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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Mitteleuropa - S. 48

1912 - Regensburg : Manz
48 Das Deutsche Reich. Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter- tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden. In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a. Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt) Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse, Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo- gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus. Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e. Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700). Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen- fabriken und Gießereien sind bedeutend. Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen). 7. Das Lothringische Stufenland. 1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief- 1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war. Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh. Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland. 2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs- und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.

2. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

3. Das Mittelalter - S. 212

1896 - Bamberg : Buchner
212 - Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that. Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt. Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen. Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen

4. Das Mittelalter - S. 213

1896 - Bamberg : Buchner
213 - Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft. ^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben. Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten. In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen. Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 125 — 4. Die Verleihung der Hoheitsrechte an die Kurfürstentümer rief bei den übrigen Ständen mit dem Wunsche nach gleichen Befugnissen Streitigkeiten und Kämpfe um deren Erlangung hervor [410—412], 410. Inwiefern suchten seit Karl Iv. alle Stände durch Einungen ihre Interessen zu wahren? 1. Die Städte vereinigten sich zu mächtigen Bünden: Schwäbischestädtebund — Rheinischestädte-bun d [411]. 2. Die Ritter bildeten jenen städtischen Mächten gegenüber Rittergesellschaften: Löwenbund in der Wetterau — Hörner in Hessen — Schleglerin Schwaben [412]. 411. Durch welche Einungen erreichten die Städte größere Macht? 1. 1376 schlossen sich 14 schwäbische Städte unter Ulms Führung zu dem „Schwäbischen Bunde“ zusammen: a) Er bezweckte die Wahrung städtischer Freiheiten und Rechte. b) Er besiegte mehrere Ritterheere (1377: Bayrische Ritter bei Alpeck — Eberhards Sohn Ulrich bei Reutlingen). c) Er erhielt schließlich die ausdrückliche Anerkennung durch Wenzel (im Vertrage zu Rothenburg a. d. Tauber 1378). 2. 1381 traten Straßburg, Weißenburg, Worms, Speyer, Frankfurt und Hagenau zu dem (zweiten) ,,R heinischen Bunde“ zusammen: a) Er bezweckte die Sicherung des Handels und Verkehrs auf der Rheinstraße. b) Er vereinigte sich bald (1381) mit dem schwäbischen Bunde. a) Beide sicherten sich gegenseitige Hilfe bei feindlichen Angriffen zu. ß) Beide wollten nur durch gemeinsamen Beschluß Friedensverträge und Neuaufnahmen in den Bund voll-führen. 412. Warum bildeten die Ritter Einungen? 1. Sie vereinigten sich zum Schutze gegen die F ü r s t e n , um sich den Besitz ihres Gutes und ihrer Freiheiten wahren zu können. 2. Sie vereinigten sich zum Kampfe gegen die Städte-bündnisse, um das angemaßte Faust- und Fehderecht auch weiterhin ausüben zu können. 413. Wodurch vermehrten die Städteeinungen ihre Macht? 1. Sie erreichten eine V erständigung und Vereinigung mit den norddeutschen Städten [414].

6. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 128 — 3. Sie verschaffte dem deutschen Namen Macht und A nsehenimauslande während der Zeit des allgemeinen V erfalles im Innern des Reiches. 421. Aus welchen Gebieten bestand das Reich beim Tode Karls Iv.? 1. Weltliche Gebiete (250): 1 Königreich, 20 Herzogtümer, 3 Pfalzgrafschaften, 6 Landgrafschaften, 10 Markgrafschaften, 4 Burggrafschaften, 2 Fürstentümer, 1 Freigrafschaft, 94 Grafschaften, 48 Herrschaften, 59 -Reichsstädte, 2 Bauernbünde. 2. Geistliche Gebiete (67): 7 Erzbistümer, 41 Bistümer, 16 Abteien, 2 Propsteien 1 ürdensland. 422. Welche Aufgaben hinterließ Karl Iv. seinem Sohne Wenzel? 1. Das Schisma zu beseitigen [425], 2. Den Frieden unter den deutschen Ständen wiederherzustellen [423], 423. Inwiefern suchte Wenzel die Zustände im Reiche mit Umsicht und Tatkraft zu bessern? 1. Er wollte den allgemeinen Landfrieden herstellen: a) indem erfürsten, Ritterund Städte in Landfriedensbündnissen unter seiner Leitung vereinigte b) indem er (1384) Fürsten, Herren und Städte Süd deutschlands in einem Bunde (,,H eidelberger Stallung") zu gemeinsamer Aufrechterhaltung des Landfriedens verband, c) indem er (1389) durch den „Egerer Landfrieden“ die städtischen Bünde verbot und eine allgemeine Landfriedensordnung erließ. 2. Er teilte das Reich in Kreise. 424. Welche Charakteränderung hatte die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen zur Folge? 1. Er ergab sich dem Müßiggänge und geriet unter den Einfluß von Günstlingen. 2. Er huldigte dem T r u n k e und der J agdleidenschaft. 3. Er ließ sich durch Jähzorn zu mancher unüberlegten Tat hinreißen (Johannes von Pomuk [Nepomuk]). 425. Wodurch erregte er in steigendem Maße die Unzufriedenheit der Kurfürsten und der Stände? 1. Er verlieh gegen eine Entschädigung von 100 000 Goldgulden die erbliche Herzogswürde in Mailand an J o h. Galeazzo Visconti:

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 28

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 28 — 65. Worin lagen die Ursachen der während der Reformation entstehenden Bauernaufstände? 1. Sie reichten zum Teil bis ins Xv. Jahrhundert und wurden durch Adel und Geistlichkeit veranlaßt: a) die Landesfürsten legten den Bauern immer häufiger Steuern auf, b) die Kirche steigerte an diese stets aufs neue ihre Forderungen, c) der Norden und Osten war vollständig besiedelt: die jüngeren Söhne der Bauern mußten wieder Anteil an dem stets kleiner werdenden Erbe bekommen. Folge: a) Gänzliche Verarmung: Frei bauern wurden zu Zins bauern, Zinsbauem zu Fron bauern, Fronbauern zu Leibeigenen [I, 521]. b) Häufige Aufstände: 1476 unter dem Pfeifer von Niklashausen im Bistum Würzburg, 1492 beim Abt von Kempten, 1502 der Bundschuh im Elsaß, 1514 unter dem „armen Konrad" in der Gegend von Speyer, unter J o h a n n dem Guten die Jacqueries in Frankreich, unter Richard Ii. unter Wat Tylers Führung in England. 2. Sie fanden sich zum Teil in zeitlichen Verhältnissen begründet: a) in dem plötzlichen Falle der uralten, allmächtigen, geheiligten Ordnung: der römischen Kirche, b) in der völligen Verwerfung der höchsten, bisherigen Autorität: dem Papsttume, c) in der mißverstandenen Auffassung der refor-matorischen Lehre: der Freiheit des Christen -menschen, d) in der grundsätzlichen Gleichgültigkeit der Reichsgewalt und d er Fürsten. 66. Welcher Unterschied bestand zwischen den Aufständen der Bauern in Süddeutschland und denen in Mitteldeutschland? 1. Die Bauern Süddeutschlands stellten gemäßigte Forderungen auf: a) Freiheit des Besitzes durch Freigabe von Wald, Wild, Weide und Wasser, b) Freiheit der Person durch Aufhebung der Leibeigenschaft, der Fronen und des Zehnten, c) Freiheit des Bekenntnisses durch freie Wahl der Geistlichen, freie Predigt des Evangeliums in der Landessprache und Aufhebung eines Teiles des Zehnten.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 27

1911 - Halle a.S. : Gesenius
c) sie rissen die Bilder von den Kirchenwänden, da Gott im Alten Testament den Bilderdienst verboten habe, d) sie entfernten die Gebeine der Heiligen aus den Gotteshäusern. 2. Die Wiedertäufer lehrten ein „allgemeines Priestertum“ und leugneten die Kraft der Sakramente: a) sie verwarfen die Kindertaufe und tauften die Erwachsenen, b) sie ließen ,,v om heiligen Geiste erleuchtete Ungebildete predigen und das Predigtamt verwalten, c) sie fanden inhansdenck (aus Nürnberg) ihren größten Apostel und Lehrer. 68. Welche sozial-politischen Bewegungen traten unter Karl V. auf? 1. Die Erhebung der Reichsritterschaft unter Franz von Sickingen [64]: a) die Kirchen reform sollte mit Gewalt durchgeführt werden, b) die geistlichen Fürstentümer sollten vernichtet werden. 2. Die Aufstände der Bauern in Sachsen-Thüringen [65—69]: es waren die ersten großen sozialen Erhebungen des untersten Standes in der Neueren Zeit, welche kommunistische Zwecke verfolgten. 3. Der Aufruhr der Wiedertäufer unter Jan van Leydens Führung in Münster: er bezweckte die Verwirklichung kommunistischer Ideen durch Gründung eines Zionsreiches. 64. Warum blieb die Erhebung der Reichsritterschaft erfolglos? 1. Der Angriff der Reichsritter unter Sickingens Führung auf Trier schlug fehl: a) der Aufruf an die Bewohner Triers blieb ohne Wirkung, b) die Zuzüge seiner Freunde wurden durch die Fürsten der umliegenden Gebiete verhindert, c) der Kurfürst von Trier leitete in nachdrücklicher Weise den Widerstand der Stadt. 2. Die in ihren Lebensinteressen bedrohten Fürsten rafften sich auf: Philipp von Hessen und Ludwig von der Pfalz überwältigten Sickingen auf seiner Burg Landstuhl. 3. Der schwäbische Bund errang einen vollständigen Sieg über die fränkischen Ritter. 4. Die Reichsstädte stellten ihre Geschütze bereitwillig gegen die Burgen des Adels zur Verfügung.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 147 — die Pflege der geistigen Volkskräfte hatten die Jesuiten übernommen. 2. Die Geschicke der österreichischen Länder lagen in den Händen einer internationalen Aristokratie: a) Edelleute aus dem Reiche und aus romanischen Gebieten drängten sich in die leitenden Staatsstellungen , b) Adlige aus aller Herren Länder traten in den Verwaltungs - und den Heeresdienst ein. 3. Der Schwerpunkt der österreichischen Gebiete rückte immer weiter nach Osten: Österreich entwickelte sich allmählich zu einer selbständigen Großmacht an der mittleren und unteren Donau. 362. Inwiefern hatte Ungarn die Macht Österreichs im Xvii. Jahrhundert wenig gefördert? 1. Der ungarische Adel war Herr im Lande: er lehnte sich oft in Unbotmäßigkeit und Trotz gegen die habsburgische Herrschaft auf. 2. Das nationale Selbstgefühl ließ in dem Habsburger stets den Fremden erblicken: das Herrscherhaus vermochte diese Abneigung nicht zu beseitigen. 3. Die große Mehrheit des Volkes bekannte sich zu Luthertum und Kalvinismus: der jesuitische Katholizismus veranlaßte wiederholt Eingriffe in die Rechte Ungarns. L Die häufig aufeinanderfolgenden Aufstände und Verschwörungen vernichteten stets aufs neue den gesunkenen Wohlstand Ungarns: a) sie wurden durch die Verfassungsverletzungen des Fürstenhauses veranlaßt, b) sie wurden durch die Umtriebe selbstsüchtiger Magnaten genährt. 363. Wieso vollzog sich um 1700 die Vollendung der österreichisch-ungarischen Monarchie als neue europäische Macht? 1. Die Reichstruppen unter dem Herzoge Karl von Lothringen und die Polen unter J ohann Sobiesky hatten durch ihren glänzenden Sieg am Kahlenberge den letzten großen Einbruch der Türken zurückgeschlagen : der Sieg führte in der Folge zu ihrer gänzlichen Vertreibung aus Ungarn [611]. 2. Die österreichische Macht ging jetzt aus der lange bewahrten Verteidigungsstellung den Türken gegenüber zum Angriffe vor: durch die bedeutenden Erfolge des Prinzen Eugen wurde die Pforte schließlich zum Verzicht auf Siebenbürgen und Ungarn gezwungen. 10*

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 247

1911 - Halle a.S. : Gesenius
247 — 3. Entwickelung der vorübergehenden Macht der osmanischen Türken. 60«. Wie entstand die türkische Macht in Asien? 1. In Vorderasien bestand um 1300 das mongolische Reich der Ii chane: es ging Mitte des Xiv. Jahrhunderts infolge inneren Verfalles seiner Auflösung entgegen. 2. Im nordwestlichen Kleinasien setzte sich um 1300 ein turkmenischer Stamm fest: er gelangte zur Herrschaft und gründete das Reich der osmanischentürken. 3. Die Türken erreichten ihre Erfolge durch ein für die Verhältnisse des Volkes außergewöhnlich großes Heer: a) sie erhöhten die Tüchtigkeit des Heeres durch den großen Schlachthaufen der J anitscharen [607], b) sie vergrößerten die Zahl des Heeres durch Lehndienst-k r i e g e r: a) große Stücke eroberten Landes wurden als Lehen ausgeteilt, ß) die Lehnsherren hatten eine bestimmte Zahl Reiter für den Krieg zu stellen. 607. In welcher Weise machten die Türken Christen ähren Zwecken dienstbar? 1. Sie ließen gutgewachsene, kräftige Christenknaben zu mohammedanischen Kriegern erziehen: a) diese bildeten dann in den Türkenheeren einen besonderen, wegen seiner T apferkeitgefürchteten Schlachthaufen: die (zu Fuß kämpfenden) J anitscharen, b) die gewandtesten ergänzten die türkische Reiterei. 2. Sie ließen geistig begabte Christenknaben in den i s -lamischen Wissenschaften ausbilden: diese fanden später im Staatsdienste Verwendung. 608. Wie entfaltete sich die Macht der Türken im Xiv. und Xv. Jahrhundert in Europa? 1. Sie faßten in Südosteuropa festen Fuß und bedrohten das schwache byzantinische Reich: 1365 machte Murad I. Adrianopel zu seiner Residenz: a) er unterwarf Bulgarien, b) er besiegte (1389) die Serben auf dem Amselfelde: Serbien wird tributpflichtig, c) Bajazet I. siegte (1396) bei Nikopoli über eingroßeskreuz-heer deutscher, ungarischer und französischer Ritter unter König Sigismund. 2. Sie wurden an weiterer Ausbreitung durch das Auftreten mongolischer Scharen unter Timur lenk (der Lahme) vorübergehend gehemmt:
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