48
Das Deutsche Reich.
Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute
eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und
eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische
Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen
Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter-
tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden.
In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a.
Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt)
Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse,
Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch
wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo-
gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus.
Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e.
Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700).
Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen-
fabriken und Gießereien sind bedeutend.
Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten
Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen).
7. Das Lothringische Stufenland.
1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen
und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem
der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu
Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es
sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland
über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief-
1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein
festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und
mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war.
Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh.
Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland.
2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit
königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs-
und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der
Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Franks Goethes
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Frankfurt Main Maines Rheinschiffahrt Hessen Offenbach Hanau Wetterau Lothringische_Stufenland Deutschland Frankreich Kastel Mainz Deutschland Frankfurt
40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
- 119
Und in Deutschlaub fing eben bamals der Same, welchen die deutschen Gregorianer, die Mnche der Hirschauer Kongregation, ans-gestreut hatten, an, Frchte zu tragen. Als Legat des Papstes herrschte in Deutschland mit fast unumschrnkter Gewalt Bischof Gebharb von Konstanz aus dem Zhringer Hause, der frhere Mnch von Hirschau.
Unter Leitung des aus Regensburg stammenden Abtes Wilhelm war Hirschau Mittelpunkt einer weit verzweigten Kongregation geworden, hnlich der franzsischen von Cluni.
yti. Die glcklichsten Jahre Heinrichs Iv. Aus seiner hilflosen Lage befreite den Kaiser erst der bertritt des welfischen Hauses. Als die Welsen einsahen, ba die reichen Gter der Markgrfin nicht ihnen, sonbern der Kirche zngebacht seien, lsten sie ihren Bnnb; der jngere Welf trennte sich von seiner Gemahlin, der ltere shnte sich mit dem Kaiser aus und wrbe nun im Besitze des Herzogtums Bayern wieber anerkannt. Jetzt erst vermochte Heinrich der die ihm bisher verschlossenen Alpenpsse nach Deutsch-laub zurckzukehren (1097). Anfang des Jahres 1098 machten auch die Zhring er ihren Frieden mit dem Kaiser. Der abtrnnige Sohn Konrab wrbe entsetzt (f 1101 in Italien), und der sechzehnjhrige Heinrich (V.) zum Nachfolger gewhlt und gekrnt, nachbem er geschworen, seinem Vater nie nach Leben und Herrschaft zu trachten. Bereits war auch der gefhrlichste Gegner, Urban Ii., gestorben (1099); die Verhanblungen mit seinem Nach-folger Paschal Ii. zerschlugen sich zwar, aber biesem fehlte das biplomatische Talent seines Vorgngers. Ein Kreuzzugsunternehmen unter Fhrung des Bayernherzogs Welf befreite das Reich von einer Menge unruhiger Ele-mente (1101). Und Wieberum, wie in den achtziger Jahren, stellte sich der Kaiser an die Spitze der Friebensbewegnng im Reiche; 1103 wrben die Fürsten zur Aufrichtung eines allgemeinen Reichslanbfriebens vermocht. Das Kaisertum Heinrichs Iv. war jetzt fast allgemein anerkannt; im Sommer
1103 sah sich der Fhrer der gregorianischen Partei in Deutschland, Bischof Gebharb von Konstanz, gezwungen, sein Bistum dem kaiserlichen Gegen-bischos zu rumen und auf einer Burg am Rhein Zuflucht zu suchen. Es waren die glcklichsten Tage der Regierung Heinrichs.
/y. Gegenknigtum Heinrichs V. Ausgang Heinrichs Iv.
In Bayern hatte der König bisher eine seiner festesten Sttzen gehabt, in demselben Bayern, ans dem bayerischen Norbgan, fhrte im Jahre
1104 eine Verschwrung unter den Verwanbteu des Bischofs Gebharb von Konstanz zur Erhebung des Gegenknigtums Heinrichs V. Dieser selbst gab die geschickte Losung aus, ba die ganze Bewegung nichts anberes bezwecke als den Friebensschlu des Kaisers mit der Kirche, seine Befreiung vom Banne.
?
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Cluni Heinrichs Welf Heinrich Heinrich_( Heinrich Urban Welf Heinrichs Bischof_Gebharb_von_Konstanz Heinrichs Heinrichs Heinrichs_V. Heinrichs Heinrichs_V. Heinrichs_V.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlaub Deutschland Konstanz Regensburg Deutsch-laub Italien Deutschland Rhein Bayern Konstanz
84
Widerstand seitens der Griechen zu begegnen; der Schutz nicht blo seines mittelitalienischen Herrschaftsgebietes, sondern des Christentums berhaupt gegenber dem vordringenden Halbmonde schien allein dem rmisch-dentschen Kaiser berlassen (erstes Auftreten der Kreuzzugsideei). Der inzwischen in Byzanz zur Regierung gelangte Schwager Ottos Ii., Basilius Ii., erblickte aber in dem Kampfe Ottos gegen die Unglubigen weniger ein christliches Werk als vielmehr eine Beeintrchtigung seiner Herrschaftsansprche, und die Griechen Unteritaliens, so fremd sie innerlich den Arabern gegenber standen, vereinig-ten ihre Waffen mit denen der letzteren. Trotzdem siegte Otto der die vereinigten Araber und Griechen in einem Gefechte sdlich von Cotrone, in welchem Abnlkasem fiel, aber wenige Tage spter gerieten die Deutschen (vermutlich bei Squillace am Vorgebirge Stilo) in einen Hinterhalt und wurden fast vllig vernichtet (982); es war die erste groe Niederlage der Deutschen.
Der Kaiser selbst rettete sich in abenteuerlicher Flucht ans ein griechisches Schiff und erreichte von diesem ans schwimmend die Kste von Rossano, wo die Kaiserin mit
ihrem Gefolge zurckgeblieben war.
der den Eindruck der Niederlage in Italien uert sich Gerbert, der sptere Papst Silvester Ii. also: satellites (die Pasallen der italienischen Fürsten) edicta Caesaris eontemnunt, legatos eius occidere moliuntur, ipsum asino comparant." Anders in Deutschland: Omnes nostri prineipes comperta tarn iniserabili fama conveniunt dulentes et, ut eum (sc. imperatorem) sibi Beeret videre, poscebant" (Thietmar
von Merseburg).
/)) Die geistlichen und weltlichen Groen ganz Deutschlands scharten sich um den Kaiser, whlten auf einem Reichstag zu Verona (983), auf welchem Deutschland und Italien wie ein Reich erschienen, den kaum 3jhrigen Kaisersohn zum König und trafen zugleich Maregeln zur Erneuerung des Krieges gegen die Sarazenen und Griechen. Die Wenden dagegen beantworteten die Nachricht von der Niederlage der Deutschen mit einem allgemeinen Abfalle und der Vernichtung der kirchlichen Einrichtungen (ut Havelberg, Brandenburg und Zeitz), die Dnen brachen in die berelbischeu Lande ein und plnderten Hamburg; die deutsche Herrschaft und das Christentum im Slaveulaude war auf Jahrhunderte erschttert. Mitten in seinen Kriegsrstungen erlag der Kaiser der fieberhaften Aufregung des letzten Jahres im Alter von 28 Jahren, ein Opfer seines hohen Berufes.
Otto Ii. war der einzige Kaiser deutschen Geschlechts, der in Rom starb und. beigesetzt wurde.
X Wirren während der Unmndigkeit Ottos Iii. Das bayerische Gegenknigtum (983-995). Zunchst erhob sich ein heftiger Streit um die Vormundschaft und Regentschaft zwischen der Kaiserinwitwe Theophano einerseits, dem aus der Hast ent-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Basilius_Ii Ottos Otto Rossano Otto Ottos
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Ottos Ottos Italien Deutschland Merseburg Deutschlands Verona Deutschland Italien Havelberg Brandenburg Zeitz Hamburg Rom Ottos
- 131
Ji. Der zweite Kreuzzug, 11471149. Die Eroberung Edessas durch den Sultan Zeuki von Mofful, die Gefahr fr den Bestand der brigen christlichen Herrfchaften in Syrien und Palstina veranlagte einen neuen Kreuzzug unter Leitung des Cisterzienferabtes Bernhard von Clair-vanx. Frankreich unter feinem König Ludwig Vii. schlo sich zunchst dem Unternehmen an, von Frankreich verpflanzte sich die Bewegung nach den rheinischen Gegenden und machte sich hier in einer Verfolgung der Juden Luft. Nach anfnglicher Weigerung lie sich auch Konrad Iii. (Weihnachten 1146) zu Speier durch die Predigt des hl. Bernhard zur Teilnahme bestim-men, gegen den Willen des Papstes. Frhjahr 1147 setzte sich das Kreuzfahrerheer von Regensburg aus der Ungarn und Bulgarien nach Kon-stantinopel und von da nach Kleinasien in Bewegung. In Nica teilte es sich; die eine Abteilung marschierte unter Bischof Otto von Freising die Kste entlang, die andere unter dem Könige schlug den Weg der Phrygien ein. Beide Abteilungen muten nach schweren Verlusten zurckkehren. Mit den inzwischen nachgerckten Franzosen vereinigte sich der König zu einem An-griff gegen Damaskus und gegen Askalon; beide Unternehmungen scheiterten an der Uneinigkeit der Verbndeten und dem Verrate der syrischen Christen, der Krenzzng endigte trotz der grten Opfer vllig resultatlos. Gleichzeitig fand ein Kreuzzug der Sachsen gegen die Wenden unter Herzog Heinrich dem Lwen und dem Markgrafen Albrecht dem Bren statt, welcher der Ausbreitung des Deutschtums nach dem Osten nicht gentzt, sondern eher geschadet hat.
.9. Erneuerung des staufisch-welsischeu Brgerkrieges. Auf der Rckkehr vom Kreuzzuge hatte Konrad Iii. mit dem byzantinischen Hofe gegen den gemeinsamen Feind, den König Roger von Sizilien, ein Bndnis geschlossen und gedachte sofort den Angriff gegen Roger zu erffnen und zugleich den Papst gegen diesen wie gegen die aufstndischen Rmer zu schtzen. Allein schon vor der Ankunft Konrads hatte Welf (Vi.), der seinerseits cuts der Rckkehr vom Kreuzzuge ein enges Verhltnis zum Normannenknig eingegangen, den Krieg gegen den Knigssohn Heinrich erffnet. Zwar wurde er von diesem (bei Flochberg) geschlagen und mute sich zum Frieden bequemen, indes bald darauf starb des Knigs vielversprechender Sohn Hein-rich, der Sachsenherzog Heinrich der Lwe aber erneuerte seine Ansprche auf Bayern und erschien in Sddeutschland. Der Versuch des Knigs, das wichtige^Brannschweig wegzunehmen, endigte mit einem fluchthnlichen Rck-zuge. schwer erkrankt, empfahl Konrad mit bergehung eines noch minder-jhrigen Sohnes seinen (mtterlicherseits auch den Welsen verwandten) Neffen Friedrich zum Nachfolger.
Die Zeit vor dem zweiten Kreuzzuge war der Hhepunkt der Macht der
9*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Clair-vanx Ludwig_Vii Ludwig Konrad_Iii Konrad Bernhard Otto Heinrich Heinrich Albrecht_dem_Bren Albrecht Konrad_Iii Konrad Konrads Welf_( Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Konrad Konrad Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Palstina Frankreich Frankreich Ungarn Bulgarien Kleinasien Nica Damaskus Sachsen Sizilien Sddeutschland
149
Kreuzfahrer eroberten die syrischen Seestdte Sidon, Tyrus, Berytus, kehrten aber auf die Kunde von Heinrichs Vi. Tod nach Hause zurck.
Der lateinische Kreuzzua. welcher auf Betreiben Innocenz' Iii. vornehmlich von franzsischen Rittern unternommen wurde, erreichte sein ursprngliches Ziel, gypten,' den Schlsiel zum hl. Lande, nicht. Die Venetianer, denen das Geld fr die berfahrt nicht bezahlt werden konnte, veranlagten die Kreuzfahrer zunchst zu Eroberungen an der dalmatinischen Kste (Zara), dann zur Eroberung Konstantinopels, wo das lateinische Kaisertum 1204 gegrndet wurde. (Erster Kaiser Graf Balduin von Flandern, Ausdehnung des Reiches der die europischen Provinzen der Griechen, bertragung der abendlndischen Lehensverfassung auf den Osten.) Dasselbe bestand bis 1261, in welchem Jabre von den den Griechen verbliebenen kleinasiatischen Besitzungen aus Michael Palologus mit Hilfe der auf Venedig eiferschtigen Genuesen Konstantinopel eroberte und das ostrmische Reich wieder her-stellte. Fr die Entwickelung des Handels nach dem Orient war der lateinische Kreuzzug von grter Wichtigkeit, fr das hl. Land dagegen blieb er ohne Wirkung; der die Wirkungen des lateranensifchen Kreuzzugsbeschlusses s. S. 151.
* Innocenz' Iii. Gre liegt in der Vereinigung mnchischer Kontemplation mit seltener ftaatsmnnischer Begabung: Wer htte am Beginn des Jahrhunderts sagen knnen, da der kleine, kaum vierzigjhrige Manu in Rom, der ein Buch ge-schrieben der die Verachtung der Welt, mit durchdringendem Witz und ascetischem Geist sich der die Erbrmlichkeit der irdischen Dinge erhob und den Menschen von seiner Geburt bis zu seinem Tode durch alle Lagen des Lebens begleitet hat, um zu zeigen, wie nichtig doch dieses ganze menschliche Treiben sei, da dieser selbe philosophische Verchter der Welt an einer weltbeherrschenden Politik soviel Geschmack finden und dieselbe so musterhaft durchfhren werde, da er dem Jahrhundert seinen Stempel aufdrcken konnte." Ottokar Lorenz.
Zeitalter Friedrichs Ii., 1212-1250 und der letzten Staufer, 1250 1268. Vernichtungskampf zwischen Kaisertum und
Papsttum.
bersicht. Wie der von der streng kirchlichen Partei erhobene Lothar, so geriet noch mehr sein von Innocenz Iii. gefrderter Urenkel Otto Iv. durch seine Kaiserpolitik mit den Ansngen seiner Regierung in Widerspruch. In beiden Fllen sah sich die Kirche gentigt, zu dem Hause zurckzugreifen, das sie vom deutschen Throne hatte ausschlieen wollen, zum staufischen Hause; das Knigtum Konrads Iii. wie das Knigtum Friedrichs Ii. waren kirchlichen Ursprungs. Friedrich Ii. konnte in die Fustapfen Konrads Iii. treten und dann im Frieden mit der Kurie leben, er konnte in die Fustapfen seines Vaters treten und mute dann mit der Kurie zerfallen; er whlte den letzteren Weg, suchte aber im Gegensatz zu seinen ritterlichen Ahnen sein Ziel
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Sidon Heinrichs Heinrichs Graf_Balduin_von_Flandern Michael_Palologus Ottokar_Lorenz Ottokar Friedrichs Lothar Innocenz_Iii Innocenz Otto Konrads Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Konrads
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Konstantinopels Konstantinopel Rom Friedrichs Friedrichs
212 -
Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
213 -
Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Nwwr Johannes Johann_Hunyadys Johann König_Wladislav Konstantin_( Palologus Mohammed Johann_Huny Johann Ladislav_Postumus Johann_Hunyadys Johann Johann_Hunyady Johann Matthias_Kor-Vinns Matthias Ottokar_von_Bhmen Ottokar Matthias_Korvinus
- 200
gewonnen hatte, kehrte zum Absolutismus zurck; erst in den Jahren 1860/61 (seit der Berufung v. Schmerlings, der 1848 Reichsminister gewesen war), wurde die Umwandlung sterreichs in eine konstitutionelle Monarchie aufs neue durchgefhrt.
c) Oberitalien wurde durch den Feldmarschall Radetzki wieder unter-worsen. Der König Karl Albert von Sardinien, der den aufstndischen Lombarden zu Hilse kam, erlag bei Custozza (Juli 1848) und bei ^tovara (Mrz 1849) den sterreichischen Truppen, '
Auch Venedig war abgefallen und hatte (unter Daniel Mannt) die Republik erneuert; doch wurde die Lagunenstadt im August 1849 von den sterreichern einge-nommen.
d) Am gefhrlichsten war die Lage in Ungarn, das unter dem Advo-katen Kossuth seine nationale Selbstndigkeit wieder zu erlangen suchte (wie in der Zeit Leopolds I.). Die sterreichischen Truppen, welche (unter Windischgrtz) in Ungarn eingerckt waren, wurden im > Winterfeldzug 1848/49 aus Ungarn verdrngt; erst als im Sommer 1849 ein Teil der Italienischen Armee unter Hahnau von Westen, der Ban von Kroatien Ielachich von Sden und ein russisches Heer unter Paskewitsch von Norden her in Ungarn eindrangen, ergab sich das ungarische Heer (die Honvedarmee) in Vilgos (August 1849).
Der Zar Nikolaus, unter den Fürsten jener Zeit der entschiedenste Vertreter des Absolutismus, hatte dem sterreichischen Kaiser auf einer Zusammenkunft in Warschau bereitwillig seine Untersttzung gegen die Rebellen zugesagt, da er eine Rckwirkung des ungarischen Aufstandes auf Polen besorgte. Aber die sterreichisch-russische Waffenbrderschaft war sowenig wie im 7jhrigen Krieg und im 2. Koalitions-krieg ohne Rivalitt und Mitrauen, zumal da sich die Ungarn unter Grgey in Vilagos an die Russen ergaben, so da Paskewitsch dem Zaren melden konnte: Ungarn liegt besiegt zu den Fen Ew. Majestt." Graf Haynan verhngte ein strenges Strafgericht der das eroberte Land; viele Adelige wurden hingerichtet oder eingekerkert; Kossuth, der die Diktatur schon vor der Katastrophe niedergelegt hatte, entkam ins Ausland.
5. Der vorlufige Ausgang der schleswig-holsteinischen
der deutschen Frage.
Nachdem der Versuch des Frankfurter Parlamentes, ein einiges Deutschland zu schaffen und die Elbherzogtmer von der dnischen Herr-schast zu befreien, gescheitert war, bernahm Preußen diese beiden Aufgaben, konnte sie aber bei der Unentschlossenheit des Knigs sowie der Eifersucht sterreichs und der fremden Gromchte fr jetzt nicht lsen, mute viel-mehr in beiden Fragen nachgeben.
a) Die nach dem Malmer Waffenstillstand mit Dnemark angeknpften Verhandlungen fhrten zu keinem Frieden. Nach der Wiedererffnung des Krieges wurde ein Angriff dnischer Kriegsschiffe aus Eckernsrde glnzend
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Radetzki Karl_Albert_von_Sardinien Karl Custozza Daniel_Mannt August Leopolds_I. August Nikolaus Nikolaus
3. (Der erste Trkenkrieg 152629). Im Einverstndnis mit dem franzsischen König war Sultan Soliman Ii. der Prchtige (152066), der schon 1521 Belgrad erobert hatte, in Ungarn eingedrungen (1526). Der junge König von Bhmen und Ungarn, Ludwig Ii., kam auf der Flucht aus der unglcklichen Schlacht bei Mohcs um (1526). Nachfolger dieses letzten slavischen Knigs von Bhmen und Ungarn wurde sein Schwager Ferdinand, der schon 1521 von seinem Bruder Karl V. die deutsch* Habsburgischen Lnder erhalten hatte. Um Ungarn mute Ferdinand mit Johann Zapolha kmpfen, dem Woiwoden (Statthalter) von Siebenbrgen, der an Soliman einen Beschtzer sand. Im Herbste 1529 belagerte der Sultan Wien, zog aber nach vergeblichen Strmen wieder ab.
Bei der dreiwchentlichen Verteidigung Wiens kam das durch Maximilian ange-schaffte Geschtz zustatten.
4. (Der zweite Krieg mit Franz I.). Sofort nach feiner Freilassung verband sich Franz I. mit dem Papste Klemens Vii., sowie mit Heinrich Viii. von England, Franz Sforza und Venedig, um die bermacht des Kaisers zu brechen, in der heiligen igue (1526). Allein in dem nun beginnenden zweiten Kriege (152729) waren die kaiserlichen Waffen abermals siegreich. Nachdem Rom erstrmt war (6. Mai 1527), mute sich der Papst von dem Bunde trennen und eine groe Kriegssteuer' zahlen. Ein franzsischer Angriff auf Neapel milang, da der Fhrer der genuesischen Flotte (Andreas Doria) auf die Seite des Kaisers bertrat. Im Frieden zu Cambrai (1529) entsagte Franz I. abermals allen Ansprchen ans Italien, behielt aber Burgund. Mailand verblieb dem Franz Ssorza; der Kaiser empfing am 24. Februar 1530 zu Bologna von Klemens Vii. die Kaiserkrone.
Das gegen Rom ziehende Sldnerheer war durch das Ausbleiben des Soldes erbittert. Nachdem Frnndsberg angesichts einer Meuterei der Sldner vom Schlage gerhrt war, bernahm Bourbou die Fhrung. Derselbe fiel bei dem Sturme auf die (schlecht verteidigte) Stadt2. Rom wurde schonungslos geplndert ( sacco ).
Klemens Vii., wie Leo X. aus dem Hause Medi, verzichtete auf seine bis-herige Politik, welche eine Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft bezweckte, gegen das Versprechen des Kaisers, die mediceische Herrschaft in Florenz wieder aufzurichten. Zugleich verbanden sich die beiden hchsten Mchte der Christenheit zu nachdrcklicher Bekmpfung der Ketzer.
Der Friede von Cambrai heit der Damenfriede, weil ihn des Kaisers Tante, Margarete von sterreich, und Franz' I. Mutter, Luise von Savoyen, ver-mittelten.
Bei der Krnung in Bologna war das Reich nur durch den Kaiser, durch einige zufllig anwesende deutsche Fürsten und durch die Sldner vertreten.
1 400000 Skudi (1 Skudo d. i. Schildtaler 5 Mark).
2 Vgl. die von Goethe bersetzte Lebensbeschreibung Benvenuto Cellinis.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Johann_Zapolha Johann Maximilian Maximilian Franz_I. Franz_I. Franz_I. Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_I. Franz_Ssorza Franz Klemens_Vii Frnndsberg Klemens_Vii Leo_X Leo Margarete Luise_von_Savoyen Goethe Benvenuto_Cellinis
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Ungarn Ungarn Ungarn Sultan_Wien Wiens England Venedig Rom Neapel Cambrai Italien Burgund Mailand Bologna Rom Italiens Florenz Cambrai Bologna