50
Geschichte der neueren Zeit.
und Astronomie (Tycho de Brahe und Kepler wurden von ihm
berufen), w§r aber ein unkriegerischer Mann und vernachlässigte die
Regierungsgeschäfte. Gegen die Protestanten verfuhr er schärfer
als sein Vater, überschritt jedoch dabei weder seine Rechte noch irgend
eine Bedingung des Augsburger Religionsfriedens, und verfuhr jeden-
falls nicht so hart als die protestantischen Fürsten gegen die Katholiken
oder gegen die Kalvinisten.
Der Kölner § 127. Große Unruhe erregte 1583 Erzbischof Gebhard von
Köln, der das Erzstift reformieren und für sich säkularisieren wollte,
welches Bestreben bei den protestantischen Ständen, mit Ausnahme
Sachsens, Unterstützung fand; die Katholiken behaupteten diesmal
jedoch die Aufrechthaltung des Uoservstum eeolesiaztioum.
Attentat § 128. Im Jahr 1606 sprengte und mißhandelte die protestan-
ln®™au' tische Bürgerschaft der Reichsstadt Donauwörth eine katholische Pro-
m Zession, die aus dem Kloster auszog und verwehrte, auf die von prote-
stantischen Fürsten und Städten versprochene Hilfe bauend, es dem Rathe
die von dem Kaiser gebotene Genugthuung zu geben. Darüber kam die
Stadt in die Reichsacht, welche Herzog Max von Bayern vollstreckte
und die Stadt annexierte, weil sie die Kosten der Achtsvollstreckung nicht
aufbringen konnte und ihre protestantischen Mitstände ein solches Opfer
nicht bringen wollten. Sie protestierten jedoch heftig und beklagten sich
überdies bitter über die Verfolgung des Evangeliums, weil der Erzherzog
Karl und nach ihm dessen Sohn Ferdinand in Steyermark,
Kärnthen und Krain dem Protestantismus Schranken setzten und
zuletzt eine Gegenreformation durchführten, wozu sie der alles Maß
überschreitende Trotz der Stände und des protestantischen gemeinen
^tie Volks nöthigte. Davon wurde auch der Vorwand zum Abschluß der
prorcstanii- Union genommen, eines Bündnisses, das nach langen zu Paris mit
schc Union, Khnig Heinrich Iv. gepflogenen Berathungen 1608 zu Ahausen in
I608^"^er-Franken förmlich entworfen und auf dem Unionstage zu Hall am
wählt den 7. Februar 1610 unter dem Vorsitze des französischen Gesandten er-
franzoslschen ^Eitert wurde. Mitglieder dieses Bundes waren: Rheinpfalz,
Protektor'" Pfñlzncuburg, Württemberg, Hessen-Kassel, Baden-
1610. Durlach, die Brandenburger in Franken und in der Mark und
15 Reichsstädte im nächsten Bereiche dieser fürstlichen Gebiete. Eng-
land, Dänemark und die Niederlande sagten Hilfe zu, Hein-
rich Iv. von Frankreich aber war der eigentliche Leiter des Bun-
des.' Derselbe bezweckte, wie schon früher gesagt wurde, gar nichts
anderes, als eine völlige Umgestaltung der politischen Verhältnisse Europas.
Die Bisthümer am Rhein und Main waren zur Säkularisation
bestimmt und ihre künftigen Besitzer aus der Zahl der Unionsherren
bereits designiert, wie Heinrich Iv. für die Kaiserkrone. Die Ausfüh-
rung dieser Plane schien bei den Bedrängnissen des Hauses Habsburg
so leicht, daß Sully glaubte, man werde fast ohne Schwertstreich
zum Ziele kommen.
Beginn des s 129. Im Frühjahr 1610 wurden die Bischöfe von Bamberg,
Krieges wi-Würzburg, Mainz, Speyer, Worms und Straßburg von
^und Reichs den unierten Fürsten angegriffen und Heinrich Iv. machte sich zur
Intervention in den Jülich'schen Erbfolgestreit bereit.
Am 25. März 1509 starb nämlich der katholische Herzog Jo-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Gebhard_von
Köln Max_von_Bayern Max Karl Karl Ferdinand Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Sully Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Reichsstadt_Donauwörth Krain Paris Rheinpfalz Pfñlzncuburg Württemberg Hessen-Kassel Baden- Durlach Frankreich Europas Rhein Main Hauses_Habsburg Bamberg Mainz Speyer Worms
134
Geschichte der neueren Zeit.
Dicmcdiati-
sierungcn und
Säkularisa-
tionen.
schlossen, sich und der „großen Nation" den gewonnenen Preis zu
sichern. Das eigentliche Frankreich (la France) dehnte er bis an den
Rhein und die Schelde, über den Jura an den Bielersee, von
Genf bis an die Rhone quellen, über die Alpen in Italien bis
Parma aus (die ligurische Republik wurde 1805 einverleibt); das
französische Reich (l'empire) aber noch beträchtlich weiter, denn schon
im Mai 1805 setzte er sich die Krone des Königreichs Italien
auf und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais (Jose-
phine, Tochter eines westindischen Pflanzers Ta sch er de la Pa-
gerie, Wittwe des guillotinierten republikanischen Generals Beau-
harnais, seit 1795 Napoleons Frau, war seine Mutter) zum Vice-
könig. Napoleon umgab sich mit einem glänzenden Hofstaate, erhob seine
Verwandten zu Prinzen und Prinzessinen, seine vornehmsten Generäle
zu Reichsmarschällen mit fürstlichen Titeln und Dotationen, seine Räthe
zu Grvßwürdenträgern des Reichs und erfüllte die Kaiserstadt mit
Glanz und Luxus.
Der Nnchsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803.
§ 352. Dieser kam unter der Vermittlung Frankreichs und
Rußlands zu Stande und bestimmte nach seiner Ratifikation durch
Reichstag und Kaiser die Vertheilung oder Unterwerfung der schwäche-
ren Reichsstände unter einheimische und ausländische Herren.
Von den geistlichen Reichsständen blieben nur noch die Obern
der Johanniter und Deutschritter sowie der Erzbischof von
Mainz, der als Kurerzkanzler des Reichs nach Regensburg versetzt
wurde (Aschaffenburg und Wetzlar wurden ihm überdies zuge-
theilt). Mit dem Erzbisthum Salzburg und der Kurwürde entschä-
digte man den Großherzog von Toskana, mit dem Breisgau und
der Ortenau den Herzog von Modena, Oesterreich für diese
abgetretenen Gebiete in Schwaben mit den Bisthümern Brixen und
Trient; Nassau - Oranien mit Fulda und Korvei, einigen Ab-
teien und mit der Reichsstadt Dortmund; Bayern theilte mit dem
Kurfürsten von Salzburg die Bisthümer Pa ss au und Eichstädt und
erhielt dazu die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Freising und
Augsburg sowie die meisten dazwischen liegenden Prälaturen und
Reichsstädte in Franken und Schwaben; Baden gewann die dies-
seitige Rheinpfalz, die diesseitigen Reste der Bisthümer Speyer,
Straßburg und Basel, das Bisthum Konstanz, dazu Abteien
und Reichsstädte sammt der Kurwürde; Württemberg vorderöster-
reichische Landschaften, acht Abteien, neun Reichsstädte und die Kur-
würde; Preußen die Bisthümer Paderborn, Ht'ldcsheim, das
mainzische Thüringen, den größeren Theil von Münster, sechs
Abteien, die Reichsstädte Goslar, Mühlhausen und Nordhau-
sen; Hannover Osnabrück; auch Oldenburg, Darmstadt,
Nassau, Salm, Aremberg rc. erhielten Entschädigungen, ebenso
die Reichsgrafen, welche auf dem linken Rheinufer Verluste erlitten
hatten. Von den Reichsstädten fristeten noch sechs: Augsburg,
Nürnberg, Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck ihr
Dasein.
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Extrahierte Personennamen: Eugen_Beauharnais Eugen Napoleons Napoleon
6
Geschichte der neueren Zeit.
Fürsten überall die Wege verlegten, und als er selbst tödtlich verwun-
det wurde, übergab die Besatzung die Burg, so daß der Ritter als Ge-
7^Mai" fanöcnct starb.
Der Äaucrnkrieg (1524—1525).
§ 14. Gefährlicher als Sickingens ritterlicher Handstreich war die
Bauernrevolution, die vom Oberrhein bis Thüringen
und Sachsen reichte. Die Mehrzahl der deutschen Bauern war mit
Abgaben und Diensten verschiedener Art schwer belastet und mußte
vielfach von adeligen Herren und deren Knechten dieselbe Behandlung
erdulden, welche vor 200 Jahren die Bauern in der Schweiz zum
Aufstande getrieben hatte. Schon vor dem Auftreten Luthers gährte
es unter den Bauern, besonders in Schwaben, in sehr bedenklicher
Weise. Als sie aber erst von der Predigt der „evangelischen Freiheit"
hörten, glaubten sie auch ihre Zeit gekommen und verlangten Freiheit von
der Leibeigenschaft und anderen Lasten und beriefen sich zu ihrer Recht-
fertigung auf das Wort Gottes. Sie gingen jedoch in ihren Forderun-
gen immer weiter, so daß an eine gütliche Vereinbarung fast in keiner
Gegend mehr zu denken war, und auch die zwischen Bauern mit Herren
und Städten anfangs abgeschlossenen Verträge gewöhnlich von den
Bauern selbst zuerst gebrochen wurden. Die Bauern blieben daher sich
selbst überlassen, da auch die Bürger (mit Ausnahme von wenigen und
unbedeutenden Städten), die sonst den geistlichen und weltlichen Herren
nicht eben hold waren, sich von ihnen abwandten oder ihnen, wie be-
sonders mehrere Reichsstädte thaten, mit Stückkugeln Antwort gaben.
§ 15. Die Bauern selbst waren unter sich nicht einig und ihre
Heerhaufen, die sich zwischen dem Rheine und dem Lech, am Neckar,
Sommer in Franken und Thüringen umhertrieben, gehorchten weder den An-
führern, die sie aus ihrer Mitte wählten (G. Metzler, Jäcklin
Rohrbach, Salb, Bermeter rc.), noch den entlaufenen Mönchen
und Geistlichen, die sich ihnen zugesellten; auch eine Art Bundes-
Die zwölf bries, die berühmten zwölf Artikel, welche die Forderungen der Ober-
Artikcl. Nutzer aussprachen, wurde nicht allgemein anerkannt, so daß der Tag
zu Heilbronn, wo die Anführer von der Abschaffung aller geistlichen
und weltlichen Territorialherrschaft und der Aufrichtung einer einheit-
lichen Reichsregierung durch den Kaiser verhandelten, ohne allen Erfolg
blieb.
§ 16. Im Frühjahr 1525 schwärmten die Bauern in großen Heer-
haufen im Elsaß, am Oberrhein, in Oberschwaben, am Neckar, in
Franken und Thüringen, plünderten und verbrannten Klöster und
Schlösser und schmausten aus dem Vorrathe der Speicher und Keller.
Unterdessen hatten sich aber auch die Fürsten gerüstet; der Feldherr des
schwäbischen Bundes, Truchseß Georg von Waldburg, zersprengte
oder vernichtete die ungeordneten Schaaren bei Elchingen und Leip-
heim, bei Böblingen den „Hellen Haufen", der am 16. April
Weinsberg erobert und alle gefangenen Adeligen sammt deren Knech-
ten getödtet hatte, siegte bei Königshofen und Würzburg (Aprilbis
Juni); nicht besser ging es den Aufgestandenen in der Rheinpfalz;
im Elsaß sowie in Lothringen ließ sie der Herzog Anton zu Tau-
senden niedermetzeln.
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Extrahierte Personennamen: Georg_von_Waldburg Anton
Die englische Revolution und das Zeitalter Ludwigs Xiv. 85
durch ungeeignete Personen. Sie verordnet Freiheit der Wahlen in das
Parlament, Freiheit der Rede für die Mitglieder des Parlaments, das
Recht der Unterthanen Waffen zu tragen und dem Monarchen Bitt-
schriften einzureichen.
§ 222. Jakob Ii. landete am 11. Mai 1689 bei Kiúsale an
der Küste Irlands und sah sich bald im Besitze des größten Theils der
Insel, allein am 11. Juli 1690 wurde er an der Boyve von
Wilhelm gänzlich geschlagen und flüchtete abermals nach Frankreich, in
Irland aber wiederholte der Oranier die Gräuel aus der Zeit Elisa- Bedrückung
b-,h« °°d Kr°mw°M
Neuer Krieg Ludwigs Xiv. (1689—1697).
§ 223. Als im Jahre 1685 die pfälzische Linie Simmern aus-
starb, sprach Ludwig die Allodialgüter derselben (d. h. die Besitzungen,
die nicht Reichslehen waren) als Erbe für den Herzog von Orleans an,
dessen Gemahlin eine pfälzische Prinzessin aus der Linie Simmern
war. Dieser Uebergriff bewog 1686 die deutschen Fürsten zu einem
Bündnisse, welchem bis 1690 fast alle europäischen Mächte beitraten.
Ludwig begann den Krieg durch raschen Ueberfall der Rheinlande,
die er äusplündern und in den Jahren 1689 bis 1693 in eine Wüste Mordbrenne-
verwandeln ließ, um auf solche Weise die französische Westgränze gegen re,(
den Angriff der deutschen Heere zu decken. Damals verbrannten die
Franzosen z. B. Worms, Speyer mit dem Dome, Frankenthal,
Oppenheim, Mannheim, Heidelberg, die Städte an der
Bergstraße, Durlach, Bruchsal, Rastatt, Alzei, Oberwesel,
Kreuznach, Andernach rc., im Ganzen 1400 größere Ortschaften;
die Einwohner wurden ausgeraubt, mißhandelt, oft getödtet, im kälte-
sten Winter in das Freie hinausgetrieben, die Obstbäume umgehaueu,
die Reben ausgerissen.
§ 224. Dennoch wurde der Krieg von deutscher Seite mit gerin-
ger Thätigkeit geführt, denn der beste Theil der kaiserlichen Streitkräfte
war mit den Türken beschäftigt und die deutschen Fürsten konnten sich
nicht zum Aufgebot aller Kräfte verstehen, einzelne blieben ohnedem mit
Ludwig in Verbindung. In den Niederlanden siegte der Marschall
von Luxembourg bei Fleurus, Steenkerken und Neerwiv- I690 bis
den, in Italien Kativat über den Herzog von Savoyen bei "93.
Staffarda und Marsaglia, während Ludwig von Baden und
der Reichsmarschall von Thüngen mit ihren unzureichenden Truppen
die französischen Mordbrenner nicht immer hindern konnten, bis tief in
Schwaben vorzudringen. Nur zur See wandte das Glück dem „großen"
Könige den Rücken; Admiral Tourville hatte über die englische und
holländische Flotte bedeutende Vortheile errungen (1690), als ihm
Ludwig befahl (1692) die weit überlegene feindliche Macht anzugrei-
fen ; Tourville mußte gehorchen und verlor in der Seeschlacht bei
La Hogue nach der tapfersten Gegenwehr fast sämmtliche Schiffe, so 29. Mai
daß England vor einer französischen Landung unter der Fahne Jakobs Ii. ^92.
gesichert war. Deßwegen entschloß sich der Oranier zum Frieden, der
Herzog von Savoyen folgte seinem Beispiele und dem deutschen Reich
blieb keine andere Wahl, als den von Ludwig angebotenen Frieden an- friere
zunehmeu; der französische König gab alle in diesem Kriege gemachten "1697a''
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Jakob_Ii Wilhelm Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Staffarda Ludwig_von_Baden Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Das Soldatenkaiserthum.
135
England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich
verbündet. Ulm (17. Oktober), Äufterlitz (2. Äeeembcr), Trafalgar
(21. Oktober 1805)?
§ 353. Vorzüglich durch die Bemühungen des englischen Ministers
Pitt kam die sogenannte dritte Koalition, der Bund der oben ge-
nannten Reiche gegen Frankreichs drohende Uebermacht zu Stande, aber
Napoleon schloß das österreichische Heer unter Mack in Ulm ein und
nöthigte dasselbe zur Ergebung; die badischen, hessischen, würt- !?•
tembergisch en Truppen verstärkten sein Heer, mit dem er schon am 1 °‘
13. November Wien besetzte, und am 2. Decomber bei Austerlitz
(unweit Brünn in Mähren) einen eben so leichten als vollständigen
Sieg über die österreichisch-russische Armee erfocht. Am 26. Decomber
schloß Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg, in welchem
er Vorderösterreich vollends an Bayern, Württemberg und
Baden, Tyrol an Bayern, Venedig und Dalmatien an
Napoleon abtrat, wofür er nur Salzburg und Berchtesgaden,
sowie das erbliche Hochmeisterthum des Deutschordens für einen
österreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Würzburg ab und
empfing dafür die Reichsstadt Augsburg, von Preußen Anspach
und Baireuth, welches dagegen Hannover besetzen durfte, worauf
England durch eine Blokade der preußischen Häfen antwortete; auch
Kleve-Berg überließ es an Napoleon, der daraus und aus einigen
anderen Stücken das Großherzogthum Berg für seinen Schwa-
ger und Reitergeneral Murat bildete. Die Freude Napoleons I. über
seine Erfolge verbitterte jedoch der englische Admiral Nelson,
welcher bei dem Vorgebirge Trafalgar am 21. Oktober die fran-
zösisch-spanische Flotte vernichtete und die Franzosen nöthigte dem See-
kriege im Großen zu entsagen.
Der Rheinbund (12. Juli 1806); Ende des deutschen Reichs (6. Äug. 1806).
§ 354. Bayern, Württemberg (deren Fürsten in dem Preß-
burger Frieden den Königstitel erhielten), der Kurerzkanzler Karl
Theodor von Dalberg, Baden, Kleve-Berg, Darmstadt,
die nassauischen, salm'schen und hohenzollern'schen Für-
stenthümer, Aremberg, I senburg - Birstein, Lichtenstein und
Ley en sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten
Rheinbund, erkannten Kaiser Napoleon l. als ihren Protektor 12. Juli
und verpflichteten sich in dessen Kriege 63,000 Mann zu stellen. Der ^ris.
Bundestag sollte in Frankfurt berathen, der ehemalige Kurerz-
kanzler als Fürst Primas demselben präsidieren, daher Napoleon
ihm die Reichsstadt Frankfurt schenkte, wofür Regensburg an
Bayern fiel; die neuen Souveräne erhielten auch die Erlaubniß alle
zwischen ihren Gebieten gelegene Fürsten, Grasen, Reichsritter und
Reichsstädte ihrer Souveränität zu unterwerfen (Nürnberg wird
bayerisch). Der französische Gesandte kündigte dem Reichstage zu
Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklärte, daß
Frankreich von einem deutschen Reiche in Zukunft nichts mehr
wisse, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August seine Würde als Kaiser
des heiligen römischen Reichs deutscher Nation niederlegte;
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Franz_Ii Franz Napoleon Napoleon Napoleons_I. Admiral_Nelson Karl
Theodor_von_Dalberg Karl Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz August
Extrahierte Ortsnamen: England Oesterreich Schweden Neapel Frankreich Frankreichs Ulm Wien Württemberg Baden Tyrol Venedig Dalmatien Salzburg Berchtesgaden Würzburg England Napoleons Rheinbund Württemberg Baden Kleve-Berg Darmstadt Aremberg Rheinbund Frankfurt Nürnberg Rheinbundes Frankreich
40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
8
Von der Reformation bis zum westflischen Frieden.
in welcher nirgends gesagt sei, da die Bauern leibeigen und zu den vielerlei Frohndiensten und Steuern verpflichtet seien. Sie sammelten sich bewaffnet in solchen Massen, da geistliche und weltliche Herren in Schrecken gerieten und mit ihnen unterhandelten; die Bauern gingen aber in ihren Forderungen immer weiter, so da ein gtlicher Vergleich zwischen ihnen und den Herrschaften fast berall unmglich wurde, und berdies brachen sie meistens die vereinbarten Vertrge. Sie selbst waren untereinander uneinig ,N und ihre Haufen, die sich in Schwaben, Elsa, Franken und Thringen umhertrieben, gehorchten weder den Anfhrern, die sie aus ihrer Mitte whlten (G. Metzler, Jcklin, Rohrbach, Salb, Bermeter), noch den entlaufenen Mnchen und Geistlichen, welche sich ihnen zugesellt hatten. Auch eine Art Bundesbrief, die zwlf Artikel, in welchen die Forderungen der schwbischen Bauern enthalten waren, wurde nicht allgemein anerkannt. Daher blieb der Tag zu Heilbronn, wo die Anfhrer der die Abschaffung aller Landesherrschaften und der Auf-richtung einer einheitlichen kaiserlichen Regierung verhandelten, ohne allen Erfolg.
Im Frhjahre 1525 schwrmten die Bauern in groen Haufen im Elsa, am Oberrhein, in Oberschwaben, am Neckar, in Franken und Thringen umher, plnderten und verbrannten Klster und Schlsser und lieen sich die Vorrte aus Keller und Speicher gut schmecken. Unter-dessen hatten sich aber auch die Fürsten und Herren gerstet. Der Feld-Hauptmann des schwbischen Bundes, der Truchse Georg von Wald-brg, zersprengte zunchst die wilden Horden bei Elchingen und Leipheim und schlug dann am 12. Mai die Hauptmacht, den sog. hellen Haufen", welcher einen Monat vorher die Stadt Weinsberg erobert und geplndert hatte, bei Bblingen. Hierauf wandte sich Waldburg nach Franken und schlug auch dort die Aufstndischen bei Knigshofen und Wrz brg. Nicht besser erging es den Bauern in der Rheiupfalz. im Elsa und in Lothringen.
Auch in Thringen waren zur selben Zeit-Unruhen ausgebrochen. In der Reichsstadt Mhlhausen hatte Thomas Mnzer, frher Luthers Freund, dann dessen heftigster Gegner, den Rat gestrzt und sich an die Spitze des gemeinen Volkes gestellt. Er predigte Freiheit und Gleichheit. Gtergemeinschaft, Ausrottung aller Gottlosen, zerstrte Kirchen, Altre und Bilder und spielte den Meister von Erfurt bis Hersfeld. Luthers Ermahnungen an die Bauern, von solchem Treiben abzulassen, waren vergeblich und wurden verhhnt. Hierdurch ergrimmt, forderte er in einer besondern Schrift: Wider die mrderischen und rebelli-schert Bauern" die Fürsten auf, dreinzuschlagen, zu wrgen und zu stechen". Landgraf Philipp von Hessen, Herzog Heinrich von
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Extrahierte Personennamen: Elsa Georg_von_Wald-brg Thomas_Mnzer Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich
Schlacht bei Austerlitz. Der Rheinbund. Des deutschen Reiches Ende. 163
am 26. Dezember zu Preburg Frieden, in welchem er die vorder-sterreichischen Landschaften vollends an Baden, Wrttemberg und Bayern, Venetien und Dalmatien an Napoleon, Tirol an Bayern abtrat, wofr er nur Salzburg und Berchtesgaden, sowie das erbliche Hochmeistertum des Deutschordens fr einen sterreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Wrzburg heraus und empfing dafr Augsburg, berdies von Preußen Ansbach-Bairenth. Preußen durfte dafr Hannover occu pieren, worber König Georg Iii. von England schwer zrnte. Es berlie an Napoleon die Provinz Kleve-Berg, der daraus und aus einigen andern Stcken deutschen Landes ein Groherzogtum Berg fr seinen Schwager, den Reitergeneral Joachim Mnrat, bildete.
Die Freude Napoleons der seine Erfolge verbitterte jedoch der eng-tische Admiral Nelson, welcher am 21. Oktober bei dem Vorgebirge Trafalgar die franzsisch-spanische Flotte vernichtete und dadurch Napoleon zwang, dem Seekriege im Groen zu entsagen.
Der Aheinund (12. Juki 1806); Abdankung des Kaisers Kranz (6. Aug. 1806).
37. In dem Prebnrger Frieden hatten die Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg den Knigstitel erhalten; diese neuen Könige, der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, die Groherzoge von Kleve-Berg, Baden, Hessen, die Herzoge von Nasfau, die Fürsten von Salm, Hohenzollern, Aremberg, Jsenburg-Birstein, Leyen (und Lichten-stein spter), sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten Rheinbund, erkannten Napoleon als ihren Protektor an und ver-pflichteten sich, in dessen Kriege 63 000 Mann zu stellen. Der rheinische Bundestag sollte sich in Frankfurt versammeln, der ehemalige Kur-erzkanzler, mit dem Titel Fürst Primas ausgestattet, das Prsidium führen, daher schenkte ihm Napoleon Frankfurt, wofr Bayern Regens-brg erhielt. Die neuen Souverne erhielten von dem Protektor die Erlaubnis, alle zwischen ihren Gebieten liegenden reichsunmittelbaren Herrschasten und Städte ihrer Souvernitt zu unterwerfen, was sie auch alsbald ausfhrten. Der franzsische Gesandte kndigte dem Reichstage in Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklrte, da Frankreich in Zukunft von keinem deutschen Reiche mehr etwas wisfe, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August mit einer wrdigen Er-klrnng die Krone als Kaiser des heiligen rmischen Reichs deutscher Nation niederlegte; schon vorher hatte er den Titel eines erblichen Kaisers von sterreich angenommen; als solcher ist er Franz I.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Georg_Iii Napoleon Joachim_Mnrat Napoleons Admiral_Nelson Napoleon Juki Karl_Theodor_von_Dalberg Karl Kleve-Berg Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz August Franz_I.
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Zeitalter der Revolution.
da eilte aber der Erzherzog Karl vom Oberrhein herbei, siegte, bei Wetzlar und Uckerath (15. und 19. Juni) und ntigte Jourdan zum Rckzug aus das linke Rheinufer. Unterdessen hatte M vre au mit der franzsischen Hauptmacht den Rhein (4. Juni) bei Strabnrg berschritten und den Erzherzog durch die Schlachten bei Malsch (9. Juli) und Neresheim (11. August) zum Rckzug bis gegen Ingolstadt gentigt; er besoldete, kleidete und nhrte seine Armee mit den Kontributionen, welche' er in Schwaben und Bayern eintrieb. Unterdessen brach Jourdan wieder hervor, trieb das schwache sterreichische Heer unter Wartensleben bis der den Main zurck, brandschatzte Franken und berflgelte bereits das Heer des Erzherzogs Karl. Da ging dieser pltzlich mit dem Kern seiner Streitkrfte der die Donau, schlug franzsische Corps bei Teining (22, August), Amberg (24. August) und die Hauptarmee bei Wrz-brg (3. September), worauf Jourdan in wilder Flucht dem Rheine zueilte, aber unterwegs durch die Bauern im Spessart und Odenwald, welche der die Rubereien und Gewaltthaten der Republikaner ergrimmt waren, groen Verlust erlitt. Durch die Niederlagen Jourdans wurde auch Moreau zum Rckzge gentigt, welchen er glcklich ausfhrte. Der Erzherzog eroberte noch vor Jahresschlu den starken Brckenkopf von Hningen (bei Basel) und das Fort Kehl (Straburg gegenber).
Den Befehl der das franzsische Heer in Oberitalien erhielt der junge General Napoleon Bonaparte (geb. 15. Aug. 1769 zu Ajaccio auf Corsica), der im Frhjahre den Feldzug gegen die doppelt so starken Piemontesen und sterreicher erffnete, vom 11. bis 22. April seine Gegner mit wetterschnellen Schlgen bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva und Mondovi traf, den König von Sardinien zum Frieden und zur Abtretung von Nizza und Savoyen ntigte. Am 7. Mai ging er bei Piacenza der den Po, erzwang am 10. den bergang der die Addabrcke bei Lodi, besetzte Mailand, gewhrte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Kunstwerken und Manuskripten, und schreckte den König von Neapel dergestalt, da er seine Truppen abberief und Friedensunterhandlungen einleitete.
Die sterreicher behaupteten in der Lombardei die starke Festung Mantua; zu deren Entsatz brach der alte mutige Wurmser mit einem Heere aus den Pssen Tirols hervor, teilte es aber und erlitt bei Lo-nato und Eastiglione (5. August) Niederlagen; abermals verstrkt er-fuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bafsauo und vor Mantua, wo er mit dem Reste des Heeres eingeschlossen wurde (5. bis 15. September). Ein neues Heer unter Alvinczy wurde nach blutigen, hartnckigen Kmpfen bei Roveredo, Bassano, Ealdiero, entscheidend bei
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Jourdan Malsch August Jourdan August August Jourdan Napoleon Dego Ceva Mondovi August Alvinczy Roveredo Bassano
Revolutionen in Deutschland.
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ober die revolutionre Volkswehr" verstrkten. Nun flammte auch in Baden die lngst nnb ganz offen durch Vereine, Volksversammlungen und Tagbltter vorbereitete Revolution auf, obwohl die Negierung durch und durch liberal war, die Grnnbrechte, die Reichsverfassung anerkannt und alles, was von dem Parlament in Frankfurt beschlossen wrbe, eifrig befolgt hatte. Die Besatzung von Rastatt meuterte am 11. Mai; basselbe geschah in Lrrach, Fr ei brg und Bruchsal; biesem Beispiele folgte am 14. die Garnison in Karlsruhe; der Groherzog mute fliehen. Es wrbe ein Lanbesausschu gewhlt, fr die Bezirke Militr- und Civilkommissre ernannt, die wehrbare Mannschaft von 18 bis 30 Jahren zu den Waffen aufgeboten, eine konstituierend Versammlung einberufen, eine provisorische Regierung mit dem Abvokaten Brentano an der Spitze ernannt nnb dem ehemaligen Lieutenant Sigel der Oberbefehl bertragen. Man rechnete zuversichtlich auf den Abfall des hessischen, wrttembergischen und bayrischen Militrs, auf neue Revolutionen in sterreich und Preußen, auf den Sieg der Ungarn und auch auf Untersttzung durch die franzsische Republik. Allein bei der Volksversammlung zu Oberlaubenbach in Hessen wrbe der zur Ruhe ermahnenbe Kreisrat Prinz ermorbet und auf die antnarschterenben otbaten geschossen, woburch diese erbittert Feuer gaben und die Versammlung sprengten. Als hierauf Sigel mit der Neckar-Armee" gegen die hessische Division anrckte, um sie zur Vereinigung einzulaben, wrbe er mit Geschtz- und Gewehrfeuer empfangen (30. Mai bei Heppenheim an der Bergstrae) und bis Heselberg zurckgetrieben worauf der Pole Mieroslawski, der bei der Revolution auf der Insel Sicilien und bei dem Aufstube in Preuifch-Polen die Rolle eines Felbherrn sehr unglcklich gespielt hatte, den Oberbefehl erhielt. Der Reichsverweser entsanbte die ihm zu Gebote stehenben Truppen (Hessen, Mecklenburger, Nassauer) unter dem General Peucfer gegen die Neckar-Armee", welche sich tapfer schlug (bei Labenburg am 15. Juni), aber tiatb von einem strkeren Feinde angegriffen wrbe. Der Prinz von Preußen (der jetzige preuische König und beutsche Kaiser) war nmlich mit einem Heere von Koblenz her der die Nahe in die Rheinpfalz eingerckt, jagte die Freischaren auseinanber ober der den Rhein, ging bei Philippsburg der biesen Flu und schlug am 20. Juni das etwa 15 000 Mann starke babische Corps bei Waghusel. Durch die Treffen bei Ubstabt und Bruchsal (24. Juni) trieb er es aisbann an die Murg zurck, wo es, von zwei wrttembergischen Bataillonen umgangen (bei Gernsbach am 29. Juni), abermals weichen mute; von dem Prinzen von Preußen und Peucfer gebrngt, erreichte es, ohne Geschtze ober Gefangene zu verlieren, den Oberrhein, der den es sich bei Eglisau
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