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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
2i£
Sechster Zeitraum.
der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron
in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den
Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach
Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des
sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach,
scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann,
zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach
Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne
den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. —
Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie-
drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines
Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden
war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt
Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da-
gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem
Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim,
uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er-
mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von
Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom
Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn
Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in
F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö
Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7
(1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte
ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu
veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die
Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2
war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt,
zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem
Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229)
gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der
Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten
Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je-
rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina
*) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem.
Biographie, Th. 3, S. r ff.
(v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Otto Heinrichs Heinrichs Otto_von
Wittelsbach Otto Otto Innocenz Innocenz Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_2_Jerusalem Friedrich Matth Schröckh Friedrich Friedrich Friedrich_2._Zrillich Friedrich
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Geschlecht (WdK): Jungen
Kreuzzäge.
211
pachten Thaten verbreitete die Chcvalerie^) über Spa-
nien, Frankreich und Tcutschland, und diese weckte und be-
förderte den Minncgesang, der in jenem Zeitalter zum
erstenmale ertönte, und bald von Frankreich aus über das
südliche Tcutschland, den Sitz des Hohcnstaufischen Kaiser-
hauses, sich verbreitete. Der Bürge-rsinn, der mit dem
Geiste der Freiheit und Cultur unzertrennlich
verbunden ist, führte zur Veredlung des häuslichen
und gesellschaftlichen Lebens; auf seine Mitwirkung konnten
edle Fürsten rechnen, wenn sie gegen die angemaßte Macht
des römischen Stuhles anstrcbten. — Zugleich entstanden
wahrend der Krcuzzüge drei Ritterorden: der I o h a n n i t e r-
orden (1118), der Tempelherrenorden (1118) und der
tcutsche Orden (1190). Der erste und dritte dieser
Orden r die ursprünglich für wohlthätige Zwecke gestiftet
waren, erhielten bald, wie der zweite sogleich vom Anfänge,
eine militärische Bestimmung. Der erste wanderte, nach
dem Verluste von Palästina, nach Cypern, Rhodus und
endlich nach Maltha (1530); der zweite ward durch die
eigennützige Politik des Königs Philipp von Frankreich
(1314) vertilgt; der dritte, der, nach dem Verluste von
Palästina, die heidnischen Preußen an der Ostsee mit Gewalt
der Waffen bekehrt, und dort bis zur Zeit der Kirchenver-
besserung einen festen Wohnsitz sich erkämpft hatte, ward
(1525) mir seinem Sitze nach Mergentheim verlegt, und im
Umfange der teutschen Staaten im Jahre 1809 ganz aufge-
hoben. ,
Heeren, Versuch einer Entwickelung der Folgen der Kreuz/
züge für Europa. Gött. 1808. 8. (sieht auch in, dritten
' « Theile s. kl. hisior. Schriften.)
Fr. Wilken, Geschichte der Kreuzzüge, nach morgenlandischen
und abendländischen Berichten» 4 Thle. Leipz. 1807 ff. 8.
. I. Chsin. Ludw. Haken, Gemählde der Kreuzzüge nach Pa/
lästina. 3 Thle. Frkf. an d. Oder, ,8o8*ff. 8.
(Fu n.k) Gemählde aus dem Zeitalter der Kreuzzüge. 3 Thle.
Leipz. 1821 ff. 8.
') 2. B. de la Curne de St. Palaye, das Ritterwesen des Mit-
telalters, nach seiner polit. und milit. Verfassung. Aus d. Franz,
mit Aus. v. Kl üb er. 5 Thle. Nürnb. 1786 ff. 8.
14 *
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Philipp_von_Frankreich Philipp Palästina Wilken Frkf Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Hohcnstaufischen Cypern Rhodus Maltha Mergentheim Europa
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Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
280
K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens.
2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers
Krieg rc.)
107.
Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis
zum spanischen Erb folge kriege.
Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein
Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein
Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu
vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung
ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent
(1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg
verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres
neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der
Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der
kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg-
reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg
Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an
der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu
einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der
Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an-
erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über-
lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn
Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu
diesem nachthciligen Vertrage bestimmen.
Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank-
reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König
Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode
seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa-
nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665
in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder-
ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum
Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß
einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig,
wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch
die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben
beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Schillers Ferdinands Leopold Leopold Leopold Leopold Johann Michael_Abaffi Gotthard Leopolds Ludwig Philipps Philipps Ludwig_bloß Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl
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Geschlecht (WdK): Jungen
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281
gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un-
terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo-
pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran-
denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar
fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung,
ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst
schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach-
drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen
Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe-
gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward
beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen;
nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die
Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen
gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen
Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch
die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit
dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit
dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge
zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen.
Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward
Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die
drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu
die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der
Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein-
verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von
Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem
Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest-
reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang,
mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn
gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit
dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem
Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky
von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und
Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12.
Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von
Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen
' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Friedrich_Wilhelm_von_Bran- Friedrich Wilhelm Leopold Leopold Leopold Leopold Johann_Sobiesky
von_Polen Johann Karl_von_Lothringen Karl Karl_von
Lothringen Karl Eugen
' Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Frankreichs Nimwe- Frankreich Frankreichs Frankreich Ungarn Wien Ungarn Frankreich Ungarn Wien Linz Sachsen Bayern Nimègue Paris
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Geschlecht (WdK): Jungen
Byzantinisches Reich. 251
Wladislav von Polen, der, nach Matthias Corvinus
Tode, zugleich den ungarischen Thron bestieg, und beide
Reiche auf seinen Sohn Ludwig vererbte.
Marq. Fr eher, antiqui rerum bohemicarum scripto-
res. Hanov. 1602. Fol.
Gelas.dobner, monumenta historicabohemiae nun-
quam antehac edita. 6 \ oll. Prag. 1764—8o. 8.
Franc. Pubitschka, chronologische Gesch. Böhmens unter
den Slaven. 3 Thle. Leipz. u. Prag, 1770 ff. 4.
Franz Mart. Pelzel, Gesch. der Böhmen, von den ältesten
bis auf die neuesten Zeiten. 2 Th. 3teaufl. Prag, 1782. 8.
P. Stransky, Staat von Böhmen, berichtigt und ergänzt
von Jgn. Cornova. 7 Thle. Prag, 1792ff. 8.
Zul. Franz Schneller, Gesch. von Böhmen. 3 Bdchn. (auch
Th. 18 der histor. Taschenbibl.) Dresd. 1827. 8.
99.
Byzantinisches Reich.
Unter den Regenten des immer tiefer sinkenden byzanti-
nischen Reiches ward, gleichzeitig mit der Regierung Karls
des Großen, die Regierung der Kaiserin Irene (781 ff.) nicht
sowohl durch die Wiederherstellung des Bilderdienstes,
als durch die Absicht des verwittweten bereits scchzigjahrigcn
Karls merkwürdig, die Irene (802) zu heiralhen, und
dadurch das oströmische Reich wieder mit dem abendländischen
zu verbinden. Allein die byzantinischen Großen bewirkten eine
Thronveränderung, durch welche Irene ins Kloster geschickt
ward (802), und Niccphorus den Thron bestieg, welcher
Karl den Großen (803) als Kaiser des Abendlandes aner-
kannte. — Nur selten war unter den Nachfolgern des Nice-
phorus ein Fürst, der sich durch gute Regcnteneigcnschaften
und durch Sinn für die Wissenschaften auszcichncte. Immer
litt das Reich bei dem Andrange roher asiatischer Völker-
schaften gegen dasselbe. Mehr würde dasselbe seit der Zeit
gewonnen haben, als der Feldherr Alexius Komnenus
(1081) mit großen Talenten den Thron von Konftantinopel
bestieg, wenn nicht die Kreuzzüge während seiner Regie-
rung begonnen hätten, die unter den Regenten aus seinem
Hause sortdaucrten. Durch das byzantinische Reich zogen
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Corvinus Ludwig Ludwig Pubitschka Franz_Mart Franz P._Stransky Cornova Franz_Schneller Franz Karls Irene Karls Irene_( Karl Karl Alexius_Komnenus
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Geschlecht (WdK): Jungen
Siebenter Zeitraum.
200
Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den
Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte
erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3
ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea-
pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da-
gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer
brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur
zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen
Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes,
das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von
den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem
alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt
rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung
männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch-
ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er-
löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen
seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei-
ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten.
Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun-
desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un-
glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu
Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst-
reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. —
Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740)
Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten
auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in
der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft
seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes
mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat
n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte.
Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein
Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der
Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende
Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen
teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals
Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die
Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr,
als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Spanien Karl Karl_6, Karl Maria_Theresia Maria Theresia Joseph Karl_6 Karl Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrichs
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Geschlecht (WdK): Jungen
Rußland unter Karharirra 2.
353
132.
Rußland unter Katharina 2.
Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha-
rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche
Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche
Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei-
fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem-
jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's,
welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat.
Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von
Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre
Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende
des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski,
brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch
ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit
in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf-
lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei-
lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken
ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin-
den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte
an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut-
sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem
die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem
Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und
diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt
ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege
bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er-
klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be-
schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779),
dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des
nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu-
tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr-
schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß-
land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien,
welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat.
Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu
Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be-
fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte
Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Katharina Peter
Extrahierte Ortsnamen: Katha-
rina Polen Englands Kathari Cherson Europa
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486
Achte; Zeitraum.
dränge zwischen den Anmuthungen Frankreichs und Rußlands,
schwankte die Pforte Anfangs, auf wessen Seite sie treten
sollte, bis sie (5. Fan. 1807) an Rußland den Krieg
erklärte (§. 176), der erst im Fahre 1812 durch den Frieden
vonbucharest beendigt ward, in welchem sie einen Thcil
der Moldau und Bessarabicn verlor, wozu am 2. Sept.
1817 noch einige Landerabtrctungen an Rußland kamen.
Ein Versuch des brittischen Admirals Duckworth, (18.
Febr. 1807) durch die Bedrohung Konstantinopels dem Kriege
der Pforte gegen Rußland eine andere Richtung zu geben,
scheiterte an dem Widerstande der Türken und an den Maas-
rcgeln des franzdsischen Generals Scbastiani zu Konstan-
tinopcl, welchen Napoleon dahin gesendet hatte. Selbst
die mehrere Fahre hindurch (seit 1806) gegen die Pforte em-
pörten Servier wurden von den Russen verlassen, und
durch Gewalt der Waffen (1813) wieder in ihre vorigen
Verhältnisse der Abhängigkeit zurückgedrückt.
Die Thronentsctzung des Sultans Selim 3 (29.
Mai 1807), welchem der Sohn seines Bruders, M u st a p h a 4/
folgte, war zunächst ein Werk der durch Sclims Neuerungen
beleidigten Fanitscharcn. Zwar mißlang der Plan des kühnen
Pascha von R u sch t sch u cf, des Mustapha Bairactar,
(Ful. 1808) den entthronten Selim 3 wieder einzusetzen,
weil diesen der Sultan Mustapha ermorden ließ; allein
Mustapha Bairactar schickte darauf den Sultan Mustapha
ins Gefängniß, und erhob dessen jüngern Bruder, M a h m u d 2,
auf den Thron der Osmanen. Fn seinem Namen regierte
er als Großvczier mit Umsicht und Kraft. Als er aber,
in Sclims Geiste, die Macht der Fanitscharcn beschränken
wollte, endigte er, nach einem hartnäckigen Kampfe gegen
dieselben (14. —16. Nov. 1808), sein Leben durch Erstickung
bei der während des Kampfes ausgcbrochenen Fcucrsbrunft
in einem Thurme, in welchen er sich mit einigen Getreuen
cingeschlossen hatte. Der Sultan Mahmud ließ seinen
ältern Bruder Mustapha durch den Cadi Pascha tobten,
weil Einige die Wiedereinsetzung desselben verlangt hatten.
So behauptete sich der letzte Sprößling des osmanischcn
Kaiserhauses Mahmud auf dem Throne, und mehrere der
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Duckworth Napoleon Mustapha_Bairactar Mustapha Mustapha_Bairactar Mustapha Sclims Mahmud Cadi_Pascha Mahmud
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Türkei und Griechenland.
487
europäischen Hauptmächte, besonders aber Großbritannien,
wegen seiner Handelshcrrschast im Mittelmcere und an den
Lüsten Asiens, waren für die Erhaltung der Selbstständigkeit
und Integrität der Staaten der Pforte thatig.
178.
Fortsetzung.
Allein wahrend der Verhandlungen auf dem Congreffe zu
Laybach und gleichzeitig mit dem Vordringen des östrcichischen
Heeres gegen Neapel, erhob sich (Marz 1821) ein längst vor-
reitcter Aufstand der Griechen gegen die Herrschaft der
Pforte, thcils in der Moldau und Walachei, theils in
Morea, theils auf den griechischen Inseln. Schon
seit dem Wiener Eongrcsse bestand unter dem Namen He-
täria eine Verbindung junger Griechen, zunächst auf ihre
Ausbildung im Auslände berechnet, die aber bald einen po-
litischen Eharactcr annahm. Die Mitglieder derselben folgten
mit Begeisterung dem Aufrufe des Fürsten Alexander Ppsi-
lanti, der bis dahin als General in russischen Diensten
stand, und (7. März) die Befreiung der Moldau und Walachei
von den Türken aussprach. Gleichzeitig erklärten Morea und
die griechischen Inseln sich für unabhängig. Doch kaum
war diese Nachricht nach Laybach gekommen, als die Con-
grcßmächte nachdrücklich dagegen sich erklärten, so wie auch
auf dem Congreffe zu Verona (1822) die Abgesandten der
Griechen zurückgewicsen wurden.
Im Anfänge des Kampfes erlitten die Griechen, auf
ihre eigenen Kräfte beschrankt, in den beiden Fürstcnthümern
bedeutende Niederlagen von den Türken; so siegte Iussuff
Pascha (13. Mai) bei G ala cz; die sogenannte heilige Schaar,
unter ihrem heldcnmüthigcn Anführer Iordaki, ward (19.
Iun.) bei Nimnik aufgcriebcn, und nach dem Abfalle der
Albanescr und Walachcn sah Ppsilanti zur Flucht auf öst-
reichischcs Gebiet sich gcnöthigt. Er ward auf Befehl der
Negierung nach der Festung Munkatsch gebracht. (Er starb
1828, bald nach erhaltener Freiheit, an der Wassersucht.) Die
Türken besetzten Bucharcst und die beiden Fürstenthümer
von neuem; wilde asiiatischc Horden strömten dahin, weil die
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Ppsi- Alexander Iussuff
Pascha
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
488
Achter Zeitraum.
Pforte — bei den zwischen ihr und. Rußland eingetretcnen
Mißverständnissen, und bei dem Vordringen eines mächtigen
russischen Heeres bis an den Pruth — den Ausbruch eines
Krieges mit Rußland erwartete. Denn allerdings hatte der
russische Gesandte Stroganof zu Konftantinopcl für die
Griechen, als Glaubensbrüder der Russen, thätig sich ver-
wendet, seit die gewaltsamen Hinrichtungen der Griechen in
Äonstantinopel und in den Provinzen des türkischen Reiches
begannen, und selbst der griechische Patriarch Gregor, ein
Greis von 74 Jahren, der (21. März), auf Veranlassung der
Pforte, den Bann über die im Aufstande begriffenen Griechen
ausgesprochen hatte, (22. Apr.) crhcnkt worden war, so
wie überhaupt seit dem 1. Apr 1821 über 100,000 Griechen
von den Türken ermordet, und einige Tausend griechische Kirchen
zerstört worden seyn sollen.
Mit bcsscrm Erfolge, als in der Moldau und Walachei,
betraten die Griechen in Morca und auf Len Inseln die
Bahn der Freiheit. Sie bemächtigten sich (23. Sept. 1821)
der Hauptstadt Morea's, Tripolizza; die griechische Flotte
siegte (10. Sept.) bei Mitylcne; zu Argos bildete sich ein
griechischer Eongreß; auch fanden sich bei den Griechen in
Morca viele aus andern europäischen Ländern ein, die für
ihre Angelegenheiten sich ergriffen fühlten. So endigten der
vormalige Würtembergische General Norrmann (1822) und
der Lord Byron (1824) auf griechischem Boden ihr Leben. —
Günstig war es für die Griechen, daß (1821) gleichzeitig
Persien den Krieg gegen die Pforte cröffncte, der aber be-
reits zu Erzerum (23. Jul. 1823) durch einen Frieden
auf die Herstellung der frühem Verhältnisse beendigt ward.
Schon im Jahre 1821 versuchten einzelne zusammcngctrctcne
griechische Provinzen, durch Aufstellung von Verfassungen,
ihr inneres Staatsleben zu gestalten. So entstand (4. Nov.
1821) in Mesolongion die Verfassung des westlichen Fest-
landes von Hellas, welches Akarnanien, Aetolicn und Epirus
umschließt; so (11. Nov. 1821^ zu Salona die Verfassung
des östlichen Festlandes von Hellas, zu welchem Attika,
Böotien, Euböa, Phocis, Lokris, Doris und die befreiten
Theile von Thessalien und Maccdonien gerechnet wurden;
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