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1. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 181

1882 - Berlin : Habel
181 der wichtigsten Ereignisse in Europa unter der Regierung Friedrichs Iii. war die Eroberung Konstantinopels durch die osmauischen Türken. Dieselben hatten bereits seit 1321 Züge nach Europa unternommen, schon einmal im Jahre 1337 Konstantinopel bedroht, und sich endlich seit 1357 dauernd in Europa festgesetzt. Nach der Eroberung Adrianopels, das sie zu ihrer Hauptstadt machten, durch Murad I. im Jahre 1361 breiteten sie sich stetig aus. Unter Bajasid I. belagerten sie von^l381 bis 1388 Konstantinopel abermals, drangen bis nach Steyrmark vor und schlugen König Sigismund von Ungarn (den nachmaligen Kaiser) 1396 bei Nikopolis. Nachdem sie ihre 13% Kriegszüge, von Osten her durch den Tartarenherrscher Timur Lenk bedrängt, eine Zeitlang unterbrochen hatten, traten sie unter Mohammed Ii. abermals erobernd aus. Derselbe belagerte Konstantinopel 1453 mit 200000 Mann und 400 Schiffen, nahm 1453 die Stadt mit Sturm und machte somit dem griechischen Kaiser-iinrte, welches zuletzt nur noch aus die Hauptstadt mit ihrer nächsten Umgebung beschränkt gewesen war, ein Ende. Der letztekaiser, Konstantinxi.(Paläologos), siel tapferkämpsend. Unthätig sah Friedrich Iii. dem zu; zwar versuchte er aus Andringen des Papstes endlich einen Kreuzzug gegen die Ungläubigen zustande zu bringen, aber die Begeisterung sür solche war längst erloschen, es wurde nichts daraus. Mit dem Sturze des griechischen Reiches traten die Os-manen als große Macht in die europäische Staatensamilie, wenn auch als verhaßte Eindringlinge, ein. Bis zum Ende des siebenzehnten Jahrhunderts blieben sie eine drohende Gesahr nicht nur für den Bestand der Nachbarreiche, sondern auch sür die christliche Religion und die abendländische Bildung überhaupt. c) Friedrichs Iii. Händel mit den Eidgenossen. Nach dem Aussterben der Toggenburger stritten sich um deren Grafschaft die Züricher und die Schwyzer. Da die Mehrzahl der Eidgenossen aus Seite der Schwyzer stand (seit jener Zeit dehnte sich der Parteinahme Schwyzer aus,, die übrigen Eidgenossen aus), so verband sich Zürich mit Österreich, das sich zur Wiedereroberung der habsburgischen Hausgüter anschickte. Als aber die Züricher von den Eidgenossen am Flüßchen Sil geschlagen worden waren, erschienen ans Friedrichs Iii. und der schwäbischen und elsässischen Großen Veranlassung aus Frankreich die mordlustigen Scharen der Armagnaken (nach dem Grafen von Armagnac, einem französischen Rottenführer im englifch-französifchen Kriege so genannt; der deutsche Volkswitz nannte sie „Arme Gecken"). Von diesem Raubgesindel befreiten sich jedoch die Eidgenossen am 26sten August 1444 durch den rühm-1444 reichen Sieg bei St. Jakob an der Birs, der bald darauf

2. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 186

1882 - Berlin : Habel
186 denen jeder einen Kreishauptmann an der Spitze haben sollte. Die zehn Kreise waren 1. der österreichische (Österreich, Steyrmark, Krain, Kärnten, Tirol, Oberelsaß); 2. der bürg und ische (Holland, Seeland, Brabant, Na-mür, Luxemburg, Flandern, Limburg, Hennegau u. s. w.) 3. der westfälische (Oldenburg, Ostfriesland, Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Verden, Lüttich, Jülich, Kleve, Mark u. s. w.); 4. der niederrheinische oder Kurkreis (Kurpfalz und die drei geistlichen Kurfürstentümer); 5. der oberrheinische (Lothringen, Unterelsaß, Worms, Speier, Nassau, Hessen, Fulda u. s. m.); 6. der schwäbische (Wirtemberg, Baden, Augsburg, Ottiugen u. s. w.); 7. der bairische (Baiern, Salzburg, Regensburg, Freising, Oberpfalz, Neuburg u. f. w.); 8. der fränkische (Würzbnrg, Bamberg, Ansbach, Baireuth, Eichstedt, Henneberg u. s. w.); 9. der obersächsische (Kursachsen, Thüringen, Meißen, Kurbrandenburg, Pommern, Anhalt, Mansfeld u. s. w.); 10. der niedersächsische (Mecklenburg, Holstein, Breinen, Magdeburg, Halberstadt, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim u. s. w.); Nicht mit eingeschlossen in diese Teilung war Böhmen mit seinen Nebenländern, (Schlesien, Mähren und die Lausitzen) und die Lande der Eidgenossen. Mit der Herstellung eines Reichsrates als einer Art ständigen Reichsregimentes, bei welchem der Kaiser nur den Vorsitz führen sollte (ausgeführt auf dem Reichstage zu Augs-i5oo bürg 1500), war Maximilian weniger einverstanden, da derselbe seine Macht beschränkte. Es ist deshalb der Reichsrat auch niemals recht ins Leben getreten. Ebenso kam die allgemeine Reichskopfsteuer (der sogenannte gemeine Pfennig) nicht oder doch nur sehr unvollkommen zur Ausführung. d) Losreißuug der Eid genossen von Deutschland. Zu dem Schweizerbund der acht alten Orte waren seit 1481 noch Freiburg und Solothurn getreten und bis zum Jahre 1513 schlossen sich noch Basel, Schasfhansen und Appenzell an (nunmehr „Bund der 13 Orte"). Die Eidgenossen verharrten auch unter Maximilian in ihrer Sonderstellung zum Reiche. Mißtrauisch gegen alles, was von Österreich ausging, wiesen sie jedes Ansinnen, zu den Reichslasten (gemeiner Pfennig und Mannschaften zu den Türkenkriegen) beizutragen, beharrlich zurück, auch weigerten sie sich von den obersten Reichsgerichten

3. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 171

1882 - Berlin : Habel
171 Heidelberg (siehe Seite 169) freilich nur auf vier Jahre ae-fchlosfen. Nach Ablauf dieser Zeit sehen wir Eberhard oen Greiner und den Schleglerbnnd (an dessen Spitze Wolf von Wunnenstein) im sogenannten ^großen Städtekrieg abermals im Kampfe gegen die Städte. Durch die Niederlage der Städter bei Döffingen (1388), in welcher Eberhards 1388 Sohn Ulrich fiel, wurde das Übergewicht der Fürsten über die Städte hergestellt, zumal gleichzeitig auch die rheinischen Städte bei Worms gegen Ruprecht von der Pfalz und die fränkischen gegen die Bischöfe von Würzburg und Bamberg und gegen den Burggrasen von Nürnberg den kürzeren zogen. Bei dieser unglaublichen Verwirrung übte auch der 1389 von König Wenzel zu Eger gebotene Land-1339 sriede, zu dessen Wächtern nicht nur Fürsten, sondern auch Städte bestellt wurden, nur eine geringe Wirkung aus und auch der 1397 zu Frankfurt gebotene war von gar keinem Erfolg begleitet. b) In der Schweiz. Nicht von gleichem Erfolge war der Kampf der Fürstengewalt gegen die schweizerische Eidgenossenschaft. Dieselbe bestand jetzt aus dem Bunde der sogenannten acht alten*) Orte (Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern) und geriet mit dem Herzog Leopold von Österreich (Neffen des am Morgarten besiegten Leopold) in Kampf. Mit Leopold verbanden sich viele geistliche und weltliche Herren, so daß binnen zwölf Tagen den Eidgenossen 167 Fehden angesagt wurden. Bei Sempach stieß das Ritterheer im Jahre 1386 aus das nur 1400 Mann i386 starke eidgenössische, ward aber von demselben vollständig besiegt (Sage von Arnold von Winkelried); Leopold selbst und 656 Grafen und Herren fanden ihren Untergang. Keinen besseren Erfolg hatte Leopolds Sohn 1388 bei Näsels. Auch er wurde isss geschlagen, so daß sich Österreich genötigt sah, im folgenden E Jahre mit den Eidgenossen Frieden zu schließen und ihre Selbständigkeit anzuerkennen. — Die Schweizer gingen nun bald aus der Stellung der Angegriffenen in die der Angreifer über und streckten ihre Hand nach dem österreichischen Erbgute (dem Aargau und Thurgau), nach dem der Grasen von Toggenburg und dem Lande jenseits der Alpen aus, woraus neue Kämpfe entstanden. Das einzeln: von jedem Kanton oder gemeinsam Eroberte ward aber jetzt nicht mehr als freies, sondern als Unterthanenland behandelt und durch Landvögte regiert. *) Weil bis 1481 feine neuen Glieder aufgenommen wurden; sie genossen bis 1798 rnannichsache Vorrechte.

4. Theil 3 - S. 247

1880 - Stuttgart : Heitz
Verwüstung der Pfalz. 247 pfalz nannte, von Heidelberg bis in die Gegend von Mainz, völlig zur Wüste gemacht werden sollte. Mit der Gegend um Heidelberg wurde schon im Januar angefangen. Die französischen Reiter fielen in die Dörfer ein, plünderten sie aus und steckten sie an. Die Einwohner hatten ihnen nicht den geringsten Anlaß zu Klagen gegeben, hatten pünktlich alle Forderungen der Franzosen befriedigt. Nun wurde ihnen ohne Ursache alles genommen und sie dem Mangel preisgegeben, ja viele von ihnen, die einiges zu retten suchten, jämmerlich gemißhandelt. Dann fielen die Mordbrenner über Heidelberg selbst her, plünderten das kurfürstliche Schloß, sprengten es in die Lust — die Ruinen stehen noch — und zündeten die Stadt an, die noch zum Theil gerettet wurde. Noch schlimmer ging es der schönen Stadt Mannheim. Die Einwohner hatten den ganzen Winter hindurch die Franzosen nach Kräften gut gepflegt, ihnen Quartier gegeben und alles gethan, was sie nur verlangt. Dennoch wurden jetzt die Häuser theils abgetragen, theils gesprengt, theils angezündet. Die Einwohner liefen ängstlich herbei, baten, flehten, weinten. Vergebens. „Der König will es so!" rief er ihnen zu. Sie mußten sehen, wie ihre ganze Stadt in einen Aschenhaufen verwandelt wurde. In Thränen gebadet wollten sie nun fortziehen zu ihren entfernten Freunden; aber mit Säbelhieben wurden sie zurückgejagt; nur auf das französische Gebiet durften sie sich flüchten. Dasselbe Schicksal traf alle übrigen Städte der Gegend, der Dörfer zu geschweigen. Endlich kamen auch die alten Städte Worms und Spei er an die Reihe, die ungefähr so von den Franzosen behandelt wurden, wie einst Karthago von den Römern behandelt worden war. Als sie sich den Franzosen ergeben hatten, war ihnen feierlich versprochen worden, daß sie nur einige Hundert Mann einnehmen, und dafür Vergütung bekommen sollten. Aber es wurde nicht gehalten. Sie mußten nicht nur sechsmal so viel einnehmen, sondern die Entschädigung wurde ihnen auch entzogen. Im Februar wurden die Festungswerke beider Städte gesprengt und die Bürger gezwungen, dabei zu helfen. Die Zeughäuser wurden erbrochen und das Geschütz — es gehörte alles den Bürgern selbst — theils nach Frankreich geführt, theils in den Rhein versenkt. Nun mußten die Einwohner einen Theil ihrer Vorräthe von Lebensrnitteln für die Magazine einiger benachbarten Festungen hergeben, und nachdem sie alle diese Forderungen der Franzosen sieben Monate lang mit beispielloser Geduld erfüllt und jedem Winke der feindlichen Gene-

5. Theil 4 - S. 234

1880 - Stuttgart : Heitz
234 Neueste Geschichte. 3. Periode. Deutschland. demselben mit wenigen Ausnahmen nur Mitglieder der demokratischen Partei. Das Rumpfparlament (wie man es nun allgemein nannte) beschloß nach Stuttgart überzusiedeln, weil dort die Reichsverfassung anerkannt war; etwas über 100 Männer kamen am 6. Juni in Stuttgart zusammen, wo ihre Verhandlungen aber von vornherein aller Würde, welche die deutsche Nationalversammlung einst im hohen Grade besessen hatte, entbehrten und ihre Thätigkeit zu einem machtlosen Scheine herabsank. Sie ernannten eine Reichsregentschaft von 5 Männern zur Leitung der deutschen Angelegenheiten, und dieselben erließen Proklamationen, welchen sie doch nirgends mehr in Deutschland Geltung zu verschaffen wußten. Da sie von der württembergischen Regierung Geld und Soldaten zur Ausführung ihrer Beschlüsse forderten, diese aber darauf nicht eingehen mochte, so wurden sie und das Rumpfparlament endlich aus Stuttgart entfernt. Dies war das klägliche Ende der großen Versammlung, welche zuerst Wichtiges für die Wiederbefestigung der deutschen Zustände geleistet hatte und in welcher ein Theil der Mitglieder von dem edelsten Streben für Deutschland beseelt war, deren Bemühungen aber theils an der Gewalt der Umstände und an der innern Zerissenheit und Stammverschiedenheit der Deutschen, theils an der Zügellosigkeit der radicaleu Mitglieder scheiterten. Die republikanische Erhebung, welche sich an die letzten Bestrebungen der deutschen Nationalversammlung anschloß, wurde in der Pfalz und in Baden mit besonderm Eifer betrieben. Die baierische Rheinpfalz schien dazu wegen der Nähe Frankreichs besonders geeignet, und nachdem unter dem Einfluß republikanischer Emissäre in Kaiserslautern eine provisorische Regierung errichtet worden war, eilten von allen Seiten radicale Helfershelfer, geübte Barricadenkämpfer, polnische Flüchtlinge und raubsüchtiger Pöbel herbei. Selbst zwei Regimenter Infanterie aus Landau ließen sich schmählicherweise zum Abfall von der Fahne ihres Fürsten verführen. Eine noch viel umfassendere Bewegung wurde in Baden herbeigeführt. Dort hatte schon bald nach den Februarstürmen der Abgeordnete Hecker, welcher es, wie wenige, verstand, auf die Phantasie des Volks zu wirken, die Bauern des Oberlandes zum Kampf für die Freiheit geführt, und wiewohl er sich hatte nach der Schweiz und von da nach Amerika flüchten müssen, so hatte doch fast das ganze Jahr 1848 hindurch die Aufregung sich immer erneuert, und sein Freund Strnve hatte im September einen neuen Aufstand erregt, welchen er in der Festung Rastatt büßen

6. Theil 4 - S. 371

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Feldzug der Mainarmee. Der Krieg in Italien. 3 7 x von 6 Millionen Gulden, die bald auf 25 Millionen sich erhöhten, auferlegt. Die Bundesarmee hatte sich durch den Odenwald nach der Tauber zurückgezogen, und hier war endlich die Vereinigung mit den Baiern zu Stande gekommen. Nach einigen Tagen der Ruhe ließ General v. Manteuffel die Main-Armee wieder aufbrechen, deren Oberkommando er übernommen hatte. Denn Vogel v. Fal-kenftein war zum Gouverneur von Böhmen ernannt und dorthin abberufen worden. Die Main-Armee folgte dem Feinde und es wurden in den Tagen vom 24. bis 27. Juli mehrere zum Theil sehr hartnäckige Gefechte geliefert (Tauberbischofsheim, Roßbrünn). Am 27. waren die Preußen bis Würzburg vorgedrungen und beschossen dessen Citadelle, den Marienberg. Da trafen die Nachrichten von den zu Nikolsburg abgeschlossenen Friedenspräliminarien ein und es wurde nun auch hier eine Waffenruhe verabredet. Die Preußen besetzten die Stadt Würzburg. Inzwischen war auch von einer andern Seite her ein Corps von 25,000 Preußen und Mecklenburgern unter dem Befehle des Großherzogs v. Mecklenburg in Baiern eingedrungen. Diese Truppen marschirten ant 23. Juli in Hos ein, am 28. in Baireuth; sie erreichten am 31. Nürnberg, den Stammsitz der Hohenzollerschen Burggrafen. Hier machte der Waffenstillstand dem weiteren Vordringen ein Ende. Auch Baden und Württemberg beeilten sich, an dem Waffenstillstände theilzu-nehmen. Die Bundesarmee löste sich auf. Nun folgten die Friedensschlüsse Preußens mit den süddeutschen Staaten. Sie wurden nicht in Prag, sondern in Berlin verhandelt und vollendet. Baiern, Württemberg, Baden und Hessen traten den Grundlagen des Prager Friedens bei und zahlten Erstattung der Kriegskosten; Baiern und Hessen mußten einige kleine Districte abtreten. Mit Sachsen kam der Friede erst am 24. £) dotier zu Stande. Es zahlte Kriegskosten und trat dem norddeutschen Bunde bei. — Italien, um Venetiens willen der Verbündete Preußens in diesem Kriege, hatte eine ansehnliche Armee gerüstet, an Zahl der östreichischen Südarmee unter dem Herzog Albrecht weit überlegen. Garibaldi befehligte die an 40 Bataillone zählenden Freischaaren. Auf ihn waren die enthusiastischen Hoffnungen der Italiener vor-nemlich gerichtet; ebenso erwarteten sie große Erfolge von ihrer Flotte, welche in der That mehr Schiffe und mehr Kanonen hatte, als die der Oestreich er. Aber in der Wirklichkeit erwiesen sich beide Erwartungen nicht zutreffend, und es zeigte sich überhaupt.

7. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 82

1887 - Bamberg : Buchner
82 Ii. Geschichte und Verfassungskunde. Gegner Frankreichs. Er verlor 1801 die Pfalz am Rhein, ward jedoch 1803 dafür entschädigt durch die Gebiete der Bistümer Würzburg, Bam- berg, Augsburg (ohne Stadt), Freising und Teile von Eichstädt und Passau, ferner durch 13 Reichsabteien und 15 Reichsstädte. Später wollte Maximilian neutral bleiben. Als aber Österreich die Entwaffnung seines Heeres forderte, schloss er sich 1805 an Frankreich an. Er er- hielt im Frieden zu Pressburg 1805 den Königstitel und gegen den Verzicht auf das ehemalige Bistum Würzburg und auf das Herzogtum Berg — Tirol mit Vorarlberg, die Markgrafscbaften Burgau und Ansbach, die Reichsstadt Augsburg und die noch übrigen Teile der Bistümer Ei ch- städt und Passau. Nach seinem Beitritte zum Rheinbund 1806 erhielt er die Stadt Nürnberg mit Gebiet, ferner die Landeshoheit über 13 reichsunmittelbare Herrschaften. 1809 kam Salzburg, Berchtesgaden und das Innviertel an Bayern und 1810 gegen Abtretung des südlichen und östlichen Teils von Tirol die Stadt Regensburg und die Markgrafschaft Bayreuth. Erst nach dem russischen Feldzuge konnte König Maximilian die Bande lösen, die Bayern an Frankreich gefesselt hielten. Er schloss sich unter dem 8. Oktober 1813 durch den Vertrag zu Ried an die Verbündeten an; doch vermochte sein Feldmarschall Wrede bei Hanau die bei Leipzig geschlagenen Franzosen nicht aufzuhalten. Nach dem Ab- schlüsse der Wiener Bundesakte 1815 gab Maximilian Tirol mit Vorarlberg, Salzburg und das Innviertel an Österreich zurück, und erhielt dagegen das Grossherzogtum Würzburg mit Aschaffenburg und die links- rheinische Pfalz. — Maximilian hatte schon während des Krieges unab- lässig für die innere Wohlfahrt seines Landes und Volkes gesorgt. Am 2 6. Mai 1818 setzte er seinen Werken die Krone auf, indem er seinem Lande aus freiem Entschlüsse eine Verfassung gab, wonach der König unter Mitwirkung eines Landtags die Rechte der Gesetzgebung und Be- steuerung ausübt. König Maximilian hatte sein Land, das er im tiefsten Verfalle überkam, zur schönsten Blüte emporgebracht und sich durch Milde und Herzensgüte die Liebe seiner Unterthanen erworben. Er starb 1825 und ward wie ein Vater vom ganzen Volke aufs tiefste betrauert. §. 75. König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte und hochgebildete Sohn Maximilians, verschönerte Bayern durch zahl- reiche kunstsinnige Bauten. Seine Residenzstadt München schmückte er durch den Königsbau, die Basilika, die Ruhmes- und Feldherrnhalle, das Siegesthor, die neue Pinakothek, die Glyptothek. Bei Regensburg ent- stand unter ihm die Walhalla, bei Kelheim die Befreiungshalle. — Als sich die Unruhen der französischen Revolution von 1848 auch nach Bayern verbreiteten, übergab der König die Regierung seinem Sohne Maximilian, lebte dann noch zwanzig Jahre, ohne ferner in den Gang der Regierung einzugreifen, und blieb fortwährend ein eifriger Förderer der Kunst und aller gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecke. Er starb, 82 Jahre alt, im Jahre 1868 zu Nizza. §. 76. König Maximilian U. 1848 —1864. Maximilian bestieg den Thron in schwerer, trüber Zeit. Das seit den Befreiungskriegen im

8. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 12

1887 - Bamberg : Buchner
12 I. Geographie Bayern hat mehrere Ebenen, z. B. an derdonan bei Osterhofen, am Lech südlich von Augsburg (Rchseld), an der Isar zwischen München undfrcising. das Nies nm Nördlingen, den Altmühlgrund. den Aischgrund, die Gegend bei Nürnberg, Bamberg und Cchweinfrut und d>e Rheinebcne. Die meisten dieser Ebenen sind außerordentlich srnchlbor. Als Ebenen mit Torsgrund nennen wir das ? ach au er Moos von Dachau bis gegen Frcising, das Erdin ger Moos am rechten Ufer der Isar, zwischen München und Erding und das Donau-Moos im Süden von Neuburg bis Schroben- hausen.— Die Luft ist in den Gebirgen kalt und scharf; an der Donau, besonders aber am Rhein, Main und Bodensec sanft und mild. Dastand ist reich an den nothwendigsten Produkten aus den drei Naturreichen; es gibt Getreide in großem Überfluß, viel Flachs. Tabak und Hopfen, in den Main - und Rheingegendcn vortreffliche Weine, wie den Stcin- und Leistenwein bei Würzburg, dann den Förster- und Deidesheimcrwein in der Pfalz; auch viel Obst und eine große Menge Bau- und Brennholz. In Schwaben, Oberbaycrn und im Ansbachiscten ist die Rindviehzncht sehr entwickelt. Das Mineralreich liefert sthr viel Salz und Eisen. Die Einwohner nähren sich vorzüglich durch fleißigen Betrieb der Landwirthschaft, der Gewerbe und des Handels. Dieser wird hauptsächlich durch die Eisen- bahnen, sowie durch viele guie Straßen unterstützt. — Mit Rücksicht auf die Geschichte wird Bayern in 8 Provinzen oder kreise eingeteilt: ^Ober- bayern, 2) Niederbayern, 3) Pfalz, 4) Oberpfalz und Regensburg, 5) Oberfranken, 6) Mitlelfranken, 7) Unter- franken und Aschasfenburg, 8) Schwaben und Neuburg. §. 47. Oberbayern: Die Hauptstadt dieses Kreises wie des ganzen Königreiches und die Residenz des Königs ist München (gegründet 1158 durch Heinrich den Löwen) zu beiden Seiten der Isar (260000 E.). Es ist der Sitz der höchsten Landesbehördcn, eines Erzbischofs und des prote- stantischen Oberkonsistoriums. Wie wenig auch München von der Natur durch seine Lage auf einer Hochfläche (518 in ü. d. M.) begünstigt ist, so hat es sich doch, besonders durch den K u n st s i n n des Königs Ludwig!., in kurzer Zeit (feit 1825) zu einer der schönsten und merkwürdigsten Städte Europas, zum ersten Mittelpunkte des deutschen Kunstlebens, wie durch Übersiedlung der Landshuter Universität zu einer vorzüglichen Pflegestätte deutscher Wissenschaft erhoben. Seine neueren Kirchen und Paläste sind nicht nur vollendete Denkmäler der wichtigsten Stilarten (griechisch, ro- manisch, gotisch, italienisch u.s. w.). sondern auch mit Werken der Skulptur und Malerei (insbesondere Freskomalerei) aufs reichste geschmückt. Die öffentlichen Sammlungen (Bibliothek, Glyptothek, die beiden Pinakotheken, das bayerische Nationalmuseum u. s. w.) gehören durch Anzahl und Wert ihrer wissenschaftlichen und Kunstschätze zu den ersten der Welt. Unweit der Stadt liegt die Ruhmeshalle (mit Bildnissen berühmter Bayern) und vor dieser steht die kolossale Erzstatue der Bavaria (17 in hoch). Unter den Anstalten für das hier besonders entwickelte Kunstgewerbe stehen die königliche Glasmalerei und Erzgicßerei obenan. (Puh.)

9. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 22

1880 - Berlin : Habel
in seiner festen Burg Land stuhl bei Kaiserslautern im April 1523 belagert und während der Beschießung schwer verwundet. Er starb den 7. Mai in den Händen seiner Feinde Noch in demselben Jahre endete auch, flüchtig und verlassen, Ulrich .von Hutten aus der Insel Usnan im Züricher See. 1524-1525 2. Der Kauernkrreg 1524—1525. a. Ursache der Bauernaufstände. Die Reichsgesetzgebung hatte gerade den Bauernstand gänzlich vernachlässigt. In Hörigkeit versunken und durch Steuern der geistlichen und weltlichen Grundherren bedrückt, führte der Bauer ein erbarmungswürdiges Dasein. Das Beispiel der Schweizer welche sich gegen den Adel und die Landsknechte des Kaisers die Freiheit errungen hatten, gab das Beispiel Gleiches zu versuchen. Dazu kam, daß durch die meist dem Bauernstande entnommenen Landsknechte das Gesühl der Kraft desselben 1476-1514 mächtig geweckt worden war. So brachen seit 1476—1514 schon hier und da in Süddeutschland Erhebungen der ländlichen Bevölkerung los (z. B. 1502 die Bauernempörung im Rheinlande, nach ihrem Wahrzeichen der Bundschuh genannt; 1514 in Mrtemberg derbnnd des armen Konrad (u.s.w.), welche ohne Abhilse der Beschwerden erdrückt wurden. — Die kirchliche Bewegung mit ihren geistigen Freiheitsideeen mußte natürlich dieser Gärung in der Bauernschaft Vorschub leisten. Schwarmgeister, wie der wiedertäuserisch gesinnte Thomas Münzer (früher Prediger zu Allstädt in Thüringen) und Karl stadt (von Wittenberg nach Orlamünde gegangen, später [nach abermaligem furgen Aufenthalte in Wittenberg] in Ostsriesland und der Schweiz wirkend, gestorben 1541 als Professor und Prediger in Basel) regten das Volk auf und suchten es in wilden religiös-politischen Fanatismus zu versetzen. Auch der vertriebene Herzog Ulrich von Wirtemberg suchte von der Schweiz aus das Feuer zu schüren, in der Hoffnung, bei einem Aufstande fein Land wiederzuerlangen. So brach 1524 im Sommer 1524 der Aufruhr in Oberschwaben (besonders in der Landgrafschaft Stichlingen) in hellen Flammen los und erlangte bald eine nicht geahnte Verbreitung. d. Verlauf des Krieges in Süddeutschlanld. 1525 Im Anfang des Jahres 1525 hatte sich der Bauernaufstand bereits in dem ganzen Striche zwischen Bodensee und Donau verbreitet. Nach Osten hin wurden Baiern, Tirol und Salzburg von ihm ergriffen, im Westen dehnte er sich auf den Elfaß, Lothringen, nach dem Rhein und dem Main hin aus. Auch viele Städte (Heilbronn, Fulda, Frankfurt u. s. w.) beteiligten sich. In zwölf Artikeln politisch-socialen Inhaltes verlangten die Aufständischen Verbesserung ihrer Lage (z. B.

10. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 232

1880 - Berlin : Habel
232 desselben der eble Graf Stabion) den Zeitpunkt qe-fotnmen, bte Herrschaft Napoleons zu brechen und das alte Ansehen der habsburgischen Macht roieberhequmen. Es stellte bret Heere ms Felb, ems gegen Italien unter Erzherzog Johann, das Hauptheer in Deutschland unter f inqnaunb mu§ gegen Warschau und erklärte am löten Apnl 1809 an Napoleon den Krieg, inbem es besonbers Ausstaube in Tirol und Norbbeutschlaub rechnete Aber bte Zögerung Erzherzog Karls gestattete Napoleon, seine Jmjtmtgen rasch zu vollenden, und bereits den 2osten Avril derselbe meist mit Rheinbunbstruppen den linken Ringel des noch nicht recht vereinigten Heeres des Erzherzogs bet Regensburg. Es folgten hierauf mehrere für die Österreicher ungünstige Gefechte, besonbers bei Eckmühl (süblich von Regensburg) ant 22sten April, welche den Erzherzoa notrgten, sich mit Verlust nach Böhmen zurückzuziehen, wäh-llnd Napoleon an der Donau hinabrückte und am 13ten s £len Er Vergabe zwang. Zwar würde er am 21sten und 22stert Mmvondem Erzherzoge Karl durch bte Schlacht bet Usperu (btcht nörbl. von Wien) auf das rechte Donauufer zurückgeworfen (seine erste Nieberlage): aber er zog Verstärkungen an sich, überschritt den Fluß und eittschieb den Ärteg durch seinen mit weit überlegenen Streitkräften erfochtenen Sieg bet Wagram (norböftl. von Wien) am 5ten und 6ten ^nterbeffen hotten zwar die ctufftcinbischen Tiroler (Hofer, Speckbacher) helbenmütig gegen die Baiern und Fran-Spsen gekämpft, und auch in Italien und Polen hatten die Österreicher nicht ohne Glück gefochten; aber die Verluste in Vatern hatten den Erzherzog Johann zum Rückzug von Ober-« nari n"öarn genötigt. Der schon im Jnli abgeschlossene Wastenstlllstanb von Zn ah tu würde im Oktober durch den Fneben zu Wien vervollstänbigt. b) Die Friebensbestimmungen. _ 1. Österreich trat ab: Salzburg, Krain, Ober- farnten (bett Villacher Kreis) Görz, Triest, einen Tetl von Kroatien und Dalmatien, Westgalizien und einen Distrikt in Ostgalizien, zusammen über 170 000 qkm nttt gegen 3 Mill. Einwohnern. 2. Von biesen Gebieten erhielt Baiern Salzburg (trat bagegen Welschtirol an Italien und einige Lanbstriche an Wtrtemberg und Würzburg ab), Warschau bekam West-galtzten, Ruß lanb (für seine Hilfe) das abgetretene Stück von Ostgaltzten und aus Kretin, Villach, Görz, Triest, Kroatien, Dalmatten bilbete Napoleon beit Staat der illtjri schert Provinzen (zu dem er auch das italienische Dalmatien*
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