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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Mitteleuropa - S. 48

1912 - Regensburg : Manz
48 Das Deutsche Reich. Rhein, war der Mittelpunkt der alten Römerherrschaft1 und ist heute eine rege Industrie- und Handelsstadt (Versand von Weinen) und eine starke Festung. Der Dom ist die älteste gewölbte romanische Basilika in Deutschland (begonnen um 978). Im ehem. kurfürstlichen Schloß ist eine reiche Sammlung römischer und germanischer Alter- tümer, welche im Mainzer Gebiet zahlreich ausgegraben werden. In der preußischen Provinz Hessen-Nassan liegt Frankfurt ^ a. Main, 415000 E., ein Kreuzungspunkt wichtiger Straßen und (jetzt) Eisenbahnen, eine lebhafte Industrie- und Handelsstadt (Bank, Börse, Messen). Seit Kanalisierung des unteren Maines hat Franks, auch wesentlichen Anteil an der Rheinschiffahrt. Bekannt sind der Zoolo- gische Garten und der Palmen-Garten. Hier ist auch Goethes Vaterhaus. Mainauswärts liegt das zu Hessen gehörige Offenbach, 76000e. Es verdankt seinen Ursprung französischen Flüchtlingen (um 1700). Bekannt sind die Offenbacher Galanteriewaren; auch die Maschinen- fabriken und Gießereien sind bedeutend. Das preußische Hanau, 37 000 E., liegt in der fruchtbarsten Gegend der Wetterau und ist fabriktätig (Gold- und Silbersachen). 7. Das Lothringische Stufenland. 1. An den Wasgenwald schließt sich im W. bis zu den Argonnen und den Ardennen das Lothringische Stufenland an, von welchem der nordöstliche Teil zu Deutschland, der größere westliche Teil zu Frankreich gehört. Im S. ein formenreiches Bergland, verflacht es sich nach N. und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Es bildet einen ähnlichen Seitenflügel der Oberrheinischen Tief- 1 In dem keltischen Mogontiacum legten die Römer etwa 10 v. Chr. ein festes Standlager an, welches Sitz des Legatar für Germania superior und mit dem rechten Ufer (Kastel) frühzeitig durch eine feste Brücke verbunden war. Als Sitz christlicher Bischöfe erscheint Mainz nachweislich seit dem 6. Jahrh. Durch Bonifatius (f 755) wurde es Metropole von Deutschland. 2 Franconofurd (d. i. Frankenfurt) wird zuerst 793 als Ortschaft mit königlicher Pfalz erwähnt. Im 13. Jahrhundert war Frankfurt freie Reichs- und bedeutende Handelsstadt (Messen). Die Wahl (seit 1356) und Krönung der Kaiser fand im Dom, das Krönungsmahl im Rathaus (Römer) statt.

2. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

3. Das Mittelalter - S. 212

1896 - Bamberg : Buchner
212 - Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that. Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt. Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen. Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen

4. Das Mittelalter - S. 213

1896 - Bamberg : Buchner
213 - Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft. ^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben. Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten. In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen. Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.

5. Das Deutsche Reich - S. 566

1900 - Leipzig : Spamer
566 Drittes Kapitel. wesentlichen die heutigen Verhältnisse herbeigesührt wurden. Infolge des Krieges von 1866 mußten einige nördliche Gebiete von Oberhessen an Preußen ab- getreten werden. Landgraf Ludwig von Thüringen vermählte sich mit Hedwig, einer Tochter des letzten Grafen Giso von Gudensberg, worauf er dessen Erbe wurde. Die thüringischen Landgrafen starben 1247 aus. Heinrich I. war der Enkel der heiligen Elisabeth. Philipp der Großmütige (1509—67) ist als begeisterter Anhänger der Reformation bekannt; er schmachtete von dem unglücklichen Ausgange des Schmalkaldischen Krieges bis zum Passauer Vertrage (1552) in der Gefangenschaft. Sein Sohn Georg I. (1567—96), der Stammvater des großherzoglichen Hauses, erbte von seinem Bruder Philipp die Ämter Schotten und Stornfels, Homburg und einen Teil von Braubach und kaufte bei sparsamer Verwaltung noch mehrere Gebiete hinzu. Ludwig V. stiftete die Universität Gießen (1607). Ludwig X. (als Großherzog Ludwig I.) verlor durch den Luneviller Frieden (1801) den auf dem linken Rheinufer gelegenen Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg und durch den Reichsdeputationshauptschluß (1803) die auf dem rechten Rheinufer gelegenen Ämter Lichtenau und Wilstedt, sowie die Ämter Katzenelnbogen, Braubach, Ems, Eppstein und Kleefeld. /Als Entschädigung hierfür erhielt er das Herzogtum Westfalen (von Kurköln), die Ämter Starkenburg, Steinheim und Alzenau, Gernsheim, Hirschhorn, Vilbel und Rockenberg (von Kur- mainz), die Ämter Lindenfels, Umstadt und Otzberg (von der Pfalz), ferner die Abtei Seligenstadt, Teile des Stiftes Worms und die Reichsstädte Friedberg und Wimpfen. Beim Beitritt zum Rheinbünde erhielt derselbe Fürst die Landeshoheit über die Löwenstein-Wertheimschen Herrschaften Heubach, Breuberg und Habitzheim, die Grafschaft Erbach, den größten Teil der fürstlich und gräflich Solmschen Länder, die Grafschaften Wittgenstein-Wittgenstein und Wittgenstein-Berleburg, den Stolberg- Geldernschen Teil der Grafschaft Königstein, das Amt Homburg vor der Höhe, die Grafschaft Schlitz, die Besitzungen der Herren von Riedesel, die Herrschaft Ilbenstadt und die Burggrafschaft Friedberg. Im Jahre 1809 wurdeu noch Besitzungen des Deutschen Ritterordens (Schiffenberg und Kloppenheim), 1810 die fuldaische Stadt Herbstein, die Hauauscheu Ämter Babenhausen, Dorheim, Rodheim, Henchelheim, Münzenberg und Ortenberg, sowie die badenschen Ämter Amorbach und Miltenberg hinzugefügt. Infolge des Reichsdeputationshauptschlußes fielen Hessen Mainz mit Kastel und Kostheim, der Kreis Alzey, die Kantone Worms und Pfeddersheim, der größte Teil des Fürstentums Isenburg, die kurhessische Hälfte des Fleckens Vilbel und einige Ortschaften des bisherigen Großherzogtums Frankfurt zu; es mußte aber das Herzogtum Westfalen mit den Grafschaften Wittgenstein und Berleburg an Preußen, die Ämter Alzenau, Amorbach, Miltenberg und Heubach an Bayern, das Ämt Dorheim an Kurhessen abtreten und außerdem die Oberhoheit über die Land- grafschast Hessen-Homburg aufgeben. Die Provinz Oberhessen, das Nordgebiet, ist fast ausnahmslos sehr gebirgig. Die Provinz Starkenburg, der größere Teil des Südgebietes, zerfällt in eine gebirgige östliche und in eine ebene westliche Hälfte; die Provinz Rheinhessen, der kleinere Teil des Südgebietes, bildet ein Hügelland. Die geognostische Be- schaffenheit des Landes ist sehr mannigfaltig. Im östlichen Teile der Provinz Starkenburg erheben sich die Anhöhen des Odenwaldes, von denen der Hardberg bei Siedelsbrunn 594, die Seidenbacher Höhe 598, ^der Melibokus bei Zwingenberg 519 m hoch steigt. Von diesem gebirgigen Teile' wird die ebene Westhälfte durch die „Bergstraße" geschieden; dieselbe umfaßt die wohlangebaute Rheinebene, „Ried" genannt. Die Provinz Oberhessen umschließt den größten Teil des Vogelsberges mit dem Taufstein (783 m); südwestlich von demselben dehnt sich das breite, fruchtbare Flußthal der Wetter aus (die Wetterau), dann folgen die Ostabhänge des Taunus. — Im westlichen Teile des Odenwaldes wechseln Syenit, Grünschiefer und Grannlit strichweise miteinander ab, im südöstlichen Teile tritt Buntsandstein ans; beide Hauptteile sind durch eine Gneisablagerung getrennt, welche sich von Schaafheim in südöstlicher Richtung nach Hammelbach zieht. Die Rheinebene und die Wetterau bestehen aus Alluvial- und Diluvialbildungen,

6. Das Deutsche Reich - S. 576

1900 - Leipzig : Spamer
§ 2. Das Königreich Bayern. Das Königreich Bayern besteht ans zwei Gebieten, nämlich dem Haupt- teil, dem eigentlichen Bayern, und der auf der liuken Rheinseite gelegenen Pfalz. Es erstreckt sich vou 7" 5' bis 13° 50' östl. L. v. Gr. und von 47° 40' bis 50° 30' nördl. Br. Die Pfalz grenzt im Süden an Elsaß-Lothringen, im Westen an die Rhein- Provinz, im Norden an das Großherzogtum Hessen und im Osten an das Groß- Herzogtum Baden (den Rhein); das Hanptgebiet im Süden an die österreichischen Länder Vorarlberg, Tirol und Salzburg, im Westen an Württemberg, Baden, das Großherzogtum Hessen und die Provinz Hessen-Nassau, im Norden an die thü- ringischen Staaten und das Königreich Sachsen, im Osten an die österreichischen Länder Böhmen, Österreich ob der Enns und Salzburg. Das Laud zerfällt in die acht Bezirke: Oberbayern, Niederbayeru, Ober- Pfalz, Schwaben, Oberfranken, Mittelfranken, Uuterfranken und Pfalz. Haupt- stadt ist München im Bezirke Oberbayern. In Bayern herrschte von der Mitte des 6. bis gegen Ende des 8. Jahr- Hunderts die Familie der Agilolfinger in ziemlicher Unabhängigkeit. Nach deren Beseitigung kam das Land ganz an das Frankenreich und bei dessen Teilung au Ostsranken (Deutschland). Nachdem' die Herzogswürde in ver- schiedenen Händen gewesen war, wurde dieselbe von Kaiser Friedrich I. (1180) dem Wittelsbacher Hause verlieheu. Otto Ii. erwarb die Pfalzgrafschaft am Rhein. Später entstanden eine kurpfälzifche und eine herzoglich-bayrifche Linie; die letztere erwarb im Dreißigjährigen Kriege auch die Kurwürde. Die kur- pfälzische Linie teilte sich wieder, so daß neben dem kurpfälzischen Haupthause uoch die Nenburger und die Zweibrücker Linie aufkamen. Durch Albrecht Iv. (gest. 1508) wurde die Primogenitur und die Unteilbarkeit des Landes eiu- geführt. Mit Maximilian Iii. Joseph (1745—77) starb die bayrische Linie der Wittelsbacher aus und es folgte Karl Theodor von der Pfalz, diesem wieder Maximilian Iv. Joseph ans der Zweibrücker Linie (1799 —1825). Unter letzterem erlangte Bayern infolge seines Anschlusses an Napoleon und den Rheinbund die Erhebung zum Königreich und bedeuteude Vergrößerungen; die letzteren wurdeu auch bei dem Sturze Napoleons I. behauptet, so daß es nächst

7. Das Deutsche Reich - S. 582

1900 - Leipzig : Spamer
582 Drittes Kapitel. Dementsprechend ist auch die Mundart der Bevölkerung ziemlich verschieden. — Nach der Zählung vom 5. Juni 1882 kamen in ganz Bayern auf Land- und Forstwirt- schaft, Tierzucht k. 2681265 Zugehörige, darunter 1506012 Erwerbsthätige; es ist dies also nahezu die Hälfte der ganzen Bevölkerung. Auf die Industrie, ein- schließlich Bergbau und Bauwesen kamen 1492491 Zugehörige, darunter 629419 Erwerbsthätige; Handel und Verkehr, einschließlich Gast- und Schankwirtschast wurden durch 435701 Zugehörige vertreten, darunter 172008 Erwerbsthätige. — Der Acker- bau gedeiht natürlich am besten in den früher erwähnten fruchtbaren Gegenden. Besonders für Weizenbau geeiguet sind die Landstriche von Straubing in Nieder- bayern, der Ries, das Hügelland, welches den Übergang von den Alpen zu den Hochebenen bildet, die Main- und die Rheinebene. Gartenbau findet sich in Bam- berg, Nürnberg k., Hopfenbau in der Gegend von Schwabach (Spalt), Nürnberg (Altdorf), Hersbruck und Neustadt a. A. sowie zwischen Bamberg und Schweinfurt; Tabaksbau in der Rheinpfalz sowie bei Nürnberg-Fürth; Obst und Wein werden im Mainthale, besonders von Schweinfurt abwärts, und in dem Hügellande der Rheinpfalz gebaut. — Im Jahre 1888 betrug iu ganz Bayern die Erntefläche für Roggen 543615 (wovon 317469 in den drei südlichen Bezirken), für Weizen 322453 (wovon in den drei südlichen Bezirken 199007), für Spelz 92 623 (vornehmlich in den südlichen Bezirken), für Gerste 351267 (besonders im Hauptlande), für Kar- tosfeln 300094, für Hafer 450648 und für Wiesenheu 1275537 (wovon 944027 in den drei südlichen Bezirken) ha. In demselben Jahre ergab sich eine Ernte von 592054, bez. 398458, 97681, 491358, 2567802, 602011 und 5015096 Tonnen. Im Hopfenbau steht Bayern obenan. Von den 45 937 ha, welche 1885 demselben im ganzen Reiche gewidmet waren, kanien 26816 ha (also 56,6 Proz.) auf dieses Land; die Erntemenge betrug zur gleichen Zeit für Bayern 15163 Tonnen (33201 Tonnen im ganzen Reiche). Der ausgedehnteste Hopfenbau ist, wie erwähnt, in Mittelfranken. — Der Tabaksbau fand 1888/89 auf 3454 ha (1884: 4889 ha), be- sonders in der Rheinpfalz, statt (im ganzen Reiche auf 18 032 ha). Die Zahl der Tabakpflanzer betrug 1888/89 in Bayern 14195, der Ernteertrag 4640 Tonnen. — An Wein wurden in Durchschnitte der Jahre 1878/79 bis 1884/85 605 787 hl (etwa 7a der Ernte des Reiches) gewonnen; wie schon erwähnt besonders in Franken und der Rheinpfalz. Weinberge gab es 1883 im ganzen 23847 ha. Der Zuckerrübenbau und die mit derselben verbundene Zuckerindustrie ist ganz unbedeutend. Im Jahre 1888/89 wurden von zwei Fabriken in Bayern und Baden nur 42154 Tonnen Rüben zu 5158 Tonnen Rohzucker und 1158 Tonnen Melasse verarbeitet. Im Jahre 1883 kamen ferner auf den Anbau von Ölsaat 3547, von Flachs 14076, von Hanf 1367, von Zichorien 183 ha; Gartenland waren 71364 ha vorhanden. — Daß Bayern außerordentlich wiesenreich ist, haben wir bereits erwähnt; daher ist auch der Ertrag an Wiesenheu (vgl. oben) so groß. Hieraus ergibt sich aber auch die hohe Bedeutung der Viehzucht, besonders der Rindviehzucht, für das Königreich. In letzterer Be- ziehnng steht Bayern im Reiche ganz besonders hoch. Die Rindviehzucht hat eine hohe Entwickelung in den Alpengegenden, besonders in dem Algän, wo auch große Mengen trefflicher Fettkäse erzeugt werden, ferner in der Oberpfalz, im Fichtelgebirge, im Ansbachfchen (Mittelfranken), in Unterfranken und in der Rheinpfalz. Die Pferde- zucht ist im ganzen wenig entwickelt und der Bestand an Pferden erreicht nicht die Höhe des Reichsdurchschnittes. Ter Bestand an Schweinen entspricht in Franken etwa dem Reichsdurchschnitt, bleibt aber in den andern Landesteilen erheblich hinter dem- selben zurück. Ziegen sind in dem südlichen Bayern sehr wenig vorhanden, während der Bestand derselben, in den übrigen Gegenden, besonders in der Pfalz, den Reichs- durchschnitt übersteigt. Ani niedrigsten steht die Schafzucht, namentlich in der Rhein- Pfalz (6,z gegen 35,^ Proz. im Reichsdurchschnitt), verhältnismäßig am meisten Schafe sind in Franken vorhanden (19„ Proz.). Am 10. Januar 1883 wurden in Bayern gezählt: 356316 Pferde, 3037 098 Rinder (davon in Franken 855836 oder 37,z auf 100 ha, in den drei südlichen Bezirken 1 962287 oder 41,„ auf 100 ha, in der Rheinpfalz 218975 oder 36,g auf 100 ha; im ganzen 40 auf 100 ha gegen 29,2 un Reichsdurchschnitt), ferner 1 178270 -Schafe (15,5 auf 100 ha), 1038344 Schweine (13,7 gegen 17 im Reichsdurchschnitt auf 100 ha) und 220818 Ziegen (2,g in der Rheinpfalz, 1„ in den füblichen Bezirken gegen 4,9 im Reichsdurchschnitt auf 100 ha). Die Viehzucht ist in Bayern nicht nur mit landwirtschaftlichen Betrieben

8. Das Deutsche Reich - S. 619

1900 - Leipzig : Spamer
§ 3. Das Königreich Württemberg. Das Königreich Württemberg bildet ein ziemlich abgerundetes Gebiet, welches von 47 ° 30' bis 49° 35' nördl. Br. und von 8° 22' bis 10° 29' östl. L. v. Gr. liegt, sich vom Bodensee nordwärts bis zum oberen Tauber erstreckt und im Nordosten von der Frankenhöhe, im Südosten von dem Lech, im Westen von dem Schwarzwalde und dem Neckarberglaude begrenzt wird. Der Staat wird von dem Königreiche Bayern (im Osten) und dem Großherzog- tum Baden (im Westen) fast ganz umschlossen; nur im Süden greifen außerdem die hohenzollernfchen Lande tief in dasfelbe ein und es wendet am Bodensee auch eine kurze Uferstrecke der Schweiz zu. Im Westen greift der badensche Amtsbezirk Pforzheim in das Königreich ein. Von diesem werden im Norden einige kleine badensche, im Süden einige preußische und badensche Gebiete umschlossen, wiederum jedoch finden sich auch mehrere kleinere Anteile Württembergs in badenscher (im Norden und Süden des Hauptgebietes) und preußischer (im Süden) Umfassung. In alter Zeit wurde das Land von Sneven bewohnt, welche ostwärts bis zum Lech und westwärts bis zum Rheiue saßen, später (seit dem 2. Jahr- hundert) sich Alemannen nannten, nach der Schlacht bei Zülpich aber ihren alten Nameu wieder erneuerten; derselbe verwandelte sich allmählich in Schwaben. Über dem Lande walteten seit Konrad I. Herzöge. Bei dem Untergange der Hohenstaufen zerfiel Schwaben in viele kleinere Gebiete, aus welchen allmählich Württemberg emporwuchs. Die Geschichte des Landes beginnt mit dem Grafen Ulrich I. von Württemberg (1241 — 65), welcher ein kleines Gebiet in der Gegend von Stuttgart besaß. Unter seinen Nachfolgern erweiterte sich das Laud mehr und mehr; hervorzuheben sind besonders Graf Eberhard Ii. (der Greiner), Eberhard V. im Barte (znm Herzoge erhoben 1495), Herzog Ulrich (Einführung der Reformation), Karl Eugen (erst wild und verschwenderisch, dann um das Wohl seines Volkes besorgt), Friedrich Ii. (durch Napoleou König, seit 1805) und Wilhelm (Erlaß einer Verfassung, 1819). Von den Ahnen der Könige von Württemberg erscheint schon 1092 Konrad urkundlich, Graf Ulrich I. (1241—1265) nannte sich nach seiner Stammburg Württem- berg bei Rothenburg, besaß außerdem die Burg Beutelsbach, die S**dte Stuttgart, Leonberg, Schorndorf, Nürtingen, Kannstatt und Waiblingen und erwarb Urach. Eberhard der Erlauchte (gest. 1325) gewann Kalw, Asperg, Göppingen ze. und erkor Stuttgart zu seiner Hauptstadt. Ulrich Iii. gelangte in den Besitz von Tübingen,

9. Das Deutsche Reich - S. 644

1900 - Leipzig : Spamer
644 Drittes Kapitel Heerstraßen, Grabmäler, Badeeinrichtungen k., die Urbarmachung weiter Gebiete, die Einführung des Weinbaus u. dgl. Bei Beginn der Völkerwanderung wurden die Römer völlig verdrängt. Die Gebiete der nun hier angesiedelten Germanen (Alemannen und Franken) erstreckten sich über die Grenzen des Großherzogtums, namentlich gegen Osten hinaus. — Von dem Herzog Gottfried von Alemannien stammt Berthold I. (der Bärtige) ab, welcher als Graf im Breisgau erscheint und den Titel Herzog von Zähringen annimmt. Sein ältester Sohn Berthold Ii. wurde sein Nachfolger, während sein jüngerer Sohn Hermann der Heilige Hochberg erbte und durch Heirat die Stadt Baden erhielt. Der Zuwachs zu diesen noch geringen Besitzungen war besonders 1227 erheblich, indem zu dieser Zeit die Städte Psorz- heim, Durlach und Ettlingen erworben wurden. Schon am Ende des 13. Jahr- Hunderts aber zerfiel das Gebiet des Hauses in eine obere Markgrasschaft mit der Hauptstadt Baden und in eine untere Markgrafschaft mit Pforzheim. Nachdem 1391 die Wiedervereinigung erfolgt war, teilte Christoph I. das Land 1515 wieder unter seine drei Söhne. Von diesen starb Philipp kinderlos, während Bernhard eine Linie Baden-Baden (Residenzen Baden und Rastatt) und Ernst eine Linie Baden-Durlach (Residenzen Pforzheim, später Durlach und zuletzt Karlsruhe) stiftete. Beide nahmen die Reformation an, doch trat Baden-Baden später wieder zur katholischen Kirche über. Die letztere Linie starb 1771 aus und Baden-Durlach (die Eruestinische Linie) trat in den Gesamtbesitz. Im Lüneviller Frieden erhielt die Markgrasschaft Baden Stücke der Pfalz (Gegend von Heidelberg), die Stiftsgebiete von Konstanz, Basel, Straß- bnrg und Speier auf dem rechten Rheinufer, sowie mehrere sonstige reichsunmittel- bare Gebiete und freie Reichsstädte; der Fürst aber nahm den Titel Kurfürst an. Neuen Zuwachs brachte der Frieden von Preßburg, in welchem das Land durch den Breisgau, die Ortenau, Baar, sowie durch die Gebiete der Fürsten von Fürstenberg und von Leiningen 2c. vergrößert wurde; zugleich erhielt der Fürst den Titel eines Großherzogs. Nach der Schlacht bei Leipzig verließ Baden die Sache Napoleons und wurde dann 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Eine ständische Versassuug wurde 1818 eingeführt, darauf bildete sich (1821) die Union der lutherischen und reformierten Kirchen des Landes, zugleich wurde auch der erzbischöfliche Stuhl in Freiburg für die katholischen Unterthanen geschaffen. 1835 schloß sich Baden dem deutschen Zollverein an. Nach den Erschütterungen der Jahre 1848 und 1849 (Maiaufstand 1849) gewann das Land unter dem jetzigen Großherzoge Friedrich (von 1852 an als Prinz-Regent, von 1856 an als Großherzog) eine friedliche und glückliche Entwickeluug. Den Erhebungsverhältnissen nach gehört Baden zu dem Gebiete des oberrheinischen Gebirgssystems. Sein vornehmstes Gebirge ist der Schwarz- Wald; weiter nördlich kommen das Neckarbergland, und nur zu kleinem Teile auch der Odenwald und das schwäbische Terrassenland in Betracht. West- wärts dehnt sich, nach dem Rhein zu, der östliche Flügel der oberrheinischen Ebene aus. Von dem Schwarzwalde fällt der bei weitem größte Teil auf Baden, nämlich 7270 von 9480 qkm, in demselben befinden sich auch die bedeutendsten Erhebungen des Gebirges, nämlich der Feldberg (1494 m), der Belchen (1415 m), der Kandel (1243 m), der Blauen (1167 m) 2c. Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit, dazu treten Gneis (am Fuße) und Sandstein (auf höheren Punkten). Während die Hauptmasse des Gebirges mit Tannen bedeckt ist, tragen die Vorberge der Rheinseite auf ihren Gipfeln meist Laubwälder und auf ihren Hängen Reben- und Obstpslauzungen. Nördlich von der Enz geht das Gebirge in ein Hügelland, das Neckarbergland, über, welches sich am Neckar wieder höher erhebt (in dem 567 m hohen Königsstuhl); es gehört der Triasformation an, doch treten am Neckar auch vulkanische Gesteine auf. Der rechts vom unteren Neckar folgende Odenwald besteht seinem Kern nach aus Granit, welcher jedoch meist von Buntsandstein überlagert wird. Die Rheinebene ist von Schwemmland gebildet; dasselbe ist zwischen Rastatt, Karlsruhe und Philippsburg sehr sandig, jedoch auch gut angebaut; mehr nach dem Gebirge zu ist größere Fruchtbarkeit zu finden, besonders auch in den Seitenthälern des l^chwarzwaldes und auf den Höhen des Odenwaldes; die größte Fruchtbarkeit

10. Das Deutsche Reich - S. 129

1900 - Leipzig : Spamer
Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 129 Mark angeführt; desgleichen an Herrenhüten aus Filz 349 Tonnen im Werte von 6 287 000 Mark. In den zuletzt erwähnten Artikeln hat namentlich Berlin eine stets wachsende Bedeutung gewonnen und die englische Konkurrenz stark erschüttert. Auch Nürn- berg, Leipzig, Hamburg, München, Stuttgart ?c. verdienen hier genannt zu werden. Für Korsetts und Blusen ist das Königreich Württemberg, für Wäsche Bielefeld, für Wachstuch Leipzig und Berlin besonders wichtig. Als Hilfsindustrien für die verschiedenen Webereigewerbe kommen Für- berei und Zeugdruckerei in Betracht. Dieselben werden besonders in Rheinland, in den Textilindnstrieorten Sachsens sowie in einzelnen Gegenden Süddeutschlands betrieben. Die Seidenfärbereien Krefelds, die Türkischrotfärbereien von Elberfeld-Barmen, die Färbereien verschiedener Art zu Chemnitz, Mittweida, Glauchau, Meerane :e. in Sachsen, zu Augsburg und Ingolstadt in Bayern, zu Heidenheim in Württemberg, die Kattundruckereien in Berlin, ferner in den süddeutschen Orten Säckingen, Lörrach und Konstanz, sowie in Mülhausen i. E. und Augsburg in Bayern behaupten eine angesehene Stellung. § 14. Die Metallverarbeitung. Edelmetalle. Die industrielle Verwendung der Edelmetalle hat sich in letzter Zeit außerordentlich vermehrt; dieselbe betrug nach zehnjährigem Durchschnitt 1871/80 im ganzen bei Gold ungefähr die Hälfte der gesamten Produktion, nämlich 84 000 von 171500 kg, bei Silber etwa 1/6 derselben, nämlich 471000 von 2 522 000 kg. In Deutschland beträgt gegenwärtig der industrielle Goldverbrauch 14700 kg fein und der industrielle Silberverbrauch 100 000 kg fein pro Jahr; von dem letzteren Betrage stammt jedoch etwa der vierte Teil aus der Einfchmelzung alten Bruchsilbers :c. Aus diesen Angaben kann man sich leicht einen Schluß aus die Ausdehnung der deutschen Edel- Metallverarbeitung machen; dieselbe wird nämlich in der That nur von wenigen Ländern in der Welt übertroffen. In Gold steht Deutschland nur Groß- britannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten nach und wird von der Schweiz nicht vollständig erreicht; in Silber aber wird es nur vou den Ver- einigten Staaten übertroffen, steht Frankreich gleich und übertrifft noch Groß- britannien. Bon großer Bedeutung sind besonders die Silberwarenfabriken in Berlin, die Gold- und Silberwaren von Pforzheim in Baden, Stuttgart, Gmünd und Heilbronn in Württemberg, die Bijouterien von Hanau in Heffen- Nassau; Nürnberg und Fürth behaupten einen Weltruf in Gold- und Silber- fchlägerblättchen, Gold- und Silberdraht. Die in Edelmetall, namentlich Gold, zu fassenden Edel- und Halbedelsteine (vgl. oben) werden hauptsächlich im Waldkircher Thale in Baden geschliffen. Welche bedeutende Stellung namentlich Hanau und Pforzheim in dieser Industrie einnehmen, ergibt sich unter anderm daraus, daß in den letzten Jahren der Gold- verbrauch dort durchschnittlich 3200, hier 4000 kg betragen hat. Berlin hat neuer- dings besonders auch in kunstreichen Tafelaufsätzen und Kunstaeqenständen von Silber Ausgezeichnetes geleistet. An die Verarbeitung vou Edelmetallen schließt sich vielfach eine solche von andern Metallen zu Schmuck- und Kuustgegeustäudeu aller Art an, z. B. werden derartige Gegenstände von Neusilber, Britannia :c angefertigt. Das Deutsche Reich, g
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