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Das Deutsche Reich.
legenen Gebiete bedeckt eine höchst fruchtbare Erdart, die man als
Löß bezeichnet. Dies ist eine Art sandiger Lehm, aber locker und
feiupulverig. Die Oberrheinische Tiefebene hat aber auch wegen ihrer
tiefen und durch Randgebirge geschützten Lage ein sehr mildes Klima,
das mildeste von ganz Deutschland. Es gedeihen da, namentlich am
Fuß der Vorberge, echte Kastanien, Mandeln und Walnüsse, treffliche
Weine, feines Obst und Gemüse, Tabak/ Hopfen, Zuckerrüben
und Getreide (Weizen, Gerste. Mais) in großer Fülle. Sie gehört
zu den schönsten und bevölkertsten Gegenden Deutschlands.
7. Der Abstammung nach gehören die Bewohner der Tief-
ebene in den südlichen Teilen zum alemannischen Volksstamm, im
Norden (etwa von der Lauter an) zu den Rheinfranken. Im oberen
Elsaß sprechen etwa 45000 Einwohner französisch. An der Ober-
rheinischen Tiefebene haben Anteil folgende Staaten: Großherzogtum
Baden, Großherzogtum Hessen, das Reichsland Elsaß, die bayerische
Pfalz und Preußen mit einem kleinen Teil der Provinz Hessen-Nassan.
8. Ansiedelungen rechts des Rheines. Auf der ganzen Strecke
bis Mannheim hinab stößt man auf keine größere Stadt unmittelbar
am rechten Rheinufer. An den Abhängen des Schwarzwaldes und
an der Dreisam liegt die badische Universitätsstadt Freiburg im
Vreisgau, 83000 E., mit einem unter den gotischen Kirchen Deutsch-
lauds hervorragenden Münster. Die Stadt hat Seiden- und Porzellan-
fabriken. Rastatt, eine ehem. Festung a. d. Mnrg mit ansehn-
lichem Schloß. Karlsruhe, 134000 E., die Hauptstadt Badens, hat
lebhafte Industrie. Sie ist Sitz einer technischen Hochschule und
einer Kunstakademie. Die Stadt ist neu und regelmäßig gebaut,
hat gerade Straßen und ist durch einen Kanal mit dem Rhein in
Verbindung gesetzt. Da, wo der Neckar die Ebene betritt, ist das
reizend gelegene Heidelberg, 56000 E., überragt von den schonen
Ruinen des alten kurpfälzischen Residenzschlosses,2 mit alter, berühmter
1 Die Tabakpflanzungen in der Oberrheinischen Tiefebene haben eine be-
deutende Zigarrenfabnkation ins Leben gerufen. Es sind hauptsächlich billige
Sorten, bei deren Herstellung zunächst einheimischer Tabak verwendet wird.
2 Wahrscheinlich schon unter Konrad von Hohenstaufen (f 1195) begonnen
und unter verschiedenen Kurfürsten (1398—1621) ausgebaut, zerstört von den
Franzosen 1689 und 1693, seitdem Ruine, aber nach Umfang und Lage, sowie
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Das Deutsche Reich.
193000 E., der erste Handelsplatz Badens mit großen Hafenanlagen
und starker Industrie. Mannheim ist eine verhältnismäßig junge Han-
delsstadt. Zu der heutigen Bedeutung hat es sich erst anfgeschwnn-
gen, als der Rhein bis zur Mündung des Neckars, der selber wieder
eine Quelle reichen Verkehrs ist, zu einer guten, 2 m tiefen Fahr-
straße umgeschaffen worden war und die Stadt einen umfangreichen
Rheinhafen mit vorzüglichen Einrichtungen erhalten hatte. Die innere
Stadt ist schachbrettartig erbaut. Am Rhein liegt das umfangreiche
großherzogliche Schloß.
Von Heidelberg führt nordwärts, am Fuße des Odenwaldes
entlang, eine der landschaftlich schönsten Straßen Deutschlands, die
Bergstraße/ nach Darmstadt, 87 000 E., der Hauptstadt des
Großherzogtums Hesseu.
9. Ansiedelungen links des Rheines. Im südlichen Teil der
Tiefebene, im Elsaß, liegen die größeren Städte abseits vom Rhein
an der Jll (früher Ell genannt), welche fast parallel mit dem Rheine
fließt: Mühlhausen im Sundgau, 95000 E., bekannt durch groß-
artige Baumwoll-Webereien und Kattundruckereien.2 Kolmar,
44000 E., ebenfalls lebhafte Gewerbestadt (Baumwoll- und Seiden-
spinnereien). Straßburg,^ 179000 E., starke Festung, Universität,
Sitz des kaiserl. Statthalters, eine bedeutende Industrie- und Han-
delsstadt. Berühmt ist der Straßburger Münster, einer der schönsten
gotischen Dome. Straßburg liegt an der Stelle, wo von altersher
zwei Völkerstraßen sich kreuzten. Die eine führt durch die Ebeue
nordwärts nach Mainz und über Frankfurt a. M. nach Mittel- und
Norddeutschland, südwärts durch die Burgundische Psorte ins Rhone-
tal zum Mittelländischen Meere. Die andere, die alte Römerstraße,
1 Auf der einen Seite sind die obst- und weinreichen, mit Burgruinen ge-
krönten Abhänge des Odenwaldes, auf der andern ist die fruchtbare Rheinebene.
2 Kattun (vom arab. Koton, Baumwolle) ist ein leinwandartig ge-
webtes, steif und glänzend zubereitetes Baumwollenzeug.
3 Die Stadt war unter dem Namen Argentoratum ein Waffenplatz der
Römer, seit dem 3. Jahrhunderl Bistum, dann Kaiserpfalz, später eine der
blühendsten deutschen Reichsstädte. Dort lebten berühmte Männer (Gottfried-
von Straßburg, Tauler, Fischart :c.); Erfindung der Buchdruckerkunst (Gilten^
berg f 1468).
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48
Das Deutsche Reich.
Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute
eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und
eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische
Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen
Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter-
tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden.
In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a.
Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt)
Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse,
Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch
wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo-
gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus.
Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e.
Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700).
Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen-
fabriken und Gießereien sind bedeutend.
Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten
Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen).
7. Das Lothringische Stufenland.
1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen
und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem
der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu
Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es
sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland
über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief-
1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein
festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und
mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war.
Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh.
Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland.
2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit
königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs-
und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der
Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.
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Extrahierte Personennamen: Franks Goethes
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Frankfurt Main Maines Rheinschiffahrt Hessen Offenbach Hanau Wetterau Lothringische_Stufenland Deutschland Frankreich Kastel Mainz Deutschland Frankfurt
142
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
in weitem Talkessel, wo üppige Rebengelände die Gehänge schmücken
und Maulbeer-, Feigen- und Orangenbäume in den Gärten blühen.
Im Osten wird die Stadt von den weißen Felsenmauern der Rosen-
garten-Kette überragt. ^ Bozen ist schon seit dem Mittelalter eine
bedeutende Handelsstadt, da sich hier die Brennerstraße mit der vom
Finstermünz kommenden Vintschgaustraße vereinigt. An der oberen
Etsch, wo das Passeiertal, die Heimat Andreas Hofers, einmündet,
liegt der Kurort Merau (ä) mit mildem Klima. Abwärts von Bozen
beginnt das stark entwaldete, im Sommer heiße Welschtirol. Trient (e)
an der Etsch, 30000 E., im Mittelalter ein bedeutender Platz für
den Handel von Venedig (durch das Val Sugana) nach Augsburg,
ist nächst Innsbruck die volkreichste Stadt Tirols. Bischofsstadt. Hier
wird viel Seidenbau getrieben, wie anch in dem südlich gelegenen
Rovereto. Am Gardasee, dessen Nordspitze zu Österreich gehört,
ist Riva in reizender Lage.
5. In dem zum Rheiugebiet gehörigen Vorarlbergs mit einer fast
ausschließlich deutschen Bevölkerung liegt Bregenz, der österreichische
Hafen am Bodensee, Ausgangspunkt der Arlbergbahn. Die Oberstadt
auf einer Anhöhe ist das römische Castrum Brigantium. Dorubiru
und Feldkirch betreiben vorzugsweise lebhafte Baumwollindustrie.
Hier mag angereiht werden das kleine Fürstentum Liechtenstein
mit 9800 (katholischen) Einwohnern. Es liegt zwischen Vorarlberg
und der Schweiz am Oberrhein und ist durch Zolleiuignug an Öster-
reich geknüpft.
Der Hauptort Vaduz (waduz, von vallis dulcis) liegt am Rhein,
am Fuße des Bergschlosses Liechtenstein.
1 An heiteren Tagen leuchten bei scheidender Sonne diese vom lichten
Weiß bis ins Blaßrötliche schimmernden Felsen im feurigsten Rot. Bei leichtem
Nebel mildert sich die Glut der Beleuchtung; dann breitet sich über die Fels-
Massen ein zarter Rosenschleier, der sich in den Klüften bis zum Violett vertieft.
2 Es bildet ein eigenes Kronland mit besonderem Landtag, steht aber
nnter dem Statthalter von Innsbrucks
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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63
daselbst verfertigt. Straßenbahn nach Mühlhausen
(16 km).
3. Rn fach* (3200 Einw.), am Ohmbach, kurz vor
dessen Einmündung in die Lauch. Station an der
Eisenbahn von Straßburg nach Basel. Auf einem
Hügel neben der Stadt lag das Schloß Isenburg,
eines der ältesten Schlösser des Elsaß, wo Könige aus
merowingischem Stamme zuweilen sich aushielten, jetzt
ein schöner Landsitz. Schöne, aber unvollendete Kirche zu
St. Arbogast (12. bis 14. Jahrhuudert). Landwirt-
schaftliche Versuchsstation. Landwirtschaftliche Schule.
Sulz matt (2700 Einw.), ein großes Dorf,
8 km westwärts von Rnfach, im Gebirge, am
Ohmbach. Am westlichen Ausgange des Ortes liegt
das Bad gleichen Namens. Der „Sauerbrunnen"
von Sulzmatt wird viel im Lande getrunken.
4. Sulz* (Ober-) (4430 Einw.), zwischen Boll-
Weiler und Gebweiler, an der Eisenbahn von Bollweiler
nach Lautenbach gelegen, in einer der schönsten und
fruchtbarsten Gegenden des Elsaß, hat Baumwoll-
und Bandfabriken, Bierbrauereien, eine Eisengießerei
und eine Thonwarenfabrik (in Ollweiler).
In dem nahen Weiler Jungholz (760 Einw.)
ist eine Ziegelbrennerei, eine Eisengießerei und Sei-
denweberei.
Bollweiler (1200 Einw.), Abzweignngspnnkt
der Nebenlinie Bollweiler-Lautenbach von der Eisen-
bahn Straßburg-Basel, zeichnet sich aus durch weit-
läufige und reiche Baumschulen, die schon über ein
Jahrhundert im Besitze der Familie Baumann sind.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
212 -
Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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213 -
Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Nwwr Johannes Johann_Hunyadys Johann König_Wladislav Konstantin_( Palologus Mohammed Johann_Huny Johann Ladislav_Postumus Johann_Hunyadys Johann Johann_Hunyady Johann Matthias_Kor-Vinns Matthias Ottokar_von_Bhmen Ottokar Matthias_Korvinus
- 200
gewonnen hatte, kehrte zum Absolutismus zurck; erst in den Jahren 1860/61 (seit der Berufung v. Schmerlings, der 1848 Reichsminister gewesen war), wurde die Umwandlung sterreichs in eine konstitutionelle Monarchie aufs neue durchgefhrt.
c) Oberitalien wurde durch den Feldmarschall Radetzki wieder unter-worsen. Der König Karl Albert von Sardinien, der den aufstndischen Lombarden zu Hilse kam, erlag bei Custozza (Juli 1848) und bei ^tovara (Mrz 1849) den sterreichischen Truppen, '
Auch Venedig war abgefallen und hatte (unter Daniel Mannt) die Republik erneuert; doch wurde die Lagunenstadt im August 1849 von den sterreichern einge-nommen.
d) Am gefhrlichsten war die Lage in Ungarn, das unter dem Advo-katen Kossuth seine nationale Selbstndigkeit wieder zu erlangen suchte (wie in der Zeit Leopolds I.). Die sterreichischen Truppen, welche (unter Windischgrtz) in Ungarn eingerckt waren, wurden im > Winterfeldzug 1848/49 aus Ungarn verdrngt; erst als im Sommer 1849 ein Teil der Italienischen Armee unter Hahnau von Westen, der Ban von Kroatien Ielachich von Sden und ein russisches Heer unter Paskewitsch von Norden her in Ungarn eindrangen, ergab sich das ungarische Heer (die Honvedarmee) in Vilgos (August 1849).
Der Zar Nikolaus, unter den Fürsten jener Zeit der entschiedenste Vertreter des Absolutismus, hatte dem sterreichischen Kaiser auf einer Zusammenkunft in Warschau bereitwillig seine Untersttzung gegen die Rebellen zugesagt, da er eine Rckwirkung des ungarischen Aufstandes auf Polen besorgte. Aber die sterreichisch-russische Waffenbrderschaft war sowenig wie im 7jhrigen Krieg und im 2. Koalitions-krieg ohne Rivalitt und Mitrauen, zumal da sich die Ungarn unter Grgey in Vilagos an die Russen ergaben, so da Paskewitsch dem Zaren melden konnte: Ungarn liegt besiegt zu den Fen Ew. Majestt." Graf Haynan verhngte ein strenges Strafgericht der das eroberte Land; viele Adelige wurden hingerichtet oder eingekerkert; Kossuth, der die Diktatur schon vor der Katastrophe niedergelegt hatte, entkam ins Ausland.
5. Der vorlufige Ausgang der schleswig-holsteinischen
der deutschen Frage.
Nachdem der Versuch des Frankfurter Parlamentes, ein einiges Deutschland zu schaffen und die Elbherzogtmer von der dnischen Herr-schast zu befreien, gescheitert war, bernahm Preußen diese beiden Aufgaben, konnte sie aber bei der Unentschlossenheit des Knigs sowie der Eifersucht sterreichs und der fremden Gromchte fr jetzt nicht lsen, mute viel-mehr in beiden Fragen nachgeben.
a) Die nach dem Malmer Waffenstillstand mit Dnemark angeknpften Verhandlungen fhrten zu keinem Frieden. Nach der Wiedererffnung des Krieges wurde ein Angriff dnischer Kriegsschiffe aus Eckernsrde glnzend
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Extrahierte Personennamen: Radetzki Karl_Albert_von_Sardinien Karl Custozza Daniel_Mannt August Leopolds_I. August Nikolaus Nikolaus
3. (Der erste Trkenkrieg 152629). Im Einverstndnis mit dem franzsischen König war Sultan Soliman Ii. der Prchtige (152066), der schon 1521 Belgrad erobert hatte, in Ungarn eingedrungen (1526). Der junge König von Bhmen und Ungarn, Ludwig Ii., kam auf der Flucht aus der unglcklichen Schlacht bei Mohcs um (1526). Nachfolger dieses letzten slavischen Knigs von Bhmen und Ungarn wurde sein Schwager Ferdinand, der schon 1521 von seinem Bruder Karl V. die deutsch* Habsburgischen Lnder erhalten hatte. Um Ungarn mute Ferdinand mit Johann Zapolha kmpfen, dem Woiwoden (Statthalter) von Siebenbrgen, der an Soliman einen Beschtzer sand. Im Herbste 1529 belagerte der Sultan Wien, zog aber nach vergeblichen Strmen wieder ab.
Bei der dreiwchentlichen Verteidigung Wiens kam das durch Maximilian ange-schaffte Geschtz zustatten.
4. (Der zweite Krieg mit Franz I.). Sofort nach feiner Freilassung verband sich Franz I. mit dem Papste Klemens Vii., sowie mit Heinrich Viii. von England, Franz Sforza und Venedig, um die bermacht des Kaisers zu brechen, in der heiligen igue (1526). Allein in dem nun beginnenden zweiten Kriege (152729) waren die kaiserlichen Waffen abermals siegreich. Nachdem Rom erstrmt war (6. Mai 1527), mute sich der Papst von dem Bunde trennen und eine groe Kriegssteuer' zahlen. Ein franzsischer Angriff auf Neapel milang, da der Fhrer der genuesischen Flotte (Andreas Doria) auf die Seite des Kaisers bertrat. Im Frieden zu Cambrai (1529) entsagte Franz I. abermals allen Ansprchen ans Italien, behielt aber Burgund. Mailand verblieb dem Franz Ssorza; der Kaiser empfing am 24. Februar 1530 zu Bologna von Klemens Vii. die Kaiserkrone.
Das gegen Rom ziehende Sldnerheer war durch das Ausbleiben des Soldes erbittert. Nachdem Frnndsberg angesichts einer Meuterei der Sldner vom Schlage gerhrt war, bernahm Bourbou die Fhrung. Derselbe fiel bei dem Sturme auf die (schlecht verteidigte) Stadt2. Rom wurde schonungslos geplndert ( sacco ).
Klemens Vii., wie Leo X. aus dem Hause Medi, verzichtete auf seine bis-herige Politik, welche eine Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft bezweckte, gegen das Versprechen des Kaisers, die mediceische Herrschaft in Florenz wieder aufzurichten. Zugleich verbanden sich die beiden hchsten Mchte der Christenheit zu nachdrcklicher Bekmpfung der Ketzer.
Der Friede von Cambrai heit der Damenfriede, weil ihn des Kaisers Tante, Margarete von sterreich, und Franz' I. Mutter, Luise von Savoyen, ver-mittelten.
Bei der Krnung in Bologna war das Reich nur durch den Kaiser, durch einige zufllig anwesende deutsche Fürsten und durch die Sldner vertreten.
1 400000 Skudi (1 Skudo d. i. Schildtaler 5 Mark).
2 Vgl. die von Goethe bersetzte Lebensbeschreibung Benvenuto Cellinis.
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Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Johann_Zapolha Johann Maximilian Maximilian Franz_I. Franz_I. Franz_I. Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_I. Franz_Ssorza Franz Klemens_Vii Frnndsberg Klemens_Vii Leo_X Leo Margarete Luise_von_Savoyen Goethe Benvenuto_Cellinis
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Ungarn Ungarn Ungarn Sultan_Wien Wiens England Venedig Rom Neapel Cambrai Italien Burgund Mailand Bologna Rom Italiens Florenz Cambrai Bologna