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Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen.ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter der am Prnth eiu festes Lager bezogen halte, vollstndig ein. Dieser wre der-loren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Grovezlers freien Abzug erlangt htte.
Whrend Karl hierauf seine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter seine Eroberungen an der Ostsee, die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii. kehrte auf den polnischen Thron zurck, und der König Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte Stettin. v
3. Karls Rckkehr nach Schweden und sein Tod. Vergebens ver-suchten die Trken, Karl Xii., der ihnen lngst unbequem geworden war, zur Nuckkehr zu bewegen; doch er blieb und suchte sich sogar mit Gewalt zu halten Als der Schwedenknig aber von den Fortschritten seiner Feinde, der traurigen Lage seines Landes und der Mistimmung seiner Untertanen gegen ihn hrte, kehrte er zurck. Wie im Fluge legte er den langen und beschwerlichen Weg vom sdlichen Rußland bis Stralsund zurck. Ter Ubermacht seiner Feinde war er nicht gewachsen; er mute wichtige Besitzungen abtreten, und als er sich fr den erlittenen Verlust entschdigen und den Dnen Norwegen entreien wollte, wurde er bei der Belagerung der Festung Friedrichshall in Norwegen von einer feindlichen Kugel getroffen.
4. Ter Friede. Trotz seiner groen persnlichen Tapferkeit und seiner bedeutenden militrischen Kenntnisse hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine geringe staatsmnnische Befhigung Schweden zu einer Macht zweite Ranges gemacht. Es verlor seine Besitzungen in Deutschland bis auf ein kleines Stck in Vorpommern; feine schnsten Gebiete an der Ostsee mute es an Rußland, das an Stelle Schwedens in die Reihe der europischen Gromchte eintrat-), abgeben.
Deutschland.
Kaiser Joseph. I. 1705 - 1711.
Joseph I. folgte seinem Vater, dem Kaiser Leopold I., im Jahre 1705 in der Regierung und herrschte bis zum Jahre 1711. An dem Spanischen Erbfolgekriege nahm er zu guusteu seines jngeren Bruders Karl teil, unterdrckte einen Aufstand in Bayern und erklrte die Kurfrsteu voi! Bayern und Clu in die Reichsacht. Da er ohne mnnliche Nachkommen starb, wurde sein Bruder Kart Kaiser und Erbe der sterreichischen Besitzungen.
Kaiser Kar! Vi. 17111740.
1. Seine Kriege, a) Seine Beteiligung am Spanischen Erbfolge kriege. Der unerwartete Tod Josephs 1. brachte Karl Vi.
') Vergleiche H. Linggs Gedicht: Karl der Zwlfte".
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Extrahierte Personennamen: Katharina Karl Karl Peter August Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karls_Rckkehr Karls Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Joseph Leopold_I. Leopold_I. Karl Karl Karl_Vi Karl H._Linggs Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Prnth Ostsee Stettin Schweden Stralsund Norwegen Norwegen Schweden Deutschland Ostsee Schwedens Deutschland Bayern Josephs
auf den deutschen Kaiserthron; seine Regierungszeit sllt mit der des Knigs Friedrich Wilhelm I. von Preußen zusammen.
Da es das europische Gleichgewicht nicht erlaubte, da die gesamte Spanische Erbschaft mit sterreich vereinigt wurde, gab Karls Thron-besteiguug dem Spanischen Erbfolgekriege eine andere Wendung. Die brigen am Kriege beteiligten Mchte fanden sich mit Ludwig Xiv. im Frieden zu Utrecht ab, und als die Fortsetzung des Krieges fr Karl Vi. erfolglos verlies, sah auch er sich veranlat, Frieden zu schlieen, der im Jahre 1714 zu Rastatt zustande kam (. 70 und 71).
/ b) Seiue Beteiligung an dem Kriege gegen die Trken 17141718. Im Frieden von Karlowitz (an der Donau, nordwestlich von Belgrad) (S. 47) 'hatten die Trken Morea, den sdlichen Teil von Griechenland, an Venedig abtreten mssen. Als erstere nun versuchten, das verloren gegangene Gebiet den Veuetianern wieder zu entreien, fand Venedig an dem Kaiser einen mchtigen Bundesgenossen. Der kaiserliche Feldherr Prinz Eugen, der Sieger von Zentha, schlug die Trken bei Peter ward ein (1716) und im solgenden Jahre bei Belgrad bis zur Vernichtung. Sage und Lied lassen ihn noch heute als den gefeiertsten Helden der Trkenkriege er-scheinen.') Im Frieden zu Pafsarowitz (an der Donau, in der Nhe von Belgrad) (1718) verloren die Trken wichtige Gebietsteile, die aber spter (1739), als sich sterreich an einem Kriege der Russen gegen die Trken beteiligte, zum grten Teil wiedererlangt wurden. Save und Donau bildeten sortan die Grenze zwischen sterreich und der Trkei; Rußland bekam die wichtige Stadt Asow.
/. c) Der Polnische Erbsolgekrieg 17331738. Nach dem Tode des Polenknigs August Ii., des Starken, whlte die Mehrheit des politischen Adels Stanislaus Leszczynski, den Schwiegervater-Ludwigs Xv. von Frankreich, die Minderheit August Iii., den Sohn Augusts Ii., zum Könige. Rußland, lie Stanislaus Leszczynski Der-treiben, und auch der Kaiser, der den Einflu Frankreichs in Polen be-frchtete, trat fr August Iii. ein.
Frankreich verbndete sich jetzt mit Spanien und Sizilien, um d;e Wiedereinsetzung des Stanislaus Leszczynski mit den Waffen zu erzwingen. Die Verbndeten schlugen Karl Vi. in Lothringen und Italien, und. im Frieden zu Wien mute der Herzog Frauz Stephau von Lothringen, der zuknftige Gemahl von Karls Vi. Tochter Maria Theresia das Erbe feiner Vter, das alte deutsche Herzogtum Lothringen,
') Vergleiche das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karls Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Vi Karl Karlowitz Morea Eugen Eugen Zentha Peter August Stanislaus_Leszczynski August Augusts Stanislaus_Leszczynski August Stanislaus_Leszczynski Karl_Vi Karl Karls Maria_Theresia Maria Theresia Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Karls Spanischen_Erbfolgekriege Utrecht Rastatt Donau Belgrad Griechenland Venedig Belgrad Donau Belgrad Frankreich Frankreichs Polen Frankreich Spanien Sizilien Lothringen Italien Wien Lothringen Karls Lothringen
tag zu Frankfurt. Ein Krieg zwischen Preußen, sterreich und Rußland schien unvermeidlich zu sein. Die Entscheidung brachte ein Verfassuugs-streit, der in Kurhessen ausgebrochen war. Nachdem zwischen preu-ischen und bayerischen Truppen einige Schsse bei Bronzell in der Nhe von Fulda i) gewechselt waren, stellte Preußen, durch die Haltung Ru-lauds und durch seine damalige Heeresverfassung veranlat, die Feind-Seligkeiten ein. Durch den Vertrag von Olmtz (1850) unterwarf sich Preußen auf Kosten seines Ansehens allen Forderungen sterreichs (Auslieferung.von Schle^wigholstein an Dnemark, Auflsung der Union it. f. w.), Clin iitzer Pnnkta tion".
Der Deutsche Bund wurde wiederhergestellt, die von der Frankfurter Nationalversammlung befchlofsenen Grundrechte des deutschen Volkes" aufgehoben, und die deutschen Einheits- und Freiheitsbestrebungen nahmen ein klgliches Ende. Preußen erlitt eine schwere Niederlage und verlor an Ansehen im Auslande. Auch die im Jahre 1848 geschaffene deutsche Flotte wurde 1852 meistbietend verkauft.
2. Preußen. Siehe Seite 218.
3. sterreich und Ungarn. In Wien riefen die Nachrichten von den Pariser Vorgngen eine groe Erregung hervor; Metternich flchtete nach England, der Kaiser gewhrte eine freisinnige Verfassung fr sterreich-Ungarn. hob die Zensur auf und berief einen konstituieren-den Reichstag nach Wien. Als Italiener, Tschechen und Magy-aren ihre nationale Selbstndigkeit forderten, kam es zu gewaltigen Aufstnden, die mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Kaiser Ferdinand dankte zu guusten seiues jetzt noch regierenden Neffen Franz Joseph ab.
In Ungarn hatte der geistreiche Schriftsteller und gewaltige Redner Koffuth das Volk fr eine selbstndige Verwaltung und ein eigenes Ministerium begeistert. Als der Kaiser diesen Forderungen nicht entsprechen wollte, bestritt Koffuth dem Hanfe Habsburg das Recht der Thronfolge in Ungarn und lie sich zum Diktator whlen. Mit Hilfe Rulands, das frchtete, von Ungarn mchten die gleichen Ideen nach Polen bertragen werden, wurde der Aufstand niederge-schlagen und der die Fhrer ein furchtbares Strafgericht verhngt; Koffuth floh nach der Trkei.
])';,S)er Schimmel von Bronzell."
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Kurhessen Fulda Ungarn Wien England Wien Ungarn Ungarn Ungarn Polen
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Zweiter Abschnitt.
Das Deutsche Weich.
Kaiser Leopold I. 1658 -1705/
L Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Iii. (Ii. T. S. 262) machte Ludwig Xiv. die grten An-strengungen, die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, und da er bereits vier Kurfrsten fr sich gewonnen hatte, so wre ihm auch wohl dieser Plan gelungen; wenn nicht der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Wahl auf Leopold, den Sohn des gestorbenen Kaifers, gelenkt htte.
Leopold war ein Fürst von manchen trefflichen Eigenschaften, aber kein Herrscher, wie ihn seine Zeit erforderte; es fehlte ihm an Selbst-vertrauen und raschem Handeln und gegen fremde Anmaung an Kraft und Entschiedenheit. Seine Regierung wrde auch grere Ersolge auf-zuweisen haben, wenn Deutschland infolge des Dreiigjhrigen Krieges nicht verarmt und zerrissen gewesen wre und der Kaiser sich auf die Reichsfrsten htte mehr verlassen knnen. Leopold liebte Kunst und Wissenschaften und lie in Breslau, Olmtz und Innsbruck Universitten errichten.
2. Seine Kriege, a) Die Trkenkriege. (1664 und 1683 bis 1699.) Im Jahre 1664 sielen die Trken in Obernngarn ein, weil Osterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten begnstigte. Bei der Abtei St. Gotthard an der Raab wurden die Trken von dem kaiserlichen Feldherrn Montecnculi unter Beihilfe des westflischen Haudegen Grasen Johann von Sporck vollstndig geschlagen.
In Ungarn war wegen religiser und politischer Meinuugs-Verschiedenheiten ein Aufruhr entstanden, an deren Spitze der Graf Tkly stand. Sowohl Lndwigxlv. als auch der Sultan Mohammediv. .suchten die Zwietracht zu schren.
Der trkische Grovezier Kara Mustafa erschien mit einem Heere von 200 000 Mann vor Wien und schlo die Stadt ein. Trotz der Helden-mutigen Verteidigung durch den tapferen Grafen Rdiger von Star Hemberg J) htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblicke der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein Ersatzheer herbeigefhrt
*) Vergl. Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 143, Die Befreiung Wiens"
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htten; am Kahlenbergs bei Wien wurden die Trken im Jahre 1683 vollstndig geschlagen; eine unermeliche Beute fiel tu die Hnde der Sieger. Die Macht der Trken, die jahrhundertelang eine Gefahr fr das christliche Abendland gewesen war, wurde fr immer gebrochen.
Die Heere der Verbndeten drangen siegreich in Ungarn ein, er-oberten das feste Ofen und schlugen die Trken wiederholt zurck. Bei Salankemen (1691) siegte der Markgraf Ludwig von Baden, bei Zenta a. d. Theis (1697) der heldenmtige Prinz Engen von Savoyen, der Hauptheld des ganzen Krieges. Der Friede zu Kar-lowitz (1699) machte den Feindseligkeiten ein Ende; die Trken muten Ungarn bis auf einen kleinen Teil abtreten, ferner Siebenbrgen. Kroatien und Slavonien. sterreich hatte somit bedeutend an Landbesitz zugenommen, aber aus einem deutschen Staate war eine deutsch-flavis che Gromacht geworden, was sr das Deutsche Reich nicht ohne Folgen bleiben sollte.
b) Andere Kriege. Inwieweit Leopold I. in die Kriege mit Ludwig Xiv. verwickelt wurde, ist bereits erzhlt; in seine Regierungs-zeit fllt auch der Spanische Erbfolgekrieg, von dem noch die Rede sein wird.
3. Wichtige Rangerhhungen deutscher Fürsten. Weil voraus-zusehen war, da um das spanische Erbe ein schwerer Krieg entbrennen wrde, suchte der Kaiser Leopold mehrere deutsche Fürsten durch Rang-erhhnngen fr sich zu gewinnen.
Nach dem Tode des Polenknigs Johann Sobieski untersttzte er den Kurfrsten August Ii., den Starken, von Sachsen in seinem Bestreben, den polnischen Knigsthron zu erlangen, Hannover wurde zum Kurfrstentum erhoben und dem Herzog Ernst August von Braun schweig-Lne brg die neunte Kurwrde verliehen, weil die Protestanten dadurch, da die Pfalz an die katholische Linie Pfalz-Nieburg gefallen war, im Kurfrstenkollegium mit einer Stimme weniger vertreten waren; 1714 wurde der Kurfürst Georg von Hannover aus den englischen Knigsthron erhoben. Er gab ferner feine Zustimmung, da der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandeuburg sich mit der preuischen Knigs-krne schmckte.
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Extrahierte Ortsnamen: Kahlenbergs Wien Ungarn Ungarn Kroatien Sachsen Hannover Brandeuburg
ihm das Pallium x) und erteilte ihm die Vollmacht, so viele Bischfe zu weihen, als er fr ntig hielt.
Unter den schon sehr zahlreichen Gemeinden fehlte noch ein inniger Zusammenhang und eine feste Ordnung in den kirchlichen Verhltnissen. Bonifazins reiste Hmklms' nach Rom, um den Rat des Papstes einzig holen. Zum Primasvon Deutschland ernannt, kehrte er dann durch Bayern, wo er die kirchliche Ordnung wieder herstellte und mehrere Bistmer (Salzburg, Mnchen-Freifing, Negensbvrg, Passau, Wrzburg, Eichstdt) grndete, zurck. Auch das brige Gebiet teilte er in genalt abgegrenzte Dizesen, die er nebst den alten Bistmern zu einem Erz-bistnme zusammenfate.
Einen festen Wohnsitz hatte Bonifazins auch als Erzbischvs und Primas nicht; erst im hohen Alter whlte er auf Wuufch der Frauken Mainz zu seinem stndigen Aufenthaltsorte.
5. Seilt Tod. Mit unwiderstehlicher Gewalt zog es den bereits betagten Greis noch einmal zu den Friesen; das Werk, das er als Ing-ling begonnen hatte, wollte er am Abend seines Lebens zu Ende führen. Seinem Lieblingsschler Lullns bertrug er das Erzbistum und begleitet von 52 Gefhrten, fuhr der siebenzigjhrige Greis den Rhein hinunter zu den Friesen.
Die Predigt des gottbegeisterten, greisen Bischofs hatte einen groen Erfolg; tglich strmten zahlreiche Neubekehrte herbei, um sich taufen zu lassen. Doch schon bald sollte der groe Apostel den Martertod erleiden. Als er am Morgen des Pfingstfestes im Jahre 754 eine Anzahl Christen erwartete, um ihnen die hl. Firmung zu spenden, strzte eine Schar heidnischer Friesen hervor. Bonifazins erhielt den Todesstreich und sank ent-seelt auf das Evaugeliumbnch, das er mit seinem Leibe deckte. Mit ihm fielen seine Gefhrten unter den Waffen der Heiden.
Der Erzbischvs Lullus lie die Gebeine des geliebten Lehrers sammeln und unter groem Geprnge nack Fulda bringen, wo sie in einer Grust der Domkirche beigesetzt wurden. Die Kirche hat den glaubensmutigen Bischof unter die Heiligen versetzt.
Bonifazins hat die begonnene C h r i st i a n i s i e r n n g d e r D e n t s ch e n zum Abschlu gebracht und als erster Erzbischof von Mainz die kirchliche Organisation im engen Anschlu an den rmischen Stuhl durchgefhrt. Sem gewaltiges Missionswerk hat dem Franken-reiche eine festere Grundlage gegeben; seine Bistums- und Kirchengrn-
l) Das Pallium ist ein schmaler Streifen, der ringfrmig die Schultern umschliet und auf Brust und Rcken herabfllt.
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Holland, wie der nrdliche Teil der Niederlande gewhnlich genannt wird, gelangte bald zu hoher Blte und erwarb sich in den neu entdeck-ten Lndern reiche Kolonien; im Jahre 1606 entdeckten hollndische See-sahrer das Festland von Australien. Holland war eine Zeitlang der erste Handelsstaat, und Amsterdam wurde eine ganz bedeutende Han-delsstadt. In der Landwirtschast, im Gartenbau und in der Viehzucht wurde Holland mustergltig. Auch auf dem Gebiete der Wissenschast und Kunst haben die Hollnder Bedeutendes geleistet, und Rubens'kreuzabnahme" und Rembraudts Staalmeesters" ge-hren zu den herrlichsten Sckpsuugen aus dem Gebiete der Malerei.
Fnfter
Die Nachfolger Karls V. bis zum Westflischen Frieden. 1556-1648.
Ferdinand I. und leimmhttr Ii.
1. Ferdinand T. (15561564) war ein edler Fürst mit Vorzug-licher Bildung; er liebte Kunst und Wissenschaft und stiftete zu Innsbruck eine Universitt. Obgleich er der katholischen Religion von Herzen zu-getan war, zeigte er doch gegen Andersglubige religise Duldung, und durch Milde und Nachgiebigkeit hoffte er zwischen Katholiken und Pro-testeinten eine dauernde Verstndigung herbeifhren zu knnen.
Bhmen und Uugaru, von dem er aber nach einem unglcklichen Kriege einen groen Teil an die Trken abtreten mute, vereinigte er dauernd mit sterreich. Nach dem Tode seines Bruders wurde er Erbe der reichen sterreichischen Lnder.
2. Maximilian Ii. (15641576) war ein hochbegabter Fürst und ein eifriger Frderer von Kunst und Wissenschaft. Gegen die Anhnger der Augsburger Konsession war er noch nachgiebiger und duldsamer als sein Vorgnger, so da man glaubte, er wrde selber zu der neuen Lehre bertreten, wenn ihn nicht Rcksichten auf seine katholischen Verwandten abhielten.
Unter seiner Regierung brachen die Trken wieder in Ungarn ein und drangen bis zur Festuug Szigeth vor, wo ihre Kraft gebrochen wurde und ihr Anfhrer, der tapfere Sultan Soliman, starb. Einen Monat lang verteidigte der Gras Nikolaus Zriny auf das heldenmtigste die kleine, aber starke Festung. Als die Schar seiner Tapferen
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Niederlande Australien Holland Amsterdam Holland Karls Westflischen Ungarn Szigeth
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und sterreichischen Lnder, von Mailand, Burgund, den Niederlanden und den neuentdeckten Lndern in Amerika besa er ein Reich, in dem die Sonne nicht unterging. (Universalmonarchie.)
Mit dem 19. Lebensjahre wurde er zum Kaiser gewhlt, als er 30 Jahre alt war, empfing er zu Bologna von einem Legaten des Papstes die rmische Kaiserkrone; es war die letzte Kaiserkr-nnng, die ein Papst vollzog (1530).
2. Karls Kriege, a) Die Kriege gegen Franz I. Durch die Wahl Karls zum Kaiser sah sich Franz I., der König von Frankreich, von zwei Seiten bedroht; da sich andrerseits die Franzosen in Ober-italien, das ein deutsches Reichslehen war und als solches vom Kaiser beansprucht wurde, festgesetzt hatten, desgleichen Burgund von Karl V. als Eigentum feines Hauses zurckgefordert wurde, kam es zwischen Franz I. und dem Kaiser zu mehreren Kriegen. In Italien unterlagen die Franzosen der Tapferkeit der deutschen Laudskuechte unter der Anfhrung Georg Fruudsbergs, und in der entscheidenden Schlacht bei Pavia (1525) wurde Franz I. geschlagen und gesangen genommen.1) Frankreich verzichtete aus Mailand und Neapel und versprach, Burgund herauszugeben; Franz I. erhielt dafr seine Freiheit wieder.
Die Kriege gegen Franz I., die in die Zeit von 15211544 fallen und von den Trkenkriegen und den Zgen Karls nach Afrika unter-brochen und zuletzt von feiten Frankreichs mit Hilfe der Trken gefhrt wurden, fanden ihr Ende in dem Frieden von Crespy (Departement Aisne). Frankreich verzichtete auf Mailand und Neapel, Karl auf Burgund.
b) Die Kriege gegen die Trken. Der Sultan Suleiman Il, ein unternehmungslustiger, tatkrftiger Fürst, suchte dte Herrschaft des Halbmondes weiter nach Westen hin auszudehnen und ein Weltreich zu grnden. Er drang in Ungarn ein, eroberte Belgrad und schlug den König von Ungarn in der blutigen Schlacht bei Mohacz (1526). Zwar zog der Sultan sich zurck, aber die Trkeugesahr war damit nicht verschwunden.
Nach drei Jahren (1529) kehrten die Trken zurck und trieben den Brnder des Kaisers, den König Ferdinand von Bhmen und Ungarn, bis Wien zurck, das sie vergeblich belagerten. Als nach dem Nrnberger Frieden die Protestanten dem Kaiser Hilfe leisteten, wich
:) Vergleiche Hoffmanns von Fallersleben Gedicht: Schlacht bei Pavia." An seine Mutter schrieb der König: Tout est perdu fors 1' konneuiy'
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Franz_I. Karls Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Georg_Fruudsbergs Franz_I. Franz_I. Franz_I. Franz_I. Karls Crespy Karl Karl Ferdinand_von_Bhmen Ferdinand Hoffmanns_von_Fallersleben
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Burgund Niederlanden Amerika Bologna Frankreich Italien Pavia Frankreich Mailand Neapel Burgund Karls Afrika Frankreichs Frankreich Mailand Neapel Burgund Ungarn Belgrad Ungarn Ungarn Wien Pavia
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Kriege, a) Gegen Frankreich. Franz I. suchte die sein Land umklammernde Habsburgische Weltmacht zu vernichten. Er forderte von Karl das frher einem franzsischen Hause (Anjou) gehrige Neapel, während Karl das von den Franzosen eroberte Reichslehen Mailand und das von Maximilian den Franzosen ohne frmlichen Verzicht berlassene Herzogtum Burgund oder Bourgogne (Dijon) zurckforderte. Darber kam es zu vier Kriegen in den Jahren 1-5211544. In Italien unterlagen die Franzosen der Tapferkeit der deutschen Landsknechte unter der Anfhrung Georg Frundsb ergs; in der entscheidenden Schlacht bei Pavia (1525) wurde Franz I. geschlagen und gefangen genommen. Frankreich verzichtete auf Mailand und Neapel und versprach, Bur-gund herauszugeben; Franz I. erhielt dafr seine Freiheit wieder. Schlielich errang Franz I., durch ein Bndnis mit den Trken untersttzt, nach dem letzten Kriege etwas gnstigere Bedingungen im Frieden zu Crespy (1544); er verzichtete auf Mailand und Neapel, Karl auf das Herzogtum Burgund.
b) Sie Kriege gegen die Trken. Der Sultan Su-leiman Ii., ein unternehmungslustiger, tatkrftiger Fürst, suchte die Herrschaft des Halbmondes weiter nach Westen hin auszudehnen und ein Weltreich zu grnden. Er eroberte Belgrad, drang in Ungarn ein, und schlug den König von Ungarn in der blutigen Schlacht bei Mohacs (1526). Zwar zog der Sultan sich zurck, aber die Gefahr war damit nicht verschwunden, da die Trken noch zweimal in den Jahren 1529 und 1532 in sterreich einfielen. Trotz-dem erfuhr die Macht der Habsburger auch hier im Osten eine Er-Weiterung, da Karls Bruder Ferdinand von sterreich als Schwager des in der Trkenschlacht gefallenen Knigs Ludwig Schlesien, Bhmen und das noch grtenteils von den Trken besetzte Ungarn erbte.
c) Die Kmpfe gegen die Seeruber. Whrend Karls Kriege mit Franz I. hatten die Trken die Seeruber von Algier und Tunis veranlat, Spanien und Italien durch ihre Raub-zge zu belstigen, Frankreich dagegen zu verschonen. Auch die Johanniter (Malteserritter), denen der Kaiser nach ihrer Vertreibung von Rhobus durch Suleirnan die Insel Malta berwiesen hatte, muten sich vor ihnen zurckziehen. Karl fuhr mit einer groen Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20000 Christen, die aus Spanien und Italien geraubt waren und als Sklaven verkauft werden sollten (1535).
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Ludwigs Xiv. Tod. Einsam war es um den alternden König geworden. Die Dichter und Knstler, die ihn frher verherrlicht und seiner Eitelkeit geschmeichelt hatten, waren vor ihm ins Grab gesun-ken. Da auch alle thronberechtigten Prinzen vor ihm starben, so blieb fr die Regierung des infolge der Kriegslasten arg darnieder-liegenden Landes nur sein erst fnfjhriger Urenkel Ludwig. Als der König 1715 im Alter von 77 Jahren starb, wurde der Tod des einst so hoch gefeierten Herrschers wie eine Befreiung von einem schwer drckenden Joch empfunden, und dem Leichenzuge folgten die Schmhungen und Verwnschungen des Volkes.
2. Die Trkenkriege und die Begrndung der sterreichisch-ungarischen Doppelmonarchie.
Im Jahre 1663 fielen die Trken, die seit Karl V. Niederungarn (bis zum Bakony-Wald) besaen, in Oberungarn ein, weil sterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten be-gnstigte, während jene sich durch ihren Schtzling gerne des Frsten-tums bemchtigt htten. Sie wurden jedoch an der Raab von dem kaiserlichen Feldherrn Montecuculi geschlagen (1664).
Bald darauf entstand im sterreichischen Teil Ungarns infolge absolutistischer Manahmen der Regierung und infolge Bedrckung der Protestanten ein langwieriger Aufruhr. Im Jahre 1682 rief schlielich der Fhrer der Ungarn, Graf Tkly, die Trken her-bei. Diese kamen, von Ludwig Xiv. aufgereizt, schon bald mit einem mchtigen Heere und schlssen Wien ein. Trotz der heldenmtigen Verteidigung durch den Grafen Rdiger von Starhemberg htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblick der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein starkes Entsatzheer her-beigefhrt htten. Am Kahlenberg bei Wien wurden die Tr-ken danach im Jahre 1683 vollstndig geschlagen: eine unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger.*) Die Macht der Trken, die jahrhundertelang eine Gefahr fr das christliche Abendland gewesen war, wurde fr immer gebrochen. Es begann die heute fast ganz beendigte Zurckdrngung der Trken aus Europa.
*) Im Lager der Trken wurde ein solcher Vorrat von Kaffee gefunden,, da der Gebrauch dieses Genumittels sich von da ab bei den Europern ein-brgerte.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig Ludwig Karl_V._Niederungarn Karl_V. Graf_Tkly Ludwig_Xiv Ludwig Starhemberg Johann_Sobieski Johann Karl_von_Lothringen Karl
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