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erlauben zu drfen. Kein Frstenthron stand mehr fest. Um die Kontinentalsperre strenger handhaben zu knnen, verleibte der Kaiser Holland als Anschwemmung der franzsischen Flsse" seinem Reiche ein. Oldenburg, Hamburg und Lbeck erfuhren das gleiche Schicksal. Als der Papst sich nicht in allen Stcken Napoleon fgen wollte, lie dieser ihn nach Frankreich in die Gefangenschaft abfhren und zog auch den Kirchen-st etat an sich. Damals wurde selbst Rom eine franzsische Stadt. Frankreich reichte von den Pyrenen und dem Tiber bis zur Nord- und Ostsee.
Nur eins fehlte Napoleon an feinem Glck: er hatte keinen Nachkommen; denn seine Ehe mit Joseph ine war kinderlos geblieben. Darum lie er sich von ihr scheiden und fhrte Marie Luise, die Tochter des Kaisers Franz, als Gemahlin heim. Durch diese Verbindung mit dem att-gesehensten Herrscherhause hoffte er den eigenen Thron noch zu befestigen. Als ihm die Gattin im folgenden Jahre einen Sohn schenkte, verlieh er dem Knblein in der Wiege den Titel König von Rom."
6. Das Groherzogtum Frankfurt. Eine gewaltige nderung brachte das Jahr 1810 fr Frankfurt. Regens brg fiel an Bayern. Dafr tauschte Dalberg die Frstentmer Hanau und Fulda ein. Der neue Staat hie das Groherzogtum Frankfurt. Er wurde gauz nach franzsischem Muster eingerichtet und in vier Departements eingeteilt. Jedes von ihnen erhielt einen Prfekten, jede Gemeinde wurde von einem Maire verwaltet. Maire von Frankfurt war Gniollett. Der Groherzog residierte in Aschaffenburg.
Napoleon hatte von jeher einen Ha auf Frankfurt gehabt; denn die Frankfurter Kaufleute wuten die Kontinentalsperre zu umgehen und hatten viele englische Waren auf Lager. Da befahl er, es sollten alle englischen Jndustrieerzeugnisse in Frankfurt verbrannt werden. Wirklich wurden auch auf der Pfingstweide von franzsischen Soldaten englische Waren unter den Klngen der Militrmusik den Flammen bergeben. Es waren aber meist wertlose Dinge, denn die klugen Handelsherrn hatten den Offizier bestochen, der ihre Lden und Gewlbe durchsuchen lie.
Die Steuern stiegen zu jener Zeit immer hher, und die Einquartierung nahm kein Ende. Zum russischen Kriege 1812 stellte Frankfurt 1800 Soldaten, von denen nur 60 zurckkamen; und als 1813 drauen der Freiheitskampf begann, mute es fr den fremden Eroberer abermals 1600 Mann ausrsten. Zwar versuchte Dalberg, seinen Untertanen die Lasten nach Krften zu erleichtern; aber er war den Befehlen seines Herrn gegen-ber machtlos.
Viii. Napoleons Fug nach Nustland. \S\2.
1. Die Ursachen. Seit 1807 waren Napoleon und Alexander von Rußland Freunde; aber das gute Verhltnis zwischen beiden dauerte nicht lange. Der Zar sah ein, da die Kontinentalsperre seinem Reiche einen gewaltigen Schaden brachte, und erleichterte deshalb die Einfuhr englischer
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wohnten. Für die, welche ihre Herrschaft über mehrere Gaue ausdehnten, kam im 12. Jahrhundert die Bezeichnung Landgrafen auf; die von der Wartburg wurden z. B. Landgrafen von Thüringen. Burgherren mit besonderer militärischer Stellung erhielten den Namen Burggrafen. Gräfliche Unterbeamte hießen Zentgrafen oder vicarii (Stellvertreter).
Die Bewohner standen zu den Grafen in verschiedenem rechtlichem Verhältnis. Es gab Freie, die nur der Gerichts- und Militärhoheit des Laudesherru unterstanden; andere waren abhängige Zinsleute und zu verschiedenen Abgaben verpflichtet, wieder andere Vasallen, die nur persönliche Dienste zu leisten hatten. Diese Unterschiede wurden aber durch das Bestreben der Fürsten, alle Bewohuer durch Auslegung von Stenern in das Verhältnis der Abhängigkeit zu bringen, nach und nach ausgeglichen. Die Grafen selbst standen teils direkt unter dem Könige, teils erhielten sie ihre Herrschaft von Fürsten, namentlich geistlichen, als Lehen.
Neben den weltlichen Herren gelangten auch die Kirchenfürsten zu selbständiger Herrschaft. Erzbischöfe, Bischöfe und viele Äbte wurden ebenso wie die Grafen Territorialherren; so entwickelte sich das geistliche Fürstentum. Ihre Inhaber hielten wie die weltlichen Fürsten einen glänzenden Hof, verfügten über eine große Anzahl von Rittern und führten oft auf eigene Hand Fehden. Etliche besaßen gleichzeitig auch weltliche Herrschaften. So war der Erzbischof von Köln Herzog von Westfalen.
Im ganzen gab es am Ende des 14. Jahrhunderts folgende Herrschaften:
I. Weltliche Gebiete: 1 Königreich (Böhmen), 20 Herzogtümer, 3 Pfalzgrafschaften, 6 Landgraffchaften, 10 Markgraf-fchaften, 4 Burggrafschaften, 2 Fürstentümer, 94 Grafschaften, 48 Herrschaften, 59 Reichsstädte.
Ii. Geistliche Gebiete: 7 Erzbistümer, 41 Bistümer, 16 Abteien, 2 Propsteien, 1 Ordensland (Preußen).
Die hervorragendsten unter den deutschen Fürsten waren die sieben Kurfürsten, die den Kaiser zu wählen hatten. Ihnen lag die Beratung aller Reichsangelegenheiten ob, sie stellten also gleichsam die Reichsgewalt dar, so daß Deutschland in Wirklichkeit keine Monarchie mehr, sondern eine Oligarchie (eine Herrschaft weniger) von 7 Kurfürsten war. Ihre Rechte wurden in dem Reichsgesetz der „G o l d n e n Bull e", das 1356 unter
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heim, Paderborn und Münster und mehrere Reichsstädte, mußte aber erfahren, daß die katholischen Westfalen der Unterordnung unter das protestantische Preußen widerstrebten. Bayern bekam neben verschiedenen Abteien und Reichsstädten z. B. die Bistümer Bamberg und Würzburg und dehnte damit seine Grenzen bis an die thüringischen Staaten aus. Württemberg wurde durch zahlreiche schwäbische Reichsstädte abgefunden. Baden gewann für seinen Verlust ungefähr das achtfache, z. B. die rechtsrheinischen Gebiete der Bistümer Konstanz, Basel, Straßburg, Speyer und sieben Reichsstädte und begann damit sich auf denjenigen Umfang abzurunden, den es heute hat. Württemberg, Baden, wie auch Heffen-Kaffel trugen außerdem die Kurwürde davon. Es war natürlich, daß solche Zuwendungen zu Dankbarkeit gegen Napoleon verpflichteten.
In den linksrheinischen Gebieten kehrte durch das französische Regiment eine neue Ordnung ein, die von den Einwohnern auch ersehnt wurde. Alte überlebte Rechtsverhältnisse mit mancherlei Fronen und Lasten verschwanden, und die Räuberbauden, die bei der früheren Buutscheckigkeit der Besitzverhältnisse ohne Mühe ihr unsauberes Handwerk hatten treiben können, fielen der französischen Polizei in die Hände. Die Bewohner waren also von dem Wechsel der Herrschaft zumeist recht befriedigt.
Wenn nun auch die Aufteilung deutscher Staaten das Reich, soweit ein solches noch bestand, vollends vernichtete und leider nur im Juteresse fürstlicher Sonderbestrebungen, nicht in dem der Nation erfolgte, so war sie doch eine Notwendigkeit und eine Wohltat. Was deutschen Fürsten und Staatsmännern schwerlich gelungen wäre, vollbrachte Napoleon in kurzer Zeit. „Eine Riesenmasse alten Gerümpels hat er über den Haufen geworfen, vermorschte Throne, überlebte Staatsformen, wacklig und rostig gewordene Staatsmafchineu. Er war der Totengräber des alten Europa und insbesondere der Totengräber des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Schon dadurch ist er wider Willen unseres Volkes größter Wohltäter geworden." (S ch r e ck en b a ch.)
«!) Rheinbund und Auflösung des Reiches.
Neuer Ländertausch erfolgte, als Napoleon 1805 nach einem unaufhaltsamen Siegeszuge au der Donau abwärts in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz Österreich abermals niedergeworfen und ihm schwere Friedensbedingungen auserlegt hatte. Er wollte
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