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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 64

1895 - Straßburg : Heitz
64 V. Der Kreis R a p p o l ts w e ile r. 61,800 Einwohner, 459 □ km. 1. Die Stadt Nnppoltsweiler ^ [Ribeauville] (5900 Einw.) liegt am Eingang des reizenden Strengbachthales, durch welches die ' Straße von Colmar nach Markirch zieht. Im oberen Teile der Stadt, auf einer Anhöhe, lag das Schloß der ehe- maligen Grafen von Rappoltstein. Ueberragt wird die Stadt von den Ruinen der drei Schlösser: Giersberg, Ulrichsburg und Hohrappoltstein, Sitz der mächtigen Grafen von Rappoltstein, bevor sie ihren Aufenthalt in das schon erwähnte Schloß verlegten. Von den zahlreichen Klöstern, welche sich vor Zeiten auf dem Gebiete der Stadt befanden, besteht nur noch das Augustinerkloster, welches gegenwärtig dem Orden der Schwestern der „Vorsehung" angehört. Erziehnngs- anstatt für juuge Mädchen. Der Herrengarten, vor dem östlichen Ein- gange der Stadt, ist eine schöne schattige Anlage, die von Eberhard von Rappoltstein 1617 angelegt wurde. — In einem kleinen Seitenthale, 3 km von der Stadt, rechts der Markircher Straße, liegt der berühmte Wallfahrtsort Dusenbach, der kürzlich wieder ausgebaut wurde. Die h. Maria von Dusenbach war die Patronin der Musikanten im Elsaß, daher der Patronstag hier noch der P s e i f e r s ta g genannt wird. Die Grafen von Rappoltstein waren die Pfeifer- könige, d. h. die Schutzherren der außerhalb der Ge- setze stehenden Zunft.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 72

1895 - Straßburg : Heitz
wein ist sehr bedeutend. Unweit der Stadt die Ruinen der Schlösser Andlau, Spesbnrg und Landsberg. In dem Barrer oder St. Ulrichsthale sixd zwei Badeanstalten, wovon die vordere, auf eiver Anhöhe sehr hübsch gelegen, der Bühl heißt. Sie werden während des Sommers stark besucht. Au dl au (1700 Einw.), am Flusse und am Ein- . gange des Thüles gleichen Namens, hat eine prächtige ehemalige Stiftskirche, eine Wollspinnerei mit Für- berei, Getreide-, Oel- und Sägemühlen. — Die Umgegend hat guteu Weinwuchs. Dambach (2800 Einw.), altertümliches Städtchen. Die Gemeinde betreibt fast ausschließlich Weinbau. Oberhalb des Ortes die Ruine Bernstein. Station der Linie Zabern-Schlettstadt. .Ii. Der Kreis Erstein. 61,700 Einwohner. 498 □ km. 1. Erstein* (4800 Einw.), an der Jll und an der Eisenbahnlinie Straßburg-Basel, treibt großen Acker- bau und besitzt eine Wollspinnerei, Gerbereien, Ziegel- brennereien und Mühleu. Starker Tabakbau. Straßen- bahn, die die Verbindung der Eisenbahnlinie und der Straßenbahn Straßburg-Markolsheim herstellt. 2. Benfeld (2300 Einw.), ebenfalls an der Jll und der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Bafel, treibt, wie Erstdn, Ackerbau und hat Färbereien, Ziegelhütten und eine Kaltwasserheilanstalt. In der Umgegend gleichfalls starker Tabakbau.

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 87

1895 - Straßburg : Heitz
87 und Rebbau. Dennoch findet man daselbst Bier- brauereien, Buchdruckerei, Färbereien, Hutfabrikeu, Mühlen, Gerbereien und Ziegeleien. Lembach (1430 Einw.), an der Straße von Weißenburg nach Bitsch. Nördlich liegen unweit der Grenze die Ruinen Fleckenstein, Löweustein, Hohen- bürg und Frönsburg. Obersteinbach (560 Eirtw.), gleichfalls an der Straße Weißenburg-Bitsch. Nördlich die Ruine des .in der deutschen Heldensage hochberühmten Wasgeu- steiues. Oberhalb des Ortes die Ruine Klein-Arnsburg. 2. Lauter-bürg (1570 Eiuw.), 20 km von Weißenburg, an der Lauter, die hier die Grenze nach Bayern bildet und sich zwei Stunden unterhalb bei Neuburg in den Rhein ergießt, und an der Eisen- bahnlinie Straßburg-Lanterburg (Germersheim), hat eine Tabakmanufaktur und eine Mühle. Präporaudeu- schule. 3. Selz (1660 Einw.), in der Nähe des Rheins am Zusammenflusse der Sauer und des Selzbaches und an der Eisenbahnlinie Straßburg-Lauterburg und der Eisenbahn nach Walburg, hat eine berühmte Orgelfabrik, eine Mühle und Ziegelbütten. 4. S u l z - u u t e r m - W a l d (1560 Einw.), an der Eisenbahnlinie Straßburg-Weißenburg, hat eine Pe- troleumraffinerie. Der Betrieb der dortigen Salzquelle ist längst eingestellt. Lobsann (330 Einw.), nordwestlich von Sulz, b?t eine Aspbaltgrube.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 91

1895 - Straßburg : Heitz
91 sauren Kali, Potasche, Schwefelsäure und Salzsäure betrieben. An sonstigen industriellen Anstalten sind noch vor- Händen: Färbereien, Bierbrauereien, Seifenfabriken, eine Wollspinnerei, eine Tuch- und Kalikofabrik und eine Gerberei mit Lohmühle. Ju Pfaffenhofen (1350 .Einw.), an der Eisenbahnlinie Zabern-Hagenau, herrscht viel In- dustne und Handel. Steinbruche, Gerbereien, Thon- Warenfabriken, Färbereien und eine Bleiche. Ingweiler* (2250 Einw.), mehrere große Brane- reien, Ziegeleien und Bleichen, auch sonst gewerb- reiches Dorf, das mit Buchsweiler durch eine Eisen- bahn verbunden werden -fall. 4. Lützel st ein (920 Einw.), ehemals kleine Bergfestung, die einen Vogesenübergang deckte. Nord- östlich liegt Lichtenberg (1060 Einw.), über- ragt von den Ruinen der ehemaligen kleinen Festung Lichtenberg, die eine Straße nach Lothringen be- herrschte. Neuweiler (1380 Einw.), mit schöner (kath.) romanischer Kirche St. Peter und Paul und der spät- romanischen (Protest.) Kirche St. Adelphi. Ziegelei, Rotweinbau. Das Städtchen wird überragt von der Ruine Herrenstein. 5. D r u l i n g e n (500 Einw.), au der Straße von Pfalzburg nach Saargemüud, treibt Ackerbau und Viehzucht. Ottweiler (305 Einw.), in der Nähe von Drnlingen, hat Gerbereien.

5. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

6. Das Deutsche Reich - S. 108

1901 - Langensalza : Beyer
108 I - Abschnitt, Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. sonders Wein-, Obst-, Gemüse-, Hopfen- und Tabakbau betrieben. Die Hälfte der Bevölkerung findet durch die Landwirtschaft Beschäftigung und Erwerb. Infolge der ausgedehnten Waldungen, die fast ein Drittel der Bodenfläche einnehmen, ist auch die Forstwirtschaft weit verbreitet. — Neben der Land- und Forstwirtschaft steht auch die Gewerbthätigkeit in hoher Blüte. Da Bayern an Bodenschätzen und Rohmaterialien nicht sehr reich ist, so hat sich das Großgewerbe zumeist in den größeren Städten des Landes entfaltet, da die günstige Lage und die günstigen Verkehrsverhält- nisse dieser Orte das Aufblühen der Industrie förderten. Diese großen Städte bilden daher auch die Mittelpunkte der bayrischen Jndustriebezirke. Nürnberg ist berühmt geworden durch seine Spiel- und Galanteriewaaren, durch seine Bleistifte und Lebkuchen. München und Regeusburg sind Sitze der bayrischen Eisenindustrie; die Webindustrie wird besonders betrieben in Augsburg, Bamberg. Hof und Kaiserslautern. Glas-, Porzellan- und Stein- gutwaren liefert Pasfau; Amberg ist Hauptplatz der bayrischen Gewehr- fabrikation; Aschaffenburg ist bekannt durch seine Papiere und Schweinfurt durch seine Farben. In ausgedehntem Maße wird die Bierbrauerei be- trieben. Berühmte Bierstädte sind Kulmbach, Hof, Würzburg, Erlangen, Nürnberg und München. f) Bewohner: Die Bevölkerung Bayerns gehört drei Volksstämmen an, die sich durch Muudart, Sitte, Tracht und Wesen von einander unter- scheiden. Den Süden und Osten des Hauptlaudes habeu die Bayern besiedelt; im westlichen Teile haben sich die Schwaben niedergelassen, während das Maingebiet und die Pfalz von Franken bewohnt wird. g) Si edelungen: Die einzelnen Teile Bayerns sind verschieden be- siedelt. Am geringsten besiedelt ist der südlichste Teil Bayerns. Die ge- birgige Beschaffenheit der Gegend, die Rauheit des Klimas und die geringe Fruchtbarkeit des Bodens luden nicht zur Ansiedelung ein; die ausgedehnten Waldungen, die zahlreichen Seen und die weiten Moorflächen verhinderten vielfach eine reiche Besiedelung. Am dichtesten besiedelt ist die Pfalz; denn sie erfreut sich des mildesten Klimas und der größten Fruchtbarkeit. Die Erwerbsverhältnisfe sind in der Pfalz sehr günstige. Ziemlich dicht besiedelt ist auch das Maingebiet. Die Gegenden Bayerns, die durch ein mildes Klima und durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet sind und in denen sich eine lebhafte Industrie entwickelt hat, sind dichter besiedelt als die rauhen, wenig ergiebigen und industriearmen Landesteile. In den bayrischen Jndustriebezirkeu und Frucht- auen finden wir darum auch Bayerns Groß- und Mittelstädte: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Bamberg, Kaiserslautern, Regens- bürg, Hof, Pasfau, Landshut, Amberg. Erlangen. Speyer. 4. Warum können wir Bayern als die süddeutsche Bormacht bezeichnen? Unter allen Staaten Süddeutschlands ist das Königreich Bayern der größte, sowohl im Hinblick auf seinen Flächengehalt, als auch iu Rücksicht auf seine Bevölkerungszahl.

7. Das Deutsche Reich - S. 110

1901 - Langensalza : Beyer
110 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. 2. Woher hat das Land wohl seinen eigentümlichen Namen erhalten? Das alte Herzogtum Schwaben war im Lause der Zeiten in zahlreiche kleine geistliche und weltliche Gebiete zerstückelt worden. Viele Gebiete waren von den Schwabenherzögen den Lehensleuten als Lehen übergeben worden; zahlreiche Städte waren Reichsstädte geworden. Die Lehensleute erlangten später Unabhängkeit und Selbständigkeit. Einer von diesen Grafen hatte sich in der Nähe von Stuttgart auf dem Rotberge eine Stammburg gebaut, die er „Wirtineberg" nannte. Die Grafen von Wirtineberg breiteten ihre Herrschaft weiter aus und gründeten die Grafschaft Wirtineberg, aus der sich später ein Herzogtum, dann ein Kurfürstentum entwickelt hat. Im Anfange des 19. Jahrhunderts wurde das Land zum Königreich erhoben. Der Name Wirtineberg wurde im Laufe der Jahrhundete zunächst in Wirten- berg, später Württemberg umgewandelt. 3. Umfaßt das Königreich Württemberg alle Teile des alten Schwabenlandes? Das Königreich Württemberg, das aus dem alten Schwabenlande sich entwickelt hat, umfaßt nicht alle Teile desselben. Nach Osten, Süden und Westen hin reicht es lange nicht so weit als das alte Schwabenland; nach Norden hin dagegen hat es seine Grenzen über das Gebiet des alten Schwabenlandes hinausgestreckt. Während das Schwabenland zwischen Bayern, Franken und Lothringen und Burgund gelegen war, wird das Königreich Württemberg heutzutage von Bayern und Baden umschlossen. Es reicht nach Süden hin bis an den Bodensee, nach Osten hin bis zur Jller und zur Frankenhöhe, nach Norden hin bis zur Tauber und nach Westen hin bis zum Schwarzwald. Infolge seiner Lage und Ausdehnung hat es nicht an allen Landschaften Süddeutschlands Anteil. Sein südöstlicher Teil gehört dem deutschen Alpenvorlands an, während der nordöstliche Teil in das fränkische Stufenland hinüberreicht. Der Hauptteil Württembergs breitet sich im schwäbischen Stufenlande aus. 4. Was ergiebt sich aus der Lage und Ausdehnung Württem- bergs für die natürlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse? a) Hinsichtlich der Bodengestaltung Württembergs lassen sich vier natürliche Gebiete unterscheiden. Zwischen Bodensee und Donan breiter sich die oberschwäbische Hochebene aus, welche ein Teil der oberdeutschen Hoch- fläche ist. Nach Norden hin wird diese von dem Juragebirge abgeschlossen, das von den Bewohnern als rauhe Alb bezeichnet wird. Der schwäbische Iura steigt ans dem Donanthal sanft zu einer Hochebene empor, während er nach dem Neckarthale steil wie eine Mauer abfällt. Er zieht sich von Südwesten nach Nordosten quer durch das Württemberger Land und scheidet die oberschwäbische Hochebene von dem schwäbischen Stufeulande, dem der

8. Das Deutsche Reich - S. 123

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 123 Fürsorge der bayrischen Fürsten, die München besonders zum Mittelpunkte der Kunst und Wissenschaft machten. München ist dadurch zu einer Pracht- stadt geworden, wie aus den zahlreichen schönen Gebänden und Denkmälern ersichtlich ist. (Universität, Pinakothek, Glyptothek, Ruhmeshalle. Bavaria u. s. w.) Die Hauptstadt Württembergs ist Stuttgart, in einem weiten Seiten- thale des Neckars gelegen. Stuttgart kann sich zwar mit München Hinsicht- lich seiner Größe und seiner Kunstbauten nicht messen. Es ist noch nicht halb so groß als München (176 000, ungefähr fünfmal so groß als Alten- bürg). Es übertrifft aber München durch seine Naturschönheiten. Lage in einem weiten Thalkessel, der von wein- und waldreichen Bergen eingeschlossen wird. Badens Hauptstadt ist Karlsruhe, mitten in der Rheinebene gelegen. Hinsichtlich seiner Größe bleibt es weit hinter München und Stuttgart zurück; denn es zählt nur 96 v00 Einwohner. Wie München ist es eine Pflegstätte der Wissenschaft, Kunst und des Kunstgewerbes. Karlsruhe zeichnet sich be- sonders durch seine eigenartige Anlage und durch die Regelmäßigkeit seiner Straßen aus. Von der prächtigen Residenz, die von herrlichen Anlagen umsäumt wird, ziehen die Straßen fächerförmig nach Südwesten, Süden und Südosten und werden von einer Querstraße durchschnitten. Straßburg an der Jll ist die Hauptstadt des Reichslaudes. Hin- sichtlich der Größe kommt es ungefähr Stuttgart gleich. (150 000). Seine Größe verdankt es seiner günstigen geographischen Lage. Unter den zahl- reichen altertümlichen Gebäuden ragt hervor das Straßburger Münster. Die Hauptstadt des Großherzogtums Hessen ist Darmstadt, das durch die Fürsorge seiner Fürsten zu einer prächtigen Residenzstadt aufgeblüht ist. Hinsichtlich seiner Größe ist Darmstadt die kleinste unter den süddeutschen Residenzen. (72 000 — zweimal so groß als Altenburg.) b) Industrie- und Handelsstädte Süddeutschlands. In Bayern sind als Handels- und Industriestädte berühmt: Augsburg am Lech durch seine Web- und Metallwaren (89 000 Einwohner.) — Nürnberg (260000 an der Pegnitz, die erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns. (Maschinen Bleistifte, Spielwaren n. f. w.) — Fürth (54 000) an der Rednitz ist be- sonders berühmt durch seine Metall- und Glaswaren. In Regensburg an der Donau hat sich besonders die Eisenindustrie entwickelt; Amberg in der Oberpfalz ist bekannt durch seiue Gewehrfabrik. Hof durch seine blühende Textilindustrie, Kaiserslauteru durch seine Tabakindustrie u. s. w. Wichtige Handelsplätze sind außerdem Lindau, Kempten a. d. Jll, Straubing und Passau a. d. Donau, Bamberg, Würzburg und Aschaffeuburg a. Main, Speier und Ludwigshafen am Rhein. Als Bierstädte sind besonders zu erwähnen: München, Erlangen, Nürnberg, Bayreuth, Hof, Kulmbach. Bam- berg, Würzburg. Unter den Industrie- und Handelsplätzen Württembergs sind be- sonders zu nennen: Stuttgart, Ulm, Eßlingen, Heilbronn, Ellwangen, Aalen, Gmünd, Göppingen, Reutlingen, Tuttlingen, Friedrichshafen. (Größe und Lage der Städte; bedeutendste Industriezweige!) In Baden sind als Industrie- und Handelsplätze besonders zu nennen Freiburg. Lahr, Karlsruhe. Pforzheim, Mannheim, Konstanz.

9. Das Deutsche Reich - S. 112

1901 - Langensalza : Beyer
112 I. Abschnitt, Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. während nicht ganz 1f3 Waldbestand aufweist. In großem Umfange wird auch die Viehzucht betrieben, namentlich die Rinder- und Schafzucht. Die Industrie ist infolge des Mangels au Kohlen nicht so stark entwickelt. Die hervorragendsten Industriezweige sind die Webindustrie, die Eisenindustrie und die Lederfabrikation. (Warum?) Der Handel ist ziemlich lebhaft; denn es werden viele Rohstoffe eingeführt und zahlreiche fertige Waren ausgeführt. Unterstützt wird der Handel durch ein dichtes Eisenbahnnetz. (Mittelpunkt?) g) Infolgedessen ist Württemberg auch sehr dicht besiedelt, viel dichter als das benachbarte Bayern. Während dort auf 1 qkm durchschnittlich nur 77 Einwohner kommen, wohnen in Württemberg auf demselben Räume im Durchschnitt 107 Menschen. Einzelne Landesteile sind aber noch viel dichter besiedelt, so z. B. der Neckarkreis. Dort wohnen auf 1 qkm 200 Leute. Zahlreich sind daher auch die Siedelungen. Weil die Landwirtschaft obenan steht, so finden wir in Württemberg überwiegend Dörfer und kleine Land- städte. (Vergl. die Landwirtschaftsgebiete Thüringens.) Große Städte sind nicht so zahlreich vorhanden wie in Thüringen. Die größte Stadt ist Stuttgart (176 000). Diese Stadt verdankt ihre Größe in erster Linie ihrer Lage im Herzen des Königreichs. Darum hat sich Stuttgart auch zur ge- werbreichsten Stadt des Landes entwickelt. Wegen des ausgedehnten Buch- Handels wird es als das süddeutsche Leipzig bezeichnet. Nächst Stuttgart sind Heilbronn und Ulm (Lage!) die bedeutendsten Städte des Landes. Heil- bronn und Ulm sind Württembergs wichtigste Fabrik- und Handelsstädte, erstere im Norden, letztere im Süden. Ulm ist außerdem uoch als starke Festung wichtig. Als Industriestädte sind noch von Bedeutung Eßlingen, Ellwangen, Hall, Gemünd. Göppingen, Reutlingen und Tuttliugen. Als Badeorte sind berühmt Wildbad und Kanustadt. Tübingen ist die württem- bergische Universitätsstadt, während Ludwigsburg die Sommerresidenz des Königs ist. (Wegen seiner zahlreichen Kasernen und der vielen militärischen Anstalten das württembergische Potsdam genannt.) Iii. Stück: Das Großherzogtum Vaöen. Unterziel: Wir lernen nunmehr die süddeutsche Handelsmacht kennen. I. Welcher Staat kann als die süddeutsche Handelsmacht bezeichnet werden? Es ist das Großherzogtum Badeu, das sich nach Westen hin an das Königreich Württemberg anschließt. 3. Welche Gebiete Süddeutschlands nimmt das Großherzogtnm Baden ein? Das Großherzogtum Baden breitet sich mit Ausnahme seines südöst- lichsten Gebietes im südwestdeutschen Becken aus. ^-ein Hauptteil gehört der oberrheinischen Tiefebene an. Nach Norden hin greist es hinüber in

10. Die Neuzeit - S. 159

1905 - Bamberg : Buchner
159 a) von den geistlichen Herrschaften blieb nur die des Kur-erzkanzlers (des Erzbischoss Dalberg) bestehen. Der Sitz desselben wurde aber von Mainz, das seit 1797 franzsische Festung geworden war, nach Regensburg verlegt'; b) von den Reichsstdten behielten nur die sechs grten ihre Reichsunmittelbarkeit (die Hansastdte Hamburg, Bremen und Lbeck, sowie die sddeutschen Handelsstdte Franksurt, Nrnberg und Augsburg). Bei der Verteilung der Entschdigungen, welche vielfach von der Gunst des , franzsischen Konsuls und seines Ministers Talleyrand abhing, gewann Bayern, das sich nach der Schlacht bei Hohenlinden Frankreich genhert hatte, die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg (ohne die Stadt) und Passau, sowie die Frstabtei Kempten und wurde zu einem wohlabgerundeten Lande; Preußen er-hielt die Bistmer Hildesheim, Paderborn, einen Teil von Mnster, ferner Erfurt und andere nordthringische Städte. Baden erhielt die pflzischen Städte Heidel-berg und Mannheim sowie die Kurwrde; Wrttemberg wurde gleichfalls Kur-frsteutum und erhielt Heilbronn und andere schwbische Reichsstdte; weitere Kurfrstentmer wurden Hessen-Kasfel und Salzburg, das der bisherige Groherzog von Toskana erhielt, dessen Land als Knigreich Etrnrien an den bisherigen Herzog von Parma fiel. Die Bedeutung des Reichsdeputatioushauptschlusses lt sich in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Das Reich war seines kirchlichen Charakters nunmehr fast vllig entkleidet (schon 1803 wandte sich der Papst an den franzsischen Konsul statt an den deutschen Kaiser als den Beschirmer der Kirche). 2. Die Zahl der deutschen Einzelherrschaften war betrchtlich verringert. 3. Das Ansehen des Habsburgischen Kaisertums wurde noch mehr geschwcht; wie schon frher Preußen, so strebten nun auch die sddeutschen Staaten unter Be-gnstiguug Frankreichs eine unabhngige Stellung an. 4. Die deutschen Regierungen nahmen in der Folgezeit vielfach die fr an-zsischen Einrichtungen zum Muster, so besonders Bayern unter Maximilian Joseph (Kurfürst seit 1799) und seinem Minister M o n t g e l a s. Gleichheit aller Brger vor dem Gesetz, Regelung des Staatshaushaltes, Duldung der verschiedenen Bekenntnisse, Aufhebung der Klster, Beseitigung der Vorrechte des Adels und andere Neuerungen, welche sich in Frankreich unter den Greueln der Revolution vollzogen hatten, wurden in den sddeutschen Staaten nun auf dem Wege der Verwaltung durchgefhrt. Fr die Erniedrigung der deutschen Ration, deren Geschicke fortan fr ein Jahrzehnt durch die Willkr und Laune eines fremden Eroberers entschieden wurden, hatte die Mehrzahl des Volkes wie der in Weltbrgertum verlorenen Gebildeten kein Verstndnis. Eine rhmliche Ausnahme bildete neben anderen nationalgesinnten Mnnern der Dichter Schiller, dessen damals entstandene Dramen (1801 Die Jungfrau von Orleans; 1804 Wilhelm Teil) eine Erweckung des vaterlndischen Geistes vorbereiten halfen. 1 Auch die Besitzungen und Rechte der Deutschherren und der Johanniter blieben noch einige Zeit erhalten.
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