23
Beim Eingang des Weilerthales, auf dem Berge,
welcher über Scherweiler hervorragt, erblickt man die
Trümmer der beiden Schlösser Ramstein und Orten-
berg. Auf den Hügeln umher ist reicher Weinwuchs.
10. Das Andlauer Thal, von der A n d l a n
bewässert. Eine Straße führt durch dasselbe in den
Hochwald, eine von Fremden viel besuchte Sommer-
frische.
Die Stadt Straßburg besitzt hier einen prächtigen
Wald von 870 Hektar.
Die A n d l a u , die ihre Quelle am Hochfeld hat,
fließt bei Audlau und Zellweiler vorbei und wirst
sich unterhalb vou Fegersheim in die Jll. Unterwegs
.nimmt sie die Kirn eck aus, welche a ls dem Barrer
Thal kommt.
11. Das Barrer Thal, aus der Westseite vou
Barr, wird.von dem soeben erwähnten Bache Kirneck,
dessen Quelle am Forsthans Welschbruch ist, durch-
schnitten.
Zwischen dein Barrer und dem Andlauer Thal
erheben sich die zerfallenen Bergschlösser Hoh-Andlau
und Spesburg; auf der nördliche» Seite des Barrer
Thales ragt die Ruine des Landsberger Schlosses
empor. In der Nähe liegt das Dorf Heiligenstein
mit seinen berühmten Weinbergen.
12. Das Klingenthal, hinter Oberehnheim.
Die E h n, die am Forsthaus Sutt unweit des
Hochfeldes entspringt, durchschneidet das Klingenthal, ■
bewässert Oberehnheim, Niederehnheim und ergießt
sich unterhalb Geispolsheim in die Jll. Bon Nieder-
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31
10. Der Alseldsee, 620 Meter, ein vor Kurzem
künstlich angelegter -See oberhalb des Seweusees am
Hange des Welschen Belchens.
11. Der Lachtelweiher, 740 Meter über dem
Meer, am Bärenkopf bei Kirchberg im Masmünster-
thal; sein Abfluß geht in die Doller.
Künstliche Seen, um die Fabriken ' im Thale-
während der trockenen Zeit mit Wasser zu versorgen,
werden im Ober-Elsaß angelegt: am Hoheneck, am
Rheinkopf, ferner wird der fast eingetrocknete
Lauchen weih er am Ende des Lanchthales vertieft
und aufgedämmt.
Lothringen besitzt mehrere Seen - und eine große
Anzahl Teiche, wovou einige salzhaltig sind.
Die beachtenswertesten derselben sind:
1. Der Linderweiher, bei Dieuze, dessen Ober-
fläche 622 Hektar beträgt. Er ist sehr fischreich.
2. Der S t o ck w e i h e r, bei Saarburg, der eine Aus-
dehnnng vou 8 Kilometer hat. Er ist ebenfalls fischreich.
3. Der See von Gondersingen (Gondrexange)
südlich vom Stockweiher.
4. Der See von Wittersheim, bei Finstingen.
5. Die Seen von F o u l c r e y und R i x i n g e n, im
Kanton dieses Namens.
6. Dec B ischw a l d w eih er, nördlich von Groß-
tänchen.
Wasserfälle finden wir nur wenige in den
Vogeseu, obgleich zahlreiche Bäche von den Abhängen
derselben herniederrauschen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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104'
I
an der Eisenbahnlinie 'Straßbnrg-Hagenan-Saarge-
münd. Die Stadt besitzt eine Erziehungsanstalt, daä
Institut St. Augustin. Man findet hier Sand- und
Kalksteingruben. Ein großer Teil der Einwohner
treibt Holz- und Torfhandel.
Münzthal [St-Löuis] (700 Einw.), mit großer
Fabrik von Kristallwaren, und M e i s e n t h -a l
(850 Einw.), große Fabrik von Halbkristallwaren.
M nt terh a n sen (870 Einw.), mit Eisengießerei,
die dem Hause Dietrich von Niederbronn gehört
und die mit der Eisenbahnlinie Hagenan-Saargeinnnd
bei der Station Bafinstein durch eine Privateisen-
bahn verbunden ist.
Saareinsberg (1450 Einw.), auf der Wasser-
scheide von Rhein und Saar gelegen, woher der
Name kommt, anschließend Gotzenbrn ck mit
Fabrik von Brillen- und Uhrgläsern.
Lemberg (1640 Einw.), an der Eisenbahnlinie
Straßbnrg-Hagenan-Saargemünd.
4. Rohr b ach (1000 Einw.), an der Eisenbahn-
tinie Strcrßbnrg-Hagenan-Saargemünd,.-enthält Gips-
grnben, Getreide- und Oelmühlen. In S i e r s t h a l
(840 Einw.) und Sucht (940 Einw.) finden sich
Glässchleifereien.
Strasburg, Druck von I. Ed. Heitz sheitz und Mündeli.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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50 —
nachdem sie die Treulosigkeit beider und ihre eigene
Kraft erkannt hatten, zu Herren des Landes. Robert
Guiscard vereinigte die normannischen Besitzungen unter
seiner Herrschaft, und nahin sie als Herzog von Apu,
lien und Calabrien vom Papste Nicolaus Ii. zum
Lehen (1060). Zugleich begann sein Bruder Roger die
Eroberung Sicilienö, die jedoch erst in der folgenden
Per. vollendet wurde.
Vi. Spanien.
Die Araber behaupteten sich noch im größten Theile
der Halbinsel, wo ihnen jedoch nicht allein die West-
gothen, sondern auch die Franken ihr Gebiet schmä-
lerten, so daß inan in d. Per. ein arabisches, ein
westgothisches und «in fränkisches Spanien un-
terscheidet.
1. Arabisches Spanien-
Nachdem Abdor N ha man Spanien von dem
großen arabischen Reiche losgerissen und Corduba zum
Sitze eine- eignen Chaliphates erhoben hatte ( 755.),
wurde die Regierung seiner Nachfolger durch häufig«
Empörungen der Statthalter erschüttert, welche es den
Christen möglich machten, sich nicht allein zu behaupten,
sondern auch ihr Gebiet zu vergrößern. Endlich stellte Ab»
dor Rhaman 111. den erloschnen Glanz des Chaliphat-
wirder her, und wurde nebst seinem Nachfolger Hak-
kam Ii. (901) der Gründer jener für Spanien so glück»
lichen Zeit, wo dasselbe den Glpfel seines Wohlstände-
und seiner Bevölkerung erreichte, wo Ackerbau, Künste
und Handlung blüheren, und es in wissenschaftlicher
Bildung das Vorbild des christlichen Europa- wurde,
dessen gelehrteste Männer auf den arabischen Schulen
zu Corduba, Sevilla und Toledo Krnntniße zu erwer-
den suchten, die damals hier allein gesunden werden
konnten. Der beständige Kampf der Araber mit den
Christen erzeugte, indem er alle edlen Kräfte in> Men-
schen anregle, bei beiden einen langdauernden Helden-
geist und jene Verschönerung des ritterlichen Lebens, die
Turniere, dir ron hier über das ganze Abendland sich
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Robert
Guiscard Nicolaus_Ii Toledo_Krnntniße
Krieg mit dem französischen Könige Philipp August
seine Kraft geschwächt hatte. Friedrich Ii. (1214 —
1250) verband mit dem Heldenmuthe seines Großvaters
einen tiefblickenden Geist, der ihn weit über die Vorur-
theile seiner Zeit erhob. Beides machte ihn zum natür-
lichen Gegner der Päpste, die ihn mit unauslöschlichem
Haffe verfolgten, so daß sein ganzes Leben ein ununter,
brochenrr, harter Kampf mit dem heiligen Stuhle war.
Anfangs begünstigte den Kaiser das Glück. Er brachte
auf einem Kreuzzuge Jerusalem in seine Gewalt und
dessen Königskrone auf sein Haupt; er kämpfte siegreich
gegen die Lombarden, und vertrieb den Papst aus
Nom, wahrend in Deutschland sein wackerer Sohn
Konrad, die von der päpstlichen Parthei geschaffenen
Gegenkönige, den Landgrafen Heinrich Raspe von
Thüringen und den Grafen Wilhelm von Holland
zu Paaren trieb. Zuletzt unterlag jedoch Friederich,
weder der größeren Klugheit noch der Macht feiner Geg-
ner, sondern der Gewalt der öffentlichen Meinung, die
ihm, als einem Gebannten, entgegen war; und ee
starb von Gram über die beständigen Verfolgungen vcr-
rehrt.
3. Das Interregnum oder Zwischen reich
— 1273.
Mit Friedrichs Tod änderte sich Europas und des
deutschen Reiche« Gestalt. Die Kaiser, bisher die mach-
tigsten Herrscher der Christenheit, von denen Böhmen,
Polen, Ungarn, Dänemark und Italien mehr oder we-
niger abhängig gewesen waren, hörten auf, dem übrigen
Europa furchtbar zu seyn, während zugleich die Gewalt,
die sie im Innern geübt hatten, größtentheils in die
Hände der Ncichsstände überging. Dreß geschah beson»
ders in den nächsten 23 Jahren, welche mir Recht das
Zwischen reich genannt werden, weil da- Reich in
denselben eigentlich ohne Oberhaupt war. Denn, nach-
dein K o n r a d Iv. inbehauptung feiner italienischen Erb-
lande an Gift umgekommen war, besaßen Wilhelm
von Holland und nach ihm Richard von Corn»
wallis und Alphons von Castilien nur den Titel,
nicht aber die Gewalt eines Kaisers von Deutschland,
da< der letzte nicht einmal sah. Da also kein Herr
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_August Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Konrad Konrad Heinrich_Raspe_von
Thüringen Heinrich Wilhelm Friederich Friedrichs Wilhelm Richard_von_Corn» Alphons_von_Castilien
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Deutschland Holland Europas Polen Ungarn Italien Europa Holland Deutschland
93
E. Geschichte des griechischen Reiches.
1. Das griechische Reich unter den
Komnenen und Angelus — 1204.
Die ersten Kaiser des gegenwärtigen Zeitraums aus
dem Haufe Komnenus gehörten zu den besten Teherr,
schrrn des griechischen Reiches, die seine erstorbenen Kräfte
mir neuem Leben beseelten. Dieß that zuerst Alexius
1. (von 1087 —1118), der durch Klugheit und Muth den
Angriffen Robert Guiscards und der Petfchene-
gen glücklich widerstand; die durch die ersten Kreuzfah-
rer drohende -Gefahr mit besonderer Geistesgegenwart ad-
wandte, und ihre Siege über die Türken benutzte, um einen
Theu der verlornen Provinzen wieder zu gewinnen. Sein
trefflicher Sohn Johannes 1. (— 1143) machte sich
durch seine Siege über die Türken und durch Wiederher-
stellung der Ordnung im Inneren um des Landes Wohl
gleich verdient. Und Johanns Nachfolger, Manuel,
(— 1180), der mit einem Riesenkorper Einsicht und
Heldenmut!) verband, war eben so sehr bei den Abend-
ländern, wie bei den Türken ein Gegenstand der Bewun»
derung. Mit seinem Tode erlosch der letzte Glanz des
griechi.chen Reiches, das jetzt wieder den Schauplatz in-
nerer Zerrüttung und blutiger st) crr t h ei kä mp se
abgab, worin Manuels unmündiger Sohn Alexius 1!.
von Andronikus 1183 ermordet, letzterer durch Isaak
Angelus 1185 gestürzt, und Isaak wieder von seinem
Bruder Alexius 111. des Thrones und der Augen be-
raubt ward. Isaaks Sohn Alex.us rief gegen den
Thronrauber ein Heer von Kreuzfahrern herbei, das un-
ter dem venetiantschen Dogen H ein rich Dandolound
dem Grasen Bonifacius von Montferrat Constan-
tinopel eroberte, und ihn als Alexius Iv. auf den
Thron setzte (1203^. Aber der Haß der Griechen gegen die
Abendländer, deren Forderungen für die geleistete Hilfe
selbst durch das Einschmelzen der Kirchengesaße nicht be«
friedigt wurden, erzeugte einen neuen Aufruhr, wodurch,
nach Ermordung Isaaks und Alexius Iv., Alexius V,
Murzuphlus zur Regierung kam. Er unterlag der
Macht der Kreuzfahrer, welche Constantinopel erstürm-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Alexius Muth Robert_Guiscards Johannes Johanns Johanns Manuel Alexius Isaak Isaak Isaak Isaak Isaaks Montferrat_Constan- Alexius_Iv Isaaks Alexius_Iv. Alexius_V
- 95 -
ili. Kaiserthum N i c a e a.
Theodor Laskaris, der Schwiegersohn Alexius
1 11., legte in Kleinasien, wohin er nach der Einnahme
Constantinopels geflohen war, den Grund zum Kaisern
thume Nicäa, das sein trefflicher Nachfolger Vatatzes,
in einer langen Regierung, durch glückliche Kriege mit
den Lateinern, worin er sie auf Constantinopel be-
schrankte, vergrößerte, und durch nützliche Einrichtungen
im Inneren befestigte. Doch wurde seinem. Geschlechte
die Krone von jenem Michael Palaeologus entrissen
(1260), der das Reich der Lateiner vernichtete, das grie-
chische Reich wi'derherstellte, und der Stifter des Hauses
ward, welches dis zum gänzlichen Umsturz des Staates
regierte.
Iv. Kaiserthum T r a p e z u n t.
Alexius und David Komnenus machten sich
1204 in rpontus und ep ap hj a g o ni e n unabhängig,
und legten dadurch den Grund zum t r a p ez u n t i sche n
Reiche, über welches die Nachkommen des Alexius un-
ter kaiserlichem Titel herrschten, und das seine Selbst-
ständigkeit bis in den folgenden Zeitraum behauptete.
F. Geschichte der in Europa ein ge-
wanderten tatarischen Völker.
Unter den tatarischen Völkern, »velche sich im süd-
östlichen Europa niedergelassen hatten, dauerten in d.
(per. noch bte Pctschenegen, Komanen und
Bulgaren fort.
1. Die spetschenegen wurden, nachdem sie
lange der Schrecken der Gr reden gewesen waren, von den
Kaisern Alexius 1. und Johannes I. durch mehrere
schwere Niederlagen greßtentheiis ausgerottet, und ver-
schwanden im Anfänge des Ilten Jahch. aus der Geschichte.
1!. Die Komanen waren auch in dem gegen-
wärtigen Zeitraum bis ins I3te Jahrh. furchtbare
Feinde der Ungarn und Russen, bis die Mongolen
über sie Hersielen, und ste, trotz der Hilfe der russischen
Fürsten, an der Kalka (1224) so schlugen, daß sie
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
142
Nach seinem Tode schwand linker W la disla v Vii. utib
8 udewig Ii. die Größe Ungarns dahin, und nachdem
der letztere im Kampfe gegen die Türken bei Mohacz
gefallen war, wurde es 1526 eine Provinz des oft.
reicht sch e n H a u s,S.
Ungarns Verfassung wurde im Laufe dieses Zeit,
raumes dahin ausgeb»!det, dag der niedere Adel die
Reichsversammlung, an welcher er bisher persönlich
Theil genommen hatte, durch Deputirte der einzelnen
Gespannschasten beschickte. Dadurch zerfiel d,e Reichsvec'.
sammlung in 2 Körper: die Magnaten, der hohe
Adel nebst den höchsten geistlichen und weltlichen Dienern;
und die Grande, die Abgeordneten des niederen Adels
und der Städte, die eigentlichen Stellvertreter der.na-
rivn.
E. Geschichte des griechischen Reiches.
Ob cs gleich dem nicaifchen Kaistr Michael Pa-
laeologus gelungen war, das griechische Reich in
Constanlinopel zu erneuern ; so vermochte er doch dasselbe
weder in seinem vorigen Umfange, noch in seiner alten
Kraft herzustellen. Diele von den Lateinern gestiftete
Herrschaften behaupteten ihre Unabhängigkeit; von Nor-
den her drängten Servier und Bulgaren; im Osten dro,
heten die-Türken; und zugleich tobte innere Zwietracht,
durch d e Union mehrerer Kaiser mit der lateinischen
Kirche, und durch Partheiungew über die Thronbestei-
gung in der Herrschersamilie selbst erzeugt, arger als
jemals. So war fein Untergang unvermeidlich, den ihm
die osmanni'chen Türkkn beceitetin. Diese eroberten all.
mählia eine Provinz nach d rändern, und machten ihm
durch die Erstürmung E o n sta n tin o pe ls (1453),
wobei der letzte Kaiser C o n st a n t in Xil. fiel, ein Ende,
nachdem eö das weströmische Reich 977 Zahre überbau,
ert hatte.
F. Geschichte der osinannischen Türken.
Unter den türkischen Em^rn, die sich nach dem Ver-
falle der mongolischen Herrschaft in Kleinafien ausdrei-
teten, wurde Osmann 1299 der Stifter eines neuen
Reiches, daö bald Asten und Europa erschütterte. Der
eigentliche Begründer seiner Größe war Osmanns Cohn
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Michael_Pa-
Extrahierte Ortsnamen: Constanlinopel Kleinafien Europa
^ 143 —
Orch an (1326 — 1359), der P ru sa in Bithvnien zut
Hauptstadt des neuen Reiches machte, nicht sowohl durch
seine Eroberungen, welche die griechische Herrschaft in
Kleinasien vernichteten, als auch durch seine Gesetzte,
bung und Ausbildung des Heeres. Er, nachdem er meh-
rere türkischen Emire sich unterworfen hatte, nannte sich
zuerst Sultan und Padischah. Sein Nachfolger M u»
radl. (— 1389) dehnte die osmannischen Eroberungen
bis nach Europa aus, und machte Adrianopel zu seinem
Wohnsitze. Wichtiger noch ist Murad als Stifter der
Janitscharen (Jen—itscheri d. h. neue Solda-
ten), jener trefflichen Fußkampfer, die, ursprünglich aus
gefangenen 'Christen gebildet, frei von alle» Banden
der Geiellschaft, ehrlos, in klösterlicher Zucht, nur den
Waffen lebten, und den Türken am meisten den Sieg
über die Christen oerschafften, obgleich auch ihre besoldete
und auf ähnliche Weise organisirte Neuterei, die Spa hi,
ausgezeichnet war. Murads Sohn L a j a fi d (— 1402)
verdiente durch seine Thaten und seinen Geist den Bei-
namen Ilderim (der Blitz). Ec unterwarf sich Ser-
rien, Bulgarien, Thrazien, Macédonien, die Moldau
und Walachei; und rüstete sich, nachdem er der Chri,
stenheit unter dem Kaiser Sigismund bei Nicopo-
lis eine furchtbare Niederlage bcigebracht hatte, zur
Einnahme Constantinvpels, als ihm der Mongole T t m u c
durch die Schlacht bei Angora 1402 alle Früchte der
früheren Siege entriß. Darauf sank "die türkische Macht
mehr noch durch Zwistigkeiten seiner Söhne, als durch
den Sieg der Mongolen, bis sie Muhamed I. (1413
— 1421) wirderherstellte, und Murad Ii. ihr durch
seine Siege bei Varna 1444 und Cassooo 1448 noch
größere Festigkeit gab. Murads Werk vollendete sein
noch größerer Sohn Muhamed Ii (1451 — 1481),
ein kühner Heldengeist aber wilder, unersättlicher Erobe-
rer. Er vernichtete die Kaiserlhümer zu Constan-
tinopel und Trapezunt, unterwarf sich Servten,
Albanien, Epirus, Bosnien und die Krim, nebst
allen kleinen lürkiichen und griechischen Staaten in Asien
und Europa, und beschloß mit der Einnahme Ot ran-
tos sein thatenvolles ^eben. Nur der Helden/inn. wo-
mit Hunvad und Georg Castriota ihm wider-
standen, und bif aufblühende Macht ^erstens, unter
v
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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104
führtkn, durch die Treulostgkeit der Griechen und die
Anfälle der Türken aufgerreben, und nur mit wenigen
Unglücksgefährten kehrten beide Herrscher, nach der miß.
lungencn Belagerung oon Damaskus, in ihre Heimakh
zurück. Immer ungünstiger wurde darauf die Lage der
palästinischen Christen, bis der ägyptische Sultan Gala»
din, nachdem er durch Unteriochung der kleinen türkischen
Herrscher die Kräfte der Türken oereinigt und ihnen
neue Furchtbarkeit gegeben hatte, den König Veit von
Lusignan bei Liberias besteate, ihn gefangen nahm,
und darauf Jerusalem eroberte 1187. Als König Veit
späterhin seine Freiheit wieder bekam, kaufte er oon
Richard Löwen herz die Inst! Copern, welche über
300 Jahre lang oon leinen Nachkommen a!S ein König-
reich beherrscht wurde. Um Jerusalem den Ungläubi-
gen wieder zu en reisten, setzte sich das ganze Abendland,
der Kaiser Friedrich 1, der König Richard L ö»
wen herz oon England, der König Philivp August
von Frankreich, die italienischen Freistaaten, und
Normänner, Danen und Fla n derer in Be-
wegung. Zuerst trat nach weilen Vorkehrungen Fciede-
rich I. den dritten Kreuzzug an (1189 — 1190).
Er eroberte Jconium, und näherte stch, nach glücklich
vollendetem Marsche durch Kleinasien, dem Ziele seines
Unternehmens, als sein plötzlicher Tod in den Fluthen
des Flusses Saleph alle Hoffnungen eines günstigen Aus-
gangs vereitelte. Zwar setzten die Deutschen unter dem
Herzoge Fried erich oon Schwaben den Zug fort,
aber ste kamen auf demselben größtenthejls nebst ihrem
Anführer an der Pest um; und nur wenige sahen, nach
der Eroberung von Ptolemais, ihr Vaterland wieder.
Richard Löwenhecz und Philipp August unter-
nahmen zur See den vierten Zug (1190 - 1192),
auf dem ste, besonders durch Richards Heldenmuth, nach
neun Schlachten Ptolemais 1191 und Zypern er»
vberten, und nur durch ihre Uneinigkeit an der Besttz-
nähme Jerusalems gehindert wurden. Der fünfte
Kreuzzug (1203 — 1204) wandte stch gegen Konstans
tinovel, und hatte hier, wie schon oben erzählt wurde,
die Errichtung eines lateinischen Kaiserthums zue
Folge. Der üble Ausgang der bisherig.r Züge schreckte
die Fürsten vor ähnlichen Unternehmungen zurück; um
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Lusignan Friedrich Friedrich August Richard_Löwenhecz Philipp_August Philipp August Richards_Heldenmuth
Extrahierte Ortsnamen: Damaskus Liberias Jerusalem Jerusalem England Frankreich Kleinasien Schwaben Zypern Jerusalems