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Ii. Frankreich als Kaiserreich.
an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt.
^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer.
Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen.
Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen:
„Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war."
Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Andreas_Hofer Napoleon Andreas_Hofer Leonhard Napoleons Franz Franz Andreas_Hofer Ferdinand_von_Schill Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Salzburg Westgalizien Warschau Passeiertal Wien Bayern Napoleons Mantua Mosen Mantua Sachsen Dresden Stralsund Tilsit Berlin
6. Der Reichsdeputationshauptschluß.
21
Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren. Damit war auch der zweite Koalitionskrieg zugunsten Frankreichs entschieden.
Der Friede zu Amiens hatte zur Folge, daß Bonaparte durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Konsul aus Lebenszeit ernannt wurde.
6. Der Reichsdeputationshauptschlutz.
In den Friedensschlüssen zu Campo Formio und Luneville war bestimmt worden, daß die Fürsten des linken Rheinufers sür ihre Abtretungen an Frankreich entschädigt werden sollten. Der Kongreß zu Rastatt in Baden brachte kein Ergebnis. Die Ermordung zweier französischer Gesandten führte die Auslösung herbei. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wer die Täter und wer die Anstifter dieses Frevels gegen das Völkerrecht gewesen sind. Nach dem Frieden zu Luneville wurden die Verhandlungen in Regensburg durch eine Reichsdeputation festgesetzt. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Entschädigungen wurden die Länder der geistlichen Fürsten und die Reichsstädte verwandt. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Fürstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erzkanzler; Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main und Nürnberg behielten ihren Charakter als Freie Reichsstädte.
Preußen bekam die Bistümer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Münster, Erfurt, das Eichsfeld, mehrere Freie Städte und Abteien. Österreich erhielt die Bistümer Brixen und Trient in Tirol. Die Entschädigungen der übrigen Staaten können übergangen werden.
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I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich.
53
Neckartal senkt, desto reicher wird es an Reben, Wiesen und Obstfluren,
während von den Höhen Kirchen, Kapellen und Landhäuser herabblicken.
Heilbronn ist der Endpunkt der Rhein-Neckargroßschiffahrt und dadurch
ein wichtiger Verkehrsplatz. Weiter nördlich münden von rechts Kocher
und Jagst, deren Namen ihren raschen Laus andeuten. Bei Heidelberg
erreicht der Fluß die Oberrheinische Tiefebene. Wegen ihrer schönen Lage
ist die Stadt in der Dichtung hochgepriesen. (Herrliche Schloßruine.) Die
Universität, eine der ältesten Deutschlands, hob die Bedeutung der Stadt
weit über die Grenzen des Vaterlandes hinaus.
36. Heidelberg.
Die zugleich großartige und anmutige Lage der Stadt am Ausgange des Neckartales aus dem Schwarz-
ivalde, ihr mildes Klima, die üppige Fruchtbarkeit der Umgebung, die Fröhlichkeit des Studentenlebens
und der wuchtige Eindruck ihrer Schloßruine machen „Alt-Heidelberg", die „Feine" zu einem Kleinod unter
den deutschen Städten. Das auch in Trümmern noch schönste deutsche Fürstenschloß am Fuße des König-
stuhles ist für jeden Deutschen eine mahnende Erinnerung an die Zeit deutscher Zersplitterung und Schwäche.
Das Neckarland ist die Heimat des durch edle Eigenschaften bekannten
Schwabenstammes. Die Lieblichkeit der Gegend, der Reichtum an Wein,
Korn und Obst, die große Zahl altberühmter Städte und Burgen regten
das Gemüt mächtig an und machten Schwaben zum Lande der Dichter
(Schiller, Uhlaud, Schwab, Kerner, Mörike, Gerok). Aus Schwaben stammen
auch die großen Kaisergeschlechter der Hohenstaufen und Hohenzollern.
Zeichnung: Das Neckartal und seine Umgebung. Mit Benutzung
des 9. Längenkreises.
§ 69. Im Gegensatz zu diesen reichen Flußtälern steht das oft sandige,
höhergelegene Gebiet der Regnitz. (Fränkische Terrasse.)
Trotzdem hat sich hier die Großstadt Nürnberg (333) entwickelt. Die
-ölüte Nürnbergs begann, als in der Zeit der Kreuzzüge der Handelsweg
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Das Deutsche Reich, — B. Das Deutsche Alpenvorland.
407
erfteut sich eines trockneren Klimas, und so liefert sein fruchtbarer Lößlehm-
boden reiche Erträge. Das Ackerbaugebiet zwischen Regensburg und Passau
bis in die Gegend von Landshut gilt als die „Kornkammer" Bayerns. Im
Donautal von der Lech- bis zur Regeumüuduug und in der Oberpfalz blüht
der Hopfenbau, im tiefgelegenen, geschützten Jnntal der Obstbau. Auch die
Ränder des tiefeingesenkten Bodenfeebeckens sind ein Gebiet guten Obstbans.
Im allgemeinen aber finden bessere Obstsorten und Wein bei dem uusteuud-
lichen Klima der Hochfläche kein Gedeihen. An Bodenschätzen werden
am Rande der Alpen, wo auch viele Heilquellen sprudeln, Braunkohle
und am Inn Eisenerze gewonnen. Aber die Bodenschätze sind nicht so
bedeutend, daß besondere Jndustriebezirke entstanden.
Zentrale Lage und ungehinderte Verbindung mit den Nachbarländern
infolge der Lücken in der Gebirgsnmrandnng machten das Deutsche Alpen-
Vorland seit alters zu einem wichtigen Durchgangslande für den Ver-
kehr zwischen dem und 3, dem W und 0. Eine wichtige Straße von
Frankreich, dem Oberrhein und Schwaben her tritt bei Ulm ein und nimmt
die Richtung auf München. Bedeutsame Straßen verbinden diese Stadt, Ulm
und Augsburg mit dem Bodeusee. Aus Norddeutschland führt eine Linie
durch das Ries nach Augsburg und über Ingolstadt nach München, eine
zweite durch die Oberpfalz nach Regensburg und zur Douau. Der Verkehr
nach dem S drängt sich auf der Brennerstraße zusammen. Für den west-
östlich gerichteten Verkehr ist die Donau wichtig; sie kann von Regensburg
ab von Dampfschiffen befahren werden. Die ausgezeichnete Verkehrslage
des Gebietes ist für seine Geschichte und Kultur von der größten Be-
deutuug gewesen; schon sehr früh besiedelt und der Kultur erschlossen, hat es
zu allen Zeiten den Schauplatz hochwichtiger geschichtlicher Ereignisse gebildet.
Vi. Bewohner. Die Bewohner des westlichen Teiles sind meist Schwaben.
Der Lech scheidet sie von den Bayern, den Bewohnern des 0.
Da Viehzucht und Ackerbau die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung bilden und
eine allgemeiner verbreitete Industrie infolge des Mangels an Bodenschätzen sich nicht
entwickeln konnte, so ist die Volksdichte gering. Sie beträgt nur stellenweise über
75 Einwohner auf 1 qkm; im südlichen Teile sinkt sie unter 50 aus 1 qkm herab.
Mit der Art des Erwerbslebens hängt anch die Erscheinung zusammen, daß nur
wenige Siedlungen zu städtischer Entwicklung gelangten. Die größeren Städte er-
wuchsen meist als Brückenorte für den Verkehr von W nach 0 und von N nach
S an solchen Stellen der Flußläufe, die zwischen Moorgegenden gelegenen, festen
Boden darboten. So entstanden die einzigen Großstädte der Landschaft: München
und Augsburg. Infolge der fiedlungs- und verkehrsfeindlichen Beschaffenheit
der Flußufer tritt, namentlich in Oberbayern, die Neigung für die Anlage von
Höhendörfern und Hochstraßen hervor. Die Entwicklung der größeren Städte
wurde in der neueren Zeit durch den Aufschwung ihrer industriellen Betätigung
wesentlich gefördert.
Vii. Staatliche Gliederung und Siedlungen. Der weitaus größte Teil der § 273.
oberdeutschen Hochfläche gehört zum Königreich Bayern, während Württemberg
sich mit dem Großherzogtum Baden und dem kleinen preußischen Fürstentum
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Karl der Groe.
71
legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804).
3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt.
Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen.
$ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft.
Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein.
Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen.
Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung.
36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Tassilo_von_Bayern Tassilo Pippin Karl Karl Karl Karl Roland Karl Karl Karl Karls_Sohn_Pippin Karls Pippin Karl
122
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
Der vierte Kreuzzug. Obwohl es Innozenz nicht gelang, die Wiedereroberung von Jerusalem herbeizufhren, so fand unter seinem Ponti-fikate die grte Einwirkung des lateinischen Abendlandes auf den Osten seit dem ersten Kreuzzuge statt. Kreuzfahrer, die sich in Venedig sammelten, wurden vom Dogen Henrico Dandolo bestimmt, die Stadt Zara fr Venedig zu erobern. Hier erschien der aus Konstantinopel ver-triebene Komnene Alexius und erbat, unter Zusicherung einer groen Ent-schdigung, ihre Hilse gegen seine Feinde. Diese gingen auf das Anerbieten ein und fhrten Alexius zurck. Als er ihnen aber die versprochene Summe zu zahlen sich weigerte, eroberten sie Konstantinopel und begrndeten hier das sogenannte lateinische Kaisertum, das Konstantinopel, Epirus, Thessa-lien und einen Teil von Griechenland und mehrere Lehnsknigtmer umfate, aber nur von 12041261 bestand. Venedig erhielt die grten Privi-legiert, dazu bedeutenden Gebiets- und Machtzuwachs. Aus der Plnderung Konstantinopels stammen die herrlichsten Kunstschtze der Markuskirche und des Dogenpalastes, vor allem die vier berhmten Bronzepferde und das prachtvolle Tor der Sophienkirche.
Auch Innozenz erklrte sich schlielich einverstanden.
Seine Stellung als die eines Herrn der ganzen Christenheit trat auf der vierten lateranischen Synode (1215), an der alle Patriarchen entweder in Person oder durch Vertreter teilnahmen, auf das glnzendste hervor. Hier wurde die ppstliche Gewalt ausdrcklich als die Stellvertreterin der gttlichen auf Erden bezeichnet.
Die Opposition gegen die Verweltlichung der Kirche, die von den Albigensern (nach der Stadt Albi) und Waldensern, Anhngern des Petrus Waldus in Lyon, ausging, wurde durch die Albigenser-kriege", die als Kreuzzge gefhrt wurden, niedergeschlagen.
Der drohenden Gefahr eines sich in der Stille vollziehenden allgemeinen Abfalles von der Kirche traten die Franziskaner und Dominikaner entgegen. Franz von Assisi (11821226) und der Altkastilianer Domi-nikus (11701221) sind ihre Stifter. Die Dominikaner wandten sich der Wissenschaft zu, sie nahmen die Lehrsthle an den Universitten ein; die grten Vertreter der Philosophie des Mittelalters, der Scholastik (Albertus Magnus, Thomas von Aquino), gehrten ihrem Orden an.
Damals erst durchdrang die Kirche das ganze brgerliche Leben mit ihren Einrichtungen.
fio. Philipp von Schwaben (11981208) und Otto Ix. (1198 bis 1215). Die deutschen Wirren, die nach dem Tode Heinrichs Vi. eintraten, gaben Innozenz die Gelegenheit, das zuerst von Gregor Vii. beanspruchte Recht der Besttigung des deutscheu Knigs aus-zuben; die Besetzung des Rmischen Reiches sah er als sein alleiniges Vorrecht an; das Kaisertum sollte zum Lehen des Papstes werden. Die Macht des deutschen Knigtums ist in dieser Zeit der Gegen-knige zerrttet worden. Fr Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi., den erwhlten deutschen König, bernahm zunchst sein Oheim, der Herzog
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Extrahierte Personennamen: Innozenz Henrico_Dandolo Alexius Alexius Innozenz Petrus_Waldus Franz_von_Assisi Franz Albertus_Magnus Magnus Thomas_von_Aquino Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Innozenz Gregor_Vii Gregor Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
Fuvolk zu schaffen. Hlzerne Keulen, Feuerhaken, mit eisernen Stacheln beschlagene Dreschflegel, gerade geschmiedete Sensen waren ihre Waffen. Mit Ketten verbundene Wagen waren ihre beweglichen Burgen. In der Schlacht waren diese mit Hakenschtzen besetzt, am Abend wurden sie rings um das Lager zur Wagenburg zusammengeschoben. Beim Angriff sangen die Hnssiten Psalmen in bhmischer Sprache. Bei jedem Zusammensto unterlagen die ritterlichen Heere. Unter den Nachfolgern Ziskas, den beiden Prokop, wurden die benachbarten Lnder Franken, Thringen, Meien, Schlesien n. a. furchtbar verwstet. Das in Basel von 1431 bis 1449 tagende Konzil knpfte endlich mit den Hnssiten Verhandlungen an und gestand ihnen in den Prag er Kompaktsten gewisse Vorrechte zu (den Kelch beim Abendmahle, Gottesdienst in der Landessprache), wo-mit die gemigte Partei der Hnssiten, die der Kalixtiner, einverstanden war, während die extremere Richtung der Taboriten bewaffneten Wider-stand leistete. Nachdem aber die Taboriten bei Bhmisch-Brod 1434 von den Kalixtinern geschlagen worden waren, wurde Siegmund als König von Bhmen anerkannt. Schon 1437 starb er.
Das Knigtum war zu vlliger Machtlosigkeit hinabgedrckt, das deutsche Wesen in den bhmischen Stdten fast vernichtet, aber zur Grndung eines tschechischen Nationalstaates kam es damals nicht.
86. Eroberungen der Trken in Europa.
Die Trken, ein Turan bewohnender, mohammedanisch gewordener Stamm, erscheinen frh als eine Leibwache am Hofe der Kalifen in Bagdad. Hier unterwarfen die Seldschuken, einer ihrer Stmme, der eine selbstndige Militrmacht gegrndet hatte, den grten Teil des Kalifenlandes. Von Dschingis-Khan bedrngt, wanderte im Anfang des 13. Jahrhunderts ein anderer Stamm, der sich nachosman, seinem erfolgreichen Fhrer, Osmanen nannte, nach Kleinasien, wo ihr Fhrer den Titel Sultan annahm. Auf Kosten der Palologen breiteten sie sich aus, Osmans Sohn eroberte Brussa und allmhlich ganz Kleinasien.
Nach Europa wurden sie erst durch die inneren Streitigkeiten der Griechen gerufen.
In Konstantinopel hatten sich weder Michael Palologus noch seine Nachfolger den schwierigen Aufgaben einer Neuordnung des Staatswesens im entferntesten gewachsen gezeigt. Vertrauend auf die Hilfe der Genuesen, lieen sie Landheer und Flotte verfallen, obwohl sie von den Serben und den Osmanen bedrngt wurden.
Whrend einer unglcklichen Thronfolgestreitigkeit rief eine der Parteien die Trken zu Hilfe; hundert Jahre vor der Eroberung von Konstantinopel berschritten diese den Hellespont und setzten sich in Gallipoli 1356 fest. Bald darauf wurde Adrianopel ihre Residenz. Von diesem Sto er-holte sich das Byzantinische Reich nicht wieder.
Damals bildete Sultan Murad die Truppen der Spahi und der Janitscharen.
Im Laufe eines halben Jahrhuuderts war die Balkanhalbinsel in ihrem Besitz. Nach der schweren Niederlage Siegmunds bei Nikopoli an der Donau (1396) drangen sie bis zur Steiermark vor.
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136
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
der Ausdehnung des Reiches und der Zunahme der Bevlkerung. Wurden Burgen zum Schutz gewonnenen Landes angelegt, so entstanden Städte bei denselben, wie Goslar 920 durch Heinrich I. Bertold V. von Zhringen grndete 1191 Bern, um die widerspenstigen burgundischen Groen vom festen Platze aus im Zaum zu halten. Manche Städte, wie Schlettstadt und Dieden-Hofen, entstanden aus merowingischen Meierhfen und Pfalzen, Hagenau aus einer staufischen Pfalz. Andere, wie St. Gallen und Sckingen, gingen aus klsterlichen Niederlassungen hervor. Die meisten hingen von der Lage ab: Bregenz und Konstanz verdanken ihre Blte zumeist der Lage an den End-punkten des Sees. Breisach beherrscht die breite Rheinniederung auf feinem gegen den Strom gesicherten Felsen. Freiburg erhob Konrad von Zhringen 1120 als Marktsttte am Kreuzungspunkt verkehrsreicher Straen zur Stadt. Villingen an alter Strae von Konstanz nach Straburg war die erste Zhringerstadt. Und wieder andre verdankten dem Zeitgeschmack oder der Laune eines Fürsten ihre Entstehung.
Aus manchen Anzeichen lt sich schlieen, da im 12. Jahrhundert, als die groen Rodungen im Urwalde aufgehrt hatten, das offene Land einen berschu an Bevlkerung hervorbrachte, den es nicht mehr zu ernhren vermochte. Dieser flo teils nach dem Koloniallande im Osten ab, teils aber drngte er sich in die Städte, und zwar um so mehr, je grer die Vorteile waren, die das Leben innerhalb ihres Weichbildes gewhrte. Die starke Bewegung, die in der Zeit der Kreuzzge die abendlndischen Völker ergriff, belebte den Handelsverkehr, der sich seiner ganzen Natur nach geschlossenen Mittelpunkten zuwendete. Die Eroberung und Be-fiedelnng des ostelbischen Landes erffnete nicht nur die gewonnenen Gebiete selber, sondern auch ihr Hinterland dem Handel. Zugleich lag in den Einnahmen, die dem Grundherrn aus den Markt- und Gerichtsgefllen sowie aus der berlassung des Grund und Bodens an die Ansiedler er-wuchsen, fr die Fürsten selber ein starker Anreiz, stdtische Niederlassungen in jeder Weise zu begnstigen.
Man verfuhr bei der Anlage der Städte ganz planmig. Der Fürst, der eine Stadt zu grnden beabsichtigte, lie zunchst das Stadtgebiet abstecken, ernannte einen seiner Ministerialen zum Lokator, der spter die Erbvogtei erhielt; dieser teilte das Gebiet in Bauhfe ein und berwies sie gegen eine Zinsverpflichtung an die zuziehenden Einwohner.
Die Brgerschaft. Freie und Unfreie, Grundeigentmer und Pchter, Kaufleute, Handwerker und Ackerbauer bildeten die Bewohner der Stadt, Freie und Unfreie zogen zu. Nicht ohne weiteres wurde der Hrige seiner bisherigen Verpflichtung gegen seinen Herrn ledig, sondern erst wenn es dieser unterlie, binnen Jahr und Tag seine Ansprche gegen ihn geltend zu machen, erlosch die Verpflichtung. Es ist ersichtlich, da dieser Vorzug, der durch das Sprichwort: Stadtluft macht frei" ausgedrckt wird, eine groe Anziehungskraft auf die hrige Bevlkerung des offenen Landes ausbte. Auch kam es vor, da sich Landbewohner das Brgerrecht ver-schafften, um die mit ihm verbundenen Freiheiten zu genieen, ohne ihren Wohnsitz auf dem Lande aufzugeben. Es find dies die sogenannten Pfahl-brger". Innerhalb der Stadt erhob sich eine Gruppe von Brgern der die brigen, die Patrizier" oder Geschlechter". Es waren im wesent-lichen reiche Familien, die zu diesem Kreise gerechnet wurden und danach
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Bertold_V. Konrad_von_Zhringen Konrad
Königreich Württemberg. Großherzogtum Baden.
139
bing und Passau. In den Alpen Berchtesgaden mit reichem Salzwerk
und Reichenhall. — Auf einer Insel im Bodensee liegt Lindau, das den
Getreidehandel mit der Schweiz vermittelt.
Im Maingebiete: Bayreuth mit bedeutender Weberei, am Roten Main;
Bamberg, nahe der Regnitzmündung. S. davon Erlangen, protestantische
Universität, nud Nürnberg (160000 E.), ausgezeichnet durch schöne Bauten
und audere Kunstwerke aus dem Mittelalter, erster Gewerbs- und Handelsplatz
Bayerns. Hans Sachs. Kulmbach am Weißen Main; Würzburg, im Main-
Dreieck, in reichem Rebengelände, Kissingen, Bad an der fränkischen Saale.
In der Rheinpfalz: Speier, „die Totenstadt der deutschen Kaiser". Größer
sind das gewerbfleißige Kaiserslautern und Ludwigshafen, der Rheinhafen
Bayerns.
2. Das Königreich Württembergs).
Zwischen welchen Staatsgebieten? Es reicht vom Bodensee bis nahezu
an den Main und umfaßt den schwäbischen Jura und den Ostabhang des
Schwarzwaldes. Der N.w. ist hauptsächlich Neckargebiet, der S.o. Donau-
gebiet. Innerhalb seiner Grenzen liegen die hohenzollernschen Lande.
Die Bewohner — zu 7/s Schwaben, im N. Franken — beschäftigen
sich zumeist mit Landwirtschaft, die Getreide und Obst über Bedars, Hopfen,
Wein, Zuckerrüben, Tabak u. a. hervorbringt. Der fruchtbarste Boden findet
sich im Neckarlande, und da hier anch lebhafter Gewerbfleiß sich entwickelt hat,
so ist die Volksdichte sehr bedenkend. Die sorgsam gepflegte Viehzucht ermöglicht
namhafte Ausfuhr von Rindern. — Viel Steinsalz.
Im Neckargebiete liegen: Stuttgart, Hst., ganz von Wald- und rebeubedeckteu
Hügeln umkränzt (160000 E.); erste Verkehrs-, Handels- und Gewerbstadt des
Landes, ein Hauptsitz des deutscheu Buchhandels; dicht dabei Cannstatt mit
Heilquellen am Neckar; an diesem außerdem Tübingen, Marbach, Schillers
Geburtsort, und Heilbrouu, mit großen Salzwerken. Wildbad im Schwarz-
wald. — Im Donaugebiete die Festung Ulm; am Bodensee Friedrichshafen.
3. Z>as Großherzogtum Maden **),
langgestreckt zwischen Rhein und Schwarzwald, vom Bodensee und der
Schweizer Grenze über den Neckar bis an den Main. Es umschließt fast
den ganzen Schwarzwald, einen großen Teil der oberrheinischen Tiefebene,
hat anch Anteil am Jura, am Neckarbergland, am Odenwald, im N.o.
endlich am fränkischen Stufenlande.
Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist der Ackerbau, und das reich-
gesegnete Land spendet Getreide, darunter Mais, über Bedarf, außerdem
Hopfen, Hanf, Wein, Massen von Obst, Tabak und Zuckerrüben. — Obwohl
das Land keine Eisen- und Steinkohlenschätze besitzt, hat sich dennoch in vielen
Orten erhebliche Gewerbthätigkeit entwickelt. Die sogen. Hausindustrie ist ganz
hervorragend im Schwarzwalde vertreten und liefert vor allem Uhren, Musik-
werke, Holzwaren. Die Wasserkräfte des Gebirges werden dem Großgewerbe
mehr und mehr dienstbar. Welche beiden Volksstämme bewohnen das Groß-
Herzogtum Baden?
*) Kap ff, Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen
Lande. Breslau 1891.
**) Neumann, Landeskunde des Großherzogtums Baden. 3. Aufl. Breslau 1893.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Deutschland.
Franzosen wiederholt Teile der beiden letztgenannten Grenzländer und gelangten
1801 in den Besitz von ganz Elsaß-Lothringen. Der Friede zu Frankfurt a.m.
gab uns 1871 den größten Teil des Raubes zurück. — Das Herzogtum Bayern
kam 1180 durch Friedrich Barbarossa au Otto von Wittelsbach und erhielt
nnter Friedrich Ii. durch die Rheinpfalz einen bedeutenden Länderzuwachs. Seit
1806 Königreich, erhielt Bayern im Wiener Kongreß 1815, seine jetzige Gestalt.
Die Herzogtümer Schwaben und Franken lösten sich während und nach der
Hohenstaufenzeit in eine Zahl weltlicher und geistlicher Herrschaften und Freier
Städte auf. Es entstand die Grafschaft Württemberg, die 149ö (Eberhard
im Barte) die Herzogs- und 180(> die Königswürde erhielt. Auch die zährin-
gischen Markgrafen und die hessischen Landgrafen erweiterten allmählich ihren
Besitz, und so entstanden die Großherzogtümer Baden und Hessen, die gleich-
zeitig mit Bayern und Württemberg ihre jetzige Größe erhielten.
1. Das Königreich Mayens)
ist der zweitgrößte deutsche Staat. Es besteht aus zwei gesonderten Landes-
teilen, einem ö. größeren, dem Hauptlande, und einem w. kleineren, der
Rh ein Pfalz. Das Hauptland, zwischen Bodensee, Alpen, Böhmerwald und
Rhön, schließt ein den fränkischen Jura, das Fichtelgebirge, den Franken-
Wald und den Spessart und gliedert sich in Donau- und Main-Gebiet.
Die bayerische Hochebene, die den s. Teil des Hauptlandes bildet, wird
durchzogen von Alpenflüssen, die der Donau zueilen; zwischen ihnen liegen
ansehnliche Seeen. Der n. Teil ist teils Donaugebiet, teils wird er von
dein Main und dessen Nebenflüssen bewässert. Die Rheinpfalz wird von
der weinreichen Haardt und deren Ausläufern durchzogen.
Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Landwirtschaft, die vor
allem Getreide (wo?) und Hopfen (wo?) liefert; das fruchtbarste Land ist
die ö. Rheinpfalz, die daher auch am dichtesten hevölkert ist.
Welche Gegenden erzeugen köstliche Weine?' Wo wird Flachs und Hanf
gebaut? Welche Gebirge liefern Eisen, Steinkohlen, Salz? Welche Stadt die
besten Lithographieschiefer? Die Bodenschätze Bayerns sind nicht so bedeutend,
daß wirkliche Gewerbebezirke entstanden wären. Die meiste Gewerbthätigkeit in
Verbindung mit Handel und deshalb große Vollsdichte hat Mittelfranken. In
der Fabrikation von Bleistiften (Nürnberg, Regensburg) und Bier (wo?) ist
Bayern das erste Land der Erde. Wo fertigt die Bevölkerung Glas, wo Holz-
schnitzwaren? Welche Volksstämme wohnen in Bayern? Nenne deren Wohnsitze!
Städte sind: Im Donaugebiete: München**), Hst., „Isar-Athen", geschmückt
mit prächtigen Bauten, ist die drittgrößte Stadt Deutschlands, mit stark besuchter
Universität, technischer Hochschule und berühmter Malerakademie. 405000 E. Ani
Lech Augsburg, einst Hst. Vindeliziens; heute wieder bedeuteud durch Handel,
Weberei und Maschinenbau; besonders im Mittelalter große Macht und Pracht***).
An der Donau Donauwörth, die starke Festung Ingolstadt, sowie Regens-
bürg, in der Nähe die Walhalla mit den Büsten berühmter Deutscher, Strau-
*) Stauber, Landeskunde des Königreichs Bayern. 2. Aufl. Breslau 1898.
**) Verbinde mit dem hier Gesagten stets das, was früher von den geuauuten
Städten erwähnt worden ist.
***) Venediger Macht, Augsburger Pracht, Straßburger Geschütz, Nürnberger Wch,
Ulmer Geld: das sind die Herreu der Welt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Ii Friedrich Eberhard Straßburger_Geschütz