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1. Geschichte des Mittelalters - S. 77

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 77 Sicilieu als Erbgut seiner Gemahlin, das ihm von einem Präten- denten bestritten wurde, zu erobern, er wüthete aber gegen Feinde und Verdächtige ohne Unterschied des Standes wie ein Türke oder Mon- gole. Er schleppte einen großen Schatz aus Unteritalien nach der Burg Trifels (in Rheinbayern), welchen die Engländer namhaft vergrößern mußten. König Richard wollte nämlich (1192) auf seiner Heimkehr aus Palästina unerkannt von Aquileja durch Deutschland an die Nord- see reisen, verrieth stch aber selbst durch unbesonnenes und hochmüthi- ges Benehmen und wurde von Herzog Leopold V. von Oesterreich, ?ismen^rj den er vor Ptolemais gröblich beleidigt hatte, gefangen genommen. Der gefangen Kaiser erzwang dessen Herausgabe, weil kein Herzog einen König ge- (Blondel). fangen halten dürfe, ließ ihn aber nicht eher frei, bis England die fast unerschwingliche Summe von 150,000 Mark Silbers bezahlt hatte, von der sich Herzog Leopold und die vornehmsten deutschen Fürsten einige tausend zutheilen ließen. Der byzantinische Kaiser bezahlte Heinrichen den Frieden mit 1600 Pfund Goldes und dieser bereitete alles vor, um Deutschland zu einem Erbreiche zu machen und Italien vollständig zu unterwerfen. Seinen Sohn Friedrich (geb. 26. Dezember 1194) ließ er 1196 zum deutschen König wählen, wüthete hierauf in Sicilien gegen Aufständische, starb aber schon den 26. Sep- tember 1197, erst 32 Jahre alt (er liegt in Palermo begraben). § 228. Heinrich hatte nach dem Tode des Herzogs Ottokar von Steyermark dessen Verwandten Herzog Leopold Vi. von Oesterreich mit dem erledigten Herzogthume belehnt (1192); dasselbe hat seinen Na- men von Steyer an der Enns, einer Gründung der Grafen des Traun- gaus (890), welche ihre Besitzungen bis an die Raab erweitert und 1180 den Herzogstitel erhalten hatten. Philipp (1198—1208) und Vtto Iv. (1198—1215). § 229. Auf die Nachricht von Heinrichs Tode wählte die Partei der Hohenstaufen dessen Bruder Philipp zum Könige, der erst zusagte, März 1198. als er seinem Neffen Friedrich die Krone nicht erhalten konnte, die Gegner aber wählten Heinrichs des Löwen Sohn Otto. Otto hatte Mai 1198. den Papst für sich, Philipp die Schätze Heinrichs Vi. und gewann deß- wegen allmälig die Oberhand, wurde aber 21. Juli 1208 auf der Pfalz zu Bamberg aus Privathaß von einem Otto von Wittels- bach ermordet. Dadurch hob sich Otto, verlobte sich mit Philipps Tochter Beatrix, zog nach Rom, ließ sich krönen und verfuhr dem Papste gegenüber wie Friedrich I. und Heinrich Vi. Otto griff N e a- pel an, dessen unmündigen König Friedrich Papst Innocenz Iii. gegen die ungehorsamen Vasallen geschützt hatte und jetzt auch gegen Otto vertrat, denn der Papst wollte sich von einem Welfenkaiser so wenig umklammern und erdrücken lassen, als von einem Hohenstaufen, daher bannte er nach mancher vergeblichen Warnung Otto Iv., der bald 1210. nach Deutschland zurückkehrte. Der sogenannte vierte oder lateinische Kreuzzug (1202-1204). § 230. Während Deutschland durch den Krieg der Gegenkönige Philipp und Otto verwüstet wurde, bewirkte der Kreuzprediger Fulko von Neuilly in Frankreich einen neuen Kreuzzug. Die französischen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 79 Reich, Alexius, ein Enkel des Usurpators Audronikus I., ein anderes in Trapezunt, Michael Komnenus ein drittes in Epirus; noch gefährlicher aber war den Lateinern das 1186 zu beiden Seiten des Hämus entstandene walachisch-bulgarische Reich. Kaiser Bal- duin wurde 1205 von den Bulgaren gefangen und grausam ermordet, sein Bruder Heinrich I. trieb sie zwar zurück, aber der zu seinem Nach- folger gewählte Peter von Kourtenay, Gras von Namur, wurde von dem Despoten von Epirus gefangen genommen und nicht mehr ^ im frei gelassen; dessen Bruder Robert hielt sich nur mit Mühe, und bis' 1228. Kaiser Balduin Ii. entfloh 25. Juli 1261 nach Italien, als bin Reg. 1237 Feldherr des Michael Paläologus Konstantinopel überrumpelte. Konstantino. pel wieder Kaiser Friedrich Ii. (1215—1250). griechisch. 8 234. Als Otto Iv. von dem Papste gebannt wurde, lebte die hohenstaufische Partei wieder auf, und lud den einzigen noch lebenden Hohenstaufen, Friedrich von Neapel und Sicilien, nach Deutsch- land ein, wohin derselbe mit Zustimmung des Papstes unter manchen 1212. Gefahren gelangte. Otto Iv. mußte vor ihm aus Süddeutschland, aus der Heimat der Hohenstaufen, in seine Erbländer zurückweichen, und als er zu Gunsten seines Vetters, des Königs Johann von England, gegen den König Philipp Ii. August von Frankreich Schlacht zu Felde zog und 27. Juli 1214 bei Bouvines im Hennegau eine beibouvines vollständige Niederlage erlitt, verlor er in Deutschland alles Ansehen, 1214- daher ihn Friedrich nicht in seine Erblande verfolgte. Otto Iv. starb 1218, nachdem er nicht hatte verhindern können, daß Friedrich Ii. zu Aachen als König gekrönt wurde. 8 235. In Aachen wiederholte Kaiser Friedrich Ii. feierlich sein dem Papste gegebenes Versprechen, seinem Sohne Heinrich das Königreich Sicilien zu übergeben und gelobte ebenso feierlich einen Kreuzzug. Damit war es ihm keineswegs Ernst, wie er bald be- wies; denn er setzte es durch, daß sein Sohn Heinrich noch als Kind zum deutschen König erwählt wurde, während er selbst sein italienisches Königreich behielt. Er betrachtete nämlich Italien als Hauptland, Deutschland dagegen als Nebenland, und sein ganzes Bestreben war dahin gerichtet, sich Italien vollständig zu unterwerfen. Die deutsche Krone mußte er sich erhalten, weil ein König aus einem anderen Klause seine Plane in Italien durchkreuzt hätte und er die kriegerische Kraft Deutschlands wohl kannte und für sich benutzen wollte. Aus diesen Gründen verschob er den gelobten Kreuzzug wiederholt, erneuerte aber eben so oft sein Versprechen und zwar immer feierlicher, so 1220 bei seiner Kaiserkrönung, 1225, wo er sich selbst dem Banne verfallen er- klärte, wenn er binnen zwei Jahren sein Gelübde nicht erfüllen würde. 8 236. Unterdessen arbeitete er in Italien unausgesetzt an der Durchführung seiner Entwürfe; er zog die königlichen Güter an sich, statt sie als Lehen auszutheilen, schenkte keine Hufe Landes an Klöster oder Stifte, setzte widerspänstige oder verdächtige Adelige gefangen, erbaute in den großen Städten Burgen, um dieselben im Zaume zu halten, und richtete nach byzantinischem und saracenischem Vorbilde die Staatsverwaltung ein, daher bezog er auch ein Einkommen wie kein anderer Monarch in Europa. Er hielt ein Soldheer, das größtentheils

3. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1861 - Freiburg : Herder
80 Geschichte des Mittelalters. aus Saracenen bestand, die noch den Mehrtheil der Bevölkerung Si- ciliens ausmachten und auch in Kalabrien angesiedelt waren. Seine Hofhaltung war mehr eine saracenische als eine christliche, nicht nur nach der Bauart und Einrichtung der königlichen Palaste, sondern Frie- drich hatte an seinem Hofe auch viele saracenische hohe und niedere Bedienstete, ging überhaupt gerne mit Mohammedanern um, ließ sich mit ihnen in Gespräche über Religion ein und unterhielt mit den Sultanen von Damaskus und Aegypten durch Gesandtschaften einen freund- lichen Verkehr, während aus dem Abendlande tausend und abermals tausend Krieger nach Palästina strömten, von denen die wenigsten ihre Heimat wieder sahen. Es ist daher wohl begreiflich, daß Friedrich Ii. Qikerpötl-i- allmälig in den Ruf kam, er sei kein gläubiger Christ, und dieser Ruf ^8toridu8.°' um so tiefer wurzelte, je länger er mit seinem gelobten Kreuzzuge zögerte und je heftiger er mit dem Papste haderte. § 237. Friedrich blieb in Italien, als König Andreas von Un- 1217. garn und Leopold Vii. von Oesterreich sich nach Palästina ein- Damiettccr-schifften, als das Kreuzheer nach unsäglichen Anstrengungen Da- vcmbcri219^"tte in Aegypten eroberte, aber durch schlechte Führung wieder ver- ' lor, und der ganze Kreuzzug zum Schaden der Christenheit endete. Endlich heirathete der verwittwete Kaiser Jola nt ha (die Tochter der Maria Jolantha, der Erbtochter des Königs Amalrich Ii. von Jerusa- lem, und des Johann von Brienne) und erhielt dadurch Anspruch auf Jerusalem als Erbgut seiner Gemahlin. Er schiffte sich am 8. September 1227 wirklich ein, kehrte aber nach drei Tagen zurück, indem er sich mit plötzlichem Erkranken entschuldigte und nachzukommen versprach, da wenigstens 40,000 Kreuzfahrer abgegangen waren. Nun zögerte Papst Gregor Ix. nicht mehr und sprach über Friedrich Ii., weil er sein Ge- lübde wiederholt gebrochen, den Bann aus; Friedrich erwiederte aber in einer Sprache, welche von einer tiefeingewurzelten und furchtbaren Erbitterung gegen den päpstlichen Stuhl Zeugniß gab; zugleich benutzte er die mächtige Familie der Frangipani in Rom zur Erregung eines Aufstandes, vor welchem der Papst aus der Stadt wich (Ostern 1223). Im August schiffte der Kaiser sich nach Palästina ein und wußte die Eifersucht der ejubidischen Sultane so gut zu benutzen, daß Kamel, der Herr von Aegypten und Syrien, mit ihm Frieden auf zehn Jahre schloß und Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit ihren Gebieten sowie die Seeküste von Joppe bis Sidon abtrat. Friedrich setzte sich die königliche Krone in der Kirche des hl. Grabes selbst auf das Haupt, stand aber mit seinem kleinen Heere und den Rittern des deutschen Ordens vereinsamt da, denn die einheimischen Christen (Pullanen) und die andern Ritterorden und Kreuzfahrer waren ihm feindselig. Er kehrte bald nach Italien zurück und schloß 1230 auch mit dem Papste Frieden, indem er ihm das Beste versprach. Friedrich in Deutschland (1235). 8 238. Friedrichs Sohn Heinrich, den er den Deutschen als König zurückgelassen hatte, war vollständig entartet und ohne allen Sinn für Staatsgeschäfte. Friedrich warnte ihn, kam aber erst 1235 nach Deutschland, als Heinrich mit einigen Fürsten und den lombardi- schen Städten eine Verbindung schloß, um sich gegen seinen Vater zu

4. Geschichte des Mittelalters - S. 83

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 83 Ketzerei überwiesen und habe alle seine Kronen verwirkt; weil sein Stamm schon im dritten Gliede die Kirche verfolge und Friedrich seine Söhne in der gleichen Gesinnung erziehe, so seien auch sie und ihre Nachkommenschaft von der Herrschaft ausgeschlossen (14. Zuli 1245). 8 246. Von jetzt an führte der Kaiser den Krieg ingrimmiger als je und ließ Kirchen und Klöster verwüsten, während Ezzelino von Romano, sein Schwiegersohn, in Oberitalien wie Sulla wüthete. Vor Parma wurde 1248 das Heer Friedrichs in seiner Abwesenheit geschlagen, bei Bologna sein Sohn, der schöne Enzio (Heinz, Hein- rich), 1249 gefangen (derselbe wurde nicht frei gegeben und starb nach 23jähriger Gefangenschaft), der Kaiser selbst, der seinen Gegnern immer furchtbar blieb, starb 13. Dezember 1250 zu Fiorentino bei Luceria. Die Kaisersöhne Konrad und Manfred. § 247. Die deutschen Fürsten gaben 1246 dem Sohne Friedrichs, Konrad Iv., einen Gegenkönig in dem thüringischen Landgrafen Heinrich Raspe, und als dieser schon 1247 starb, in dem Grafen Wilhelm von Holland, der aber 1256 von den friesischen Bauern erschlagen wurde. Der von Verrätherei umlagerte Konrad Iv. war nach seines Vaters Tod 1251 nach Italien gezogen, um sein italienisches Königreich zu unterwerfen, er starb jedoch schon 1254, worauf Friedrichs Sohn Manfred, in jeder Hinsicht das getreue Ebenbild seines Va- ters, das ganze Königreich behauptete und dem Papste neue Gefahr bereitete. Darauf belehnte Klemens Iv. den Bruder des französi- schen Königs, den tückischen Karl von Anjou, mit der Krone Neapels, gegen welchen der verrathene Manfred bei Benevent am 26. Februar 1266 Schlacht und Leben verlor, worauf Karl als kluger und kräftiger Tyrann regierte. § 248. Ezzelino da Romano war 1259 unterlegen. Er be-Ezzelino da herrschte Padua, Vicenza, Verona, Feltre, Bassano und Belluno, hatte Romano, den Ruhm eines großen Feldherrn und war dadurch und noch mehr durch seine unmenschliche Rachsucht der Schrecken der Guelphen in Oberitalien; er soll 40,000 Menschen durch Heukershand oder durch Gefängnißqual umgebracht haben! Zuletzt siel er verwundet in die Hände seiner Feinde, wies die Tröstungen der Religion mit Hohn zurück und verblutete. Die Guelphen, deren Haupt der Markgraf 1259. Azzo von Este war, ließen vor den Augen Alberichs, des gefange- nen Bruders Ezzelinos, dessen sechs Söhne in Stücke zerreißen, dessen Weib und Töchter an Pfähle binden und lebendig verbrennen, darauf ihn selbst mit glühenden Zangen zwicken und zuletzt an ein Roß gebun- den zu Tode schleifen. Konrad in (1268). § 249. Die Ghibellinen luden nach Manfreds Untergang Kon- rads Iv. jungen Sohn Konrad (Conradino, der junge Konrad, von den Italienern genannt) nach Italien, und er folgte ihnen trotz der Abmahnungen seiner Mutter, verkaufte oder verpfändete den Rest seiner Güter, warb ein kleines Heer und zog über die Alpen. Unter glücklichen Gefechten drang er durch Ober- und Mittelitalien vor, 6 *

5. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1861 - Freiburg : Herder
84 Geschichte des Mittelalters. Die Mame- luken. Deraltevom Berge u. die Haschischim. verlor aber am 23. August 1268 bei Tagliakozzo, unweit Aquila Ln Neapel, den schon gewonnenen Sieg durch die Unvorsichtigkeit seiner Leute, die sich zu frühe der Plünderung des feindlichen Lagers über- ließen. Zn Astura wurde er von dem Verràther Frangipani ge- fangen und an Karl ausgeliefert, der ihn durch ein unordentliches Gericht zum Tode verurtheilen und am 29. Oktober 1268 enthaupten ließ. Die sicilische Vesper (30. März 1282). § 250. Die französische Herrschaft war und blieb in Unteritalien verhaßt, vorerst vermochte jedoch nur die Znsel Sicilien sie abzu- schütteln; in Palermo brach am 30. März 1282 ein Aufstand aus (sicilische Vesper), der sich über die ganze Insel verbreitete und alle Franzosen vertilgte. Der Leiter des Aufstandes, Johann von Pro- cida, rief den König Peter von Aragonien herbei, dessen Ge- mahlin eine Tochter Manfreds war. Er wurde in Palermo gekrönt und behauptete sein neues Königreich gegen alle Angriffe der Franzosen. Erster Kreuzzug Ludwigs Ix. (1248—1250). § 251. Der fromme König von Frankreich Ludwig Ix. hatte während einer Krankheit einen Kreuzzug gelobt und auf seinen Ruf sammelte sich die Blüte der französischen Ritterschaft, mit welcher sich Ludwig Ix. zu Aiguesmortes (in der Provence) einschiffte und in Aegypten landete, weil von dessen Besitze die Behauptung Palä- stinas abhing, wie die Erfahrung bewiesen hatte. Er eroberte auch 1249 das wichtige Damiette sehr leicht, allein das unbesonnene Vorrücken seines Bruders, des Grafen von Artois, kostete einen Theil dcs Heeres, und als Ludwig Ix. sich dennoch im Nilthale halten wollte, kam der Rest des Heeres durch Hunger, Schwert und Ueberschwem- mung in solche Bedrängniß, daß der König dasselbe nur durch Ergebung an die Mameluken retten konnte. Diese Kriegerschaar bestand aus ge- kauften Sklaven (daher der Name, vom arabischen Memalik, d. h. Sklave), größtentheils Kaukasiern, welche als Leibwache des Sultans organisiert waren und auch bald genug die Rolle der Prätorianer und Türken nachahmtcn und von 1254—1516 dem Lande Dynastien aus ihrer Mitte gaben. Sie ermordeten fast unter den Augen des französi- schen Königs ihren Sultan Tur an sch ah und bedrohten jenen selbst mit dem Tode, doch zwang die muthige Standhaftigkeit des Gefangenen ihnen Achtung ab und sie ließen ihn gegen ein großes Lösegeld mit den noch übrigen Gefangenen frei. § 252. Ludwig Ix. blieb bis April 1254 in Palästina, verstärkte die Festungswerke der den Christen noch gebliebenen Städte, versuchte aber vergeblich durch die Benutzung der unter den mohammedanischen Herrschern ausgebrochenen Feindseligkeiten, wie Kaiser Friedrich Ii., Jerusalem wieder zu gewinnen. Damals trat er selbst in ein Ver- ständniß mit dem „Alten vom Berge", dem Haupte der Assassiuen. Diese waren eine mohammedanische schwärmerische Sekte (sogenannte Ismaelite»), von dem Genüsse der Haschisch«, eines aus Hanfblüte be- reiteten, wie Opium wirkenden Berauschungsmittels Haschischim (daraus das abendländische Assassine«) genannt, gestiftet in Persien durch Hassan Ben Sabah, der sich 1090 mit seinen Anhängern

6. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 87 rief. Doch verfolgten die Morabethen ihren Sieg nicht mit Nachdruck, weil sie ihre Waffen gegen die Emire wandten und dieselben ihrem Oberhaupte Iussuf Ben Laschfin zinsbar machten. Noch einmal erfochten sie 1108 bei Ukleö (westlich von Toledo) einen großen Sieg, ohne jedoch auch nur ein dauerndes Gleichgewicht den Christen gegen- über behaupten zu können. § 260. Unter den Kreuzfahrern, welche den spanischen Christen zu Hilfe kamen, befand sich Graf Heinrich von Burgund, ein kape- tingischer Prinz, dem Alfons Vi. seine Tochter Therese vermählte und die Landschaft zwischen Minho und Mondego zu Lehen gab (1095); derselbe mußte aber seine Grafschaft Portugal (benannt von Porto Portugal, oder Oporto, Portus Gale, Portus gallaicus) größtentheils noch erobern, was ihm mit Hilfe französischer Ritter gelang. Sein Sohn Alfons I. Alfons l > gewann (25. Juli 1139) gegen die Moslemin die Schlacht bei + 1135 er' Ourique (südlich unweit Beja) und nahm den Königstitel an, eroberte 1147 mit Hilfe niederdeutscher Kreuzfahrer, die mit 50 Schiffen in den Tajo einfuhren, die Stadt Lissabon und gab dem Lande eine ^abon «ro- treffliche Verfassung (Reichstag von Lamego). § 261. Das Reich der Morabethen litt durch Unruhen und wäre den Christen in Bälde unterlegen, da stürzte sich abermals ein Schwarm fanatischer Afrikaner auf Spanien. Dies waren die Almohaden Die Almo- (d. h. die Vereinigten), deren Verbrüderung um 1116 Mohammed ^ en' Abdallah stiftete, welcher sich für einen Propheten ausgab. Diese warfen das Reich der Morabethen in Afrika und Spanien um und nur die Kriege in der herrschenden Familie verschafften den Christen eine kurze Frist; bei Allarkos (in Neukastilien am Xukar) erlitten die Chri- Schlacht sten 1195 eine große Niederlage, rächten sie aber 1212 bei Naves de bei Naves Tolosa (an der Sierra Morena, nördlich von Jaen) so vollständig, de Tolosa daß ihr Uebergewicht seitdem entschieden war. Ferdinand Iii. von 1212’ Kastilien eroberte 1234 Kordova, die Aragonier 1229 Mallorka, 1238 Valencia, die Kastilier 1248 Sevilla, so daß von den mohammedanischen Reichen nur noch Granada übrig blieb. Frankreich von Hugo Kapet bis Ludwig Ix. dem Heiligen (996—1270). 8 262. Die ersten Kapetinger besaßen ein sehr beschränktes un- mittelbares Gebiet; den Grundstock desselben bildete das Herzog- thum Francien (Ile de France) an der Seine und Oise, ferner die Pikardie, Artois, Orleanais, Berry, Nivernais, Bour- von nais und ein Theil der Auvergne, demnach ein Landstreifen von der Somme bis an die obere Loire mit den Städten Abbeville, Amiens, Beauvais, Laon, Paris, Melun, Noyon, Bour- ges, Klermout, Auxerre. Die bedeutendsten, dem Könige nur dem Namen nach unterworfenen Lehenherrschaften waren: das Herzogthum Normandie mit der Lehensherrlichkeit über die Bre- - tagne; das Herzogthum Aquitanien oder Guyenne mit den Graf- schaften Poitou und Saintonge; das Herzogthum Burgund; die Grafschaften: Champagne (auch Vermandois oder Troyes genannt), Flandern, Anjou, Maine, Dauphine, Provence, Tou-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1861 - Freiburg : Herder
96 Geschichte des Mittelalters. ihres meistens durch Wucher erworbenen Reichthums, sodann wegen ihrer eigentümlichen Lebensweise und endlich standen sie im Verdachte mit dem Blute ermordeter Christenkinder Zauberei zu treiben. So wurde ihnen die Aufregung des ersten Kreuzzuges verderblich; blie- den sie bei verheerenden Seuchen verschont, wozu ihre Mäßigkeit und Vorsicht zweifelsohne viel beitrug, so wurden sie beschuldigt die Brun- nen vergiftet zu haben und massenhaft ermordet. § 286. Noch schlimmer aber erging es denen, welche von dem Glauben der Kirche absielen, den Häretikern oder Ketzern (von dem griechischen Katharoi, d. h. Reine, weil sie die Kirche von Jrrthü- mern zu reinigen behaupteten). Diese wurden, sobald sie von der Geistlichkeit ihres Irrglaubens schuldig erfunden wurden und sich nicht bekehrten, von dem weltlichen Arme ergriffen und dem Tode, ge- wöhnlich dem Feuertode überliefert. Diese Justiz war aus dem Heidenthume (man erinnere sich an die Verfolgung der Philosophen, an die Christenverfolgungen von Nero bis Diokletian) in das christliche Cäsarenreich übergegangen und hatte sich auch frühe in das Abendland übersiedelt. Jedoch ist cs eine falsche Behauptung, daß die mittelalter- lichen Häretiker harmlose Leute gewesen seien, die gerne in der Stille ihrer Ueberzeugung gelebt hätten, aber dem spürenden Glaubenshasse zum Opfer sielen; die Geschichte beweist im Gegentheil, daß fast alle Häresien mit dem größten Eifer Anhänger warben, und die Kirche mit glühendem Hasse verfolgten, dem es nur an der Macht zu einem Religionskriege fehlte. Die Kirche durfte dem Abfalle nicht ruhig zusehen, und die damaligen Staaten waren so innig mit der Kirche verbunden, daß ein Abfall von der Kirche zugleich als eine Empörung gegen die Staatsordnung betrachtet wurde. Die Albi- § 287. Die bedeutendste Häresie war die der Albigenser (von genfer. £er Stadt Albi so genannt) in dem südlichen und südwestlichen Frank- reich. Sie lehrten nicht nur, daß der Besitz weltlicher Macht in den Händen der Geistlichen unchrifilich sei, sondern hatten in ihren Glauben auch manichäische Elemente ausgenommen; ihr Beschützer war ihr Lan- desherr, der mächtige Graf Raymund von Toulouse. Die Be- kehrungsversuche waren bei ihnen vergeblich, 1208 erschlugen sie sogar einen päpstlichen Legaten; darauf ordnete Papst Innocenz Iii. in Uebereinstimmung mit Ludwig Viii. von Frankreich einen Kreuzzug gegen sie an, in welchem Simon von Montfort der Anführer war, der Städte und Schlösser erstürmte und ein fürchterliches Blutbad anrichtete. Ihm war es wie dem König von Frankreich wenigstens ebenso viel um die Eroberung der Grafschaft als um den wahren Glauben zu thun, daher kam König Peter von Aragonien, dem die Grafschaft einmal als Erbtheil zufallen konnte, seinen Verwandten zu Hilfe, fand aber in der Schlacht den Tod. Selbst als der Papst den reuigen Grafen schützte, konnte er ihm nur einen Theil seines Be- 1227. sitzeö retten, der andere siel an Montforts Sohn Amalrich, der ihn später dem französischen König abtrat. Damals führte der Papst die Dieinqui-Inquisition (Nachforschung) ein, d. h. er verordnete, daß jeder Bi- sition. in den Pfarreien seiner Diöcese zuverlässige Männer auswähle und eidlich verpflichte den Ketzereien nachzuspüren und dem Bischöfe zu berichten; später wurden die Dominikaner mit dieser Inquisition hetraut.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1861 - Freiburg : Herder
62 Geschichte des Mittelalters. 972-997. allmälig gestatteten sie auch dem Christcnthum Eingang. Geisa wurde durch seine Gemahlin Sarolta für dasselbe günstig gestimmt 997-1038. und sein Sohn Stephan der Heilige führte es als Staatsre- ligion ein. Eine Empörung dämpfte er mit Waffengewalt, gründete Bisthümer, Kirchen und Klöster, theilte Ungarn in Ko mit ate und führte eine Gerichtsordnung ein. Von Kaiser und Papst erhielt er im Jahr 1000 die königliche Krone, eroberte 1002 Siebenbürgen und schlug 1003 die Bulgaren und Petschenegen zurück. Mit Otto Iii. und Heinrich Ii., dessen fromme Schwester Gisela seine Gemahlin war, stand er in dem besten Einvernehmen, mit Konrad Ii. aber gerieth er in einen kurzen nichts entscheidenden Krieg. 8 190. Stephans Neffe und Nachfolger, Peter, wurde vertrie- den und fand bei dem Markgrafen Albrecht von Oesterreich Ausnahme, was zu einem Einfalle der Ungarn und zu einem Kriege mit Heinrich Iii. führte. Dieser erzwang 1043 die Abtretung des Landstrichs bis zur Leitha, erfocht in dem schon im nächsten Jahre wieder ausgebrochenen Kriege einen großen Sieg an der Raab und setzte Petern zu Stuhl- weißenburg zum König ein, wofür ihm dieser als Oberherrn hul- digte. Doch Peter wurde abermals gestürzt und Andreas I., der Enkel eines Bruders von Stephan, zum König erhoben. Zwei neue V Feldzüge überzeugten jedoch den Kaiser von der Unmöglichkeit eine Oberherrschaft über Ungarn zu behaupten, daher nahm er den durch Cb ist i, Papst Leo Ix. vermittelten Frieden an. sierung von In Ungarn folgten noch viele einheimische Kriege, bis Ladislaus I. Äroatienund (Wladislaw) die Herrschaft errang; er eroberte auch Kroatien und Torfu™ Slavonien und führte in diesen Ländern das Christenthum ein. 1095' Heinrich Iii. in Italien (1046—1047). § 191. Italien war um diese Zeit mehr als je der Schauplatz wüthender Parteikämpfe und der päpstliche Stuhl der Siegespreis; daher war Heinrichs Römerfahrt (so hieß der Zug des deutschen Königs nach Italien und Rom zur Kaiserkrönung) auch den Italienern willkommen und er ernannte auf das Verlangen der Römer, der Geistlichkeit und des Volks einen Papst in der Person des Bischofs Suitger von Bam- berg, welcher als Klemens Ii. Heinrichen krönte, aber schon im fol- genden Jahre starb. Ein zweiter von dem Kaiser ernannter Papst starb wenige Tage nach seiner Ankunft in Rom, worauf Heinrich seinen Verwandten, den allgemein verehrten Bischof Bruno von Tüll, auf den päpstlichen Stuhl erhob, der als Leo Ix. sein Amt ruhmvoll verwaltete. Die Normannenherrschaft in Unteritalien. 8 192. Von den französischen Normannen gingen viele in fremde Dienste, weil die nachgebornen Söhne keinen Antheil an dem untheil- baren Allode bekamen und daher ihr Glück nur mit den Waffen suchen konnten. In Unter Italien behaupteten sich noch einige longobardi- sche und griechische Fürsten, z. B. von Benevent, Neapel, Sa- lerno, Amalfi, gegen die Angriffe der Saracenen und nahmen nor- mannische Krieger in ihren Sold, welche durch ihre gewaltige Körper- kraft und ihren unbändigen Muth die Saracenen mit Schrecken erfüllten. Als ihnen nach griechischer Gewohnheit nicht Wort gehalten wurde,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1861 - Freiburg : Herder
Das Mittelalter geht zu Ende. 113 stützten, geriethen darüber in Streit, in welchem die ersten vollständig obsiegten; denn der von ihnen erwählte Regent Georg Podiebrad Georg Po- behauptete sich bis zu des Ladislaus Tod (1457), wurde dann zum ^kbrad. Könige erwählt und regierte mit Klugheit und Kraft bis zu seinem Tode (1471). Ungarn, das von den Türken bedroht wurde, übertrug während der Minderjährigkeit des Thronfolgers Ladislaus die Krone dem König Ladislaus Vi. von Polen, der 1444 bei Warna gegen Johannes die Türken siel, woraus der Held Johannes Hunyad als Statthal- Hunyad. ter Ungarn bis zu seinem Tode gegen die Türken vertheidigte. 1456. § 339. König Ladislaus von Böhmen und Ungarn starb 1457; von seinem Erbe siel das Herzogthum Oesterreich au Friedrich Iii. und dessen Bruder Albrecht, die Böhmen wählten den Regenten Podiebrad zum Könige, die Ungarn Hunyads Sohn Mathias Korvinus (1458 bis 1490). Dieser schlug die Türken mehrmals zurück, richtete aber seine Waffen nicht vorzugsweise gegen diese Barbaren, sondern entriß dem Nach- folger Podiebrads Mähren, Schlesien und die Lausitz, dem Kaiser Unterösterreich mit Wien, wo er 1490 an einem Schlagflusse starb. Auf diese Weise kam Friedrich Iii. wieder zu seinem Herzogthum und beerbte auch seinen Bruder Albrecht; 1456 hatte er die erledigte Grafschaft Cilly eingezogen und als Herzog Sigismund 1490 Friedrichs Sohne Maximilian Tyrol übertrug, sah der alte Kaiser das ganze habsburgische Erbe wieder vereinigt, aber seit 1480 auch die verwüstenden Streifzüge der Türken nach Kärnthen und Steyermark. Die osmanischen Türken. Eroberung Konstantinopels (29. Mai 1451). 8 340. Die türkischen Fürstentümer in Vorderasten warfen das mongolische Joch frühe ab, worauf sich unter ihnen die Dynastie der Osmanen rasch zur herrschenden erhob. Osman, der Sohn Er- to^ruls, kam 1296 an die Spitze der von ihm benannten Horde und gründete seine Herrschaft am trojanischen Olymp. Sein Sohn Orchan Reg. 1326 eroberte Brusa, Nikäa und Ni komedia und nahm den Titel Pa- bis 1359. dischah an (Herr des Thrones). Er errichtete ein stehendes Fußvolk, die Janitscharen (Jenitscheri, d. h. junge Leute), und die Reiterei der Späh i. Ein Spahi, der im Dienste des Sultans einen glücklichen Die Späht. Feldzug gemacht hatte, erhielt von diesem ein Lehen (Timar), das ihn zum Auszuge auf das Gebot des Sultans verpflichtete; das Lehen war aber nicht erblich, sondern die Spahisöhne mußten sich durch Kriegsdienst erst Lehen erwerben, daher waren alle voll Kriegslust. Orchans Sohn So lim an setzte 1356 über den Hellespont und eroberte Gallipoli; Murad I. bemächtigte sich Adrianopels (1361), wo er seine Re-Reg. 1359 stdenz aufschlug, sowie Thessalonikas (1386) und umspannte da- bis 1389. durch das byzantinische Reich, auch unterwarf er sich die kleinen türki- schen Reiche in Vorderasieu. § 341. Er vollendete die Organisation der Janitscha-Die Janit- ren, die er vorzugsweise aus kräftigen Christenknaben heranzog; sparen, dieselben wurden entweder in Kriegszügen erbeutet, oder aus den unter- worfenen Christenfamilien von Zeit zu Zeit (wie etwa der Zehnten) ausgehoben und auf Kosten des Sultans zum Christenhasse und Waffen- dienste nach spartanischer Weise erzogen. Dieses Fußvolk, welches an die Bumüller, Wkltg. Ii. o

10. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1861 - Freiburg : Herder
114 Geschichte des Mittelalters. Reg. 1336 Bis 1359. 1389. Reg. 1389 bis 1103. Schlacht bcinikopolis 1396. Tamerlan. 1122 bis 1151. 10 Novbr. 1111. Schlacht bei Koffowa 1118. Reg 1151 bis 1180. Fallvonkon- stantinopcl. strengste Zucht und wie die Spahi an unbedingten Gehorsam gewöhnt war, gab der osmanischen Kriegsmacht ein entschiedenes Uebergewicht über die abendländische Lehenmiliz, deren Anführer sich weder von Kaiser noch von König befehlen ließen, wenn es ihnen nicht gerade gefiel. Schon Murad I. vernichtete 1363 ein Heer Ungarn, Serben und Walachen an der Ma rizza und zerstörte das emporstrebende serbische Reich, welches unter Stephan Duschan von Jllyrien bis Makedonien und Thessalien reichte. Bei Kossowa auf dem Amselfelde schlug Murad 1389 das Heer der Serben und Bulgaren, wurde aber nach der Schlacht in seinem Zelte von einem Serben Milo sch erstochen. Sein Sohn Bajasid Dschilderin (d. h. Wetterstrahl) unterwarf die Donau- fürstenthümer und besiegte am 28. September 1396 bei Nikopolis ein 100.000 Mann starkes Kreuzheer, das aus Franzosen, Deutschen und Ungarn bestand; 20,000 Christen wurden in der Schlacht getödtet, 10.000 den folgenden Tag auf Befehl des Sultans geköpft, der über seinen Verlust, welcher 60,000 Mann betragen haben soll, wüthend war. § 342. Schon damals wäre Konstantinopel gefallen, wenn nicht der Mongole Tim ur, der Beherrscher Dschagatais (Turkestans), sich gegen Vorderasien gewendet hätte, nachdem er alles Land zwischen Indus, Orus und Euphrat erobert und theilweise ausgemordet hatte. Er besiegte 1402 bei Ancyra den Sultan Bajasid und nahm ihn gefangen (derselbe starb in der Gefangenschaft 1403), erstürmte Da- maskus und Smyrna, kehrte aber in das innere Asien zurück und starb 1404, worauf sein großes Reich zerfiel. Daher war es möglich, daß die Osmanen nach zwei Decennien so furchtbar als je dastanden; Murad Ii. bestürmte Konstantinopel, schlug und tödtete bei Warna den König Ladislaus von Polen und Ungarn, bei Kossowa 1448 den Ungarn Hunyad, und nur der albanesische Fürst Georg Kastriota (Skanderbeg) schlug alle seine Angriffe siegreich zurück. § 343. Murads Ii. Sohn und Nachfolger Mohammed Ii. er- mordete seine Brüder, unterwarf die aufgestandenen Vasallenfürsten in Asien und rückte 1453 mit 200,000 Mann vor Konstantinopel. Vergebens rief Konstantin Xi. das christliche Europa um Hilfe an. Nur Genua lieferte einige Schiffe und etwa 500 Mann; die Bewoh- ner der Hauptstadt waren unkriegerisch und viel zu habsüchtig, als daß sie dem Kaiser die Mittel gegeben hätten ein Soldheer zu werben, daher etwa 9000 Mann die Mauern Konstantinopels gegen einen zwan- zigmal stärkeren fanatischen und kriegskundigen Feind zu vertheidigen hatten. Am 6. April begann der Sultan die Belagerung und griff die Mauern mit beweglichen Thürmen und dem andern Sturmzeug des Alterthums an, während ungeheure Kanonen mehrzentrige Steine schleuderten. Er bemächtigte sich bald des Hafens und griff die Stadt auch von dieser Seite an; am 50. Tage der Belagerung stürzte ein Theil der Mauer ein und am 53., am 29. Mai 1453, nahm der Sultan die Stadt mit Sturm. Er hatte sich die Häuser Vorbehalten, daher wurden sie nicht verbrannt, das bewegliche Gut und die Einwohner überließ er den Soldaten, doch kaufte er viele Gefangene selbst los, weil er in seiner Hauptstadt Künstler und Handwerker brauchte; daher gestattete den Griechen unter einigen Beschränkungen die Ausübung ihres er Kultus und gab ihnen bürgerliche Rechte.
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