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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 218

1829 - Leipzig : Hinrichs
2i£ Sechster Zeitraum. der Gefangenschaft. Sein Plan, den teutschen Thron in seiner Familie erblich zu machen, wogegen er den Tcutschcn die weibliche Erbfolge in den Reichslehen, nach Erlöschung des Mannsstammes, und die Einverleibung des sicilischen Staates in den teutschen Reichskörpec versprach, scheiterte an der Festigkeit mehrerer Neichsstände. Als er dann, zur Besitznahme der sicilischen Erbschaft, (U94) nach Italien abgegangen war, starb er daselbst (1197) nicht ohne den Verdacht der Vergiftung von seiner eignen Gemahlin. — Wahrend der Minderjährigkeit seines Sohnes, Frie- drichs 2, des Erben von Sicilien, der noch bei seines Vaters Leben zum Nachfolger in Teutschland ernannt worden war, gelangte der Papst In noccnz 3 zum Besitze der Stadt Ro-m und des Herzogthums Spoleto; in Teutschland da- gegen kämpften die Partheien unter zwei Gcgcnköni'gen, dem Herzoge Philipp.von Schwaben, Friedrichs Oheim, uni) Otto 4, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach der Er- mordung des erstcrn (1208) vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, herrschte zwar Otto 4 allein; als er aber vom Papste Innocenz 3 die von diesem besetzten mathildinischcn Länder (Spoleto rc.) zurück verlangte, stellte ihm derselbe in F r i e d r i ch 2 *) (1212) einen Gegenkaiser auf. Nach Otto'ö Tode (1218) ließ Friedrich seinen Sohn Heinrich 7 (1)220) in Teutschland zu seinem Nachfolger wählen, mußte ihn aber selbst (1235) absctzen, als er sich, vom Papste dazu veranlaßt, gegen ihn empörte. Denn dem Papste schien die Nahe cineö so geistvollen und thätigen Fürsten, wie Friedrich2 war, der sich größtentheils in Neapel und Sicilien aufhielt, zu gefährlich; ja er nöthigte ihn durch den Bann zu einem Krcuzzuge, auf welchem Friedrich 2 Jerusalem (1229) gewann, und wegen seiner Vermählung mit Iolantha, der Tochter des aus Palästina durch die Saracenen verdrängten Königs von Jerusalem, den Titel eines Königs von Je- rusalem annahm. Nach seiner Rückkehr aus Palästina *) 2- Matth. Schröckh, Leben des Kaisers Friedrich 2; ln s. allgem. Biographie, Th. 3, S. r ff. (v. Funk,) Gesch. Kaisers Friedrich 2. Zrillich. 1792. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 211

1829 - Leipzig : Hinrichs
Kreuzzäge. 211 pachten Thaten verbreitete die Chcvalerie^) über Spa- nien, Frankreich und Tcutschland, und diese weckte und be- förderte den Minncgesang, der in jenem Zeitalter zum erstenmale ertönte, und bald von Frankreich aus über das südliche Tcutschland, den Sitz des Hohcnstaufischen Kaiser- hauses, sich verbreitete. Der Bürge-rsinn, der mit dem Geiste der Freiheit und Cultur unzertrennlich verbunden ist, führte zur Veredlung des häuslichen und gesellschaftlichen Lebens; auf seine Mitwirkung konnten edle Fürsten rechnen, wenn sie gegen die angemaßte Macht des römischen Stuhles anstrcbten. — Zugleich entstanden wahrend der Krcuzzüge drei Ritterorden: der I o h a n n i t e r- orden (1118), der Tempelherrenorden (1118) und der tcutsche Orden (1190). Der erste und dritte dieser Orden r die ursprünglich für wohlthätige Zwecke gestiftet waren, erhielten bald, wie der zweite sogleich vom Anfänge, eine militärische Bestimmung. Der erste wanderte, nach dem Verluste von Palästina, nach Cypern, Rhodus und endlich nach Maltha (1530); der zweite ward durch die eigennützige Politik des Königs Philipp von Frankreich (1314) vertilgt; der dritte, der, nach dem Verluste von Palästina, die heidnischen Preußen an der Ostsee mit Gewalt der Waffen bekehrt, und dort bis zur Zeit der Kirchenver- besserung einen festen Wohnsitz sich erkämpft hatte, ward (1525) mir seinem Sitze nach Mergentheim verlegt, und im Umfange der teutschen Staaten im Jahre 1809 ganz aufge- hoben. , Heeren, Versuch einer Entwickelung der Folgen der Kreuz/ züge für Europa. Gött. 1808. 8. (sieht auch in, dritten ' « Theile s. kl. hisior. Schriften.) Fr. Wilken, Geschichte der Kreuzzüge, nach morgenlandischen und abendländischen Berichten» 4 Thle. Leipz. 1807 ff. 8. . I. Chsin. Ludw. Haken, Gemählde der Kreuzzüge nach Pa/ lästina. 3 Thle. Frkf. an d. Oder, ,8o8*ff. 8. (Fu n.k) Gemählde aus dem Zeitalter der Kreuzzüge. 3 Thle. Leipz. 1821 ff. 8. ') 2. B. de la Curne de St. Palaye, das Ritterwesen des Mit- telalters, nach seiner polit. und milit. Verfassung. Aus d. Franz, mit Aus. v. Kl üb er. 5 Thle. Nürnb. 1786 ff. 8. 14 *

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 281

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281 gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un- terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo- pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran- denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung, ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach- drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe- gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen; nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen. Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein- verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest- reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang, mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12. Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen ' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 251

1829 - Leipzig : Hinrichs
Byzantinisches Reich. 251 Wladislav von Polen, der, nach Matthias Corvinus Tode, zugleich den ungarischen Thron bestieg, und beide Reiche auf seinen Sohn Ludwig vererbte. Marq. Fr eher, antiqui rerum bohemicarum scripto- res. Hanov. 1602. Fol. Gelas.dobner, monumenta historicabohemiae nun- quam antehac edita. 6 \ oll. Prag. 1764—8o. 8. Franc. Pubitschka, chronologische Gesch. Böhmens unter den Slaven. 3 Thle. Leipz. u. Prag, 1770 ff. 4. Franz Mart. Pelzel, Gesch. der Böhmen, von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten. 2 Th. 3teaufl. Prag, 1782. 8. P. Stransky, Staat von Böhmen, berichtigt und ergänzt von Jgn. Cornova. 7 Thle. Prag, 1792ff. 8. Zul. Franz Schneller, Gesch. von Böhmen. 3 Bdchn. (auch Th. 18 der histor. Taschenbibl.) Dresd. 1827. 8. 99. Byzantinisches Reich. Unter den Regenten des immer tiefer sinkenden byzanti- nischen Reiches ward, gleichzeitig mit der Regierung Karls des Großen, die Regierung der Kaiserin Irene (781 ff.) nicht sowohl durch die Wiederherstellung des Bilderdienstes, als durch die Absicht des verwittweten bereits scchzigjahrigcn Karls merkwürdig, die Irene (802) zu heiralhen, und dadurch das oströmische Reich wieder mit dem abendländischen zu verbinden. Allein die byzantinischen Großen bewirkten eine Thronveränderung, durch welche Irene ins Kloster geschickt ward (802), und Niccphorus den Thron bestieg, welcher Karl den Großen (803) als Kaiser des Abendlandes aner- kannte. — Nur selten war unter den Nachfolgern des Nice- phorus ein Fürst, der sich durch gute Regcnteneigcnschaften und durch Sinn für die Wissenschaften auszcichncte. Immer litt das Reich bei dem Andrange roher asiatischer Völker- schaften gegen dasselbe. Mehr würde dasselbe seit der Zeit gewonnen haben, als der Feldherr Alexius Komnenus (1081) mit großen Talenten den Thron von Konftantinopel bestieg, wenn nicht die Kreuzzüge während seiner Regie- rung begonnen hätten, die unter den Regenten aus seinem Hause sortdaucrten. Durch das byzantinische Reich zogen

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 290

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 200 Großherzogthum Toskana erhielt (welches 1737 durch den Tod des letzten Großhcrzogs aus dem mediceischen Geschlcchte erledigt ward). Der Znfant Karl von Spanien, Philipps3 ältester Sohn aus der zweiten Ehe, ward König von Nea- pel und Sicilicn, die ihm der Kaiser überließ, der da- gegen Parma und Piaccnza annahm. — Diese Opfer brachte Karl 6, welcher keine männliche Erben, sondern nur zwei Töchter hatte, der Anerkennung der pragmatischen Sanktion von den europäischen Höfen, eines Hausgcsctzes, das er schon früher entworfen und dessen Bestätigung er von den Ständen seiner Erbreichc erhalten hatte, nach welchem alle dstreichische Lander nach dem Rechte der Erstgeburt rmgctheilt vererben, und nach seinem Tode, in Ermangelung männlicher Nachkommenschaft, zunächst auf seine älteste Toch- ter, Maria Theresia, übergehen und, erst nach dem Er- löschen der Nachkommenschaft derselben, auf die Nachkommen seiner jüngcrn Tochter, so wie nach dem Erlöschen dieses Zwei- ges, auf die Töchter des Kaisers Joseph 1 kommen sollten. Karl 6 starb (20. Oct. 1740) bald nach einem als Bun- desgenosse von Rußland gegen die Türken (feit 1737) un- glücklich geführten Kriege, nachdem er im Frieden zu Belgrad (18. Scpt. 1739) Servien, Belgrad und die öst- reichische Walachei an die Pforte hatte abtreten müssen. — Zn Preußen war in demselben Zahre (31. Mai 1740) Friedrich 2 seinem Vater Friedrich Wilhelm dem ersten auf dem Throne gefolgt; ein König, frühzeitig geprüft in der Schule der Leiden, der bei der hohen Bildung und Kraft seines Geistes, nicht nur das innere Leben seines Volkes mächtig aufrcgtc, sondern auch nach außen seinen Staat n die Reihe der Mächte vom ersten politischen Range brachte. Während seiner 46jährigcn Regierung machte nickt nur sein Volk, gestützt auf die von Friedrich 2 verstattete Freiheit der Presse, in geistiger und wissenschaftlicher Hinsicht bedeutende Fortschritte; Friedrichs Beispiel leuchtete auch den übrigen teutschcn und europäischen Fürsten voran, so daß cs damals Sitte ward, das Licht zu befördern und zu verbreiten. Die Bevölkerung seiner Monarchie steigerte er von etwas mehr, als 2 Millionen Menschen, die er bei seinem Regierungs-

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 353

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland unter Karharirra 2. 353 132. Rußland unter Katharina 2. Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha- rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei- fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem- jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's, welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat. Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski, brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf- lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei- lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin- den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut- sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er- klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be- schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779), dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu- tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr- schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß- land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien, welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat. Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be- fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 486

1829 - Leipzig : Hinrichs
486 Achte; Zeitraum. dränge zwischen den Anmuthungen Frankreichs und Rußlands, schwankte die Pforte Anfangs, auf wessen Seite sie treten sollte, bis sie (5. Fan. 1807) an Rußland den Krieg erklärte (§. 176), der erst im Fahre 1812 durch den Frieden vonbucharest beendigt ward, in welchem sie einen Thcil der Moldau und Bessarabicn verlor, wozu am 2. Sept. 1817 noch einige Landerabtrctungen an Rußland kamen. Ein Versuch des brittischen Admirals Duckworth, (18. Febr. 1807) durch die Bedrohung Konstantinopels dem Kriege der Pforte gegen Rußland eine andere Richtung zu geben, scheiterte an dem Widerstande der Türken und an den Maas- rcgeln des franzdsischen Generals Scbastiani zu Konstan- tinopcl, welchen Napoleon dahin gesendet hatte. Selbst die mehrere Fahre hindurch (seit 1806) gegen die Pforte em- pörten Servier wurden von den Russen verlassen, und durch Gewalt der Waffen (1813) wieder in ihre vorigen Verhältnisse der Abhängigkeit zurückgedrückt. Die Thronentsctzung des Sultans Selim 3 (29. Mai 1807), welchem der Sohn seines Bruders, M u st a p h a 4/ folgte, war zunächst ein Werk der durch Sclims Neuerungen beleidigten Fanitscharcn. Zwar mißlang der Plan des kühnen Pascha von R u sch t sch u cf, des Mustapha Bairactar, (Ful. 1808) den entthronten Selim 3 wieder einzusetzen, weil diesen der Sultan Mustapha ermorden ließ; allein Mustapha Bairactar schickte darauf den Sultan Mustapha ins Gefängniß, und erhob dessen jüngern Bruder, M a h m u d 2, auf den Thron der Osmanen. Fn seinem Namen regierte er als Großvczier mit Umsicht und Kraft. Als er aber, in Sclims Geiste, die Macht der Fanitscharcn beschränken wollte, endigte er, nach einem hartnäckigen Kampfe gegen dieselben (14. —16. Nov. 1808), sein Leben durch Erstickung bei der während des Kampfes ausgcbrochenen Fcucrsbrunft in einem Thurme, in welchen er sich mit einigen Getreuen cingeschlossen hatte. Der Sultan Mahmud ließ seinen ältern Bruder Mustapha durch den Cadi Pascha tobten, weil Einige die Wiedereinsetzung desselben verlangt hatten. So behauptete sich der letzte Sprößling des osmanischcn Kaiserhauses Mahmud auf dem Throne, und mehrere der

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 487

1829 - Leipzig : Hinrichs
Türkei und Griechenland. 487 europäischen Hauptmächte, besonders aber Großbritannien, wegen seiner Handelshcrrschast im Mittelmcere und an den Lüsten Asiens, waren für die Erhaltung der Selbstständigkeit und Integrität der Staaten der Pforte thatig. 178. Fortsetzung. Allein wahrend der Verhandlungen auf dem Congreffe zu Laybach und gleichzeitig mit dem Vordringen des östrcichischen Heeres gegen Neapel, erhob sich (Marz 1821) ein längst vor- reitcter Aufstand der Griechen gegen die Herrschaft der Pforte, thcils in der Moldau und Walachei, theils in Morea, theils auf den griechischen Inseln. Schon seit dem Wiener Eongrcsse bestand unter dem Namen He- täria eine Verbindung junger Griechen, zunächst auf ihre Ausbildung im Auslände berechnet, die aber bald einen po- litischen Eharactcr annahm. Die Mitglieder derselben folgten mit Begeisterung dem Aufrufe des Fürsten Alexander Ppsi- lanti, der bis dahin als General in russischen Diensten stand, und (7. März) die Befreiung der Moldau und Walachei von den Türken aussprach. Gleichzeitig erklärten Morea und die griechischen Inseln sich für unabhängig. Doch kaum war diese Nachricht nach Laybach gekommen, als die Con- grcßmächte nachdrücklich dagegen sich erklärten, so wie auch auf dem Congreffe zu Verona (1822) die Abgesandten der Griechen zurückgewicsen wurden. Im Anfänge des Kampfes erlitten die Griechen, auf ihre eigenen Kräfte beschrankt, in den beiden Fürstcnthümern bedeutende Niederlagen von den Türken; so siegte Iussuff Pascha (13. Mai) bei G ala cz; die sogenannte heilige Schaar, unter ihrem heldcnmüthigcn Anführer Iordaki, ward (19. Iun.) bei Nimnik aufgcriebcn, und nach dem Abfalle der Albanescr und Walachcn sah Ppsilanti zur Flucht auf öst- reichischcs Gebiet sich gcnöthigt. Er ward auf Befehl der Negierung nach der Festung Munkatsch gebracht. (Er starb 1828, bald nach erhaltener Freiheit, an der Wassersucht.) Die Türken besetzten Bucharcst und die beiden Fürstenthümer von neuem; wilde asiiatischc Horden strömten dahin, weil die

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 488

1829 - Leipzig : Hinrichs
488 Achter Zeitraum. Pforte — bei den zwischen ihr und. Rußland eingetretcnen Mißverständnissen, und bei dem Vordringen eines mächtigen russischen Heeres bis an den Pruth — den Ausbruch eines Krieges mit Rußland erwartete. Denn allerdings hatte der russische Gesandte Stroganof zu Konftantinopcl für die Griechen, als Glaubensbrüder der Russen, thätig sich ver- wendet, seit die gewaltsamen Hinrichtungen der Griechen in Äonstantinopel und in den Provinzen des türkischen Reiches begannen, und selbst der griechische Patriarch Gregor, ein Greis von 74 Jahren, der (21. März), auf Veranlassung der Pforte, den Bann über die im Aufstande begriffenen Griechen ausgesprochen hatte, (22. Apr.) crhcnkt worden war, so wie überhaupt seit dem 1. Apr 1821 über 100,000 Griechen von den Türken ermordet, und einige Tausend griechische Kirchen zerstört worden seyn sollen. Mit bcsscrm Erfolge, als in der Moldau und Walachei, betraten die Griechen in Morca und auf Len Inseln die Bahn der Freiheit. Sie bemächtigten sich (23. Sept. 1821) der Hauptstadt Morea's, Tripolizza; die griechische Flotte siegte (10. Sept.) bei Mitylcne; zu Argos bildete sich ein griechischer Eongreß; auch fanden sich bei den Griechen in Morca viele aus andern europäischen Ländern ein, die für ihre Angelegenheiten sich ergriffen fühlten. So endigten der vormalige Würtembergische General Norrmann (1822) und der Lord Byron (1824) auf griechischem Boden ihr Leben. — Günstig war es für die Griechen, daß (1821) gleichzeitig Persien den Krieg gegen die Pforte cröffncte, der aber be- reits zu Erzerum (23. Jul. 1823) durch einen Frieden auf die Herstellung der frühem Verhältnisse beendigt ward. Schon im Jahre 1821 versuchten einzelne zusammcngctrctcne griechische Provinzen, durch Aufstellung von Verfassungen, ihr inneres Staatsleben zu gestalten. So entstand (4. Nov. 1821) in Mesolongion die Verfassung des westlichen Fest- landes von Hellas, welches Akarnanien, Aetolicn und Epirus umschließt; so (11. Nov. 1821^ zu Salona die Verfassung des östlichen Festlandes von Hellas, zu welchem Attika, Böotien, Euböa, Phocis, Lokris, Doris und die befreiten Theile von Thessalien und Maccdonien gerechnet wurden;
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