treibt großen Acker- bau und besitzt eine Wollspinnerei, Gerbereien, Ziegel- brennereien und Mühleu. Starker Tabakbau. Straßen- bahn, die die Verbindung der Eisenbahnlinie und der Straßenbahn Straßburg-Markolsheim herstellt. 2. Benfeld (2300 Einw.), ebenfalls an der Jll und der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Bafel, treibt, wie Erstdn, Ackerbau und hat Färbereien, Ziegelhütten und eine Kaltwasserheilanstalt. In der Umgegend gleichfalls starker Tabakbau.

7. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 87

1895 - Straßburg : Heitz
87 und Rebbau. Dennoch findet man daselbst Bier- brauereien, Buchdruckerei, Färbereien, Hutfabrikeu, Mühlen, Gerbereien und Ziegeleien. Lembach (1430 Einw.), an der Straße von Weißenburg nach Bitsch. Nördlich liegen unweit der Grenze die Ruinen Fleckenstein, Löweustein, Hohen- bürg und Frönsburg. Obersteinbach (560 Eirtw.), gleichfalls an der Straße Weißenburg-Bitsch. Nördlich die Ruine des .in der deutschen Heldensage hochberühmten Wasgeu- steiues. Oberhalb des Ortes die Ruine Klein-Arnsburg. 2. Lauter-bürg (1570 Eiuw.), 20 km von Weißenburg, an der Lauter, die hier die Grenze nach Bayern bildet und sich zwei Stunden unterhalb bei Neuburg in den Rhein ergießt, und an der Eisen- bahnlinie Straßburg-Lanterburg (Germersheim), hat eine Tabakmanufaktur und eine Mühle. Präporaudeu- schule. 3. Selz (1660 Einw.), in der Nähe des Rheins am Zusammenflusse der Sauer und des Selzbaches und an der Eisenbahnlinie Straßburg-Lauterburg und der Eisenbahn nach Walburg, hat eine berühmte Orgelfabrik, eine Mühle und Ziegelbütten. 4. S u l z - u u t e r m - W a l d (1560 Einw.), an der Eisenbahnlinie Straßburg-Weißenburg, hat eine Pe- troleumraffinerie. Der Betrieb der dortigen Salzquelle ist längst eingestellt. Lobsann (330 Einw.), nordwestlich von Sulz, b?t eine Aspbaltgrube.

8. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 91

1895 - Straßburg : Heitz
91 sauren Kali, Potasche, Schwefelsäure und Salzsäure betrieben. An sonstigen industriellen Anstalten sind noch vor- Händen: Färbereien, Bierbrauereien, Seifenfabriken, eine Wollspinnerei, eine Tuch- und Kalikofabrik und eine Gerberei mit Lohmühle. Ju Pfaffenhofen (1350 .Einw.), an der Eisenbahnlinie Zabern-Hagenau, herrscht viel In- dustne und Handel. Steinbruche, Gerbereien, Thon- Warenfabriken, Färbereien und eine Bleiche. Ingweiler* (2250 Einw.), mehrere große Brane- reien, Ziegeleien und Bleichen, auch sonst gewerb- reiches Dorf, das mit Buchsweiler durch eine Eisen- bahn verbunden werden -fall. 4. Lützel st ein (920 Einw.), ehemals kleine Bergfestung, die einen Vogesenübergang deckte. Nord- östlich liegt Lichtenberg (1060 Einw.), über- ragt von den Ruinen der ehemaligen kleinen Festung Lichtenberg, die eine Straße nach Lothringen be- herrschte. Neuweiler (1380 Einw.), mit schöner (kath.) romanischer Kirche St. Peter und Paul und der spät- romanischen (Protest.) Kirche St. Adelphi. Ziegelei, Rotweinbau. Das Städtchen wird überragt von der Ruine Herrenstein. 5. D r u l i n g e n (500 Einw.), au der Straße von Pfalzburg nach Saargemüud, treibt Ackerbau und Viehzucht. Ottweiler (305 Einw.), in der Nähe von Drnlingen, hat Gerbereien.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 96

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789 —1815. ein würdeloses Buhlen deutscher Fürsten um die Gunst Bonapartes, seines Ministers Talleyrand und ihrer Beamten. Dem Frieden mit dem Kaiser folgte das Konkordat mit Papst Pius Vii. (1801), das diesem den Kirchenstaat zurückgab, die katholische Religion in Frankreich wiederherstellte, aber die Kirche der Herrschaft des Staates unterstellte; alsdann 1802 der Friede mit England zu Amiens, in dem diese Macht von den zahlreichen Eroberungen in dem glücklich geführten Seekriege (1793 —1802) nur Trinidad (von Spanien) und Ceylon (von Holland) behielt; die (1800) von den Engländern besetzte Insel Malta sollte an den Orden zurückkommen, wurde aber thatsächlich nicht heraus- gegeben. 85. b) Der Reichsdeputationshauptschlufs 1803. Die Reichs- deputation führte im wesentlichen die Befehle Frankreichs und Rufslands aus (nach Pauls Ermordung regierte hier Alexander I. 1801 — 25), die 1801 Frieden miteinander geschlossen hatten. Durch Säkularisationen und Mediatisationen verschwanden 112 Reichsstände; von geistlichen blieb nur der von Mainz nach Regensburg versetzte „Kurerzkanzler“ (v. Dalberg), der Hoch- und Deutschmeister und der Grofsprior des Malteserordens, von Reichs- städten Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Augsburg, Nürn- berg (diese beiden wurden 1805 und 6 bayrisch). Kurfürsten- tümer wurden Hessen-Kassel, Baden, Württemberg, Salzburg. Den gröfsten Gebietszuwachs erhielten Preußen und Bayern, jenes die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das mainzische Thüringen (das Eichsfeld und Erfurt), mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar; Bayern erwarb mehrere Bistümer, wie Würzburg und Bamberg, und Reichsstädte. Entsprungen der bösen Lust der Feinde und der Ländersucht deutscher Fürsten, barg doch diese Revolution, die dem alten Reiche eigentlich ein Ende machte und in den Territorialbestand der katholischen Kirche umfassender eingriff als selbst die Refor- mation, in ihrem Schofse, sehr gegen den Willen ihrer Urheber, die Keime einer besseren Zukunft für die Nation. Zugleich aber war sie auch die Geburtsstunde der ultramontanen Partei: der Klerus, ohne staatlichen Besitz, selbst dem Staate unterthan, sah

10. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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