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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 107

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Barern. 107 Hessen, Großherzogthum Hessen, Dänemark wegen Holstein und Lauenburg, Niederlande wegen des Großherzogthums Luxemburg; Gesammtstimmen: die großherzogl. und Herzog!, sächsischen. Hauser; Braunschweig und Nassau; Mecklenburg-Schwerin und Strelitz; Holstein-Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg; Hghen- zollern, Liechtenstein, Reuß, Schauenburg-Lippe, Lippe und Wal- deck; die freien Städte Lübeck, Frankfurt, Bremen und Hamburg. Nach der von der Bundesmilitaircommission festgesetzten Einthei- lung beträgt das Bundesheer im Frieden 295,685 Mann mit 612 Geschützen. Die Bundeöfestungen sind: Mainz, Landau und Luxemburg. I. Die dem Kaiser von Oestreich gehörenden Länder Teutschlands sind: das Erzherzogthum Oestreich, das Herzogthum Steiermark, der größte Theil des Königreichs Jllyrien (die ehe- maligen Herzogthümer Kärnthen und Krain und die gefürstete Grafschaft Görz), die gef. Grafschaft Tirol mit den Vorarlbergi- schen Herrschaften und mit Ausschluß von Weiler; das Königreich Böhmen, die Markgrafschast Mahren mit dem östreichischen An- theil an Schlesien und dem galizischen Herzogthume Auschwitz mit Zator; s. tz. 9. Ii. Die dem Könige von Preußen gehörenden Länder Teutschlands sind: die Provinzen Brandenburg, Pommern, Schle- sien, Sachsen, Westphalen, Rheinprovinz; s. §. 8. Iii. Das Königreich Baiern enthält 13824 lh M. mit 4,037,000 Einwohnern, unter denen 2,880,000 Katholiken, 1,094,000 Evangelische. -— Wissenschaftlicher und Kunstfleiß blü- hen immer höher auf, für sie sorgen 3 Universitäten zu München, Würzburg, Erlangen;, 7 Lyceen, 18 Gymnasien, 21 Progymnasien, 35 Borbereitungs -, 16 Studienschulen, 2 Realinstitute, 5394 Volksschulen; die Akademie der Wissenschaften und die Akademie der bildenden Künste. Zahlreiche Fabriken von Leder, Tuch, Band, Kattun, Musselin, Batist, Leinwand, Metallwaaren rc. in Augsburg, Nürnberg, Fürth, Schwabach, München, Erlangen, Hof rc. be- günstigen den vorzüglich auf der Donau beträchtlichen Handel. — Das Königreich hat eine durch die Re ichs stände (Reichsräthe und Abgeordnete) in Hinsicht auf Gesetze und Abgaben beschränkte Verfassung. Der Erbkönig istludwig. Staatsausgabe 1829: 29,132,260 Fl.; die S ta als sch uld en 123,377,675 Fl. Kriegsmacht im Frieden 53,594, im Kriege 55,224, Dienst- thuende 19,540, das Bundescontingent 35,800 Mann. Das Königreichs ist in 8 Kreise getheilt, die 208 Städte, 410 M fl., 23,462 Dörfer und Weiler enthalten. 1) Der Jsarkreis mit der Haupt- und Residenzstadt des Königs Münches an der 2far, 6 Vorstädte, 05,718e. mit einem prächtigen

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 119

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Heffrn. Sachsen - Weimar. In- der Seemen, 2122 E. Weinbau, Salzsied., Eisenwerk, Glashütte. Lauterbach auf dem Vogclberg und an der Ältfell, 2836 E. Schlitz an der Altfell,. 2856 E. 3) Die Provinz Rh ein Hessen auf dem linken Rhcknnfcr, wo die Hst. Mainz der M. des Main in den Rhein gegenüber, über den eine Schiffbrücke führt, 31,000 E. Fest, (eine deutsche Bundcsfestung, in der das Besatzungsrecht zwischen Oestreich und Preußen gemeinschaft- lich ist), Domkirche, 27platze, Sammlung römischeraltcrthümer, Lyceum, Schifffahrt, Wasser-Diligence bis Cöln, Handel; dabei Kastel, Fest, und Stadt, Mainz gegenüber, 1908 E. und der Mfl. K o sth cim am Rhein. Die St. Bingen an der M. der Nahe in den Rhein, in dem der Mausethurm und das binger Loch. Alz ei an der Sclzbach, 3300 E. Leinen-, Strumpf-, Leders. Worms am Rhein, 7600 E. Weinbau (unsrer lieben Frauen Milch), Donikirchc, Bibclgcs., Schifffahrt, ^Ta- baksf. Oppenheim am Rhein, über den eine fliegende Brücke führt. Die Mfl. Nierstein am Rhein, Weinbau, so wie in Laubenheim und Bodenheim. X. Das königl. dänische Herzogthum Holstein mit L a u e n b u r g, s. §. 12. Xi. Das Großherzogthum Luxemburg des Königs der Niederlande, s. §. 6. Xii. Das Großherzogthum Sachsen - Weimar enthalt 68 □ M. mit 230,000 Einwohnern in 31 St., 12mss. und 608 Dörfern. Außer den Evangelischen findet man 10,000 Katholiken und 1231 Juden. Die geistige Bildung beför^rrn die Universität zu Jena, 3 Gymnasien, 69 Bürger- ünd 542 Land- schulen, 2 Schullehrerseminarien und 1 Zeichenakademie. Landes- herr ist der Großherzog Karl Friedrich, der mit den Land- standen die Gesetzgebung theilt. Einkünfte 1,875,000 Fl. Staatsschulden 6,296,000 Fl. Militair 2164 Mann. Der Großherzog ist das Haupt der sächsisch-ernestinischen Hauser, hat mit ihnen die 12te Stelle in der Bundesversammlung, eine eigene Stimme im Plenum, und stellt als Contingent 2010 Mann. Das Land ist in die Fürstenthümer Weimar und Eisenach getheilt. 1) Das Fürstcnthum Weimar, wo die Hst. gl. N. an der Ilm, 10,000 E. Residenz, Sitz der Landcscollegicn, schönes Schloß, großherzogl. Bibliothek, Gymnasium, Bürgerschule, Landschullehrersemi- narium, Theater; gcograph. Institut; Spielkarten-, Mctallwaarenf. Die St. Jena an der Saale, 5000 E. Univ. mit trefflichen klinischen Anstalten, Bibliothek, botan. Garten, Sternwarte, Oberappellationsgc- richt für die großherzogl. und hcrzogl. sächs. und fürstl. schwarzburg. und reuß. Staaten; Bleiweißf., Baumwollcnspinn., Meerrettig- und Weinbau. Apolda 3218 E. Strumpfs. Ilmenau an der Ilm, 2200e. Porzclanf., Bicrbr., Eisenhammers Neustadt an der Orla 4000 E. Schloß, Wollf., Bergbau. Weida am Fl. gl. N., 3350 E. Wollf., Färb., Papiermühle mit Preßspanbcrcit. 2) Das Fürstcnthum Eisenach mit der Hst. gl. N. an der M. der Hörscl in die Nesse, 8400 E. Gymnasium, Schullehrcrscminar, wichtige Fabr., Walkererde. In der Nahe das Bergschloß Wartburg. Die St. Kreuzburg an der Werra, Salzwerk. Ruhla (halb zu

3. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

4. Das Mittelalter - S. 212

1896 - Bamberg : Buchner
212 - Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that. Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt. Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen. Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen

5. Das Mittelalter - S. 213

1896 - Bamberg : Buchner
213 - Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft. ^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben. Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten. In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen. Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 281

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281 gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un- terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo- pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran- denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung, ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach- drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe- gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen; nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen. Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein- verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest- reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang, mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12. Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen ' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 282

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Kettraum. 1*62 von Savoyen und der Markgraf Ludwig von Baden führten darauf den Krieg in Ungarn mit so großem Erfolge für Oestreich, daß nicht nur der Fürst von Siebenbür- gen, Ab affi, (27. Oct. 1687) dem Kaiser als Vasall sich unterwarf, wogegen Leopold die Vorrechte und Freiheiten der Siebenbürgen anerkannte; sondern auch die ungarischen Stände zu Prcßburg (3!. Oct. 1687) auf ihr Wahlrecht ver- zichteten, und Ungarn in ein Erbreich des östreichischen Hauses verwandelt ward, und daß,' nach Eugens großem Siege bei Zentha (11. Scpt. 1697), im Frieden zu Carlowitz (26. Jan. 1699), welchen Leopold mit der Pforte abfchloß, ganz Ungarn mit Siebenbürgen und Slavonien in Oesircichs Besitze blieb. Bevor aber dieser Türkenkricg begann, riß Ludwig 14 durch seine sogenannten R c u n i o n è ka m m e r n mehrere an- geblich ehemals zu Lothringen und Elsaß gehörige Lander, und selbst Strasburg (1681) mitten im Frieden an sich, und Leopold, durch den ausgebrochencn Türkenkrieg be- schäftigt, mußte seinem Schwager wirklich (1684) alle bis zum 1. Aug. 1681 besetzte Ocrtcr überlasten. — Nach dem Erlöschen der churpfälzisch -simmerschcn Linie (1685) erneuerte Ludwig den Krieg, indem ec selbst viele pfälzische Landcs- striche zu der Allodialherrschaft rechnete, die er für die Her- zogin von Orleans, Schwester des verstorbenen Churfürsten, in Anspruch nahm. Auf Befehl des französischen Kricgs- ministcrs Louvois wurden besonders die Rheingegenden furchtbar verheert, und Speyer, Worms, Heidelberg, Mannheim, Offenbach, Kreuznach, Ladenburg, Oppenheim, Bretten, Bruchsal, Frankenthal, Pforzheim, Baden, Rastadt, u. a. geplündert und nicdergcbrannt. In die Verbindung der Gegner Ludwigs kam erst mebr Einheit, alö der Statthalter der Niederlande, Wilhelm 3, nach Entfernung der Stuarts vom Throne Großbritanniens (1688), diesen Thron bestiegen, und (1689) zu Wien die sogenannte große Allianz zwischen den Seemächten (so wurden Großbritannien und die Nieder- lande genannt), Oestreich, Spanien und Savoyen vermittelt hatte. Doch war Wilhelm größer im Kabinette,

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 290

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 200 Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3 ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea- pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da- gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes, das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch- ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er- löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei- ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten. Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun- desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un- glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst- reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. — Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740) Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte. Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr, als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 353

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland unter Karharirra 2. 353 132. Rußland unter Katharina 2. Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha- rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei- fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem- jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's, welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat. Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski, brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf- lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei- lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin- den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut- sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er- klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be- schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779), dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu- tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr- schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß- land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien, welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat. Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be- fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23
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