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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 213

1896 - Bamberg : Buchner
213 - Kaiser aus dem Hause der Palologen (12611453, vergl. S. 149) bis an den Hellespont und den Bosporus vor. ^Urchans ltester Sohn setzte sich in Gallipoli, dem Schlssel zur Balkanhalbinsel. 1357 fest. Archans jngster Sohn, Murad I. (13591389), eroberte Rumnien und Bulgarien, schlug 1365 seine Residenz in Adrianovel auf und fiel als Sieger der das gro-serbische Reich in der Schlacht auf dem Amselfelde (bei Kossowa ander Morava) 1386/^Schon drang Murads Sohn und Nachfolger, Bajefid I. (Blitz"), der die Donau nacy der Walachei vor und brachte dem ungarischen Heere Siegmunds bei Nikopolis 1396 eine vernichtende Niederlage bei (Burggraf Friedrich Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hoheuzollern!), da wurde die osmauische Macht er-schttert durch die Mongolen, welche unter Timurlenk oder Tamerlan zum zweiten-mal die asiatische Welt vom Ganges bis zum agischen Meere berfluteten. Nwwr Niederlage von Angora (1402) starb Bajesid in mongolischer Gefangenschaft. ^Doch mit dem Tode Tamerlans (f 1405) zerfiel sein Reich, und die Osmanen gingen bald wieder zum Angriff der. Der byzantinische Kaiser Johannes Vii. bot alles auf, um Beistand vom Abendlande zu erhalten; die Durchfhrung der auf dem Konzil zu Ferrara zu stnde gebrachten Vereinigungsformel zwischen der morgenlndischen und abendlndischen Kirche scheiterte aber an dem Widerstande des byzantinischen Volkes. Zwar errangen die Ungarn im Bunde mit den anderen bedrohten Vlkern unter Fhrung Johann Hunyadys einen Sieg (bei Nissa), aber 1444 verlor König Wladislav Iii. von Polen und Ungarn bei Varna Schlacht und Leben)Die Trkengefahr stieg noch mit dem Regierungsantritte Mo Hammeds Ii. (1451811. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit der letzte Rest des byzantinischen Reiches: Kaiser Konstantin (Xi.) Palologus fand seinen Tod im letzten Verzweiflungskampfe. Unter Mohammed Ii. wurden die Walachei. Serbien, Bosnien, die Herzegowina, Albanien und Griechenland endgltig dem osmanifchen Reiche ein-verleibt, wurden die Trken der ganzen Sdgrenze entlang Nachbarn der Ungarn^ Der Retter Belgrads und damit des ungarischen Reiches war Johann Huny ady. Das Ansehen dieses ungarischen Nationalhelden war so groß, da die Magnaten nach dem Tode des Ladislav Postumus den Sohn Johann Hunyadys auf den Thron er-hoben. Die klgliche Haltung des Kaisers und der deutschen Fürsten verriet sich ganz besonders auf dem Christentag von Regensburg 1471, an dessen Erffnung sich die grten Hoffnungen geknpft hatten. In demselben Ungarn bildete sich gerade damals unter dem Sohne des groen Trkenkmpfers Johann Hunyady, dem Könige Matthias Kor-Vinns, eine gefhrliche Macht im Osten. Matthias eroberte im Kampfe gegen den Bhmenknig Podiebrad die bhmischen Nebenlnder, Mhren, Schlesien, Lausitz, und entri dem Kaiser, als dieser fr die Bhmen Partei ergriff, Kram, Steiermark, Niedersterreich mit der Kaiserstadt Wien. Der Gedanke eines groen, aus deutschen, slavischen und ungarischen Gebieten zusammengesetzten Ostreichs, wie ihn einst Ottokar von Bhmen ge-trumt, schien sich verwirklichen zu wollen. Eine Zeit lang strebte Matthias Korvinus sogar die Erwerbung der rmischen Knigswrde an, um im Reiche einen Rckhalt gegen die Trken zu gewinnen. In jenen Tagen konnte man den lnderlosen Kaiser mit einem Ochsengespann durch Schwaben fahren und vom Almosen der Städte und Klster leben sehen.

2. Die Neuzeit - S. 200

1905 - Bamberg : Buchner
- 200 gewonnen hatte, kehrte zum Absolutismus zurck; erst in den Jahren 1860/61 (seit der Berufung v. Schmerlings, der 1848 Reichsminister gewesen war), wurde die Umwandlung sterreichs in eine konstitutionelle Monarchie aufs neue durchgefhrt. c) Oberitalien wurde durch den Feldmarschall Radetzki wieder unter-worsen. Der König Karl Albert von Sardinien, der den aufstndischen Lombarden zu Hilse kam, erlag bei Custozza (Juli 1848) und bei ^tovara (Mrz 1849) den sterreichischen Truppen, ' Auch Venedig war abgefallen und hatte (unter Daniel Mannt) die Republik erneuert; doch wurde die Lagunenstadt im August 1849 von den sterreichern einge-nommen. d) Am gefhrlichsten war die Lage in Ungarn, das unter dem Advo-katen Kossuth seine nationale Selbstndigkeit wieder zu erlangen suchte (wie in der Zeit Leopolds I.). Die sterreichischen Truppen, welche (unter Windischgrtz) in Ungarn eingerckt waren, wurden im > Winterfeldzug 1848/49 aus Ungarn verdrngt; erst als im Sommer 1849 ein Teil der Italienischen Armee unter Hahnau von Westen, der Ban von Kroatien Ielachich von Sden und ein russisches Heer unter Paskewitsch von Norden her in Ungarn eindrangen, ergab sich das ungarische Heer (die Honvedarmee) in Vilgos (August 1849). Der Zar Nikolaus, unter den Fürsten jener Zeit der entschiedenste Vertreter des Absolutismus, hatte dem sterreichischen Kaiser auf einer Zusammenkunft in Warschau bereitwillig seine Untersttzung gegen die Rebellen zugesagt, da er eine Rckwirkung des ungarischen Aufstandes auf Polen besorgte. Aber die sterreichisch-russische Waffenbrderschaft war sowenig wie im 7jhrigen Krieg und im 2. Koalitions-krieg ohne Rivalitt und Mitrauen, zumal da sich die Ungarn unter Grgey in Vilagos an die Russen ergaben, so da Paskewitsch dem Zaren melden konnte: Ungarn liegt besiegt zu den Fen Ew. Majestt." Graf Haynan verhngte ein strenges Strafgericht der das eroberte Land; viele Adelige wurden hingerichtet oder eingekerkert; Kossuth, der die Diktatur schon vor der Katastrophe niedergelegt hatte, entkam ins Ausland. 5. Der vorlufige Ausgang der schleswig-holsteinischen der deutschen Frage. Nachdem der Versuch des Frankfurter Parlamentes, ein einiges Deutschland zu schaffen und die Elbherzogtmer von der dnischen Herr-schast zu befreien, gescheitert war, bernahm Preußen diese beiden Aufgaben, konnte sie aber bei der Unentschlossenheit des Knigs sowie der Eifersucht sterreichs und der fremden Gromchte fr jetzt nicht lsen, mute viel-mehr in beiden Fragen nachgeben. a) Die nach dem Malmer Waffenstillstand mit Dnemark angeknpften Verhandlungen fhrten zu keinem Frieden. Nach der Wiedererffnung des Krieges wurde ein Angriff dnischer Kriegsschiffe aus Eckernsrde glnzend

3. Die Neuzeit - S. 102

1905 - Bamberg : Buchner
- 102 Wie in dem Wesen des groen Zaren asiatische Roheit mit einem auerordentlichen Bildungsdrang sich verband, so hat auch das von ihm geschaffene Rußland den Widerspruch der von auen gebrachten Kultur mit dem inneren, auf sich beschrnkten Leben des Volkes noch heute nicht vllig berwunden. 27. Die Regierungszeit Kaiser Karls Vi. (171140); Hhepunkt der dynastischen Kabinettspolitik. 1. Die Pragmatische Sanktion vom Jahre 1713. sterreich, das bei dem Erlschen der spanischen Linie des Hauses Habsburg eine betrchtliche Erweiterung seines Gebietes sich erstritten hatte (den greren Teil Italiens und Belgien), war durch das bevorstehende Erlschen des Mannesstammes der deutschen Habsburger nunmehr selbst in seinem Bestnde gefhrdet. Durch Errichtung der Pragmatischen Sanktion", eines Hausgesetzes, welches in Ermangelung mannlicher Nachkommen den Tchtern des Kaisers die Nachfolge in der unteilbaren sterreichischen Monarchie zu-sprach, suchte der Kaiser die Zukunft sterreichs zu sichern. Um die Aner-kennung dieses Hausgesetzes in Deutschland und im Ausland zu erlangen, brachte Karl Vi. bedeutende Opfer an Land, sr welche die Erfolge gegen die Trken nur vorbergehenden Ersatz brachten. Schon Joseph I. hatte verordnet, da beim Aussterben des Mannesstammes feine Tchter, welche spter an die Kurprinzen von Bayern und Sachsen vermhlt waren, den Thron erben sollten. Karl Vi. aber bestimmte, ba in erster Linie seine eigenen Tchter, bereit ltere, Maria Theresia, 1717 geboren wrbe, dann erft die Tchter Josephs I. erbberechtigt sein sollten. Deshalb fand die Pragmatische Sanktion vonseiten Bayerns und Sachsens keine Anerkennung, während die brigen Reichsftnde 1732 ihre Zustimmung gaben. 2. Der Trkenkrieg von 171518. Das zwar im Innern zerrttete, aber immer noch kriegstchtige Trkenreich hatte in der Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges, während von sterreich nichts zu besorgen war, der Rußland den Vorteil am Pruth errungen (1711). Bald daraus eroberten die Trken auch das im Karlowitzer Frieden (1699) an Venedig abgetretene Morea wieder zurck (1715). Da trat sterreich in den Krieg ein; Prinz Eugen siegte bei Peterwardein (1716) und Belgrad (1717) und zwang die Trken im Frieden zu Passarowitz (in Serbien, 1718), das Temeswarer Banat, Serbien mit Belgrad und die westliche (kleine") Walachei an sterreich abzutreten; Venedig wurde sr den Verlust Moreas durch albanesische und dalmatinische Pltze entschdigt. Nach der Schlacht bei Peterwarbein, in welcher der Grovezier gefallen war, eroberte Prinz Eugen Temeswar und ging dann im Jahre 1717 unterhalb Belgrad der die Donau, um Belgrad zu belagern. Nachdem er mit 70000 Mann etn tr-

4. Die Neuzeit - S. 73

1905 - Bamberg : Buchner
73 - liberum vefco die Verhandlungen abbrechend Von 15871668 regierten Könige aus der katholischen Linie des Hauses Wasa, welche mit Schweden wiederholt unglckliche Kriege fhrten; den Verlust Livlands an Gustav Adolf siehe vor. S. Die von jenen Knigen angestrebte Vereinigung Polens und Schwedens war schon wegen der Ver-schiedenheit der Nationalitt und der Konfession beider Lnder untunlich. d) In Rußland war 1598 das Hans Rnrik, das die Mongolenherrschaft gebrochen und die Vereinigung der russischen Teilfrstentmer zustande gebracht hatte, erloschen. Nach 15jhrigen Thronstreitigkeiten, in welchen der falsche Demetrius", auf die Polen gesttzt, fr kurze Zeit die Herrschaft behauptete (1605,6), gelangte im Jahre 1613 mit Michael Romanow das nationalrussische Regentenhaus Romanow zur Herrschaft, dem Rußland seine Erhebung zur europischen Gromacht verdankt. (Noch Gustav Adolf, der 1617 Jngermannland und Karelten eroberte, urteilte, Rußland, durch Seen, Morste und starke Festungen von der Ostsee ausgeschlossen, werde nicht der diesen Graben springen knnen"). e) Die Trken hatten 1453 einen festen Sttzpunkt in Europa gewonnen. Im folgenden Jahrhundert erlangte die vsmanifche Macht unter dem letzten groen Kriegsfrsten Soliman Ii. (152266) ihren Hhepunkt. Er eroberte 1522 Rhodns, behauptete in den Kriegen gegen Ludwig Ii. von Ungarn und die Habsburger (1526, 29, 32, 3745, 62, 66) den grten Teil von Ungarn (mit Ofen) sowie die Ober-hohett der Siebenbrgen, nahm die venetianischen Besitzungen in Morea und im Archipelagus ein und machte die Moldau (mit Bessarabien) zu einer trkischen Provinz. Dazu kam in der Folge noch Jemen (das glckliche Arabien), Georgien (am Kau-kasus) und Tripolis, so da das trkische Reich etwa denselben Umfang hatte wie das ostrmische Reich zur Zeit seiner grten Ausdehnung. Auch im Innern regierte Soliman mit Kraft und Klugheit, hielt Ordnung und Sicherheit in dem weiten Reiche aufrecht und begnstigte Kunst und Wissenschaft2. Unter den schlaffen Nachfolgern Solimans begann der innere Verfall des Osmanenreiches, während der Besitzstand zunchst noch behauptet wurde. Trotz der Niederlage von Lepanto (1571) behielten die Trken das den Venetianern kurz zuvor entrissene Cyperu und gewannen Tunis wieder; zur Zeit des 30jhrigen Krieges waren die Trken durch einen langwierigen Krieg mit Persien verhindert, in die Geschicke Europas einzugreifen; so besonders im Jahre 1626, bergt. S. 56. 1 Vergl. Schillers unvollendetes Drama Demetrius", 1. Aufzug. 2 Soliman Ii. wurde von den schmeichelnden Dichtern das Gold im Schachte der Welt", auch die Weltseele" genannt.

5. Die Neuzeit - S. 85

1905 - Bamberg : Buchner
85 Von nun an ging sterreich zum Angriffskrieg' der. Im Jahre 1686 wurde Ofen erobert, der Sieg Karls von Lothringen bei Mohacz (1687) entschied die Befreiung Ungarns von der Trkenherrschaft, ein nach Pre-brg berufener Reichstag der ungarischen Magnaten besttigte die erbliche Herrschaft des Hauses Habsburg in Ungarn. Im Jahre 1688 drang das kaiserliche Heer, gefhrt von Karl von Lothringen, Markgraf Ludwig von Baden, Kurfürst Max Emanuel von Bayern und Prinz Eugen von Savohen, in Bosnien und Serbien ein und eroberte Belgrad, während gleichzeitig ein polnisches Heer unter Sobieski die Moldau besetzte und die venetianische Flotte unter Morosini die Ksten von Morea eroberte. So schien die vllige Besiegung der Trkei bevorstehend: da erneuerte König Ludwig Xiv. den Krieg gegen den Kaiser, der sich so gentigt sah, seine Streitkrfte auf zwei Kriegsschaupltze zu verteilen. Im Jahre 1690 eroberten die Trken Belgrad zurck. Doch wurde der Krieg durch zwei groe Siege der kaiserlichen Waffen, bei Salankemen (unweit Peterwardein, 1691; Sieger Ludwig von Baden) und bei Zenta (ander Thei, 1697; Sieger Prinz Eugen) zugunsten sterreichs entschieden. Im Frieden von Karlowitz (1699) behielt sterreich das eroberte Ungarn (mit Ausnahme des Temeswarer Banats) sowie Siebenbrgen und Slavonien, die Polen blieben im Besitz Podoliens, Venedig behielt Morea. So hatte das Haus Habsburg einen bedeutenden Machtzuwachs, die Trkei die erste betrchtliche Schmlerung ihres Besitzstandes in Europa erfahren. Fr Ludwigs Xiv. Erhebung auf den Kaiserthrou^ waren vorbergehend die drei rheinischen Erzbischfe und Kurfrsten sowie Karl Ludwig von der Pfalz gewonnen; die brigen Kurfrsten, besonders Friedrich Wilhelm von Brandenburg, widerstrebten einer solchen Wahl. Ludwig Xiv. betrachtete auch spter das deutsche Kaisertum als eine Usurpation, die Kapetinger als rechte Nachfolger Karls d. Gr. Leopold I. hatte in seiner Wahlkapitulation geloben mssen, keinen Feind Frankreichs untersttzen zu wollen; sein Minister Lobkowitz stand, wie viele damalige Staatsmnner und kleinere Fürsten Deutschlands, im Solde Frankreichs; die Grndung des Rheinbundes s. S. 75. Kaiser Leopold, als zweiter Sohn ursprnglich fr eine geistliche Wrde bestimmt und erst nach dem Tode seines Bruders Ferdinand zur Nachfolge in Reich und Erblanden berufen, war eifrig bedacht auf die Wiederherstellung des katholischen Glaubens in Ungarn. Die Vertreibung und Einkerkerung protestantischer Prediger, der Druck der sterreichischen Beamten und Soldaten erregte die Mistimmung der Ungarn, welche noch stieg, als der Kaiser die Hupter einer Verschwrung hinrichten lie und statt des magyarischen Palatinns" einen deutschen Statthalter einsetzte. An die Spitze i |'" 1 Vergl. 1308 und 1519.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 350

1888 - Habelschwerdt : Franke
350 er an verschiedenen Orten vergeblich Heilung suchte. Darum übertrug er am 7. Oktober 1858 seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste der Tod den König von seinen Leiden. Die Bedeutung der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. liegt darin, daß unter ihm der Übergang vom ständisch vertretenen zum konstitutionellen Staate stattfand. Wenn dieser Übergang sich verhältnismäßig leicht und schnell vollzog, so ist die Ursache davon nicht znm geringsten in dem friedliebenden, edlen, hohen Charakter des Königs zu suchen. Aokgen der französischen Februarrevolution in andern Ländern. Wie in Preußen und Deutschland, so äußerte auch in Österreich, Ungarn und Italien die französische Revolution ihre Rückwirkung. Es brachen überall blutige Ausstände aus. Die Niederwerfung derselben war nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Angelegenheiten; denn Österreich erhielt dadurch freie Hand, Preußen die moralische Niederlage von Olmütz zu bereiten (siehe S. 347). a) Österreich. Hier strebten die unter dem Hause Habsburg vereinigten Stämme nach größerer Selbständigkeit; auch die Lombardei und Ve-netien hatten sich erhoben. In Wien verlangte das Volk eine konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit. Der König gewährte das Verlangte und berief nach Wien eine konstituierende Nationalversammlung. Metternich, der sein rückschrittliches System auf einmal zertrümmert sah, dankte ab und floh nach England. Die Slaven waren mit den Bewilligungen aber noch nicht zufrieden und beriefen einen Kongreß nach Prag. Hier kam es zu einem Aufstande, der mit Kanonen überwältigt wurde. Auch Wien, wo in einein Pöbelaufstande der Kriegsminister ermordet worden war, mußte mit Gewalt unterworfen werden. Da dankte der Kaiser Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Franz Joseph ab, 2. Dezember 1848. b) Ungarn. Die Ungarn waren von dem Journalisten Ludwig Kossuth aufgewiegelt worden und verlangten die Unabhängigkeit von Österreich. Der Kaiser bewilligte ihnen einen Reichstag und die Vereinigung der ungarischen Nebenländer (Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) mit Ungarn. Dagegen erhoben sich aber die Südslaven unter dem Banus Jellachich von Kroatien, während der ungarische Reichstag die Anerkennung Franz Josephs verweigerte, so lange er nicht als König von Ungarn gefrönt fei. Der österreichische General Windischgrätz konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Sie trotzten der Gewalt und wählten Kossuth zum Präsidenten. Da erhielt Österreich von Rußland ' Hilfe. Der tapfere ungarische Feldherr Görgei mußte sich zurückziehen und die Waffen strecken. Die neue Verfassung wurde wieder aufgehoben. Kossuth und andere Führer hatten sich geflüchtet.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 268

1904 - Habelschwerdt : Franke
268 16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen. Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln. 3. Kriege. A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere. 17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien. d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat. Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg. Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet. c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei. bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in -

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 369

1904 - Habelschwerdt : Franke
3. Portugal. Bei der Annherung Napoleons im spanischen.kriege war der König Johann Vi. nach Brasilien geflohen, das seit 1661 zu Portugal gehrte. Whrend seiner Abwesenheit brachen in Oporto Unruhen ans; die Cortes setzten eine neue Verfassung durch, die der König nach seiner Rckkehr annehmen mute. Sie wurde aber von seinen: Sohne Miguel (migehl) wieder umgestoen; er wollte auch den Vater vertreiben, wurde aber nach Wien verbannt. Nach der Rckkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Dom Pedro, dem Sohne Johanns Vi., selbstndig, 1822. 4. Der griechische Befreiungskampf, 18211829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfaffuugskmpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Trkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetrle, arbeitete schon lngst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Sden zugleich vorbereitet. Im Norden rckte Alexander Apsil-nti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar in die Donau-luder ein und rief die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Trken auf, doch fand er wenig Anhnger. Von den Trken besiegt, flchtete er nach sterreich, wo er in der ungarischen Festung Muukacs (Mnkatsch) gefangen gehalten wurde. Auf Rulands Verwendung wurde er 1827 freigelassen; er starb aber schon im folgenden Jahre. Im Sden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstrmten Tripolitza. Der Nationalkongre zu Piada ver-kndigte die Unabhngigkeit des hellenischen Volkes und whlte einen Prsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Trken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. berall bildeten sich Griechen-vereine, die Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. Als aber Ibrahim Pascha von gypten, der mchtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte, gerieten die Griechen in die bitterste Not. Nach der Eroberung der tapfer verteidigten Festung Missolnghi in Mittelgriechenland hausten die Sieger in der eroberten Stadt in frchterlicher Weise; Tausende von abgeschnittenen Ohren schickte Ibrahim nach Konstantinopel, und etwa 4000 Weiber und Kinder wurden als Sklaven verkauft. Bei der Nachricht von diesen Greueln traten England, Rußland und Frankreich fr die Griechen ein. Sie besiegten die trkisch-gyptische Flotte im Hafen vonnavarlno (1827) und zwangen durch ein Landheer Ibrahim Pascha zum Abzge aus dem Peloponues. Als der russische General Diebitsch den Balkan berschritten und Adrianopel eingenommen hatte, kam es zum Frieden von Adrianopel (1829), durch den Griechenland von der Trkei unabhngig wurde. Rußland erhielt die Schutzherrlichkeit der die Moldau und Walachei, und die Trkei mute den russischen Handelsschiffen frei? Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 24

9. Von Friedrich dem Großen bis auf die neueste Zeit - S. 28

1893 - Berlin : Nicolai
28 1854 Zog sich nun der ganze Krieg zusammen, nachdem die Russen auch bei In kj er man besiegt waren, und hier widerstanden sie hinter den starken Wällen ebenso tapfer, wie die Verbündeten, denen sich nun auch ein italienisches Corps angeschlossen hatte, angriffen. Endlich nahmen die Verbündeten unter furchtbarem Blutvergießen die Hauptwerke, die Eng-1-1855 länder den Redan, die Franzosen den Malakoff. Nikolaus erlebte den Ausgang des Krieges nicht; die Niederlage seiner Truppen hatte ihn tief erschüttert. Sein Sohn Alexander Ii. schloß den Pariser (3.) Frieden, 1856 durch den Rußlands Übergewicht auf der Balkanhalbinsel gebrochen wurde. Die durch abgetretene Gebiete verstärkte Moldau und Walachei wurde zum Fürstentum (später Königreich) Rumänien erhoben unter Karl von Hohenzollern - Sigmaringen. Alexander Ii. war ein menschenfreundlicher Herrscher, er erleichterte den Verkehr Rußlands mit dem Auslande, hob die Bildung des Volkes durch Verbesserung der Schulen. Sein größtes Werk aber war, daß er die Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern anbahnte. Ein Aufstand der Polen wurde niedergeschlagen. Alexander Ii. wurde durch Nihilisten ermordet, Leute, die sich den Umsturz aller Ver-1881 hältnisse, die Vernichtung alles Bestehenden zum Ziele gesetzt haben, denen jedes Mittel, auch der tückische Meuchelmord, gerecht ist. Ihm folgte fein Sohn Alexander Jji. Vii. Die Türkei und Griechenland. Aus den kafpifchen Ebenen drangen die Osmanifchen Türken in Kleinasien ein und machten Brussa zur Residenz ihrer Häuptlinge. Von c. 1370 hier setzte Sultan Murad I. nach Europa über, eroberte Thracien mit Adrianopel; sein Sohn Bajazeth schlug die Christen in der blutigen Schlacht bei Nikopolis und brachte fast die ganze Balkanhalbinsel in seine Gewalt. Seine Siegeszüge wurden unterbrochen durch den Einfall der Mongolen unter Timur dem Lahmen in Kleinasien; er wandte sich gegen diese Horden, 1400 wurde aber bei Angora geschlagen und gefangen. Nachdem die Mongolen sich verlaufen hatten, nahm Sultan Murad Ii. die Eroberungszüge wieder auf; ihm gegenüber verlor König Wladislaus von Polen und 1444 Ungarn Sieg und Leben bei Varna. Mohammed Ii. eroberte Konftanti-1453 nopel, bei dessen heldenmütiger Verteidigung Kaiser Konstantin fiel. Die Sophienkirche wurde in eine Moschee verwandelt. In der Folge hatten die Christen Mühe, sich in Ungarn und in Österreich gegen die Türken

10. Von Friedrich dem Großen bis auf die neueste Zeit - S. 30

1893 - Berlin : Nicolai
Endlich wurde der wilde Aufruhr in Wien durch Waffengewalt niedergeschlagen (Windisch-Grätz; Jellachich). Aber ein schwerer Kamps stand noch mit den Ungarn bevor, welche sich einmütig erhoben hatten, um ihre Selbständigkeit zu erkämpseu. Sie sanden eilten begabten Führer in Kossuth, der durch seine feurige Beredsamkeit die Massen sortriß. Ferdinand entsagte dem Throne zu Gunsten seines Neffen Franz Josef. Nun brach der Fürst 1848 Windisch-Grätz in Ungarn ein, besetzte Ofen und Pesth. Aber die Ungarn hatten begabte Feldherren, wie Görgey und Bern, kämpften mit großer Tapferkeit, brachten den Österreichern mehrere Niederlagen bei und drängten sie auch zur Grenze zurück. Da rief Österreich die Hilfe Rußlands an; sie wurde gewährt. General Paskiewitsch rückte in Ungarn ein, während auch die Österreicher wieder vordrangen. Von Kossuth angefeuert, setzten die Ungarn den Kamps gegen eine Übermacht tapfer fort. Allein Görgey, wohl an einem endgiltigen Siege zweifelnd, streckte bei 1849 Villagos die Waffen. Lange blutete das Land an den Wunden, die ihm dieser Krieg geschlagen hatte. Als Österreich durch Kaiser Franz Joses eine Verfassung erhalten hatte, gab er auch den Ungarn ihre Selbständigkeit 1867 zurück und ließ sich feierlich als König von Ungarn krönen. Die Kriege Österreichs 1864, 66 s. bei Deutschland, Schule der Geschichte Iv, S. 58 —61; 1859 s. bei Italien)*). Ix. Holland und Belgien. 4u.15 In den Wiener Verträgen wurde aus Holland und Belgien das Königreich der Niederlande unter Wilhelm aus dem Hause Dranien geschaffen. Allein beide Teile widerstrebten einander: die Belgier gehören *) Haus Habsburg-Lothringen. Ferdinand Iii. f 1658. Leopold I. t 1705. Joseph I. f 1711. Karl Vi. + 1740. Maria Theresia. Franz I. Stephan v. Lothringen. Joseph H. f 1790. Leopold Ii. f 1792. Franz Ii. (I.) f 1835. Ferdinand I. Franz Karl. entfett 1848. ^
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