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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 211

1904 - Habelschwerdt : Franke
Sil noch vor. Um Friedrich fr die Mhe und die Summen zu entschdiget, die er auf Herstellung der Ordnung in der Mark verwenden mute, verschrieb ihm der Kaiser 100 000 ungarische Goldguldeu (das Stck zu etwa 89 M unserer Whrung). Diese Summe war an Friedrich oder seine Erben zu zahlen, wenn die Luxemburger die Mark einmal zurcknehmen wollten. Im Jahre 1412 kam Friedrich nach Brandenburg. Sein Stell-Vertreter Wend von Ylebnrg hatte die Ruhe im Lande nicht herzustellen vermocht: viele Städte, Ritter und ganze Landesteile verweigerten Friedrich die Anerkennung. Seme Lage war sehr schwierig. Das Land war nur noch 380 Qnadratmeilen groß und zhlte etwa 160 000 Einwohner; es umfate die Alt mark, die Mittelmark, die Priegnitz, einen kleinen Teil der Uckermark und rechts der Oder die Herrschaft St er b erg. Im Innern glich die Mark dem zerrissenen Reiche. Die meisten markgrflichen Gter, Rechte und Einknfte hatte der Adel an sich gebracht. Alle die kleinen Herren, Grafen und unabhngigen Städte hatten den Sinn fr die staatliche Zusammengehrigkeit verloren und lebten nur fr ihre Sonderinteressen. Aber Friedrich wute sich durch Energie und politische Klugheit bald ein gewaltiges Ansehen im Lande zu verschaffen. Erschlo zunchst Vertrge mit den Nachbarn und ntigte (1412) die Shne des Herzogs von Pommern, die in das Land eingefallen waren, durch den Kampf am Kremmer Damm (nordwestlich von Berlin) zur Umkehr. Friedrich suchte die verpfndeten mrkischen Besitzungen einzulsen und den Landfrieden aufrecht zu erhalten. Da aber feine Geldmittel zu Ende gingen und Sigismund ihn nicht untersttzen konnte, so wurde sein Ansehen stark erschttert, und ein Teil des Adels erhob sich gegen ihn. Die Quitzows begannen wieder ihre Raubzge. Friedrich ver-einigte sich nun mit dem Erzbischof von Magdeburg und dem Herzog von Sachsen und griff (1414) vier Burgen seiner Gegner zu gleicher Zeit an. Da man bei der Belagerung schweres Geschtz (die .,faule Grete" der Sage) verwendete, konnten die starken Burgmauern nur kurze Zett widerstehen. Zuerst fiel die von Friedrich selbst belagerte Burg Friesack (nordstlich von Rathenow). Dietrich von Qnitzow entkam, während sein Bruder Haus auf der Flucht gefangen genommen wurde. Die Ouitzows und ihre Mitschuldigen verloren ihre Lehen und ihre Eigengter. Damit war der Widerstand des Adels gebrochen und die Ruhe im Lande wiederhergestellt. Im Einvernehmen mit den Stnden erlie Friedrich im Frhjahre 1414 den Landfrieden von Tangermnde. Er erklrte hierin die Erhaltung der ffentlichen Ruhe und die Bestrafung aller Landfriedens-brecher fr die wichtigste Pflicht der Herrschaft und zwang damit jeden ^andstand, in seinem Gebiet auf Ordnung zu halten. 14*

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 221

1904 - Habelschwerdt : Franke
221 Brieg und Wohlau. Die frstlichen Huser schlssen 1537 eine 1537 Erbverbrderung, nach der beim Aussterben der herzoglichen Familie ihre gesamten schleichen Besitzungen an Brandenburg, beim Aussterbe der kurfrstlichen Familie diejenigen Teile von Brandenburg, die bhmisches Lehen waren, nmlich Krossen, Zllichan, Sommerfeld und Bobersberg, ferner Kottbns, Peitz, Tenpitz, Brwalde und Gro-Lbbenau au die Piasteu fallen sollten. Im Jahre 1545 fand die Doppelhochzeit statt. Im folgenden Jahre erklrte aber König Ferdinand I., der Bruder Kaiser Karls V., als Lehnsherr von Schlesien den Erb-Vertrag von 1537 fr ungltig. Joachim Ii. protestierte dagegen und gab die Vertragsurkunde nicht heraus. Im Jahre 1569 erreichte Joachim Ii. nach langen Verhandlungen von seinem Schwager, dem Polenknige, die Mitbelehnnng der Preußen. 3. Niedergaug der landesherrlichen Macht. Joachim Ii. liebte den frohen Lebensgenu und umgab sich mit einem prchtigen Hof-staate. Jagdeu, Hoffeste und Ritterspiele wechselten unaufhrlich mit-einander ab. Der Kurfürst war sehr freigebig, und sein Wahlspruch hie: Allen wohlzntnn ist Frstenart." Groe Summen wurdeu fr den Feldzug gegen die Trken, den Besnch der Reichstage und die Befestigung Spandaus verausgabt. Joachim lie ferner in Berlin das Schlo, ein Zeughaus und ein Gebude fr das Kammergericht erbauen. Dadurch geriet er in groe Geldverlegenheiten, und das Volk fing an, den Luxus nachzuahmen. Die Stnde bewilligten zwar eine Erhhung der Steuern, doch verlangten sie vom Kurfrsten die Zusicherung, keine wichtige Sache, daran der Lande Gedeih und Verderb gelegen, ohne der Stnde Vorwissen und Rat zu beschlieen oder vorzunehmen," auch kein Bndnis mit anderen Fürsten ohne ihren Rat und ihre Bewilligung zu schlieen. Als Joachims Schulden eine bedeutende Hhe erreicht hatten, halfen (1550) die Stnde abermals; doch mute ihnen der Kurfürst alle Privilegien und Freiheiten besttigen, die sie ehemals besessen hatten, und von jetzt ab eine stndische Mitregierung dulden. Sie nahm die Verwaltung der Einnahmen und Landesschulden fr sich in Anspruch. Diese Zugestndnisse hatten fr die spteren Kurfrsten schlimme Folgen; Brandenburg wurde dadurch in seiner Entwicklung zu einem monarchischen Einheitsstaat lange Zeit gehemmt. Um die Einnahmen zu erhhen, wurde den vertriebenen Judeu gegen hohe Schutzgelder die Rckkehr wieder gestattet, und der Kurfürst machte den Juden Lipp old zu seinem Mnzmeister. 4. Johann von Kstrin war seinem Bruder gegenber ein Muster von Ordnungsliebe und Sparsamkeit. Daher war es ihm mglich, Die Eroverbrderung Joachims Ii. mit den Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 21.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 214

1904 - Habelschwerdt : Franke
214 Der im Niedergang begriffene Deutsche Ritterorden, der im Kriege mit Polen von Friedrich Geldvorschsse erhalten hatte, berlie ihm im Jahre 1455 gegen eine Entschdigung von 40 000 Gulden die Nenntarf, die Sigismund 1402 (S. 208) dem Orden verkauft hatte. Von der Lausitz, die (1368) unter Karl Iv. an Bhmen gekommen war, erhielt Friedrich nach langer Fehde im Frieden zu Guben (1462) Peitz, Tenpitz, Kottbus, Brwalde und die Anwartschaft ans Beeskow und Storkow. Ms die Herzge von Pommern-Stettin ausstarben (1464), erhob Friedrich auf Grund seiner Lehnshoheit Anspruch auf ihr Land, doch nahm die Linie Pommern-Wolgast das Herzogtum in Besitz. Trotz lauger Kmpfe konnte Friedrich nichts erreichen; denn auch Polen und Bhmen mischten sich in den Streit, und Kaiser Friedrich Iii. blieb unentschieden. 3. Befestigung der landesherrlichen Gewalt. Als Kurfürst Friedrich I. den Adel unterwarf, standen ihm die Städte treu bei; denn ihr Wohlstand und ihre Selbstndigkeit wurden dadurch gesichert. In jener Zeit der stndischen Gegenstze suchten aber die Territorialfrsten die Städte ihrer landesherrlichen Gewalt zu unterwerfen. Whrend Friedrichs Bruder Alb recht Achilles im zweiten Stdtekriege (S. 125) nichts gegen die mchtigen sddeutschen Städte ausrichtete, gelang es dem Kurfrsten, die republikanischen Brgergemeiuden der Mark dem ent-stehenden monarchischen Staate einzufgen. Die Gelegenheit hierzu bot ihm der Streit, der zwischen den Znfteu und Geschlechtern der Schwester-stdte Berlin und Klln ausgebrochen war. Als die Gewerke den Kurfrsten um Entscheidung baten, drang er mit einer Ritterschar in die Stadt. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte, baute Zwischen sie eine feste Burg (1443) und machte Berlin-Klln zu feiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Einen Volksaufstand, den Berliner Unwillen", wute Friedrich zu unterdrcken, und die anderen Städte wagten nun nicht mehr, Widerstand zu leisten. Friedrich suchte nun den Wohlstand der Städte zu heben, indem er Handel und Verkehr frderte. Fr die Uckermark erlie er eine Stdteordnung; auch sorgte er fr das Gerichtswesen und die Landessicherheit. 4. Der Schwanenorden. Friedrich Ii. war ein frommer Mann. Er unternahm eine Wallfahrt nach Jerusalem, und sein Wahlspruch lautete: Beten und arbeiten." Der mrkische Adel seiner Zeit hatte rohe Sitten, und der religise Sinn und die Zucht waren wie in anderen Lndern im Schwinden begriffen. Darum stiftete Friedrich den Schwanenorden, eine Vereinigung von adligen Herren und Frauen, die sich zu sittlich reinem Lebenswandel, fleiigem Gebet, Kirchenbesuch und gegenseitiger Untersttzung verpflichteten. Das Ordensabzeichen, das an einer um den Hals gelegten Der Schwanenorden. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 17.

4. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 9

1909 - Habelschwerdt : Franke
9 Wie die Adligen suchten in jener Zeit aber auch die Städte ihre Selbständigkeit dem Landesherrn gegenüber zu wahren. Sie wollten nur für ihre eigenen Angelegenheiten sorgen und weigerten sich, zu Ausgaben, die das ganze Land angingen, z. B. zur Verteidigung in Kriegszeiten, etwas beizutragen. Da aber ein Staat nur besteheu kann, wenn alle Untertanen ihre Pflichten gegen die Obrigkeit erfüllen, so versuchte Friedrich, die Unabhängigkeit der Städte zu beschränken. Die Gelegenheit hierzu bot ihm ein Streit, der zwischen den Zünften und Geschlechtern (vgl. I, S. 68) der Schwesterstädte Berlin und Kölln ansgebrochen war. Als die Zünfte den Kurfürsten um Entscheidung des Streites baten, drang er 1443 mit einer Ritterschar in Berlin ein. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte und nahm dem Rate die Gerichtsbarkeit. Hierauf begann der Kurfürst auf der Spreeinsel eine Burg zu erbauen. Die Berliner, die ihre Unabhängigkeit bedroht sahen, erregten einen Aufstand und suchten den Ban zu verhindern. Friedrich unterdrückte aber den Aufruhr und nahm später im Berliner Schlosse dauernd seinen Wohnsitz. So machte er Berlin-Kölln zu seiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Als der Kurfürst Berlin-Kölln unterworfen hatte, wagten die übrigen brandenburgischen Städte nicht mehr, seinen Anordnungen Widerstand zu leisten. Friedrich suchte ihren Wohlstand zu heben, indem er für die Sicherheit des Landes sorgte und Handel und Verkehr dadurch förderte. 2. Der Schwanenorden. Friedrich Ii. war ein frommer Mann. Er unternahm eine Wallfahrt nach Jernsalem und gründete in Stendal ein Kloster. Sein Wahlspruch lautete: „Beten und arbeiten." Eifrig war er bemüht, Frömmigkeit und gute Sitte in seinem Lande zu verbreiten. Diesem Zwecke sollte der Schwanenorden dienen. Ihm gehörten adlige Herren und Frauen an, die sich zu sittlich reinem Lebenswandel, zu fleißigem Gebet und Kirchenbesuch und zu gegenseitiger Unterstützung verpflichteten. Das Ordenszeichen wurde an einer um den Hals gelegten Kette auf der Brust getragen. Es bestand aus dem Bilde der Gottesmutter, unter dem ein silberner Schwan hing. 3. Friedrichs Erwerbungen und sein Ende. Wie sein Vater suchte auch Friedrich Ii. die Marken in ihrem früheren Umfange wiederherzustellen. Von dem Deutschen Ritterorden, der zum Kriege gegen die Polen Geld brauchte, kaufte er 1455 die Neumark zurück, die Sigismund dem Orden überlassen hatte (S. 6). Nach Der.schwanenorden. Atzler, Qu. Nr. 62.

5. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 11

1909 - Habelschwerdt : Franke
11 Hausgesetz bewahrte Albrecht die Hohenzollernschen Besitzungen vor Zersplitterung und verhütete Erbstreitigkeiten in der Familie der Hohenzollern. 4. Albrechts Erwerbungen. Als Albrechts Tochter Barbara, die sich mit dem Herzog von Glogau vermählt hatte, Witwe geworden war, machte ihr ein Verwandter des Herzogs das Erbe streitig. Infolgedessen kain es zum Kampfe. Albrecht siegte und erwarb Krossen, Züllichan, Sommerfeld und Bobersberg für Brandenburg. Johann Cicero, 1486—1499. 1486-1499 1. Seine Persönlichkeit. Johann war ein Freuud der Wissenschaften und zeichnete sich dnrch seine Fertigkeit im Gebrauch der lateinischen Sprache aus. Deshalb erhielt er »ach dem berühmtesten Redner der Römer den Beinamen „Cicero". Er beschloß, in Frankfurt a. O. eine Universität zu gründen, damit seine Untertanen nicht fremde Hochschulen zu besuchen brauchte«. Doch kam der Plan erst unter seinem Sohne zur Ausführung. 2. Die Regelung der Staatseinkünfte. Obgleich Johann Cicero alle kriegerischen Venvickluugeu vermied und sehr sparsam war, geriet er doch oft in Geldverlegenheit; denn seine Einnahmen waren sehr gering. Deshalb führte er in den Städteu die Biersteuer ein, die schon seiu Vater in Aussicht genommen hatte. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige (nach heutigem Geldwert eine Mark) gezahlt werden, wovon 8 Pfennige in die kurfürstliche und 4 Pfennige in die Kasse der betreffenden Stadt flössen. Da der Adel und die Geistlichkeit von dieser Steuer frei bliebeu, wareu die Städte unzufrieden. In Stendal kam es zu einem Aufruhr und zur Ermordung kurfürstlicher Beamten. Der Kurfürst bezwaug aber die Stadt mit Waffengewalt und nahm ihr die städtischen Vorrechte. Die übrigen Städte gaben nun den Widerstand auf. 3. Johann Ciceros Erwerbungen und sein Tod. Seine große Sparsamkeit machte es dem Kurfürsten möglich, 1490 die Herrschaft Zossen, die früher zur Lausitz gehört hatte, zu kaufen. Der Kurfürst starb 1499 im Alter von nur 44 Jahren. Er ist der erste Hohenzoller. der sich dauernd in Brandenburg aufhielt und auch in märkischer Erde seine letzte Ruhestätte fand. Joachim I., Nestor, 1499—1535. 1499-1535 1. Seine Persönlichkeit. Joachim war bei dem frühzeitigen Tode seines Vaters erst 15 Jahre alt. Er besaß aber eine so ungewöhnliche Reife des Verstandes, daß er die Regierung des Landes

6. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 13

1909 - Habelschwerdt : Franke
Eine ^besondere Stärkung erfuhr die Macht des Kurfürsteu durch die Gründulig eines obersten Gerichtshofes, der den Namen Kammergericht erhielt (1516). Dieses Gericht wurde von einem Kanzler, vier kurfürstlichen und acht von den Ständen ernannten, aber vom Kurfürsten bestätigten Richtern gebildet. Es trat dreimal im Jahre in Berlin und einmal in Tangermünde zusammen und urteilte über die Grafen, Ritter und fürstlichen Räte. Außerdem hatte es die letzte Entscheidung über die Urteile aller anderen Gerichte. Durch das Kammergerichl, das nach römischem Recht urteilte, wurde die Rechtsprechung in Brandenburg einheitlich gestaltet. 5. Joachims I. Stellung zur Reformation. Während der Regierung Joachims I. begann die Kirchentrennung. Der Kurfürst war ein entschiedener Gegner der neuen religiösen Bewegung und verbot in seinem Lande die Verbreitung der Schriften Luthers. Dieser hatte den Erzbischof Albrecht von Mainz, den Bruder des Kurfürsteu scharf angegriffen. Auch befürchtete Joachim, daß die Verbreitung der neuen Lehre Unruhen hervorrufen werde. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß viele Brandenburger, selbst die Kur-fürftin Elisabeth, zum neuen Glauben übertraten. Joachim war darüber so aufgebracht, daß seine Gemahlin ans Furcht vor ihm zu ihrem Oheim nach Sachsen floh. Doch verfolgte bet Kurfürst die Anhänger Luthers nicht. *- 6. Joachims Erwerbungen und die Teilung der Marken. Als im Jahre 1524 die Grafen von Ruppin ausstarben, zog Joachim die Grafschaft ein. Die langen Streitigkeiten, die zwischen Brandenburg und Pommern bestauben hatten, beenbigte Joachim I. durch beit ©rimnitzer Vertrag, 1529. Die Kurfürsten erhielten 1529 die Anerkennung der Erbfolge beim etwaigen Aussterben der pommerschen Herzogsfamilie. Entgegen den Bestimmungen des Hohenzollernschen Hausgesetzes teilte Joachim I. Brandenburg unter seine beiden Söhne. Joachim erhielt die Kurwürde und den Hauptteil des Landes, Johann die östlichen Gebietsteile mit Küstrin als Hauptstadt. Joachim Ii., Hektor, 1535—1571. 1535- 1. Seine Persönlichkeit. Joachim zeichnete sich in einem Kriege Kaiser Karls V. gegen die Türken durch Tapferkeit aus. Deshalb erhielt er den Beinamen „Hektor" nach dem berühmtesten trojanischen Helben. Er war ein prachtliebenber Fürst und ein Frennb von Jagben, Hoffesten und Ritterspielen. 2. Die Einführung der Reformation in Brandenburg. Johann von Küstrin führte Luthers Lehre balb nach seinem Regierungsantritt

7. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 16

1909 - Habelschwerdt : Franke
16 „Visitations- und Konsistorialordnung" einheitlich. Alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, wurde jetzt beseitigt. Die Stadtschulen unterstellte der Kurfürst der geistlichen Behörde. In Berlin gründete er das noch heut bestehende Gymnasium „zum Grauen Kloster". 1598-1608 Joachim Friedrich, 1598—1608. 1. Der Geraer Hausvertrag. Da Johann Georg eine zahlreiche Familie besaß, hatte er wie sein Großvater Joachim I. eine Teilung des Landes vorgenommen imb seinem ersten Sohne ans dritter Ehe die Neumark zugewiesen. Joachim Friedrich berief sich aber auf das Hvhenzollerusche Hausgesetz und wollte die für Brandenburg gefährliche Teiluug nicht zugeben. Den Ausbruch eines Streites verhinderte der hochbetagte Markgraf Georg Friedrich, der letzte der fränkischen Hohen-1598 zollern. Durch seine Bermittlung kam 1598 zu Gera ein Hans-vertrag zustande. In diesem wurde bestimmt, daß Joachim Friedrich das Kurfürstentum Brau den bürg ungeteilt besitzen und nach dem Tode Georg Friedrichs das zu Ansbach und Bayreuth gehörende Herzogtum Jägerndorf in Schlesien erben solle. Die beiden ältesten Stiefbrüder des Kurfürsten sollten, die fränkischen Besitznngen erhalten. Der Geraer Hausvertrag trat 1603 in Kraft. 2. Die Gründung des Geheimratskollegiums. Bis zur Zeit Joachim Friedrichs gab es in Brandenburg für die Beaufsichtigung der öffentlichen Angelegenheiten, z. B. der ^Rechtsprechung, der Verwaltung der Städte und der Landesverteidigung, noch keine staatliche Behörde. Um die öffentlichen Angelegenheiten einheitlich zu regeln, schuf der Kurfürst das Geheimratskollegium. Dieses bestand aus ueuu gelehrten und erfahrenen Staatsbeamten, die sich wöchentlich zweimal versammelten, um über die Erhaltung des politischen und religiöse» Friedens, über die Verwaltung der Staatseinnahmen und die Förderung von Handel und Gewerbe zu berate». Aus dem Geheunratskollegium entwickelte sich im Laufe der Zeit das preußische Staatsministerium. 3. Die Befestigung der Ansprüche auf Preußen. Im Jahre 1605 erlangte Joachim Friedrich vom polnischen König die Ernennung zum Vormund des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. Um seine Ansprüche auf Preußen noch mehr zu befestigen, vermählte sich der Kurfürst in zweiter Ehe mit der jüngeren Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich, nachdem sich schon vorher der Kurprinz Johann Sigismund mit ihrer älteren Schwester verheiratet hatte. Aus der Ordnung für den Geheimen Rat'. Atzler, Qu. Nr. 65.

8. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 77

1908 - Habelschwerdt : Franke
77 bürg. Sigismund gewann endlich die Kalixtiner für sich. Gegen das Zugeständnis, das heilige Abendmahl unter beiden Gestalten empfangen zu dürfen, vereinigten sie sich wieder mit der Kirche. Hierauf besiegten sie die Taboriten, und Sigismund wurde gegen Ende seines Lebens allgemein als König von Böhmen anerkannt. Pie Kaiser aus dem Kaufe Kabsburg, 1438—1806. 1438-1806 Albrecht Ii., 1438—1439, und Friedrich Iii., 1440—1493* 1440-1493 Da Sigismund keinen männlichen Erben hinterließ, erhielt sein Schwiegersohn Albrecht von Österreich die Reiche Ungarn und Böhmen, so daß er der mächtigste Fürst Europas war. Er wurde auch zum Kaiser gewählt, regierte aber nur ein Jahr. Sein Nachfolger in der Kaiserwürde war sein Vetter Friedrich Iii., der 53 Jahre, von 1440 — 1493, regierte. Er war ein unschlüssiger, sehr bedächtiger und friedliebender Fürst, der sich um die Angelegenheiten seines Reiches nicht kümmerte. Darum herrschten während seiner Negierung in Deutschland nicht bloß traurige Zustände, sondern das Reich erlitt auch schwere Verluste und büßte sein Ansehen ein. In Süddeutschlaud tobte der Krieg zwischen den Fürsten und Städten. Art der Spitze der Fürsten stand Albrecht Achilles, der später Kurfürst von Brandenburg wurde; das Haupt des Städtebuudes war die reiche Stadt Nürnberg. Im Jahre 1460 wählten die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein den Dänenkönig zu ihrem Herrn. 1466 ging der westliche Teil des Deutscheu Ordeuslandes (Westpreußen) an die Polen verloren. Während Friedrichs Regierung eroberten die Türken Konstantinopel, 1453. Friedrich unternahm aber nichts, um 1453 sie zu vertreiben Sie bildeten seit jener Zeit eine beständige Gefahr-für das christliche Abendland. Trotz seiner sonstigen Untätigkeit war der Kaiser auf die Vermehrung seiner Haus macht bedacht. Er verlobte seinen Sohn Maximilian mit Maria, der Erbtochter Karls des Kühnen, des reichen und mächtigen Herzogs von Burgund. Als dieser im Kampfe mit dem Herzoge von Lothringen und den Schweizern das Leben verloren hatte, vermählte sich Maria mit Maximilian, und die reichen Niederlande kamen an das Haus Habsburg.

9. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 74

1908 - Habelschwerdt : Franke
74 mehren. Er vermählte sich mit der Erbin des Herzogs von Schweidnitz und Janer und vereinigte dadurch den Rest des Herzogtums Schlesien, das schon sein Vater von sich abhängig 1373 gemacht hatte, mit Böhmen. Im Jahre 1373 erwarb Karl auch das Kurfürstentnm Brandenburg, indem er sich in die Streitigkeiten des Wittelsbachschen Hauses einmischte. Während Karl für das Reich wenig tat, war er für seine Erblünder Bohmen (mit der Lausitz), Schlesien und Braudenburg ein wahrer Landesvater. Er verschönerte Prag und Breslau und erbaute in Prag die nach ihm benannte Moldaubrücke. Im Jahre 1348 gründete er in dieser Stadt die erste deutsche Universität. Brandenburg erlebte unter seiner Regierung seit langer Zeit wieder Jahre des Friedens und der inneren Ruhe. Das Land war nach dem Aussterben der Anhaltiner drei Jahre ohne Herrscher geblieben. Im Jahre 1323 übertrug Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg seiuem Sohne Ludwig. Die Herrschaft der Wittelsbacher über Braudenburg, das durch die Goldene Bulle 1356 zu einem Kurfürsten tu me erhoben wurde, war aber für das Land unheilvoll. Vor seinem Tode teilte Karl den großen Hausbesitz, den er erworben hatte, unter seine drei Söhne. Wenzel, der bereits zum Kaiser gewählt worden war, erhielt Böhmen und Schlesien, Sigismund die Mark Braudenburg und Johann (von Görlitz) die Lausitz. Wenzel, 1378—1400, und Ruprecht von der Pfalz, 1400—1410, Die Regierungszeit Wenzels war für Deutschland eine Unglückszeit. Die Fürsten, der Adel und die Städte bekämpften sich in blutigen Fehden, und der Kaiser war nicht imstande, den Frieden herzustellen. Er ergab sich in seinen späteren Lebensjahren dem Trnnke und wurde durch seinen Jähzorn ein Schrecken seiner Umgebung. Ein Opfer seiner Grausamkeit wurde der Prager Generalvikar Johannes von Nepomuk, den er 1393 in der Moldau ertränken ließ. Da sich Wenzel um das Reich nicht kümmerte, setzten ihn die Kurfürsten ab und wählten im Jahre 1400 den Wittelsbacher Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) zum Könige. Er war ein tapferer und gerechter Fürst; doch konnte er bei seiner geringen Hausmacht itnd der mangelhaften Unterstützung durch die Fürsten
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