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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 320

1877 - Berlin : Herbig
320 Neuere Geschichte, Zweite Periode. Blüthezeit der französischen Literatur im Zeitalter Ludwigs Xiv. Corneille (f 1684), Racine (f 1699), Molière (f 1673), La Fontaine (f 1695), Boileau (f 1711), Bossuet (f 1704), Fuchier (f 1710), Fcnelon (f 1715). Ludwigs Hoflehen in Versailles (von 1680 ab), das Vorbild der europäischen Höfe. Bauten, Luxus, Maitressen (La Vallière, Mon- tespan, Fontange). Nach dem Tode seiner Gemahlin Maria The- resia von Spanien (f 1683) vermählt sich Ludwig im Geheimen mit Françoise d'aubigné, Wittwe des Dichters Scarron, die er zur Marquise von Maintenon erhebt. Seitdem Bigotterie am Hofe. §. 2. Deutschland. 1658—1705. Leopold I. (Sohn Ferdinands Iii.). Seit 1663 stehender Reichstag zu Begensburg, von den Vertretern der 8 Kurfürsten, der 69 geistlichen, der 96 weltlichen Fürsten und der Reichsstädte gebildet. Corpus Catholicorum und Corpus Fvangelicorum. 1661—1664. Erster Türkenkrieg, durch eine streitige Fürstenwahl in Siebenbürgen veranlasst. Die Fortschritte der Türken verschaffen dem Kaiser endlich die Unterstützung des Reichs und selbst der Franzosen. Sieg des kaiserlichen Feldherrn Montecuculi über die Türken bei St.-Gotthard an der Raab (1664). Dennoch 20jähriger, den Türken vortheilhafter Waffenstillstand. Die Kriege des Reiches gegen Ludwig Xiv. s. S. 316 f. 1666. Jülichscher Erbfolgestreit geendet: Cleve, Mark, Raven- stein und halb Ravensberg an Brandenburg; später statt Ravenstein ganz Ravensberg. 1682—1699. Zweiter Türkenkrieg. Verschwörung ungarischer Mag- naten entdeckt und bestraft, Graf Tököly ruft die Türken herbei. Eindringen des Grofsveziers Kura Mustapha in Ungarn und 1683. Belagerung Wiens. Heldeninilthige Vertheidigung, geleitet durch Rüdiger von Stahremberg. Glücklicher Entsatz durch das vereinigte deutsche und polnische Heer unter Karl von Lothringen und dem Polenkönig Johann Sobicski. Seitdem eifrigere Theilnahrne der deutschen

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 324

1877 - Berlin : Herbig
324 Neuere Geschichte, Zweite Periode. die Strelitzen aufgelöst und durch ein nach europäischer Weise disci- plinirtes Heer ersetzt (1699). 1699. Friodo mit den Türken zu Karlowitz, Azow gewonnen. §. 4. England. 1649—1660. England Republik (Commonwealth). Cromwell (s. S. 313) unterwirft nach blutigem Kampfe Irland und durch zwei Siege (hei Dumbar und bei Worcester [spr. u~ufter]) Schottland, von wo er des hingerichteten Königs Sohn, Karl Ii., vertreibt. In England löst Cromwell das Rumpfparlament und zwei von ihm selbst gebildete auf. Durch das Heer wird 1653—1658. Cromwell Lord-Protektor der drei Reiche (England, Schottland, Irland). Navigationsakte (1651), welche den Fremden auf ihren eigenen Schilfen nur die Einfuhr eigener Produkte erlaubt und namentlich den holländischen Zwischenhandel schwer trifft. Daher Krieg mit Holland (1652—1654), aus welchem die Engländer als Sieger hervor- gehen. Im Kriege mit Spanien (1655—1658) Eroberung Jamaikas und Einnahme von Dünkirchen. Nach Oliver Cromwells Tode folgt ihm als Protektor sein Sohn Richard Cromwell, der schon nach 8 Monaten abdankt. Zwistig- keiten unter den Befehlshabern der Heere führen zur 1660. Restauration der Stuarts. General Monk versammelt ein neues Parlament (Ober- haus und Unterhaus), welches auf den Thron ruft Karls I. Sohn, den charakterlosen, verschwenderischen und ausschweifenden 1660—1685. Karl Ii., der, ohne andere Zugeständnisse als Amnestie u. Gewissensfreiheit, zu gewähren, nach England zurück- kehrt. Beides wird nicht gehalten, sondern blutige Rache genommen. Verhängnisvoller Einfluss von Lord Clarendon (Edward Hyde), Schwiegervater des Herzogs v. York, später aus dem Reiche verbannt. Verheerung Englands durch eine ansteckende Krankheit (1665). Feuersbrunst, die 2,3 von London verzehrt (1666). Dünkirchen an Frankreich verkauft. Zahlung französischer Jahrgelder an Karl Ii. Grausames Verfahren gegen die puritanischen Geistlichen, Duldsam- keit gegen die Katholiken, denen der zwischen Freigeisterei und un- bedingter Unterwerfung unter geistliche Autorität schwankende

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 335

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland unter Karl Vi. 385 1714—1718. Krieg der Türken gegen Venedig und, seit 1716, gegen den Kaiser. Leichte Einnahme von Morea durch die Türken, die Venetianer behaupten nur Corfu. In Ungarn wird der Krieg durch Prinz Eugen ruhmvoll geführt. Sieg bei Peterwardein (1716). Sieg, Belagerung und Einnahme von Belgrad (1717). 1718. Friede zu Passarowitz (Posharewatz). 1) Oesterreich erhält das Temesvarer Banat, einen Theil von Serbien mit Belgrad und die kleine Wallachei. 2) Venedig behält die eingenommenen Plätze in Dalmatien, überlässt der Pforte Morea. Die Wegnahme Sardiniens (1717) und Siciliens (1718) durch die Spanier (,Elisabeth von Parma, zweite Gemahlin Philipps V. und ihr Günstling, der Minister und Cardinal Alberoni, beabsichtigen die Nebenländer, wieder mit der spanischen Monarchie zu vereinigen) bewirkt die 1718. Quadrupelallianz zur Aufrechterhaltung des Utrechter Frie- dens, geschlossen vom Kaiser, England, Frankreich, in Hoffnung des Beitritts der Pepublik Holland. Nach einem kurzen Kriege und dem Sturze Alberonis (geht nach Rom, f 1752) werden die Verabredungen der Quadrupelallianz im Jahre 1720 zur Ausführung gebracht: 1) Spanien räumt Sicilien und Sardinien und verzichtet für immer auf die Nebenländer, wogegen der Kaiser die spanischen Bourbonen anerkennt. 2) Savoyen muss Sicilien (s. S. 330) mit Sardinien vertauschen, seitdem nennen sich die Herzoge von Savoyen: Könige von Sardinien. Kaiser Karl Vi. ist ohne männliche Nachkommen. Seine haupt- sächlichste Bemühung während seiner ganzen Regierung geht dahin, die verschiedenen, unter österreichischem Scepter vereinten Länder nach seinem 'Tode ungctheilt zu erhalten. Deshalb Festsetzung einer Erbfolgeordnung unter dem Titel Pragmatische Sanktion, welche 1) die Untheilbarkeit der zur österreichischen Monarchie gehörigen Länder anordnet, 2) dieselben in Ermangelung männlicher Nachkommen auf Karls Töchter (die älteste Maria Theresia) und deren Nachkommen nach dem Erstgeburtsrecht vererbt, 3) im Fall (S, 336 u. 337 folgen 2 genoal. Tafeln; Fortsetz, d. Textes S. 338.)

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 385

1877 - Berlin : Herbig
Reichsdeputationshauptschluss von 1808. 385 so, dass das Land als Gesammtstaat durch einen Landamman und eine Tagsatzung vertreten wird. Für die inneren Verhältnisse Deutschlands wird der Friede zu Lunéville nach einem von Frankreich und Russland festgesetzten Entschädigungsplan zur Ausführung gebracht durch den ]$03. Reichs - Deputationshauptschluss.1 (Febr.) Von geistlichen Ständen bleiben nur: 1) der bisherige l(urjjrßt von Mainz, von jetzt ab Kurerzkanzler, mit einem Territorium, gebildet aus Ueberresten dos Erzstifts Mainz auf dem rechten Rheinufer, dem Bisthum Regensburg und den Städten Regensburg und Wetzlar; 2) die Oberen des Johanniter- und des deutschen Ordens. Von den 48 freien Reichsstädten bestehen nur 6 fort, die 3 Hansestädte : Lübeck, Hamburg, Bremen, dann Frank- furt, Augsburg, Nürnberg. Alle übrigen geistlichen Territorien und Reichsstädte werden zu Entschädigungen verwendet. Hie Kurfürsten- thümer Trier und Köln gehen ein. Vier neue Kurfürstenthümer: . Hessen-Kassel, Baden, Wurtemberg, Salzbwg.- ^ 'A Himptsächlichste Entschädigungen: 1) Grofsherzog v. Toscana: Salzburg und Berchtesgaden. 2) Herzog von Modena: Breisgan (wofür Oesterreich die Stifter Trient und Brixen erhält). 3) Baiern : Bisthümer Würzbwrg, Bamberg, Freising, Augsburg, die meisten Prälaturen und Reichsstädte in Franken und dem östlichen Schwaben, dafür an 4) Baden : Der auf dem rechten Rheinufer gelegene Theil der Rheinpfalz (Heidelberg, Mannheim, etc.). Außerdem erhält Baden: die Bisthümer Konstanz, Basel, Strafsburg, Speyer, viele Stifter und Reichsstädte, 5) Wurtemberg: Viele Abteien, Klöster und Reichsstädte, besonders Reutlingen, Esslingen, Heilbronn, etc. 0) Preußen : Die Bisthümer Paderborn, Hildesheim, das mainzische Thüringen (Eichsfeld und Erfurt), einen Theil von Münster, viele Abteien, besonders Quedlinburg, und die Reichsstädte : Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. 7) Oldenburg: Bisthum Lübeck. 8) Hannover: Bisthum Osnabrück. 9) Beide Hessen und Nassau tlieilen sich in die diesseits des Rheins gelegenen Ueberreste der Erzstifte Mainz, Trier und Köln. 10) Nassau-Oranien : Bisthum Fulda und Abtei Corvey, (im Allgemeinen gewinnen die entschädigten Fürsten be- deutend an Territorien und Untcrthanen.) 1 Eichhorn, Deutsche Staats- und Rcchtsgeschichte, Iv, § 606. C. l’luuz, Auszug. 5. Aufl. 25

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 388

1877 - Berlin : Herbig
388 Neuere Geschichte, Dritte Periode. I Länder ah. 5) Baiern und Wurtemberg werden als Königreiche an- erkannt. (!) Oesterreich erhält als Entschädigung: Salzburg, Berchtes- gaden und die Güter des säeularisirten deutschen Ordens ; der Kurfürst von Salzburg bekommt von Baiern Würzburg als Entschädigung. Russland bleibt im Kriegsstande. 1805. Die Bourbonen in Neapel werden durch eine Verfügung Dec. Napoléons aus Schönbrunn (La dynastie de Naples a cessé de régner) entthront. 1800. Joseph, Napoléons älterer Bruder, König von Neapel. Der Hof von Neapel zieht sich nach Palermo zurück. Sicilien ist für Napoléon unerreichbar, da die Engländer das Meer beherrschen. Joachim Murat, Schwager Napoléons, wird Grofsherzog von Berg. Marschall Berthier wird Fürst von Neuchâtel. Louis Bona- parte, Napoléons dritter Bruder, wird König von Holland (frühere batavischo Republik). 1806. Errichtung des Rheinbundes. Juli. Napoléon Protector. Kurerzkanzler von Mainz Fürst Brimas, Könige von Baiern und Wurtemberg, Grofs- herzöge von Baden, Hessen-Darmstadt und Berg, Herzog von Nassau, etc. (Später treten sämmtliche deutsche Fürsten hinzu, mit Ausnahme derer von Oesterreich, Breufsen, Braunschweig und Kurhessen.) Zahlreiche Mediatisirungen bisher reichsunmittelbarer Fürsten, dio freie Reichsstadt Nürnberg kommt an Baiern, Frankfurt an den Fürst Primas. I Kaiser Franz, der sich schon 1804 zum Kaiser seiner Oester- reichischen Erblande erklärt hatte, legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Ende des alten deutschen Reiches. 1806-1835. Franz L, Kaiser von Oesterreich. 1806—1803*. (Vierter) Krieg Mit Preussen Und Russland. Gründe der pr eiifsischcn Kriegserklärung : Errichtung des Rhein- bundes, Einverleibung Wesels, Wegnahme von Essen und Verden, die Besetzung von halb Deutschland durch französische Hccro, An- ^ I

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 415

1877 - Berlin : Herbig
Griechischer Freiheitskrieg. 415 1822. Congress zu Verona wegen äer spanischen und griechischen Unruhen. 1823. Französische Intervention in Spanien, unter Anführung des Herzogs v. Angouleme. Die Franzosen ziehen in Madrid ein, zwingen Gadix zu kapituliren und befreien den dort gefangen gehaltenen König Ferdinand Vii. Grausame Reaktion, zahlreiche Hinrichtungen (Riego). 1810—1825. Umwandlung der spanischen und portugiesischen Kolonien in Mittel- und Süd-Amerika in unabhängige Staaten: Columbia, seit 1819 Republik (Bolivar 1824 Dictator), löst sich 1830 in 3 Republiken auf: Neu-Granäda, Venezuela, Ecuador. Peru 1823 Freistaat. Auch La Plata, Uruguay, Chile und Süd- Peru unter dem Namen Bolivia werden Freistaaten. In dem Jesuiten- staat Paraguay herrscht lange Dr. Francia mit dictatorischer Ge- walt. Mexico durch Iturbide 1821 von der spanischen Herrschaft befreit, Iturbide Kaiser 1822, muss abdanken und das Land ver- lassen. Mexico Republik 1823, Iturbide kehrt zurück, wird hin- gerichtet 1824. Brasilien seit 1822 unabhängiges Kaiserthum. 1820— 1834. Revolution und Bürgerkrieg in Portugal. Don Miguel, der jüngere Sohn des Königs Johann Vi. (f 1826), wird nach langem inneren Kampfe und unerhörten Grausamkeiten von seinem älteren Bruder Don Pedro besiegt. Don Pedro (f 1834) tritt noch bei seinen Lebzeiten die Regierung von Portugal an seine Tochter Donna Maria ab. In Brasilien war schon 1831 sein Sohn Pedro Ii. zum Kaiser proldamirt worden. 1821— 1829. Griechischer Freiheitskrieg. Hetärie. Fürst Alexander Ypsilanti, an der Spitze eines Griechenaufstandos in der Moldau und Wallachei, wird (Juni 1821) geschlagen, rettet sich nach Oesterreich, 6 Jahre in Munlcatsch gefangen gehalten. — Wüthen der Türken gegen die Griechen in Constantinopel und Adrianopel; über 300hingerichtet, viele ermordet. Furchtbare Gräuel der Türken in Chios, das sich empört hatte, über 20,000 Griechen ermordet. — Mainottennnhtana. — Kanaris ver- brennt einen Theil der türkischen Flotte und tötet 3000 Türken (1821). Lord Byron (f 1824), der Genfer Fynard. Der Griechen-

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 427

1877 - Berlin : Herbig
Aufstand der Ungarn (Magyaren). 427 1n48—1h49. Krieg Oesterreichs gegen Sardinien. Die Oesterreicher, durch einen Aufstand aus Mailand vertrieben, gehen bis nach Verona zurück. Angriff der Italiener bei S. Lucia zurückgescblagen. Radetzki, durch Nugent (Kämpfe bei Udine und Belluno) verstärkt, geht wieder vor. Die Truppen Karl Alberta, Königs von Sardinien, siegreich bei Goito, werden bei Custozza (24. Juli) von Radetzki vollständig geschlagen. Mailand wird von den Oesterreichern wieder eingenommen. Waffenstillstand vom 9. August 1848 bis 16. März 1849. Radetzki erzwingt durch die Siege bei Mortara (21. März) und bei Novara (23. März) den Frieden. Karl Albert dankt zu Gunsten seines Sohnes Victor Emmanuel ab und begibt sich nach Portugal (f Juli 1849). — Einnahme von Brescia nach furchtbarem Strafsenkampf, Grausamkeiten gegen die Gefangenen (Haynau). — In Venedig nach Abzug der österreichischen Besatzung (1848, März) erst provisorische Regierung im Namen des Königs von Sardinien, dann nach der Niederlage des italienischen Heeres Republik (Präsident Manin). Belagerung (1848, Mai—august) und Einnahme Venedigs durch die Oesterreicher. Das ganze lombardo-venetianische Königreich ist den Oesterreichern von neuem unterworfen. 1h48 — 1h49. Aufstand der Ungarn (Magyaren). Die Ungarn verlangen und erhalten ein eigenes Mini- sterium (1848, April). Graf Battliyanyi Ministerpräsident, Kossuth (spr. Koschüt) Finanzminister. Reichstag in Pesth unter dem Vorsitz des Erzherzogs Stephan als Palatin. Der Widerstand der slarischen Bevölkerung und der Nebenländer der Krone Ungarn (Kroatien, Siebenbürgen) gegen die magyarische Suprematie und ihre Forderung politischer Gleichberechtigung werden vom Wiener Hofe unterstützt, Jellachich wird zum Ban von Kroatien ernannt. Kossuth setzt im Reichstage die Aushebung von Nationaltruppen (Honveds) und die Ausgabe ungarischen Papiergeldes durch. Jellachich fällt in Ungarn ein, wird bei Velencze geschlagen. Der Erzherzog Palatin Stephan legt seine Stelle nieder. Graf Bamberg, zum kaiserlichen Statthalter von Ungarn ernannt, wird in Pesth ermordet (Sept.); der Kaiser verfügt die Auflösung des Reichstages. Nach Abdankung Ferdinands I. besteigt den Thron sein Neffe 1848—x. Franz Joseph I., Kaiser von Oesterreich.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 428

1877 - Berlin : Herbig
428 Neuere Geschichte, Vierte Periode. Der ungarische Reichstag erkennt die Abdankung Ferdinands 1. und die Thronbesteigung Franz Josephs I. nicht an. Fürst Windischgrätz rückt mit einem österreichischen Heere in Ungarn ein. Kossuth zieht- sich mit den magyarischen Behörden nach Debreczin zurück, Windischgrätz besetzt Pestìi (1849, Jan.). Der polnische General Bein, dem Kossuth ein Kommando übergeben hatte, schlägt die Oesterreicher in einer Reihe von Gefechten. Andere Truppen, geführt von dem Polen Dembinski und den magyarischen Führern Görgey und Klapka, kämpfen mit Erfolg gegen die Oester- reicher. Dembinski erhält den Oberbefehl über die magyarischen Heere, wird aber bei Kapolna (1849, 26. Febr.) geschlagen und legt sein Kommando nieder. — Unterdess blutiger Kampf in Siebenbürgen: Bern, erst von dem österreichischen General Büchner bei Hermann- stadt geschlagen (1849, Jan.), ergreift, nachdem er Verstärkungen erhalten, mit Vortheil die Offensive gegen die Oesterreicher und die von diesen zu Hülfe gerufenen Hussen, welche ganz aus Siebenbürgen hinausgeschlagen werden. Auch im Westen wendet sich das Glück wieder auf Seite der Ungarn. Görgey entsetzt Komorn. Windisch- grätz wird zum Rückzug nach Pestìi, später zur Räumung von Besth gezwungen; in Ofen bleibt eine österreichische Besatzung. In Folge der 1849. 4. März. Publikation der Gesammtverfassung für Oesterreich, welche die alte ungarische Konstitution aufhebt, spricht auf Kossuths Antrag der Reichstag die Absetzung des Hauses Habs- burg-Lothringen aus. Kossuth wird als „Gouverneur“ zum Haupt der magyarischen Regierung ernannt. Spaltungen und Unentschlossen- heit der Ungarn. Statt auf Wien zu marschiren, belagern sie Ofen, welches Görgey (21. Mai) einnimmt. Kossuth und der Reichstag halten einen pomphaften Einzug in Pestìi. Unterdess wird bei einer Zusammenkunft der Kaiser von Oesterreich und llussland in War- schau die russische Intervention verabredet und ein gemeinsamer Operationsplan für die Unterwerfung Ungarns festgestellt. Letzter Entscheidungskampf der Ungarn. Bern wird in Sieben- bürgen bei Hermannstadt von den dreifach überlegenen Russen (Lu- ders) geschlagen. Dembinski muss sich vor der Uebcrmacht des russischen Heeres unter Daskjeioitsch zurückziehen. Görgey versucht vergeblich, die österreichische Hauptarmee unter Ilaynau zu durch-

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 273

1877 - Berlin : Herbig
Der Norden und Osten. 273 Ungarn unter den Arpaden vom 9. Jahrhundert, wo sie zwischen Karpathen und Sawe feste ¡Sitze nehmen, bis 1301. Das Cliristen- thum wird eingeführt durch den heiligen Adalbert. Erster christ- licher König von Ungarn: Stephan der Heilige (um 1000). Ein- wanderung zahlreicher Deutscher. Kirchliche Eintheilung des Landes in 10 Bisthümer, politische in 72 Comitatus (Gespanschaften). Bildung einer mächtigen Aristokratie, Magnaten. Die goldene Bulle, dem Könige Andreas Ii. (Zeitgenossen de3 Kaisers Friedrich Ii.) nach seiner Rückkehr von einem Kreuzzuge (s. 8. 235) abgepresst, bildet die Grundlage der Privilegien des ungarischen Adels. Nach dem Erlöschen der Arpaden, Ungarn unter dem Hause Anjou (1308 — 1382), Blüthezeit unter Ludwig dem Grofsen (1342 bis 1382), der die Walachen unterwirft, von Venedig Dalmatien erwirbt und 1370 auch den polnischen Thron besteigt. Unter König Sigismund aus dem Hause Luxemburg (1387 bis 1437) Verfall des Reiches, Dalmatien wieder verloren. Albrecht von Oesterreich (1438—1439), dann Wladislaw Iii. von Polen gewählt, der bei Varna (1444) gegen die Türken fällt, darauf Albrechts un- mündiger Sohn Ladislaus Postumus. Der Reichsverweser Johann Hwnyadi besiegt die Türken bei Belgrad (1450), nach seinem und des Ladislaus Tode Hunyadis Sohn Matthias Gorvinus (1458—1490) König. Nach dessen glänzender Regierung wird Ungarn unter Ladis- laus Ii. mit Böhmen vereinigt und dem Erzherzoge Maximilian die Nachfolge zugesichert. Herrschalt der Osmanen, turkoinannischer Nomaden, um 1300 durch. Osman I. in Kleinasien begründet. Von seinen Nachfolgern Urchan, Mur ad I. und Bajazet 1. wird die türkische Herrschaft im 14. Jahr- hundert'"nach Europa gebracht (Adrianopel Residenz). Durch die Mongolen unter Timur Lenk (d. h. der Lahme), gewöhn- lich Tamerlan genannt, wird die Entwickelung der osmanischen Macht ■vorübergehend gehemmt, Bajazet 1402 bei Angora geschlagen und ge- fangen. Einer von Bajazets Nachfolgern, Muhammed Jj„ macht dem Byzantinischen Reiche (seit 1201 unter der Herrschaft der Pa- laeologen) durch die Eroberung Constantinopels 1453 ein Ende. Griechische Gelehrte flüchten nach Italien, lehren an den dortigen Universitäten und geben den Anstofs zu einem erneuten Studium der Ii

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 282

1877 - Berlin : Herbig
282 Neuere Geschichte, Erste Periode. Franz zahlt 2 Millionen Kronen, entsagt den Ansprüchen auf Italien, Karl verspricht, seine Ansprüche auf Burgund für jetzt nicht geltend zu machen und entlässt die französischen Prinzen. 1529. Ziveiter Reichstag zu Speier, auf dem Ferdinand und die katholische Partei in Folge der siegreichen Machtstellung des Kaisers energischer auftroten. Die strenge Durchführung des Wormser Edikts (s. S. 280) wird beschlossen. Hiergegen protestircn die evangelischen Stände, daher Protestanten genannt. 1526—1532. Krieg mit den Türken. Als Ludwig Ii., König von Ungarn, in der Schlacht hei Mohacz gefallen, wählt eine Partei Ferdinand, Karls Bruder, die andere Johann Zapolya. Dieser wird unterstützt von Sultan Soliman (Suleiman), dor vergeb- lich Wien belagert (1529). 1530. Karl wird in Bologna vom Papst gekrönt (letzte Krönung eines deutschen Kaisers durch den Papst). 1530. Glänzender Reichstag zu Augsburg unter persönlichem Vor- sitz des Kaisers. Ucberreichung der von Melanchthon (Schwarzerd, geh. 1497, f 1560), Luthers gelehrtem Freunde, verfassten Ausburgischen Confession (Confessio Augustana). Der Reichstags- abschied gebietet die Aufhebung aller Neuerungen. 1531. Schmalkaldischer Bund (schon 1530 verabredet) der meisten protestantischen Fürsten und Reichsstädte. Karl lässt seinen Bruder Ferdinand in Cöln zum römischen König wählen und in Aachen krönen. Der Kurfürst von Sachsen protestili im Namen der Evangelischen dagegen. In Folge der von neuem drohenden Gefahr kommt zu Stande der 1532. Religionsfriede zu Nürnberg. Der Augsburger Reichs- tagsabschied zurückgonommen, den Protestanten wird bis zu einem allgemeinen, binnen Jahresfrist zu berufenden Concil freie Religionsübung zugestanden. Soliman fällt verheerend in Ungarn ein. Ileldenmüthige Ver- teidigung von Günz. Ein greises Reichsheer wird zu Hülfe nach Ungarn geschickt, Soliman geht zurück. 1534—1535. Wiedertäufer in Münster (Johann Bockeisohn aus Leyden). 1534. Landgraf Philipp von Hessen führt den (1519) von dem schwäbischen Städtebund vertriebenen (lutherischen) Herzog Ulrich von Würtembcrg in sein Herzogthum zurück, mit
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