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ficht seines Heeres seine Angen, und streckte seine
Hände zu diesem Gott gegen Himmel empor, und
nannte ihn Christum, und gelobte, ein Christ zu wer-
den. Dieser Aufruf that sogleich auf sein Heer, wor-
unter viele lausend Christen waren, eine unbeschreib-
liche Wirkung. Die Christen zumal stunden itzt nicht
nur unerschüttert, sondern stürzten, als sollte die
Schlacht erst beginnen, mit erneuerten Kräften vor.
Der König der Allemannen rannte, in der Absicht,
den Steg durch eine rasche That zu erzwingen, in
die Mitte der Franken, und verschwand in eben dem
Augenblick. Die Bestürzung der Allemannen über
den plötzlichen Verlust ihres Königs entschied das Tref-
fen. Sie trennten, wie außer sich gesetzt, die Ord-
nung ihres Heers, und rissen allenthalben zur Flucht
aus. Chlodwig ließ ihnen nicht Zeit, sich zu sam-
meln; er nahm ihnen, da sie noch vom ersten Schre-
cken ergriffen waren, das Elsaß, dann ihr Gebiet
um Speyer, Worms und Mainz ab, und sendete
aus kluger Absicht über den Main bey Frankfurt
(das eben von dieser Furt der Franken seinen Name
bekommen hat) eine fränkische Colonie in die alleman-
nischen Bezirke, welche erst den Name Ostfranken (zum
Unterschied vom alten Gallien, das Westftanken hieß)
und nachmals schlechtweg den Name Franken, Fran-
kenland, erhielten. Sehr viele Allemannen flüchteten
sich über die Donau, begaben sich unter den Schutz
des, damals über Rhatien herrschenden, ostgothi-
schen Königs Theodorich, erhielten auch vom obern
Lech bis in die Hochgebirge Wohnplätze, und wurden
von der Zeit, was sie noch diese Stunde sind, Nach-
barn der Baicr,
Chlodwig wurde noch am Weihnachtfest desselben
Jahrs, nebst drevtausend andern seiner Nation, vom
heil. Remigius, Erzbischof von Rheims, mit einer
Pracht, worinn alles, was die Kirche an Cercmonien
Hohes, Erfreuliches und Erbauliches hat, angebracht
wurde, getauft. Gleichwie er damals der einzige
katho-
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Jahrhunderts vornehmlich durch den Bischof Valentin von Passau, den ostrmischen Mnch Severin und den Bischof Konstantius von Lorch gepflegt. Nach diesen war der Bischof Mamertinns und seit 540 der Bischof Rupert von Worms fr die Ausbreitung des Christentums thtig. Letzterer lie sich in der Gegend nieder, in welcher die Rmerstadt Juvavia gestanden, und gab so dem jetzigen Erzbistum Salzburg den Ursprung. Nach den Strmen der Vlkerwanderung kamen Glaubensboten aus dem Frankenreiche, aus Irland, Schottland und England. Zur Zeit Garibalds Ii predigten die Franken Eustasius und Agilus, unter Theodo I der Franke Emmeram, unter Grimoald der Franke Korbinian, unter Hngibert und Odilo der Englnder Winfried, nachmals Bonifatius oder Bouifazius genannt. In Alemannien ist das Christen-tum durch die Jrlnder Kolumban, Magnus und Gallus, in Ostfranken durch den Schottlnder Kilian und seine Ge-fhrten Kolonat und Tetnan eingefhrt worden.
5. Lojoarien unter den Karolingern, 788911.
Nach Tassilo's Iii Entsetzung ernannte Karl fr Bojo-arien keinen Herzog, sondern lie es durch Statthalter verwalten. Der erste Statthalter war Karls Schwager, der Graf Gero ld von Bussen.
Im Jahre 788 sielen die Avaren in Bojoarien ein. Sie wurden in drei Schlachten besiegt und zum Schutze gegen sie die Ostmark errichtet. Nach drei Jahren (791) nahm Karl den Krieg gegen die Avaren auf's neue auf und machte bei dieser Gelegenheit einen Versuch, den Rhein mit der Donau mittelst eines Kanals zwischen der Rednitz und Altmhl zu ver-binden. Der Versuch scheiterte durch die damalige Unknnde in der Technik, wurde aber spter (durch König Ludwig I) mit Erfolg erneuert. Bei dem dritten Zusammenstoe Karls mit den Avaren wurde dieses Raubvolk vernichtet und sein Land von der Enns bis zur Raab zur Ostmark geschlagen. Bojo-ariens Statthalter Gerold von Bussen, der im Kampfe mit den Avaren gefallen war, erhielt in Audulf, einem Grafen des ostfrnkischen Taubergaues, einen Nachfolger. Gegen die slavi-schen Bhmen wurde im Nordgau eine Markgrafschaft errichtet.
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Extrahierte Personennamen: Valentin_von_Passau Severin Rupert_von_Worms Eustasius Agilus Emmeram Grimoald Odilo Winfried Winfried Bonifatius Kolumban Magnus Magnus Gallus Kilian Kolonat Karl_fr_Bojo-arien Karl Karls_Schwager Karls Gero Karl Karl Ludwig_I Ludwig Karls Gerold_von_Bussen
Extrahierte Ortsnamen: Lorch Bischof_Mamertinns Rmerstadt_Juvavia Salzburg Irland Schottland England Alemannien Gallus Schottlnder_Kilian Bojoarien Rhein Karls Ostmark Nordgau
24 Das Christentum in Deutschland.
zwar schon mit den römischen Legionen über die Alpen gedrungen und hatte da und dort in den römischen Kolonien des Rhein- und Donaugebietes Anhänger gefunden. Noch ums Jahr 480 scharte sich zu Lorch an der Donau eine christliche Gemeinde um den heiligen Severin, in dessen niedriger Zelle Gdovakar seine Waffen hatte segnen lassen. Aber mit den römischen Soldaten verschwanden auch die römischen Bürger und die christlichen Gemeinden aus Deutschland. Kaum daß sich in Lorch das Andenken des heiligen giorian, in Augsburg das der heiligen Afra erhielt, welche beide unter Diokletian den Itlärtyrertob erlitten. Etwas besser stand es in den rheinischen Städten. Aber auch hier drang das Licht des Evangeliums wenig über die Stadtmauern hinaus.
Chlodwig, der Gründer des $ran$enreichs, hat trotz seiner Greueltaten den Ruhm das Christentum in seinem Reiche begründet zu haben. Sein Nachkomme Dagobert erließ (um 630) den Befehl, daß sich jedermann in seinem Reiche taufen lasse. So kam durch die fränkische Herrschaft das Christentum zu den Schwaben, Bayern, Thüringern, Friesen und schließlich auch zu den Sachsen.
Die ersten christlichen Glaubensboten, die den Rhein zu überschreiten wagten, kamen indes nicht aus dem $rankenreich, sondern aus Irland und Schottland. Irische Mönche brachten das Christentum nach (Dberfchwaben, schottische nach Gstfranken. Kolumban und Gallus predigten am Bodensee zu Anfang des 7. Jahrhunderts, gegen Ende desselben Kilian zu Würzburg, wie sich die aus der Zremde gekommenen Mönche die Landessprache zu eigen machten, zeigen die noch heute erhaltenen Übersetzungsproben kirchlicher Texte. Dagegen waren es fränkische Missionare, die zur Zeit des frommen Herzogs Theodo Ii. (690—717) in Bayern wirkten. Der heilige Emmeram, Bischof von poitiers, kam an den herzoglichen Hof nach Regensburg und gründete dort das nach ihm benannte Kloster. Sein Werk setzte der Bischof von Worms Rupert fort; er beschloß sein Leben in Salzburg, wo er auf den Trümmern der alten Römerstabt Iuvavum das Kloster St. Peter gestiftet hatte. Noch zu bessen Lebzeiten begann Korbinian, ebenfalls ein Zranke, in Kreising zu lehren.
So zählte das Christentum in allen bebeutenben Stäbten Sübbeutsch-lanbs zahlreiche Anhänger. Aber es fehlte noch an einer festen Kirchen-orbnung. Um eine solche zu schaffen und um die Sprengel der Bistümer abzugrenzen erbat sich Herzog Theobo Ii. den Beirat des Papstes Gregor Ii. Es war das erstemal, daß ein beutscher $ürst betenb und Rat heischenb nach Rom kam. 3m Auftrag des nämlichen Papstes hat einige Jahre später Bonifatius die kirchlichen Verhältnisse Deutschland geregelt.
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Extrahierte Personennamen: Severin Chlodwig Kolumban Gallus Kilian Kilian Emmeram Worms_Rupert Peter Korbinian Theobo Gregor_Ii Gregor Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein- Donaugebietes_Anhänger Donau Deutschland Lorch Augsburg Schwaben Bayern Sachsen Rhein Irland Schottland Bayern Regensburg Salzburg Rom Deutschland
120
Zeittafel.
Zeittafel
zu einer zusammenfassenden Wiederholung
der
bayerischen Geschichte.
554—788 Bayern unter herzögen aus dem Hause der Kgilolfinger.
Um 500 wandern die Bajuroarier, ein deutscher Völkerbund, dessen Kern die Markomannen bildeten, aus Böhmen in das Land zwischen Enns und Lech, Donau und Alpen ein. Dies Land, nach seinen neuen Bewohnern Bayern genannt, war vorher von keltischen Völkerschaften bewohnt und seit 15 v. (Ihr. den Römern untertan.
554 Aufkommen der Agilolfinger unter Garibald.
Seine Tochter Theodelinde heiratet den Langobardenkönig Hutari.
600—750 Christliche Glaubensboten aus Irland, Frankreich und (England: in Schwaben Gallus um 600 (Kloster St. Gallen), in Zranken Kilian in lvürzburg (f 689), in Bayern zur Zeit des Herzogs Theodo Ii. (690—717), (Emmeram in Regensburg, Rupert in Salzburg, Korbinian in $reifing.
Bonifatius ordnet die bayerischen Bistümer (f 755). Willibald, der Neffe des Bonifatius, erster Bischof von (Eichstätt.
788 Tassilo von Karl dem Großen abgesetzt.
Bayern unter fränkischer Herrschaft, von Grafen verwaltet.
791 Beginn der ctvarenkriege und der bayerischen Kolonisation in der Ostmark zwischen Enns und Raab.
Salzburg zum (Erzbistum erhoben.
817 Ludwig der Deutsche erhält Bayern. Regensburg Residenz.
895—907 Markgraf Luitpold.
907 Luitpold fällt an der (Enns gegen die Ungarn. Die Ostmark verloren.
907—947 herzöge aus dem Hause der iuitpolöinger*).
x) Luitpold 895—907
flrnulf f 937 Bertold f 947
(Eberhard. strnulf, Pfalzgraf, Judith, Gemahlin Heinrichs 947—955
der^Mttelsbacher. ^mrich der Zänker, hadwig, Herzogin v. Schwaben.
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Extrahierte Personennamen: Gallus Kilian Kilian Emmeram Rupert Korbinian Bonifatius Willibald Tassilo_von_Karl_dem_Großen Tassilo Karl Raab Ludwig Luitpold Bertold Eberhard Judith Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Donau Langobardenkönig_Hutari Irland Frankreich England Schwaben_Gallus Regensburg Salzburg Ostmark Salzburg Regensburg_Residenz Ungarn Schwaben
Zeittafel
zu einer zusammenfassenden Wiederholung
der
bayerischen Geschichte.
554788 Bayern unter Herzogen aus dem Hause der Agilolfinger.
Um 500 wandern die Bamvarii, ein deutscher Vlkerbund, dessen Kern Markomannen bildeten, aus Bhmen in das Land zwischen Enns und Lech, Donau und Alpen ein. Dies Land, nach seinen neuen Bewohnern Bayern genannt, war vorher von keltischen Vlkerschaften bewohnt und seit 15 v. Chr. den Rmern Untertan gewesen.
554 Aufkommen der Agilolfinger unter Garibald.
Seine Tochter Theodelinde heiratet den Langobardenknig Autari. 600750 Christliche Glaubensboten (aus Irland, Frankreich und England): in Schwaben: Gallus um 600 (Kloster St. Gallen), in Franken: Kilian in Wrzburg (f 688),
in Bayern: Emmeram in Regensburg (f 652),
Rupert tauft den Herzog Theodo Ii. in Regensburg uni 700 (f in Salzburg),
Korbinian zu Freising (f 730).
Bonifatius ordnet die bayerischen Bistmer um 740. Willibald, der Neffe des Bonifatius, erster Bischof von Eichsttt. 743 Odilo von seinem Schwager Pippin am Lech besiegt. 788 Tassilo von Karl dem Groen abgesetzt.
788895 Bayern unter frnkischer Herrschaft, von Grafen verwaltet 796 Die Ostmark errichtet zwischen Enns und Raab zu beiden Seiten der Donau (nach Besiegung der Avaren).
Salzburg zum Erzbistum erhoben.
817 Ludwig der Deutsche erhlt Bayern. Regensburg Residenz. 894 Das Mhrenreich zerfllt. Vordringen der Ungarn.
895907 Markgraf Luitpold.
907 Luitpold fllt an der Enns gegen die Ungarn. Ostmark verloren.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Gallus Kilian Kilian Emmeram Rupert Theodo Korbinian Bonifatius Willibald Odilo Pippin Tassilo_von_Karl Tassilo Karl Raab Ludwig_der_Deutsche Ludwig Luitpold
Extrahierte Ortsnamen: Donau Langobardenknig_Autari Irland Frankreich England Schwaben Wrzburg Bayern Regensburg Regensburg Salzburg Donau Salzburg Bayern Regensburg_Residenz Ungarn Ungarn