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Das Deutsche Reich.
Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute
eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und
eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische
Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen
Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter-
tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden.
In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a.
Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt)
Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse,
Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch
wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo-
gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus.
Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e.
Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700).
Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen-
fabriken und Gießereien sind bedeutend.
Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten
Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen).
7. Das Lothringische Stufenland.
1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen
und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem
der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu
Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es
sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland
über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief-
1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein
festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und
mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war.
Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh.
Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland.
2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit
königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs-
und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der
Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.
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Extrahierte Personennamen: Franks Goethes
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Frankfurt Main Maines Rheinschiffahrt Hessen Offenbach Hanau Wetterau Lothringische_Stufenland Deutschland Frankreich Kastel Mainz Deutschland Frankfurt
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In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
212 -
Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that.
Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt.
Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen.
Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen
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213 -
Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft.
^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben.
Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten.
In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen.
Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Nwwr Johannes Johann_Hunyadys Johann König_Wladislav Konstantin_( Palologus Mohammed Johann_Huny Johann Ladislav_Postumus Johann_Hunyadys Johann Johann_Hunyady Johann Matthias_Kor-Vinns Matthias Ottokar_von_Bhmen Ottokar Matthias_Korvinus
'
I
44 —
„zwölf Artikel“ als gemeinsame Forderung fest, ein Pro-
gramm, das dann viele aufständische Bauernschaften, wenn auch
im einzelnen abgeändert, übernahmen. Durch Unterhandlungen
zuletzt auch mit der „christlichen Vereinigung“ und einen von
friedliebenden Vertretern derselben bewilligten Waffenstillstand
gewann der Schwäbische Bund Zeit zu weiteren Rüstungen. Sein
Feldhauptmann Truchsess von Waldburg („Bauernjörg“) zer-
sprengte dann den Baltringer Haufen 4. April bei Leipheim,
mit dem Seehaufen, der eine gute Stellung innehatte, schloss er
22. April den Weingartener Vertrag, dem gemäss der Seehaufen
sich auflöste, und 25. April ein ähnliches Abkommen mit den
Bauern des Hegaus, Kletgaus u. s. f., um nach Württemberg mar-
schieren zu können. Die Revolution hatte damals ganz
Südwestdeutschland, mit Ausnahme der bayrischen Gebiete,
ergriffen und für kurze Zeit unter ihre Gewalt gebeugt.
Städte traten ihr teils freiwillig bei (z. B. Waldshut, Rothen-
burg o./T., Würzburg, Ochsenfurt, Aschaffenburg), teils mehr
gezwungen (z. B. Heilbronn, Erfurt); Ritter und Grafen
(z. B. die Hohenlohe, Löwenstein, der Graf von Henneberg)
wurden Mitglieder der christlichen Vereinigung. Göz
von Berlichingen übernahm Ende April freiwillig auf vier
Wochen die Führung des „hellen“ (= ganzen) lichten Haufens
der Odenwalder und Neckarthaler. Aber die planlose Zer-
störungswut der Aufrührer (in Franken 292 Schlösser
und 52 Klöster zerstört) und ihr Mangel an Disziplin und
kriegerischer Schulung, an der entscheidenden Waffe,
der Reiterei, und an innerem Zusammenhalt erleich-
terten den Sieg der Fürsten, welche die Bekämpfung der
Revolution dem Reichsregiment und dem Kaiser gegenüber im
wesentlichen selbständig übernahmen. Am 12. Mai wurde das
Heer der Württemberger Bauern vom Truchsess bei Böblingen
geschlagen, 17. Mai die Elsässer Bauern von Anton von Loth-
ringen bei Zobern. Die der Würzburger Bürgerschaft zu Hilfe
gezogenen Odenwalder und fränkischen Bauern vermochten das
Schloss Würzburg nicht zu nehmen; der Truchsess, der zur Rache
für die von einem Teil der Bauern vollbrachte, von andern miss-
billigte Unthat des blutigen Ostermontags (16. April) auch Weins-
berg und fünf umliegende Dörfer niedergebrannt hatte, vereinigte
seine Truppen mit kurpfälzischen und, trierischen, warf die Oden-
walder bei Königshofen, die Franken bei Sulzdorf und Ingolstadt
(2. und 4. Juni) nieder, Würzburg ergab sich dann auf Gnade
und Ungnade. Der Kurpfälzer schlug 23. Juni ein linksrheinisches
Bauernheer bei Pfeddersheim. Der Kampf mit den oberschwäbi-
schen Bauern wurde, unter Missachtung eines von Ferdinand mit
I
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Feldhauptmann_Truchsess_von_Waldburg Graf_von_Henneberg Göz
von_Berlichingen Anton_von_Loth- Ferdinand Ferdinand
61
werden sollte; jedoch überwies er für die einzelnen Fälle die
Entscheidung, ob es sich um eine Religionssache handle, dem
Reichskammergericht (Anfang 1533), und dieses liess. solchen
Prozessen, ohne Rücksicht auf die Rechtsverwahrung der Schmal-
kaldener (Anfang 1534), ihren Lauf. Karl war von der katho-
lischen Mehrheit des Regensburger Reichstags die Verpflichtung
auferlegt worden, dafür zu sorgen, dass ein Konzil innerhalb
sechs Monaten einberufen werde und binnen Jahresfrist zu-
sammentrete.
Türkenkrieg. S o 1 i m a n, der einen Angriff auf das Reich
plante, war Juli 1532 in Ungarn erschienen, wurde aber drei
Wochen lang durch die heldenmütige Verteidigung der Feste
Güns aufgehalten. Als Karl nach langem Zögern mit nicht
ganz 80000 Mann (worunter 41000 Mann Reichstruppen) von
Regensburg aus donauabwärts zog, wagte Soliman keine
Hauptschlacht und zog zunächst gegen Graz, dann über
Ungarn heim. Auf einen Einmarsch in Ungarn und gegen
Zäpolya verzichtete Karl, zum Teil wegen der geringen Neigung
Bayerns und der evangelischen Stände, sich für Ferdinand zu
bemühen. Karl verliess nach Beendigung des Türkenkrieges
November 1532 Deutschland. Juli 1533 schloss Soliman mit
Ferdinand Frieden.
Die Carolina, .,die peinliche Halsgerichtsordnung; Karls V.“, die 1532
Reichsgesetz wurde, beruhte auf viermaliger Revision der Bamberger Hals-
gerichtsordnung von 1507. Durch die „salvatorische Klausel“ (wonach den
„alten wohlhergebrachten und billichen Gehreuchen nichts benommen“ sein
sollte) wurde dieses Reichsgesetz den partikulären Gewalten annehmbar gemacht.
Jahrhundertelang hat die Carolina das deutsche Strafrecht und den Strafprozess
beherrscht. Sie war vor allem eine Strafprozessordnung mit Ein-
schiebung von (nicht vollständigen) Bestimmungen über das Straf-
recht. Das Urteil zu finden war nach ihr ausschliesslich Sache rechts-
gelehrter Richter, eine Art oberste Instanz bildete die Aktenversendung
an juristische Fakultäten. Das Verfahren war durchaus schriftlich,
der Prozess inquisitorisch. Der.beweis wurde erbracht entweder durch
die Aussage zweier tauglicher, unverdächtiger Zeugen oder durch das Ge-
ständnis des Angeklagten. Genügend festgestellte Indicien hatten nur die
Bedeutung, die Anwendung der Folter zu begründen. Als die Folter, zuerst
von Friedrich d. Gr. 1740, aufgehoben war, kam es nach und nach dazu, dass
auch Indicien zu voller gesetzlicher Strafe führen konnten. Der Strafvollzug
war durchaus Sache des Staats. Die „endliche Rechtsthätigung“ schuf einen
Schein des alten öffentlichen und mündlichen Prozesses (die Armensünderglocke
davon ein Ueberrest).
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Soliman Karl Karl Ferdinand Karl Karl Ferdinand Karls Friedrich_d Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Graz Ungarn Bayerns Deutschland Karls
67
Anspruch nahm, und schloss Mitte 1540 ein Schutz- und Trutz-
bündnis mit Frankreich.
§ 25. Karls V. Zug gegen Tunis, dritter Krieg mit Franz I.,
Türkenkrieg.
Karl gewann an Waffenruhm und persönlichem Ansehen durch
die von ihm selbst geleitete, von Portugal und vom Papst Paul Iii.
(Farnese: seit Oktober 1534) mit Schiffen unterstützte Expe-
dition gegen Tunis, das der griechische Renegat Klieir-ed-
Din Barbarossa, als Nachfolger seines Bruders Aroudj Herr
von Algier, seit 1518 Lehnsmann, seit 1532 Admiral des os-
manischen Sultans, 1533 erobert hatte. Karl nahm Goletta
und einen Monat später Tunis, wo er den früheren islamitischen
Herrscher wieder einsetzte (1535). Aber Barbarossa ent-
kam nach Algier, von wo er sehr bald seine Raubzüge nach
spanischem Gebiet wieder aufnahm.
Trotz seiner engen Beziehungen mit dem Sultan (1535
Handelsverträge, Kapitulationen) hatte Franz diese Expedition
zu einem Angriff auf Karl nicht benützt. Nach dem Tode Franz
Sforza’s (November 1535) weigerte sich Karl, Franz’ zweiten
Sohn mit Mailand zu belehnen. Franz begann den Krieg 1536
durch Besetzung Piemonts, auf das er ihm vererbte Ansprüche
seiner verstorbenen Mutter geltend machte. Er war jetzt offen
mit Soliman verbündet und es kam zu gemeinsamen Operationen.
Dies nötigte Paul Iii. (Farnese) trotz inneren Widerstrebens
immer mehr dazu, Karl zu begünstigen. Nach dem Scheitern
zweier Invasionen in Frankreich, einer im Norden, der andern
im Süden, und einem Einfall der Franzosen in Artois kam durch
persönliche Vermittelung Pauls Iii. Juni 1538 ein zehnjähriger
Waffenstillstand in Nizza auf Grundlage des status
quo zu stände; von Piemont blieben 2/3 in Händen Frankreichs,
Vs behielt Karl. Karl und Franz kamen Mitte Juli in Aigues-
Mortes zusammen, aber die Zusagen, die Franz hier dem Kaiser
in betreff gemeinsamen Vorgehens gegen die „Abgewichenen“
und die Türken machte, wurden von Karl nach Wert und Trag-
weite übertrieben dargestellt. Karl konnte 1540 durch Frank-
reich reisen, um das aufständische Gent zu züchtigen; aber er
belehnte Oktober 1540 seinen Sohn Philipp mit Mailand.
Spanien hatte sich seit 1505—10 verschiedener Küstenpunkte von Oran
bis Tripolis bemächtigt, aber seit 1516 folgten Verluste auf Verluste. Barba-
rossa suchte von 1580 an wiederholt spanisches Küstengebiet furchtbar heim.
Goletta blieb spanisch, Tunis von Spanien abhängig bis 1574. — Der Kaiser
und Venedig wurden seit 1537 zur See von Soliman und Barba-
rossa bekriegt, Apulien schwer verwüstet, ein Heer Ferdinands
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Franz_I. Franz_I. Karl Karl Barbarossa Barbarossa Karl Karl Goletta Barbarossa Barbarossa Franz Franz Karl Karl Franz
Sforza’s Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl Franz Franz Franz Franz Karl Karl Karl Philipp Philipp Goletta Soliman
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Karls Tunis Portugal Tunis Algier Tunis Algier Mailand Frankreich Nizza Frankreichs Mailand Spanien Oran Tripolis Tunis Spanien Venedig Barba- Apulien
Das Marburger Religionsgespräch (Oktober 1529) führte
zu keiner Einigung in der Auffassung des Abendmahls;
die auf Bemühen des Landgrafen und der Schweizer verein-
barten 14 Marburger Artikel konnten die dogmatische Grundlage
einer Einigung nicht bilden, da ihre von Luther bald darauf vor-
genommene Umformung in die 17 Schwabacher Artikel, die den
Gegensatz gegen den Zwinglianismus scharf hervorhoben, vom
Kurfürsten als unerlässliche Bedingung einer Einigung aufgestellt,
aber von den meisten oberdeutschen Städten abgelehnt wurde; nur
Nürnberg, Reutlingen und Heilbronn waren zur Annahme bereit.
Der Türkenkrieg’. Zäpolga, der enge Verbindungen auch
mit Franz I. unterhielt, hatte sich mit Soliman verbündet und
huldigte Soliman, als dieser mit einem 20000u Mann starken Heer
erschien, auf dem Schlachtfelde von Mohacs. Von Ofen aus,
das ein kleines Häuflein deutscher Landsknechte sechs Tage
lang verteidigt hatte, erschien Soliman 26. September 1529
vor Wien; nach zweimaligem vergeblichen Sturm zog er aber
Mitte Oktober wieder ab und setzte in Ofen Zäpolya als König
ein. Die Anfang September in Krems gesammelte Reichsarmee
hatte nichts zur Entsetzung Wiens geleistet. Luther hatte in einer
„Heerpredigt wider die Türken“ zu einem allgemeinen National-
krieg aufgefordert; Sachsen hatte gerüstet, aber Hessen nicht.
§ 21. Der Augsburger Reichstag.
Karl hoffte die Unterdrückung der Ketzerei auf friedlichem Wege
(zunächst wohl durch Spaltung der „Abgewichenen") zu erreichen
und wollte auch den altgläubigen Reformfreunden genügen;
von Bologna aus hatte er sich bereit erklärt, „eines jeglichen
Opinion und Meinung zu vernehmen und fleissiglich zu bewegen“.
Auf dem Reichstag in Augsburg (Juni bis November 1530)
überreichten 25. Juni die protestierenden Fürsten
von 1529 und die Städte Nürnberg und Reutlingen
(später traten noch bei: Weissenburg, Heilbronn, Kempten und
Windsheim) die, wesentlich von Melanclithon verfasste, Con-
fessio Augustana, deren deutscher Text der kursächsische
Kanzler verlas. Dieses Bekenntnis führte den Nachweis, dass
die Protestierenden trotz ihrer Neuerungen zur katholischen
Kirche gehören; es hob möglichst die Uebereinstimmung mit dem
alten Glauben und den Gegensatz gegen die Zwinglianer hervor,
manche Lehren, z. B. das Priestertum der Gläubigen, Ver-
werfung des Papsttums waren gar nicht berührt. Die vier
Städte Strassburg, Konstanz, Memmingen, Lindau
reichten 12. Juli ein eigenes Bekenntnis (Tetrapolitana)
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Extrahierte Personennamen: Luther Franz_I. Soliman Mohacs Karl Melanclithon
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lischen Kirche bei Strafe der Acht, diese wurde 1598 durch
spanische und jülich-clevesche Truppen, nicht ohne zahlreiche
Austreibungen und Konfiskationen, erzwungen. Ein Nachspiel
der Kölner Stiftsfehde, die durch Doppelwahl veranlasste Strass-
burger Stiftsfehde (seit 1592) endete damit, dass der Kardinal Karl
von Lothringen 1599 vom Kaiser bestätigt wurde und dessen
elfjährigen Vetter Leopold (seit 1598 Koadjutor von Passau) zum
Koadjutor erhielt; der protestantische Administrator Johann Georg,
Sohn des Kurfürsten von Brandenburg, verzichtete 1604 gegen
eine Geldentschädigung.
Untergang des livländisehen Ordensstaates. Der Schwertorden
hatte sich nach der Säkularisation Ostpreussens vom Deutschorden gelöst.
Der Ordensstaat, der die Oberherrlichkeit des Kaisers und des Papstes an-
erkannte, war ein loses Gefüge. Neben dem Orden, der dem Namen nach
Souverän des ganzen Landes war und unmittelbar den grössten Teil des Ge-
biets besass, gab es geistliche Fürstentümer (Riga, Dorpat, Oesel, Reval,
Kurland oder Pilten), weltliche Ritter mit grossen Ländereien und selbständige
Städte: Riga, Dorpat, Reval. Die sehr abhängige esthnische (finnische) oder
lettische Bauernschaft war nicht germanisiert worden. Die Refor-
mation der Städte und dann der Ritter steigerte noch den Mangel an Zu-
sammenhalt. Auf die Gebiete des Ordens, von deren Zusammenhang mit dem
Reiche und deren Unabhängigkeit die maritime Stellung der deutschen See-
städte abhing, musste jede Macht ihr Auge werfen, die ein dominium maris
Baltici erstrebte; insbesondere waren sie für Russland wichtig als Mittel, um
durch den Besitz von Ostseehäfen zu freier wirtschaftlicher Entfaltung zu
gelangen, und später als Brücke zum Eingreifen in die mitteleuropäischen
Verhältnisse. Iw anderschreckliche (1534—1584), dererste„Tsa r“,
der (die bis dahin tatarisch-islamitischen) Kasan und Astrachan erobert, die
Don’schen Kosaken unter seine Schutzherrschaft gebracht hatte, und unter dem
die Eroberung Sibiriens begann, brach 1558 und 1560 mit gewaltiger Macht
im Ordensgebiet ein. Da vom Reiche keine Hilfe kam und Polen, unter
dessen Schutz sich der Orden und der Erzbischof von Riga gestellt hatten,
nicht ausgiebig half, kamen durch Kauf die Stifter Oesel, Reval und Kur-
land an den Dänenkönig, Esthland und Stadt Reval begaben sich
1560 unter die Oberherrschaft schwedens, und der Heermeister
I Gothard von Ketteier übergab 1561 Livland an Polen und be-
hielt das Gebiet links der Düna als erbliches Herzogtum
Kurland unter polnischer Oberlehnshoheit, Iwan blieb Narwa.
Die Kämpfeiwans gegenpolenund seine Verbündeten, Däne-
mark und Lübeck, später Schweden, endeten damit, dass Russland
1582 in einem durch den Jesuiten Poissevin vermittelten zehnjährigen Waffen-
stillstand mit Polen alle livischen Besitzungen und in einem dreijährigen Waffen-
stillstand mit Schweden Esthland und Earwa aufgab. Das Reich hatte für
das bedrängte Deutschtum dieser Gebiete so gut wie nichts gethan. Der
Kampf zwischen Schweden und Polen, der vor allem durch den Streit um
[ diese Gebiete verursacht war, ermöglichte es später den Moskowitern, sich
[ hier festzusetzen.
Die Türkenkriege. Ungarn und Siebenbürgen. In einem auf
i acht Jahre geschlossenen Frieden trat Ferdinand 1562 an Zäpolya Sieben-
bürgen, an die Türkei Temeswdr (zweites Paschalik) ab und verpflichtete sich
zur Tributzahlung. Nach seinem Tode verursachten Kämpfe Zäpolyas gegen
Max einen grossen Angriff Solimans, der vor dem durch Zriny heldenmütig
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Extrahierte Personennamen: Karl
von Karl Leopold_( Leopold Johann_Georg Johann Gothard_von_Ketteier Narwa Ferdinand Zäpolya Max Max
— 134 —
verteidigten Szigeth, 71 Jahre alt, starb (1566). Nach dem Pall Szigeths
zog das türkische Heer sich zurück, und es wurde ein Friede auf acht
Jahre auf Grundlage des status quo geschlossen. (Ueber die türkische
Eroberung Cyperns und die Niederlage bei Lepanto s. S. 110.) Grössere und
kleinere Grenzüberfälle, meist von seiten der Türken bzw. Siebenbürgens,
wiederholten sich während des äusserlichen Friedenszustandes. Die Gefahr
eines grossen Türkenkrieges, die infolge der Wahl Maximilians durch einen
Teil der Polen (1575) eintrat, verschwand mit dessen baldigem Tode. Schon
unter Ferdinand begann die systematische Ansiedelung von Serben („Uskoken“),
die steuerfrei blieben, eine Grenzwacht bildeten und gegen Sohl zu Kriegs-
diensten verpflichtet waren, im südlichen Grenzgebiet des habsburgischen
Ungarn. Die Türkei griff, obwohl 1590 der Friede auf längere Frist
erneuert worden war, 1598 wieder an. Als 1595 durch Abfall Sigmund
Bathorys, der Moldau und der Rumänen die Türken von schweren Verlusten
betroffen worden waren, zog Mohammed Iii. 1596 selbst aus, nahm Erlau und
behauptete es in dreitägiger Schlacht bei Keresztes (an der Theiss). Nach
einigen Jahren überwiegender Erfolge gestaltete sich der Krieg immer un-
günstiger für die Kaiserlichen (1600 Verlust Kanicskus, der Vormauer Steier-
marks), auch infolge des Missregiments, der schweren Ausschreitungen der
Söldner und der politischen und konfessionellen Bedrückung im habsburgischen
Ungarn und in Siebenbürgen, das Bathory 1597 an Rudolf abgetreten hatte.
In Siebenbürgen warf sich der Magyare Stephan Böeskay als Fürst auf, indem
er-»sich an die Türken anlehnte; er besiegte ein habsburgisches Heer und
bestimmte die (zum Teil deutsche) Stadt Kaschau in Oberungarn, der jede
protestantische Religionsausübung untersagt und ihr umfassender Besitz an
Landgebiet abgesprochen worden war, ihm beizutreten. Ein ungarischer Reichstag
ernannte ihn zum Fürsten von Ungarn und Siebenbürgen; bald darauf be-
stätigte ihn der Sultan als König von Ungarn-Siebenbürgen. Die Erhebung
Böeskays ermöglichte den schon länger erschöpften Türken, obwohl sie durch
Aufstände in Kleinasien und einen gefährlichen Krieg gegen das schiitische
Persien (Abhas d. Gr. 1586—1628) in Anspruch genommen waren, wieder
Fortschritte zu machen. Erzherzog Matthias schloss im Namen
seines Bruders Rudolf Anf. 1606 mit den ungarischen Ständen und
Böeskay in Wien einen Friedensvertrag, der den Adeligen, den
Freistädten und den königlichen Marktflecken, sowie den Grenztruppen freie
Religionsübung (d. h. katholische oder lutherische oder calvinistische)
zusicherte, den Ständen Aussicht auf Sicherung ihrer Freiheiten bot und
Böeskay (f 1610) das Fürstentum Siebenbürgen samt nördlichen und nord-
westlichen Grenzgebieten zuerkannte (etwa 2000 Q.-M. gegen 1200 Q.-M.
des österreichischen Ungarns). Gegen Ende des Jahres 1606 schloss
Matthias einen zwanzigjährigen Waffenstillstand mit den
Türken auf der für diese günstigen Grundlage des status quo, aber ohne
Verpflichtung zu jährlichem Tribut. Seit 1610 gab es vier ungarische Pa-
schaliks: Ofen, Temeswär, Kanicska und Erlau.
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Pall_Szigeths Lepanto Maximilians Ferdinand Ferdinand Sigmund
Bathorys Mohammed Rudolf Rudolf Stephan_Böeskay Matthias Rudolf_Anf Rudolf Matthias