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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 77

1898 - Schwabach : Schreyer
— 77 — Wir haben gesehen, daß München eine große prächtige Stadt, eine Großstadt ist. Sie hat bereits über 400 000 Ginwohner. 4. Wie München eine so große und schöne Stadt ge- worden ist.*) 1. Wie München entstanden ist. Von verschiedenen Städten ist uns die Geschichte ihrer Ent- stehung schon bekannt? Von Ansbach, Bamberg, Frankfurt, Regens- bürg. — Wie sind diese Städte entstanden? Kurze Angabe! — Was haben wir von der Lage der Stadt Regensburg gesagt? Dort mußte eiue Stadt entstehen. — Warum? — a. Ob die Sage Münchens auch eine so günstige genannt werden kann? Vermutungen: Die Gegend wird nicht fruchtbar sein; ganz nahe ist das Dachauer Moos; die Stadt liegt eben und sehr hoch. Ein Fluß ist da: die Isar. — Aber die Isar (- die Reißende) ist ein sehr wildes Wasser und daher nicht schiffbar. Zudem überschwemmte sie vor langer Zeit alljährlich mehrmals die Ebene. Wie muß der Bodeu uach und nach geworden sein? Sumpfig. — Was wollt Ihr mir jetzt über den Platz sagen, auf dem heute die Stadt München steht? Er eignete sich nicht gut sür die Anlage einer Stadt. —- Das meinte auch der Schweden- könig Gustav Adols, wenn er sagte: „München gleicht einem goldenen Sattel auf einer dürren Mähre." (Was meinte er mit dem goldenen Sattel und was mit der dürren Mähre?) .Zusammenfassung: Von der Lage der Stadt München. Die Stadt liegt eben und war einst Ueberschwemmungen häufig ausgefetzt. Der Boden ist wenig fruchtbar. Die Lage von Mün- chen muß eine ungünstige genannt werden. b. Was uns das Münchener Wappen von den ersten Anfängen der Stadt erzählt. Einmal konnten wir aus dem Wappen eines Städtchens die Ent- stehung desselben erkennen? Dinkelsbühl. — Wollen wir nun sehen, was das Münchener Wappen von den Ansängen der Stadt zu erzählen weiß! Vorzeigen des Münchener Stadtwappens. — Was seht Ihr aus dem Bild? Eiu Kind als Mönch angezogen. („Münchener Kindl"). — Ihr erratet vielleicht selbst, woran die Mönchskleidung erinnern soll? Vielleicht waren in München zuerst Mönche, wie in *) Dieses Kapitel kann gekürzt, unter Umständen ganz wegge- lassen werden. Doch glauben wir, vielen der Herren Kollegen durch die Auf- nähme desselben einen Dienst zu erweisen.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 30

1898 - Schwabach : Schreyer
— 30 — 7. Der Ludwigskanat. a. An der Stelle, bei welcher die Altmühl ihre nordöstliche Richtung verläßt und nach Südosten zu fließen beginnt, tritt in den Fluß von Norden her ein Gewässer, der Ludwigskanal. Wo sind wir demselben bereits begegnet? Der Kanal überschreitet zwischen Wendelstein und Altdorf die Schwarzach. Er fließt zwischen Nürnberg und Fürth. Er begleitete uns von Nürnberg bis Bamberg. Er berührt Baiersdorf. Bei Bamberg mündet er in die Regnitz. (Diese Angäben werden an der Hand der Karte wiederholt.) Nun können wir den Kanal in seiner ganzen Ausdehnung zeigen. Wo nimmt er seinen Anfang im Süden? Altmühl. — Nach welcher Himmelsgegend streicht er? Norden — Westen — Norden. — Wo endet er? Bamberg — Regnitz. — Welche 2 Flüsse verbindet er? Altmühl und Regnitz. — Wohin münden diese? Donau und Rhein. Welche zwei großen Flüsse verbindet also der Kanal? — Donau und Rhein. Zusammenfassung: Ausdehnung und Richtung des Kanals. Der Kanal verbindet die Altmühl mit der Regnitz, also die Donau mit dem Rhein. Er streicht zuerst nach Norden, dann nach Westen und dann nach Norden. b. Wie sieht nun der Kanal aus? Er bildet einen langen tiefen Graben, dessen Grund und Wände aus Steiueu gemauert sind. Er hat eine Tiefe von 1,6 in. Unten ist er 11 in, oben 17,5 in breit. (Zeichnen des Durchschnitts.) Seine Länge beträgt 176 km. (Vergleich mit einer bekannten Ausdehnung in der Heimat!) — Wie Ihr seht, muß der Kanal mehrere Flüsse überschreiten. Welche? Schwarzach, Pegnitz, Wiesent. — Wie kommt er über diese Flüsse? Er wird auf großen steinernen Brücken, die zu beiden Seiten hohe Ränder haben, über die Flüsse geleitet. Solcher Kanalbrücken zählt man am Kanal 11. — Wie heißt man in Nürnberg die Erweiterung des Kanals, an welcher die Schiffe aus- und eingeladen werden? Kanalhafen. — Häfen hat der Kanal an allen größeren Orten, welche er berührt, also wohl an welchen? Kelheim, Neumarkt, Wendelstein, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim. — An kleineren Orten befinden sich sog. Anlandeplätze. Zusammenfassung: Aussehen des Kanals. Der Kanal bildet einen langen, tiefen, gemauerten Graben. Kanalbrücken tragen ihn über Flüsse. Er besitzt mehrere Häsen und Anlande- Plätze. c. Wie Ihr seht, führt der Kanal über ein Gebirge. Über welches? Frankenjura. — Wie ist es nun möglich, daß auf dem Kanal Schiffe „diese Höhe übersteigen können" ? Da ist am Kanal eine Einrichtung

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 33

1898 - Schwabach : Schreyer
Zusammenfassung: Hahnenkämm und Heiden heim. Der Hahnenkamm liegt zwischen der Wörnitz und der Altmühl. Er ist ein Teil des Iura. Im Hahnenkamm liegt Heidenheim. Heidenheim ist eine Gründung der hl. Walburga. 9. Iie Altmnhl: Zusammenfassung. (Siehe Schüleraufsatz: Die Altmühl.) Merksätze: a. Die Altmühl hat ihre Quelle auf der F r a n k e n h ö h e und fließt nach Südosten zur Donau. Sie hat bis zum Jura- durchbruch ziemlich ebene, fruchtbare Ufer. — Von der Altmühl 'führt der Ludwigskanal zur Regnitz. Durch den Karls graben sollten Altmühl und schwäbische Rezat verbunden werden. I). Der Hahnen kämm, zwischen Altmühl und Wörnitz, und die Eichstätter Alp sind Teile des Frankenjura. Dieser hat sich aus dem Jurameer abgesetzt. c. Der Solnhofer Kalkfchiefer ist weltberühmt; in dem- selben findet man vielfach Versteinerungen. d. Günzenhausen ist ein Schrannenplatz, Eichstätt eine Bifchofsstadt. — König Ludwig I. ließ die Befreiungs- Halle erbauen. Zeichnung. B. Bergleichnng. 1. Altmühlgebiet und Heimat. 2. Wörnitz und Altmühl: Ursprung, Richtung, Flußgebiet, Userland, Juradurchbruch, Wohnorte und deren Bedeutung. 3. Altmühl, Kanal und Regnitz: „Donau und Main für die Schiffahrt verbunden." 4. Fluß und Kanal: Verkehrsmittel; natürliche und künstliche Wasserstraßen. ö. Karlsgraben und Ludwigskanal. Geographie von Bayern. 3

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 64

1898 - Schwabach : Schreyer
- 64 — Gemahlin. Die schmerzliche Reue, die er nun empfand, soll sein Haar in einer Nacht gebleicht haben. Auch war er bemüht, die furchtbare Schuld durch fromme Vermächtnisse und Opfer, besonders aber durch Stiftung des Klosters Fürstenfeld, so viel als möglich gut zu machen. Zusammenfassung: Ludwig der Strenge. 4. In einer Festung. (Ingolstadt.) Wir sahren von Donauwörth weiter. Jetzt ist der Strom bereits so wasserreich, daß größere Schiffe den Verkehr erleichtern und be- schleunigen. Von Norden her treten die Erhebungen nahe an den Fluß heran, während sich nach Süden hin eine unübersehbare Ebene ausdehnt. Bald erreichen wir an die Stelle, an welcher der von den Alpen kommende Lech sich von rechts her in die Donau ergießt. Nachdem wir bei der Stadt Neu bürg im Süden des Flusses das sehr fruchtbare und bevölkerte Donau mo os betrachtet, in welchem ebenfalls Tors gestochen wird, führt uns der Strom an die stärkste Festung unseres Bayernlandes, nach I n g o l st a d t. Wir steigen aus, um die Stadt näher zu betrachten. Ein mächtiges Thor führt uns durch einen gewaltigen Wall in die Stadt. Derselbe, ähnlich wie unser Eisenbahndamm, zieht sich, von mehreren Thoren durchbrochen, in weitem Bogen um die Stadt. Davor befindet sich ein tiefer Graben, der Festungsgraben. Vom Innern des Walles gehen viele ganz fchmale, hohe Fensteröffnungen in den Festung sgraben, durch die unsere Soldaten aus die Feinde schießen können. Von der Höhe des Walles drohen die Feuerschlünde der Kanonen. Wir sehen in der Stadt viele Soldaten, Infanterie und Artillerie. Dieselben wohnen teilweise im Innern des großen Walles, in den Kasematten, teilweise in Kasernen inmitten der Stadt. Aus unserem Wege kommen wir an ein großes Haus, in dem wir viele schwere Kanonen und Geschosse, wie Granaten, Bomben n. dgl. betrachten können. In geringer Entfernung von Ingolstadt besuchen wir einen großen freien Platz, den Exerzierplatz, auf dem die Truppen exerzieren müssen. In größerer Entfernung, bis zwei Stunden, liegen rings um Ingolstadt mehrere kleine Festungswerke, die ebenfalls von Sol- daten bewohnt sind. Wenn ein Feind Ingolstadt nehmen wollte, würden ihn diese „Vor- oder Außenwerke" aufzuhalten suchen. Wir sehen also, Ingolstadt i st eine starke Festung, und es ist bis jetzt noch keinem Feind gelungen, sie zu überwältigen. Wollen wir einmal die Festuug im Sandkasten bauen! Zusammenfassung: Eine Festuug. Von Donauwörth an fließt die Donau nach Osten. Von rechts her empfängt sie den Lech.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 132

1898 - Schwabach : Schreyer
a. Nach welcher Richtung führt uns die Bahn? Nach Osten. - In welches Flußthal kommen wir? Jllerthal. — An der Jller liegt hier eine größere Stadt. Lies ihren Namen! Kempten. — Kempten ist die wichtigste Stadt im Algän. Die meisten Erzeugnisse desselben (Sennbutter, Käse, Bretter u. s. w.) werden in diese Stadt gebracht. Kempten verkaust die Waren weiter; es treibt damit Handel. Kempten hat große Fabriken, z. V. Webereien und Spinnereien; auch Papier und Zündhölzer werden dort gemacht. Zusammenfassung: Kempten, die wichtigste Stadt im Algäu. d. In welches Flußthal führt uns die Bahn weiter? Wertachthal. - Zeige den Fluß von der Quelle bis zur Mündung! In welchen Fluß mündet die Wertach? Lech. — Zeige diesen Fluß! — Im Mündungs- dreieck des Lech und der Wertach liegt die Stadt, der unser Besuch gilt. Lies ihren Namen ans der Karte! Augsburg. — Auf unserer Fahrt haben wir links und rechts keine Berge gesehen. Durch was für eine Gegend sind wir also gefahren? Ebene. Die Stadt Augsburg hieß ursprünglich Angnstusburg und zwar zu Ehren des römischen Kaisers Angnstns. Ein Sohn dieses Kaisers gründete nämlich einige Jahre vor Christi Geburt diesen Ort. Das alte Augsburg war eine prächtige römische Stadt, geschmückt mit Denkmälern, Altären und Tempeln. Da es für die Römer eine wichtige Festung war, verbanden sie es durch Straßen mit andern Teilen ihres Reiches. (Eine Straße führte z. B. zur Teufelsmaner.) Man findet heute uoch in Augsburg beim Graben von Kellern und dgl. Gegen- stände aus der Römerzeit, z. B. Gefäße, Münzen, Schmuckfachen n. a.; sie werden in einem Museum aufbewahrt. An den Ursprung der Stadt erinnert auch einer von den schönen Kunstbrunnen, welche die Straßen und Plätze des heutigen Augsburgs zieren. Er trägt aus einer Marmorsäule das Standbild des Kaisers Angustus und heißt Angnstus- b r u n u e u. Zus a mm eus assu u g: Augsburg als Römerstadt. c. Als in späteren Jahrhunderten das römische Reich zu Grunde ging, verfiel auch das römische Augsburg. An seiner Stelle entstand eine neue Stadt. Auch dieses Augsburg erlaugte bald eine große Bedeutung und wurde später eine mächtige freie Reichsstadt. Vor einigen Jahr- Hunderten war Augsburg neben Nürnberg der bedeutendste Handels- platz Deutschlands; denn wichtige Handelsstraßen berührten die Stadt. Aus dem Süden brachten die Frachtwägen der Kanslente Südfrüchte, fremde Gewürze, kostbare Stoffe u. f. w., die von Augsburg aus weiter nach Norden geschafft wurden. Anch mit Angsbnrger Waren, besonders mit Tuch, wurde Handel getrieben. Unermeßlicher Reichtum häufte sich in der Handelsstadt an. Zu den reichsten Handelsherren gehörten die

6. Das Mittelalter - S. 40

1896 - Bamberg : Buchner
40 In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen. Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod. Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder). M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches. * der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1: Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis

7. Die Neuzeit - S. 159

1905 - Bamberg : Buchner
159 a) von den geistlichen Herrschaften blieb nur die des Kur-erzkanzlers (des Erzbischoss Dalberg) bestehen. Der Sitz desselben wurde aber von Mainz, das seit 1797 franzsische Festung geworden war, nach Regensburg verlegt'; b) von den Reichsstdten behielten nur die sechs grten ihre Reichsunmittelbarkeit (die Hansastdte Hamburg, Bremen und Lbeck, sowie die sddeutschen Handelsstdte Franksurt, Nrnberg und Augsburg). Bei der Verteilung der Entschdigungen, welche vielfach von der Gunst des , franzsischen Konsuls und seines Ministers Talleyrand abhing, gewann Bayern, das sich nach der Schlacht bei Hohenlinden Frankreich genhert hatte, die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg (ohne die Stadt) und Passau, sowie die Frstabtei Kempten und wurde zu einem wohlabgerundeten Lande; Preußen er-hielt die Bistmer Hildesheim, Paderborn, einen Teil von Mnster, ferner Erfurt und andere nordthringische Städte. Baden erhielt die pflzischen Städte Heidel-berg und Mannheim sowie die Kurwrde; Wrttemberg wurde gleichfalls Kur-frsteutum und erhielt Heilbronn und andere schwbische Reichsstdte; weitere Kurfrstentmer wurden Hessen-Kasfel und Salzburg, das der bisherige Groherzog von Toskana erhielt, dessen Land als Knigreich Etrnrien an den bisherigen Herzog von Parma fiel. Die Bedeutung des Reichsdeputatioushauptschlusses lt sich in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Das Reich war seines kirchlichen Charakters nunmehr fast vllig entkleidet (schon 1803 wandte sich der Papst an den franzsischen Konsul statt an den deutschen Kaiser als den Beschirmer der Kirche). 2. Die Zahl der deutschen Einzelherrschaften war betrchtlich verringert. 3. Das Ansehen des Habsburgischen Kaisertums wurde noch mehr geschwcht; wie schon frher Preußen, so strebten nun auch die sddeutschen Staaten unter Be-gnstiguug Frankreichs eine unabhngige Stellung an. 4. Die deutschen Regierungen nahmen in der Folgezeit vielfach die fr an-zsischen Einrichtungen zum Muster, so besonders Bayern unter Maximilian Joseph (Kurfürst seit 1799) und seinem Minister M o n t g e l a s. Gleichheit aller Brger vor dem Gesetz, Regelung des Staatshaushaltes, Duldung der verschiedenen Bekenntnisse, Aufhebung der Klster, Beseitigung der Vorrechte des Adels und andere Neuerungen, welche sich in Frankreich unter den Greueln der Revolution vollzogen hatten, wurden in den sddeutschen Staaten nun auf dem Wege der Verwaltung durchgefhrt. Fr die Erniedrigung der deutschen Ration, deren Geschicke fortan fr ein Jahrzehnt durch die Willkr und Laune eines fremden Eroberers entschieden wurden, hatte die Mehrzahl des Volkes wie der in Weltbrgertum verlorenen Gebildeten kein Verstndnis. Eine rhmliche Ausnahme bildete neben anderen nationalgesinnten Mnnern der Dichter Schiller, dessen damals entstandene Dramen (1801 Die Jungfrau von Orleans; 1804 Wilhelm Teil) eine Erweckung des vaterlndischen Geistes vorbereiten halfen. 1 Auch die Besitzungen und Rechte der Deutschherren und der Johanniter blieben noch einige Zeit erhalten.

8. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

9. Die Neuzeit - S. uncounted

1905 - Bamberg : Buchner
U. C. Suchners Vertag, Rudolf Koch, Samberg. Altdeutsches Lesebuch. Zur Bentzung an hheren Lehranstalten wie zum Selbstgebrauch herausgegeben von Dl\ Hermann Stockei, Gymnasialprofessor. Gebunden M. 3 ^. Meditationen und Dispositionen zu deutschen Absolutorialaufgaben fr die bayerischen Gymnasien. Von Dr. Wilhelm Wunderer, Gymnasialprosessor. ' ' f ' Erster und zweiter Teil. Geh. je Bl. 1.20. < Msches Wh fr ic Ncrklasseil der tzymmsiti!. Herausgegeben von Dr. Wilhelm Wunderer. i. Teil: Mmurproben pr Geschichte der neuhochdeutschen Literatur. ^ Gebunden M. 3.50. " Der deutsche Aussatz in Kehre und Keispiel. Fr die Hand des Schlers als Anhang zum Lesebuch bearbeitet von A. Edel, kgl. Professor an der Realschule in Bamberg. Zwei Teile. Gebunden I. Teil M. 1.60. Ii. Teil M. 2.40. Aufsawoffe und Zluffahpvobett fr das humanistische Gymnasium von Dr. Johann Schmaus, Professor am kgl. Alien Gymnasium in Bamberg. Drei Teile. I. Teil: Fr die Unterstufe. Geh. M. 1.30, geb. M. 1.60. Ii. Teil: Fr die Mittelstufe. Geh. M. 2.20, geb. M. 2.40. Iii. Teil: Fr die Oberstufe. Geh. M. 1.80, geb. M. 2 20. Teil Iiii in einem Band. geh. M. 3.80, geb. M. 4.20. Wegweiser fr den deutschen Aussai;nterricht an den fnf untern Klassen des humanistischen Gymnasiums. Im Anschlsse an das Deutsche Lesebuch fr bayerische Mittelschulen von Dr. A. Jpfelkofer, Dr. J. Schmaus, Dr. A. Weninger und J. Flierlo bearbeitet von Dr. Johann Schmaus. Kart, W. 1.20. Zu beliehen durch alle Buchhandlungen. ^

10. Die Neuzeit - S. 19

1905 - Bamberg : Buchner
19 Auch politische Beweggrnde trugen zur Lossagung von der alten Kirche bei: wie die Fürsten durch die Annahme der Reformation die oberste Aufsicht der die Kirche (Summepiskopat") und die Kirchengter in ihre Hand brachten, so ent-zogen sich die Reichsstdte dadurch der geistlichen Aufsicht der benachbarten Bischfe. So wurde in Nrnberg, wo der bedeutendste Dichter jener Zeit, Hans Sachs, in seinem Gedicht Die wittenbergisch Nachtigall" (1523) das Auftreten Luthers begrt hatte, nach einem ffentlichen Religionsgesprch trotz des Widerspruches des Bamberger Bischofs die Reformation eingefhrt und unter Melanchthons Mit-Wirkung eine hhere Schule eingerichtet. Whrend aber die Mehrzahl der Brger (darunter Albrecht Drer) der neuen Richtung anhing, blieben doch einzelne der alten Kirche treu, so auch nach anfnglichem Schwanken Drers Freund, der gelehrte Willibald Pirckheimer. Desgleichen zogen sich einige der Humanisten, so besonders Erasmus, von den Reformatoren zurck, als sie dieselben zur Trennung von Rom entschlossen sahen. 3. Die durch das Auftreten Luthers vermehrte Grung unter der bei-feite gesetzten Reichsritterschaft und dem vielfach bedrckten Bauernstand machte sich in Emprungen Luft. Die Erhebung der Reichsritter wurde durch den unglcklichen Ausgang Sickingens beendigt (1523); der Aufstand der Bauern in Sddeutschland sowie die sozialistische Bewegung Thomas Mnzers in Thringen wurde von den Fürsten und von dem Schwbischen Bund unterdrckt (1525). Franz v. Sickingen hatte auf der Ebernburg bei Kreuznach (der Herberge der Gerechtigkeit") seine Anhnger (Hutten u. a.) versammelt und mit Luther Fhlung gesucht. Da er weder diesen noch den Kaiser fr seine ehrgeizigen Plne gewinnen konnte, welche auf eine Strkung des Ansehens der Reichsritterschaft und Schwchung der Frstengewalt hinausliefen, unternahm er eine Fehde gegen Kur-Trier. Sein Angriff milang; bald darauf wurde er selbst auf seiner Burg Landstuhl bei Kaiserslautern von dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Kurfrsten Ludwig von der Pfalz eingeschlossen und fiel bei der Verteidigung seiner Feste. Die Unzufriedenheit der sddeutschen Bauern hatte sich seit dem Ende des 15. Jahrhumre In mehreren Geheimbnden (der Bundschuh", der arme Konrad") gezeigt; vergl. die Jacquerie" in Frankreich in der zweiten Hlfte des 14. Jahrhunderts sowie den Volksaufstand in England unter Wat Tyler am Ende desselben Jahrhunderts. Luthers Worte von der evangelischen Freiheit", welche man auch auf das soziale und das politische Leben bezog, hatten die Mistimmung vermehrt. In den 12 Artikeln" verlangten die Bauern Aufhren der Frondienste und der Steuerfreiheit des Adels, s Reht, ihre Priester selbst zu whlen n. a. m. Der Aufstand brach in Oberschwaben aus und verbreitete sich bis nach Lothringen im Westen, Franken im Norden und Salzburg im Osten. Viele Burgen und Klster wurden zerstrt, viele Greueltaten begangen, z. B. an dem Grafen von Helfenstein in Mmverg. Auch der unruhige Reichsritter Gtz von Berlichingen stand auf kurze Zeit an der Spitze der aufrhrerischen (Odenwlder) Bauern. An der Feste von Wrzburg zerschellte der Aufstand; die einzelnen Bauernhaufen wurden dann aufgerieben oder zerstrm, so bei Knigshofen a. d. T. durch die Truppen des Schwbischen Bundes unter Georg Truchsetz vn"^Wldburg, bei Pfeddersheim (unweit Worms) durch die Kurfrsten von der Pfalz und von Trier. Die Lage der Bauern wurde nur in einzelnen Gebieten, so in Tirol, verbessert.
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