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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 103

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. 103 den Landgraben und die Welse steht sie auch S. unterhalb Schwedt mit der Oder in Verbindung. V, Die Donau, der Hauptstrom des südteutschen Hochlandes, bildet sich am S.o. Schwarzwald b»sonders aus den Bächen Br ege und Briga ch, die nach ihrer Vereinigung mit einer auf der Abend- seite des Schlosses zu Donau-Eschingen entspringenden starken Quelle, welche man lange fälschlich für die Hauptquelle des Stromes gehal- ten hat, den Namen Donau annehmen. Der junge hier schon 100 F. breite Strom fließt am Fuß der rauhen Alp O. N. O. über Ulm, wo er schiffbar wird, bis Regensburg, hat oft morastige User und verstärkt sich von N. und S. durch eine ansehnliche Zahl bedeu- tender Nebenflüsse, die ihm aus den mittelteutschen Gebirgen oder von den Alpen zufallen. Von Regensburg drängt der Böhmerwald den Strom O. S. O. bis Passau, von wo die Nordabfälle der nori- schen Alpen und gegenüber die S. O. Fortsetzungen des Böhmer- waldes sein Thal sehr verengen, er mit O. Richtung über Wien geht, unterhalb der Stadt mehrere Werder bildend, bis er beim Durchbruch zwischen Haimburg und Pxcßburg Teutschland und die Gebirge ver- laßt, um in die Flachländer Ungarns einzutreten. Auf ihrem etwa 66 M. langen Laufe durch Teutschland behält die Donau stets einen reißenden Lauf, von der nur 2074 F. hohen Quelle bis Wien 1647f. Gefälle, sehr verschiedene Breite, und hat bei Grein in Oestreich sonst sehr gefährliche Strudel, weshalb aus ihr die Kahnfahrt gerin- ger, als auf den anderen Hauptströmen Teutschl-ands ist. Zu ihrem Stromgebiet innerhalb Teutschland gehören rechts: l) die Iller aus den Arlbergen, wird schiffbar bei Kempten, mündet in der Nähe von Ulm. 2) Die Günz, kommt aus den Voralpen N. O. von Kempten, und ergießt sich bei Günzburg. 3) Die Min del, aus derselben Gegend, nur östlicher, mündet unterhalb Offingen. 4) Der Lech, entspringt am N. W. Abhange der Arlberge aus einem See, verläßt die Alpen schiffbar bei Füssen, nimmt links die nicht unbedeutende Wertach auf, und erreicht die Donau unter- halb Donauwörth. 5) Die Isar entspringt aus 2 Quellen auf den Alpen oberhalb Scharnitz, verläßt dieselben bei Mittelwald mit N. Richtung, durchfließt zwischen niedrigen Ufern schiffbar die Ebene von München, und geht N. O. über Landshut, in mehrere Arme getheilt und aus einem Labyrinth von Inseln, zur Mündung unter- halb Regensburg. Links verstärkt sie sich durch die Loisach aus dem Kochelsee, und durch die bedeutendere Ammer, Abfluß des Wurm - und Ammersees. 6) Die Vils, bildet sich aus 2 Quellen und mündet bei Vilshofen. 7) Der Inn, entspringt unter dem Namen Saal am Maloyaberge, dem S. Abhange des Septimer in Graubündten, tritt bei St. Moritz als Inn aus dem Silsersee, durchströmt N. O. das Engadin, geht oberhalb Finstermünz nach Tirol übet, wendet sich N. über Landeck in das große Innthal,

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 107

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Barern. 107 Hessen, Großherzogthum Hessen, Dänemark wegen Holstein und Lauenburg, Niederlande wegen des Großherzogthums Luxemburg; Gesammtstimmen: die großherzogl. und Herzog!, sächsischen. Hauser; Braunschweig und Nassau; Mecklenburg-Schwerin und Strelitz; Holstein-Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg; Hghen- zollern, Liechtenstein, Reuß, Schauenburg-Lippe, Lippe und Wal- deck; die freien Städte Lübeck, Frankfurt, Bremen und Hamburg. Nach der von der Bundesmilitaircommission festgesetzten Einthei- lung beträgt das Bundesheer im Frieden 295,685 Mann mit 612 Geschützen. Die Bundeöfestungen sind: Mainz, Landau und Luxemburg. I. Die dem Kaiser von Oestreich gehörenden Länder Teutschlands sind: das Erzherzogthum Oestreich, das Herzogthum Steiermark, der größte Theil des Königreichs Jllyrien (die ehe- maligen Herzogthümer Kärnthen und Krain und die gefürstete Grafschaft Görz), die gef. Grafschaft Tirol mit den Vorarlbergi- schen Herrschaften und mit Ausschluß von Weiler; das Königreich Böhmen, die Markgrafschast Mahren mit dem östreichischen An- theil an Schlesien und dem galizischen Herzogthume Auschwitz mit Zator; s. tz. 9. Ii. Die dem Könige von Preußen gehörenden Länder Teutschlands sind: die Provinzen Brandenburg, Pommern, Schle- sien, Sachsen, Westphalen, Rheinprovinz; s. §. 8. Iii. Das Königreich Baiern enthält 13824 lh M. mit 4,037,000 Einwohnern, unter denen 2,880,000 Katholiken, 1,094,000 Evangelische. -— Wissenschaftlicher und Kunstfleiß blü- hen immer höher auf, für sie sorgen 3 Universitäten zu München, Würzburg, Erlangen;, 7 Lyceen, 18 Gymnasien, 21 Progymnasien, 35 Borbereitungs -, 16 Studienschulen, 2 Realinstitute, 5394 Volksschulen; die Akademie der Wissenschaften und die Akademie der bildenden Künste. Zahlreiche Fabriken von Leder, Tuch, Band, Kattun, Musselin, Batist, Leinwand, Metallwaaren rc. in Augsburg, Nürnberg, Fürth, Schwabach, München, Erlangen, Hof rc. be- günstigen den vorzüglich auf der Donau beträchtlichen Handel. — Das Königreich hat eine durch die Re ichs stände (Reichsräthe und Abgeordnete) in Hinsicht auf Gesetze und Abgaben beschränkte Verfassung. Der Erbkönig istludwig. Staatsausgabe 1829: 29,132,260 Fl.; die S ta als sch uld en 123,377,675 Fl. Kriegsmacht im Frieden 53,594, im Kriege 55,224, Dienst- thuende 19,540, das Bundescontingent 35,800 Mann. Das Königreichs ist in 8 Kreise getheilt, die 208 Städte, 410 M fl., 23,462 Dörfer und Weiler enthalten. 1) Der Jsarkreis mit der Haupt- und Residenzstadt des Königs Münches an der 2far, 6 Vorstädte, 05,718e. mit einem prächtigen

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 119

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Heffrn. Sachsen - Weimar. In- der Seemen, 2122 E. Weinbau, Salzsied., Eisenwerk, Glashütte. Lauterbach auf dem Vogclberg und an der Ältfell, 2836 E. Schlitz an der Altfell,. 2856 E. 3) Die Provinz Rh ein Hessen auf dem linken Rhcknnfcr, wo die Hst. Mainz der M. des Main in den Rhein gegenüber, über den eine Schiffbrücke führt, 31,000 E. Fest, (eine deutsche Bundcsfestung, in der das Besatzungsrecht zwischen Oestreich und Preußen gemeinschaft- lich ist), Domkirche, 27platze, Sammlung römischeraltcrthümer, Lyceum, Schifffahrt, Wasser-Diligence bis Cöln, Handel; dabei Kastel, Fest, und Stadt, Mainz gegenüber, 1908 E. und der Mfl. K o sth cim am Rhein. Die St. Bingen an der M. der Nahe in den Rhein, in dem der Mausethurm und das binger Loch. Alz ei an der Sclzbach, 3300 E. Leinen-, Strumpf-, Leders. Worms am Rhein, 7600 E. Weinbau (unsrer lieben Frauen Milch), Donikirchc, Bibclgcs., Schifffahrt, ^Ta- baksf. Oppenheim am Rhein, über den eine fliegende Brücke führt. Die Mfl. Nierstein am Rhein, Weinbau, so wie in Laubenheim und Bodenheim. X. Das königl. dänische Herzogthum Holstein mit L a u e n b u r g, s. §. 12. Xi. Das Großherzogthum Luxemburg des Königs der Niederlande, s. §. 6. Xii. Das Großherzogthum Sachsen - Weimar enthalt 68 □ M. mit 230,000 Einwohnern in 31 St., 12mss. und 608 Dörfern. Außer den Evangelischen findet man 10,000 Katholiken und 1231 Juden. Die geistige Bildung beför^rrn die Universität zu Jena, 3 Gymnasien, 69 Bürger- ünd 542 Land- schulen, 2 Schullehrerseminarien und 1 Zeichenakademie. Landes- herr ist der Großherzog Karl Friedrich, der mit den Land- standen die Gesetzgebung theilt. Einkünfte 1,875,000 Fl. Staatsschulden 6,296,000 Fl. Militair 2164 Mann. Der Großherzog ist das Haupt der sächsisch-ernestinischen Hauser, hat mit ihnen die 12te Stelle in der Bundesversammlung, eine eigene Stimme im Plenum, und stellt als Contingent 2010 Mann. Das Land ist in die Fürstenthümer Weimar und Eisenach getheilt. 1) Das Fürstcnthum Weimar, wo die Hst. gl. N. an der Ilm, 10,000 E. Residenz, Sitz der Landcscollegicn, schönes Schloß, großherzogl. Bibliothek, Gymnasium, Bürgerschule, Landschullehrersemi- narium, Theater; gcograph. Institut; Spielkarten-, Mctallwaarenf. Die St. Jena an der Saale, 5000 E. Univ. mit trefflichen klinischen Anstalten, Bibliothek, botan. Garten, Sternwarte, Oberappellationsgc- richt für die großherzogl. und hcrzogl. sächs. und fürstl. schwarzburg. und reuß. Staaten; Bleiweißf., Baumwollcnspinn., Meerrettig- und Weinbau. Apolda 3218 E. Strumpfs. Ilmenau an der Ilm, 2200e. Porzclanf., Bicrbr., Eisenhammers Neustadt an der Orla 4000 E. Schloß, Wollf., Bergbau. Weida am Fl. gl. N., 3350 E. Wollf., Färb., Papiermühle mit Preßspanbcrcit. 2) Das Fürstcnthum Eisenach mit der Hst. gl. N. an der M. der Hörscl in die Nesse, 8400 E. Gymnasium, Schullehrcrscminar, wichtige Fabr., Walkererde. In der Nahe das Bergschloß Wartburg. Die St. Kreuzburg an der Werra, Salzwerk. Ruhla (halb zu

4. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 282

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Kettraum. 1*62 von Savoyen und der Markgraf Ludwig von Baden führten darauf den Krieg in Ungarn mit so großem Erfolge für Oestreich, daß nicht nur der Fürst von Siebenbür- gen, Ab affi, (27. Oct. 1687) dem Kaiser als Vasall sich unterwarf, wogegen Leopold die Vorrechte und Freiheiten der Siebenbürgen anerkannte; sondern auch die ungarischen Stände zu Prcßburg (3!. Oct. 1687) auf ihr Wahlrecht ver- zichteten, und Ungarn in ein Erbreich des östreichischen Hauses verwandelt ward, und daß,' nach Eugens großem Siege bei Zentha (11. Scpt. 1697), im Frieden zu Carlowitz (26. Jan. 1699), welchen Leopold mit der Pforte abfchloß, ganz Ungarn mit Siebenbürgen und Slavonien in Oesircichs Besitze blieb. Bevor aber dieser Türkenkricg begann, riß Ludwig 14 durch seine sogenannten R c u n i o n è ka m m e r n mehrere an- geblich ehemals zu Lothringen und Elsaß gehörige Lander, und selbst Strasburg (1681) mitten im Frieden an sich, und Leopold, durch den ausgebrochencn Türkenkrieg be- schäftigt, mußte seinem Schwager wirklich (1684) alle bis zum 1. Aug. 1681 besetzte Ocrtcr überlasten. — Nach dem Erlöschen der churpfälzisch -simmerschcn Linie (1685) erneuerte Ludwig den Krieg, indem ec selbst viele pfälzische Landcs- striche zu der Allodialherrschaft rechnete, die er für die Her- zogin von Orleans, Schwester des verstorbenen Churfürsten, in Anspruch nahm. Auf Befehl des französischen Kricgs- ministcrs Louvois wurden besonders die Rheingegenden furchtbar verheert, und Speyer, Worms, Heidelberg, Mannheim, Offenbach, Kreuznach, Ladenburg, Oppenheim, Bretten, Bruchsal, Frankenthal, Pforzheim, Baden, Rastadt, u. a. geplündert und nicdergcbrannt. In die Verbindung der Gegner Ludwigs kam erst mebr Einheit, alö der Statthalter der Niederlande, Wilhelm 3, nach Entfernung der Stuarts vom Throne Großbritanniens (1688), diesen Thron bestiegen, und (1689) zu Wien die sogenannte große Allianz zwischen den Seemächten (so wurden Großbritannien und die Nieder- lande genannt), Oestreich, Spanien und Savoyen vermittelt hatte. Doch war Wilhelm größer im Kabinette,

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 410

1829 - Leipzig : Hinrichs
410 Achter Zeitraum. # allein Napoleon als König von Italien an, sondern geneh- migte auch die geschehenen Einverleibungen italienischer Lan- der (Piemonts, Gcnua's u. a.) in Frankreich, und die neuen Einrichtungen Napoleons in Lu cca, Piombino und Parma. Zugleich überließ Oestrcich an den Churfür- st c n von Bayern, der, so wie der Churfürst von Würtemborg, in diesem Frieden die Kön igswürde er- hielt: die Grafschaft Tyrol, die Fürstcnthümer Trient, Br ixen, die Markgrasschaft Burgau, den bisherigen salzburgischen Anthcil an Passau, die vorarlbergischen Länder u. a.; auck erhielt Bayern die bisherige Reichsstadt Augsburg. — Dem K6 n ige v o n W ü rt e m b erg ver- schaffte der Prcßburger Friede von Oestreich die Grafschaft Hohenberg, die Landarafschaft Nellen bürg, die Land- voigtci A lt o rf, die 5 Donau stadte, und einen Theil des Brcisgau's. An den Chur fürsten von Baden überließ Oestrcich den größten Theil des Brcisgau's mit der Orten au; auch erhielt derselbe die Stadt Kostnitz und die Commenthurei Meinau. — Für diese Verluste bekam Oestreich blos das bisherige Churfürstenthum Salz- burg mit Berchtesgaden, wogegen der Churfürst Fer- din a n d durch das von Bayern abgetretene F ü r st e n t h u m Würz bürg entschädigt ward, auf welches im Frieden die churfürstliche Würde übergetragen, so wie zugleich die Erb- lichkeit der Hochmeisterwürde des teutschen Ordens in der Person eines östreichischcn Prinzen festgesetzt ward. — Preußen wollte beim Ausbruche dieses dritten Coali- tionskriegcs seine Neutralität streng behaupten; allein die Verletzung des Anspach isch en neutralen Gebiets durch die durchziehenden französischen und bayrischen Trup- pen, und die Ankunft des Kaisers Alexander in Berlin bestimmten zuletzt den König, durch die Convention von Potsdam (3. Nov. 180o) der Coalition unter gewissen Be- dingungen sich anzuschließen. Der Minister Graf von Haug- witz ward an den Kaiser Napoleon mit Aufträgen geschickt, in welchen der König sich zur Vermittelung zwischen den kriegführenden Mächten erbot; die Schlacht bei Austerlitz veränderte aber die damalige politische Lage der Dinge, und

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 412

1829 - Leipzig : Hinrichs
412 Achter Zeitraum. trag des rheinischen Bundes (12. Jul. 1806) noch mehr überrascht. Das südliche und westliche Teutschland trennte sich durch denselben von dem nördlichen, und die Gesandten der zum Rheinbünde getretenen Fürsten (der Kö- nige von Bayern und Würtemberg; des Churfürst- Erzkanzlcrs, nunmehrigen Fü rstc n Primas; der nunmeh- rigen Großherzogevon Baden, von Berg, und von Hessen-Darmstadt; der Fürsten von Nassau-Usin- gen und Weilburg; der Fürstcn von Hohenzol- le rn-Hech ingcn und Sigmaringen; der Fürsten von Salm-Salm und Salm-Kyrburg; des Für- sten von Zsenburg-Bicstein; des Herzogs von A h r c m b c r g; dcö Fürsten von Liechtenstein und von der Lcyen) erklärten am 1. Aug. 1806 die völlige Lossa- gung ihrer Souveraine von dem tcutschen Staatskörper. Zu- gleich übergab der französische Gesandte Bacher zu Regcns- burg eine Erklärung, worin er bekannt machte: das; der Kaiser Napoleon die Würde eines Protcctors des Rheinbundes angenommen habe; daß er das Daseyn der tcutschen Reichsverfaffung nicht weiter anerkenne, dagegen aber die volle und unbeschrankte Souverainetät eines jeden der Fürsten, deren Staaten den Rest von Teutschland ausmachten. Unmittelbar darauf legte (6. Aug. 1806) der Kaiser Franz die teu t sch e Kaiser würde nieder, empfahl das Personale des Rcichskammergerichts den tcutschen Fürsten, und erklärte, daß er seine sämmtlichen tcutschen Länder von jetzt an blos nach ihrer Vereinigung mit dem östreichischen Sraatskörper betrachte; Preußen aber ward von Frank- reich veranlaßt, einen ähnlichen Bund in dem nördlichen Teu tschland zu bilden. 148. Fortsetzung. Durch die Stiftung des rheinischen Bundes, den man französischer Seits als eine Ergänzung des Preßburger Frie- dens darstellte, ward die geographische Gestalt Teutschlandö eben so, wie dessen Verfassung, verändert. Alle nicht in dem Bundcsvcrtrage genannten bisherigen reichsunmittelbaren

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 382

1829 - Leipzig : Hinrichs
382 Achter Zeitraum. und dem Kammcrhcrrn Novosiltzoff abgeschlossen, und O estre i ch trat (9. Aug.) derselben bei. Schweden nahm durch Subsidienvcrtrage, die cs mit England cinging, Thcil daran; Preußen aber war nicht zum Beitritte zu bewegen. Ocftreich schien den Hauptschlag in Italien zu'erwarten oder zu beabsichtigen. Dorthin ging der E rz y e r z o g Ka r i, welchem der Marschall Masse na mit 75,000 Mann ent- gegen gestellt ward. Aus Neapel zogen 28,000 Franzosen un- ter St. Cyr nach Obcriralien, nachdem zwischen Frankreich und Neapel (21. Sept. 1805) ein Neutralitatsvertrag abgeschlossen worden war. — Das östrcichische Heer in Teutschland befehligten der Erzherzog F c r d i n a n d (Sohn des ehemaligen Statthalters in Mailand), und Mack. Diese Massen drangen in Bayern (Sept. 1805) vor, und for- derten von dem Churfürstcn, haß er sein Heer mit dem öst- rcichischcn verbinden oder e n t l a sfc n sollte, wobei man ihm die verlangte Neutralität verweigerte, und seinen Staat mit der Strenge einer eroberten Provinz behandelte. Da ließ er seine Truppen in der Oberpfalz sich versammeln, von wo sie nach Franken aufbrachen; er selbst ging nach Würz- burg und vereinigte sich mit Napoleon. Dies thaten auch Württemberg und Baden. Napoleon selbst brach auf aus dem Lager bei Boulognc, wo er England bedroht hatte, und war bereits am 2. Oct. in Ludwigsburg. Am 3. Oct. erklärte erden Krieg. — Das Bernadottc'sche Corps und die Bayern gingen durch das neutrale anspachische Gebiet gegen die Donau, worauf Preußen *), das Anfangs seine Heere in der Nahe der rus- sischen Grenze zusammengezogen hatte, in einer Note (vom 14. Oct.) allen frühem Verbindlichkeiten gegen Frankreich ent- sagte, und durch den Vertrag v on Potsdam (3. Nov.), während Alezandcrs 1 Anwesenheit in Berlin, unter gewissen Bedingungen an dem Bunde gegen Frankreich Antheil zu nehmen versprach. Die preußischen Heere nahmen bereits im Oktober, in Verbindung mit den Sachsen und Hessen, eine *) (Lombard,) Materialien zur Gesch. der Jahre 1805 — 1807. Frkf. und Leipz. 1808. 8.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 420

1829 - Leipzig : Hinrichs
420 Achter Zeitraum. Der Churfürft von Hessen-Kassel vertauschte einige Aemtcr an Hannover, Preußen und Weimar, und erhielt dagegen den von Preußen in Besch genommenen Theil von Fulda, von welchem der Churfürst (16. Fcbr. 1816) den Titel eines Groß Herzogs von Fulda annahm. Der Groß Herzog von Hessen überließ das Hcrzogthum West- phalcn an Preußen, verzichtete auf die Souvcrainetät über Hessen-Homburg, und trat an Hessen-Kassel und Bayern einige Aemtcr ab. Dagegen erhielt er Mainz, den Kreis Alzci, die Cantone Worms und Pfeddersheim von; Spcyer- schcn Kreise, und, zugleich mit Hessen - Kassel, die Landes- hoheit über die Fürsten und Grafen von Isenburg; doch sollte Mainz (so wie Landau und Luxemburg) tcutsche Bundes- festung bleiben. — Der Landgraf von Hessen -Homburg nahm (15. Jul. 1816) den Titel eines souvera inen Land- grafen an, und erhielt eine Gcbietsvcrgrößerung durch den Canton Mcißenheim und Thcilc vom Canton Grumbach. — Der Gro ß h c r z o g v o n W c i m a r gewann, durch Vertrag mit Preußen, die Herrschaft Blanlenhayn, die niedere Graf- schaft Krannichfeld, den größten Theil des Neustadtcr Krei- ses, und einige Thüringische, Erfurtische und Fuldaische Aemtcr. —• Der Herzog vocoburg erhielt einen Be- völkerungszuwachs von 20,000 Menschen jenseits des Rheins in dem Fürstenthume Lichten b erg, und der Gro ß he r- z o g von M e ck l c n b u rg - S t r e l i tz 10,000 Menschen im ehemaligen Saardepartement, die er aber an Preußen (21. Mai Is 19) überließ, welches ihm 1 Miss. Thalcr zahlte. -— Der Landerbcstand des Herzogthums Nassau ward durch Staats- und Tauschvertrage mit dem Könige der Nie- derlande und dem Könige von Preußen wesentlich verän- dert. — Dem Herzoge von Oldenburg wurden 20,000 Einwohner in einem Landstriche jenseits des Rheins, welcher den Namen Fürstenthum Birkenfeld erhielt, die russische Herrschaft Jever, und 5000 Einwohner von Han- nover überlassen. Für die endliche Entscheidung aller in dem Bundcsver- trage zweifelhaft gebliebenen Gegenstände über die inncrn und äußern Verhältnisse Tcutschlands ward — nach den

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 279

1829 - Leipzig : Hinrichs
Deutschland untcf Ferdinand 2 dis zum westph. Frieden. 27v verschaffte demselben die säcularisirte Abtei Hirsch selb und einen Theil der Grafschaft Schauenburg. — Außerdem wurde für das pfälzische Haus eine achte Ehurwürde errichtet, und Karl Ludwig, der Sohn des geachteten Friedrichs 5, in der Unterpfalz h erg este llt, so wie auch sehr viele andere teutsche Fürsten (Wirtem- berg, Baden- Durlach, Nassau, Isenburg, Wal- d c ck rc.) wieder zu dem Besitze ihrer Länder gelangten. — Da noch überdies den tculschcn Rcichsständen die Landes- und Territocialhoheit und zugleich das Recht zuge- sichcrt ward, unter sich selbst und mit auswärtigen Mächten Bündnisse — nur nicht gegen Kaiser, Reich und gegen den Landfrieden — a bzus chließen; so ward seit dieser Zeit der Unterschied zwischen unmittelbaren und mittelba- ren Ständen in Teutschland wichtig und bedeutend. Je höher aber seit diesem Frieden das Ansehen der vorzüglichsten teutschen Reichsfürsten stieg, und je mehr sich nun in Teutsch- land ein kräftiges Leben in Hinsicht auf Cultur, Aufklärung pnd Gewerbsfteiß regte; desto größere Summen kosteten auch seit dieser Zeit die Hofhaltungen der Fürsten und die stehenden Heere, und desto mehr verloren die ehemals beinahe ganz unabhängigen Städte an ihren Vorrechten; ja viele freie Städte kamen seit dieser Zeit ganz unter die Ge- walt benachbarter Fürsten; so Erfurt, Braun schweig, Münster u.a. Von dem mächtigen hanseatischen Bunde blieben blos noch drei, Hamburg, Bremen und Lübeck, durch Erneuerung ihrer ehemaligen Verbindung, näher vereint. Guil. Hyac. Bougeant, histoire des guerres et des négociations, qui précédèrent le traité de West- plialie, composée sur les mémoires du Comte d’Avoux. 3 T. Paris, 1727 sqq. 4. (N. E. 6 T. 1751. 8.) — Deutsch, mit Anmerk, von Fr. Eberh. Rambach. 4 Thle. Halle, 1758 jf. 8. 3- Ehsiph. Krause, Lehrb. der Gesch. des Zojahrigen Krie/ ges und des westphäl. Friedens. Halle, 1782. 8. Fr. S ch i l l e r, Gesch. des Zojàhrigen Krieges. 2 Thle. N. A. Leipz. 1802. 8. 3. Steph. P ü l t e r, Gesch. des westph. Friedens. G5tt. 1795. 8.
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