92
c. Die Isar entspringt in den Bayrischen A. und hat zuerst n., dann
n.-ö. Richtung. Sie entwässert eine Reihe von Seen (Ammer- und Würmsee),
welche den obern Saum der Hochebene bedecken. — Die große Straße von
o Augsburg nach dem Salzkammergut fand zwischen den sumpfigen Ufern
nur einen bequemen Übergang (Zollstätte): * München.
d. Den Lauf des Inn lernten wir bereits kennen. Auf der Hochebene
nimmt er (r.) den Abfluß des Chiemsees (des größten auf dem Plateau)
und die Salz ach auf, welche sich in kurzem Knie aus dem Alpenthal
nach N. wendet. Sie ist er an der Mündung (Passau) fast fo groß wie
die Donau.
Die Nebenflüsse der Tonan fördern durch die Kraft der herabströmen-
den Wassermassen die Gewerbthätigkeit: Papiermühlen.
Die Nebenflüsse von l. sind unbedeutender.
a. Die Altmühl entspringt auf der Frankeuhöhe und durchbricht den
Iura (Straße nach Ingolstadt).
t>. Die Nab kommt vom Fichtelgebirge und mündet oberhalb 'Regens-
bürg (Hauptstraße vom n. Deutschland).
c. Der Regen vom Böhmerwald vereinigt sich in 'Regensburg mit
der Donau.
Die Hochebene selbst ist trotz der s. Breite rauh und kalt und
erinnert vielfach an die sandigen Fichtenebenen N.-Deutschlands (ähn-
liche Vegetation). Es bewirkt dies die hohe Lage der Ebene und der
Alpenwall, der die warmen S. -Winde abhält, die kalten N.-Winde
anstaut. — Moore, Seen und weite Heideflächen bedecken zum großen
Teil das Land. Sehr vertreten ist der Hopfenbau (Münchener Bier).
§. 43. Il Der deutsche Jurazug.
1) Der Schwäbische Jura zieht vom S.-Fuß des Schwarz-
Wäldes am Rande der Schwäbisch-bayrischen Hochebene in n.-ö. Rich-
tung bis zur Senke von Donauwörth - Nördlingen. Er bildet eine
breite, gestreckte Masse von 700 m mittlerer Erhebung, ohne Gipfel,
nur flache Vertiefungen und Erhöhungen auf dem Scheitel aufweisend.
— Der steilere N. - Rand ist vielfach zerschnitten, so daß sich eine
Reihe isolierter Felskegel (der Hohenzollern, der Hohenstaufen)
gebildet haben, welche mittelalterliche Burgen tragen. Auf dieser
Seite ist durch den Ertrag an Eisenerzen und die vorhandenen Heil-
quellen die Ansiedelung befördert: die Industriestädte Reutlingen und
'Eßlingen. Dagegen ist der öde, breite Rücken (Wasserarmut, rauhes
Klima) mit wenigen armen Dorfschaften besetzt.
2) Der fränkische Jura begleitet von der Senke Donauwörth-
Nördlingen die Donau bis zu ihrem nördlichsten Punkt, schlägt dann,
das Nabthal begleitend, direkt n. Richtung ein und endet am Main,
dessen Oberlauf ihn bogenförmig umspannt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Frankeuhöhe Ingolstadt Deutschland Böhmerwald Donau Schwäbisch-bayrischen_Hochebene Donauwörth Reutlingen Donauwörth-
Nördlingen Donau Main
124
Markt für den Fabrikdistrikt, dessen Waren von hier am besten
in der Ebene abgesetzt werden. Messen. Der erste Bücher-
markt Deutschlands. Reichsgericht. Univ.
D. In Süddeutschland:
§.56. Xxii. Das Königreich Bayern (75865 über 5 ^ Mill. E.)
dehnt sich w. vom Böhmerwald bis an Württemberg und Hessen aus.
Im S. reicht es bis in die Alpen, im N. bis über den Main. Bei
der Gründung des deutscheu Reichs hat es sich mehrere Vorrechte zu
wahren gewußt. Behufs der Verwaltung zerfällt es in 8 Kreise:
a. Ober-Bayern umfaßt das zum größten Teil mit Moor- und
Heideboden bedeckte Gebiet zwischen Lech und Salzach. Daher
finden sich nur an den Flüssen bedeutendere Orte.
* München, mit 386 T. E., die größte Stadt Süddeutschlands,
liegt an der Isar, wo dieselbe für die w.-ö. Straßen (Paris-
* Straßburg-Wien) zwischen weiten Morästen einen Übergang
gestattet. Einst Zollstätte für die Waren aus dem Salzkammer-
gut. Hpt.- und Residenzstadt. Prachtbauteu und Kunstschätze.
Univ. Bierbrauereien. Industrie und Handel (großer Ge-
treidemarkt.)
Ingolstadt (18 T. E.), Fst. an der Donau, deckt die Nüru-
berger Straße, welche hier den Fluß überschreitet, um nach
* München zu gelangen. Getreidehandel. Einst berühmter Sitz
der Jesuiten.
Reichen hall [3817 (£.] an der s.-ö. Grenze. Salzgewinnung.
Berchtesgaden [2300 E.], s.-ö. von Reichenhall, verdankt
ebenfalls nur den Salzlagern feine Bedeutung.
b. Nieder-Bayern.
Straubing (14 T. E.) an der Donau. Getreidehandel.
Paff au (17 T. E.) am Zusammenfluß von Inn und Donau.
Lands Hut (19 T. E.) an der Isar. Industrie.
c. Die Ober-Pfalz umfaßt hauptsächlich das Gebiet der Nab.
»Amberg (21 T. E.) Industriestadt an der von ° Pilsen durch
die Pforte des Böhmerwaldes nach * Nürnberg ziehenden Straße.
'Regensburg (39 T. E.) am nördlichsten Punkt der Donau,
wo die Straßen von N. und N.-O. das Donauthal erreichen,
um in diesem weiter nach O. zu ziehen. Bedeutung der Stadt
im Mittelalter. Die von Ludwig I. erbaute Walhalla in der
Nähe.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
125
d. Ober-Franken.
-Bamberg (38 T. E.), Haudelsst., an der Regnitz, nahe der
Mündung.
«Bayreuth (25 T. E.) am Roten Main. Großindustrie.
»Hof (26 T. E.) an der Saale. Handels- und Fabrikst.
6. Unter-Franken.
Schweinfurt (12 T. E.) am Main. Farbenfabrikation: das
„Schweinsnrter Grün".
° Würz bürg (64 T. E.) in freundlicher Gegend am Main, der
hier schiffbar wird. Markt für deu im Maiuthale gewonnenen
Wein. Univ.
Asch äff enbnrg (14 T. E.) am Main. Industrie.
f. Mittel-Franken.
'Fürth (47 T. E.) am Zusammenfluß von Rednitz und Pegnitz,
wo die vou S.-O. direkt nach der Mainmündnng zielenden
Straßen das n.-s. Verkehrsthal schneiden. Ebenda
^Nürnberg (157 T. E.) an der Pegnitz. Im Mittelalter, wo
der ganze Verkehr von N.-W. nach dem Orient über diese
Stadt zog, hatte sie ihre Glanzepoche. Sie vereinigt mit den
Prachtbauten und Giebelhäusern jener Zeit die durch die
Bedürfnisse der Neuzeit hervorgeruseueu Bauten und Eiurich-
tuugen. Auch heute steht Handel und Kunstgewerbe in hoher
Blüte. Die Stadt wächst immer mehr au 'Fürth heran.
Erlangen (19 T. E.) weiter n. an der Regnitz. Univ.
g. Schwaben.
c-Augsburg (über 80 T. E.) am Lech. Hier vereinigen sich die
von S. und S.-W. aus den Alpen kommenden Straßen, so daß
Die Stadt früher bei der größern Wichtigkeit derselben eine
sehr hohe Bedeutung hatte, Handel und Gewerbthätigkeit.
Kempten (17 T. E.) an der Jller, deren Wasserkraft die
Gewerbthätigkeit fördert. Großer Viehmarkt.
Donauwörth [3733 (£.] an der Donau.
Lindau [5388 @.]. Bayrischer Hasen am Bodensee.
d. Die Rheinpfalz liegt abgetrennt vom Hauptlande am linken Rhein-
user- Fruchtbarer Boden.
Speyer (18 T. E.) am Rhein war im Mittelalter von hoher
Bedeutung; es ist jetzt durch das Emporkommen von «Mann-
heim-'Ludwigshafen an der Neckarmündung beeinträchtigt.
Der Dom mit der Kaisergruft.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Main Schweinfurt Main Main Main Schwaben Donauwörth Donau Rheinpfalz Rhein- Speyer Rhein
60
Europa. Deutschland.
Deutschlands Städte nach den Stromgebieten.
§. 136. An der Donau liegen: Ulm, Regensburg,
Straubing, Passau, Linz, Wien. 3) An den nördlichen
Nebenflüssen: Olmütz an der March; Brünn an der
Schwarza; Jglau an der Jglawa; Amberg an der Vils;
Eichstädt an der Altmühl. t>) An den südlichen Neben-
flüssen: Augsburg am Lech; München und Landshut an
der Isar; Jnsbruck und Braunau am Inn; Salzburg an
der Salzach, e) An den westlichen Nebenflüssen: Grätz
an der Mur; Klagensurt an der Drau; Laibach an einem
Nebenflüsse der Sau.
§. 137. Am Rhein liegen: Konstanz (etwas entfernt:
Karlsruhe, Darmstadt an der Bergstraße), Speier, Worms,
Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Wesel,
a) An den östlichen Nebenflüssen: Frei bürg am Treisam;
Tübingen, Heilbronn, Heidelberg und Manheim am
Neckar; Stuttgart am Nesenbach; Hall am Kocher; Elwan-
gen an der Jaxt; Frankfurt, Offenbach, Hanau, Würz-
burg Baireuth am Main; Nürnberg an der Pegnitz;
Bamberg, Fürth und Erlangen an der Regnitz; Ansbach
an der Rezat; Koburg an der Jtz; Marburg, Wetzlar und
Gießen an der Lahn; Elberfeld an der Wipper, b) An den
westlichen Nebenflüssen: Trier an der Mosel; Luxem-
burg an der Elz; Landau an der Queich. Aachen.
§. 138. An der Weser liegen: Münden, Hameln,
Rinteln, Minden, Nienburg, Bremen, a) An den
westlichen Nebenflüssen: Kassel und Fulda an der Fulda;
Oldenburg an der Hunte, d) An den östlichen Neb enflüs-
sen: Hildburghausen und Meiningen an der Werre;
Gotha an der Leine (aber verschieden von der Hannoverschen Leine);
Eisenach an der Nesse; Verden und Zelle an der Aller;
Göttingen und Hannover an der Leine; Braunschweig
und Wolfenbüttel an der Ocker; Hildesheim an der In-
nerste; Klaus that am Zellbach.
§. izy. An der Elbe liegen: Dresden, Meißen, Tor-
gau, Wittenberg, Magdeburg, Lauenburg, Ham-
burg, Altona, Glückstadt, a) An den westlichen Neben-
flüssen: Prag und Budweis an der Moldau; Eger an der
Eger; Chemnitz an der Chemnitz; Dessau und Freiberg an
der Mulde; Leipzig und Gera an der Elster; Weimar an der
Ilm; Jena, Naumburg, Merseburg, Halle und Bern-
burg an der Saale; Altenburg an der Pleisse; Erfurt an
der Gera; Mühlhausen an der Unstrut; Halberstadt an der
Holzemme; Lüneburg an der Ilmenau; Stade an der
Schwinge, b) An den östlichen Nebenflüssen: Bautzen
und Berlin an der Spree; Spandau, Potsdam, Bran-
denburg und Havelberg an der Havel.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
78
Rckkehr von Regensburg, Sommer 955, meldeten Otto I. Boten des Bayern-Herzogs, da die Ungarn in zahlreichen Haufen zum Kampfe gegen Deutsch-land die Grenze berschritten htten. Das Hauptheer lagerte sich vor Augsburg, der Sturm auf die Stadt scheiterte an dem heldenmtigen Wider-stnde des Bischofs Udalrich von Augsburg. Otto hatte in aller Eile ein allgemeines Aufgebot erlassen; zum erstenmale waren auer Lothringen alle deutschen Stmme vertreten, die noch vor einem Vierteljahre sich feind-lich gegenber gestanden hatten. Die Schlacht auf dem Sechfelde, sdlich von Augsburg, endigte mit einer vernichtenden Niederlage der Ungarn.
Der Glaube an die Unberwindlichkeit der Ungarn war allerdings lngst er-schlittert worden, nicht blo von den Sachsen unter Heinrich I. (933), sondern auch von den Bayern unter Herzog Berthold bei Wels an der Traun (943 oder 44) und seinem Nachfolger Heinrich (949) beim Orte Louva" (wohl Laufen bei Salz-brg): aber dauernde Wirkungen brachte doch erst die Schlacht auf dem Lechfelde. Auch hieran nahinen die Bayern hervorragenden Anteil, wenngleich ihr Herzog Hein-rich, auf den Tod erkrankt, zu Hause weilte; von den acht Legionen oder Heerhaufen, aus denen nach Widukind der knigliche Heerbann bestand, waren nicht weniger als drei bayerisch.
In der Schlacht auf dem Lechfelde fand der frhere Verschwrer, Konrad der Rote, den Heldentod, zwei Jahre spter endigte Ludolf auf italienischem Boden im Kampfe gegen Berengar. Die Sage h?lt spter Zge aus dem Leben Ludolfs auf Ernst von Schwaben (f. S. 90 f.) bertragen.
Der Sieg auf dem Lechfelde hatte fr das christliche Abendland die endgltige Befreiung von der drohenden Herrschaft heidnischer Barbaren, fr den bayerischen Stamm die Erneuerung der Ostmark, die Vorrckung der politischen Grenze bis zur Traisen (spter, zur Zeit der Babenberger Mark-grasen, bis zur Leitha und March), den Sieg der bayerischen Kolonisa-tion, Christianisierung und Germanisation, fr Ungarn aber die Annahme fester Wohnsitze und des Christentums zur Folge.
Gleichzeitig mit der Erneuerung der Markgrafschaft begann die bayerische Kolo-nisation in dem Lande unter der Enns, machten die ehemaligen Besitzer ibre Eigen-tumsrechte wieder geltend. Es war ein Glck, da die Grogrundbesitzer, namentlich die kirchlichen, Passau, Salzburg, Regensburg, Freising, Attaich, ihre Kolonen mit Mitteln versehen konnten, um dort die Arbeit wieder aufzunehmen, wo sie ein halbes Jahrhundert vorher durch den Einfall der Ungarn hatte unterbrochen werden mssen.
Auch zur kirchlichen Organisation kehrte man zurck. Zwar gelang den Bischfen von Passau die beabsichtigte Einfgung Ungarns in die deutsche, bezw. bayerische Kirche fr die Dauer nicht, immerhin gewannen sie fr ihr Bistum die kirchliche Herrschaft der die Ostmark zurck.
4. Slavenkmpfe und die nordstliche Germanisation. Im Jahre der Schlacht auf dem Lechfelde errangen die Sachsen einen Sieg der die aufstndischen Slaven des Nordostens, die sowohl zur Zeit der herzoglichen Kmpfe wie des ludolsiuischen Aufstandes in die Grenzgebiete
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto Heinrich_I. Berthold Heinrich_( Heinrich Konrad Ludolf Berengar Ernst
212 -
Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
213 -
Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Nwwr Johannes Johann_Hunyadys Johann König_Wladislav Konstantin_( Palologus Mohammed Johann_Huny Johann Ladislav_Postumus Johann_Hunyadys Johann Johann_Hunyady Johann Matthias_Kor-Vinns Matthias Ottokar_von_Bhmen Ottokar Matthias_Korvinus
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Türkei.
Kvnstantinvpel gehn. Sieg der Türken über Ungarn und Griechen 1444.
Eroberung der Russen 1828. — Schumla, sehr fester Ort am Fuße des
Balkan, über den hier zwei Hauptstraßen nach Rumilien führen, 20,000
(nach Anderen 60,000) E. Die Umgegend ist in S. und W. Gebirg, in
N. u. O. Ebene, die aber von Thalern durchschnitten ist. Im oberen
Stadttheile wohnen Türken, im unteren Griechen, Armenier und Juden.
Berühmte Blechschlager und Kupferschmiede. Belagerungen der Russen
1774 (Romanzow), 1810 (Kamenski), 1829.— Ternovo, Tirnava, im
Innern, alte Hauptstadt von Bulgarien.
Iii. Serbien.
Serbien, in S. von der Hauptkette des Türkischen Gebirges (Zanio-
ra, Argenraro, Perserin, Schartag, Egrisu), von der Donau und
Save in N., vom Timok gegen Bulgarien, vom Drin gegen Bosnien
begranzt, wird von vielen Gebirgszweigen, die sich in N. nach der Donau
und Save zu verflachen, durchschnitten und enthalt wenige Ebenen. Die
Donau, welche hier der Stadt Neuorsowa gegenüber, in dem sogenann-
ten Eisernen Thore, von Felsen eingeengt gefährliche Stromschnellen bil-
det, nimmt die Save mit der Lolubara, die Morawa mit dem Ibar
und der Nissawa und den Timok auf. Die Gebirge sind mit großen
Waldungen bedeckt, in den Thalern und Ebenen aber ist der Boden ;um
Acker - und Weinbau äußerst passend. Hauptprodukte sind Getreide, Hanf,
Flachs und Wein, gute Pferde, auch Kupfer, Silber und andere Metalle,
aber Bergbau wird nicht getrieben. Die Serbier, Serbler, auch Rai-
zen oder Razen vom Flusse Rasza genannt, sind Slaven Griechifa-er Re-
ligion. Ihr Land, in welches sie in sehr früher Zeit einwanderten, bil-
dete im Mittelalter ein besonderes Königreich, welches durch die blutigen
Schlachten auf dem Amselfelde 1389 und 1449 unter Türkische Herrschaft
geriet!). Der Despotismus brachte das Land 1801 unter Lzerny (tscher-
ny) Georg zum Aufstande, der erst 1815 theils durch Vergleich, theils
durch Gewalt gedampft wurde. Die E. zahlen einen bestimmten Tribut,
ihre Festungen haben Türkische Besatzung und in der Hauptstadt ist ein
Pascha, aber die Verwaltung des Landes steht unter einem Serbischen
Rathe, an dessen Spitze jetzt der seit 1830 erbliche Fürst Milosch steht,
und der in Laragiofdscha seinen Sitz hat. Türken dürfen nicht rm
Lande wohnen, eben so wenig Serbier in anderen Provinzen. — f Bel-
grad an der Save und Donau, wichtige Handelsstadt und Festung mit
30,000e. Die Festung mit der Wohnung des Paschas von Semendria
liegt auf einer Anhöhe; unter derselben an der Donau die Wasser- und
Raizenstadt. Merkwürdig durch die vielen Belagerungen und Eroberun-
gen der Stadt durch Türken, Österreicher oder Serbier 1442, 1456, 1493,
1522, 1688, 1690, 1717 (durch Eugen von Savoyen), 1739, 1789, 1806,
1813. Friede 1717 und 1739.— -f Semendria a. d. Donau u. Morawa,
befestigt, i0,000el — Schabacz (bätsch), Festung a. d. Save, Hauptplatz
bei der letzten Empörung. — passarowiy, Städtchen an der Morawa,
am
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Kamenski Morawa Georg Eugen_von_Savoyen Eugen Morawa Morawa
Die Staaten des deutschen Kaiserreiches. 45
4. Donaukreis: Ulm (24), Festung. Ravensburg,
Stammsitz der Welsen, wie denn Würtemberg auch die Heimat
der Hohenstaufen und der Hohenzollern einschließt.
§. 57. Das Großherzogthum Baden, 278 Ihm.
mit 1435 T. E-, umfaßt zum 'weitaus größten Theile Ge-
birgsland, die Tiefebene nimmt nur etwa V« des Ganzen ein.
Ursprünglich (seit 1130) Markgrasschaft — Markgraf Ludwig
(1677—1727) der bekannte Franzosen- und Türkenbesieger —
ist es (1806) durch Napoleons I. Gunst erweitert und zum
Großherzogthum erhoben. Den Bewohnern wird Biederkeit
und ein gewerbthätiger Sinn nachgerühmt. Der Wald nimmt
fast so viel Raum ein wie das Ackerland (Volksdichtigkeit).
a) Mittelrheinkreis: Karlsruhe (32), Residenz,
(1715) fächerartig angelegt. Rastadt (11), starke Festung.
(1714, 1797-99). (Baden-) Baden (10), als Badeort im
Sommer von etwa 40,000 Fremden besucht. Pforzheim
(16), gewerbreich.
d) Unterrheinkreis: Heidelberg (18), Universität,
in lieblichster Lage. Mannheim (35).
c) Oberrheinkreis: Freiburg (20) mit gothifchem
Münster, kath. Universität.
ä) Seekreis: Eon stanz (9), ehemals freie Reichsstadt
(1415).
D. Das wieder erworbene deutsche Reichsland
Elsaß-Lothringen.
§. 58. Allgemeines. Das tieite Reichsland umfaßt
den südwestl. Theil der oberrheinischen Tiefebene, die Vogefen
bis zum westl. Abhang und den größeren östl. Theil der
lothringischen Hochebene. — Nachdem die Bisthümer Metz,
Tonl und Verdun schon 1552 in Frankreichs Besitz gekommen
waren, folgte 1766 der übrige Theil des alten Herzogthums
Lothringen nach. Elsaß wurde im westfälischen Frieden vom
Hanse Habsburg an Frankreich abgetreten. Die Provinz war mit
dem Reichthum ihres srnchtbaren Bodens und der hohen Blüthe
ihres Gewerbfleißes änßerst werthvoll für Frankreich, wird
uns aber eben deshalb nur um so lieber seiu.
§. 59. Städte: Straßburg (84), ehemals freie Reichs-
stadt, erst 1681 von Frankreich überlistet, am 27. Sept. 1870
von den Deutschen zurückerobert; Univ. und berühmter Dom,
der Münster. Colmar (23), eine Stunde von der Jll
in fruchtbarer Ebene, gilt als Hauptstadt des oberen Elsaß.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Donaukreis Ludwig
( Ludwig Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Ravensburg Baden Napoleons Karlsruhe_( Baden- Baden Pforzheim Heidelberg Mannheim Oberrheinkreis Freiburg Seekreis Elsaß-Lothringen Frankreichs Lothringen Hanse_Habsburg Frankreich Frankreich Frankreich Colmar