Wormser Concordat, Karolinger in Frankreich.
227
Kampf Heinrichs gegen seine Söhne Konrad (f 1101) und
Heinrich. Der Kaiser flüchtet nach Lüttich, wo er stirbt. Ihm folgt
sein jüngerer Sohn
1106—1125. Heinrich V.
Der König zieht nach Rom, nimmt den Papst Paschalis Ii.
gefangen, erzwingt die Kaiserkrönung und das Recht der Investitur
(1111;. Sobald der Kaiser Italien verlassen hat, erklärt das Late-
ranische Concil den Vertrag für erzwungen und nichtig und spricht
den Bann über Heinrich aus.
Kämpfe Heinrichs gegen aufständische deutsche Fürsten (nament-
lich Lothar von Sachsen und die Erzbischöfe von Mainz und Cöln).
Sieg der Sachsen am Welfesholze bei Mansfeld (1115). Der Investitur-
streit wird endlich nach langen Kämpfen mit Calixtus Ii. beendigt
durch das
1132. Wormser Concordat.
Wahl der Bischöfe und Aebte in Gegenwart des Kaisers
oder seiner Abgeordneten, kaiserliche Belehnung nicht mit Ring und
Stab, sondern mit dem Scepter.
§. 2. Frankreich.
843—987. Karolinger in Frankreich.
Karl der Kahle, Ludwig der Stammler (Ludwig und
Karlmann), das cisjuranische Burgund an Boso (879;; Karl der
Dicke, abgesetzt (887); das transjmanische Burgund reifst Rudolf
an sich. Da der karolingische Thronerbe (Karl) noch Kind ist, wählen
dio von den Normannen bedrängten Grofsen zum König
887—898. Odo, Grafen von Paris. Bald erhebt dio Gegenpartei
893—923. Karl Iii., den Einfältigen, zum König. Er wird erst nach
Odos Tode allgemein anerkannt. Durch ihn erhalten die
911. Normannen fosto Sitzo an dor Seino (Normandie).
Rolf oder Roll, getauft Robert, erster Gr.if (Herzog)
der Normandie mit der Lehnshoheit über die Bretagne.
' Empörungen gegen Karl; erst Odos Bruder Robert, Herzog von
/rc<anc*<n' dann dessen Schwiegersohn Rudolf von Burgund König
(923—936), Karls Sohn Ludwig Iv. nach England entflohen; dann
16*
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Konrad_( Konrad Heinrich Heinrich Heinrich_V.
Der_König Heinrich_V. Paschalis Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Lothar_von_Sachsen Karl_der_Kahle Karl Ludwig_der_Stammler Ludwig Ludwig Ludwig Karlmann Karlmann Karl_der
Dicke Karl Rudolf Karl) Karl Karl_Iii Karl Rolf Robert Robert Rudolf_von_Burgund_König Rudolf Karls Ludwig_Iv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rom Italien Mainz Sachsen Mansfeld Frankreich Frankreich Burgund Paris Karls England
Erster Kreuzzug.
231
Dritte Periode.
Das Zeitalter Der Kreuzzüge. (1096—1270.)
§ 1. Kreuzzüge.
Veranlassung: Die Wallführten der Christen nach dem Heiligen
Grabe (die heilige Helena, Mutter Constantins des Grofsen, Erbauerin
des Grabgewölbes und der Kirche des heiligen Grabes) werden seit
der Herrschaft der Fatimiden und mehr noch seit der der Seld-
schuken in Palästina gestört; Misshandlungen der Pilger.
Der Einsiedler Feier von Amiens ruft für die Befreiung der
heiligen Stätten die Hülfe des Papstes Urban Ii. (1088—1099) an
und predigt das Kreuz in Italien und Frankreich. Kirchenversamm-
lungen zu Fiacenza und zu Giermont in dor Auvergne (1095). Rede
des Papstes, allgemeine Begeisterung (Gott will es!).
Die von Peter, von dem französischen Ritter Walther von Pacy
und dessen Neffen Walther Scnzaveir (Habenichts) und von Anderen
geführten, zügellosen Schaaren werden gröfstentheils in Ungarn und
Bulgarien aufgerieben.
1096—1009. Erster Kreuzzug. Königreich Jerusalem.
Die Führer des ersten Kreuzzuges: Gottfried von Bouillon,
Herzog von Nieder-Lothringen; seine Brüder Balduin u. Eustachius;
Robert, Herzog von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers;
Robert von Flandern; Stephan von Blois; Raimund Iv., Graf von
Toulouse; Hugo von Vermandois, Bruder Philipps I., Königs von
Frankreich; Boemund von Tarent, Sohn Robert Guiscards; sein Neffe
Tankred. Sie führen 2—300,000 Krieger nach dem Orient. Der
Bischof Adhemar von Fug, dor in Clermont zuerst das Kreuz nahm,
macht den Zug als päpstlicher Legat mit (f 1098).
Die Fürsten ziehen nach Constantinopel; sie leisten, mit Ausnahme
Raimunds, dem Kaiser Alexius Comnenus den Lehnseid. Einfall in
das Gebiet Kilidsch Arslans, Sultans von Iconium (oder Rum).
1097, Nicaea ergibt sich nach kurzer Belagerung dem griechischen
Juni. Kaiser. Sieg der Kreuziahrer bei Dorglaeum über den
1. Juli. Sultan Kilidsch Arslan. Balduin trennt sich vom
Hauptheer, zieht übor den Euphrat und erobert sich
eine Herrschaft in Edessu.
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Extrahierte Personennamen: Helena Constantins Urban Peter Ritter_Walther_von_Pacy Walther_Scnzaveir Gottfried_von_Bouillon Brüder_Balduin Robert Wilhelms Wilhelms Robert_von_Flandern Stephan_von_Blois Raimund_Iv. Hugo_von_Vermandois Philipps_I. Philipps_I. Robert_Guiscards Tankred Raimunds Alexius_Comnenus Kilidsch_Arslan Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Amiens Italien Frankreich Ungarn Bulgarien Jerusalem Nieder-Lothringen Toulouse Frankreich Tarent Orient Clermont Constantinopel Dorglaeum Edessu
232
Mittlere Geschichte, Dritte Periode.
1097—1098. Das Hauptheer belagert 9 Monate vergeblich Antiochla
Oct. Juni, am Oronte3, endlich verräth der armenische Renegat
Phirous die Stadt an Boemund von Tarent. Kerboga,
1098. der mächtige Emir von Mossul, rückt mit einem unge-
heuren Heere heran und belagert in Antiochla die durch
Krankheit und Mangel erschöpften Kreuzfahrer. — Siegreicher Aus-
fall der Christen (die heilige Lanze!), das Heer der Seldschuken wird
in die Flucht geschlagen und zerstreut. Lange ltast und Streitig-
keiten der Kreuzfahrer in Antiochla.
1099. Zug die Küste entlang nach Jerusalem. Vergebliche Be-
lagerung der Feste Arkas. Im Mai Weitermarsch über
Caesarea. Am 6. Juni erblicken die Kreuzfahrer (nur noch 21,500
kampffähige Krieger) die heilige Stadt, welche im Jahre 1096 die
Fatimiden den Seldschuken wieder entrissen hatten. Nach 5wöchent-
licher Belagerung
1009. Erstürmung Jerusalems.
(15. Juli.) Furchtbares Blutbad, Wallfahrt nach der Aufersteh-
ungs-Kirche.
Errichtung eines feudalen (überwiegend französischen) Königreichs
Jei'usalem, mit den lehnspfliehtigen Grafschaften Edessa, Antiochla
und später Tripolis. (Assises du royaume de Jerusalem.) 3 oberste
Reichsbeamte: Seneschall, Connétable, Marschall; 2 Patriarchen, in
Jerusalem und in Antiochla,
Gottfried von Bouillon, Beschützer des heiligen Grabes, besiegt
den Sultan von Aegypten bei Ascalon oder Gaza. Gottfried f 1100.
Sein Bruder Balduin 1. König von Jerusalem. Accon, Tripolis,
Berytus mit Hülfe der Pisaner und Genuesen erobert. Auf Balduin 1.
(t 1118) folgen Balduin Ii. (f 1131), Fulco von Anjou (t 1142),
unter dem das Königreich Jerusalem die größte Ausdehnung gewinnt,
Balduin Iii. (f 1162), Amalrich (f 1174), Balduin Iv. (t 1185),
Veit (Guy) von Lusignan.
1147-1149. Zweiter Kreuzzug. Ohno Resultat.
Veranlassung : Eroberung Edessas durch Emadeddin
Zenghi, Emir von Mossul (1144), zweite Eroberung und Zerstörung
der Stadt durch dessen Sohn Kureddin (1147). Abt Bernard von
Clairvaux predigt das Kreuz.
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Zweiter und dritter Kreuzzug.
233
Konrad Iit. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich
brechen, der erstere von 1iegensburg, der zweite viel später von Metz
aus, nach Palästina auf. Sie ziehen nach einander durch Ungarn nach
Kleinasien, das deutsche Heer, welches dem französischen weit vorauf
ist, dann durch Phrygien, wo es durch Mangel und die Kämpfe
mit dem Sultan von lconium fast aufgerieben wird; nur Wenige ent-
kommen und erreichen Nicae i wieder. Konrad kehrt zur Herstellung
seiner Gesundheit nach Constantinopel zurück. Das französische
Heer wählt später den Küsten weg. Von Pamphylien aus fährt
Inidwig mit dem französischen Adel zu Schiffe nach Antiochla. Das
gemeine Volk, feige verlassen von seinen Führern, setzt den Weg zu
ande bis Tarsus in Cilicien fort, wo es durch Hunger und die
Feinde aufgerieben wird. Konrad kommt (1148) zur See nach dem
heiligen Lande und macht zusammen mit den Franzosen einen ver-
geblichen Angriff auf Damaskus.
1180—1193. Dritter Kreuzzug. Eroberung von Accon
oder Ptolemays.
Veranlassung: Veit (Guy) von Lusignan, König von Jerusalem,
bei Tiberias am See Genezareth gefangen, Eroberung Accons und
Jerusalems durch Saladin (1187), den Gründer der Dynastie der
Kjubiden in Aegypten. Er behandelt die Christen grofsmüthig.
Kaiser Friedrich I. (der als Jüngling den zweiten Kreuzzug mit-
gemacht hatte) tritt als Greis (im April 1189) den Zug von Eegens-
burg aus an, zieht durch Ungarn, erzwingt sich den Durchzug durch
das griechische Kaiserreich, bleibt don Winter in Adrianopel, setzt
(1190) nach Kleinasien über, erobert lconium und zieht nach Cilicien;
dort ertrinkt er im Kalykadnus (Selepli). Sein Sohn, Herzog
Friedrich von Schwaben, führt einen Theil der Pilger (viele kehren
um) über Tarsus, Antiochla und Tyrus nach Accon (Ptolemays, St.-
Jean d’Acre). Er stirbt während der Belagerung dieser Stadt, welche
der frei gewordene König Jjusignan leitet.
Richard Löwenherz (Cœur-de-làon), König von England, aber
seiner Nationalität und Sprache nach ein Franzose, und Philipp Ii.
August, König von Frankreich, fahren zur See, Richard von Marseille,
Philipp von Genua aus nach dem heiligen Lande (1190). Betheiligung
von Genua, Pisa und Venedig. Nach längerem Aufenthalte in
Sicilien und vielen Streitigkeiten kommen die beiden Könige vor
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iit Konrad Ludwig_Vii Ludwig Metz Konrad Konrad Tiberias Friedrich_I. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Jean König_Jjusignan Richard_Löwenherz Philipp_Ii Philipp August Richard_von_Marseille Philipp_von_Genua Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Palästina Kleinasien Constantinopel Pamphylien Antiochla Damaskus Jerusalem Jerusalems Ungarn Adrianopel Kleinasien Tyrus England Frankreich Genua Venedig Sicilien
234
Mittlere Geschichte, Dritte Periode.
Accon an, welches Lusignan schon fast zwei Jahre belagerte. Die
Stadt wird nun rasch zur Uebergabe gezwungen (Juli ll‘Jl).
Philipp, mit Richard entzweit, geht naeh Frankreich zutück (1191).
Heldenthaten (und Grausamkeit) Richards, der aber 2 Mal vor Jeru-
salem umkehren muss. Waffenstillstand mit Saladin: Der Küstenstrich
von Joppe bis Accon wird an die Christen abgetreten, der Besuch
der heiligen Oerter gestattet. Cypern wird von Richard, der es 1191
erobert hatte, an Veit (Guy) Tun Lusignan, König von Jerusalem,
zu Lehen gegeben (Herbst 1192).
Richard leidet auf der Rückkehr Schilfbruch bei Aquileia, wird
bei Wien erkannt, von Herzog Leopold von Oesterreich im Auf-
träge des Kaisers Heinrich Vi. festgenominen, vom Kaiser in Trifels
(bei Annweiler in Rheinbaiern) und in Worms 13 Monate gefangen
gehalten und erst gegen Lösegeld und Lehnshuldigung freigegeben.1
1202—1204. Vierter Kreuzzug. Lateinisches Kaiser-
thum (1204—1261).
Auf Anregung des Papstes lnnocenz Iii. (Kreuzpredigt des Fulco
von Neuilly) unternehmen mächtige französische Barone, zusammen
mit dem Grafen Balduin von Flandern und dem Markgrafen Boni-
facius von Montferrat, einen Kreuzzug, der ursprünglich gegen
Aegypten gerichtet war. Die Kreuzfahrer übernehmen für die Vene-
tianer (Doge Heinrich Dandolo) theilweise als Preis der Ueberfahrt
die Belagerung von Zara in Dalmatien, dessen sich der König von
Ungarn bemächtigt hatte. Auf Antrieb des Alexius, Sohnes des
von seinem Bruder entthronten byzantinischen Kaisers Isaak Angelus,
fahren die Kreuzfahrer auf der 480 Segel starken venetianischcn
Flotte nach Constantinopel, nehmen die Stadt ein und setzen den
Alexius und seinen Vater auf den Thron. Unmöglichkeit für die
Käser, die eingegangenen Bedingungen (Vereinigung der griechischen
1 Die Erzählung von der auf Richards Befehl in Accon in den
Koth getretenen österreichischen Fahne wird von einigen Forschern
lür eine Fabel, von Toeche, Kaiser Heinrich Vi., S. 256, 558 sqq.
aber für wijrr erklärt; doch hat sie allein die Gefangennehmung
Richards sicher nicht bestimmt. Diese hatte zweifelsohne politische
Motive und erklärt sich hinlänglich durch das Zusammenwirken
Richards mit der wölfischen Partei in Deutschland, vgl.s. 242 u. 243.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Richards Saladin Richard Leopold_von_Oesterreich Leopold Heinrich_Vi Heinrich Balduin Heinrich_Dandolo Heinrich Alexius Kaisers_Isaak_Angelus Isaak Alexius Richards Koth Heinrich_Vi Heinrich Richards
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Joppe Jerusalem Wien Annweiler Rheinbaiern Worms Neuilly Flandern Boni- Dalmatien Ungarn Constantinopel Accon Deutschland
Vierter, fünfter und sechster Kreuzzug.
235
Kirche mit der römischen, Zahlung ungeheurer Geldsummen) zu er-
füllen. ¡Streitigkeiten, wobei die Stadt in Brand geräth. Aufstand
der griechischen Bevölkerung. Nach Ermordung des Alexius durch
die Griechen, zweite Einnahme der Stadt, Plünderung, neuer Brand,
wobei viele Schriftwerke der alten Literatur zu Grunde geben (1204).
Errichtung des lateinischen Kaiserthums (Balduin K iser),
viele Küstenstriche und Inseln kommen an die Vcnctianer, der Mark-
graf von Montferrat wird König von Thessalonich, französische Herzöge
in Athen, in Achaia u. s. w. (Villehardouin, der Geschichtschreiber
des Zuges).
Errichtung eines griechischen Kaiserthums in Nicaea durch
Theodor Laskaris und eines zweiten, des trapezuntischen Kaiser-
reichs an der Küste des Pontus Euxinus durch einen Nachkommen
dar Comnenen. Von dem Kaiserreiche von Nicaea aus macht Michael
Palaeologus dem lateinischen Kaiserthurn ein Ende (1201).
(1212 Kreuzzug der Kinder. Tausende von deutschen und fran-
zösischen Knaben brechen nach dem heiligen Lande auf. Sie kommen
theils auf dem Zuge um, theils werden sie in die Sklaverei verkauft.)
(1217 Kreuzzug des Königs Andreas Ii. von Ungarn; ohne Erfolg).
1328—1229. Fünfter Kreuzzug. Jerusalem auf kurze
Zeit wieder gewonnen.
Friedrich Ii., Kaiser von Deutschland, wegen Nichterfüllung
seines Versprechens, einen Kreuzzug zu unternehmen, im päpstlichen
Banne, fährt zur See nach Accon, erhält vom Sultan Kamel durch
einen zehnjährigen Waffenstillstand Jerusalem (wo er sich krönt),
Nazareth und einen Landstrich bis zur Küste, mit Sidon. (Jerusa-
lem auf immer wieder verloren 1244.)
1248-1254. Sechster Kreuzzug. Ohne Resultat.
Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, fährt
zur See nach Gypern und verweilt, dort den Winter. Um die Sara-
cenenherrschafr. in ihrem Hauptsitze Aegypten zu vernichten, fährt
er (im Frühjahr 1249) nach Ijamiette und nimmt die Stadt ein.
Auf dem im November angetretenen Zuge nach Kairo wird Ludwig
von dem ejubidischen Sultan Moattam geschlagen, von Damiette
abgeschnitten und mit dem ganzen französischen Heere gelängen
(April 1250). Die Ausführung des Friedensvertrages, wonach der
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Extrahierte Personennamen: Theodor_Laskaris Nicaea Michael
Palaeologus Andreas_Ii Friedrich_Ii Friedrich Sidon Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig
von_dem_ejubidischen_Sultan_Moattam Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Thessalonich Athen Achaia Ungarn Jerusalem Deutschland Jerusalem Nazareth Frankreich Kairo
236 Mittlere Geschichte, Dritte Periode.
König gegen Räumung von Damiette und bedeutendes Lösegeld frei
kommen soll, wird verzögert durch den Sturz der Ejubiden (durch
die Mamelukken). Ludwig fährt nach der Küste von Palæstina,
befestigt während eines fast vierjährigen Aufenthalts Accon und
andere Küstenstädte, kehrt 1254 nach Frankreich zurück.
1270. Siebenter Kreuzzug. Ohno Eosultat.
Ludwig Ix. geht zur See nach Tunis, wo ihn und
einen großen Theil des Heeres Krankheit wegrafft.
1291. Accon (Ptolémaïs) wird von den Marnelukken erstürmt,
die letzten Besitzungen in Palæstina (Tyrus, Berytus
und Sidon) werden von den Christen freiwillig geräumt.
Die Kreuzzüge sind das großartigste Ereignis des Mittelalters.
Trotz der Ausschweifungen und Grausamkeiten vieler Pilger geben
sie der Zeit, der sie angehören, einen idealen, religiösen Charakter.
Folgen der Kreuzzüge: 1) Beförderung der Macht und des An-
sehens der Kirche und des Papstthums. 2) Yergröfserung der Haus-
macht der Fürsten durch Erledigung vieler Lehen. 3) Entstehung
selbständiger Gemeinden, die von den für die Wallfahrt Geld be-
dürfenden Herren die Freiheit erkaufen. 4) Aufschwung des Handels
(Blüthe der ital. Republiken). 5) Fortschritt der geistigen Bildung
im Allgemeinen durch die im Orient gewonnenen neuen Anschau-
ungen, der geographischen und naturhistorischen Kenntnisso iin Be-
sonderen. 6) Ausbildung des Ritterthums, namentlich in den drei
Geistlichen Ritterorden:
1) Johanniter oder Hospitaliter, d. h. Ritter des Spitals des hoi-
ligen Johannes in Jerusalem, welches Kaufleute aus Amalfi 1048
gestiftet hatten. Während das ersten Kreuzzuges Ordensregel
durch Gerhard. Schwarzer Mantel, weißes Kreuz. Der Orden
wird verlegt nach Cypern (1291), nach Rhodus (1310), daher
Khodiserritter, Rhodus 1522 verloren; der Orden erhält 1526
von Kaiser Karl V. Malta, daher Malteserritter.
2) Tempelherren oder Templer (von dem salomonischen Tempel,
an dessen Stelle das Ordenshaus in Jerusalem stand), aus einem
1118 geschlossenen Bunde 9 französischer Ritter hervorgegangen.
Weißer Mantel, rothes Kreuz. Der Orden wird 1291 nach
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Palæstina Ohno_Eosultat Ludwig_Ix Ludwig Johannes Karl_V._Malta Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Tunis Palæstina Tyrus Jerusalem Amalfi Cypern Jerusalem
Geistliche Ritterorden, Deutschland und Italien.
237
Cypern verlegt und 1312 auf dem Concilium zu Vienne durch
Papst Clemens V. aufgehoben.
3) Deutscher Orden, ursprünglich Brüderschaft des 1128 gestifteten
deutschen Hospitals in Jerusalem, durch Friedrich von Schwaben
auf dem dritten Kreuzzuge vor Accon zum Ritterorden erhoben.
Weißer Mantel, schwarzes Kreuz. Ordenssitz in Accon. Unter
dem Hochmeister Hermann von Salza geht 1226 eine Schaar
Ritter nach Preußen. Hermann von Balk, erster Landmeister
in Preußen, welches durch blutige Kämpfe (1226—1283) unter-
worfen wird. Im Jahre 1291 wird der Sitz des Hochmeisters
nach Venedig, 1309 nach Mcvricnbwrg, 1457 nach Königsberg
verlegt. 1525 wird das Ordensland säcularisirt. Die katholisch
bleibenden Ritter behaupten sich im Besitz der deutschen Güter
(Sitz ilrres Hochmeisters in Mergentheim in Franken). Der
Orden wird 1809 aufgehoben.
In allen drei Orden: lütter, Priester, dienende Brüder.
§. 2. Deutschland Und Italien.
1125—1137. Lothar von Sachsen.
Mit Hülfe seines Schwiegersohnes, Heinrich des Stolzen,
Herzogs von Baiern (Welf), den er später auch zum Herzog von
Sachsen macht, und des Herzogs Berthold von Zähringen kämpft
Lothar gegen die beiden mächtigen Hohenstaufen, Friedrich, Herzog
von Schwaben, und Konrad, die Neffen des letzten Kaisers Heinrich V.
(Ihr Vater Friedrich von Büren und Staufen, Schwiegersohn Kaiser
Heinrichs Iv., s. S. 226.)
1132. Auf dem ersten Römerzuge wird Lothar durch Papst Inno-
cenz Ii. gekrönt und nimmt Mathildens Allodialbesitz
in Italien als Lehen vom Papste
1136. Auf dem zweiten Römerzuge bekämpft Lothar den Nor-
mannen Roger Ii., welcher den Titel König beider
Sicilien angenommen hatte, und vertreibt ihn auf kurze
Zeit nach Sicilien. Auf dem Rückzuge stirbt Lothar
in Oberbaiern, in der Nähe von Hohenschwangau.
Unter Lothars Regierung Ausdehnung des deutschen Einflusses
nach Norden und Nordosten. Der dänische König Magnus erkennt
von neuem die Oberhoheit des Kaisers an, Böhmen leistet die Lehns-
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Extrahierte Personennamen: Clemens_V. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Hermann_von_Salza Hermann_von_Balk Heinrich_des Heinrich Welf) Berthold_von_Zähringen Lothar Friedrich Friedrich Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich_von_Büren Friedrich Schwiegersohn_Kaiser
Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Mathildens_Allodialbesitz Lothar Lothar Magnus Magnus
Deutschland und Italien unter den Hohenstaufen.
241
1158— 11g2. Zweiter Zug nach Italien. Die lombard. Städte, selbst
die Mailänder, unterwerfen sich. Auf dem Reichstage
auf den roncalischen Feldern werden die Rechte des Kaisers den
Städten gegenüber festgestellt. Die Mailänder empören sich von
neuem. Streit des Kaisers mit dem Papste. Langwieriger Krieg
gegen Mailand, das sich nach zweijähriger Belagerung ergeben muss.
Auf Befehl des Kaisers wird
1162. Mailand zerstört durch die Einwohner der Nachbarstädte.
1159— 1177. Schisma der Kirche. Alexander Iii., gewählt von der
Majorität der Cardinäle, Victor Iy. von der (kaiserlichen)
Minorität und von dem durch Friedrich nach Pavia berufenen Coneil
anerkannt. Bund Alexanders Iii. mit den lombardischen Städten.
1163. Brüter Zug, ohne Heer. Nach Victors Iv. Tode wird
von der kaiserlichen Partei ein neuer Gegenpapst
(Paschalis Iii.) gewählt. Mailand wird wieder aufgebaut.
1166—1168. Vierter Zug. Paschalis 111. wird von Friedrich nach
Rom geführt. Die Lombarden besetzen die Alpenpässe,
der Kaiser, dessen Heer durch eine Seuche fast aufgerieben war, ent-
kommt nur mit Mühe nach Deutschland.
Dort wüthete seit 1166 eine große Fehde zwischen Heinrich
dem Löwen und seinen Feinden (den Erzbischöfen von Magdeburg
und Bremen. Albrecht dem Bären, Otto von Meifsen u. s. w.). Der
Kaiser schlichtet den Streit auf dem Reichstage zu Bamberg (1168).
Heinrich der Löwe unternimmt eine Wallfahrt nach Jerusalem.
1167. Lombardischer Bund zwischen den Städten der Lombardei
und denen der Veronesischen Mark. Sie erbauen Ales-
sandria, nach ihrem Bundesgenossen Papst Alexander Iii.
so genannt.
1174—1177. Fünfter Zug Friedrichs nach Italien. Der Kaiser rückt
über den Mont Cenis in die Lombardei ein. Er be-
lagert vergeblich das feste Alessandria. Heinrich der Löwe verlässt
ihn und kehrt nach Deutschland zurück. Der Kaiser greift die
Lombarden an, wird aber trotz holdenmiithiger Tapferkeit in der
1176. Schlacht bei Legnano gänzlich geschlagen. Unterhandlungen
und Waffenstillstand mit Alexander Iii. und den lom-
bardischon Städten.
1177. Aussöhnung zwischen Kaiser und Papst in Venedig.
ü. Plaitz, Auszug. 6. Aufl. 1c
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Iii Alexander Victor_Iy Friedrich Friedrich Alexanders Paschalis Paschalis Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Albrecht Otto_von_Meifsen Otto Heinrich Alexander_Iii Alexander Friedrichs Heinrich Alexander_Iii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Italien Mailand Mailand Pavia Alexanders Mailand Rom Deutschland Magdeburg Bremen Bamberg Jerusalem Italien Alessandria Deutschland Venedig
Deutschland und Italien unter den Hohenstaufen«
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1191. Erster Zug nach Italien. Heinrich empfängt die Kaiser-
krone in Rom, nachdem er den Römern das seinem
Vater treue Tusculum preisgegeben (in der Nähe der zerstörten Stadt
entsteht Frascati). Heinrich zieht nach Neapel, um das Erbe seiner
Gemahlin Constanze dem Tankred von Lecce zu entreifsen, den die
einheimische Partei in Palermo zur» König gekrönt hatto. Vergeb-
liche dreimonatliche Belagerung von Neapel. Krankheiten in seinem
Heere zwingen den Kaiser zur Rückkehr nach Deutschland. Dort
1192—1194. Neuer Krieg mit Heinrich dem Löwen, der den ersten
Vertrag nicht gehalten hatte. Den Krieg beendet oin
Vergleich, welcher erleichtert wird durch die Frcigebung von Hein-
richs des Löwen Schwager, liiehard Löwenhers von England (s.
S. 234), und eine Hoirath zwischen einer Verwandten des Kaisers,
Agnes, Tochter seines Oheims Konrad, des Pfalzgrafen hei Rhein,
und Heinrichs des Löwen Sohn Heinrich.
Zweiter Zug des Kaisers nach Italien, wo König Tankred
gestorben war. Kampf gegen dessen Wittwe und seinen
Sohn Wilhelm. Der Kaiser unterwirft sich das König-
reich beider Sicilicn und bestraft eine gogen ihn ange-
zettelte Verschwörung mit Strenge.
Heinrich, der dem Papst die Mathildische Erbschaft vor-
enthält, wird mit dem Bann bedroht.
Reichstag zu Würzburg. Der Plan Heinrichs, Deutschland
(vereinigt mit dem Königreich beider Sicilien) zum Frb-
reich zu machen (wogegen auch allo Lohen erblich
werden sollen), scheitert an dom Widerstande der Fürsten
und des Adels.
Dritter Zug Heinrichs nach Italien. Er unterdrückt eine
zweite Verschwörung mit grausamer Härte. Inmitten
grofsartiger Pläne (Eroberung des byzantinischen Reiches)
stirbt er (erst 32 Jahre alt) plötzlich in Messina.
In Deutschland Doppelwahl:
1198-—1208. Philipp von Schwaben (jüngster Sohn Friedrichs
Barbarossa).
1198—1215. Otto Iv. von Braunschweig (Sohn Heinrichs dos
Löwen).
1194.
1194.
1196.
1197.
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Tankred Heinrich_dem_Löwen Heinrich Agnes Konrad Konrad Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Tankred Wilhelm Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Friedrichs
Barbarossa Friedrichs Barbarossa Otto Heinrichs Heinrichs
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