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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 275

1888 - Habelschwerdt : Franke
275 zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft. A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701. 1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten. a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt. b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen. e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten. 2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel 18*

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 329

1888 - Habelschwerdt : Franke
329 sichtigte Vereinigung der italienischen Armee mit der siegreichen des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstärkungen herangezogen hatte, giug er wieder auf das nördliche Donauufer und rächte die Niederlage bei Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, c) Friede. Im Frieden zu Schönbrunn wurde Österreich vou der See abgeschlossen; es mußte das Küstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Kontinentalsperre weiter auszudehnen, die illyri-schm Provinzen bildete. Ferner mußte es auf West- und Ostgalizien verzichten. Vereinzelte Freiheitsversuche während des österreichischen Krieges. Österreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gernacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so brach die Unzufriedenheit des Volkes doch allenthalben in Aufständen durch, welche Zeichen einer allgemeinen Gärung waren. 1. Der Tiroler A u f st and, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayrisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frömmelt, konservativen Sinne des urwüchsigen Bergvolkes nicht vereinbar schienen. Daher erhoben sich die Tiroler unter tüchtigen Führern, Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern aus Tirol. Wenn auch der Ausstand mißlang (Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Möglichkeit des Widerstandes. Der preußische Major von Schill machte den Versuch, das Königreich Westfalen auszulösen, mußte sich aber, als feindliche Truppen heranrückten, nach Stralsund zurückziehen, bei dessen Verteidigung er siel, o. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls hatte in Böhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rache-korps ankündigte („die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flüchtete sich aber, als er von Österreich ohne Unterstützung gelassen wurde, nach England. Napoleon auf dem Cipsel seiner Macht. Nach dem österreichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Höhepunkt erreicht. Der Emporkömmling suchte sich nun auch in den alten Adel einzuführen; darum trennte er feine Ehe mit Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Wie er ferner fortfuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, gab er auch dem alten feine Geltung wieder, der aber nur mit Widerstreben folgte. Gegen feine Vasallen machte er aber feine volle Selbstherrschaft um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten. Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, daß er nur durch ihn existiere. Holland,

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 81

1904 - Habelschwerdt : Franke
81 um Gnade. Der Kaiser lie ihm seine Erbgter Braunschweig und Lneburg; doch mute er auf drei Jahre das Land verlassen. 4. Kaiserherrlichkeit unter Friedrich Barbarossa. Die Augelegen-f)eiten des Reiches waren von Friedrich Barbarossa trotz der italienischen Feldzge nicht vernachlssigt worden. Mit starker Hand hielt er den Landfrieden aufrecht und lie die Friedensstrer hinrichten. Gerechtig-fett, Milde und wahre Frmmigkeit erwarben dem Kaiser allgemeine Verehrung. Der Einflu des Reiches nach auen war uuter ihm so groß, da er die Könige von Dnemark. Polen und Ungarn in Lehuspflicht nehmen konnte; dem Herzog von Bhmen verlieh er fr treue Heeresfolge den Knigstitel. Die Herstellung des Friedens mit der Kirche und deu lombardifcheu Stdten bewog den Kaiser, 1184 zu Mainz ein Reichsfest zu feiern. Es gestaltete sich zu einem Fest, wie es Deutschland noch nicht gesehen hatte. Der kaiserlichen Einladung folgten Fürsten und Bischfe, bte und Grafen, Gesandte aus den slawischen Lndern, aus Frankreich, England, Italien und Spanien. Auf der anmutigen Ebene am Rhein war Zelt an Zelt aufgeschlagen; alle Gste wurden auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet; Knstler und Dichter genossen nicht geringere Ehre wie die Helden des Krieges und der Turniere. Die Hoheit des Kaisers, der Glanz der Ritter, die Schnheit der Fraueu, die Pracht der Kleider, die Mannigfaltigkeit der Spiele und Gesnge, alles vereinigte sich, um Freude und Bewuuderuug hervorzurufen. Der Kaiser schlug bei diesem Feste seine beiden Shne Heinrich und Friedrich zu Rittern. Der Miuuefuger Heinrich von Veldecke hat in feiner iteide" die Mainzer Festlichkeiten geschildert, und die Erinnerung an das Reichsfest blieb lange lebendig. Im Jahre 1186 zog der Kaiser zum letztenmal nach Italien. Er nahm in Mailand an der Hochzeit seines Sohnes Heinrich teil, der sich mit Konstante, der Erbin von Sizilien, vermhlte. Durch diese Heirat bereitete Friedrich die Erwerbung Unteritaliens und damit die Weltmachtstelluug seiues Hauses vor. Da aber hierdurch die Unabhngigkeit des Papsttums gefhrdet erschien, drohte ein neuer Kampf auszubrechen. Doch hinderten der Tod des Papstes und die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug deu Ausbruch des Streites. 5. Der dritte Kreuzzug, 11891192. Im Jahre 1187 hatte Saladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abendland kam, forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge Lohmeyers Wandbilder: Das Reichssest zu Mainz. Ahl er, Geschichte fr Lehrerseminare. 6

5. Geschichtliche Gedenkstätten - S. 26

1885 - Berlin : Hofmann
26 A. Europa. Konrad m. und den Welfen. — 1152 Wahl Friedrich Barbarossas. — 1749 28. August Goethe geboren. — 1815—1866 Sitz des deutschen Bundestages. — 1848— 1849 die deutsche Nationalversammlung. — 1871 10. Mai Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche. — Westlich am Main Höchst. 1622 Sieg Tillys über Christian von Braun- schweig. — Am Rhein Caub. 1814 1. Januar Übergang Blüchers mit dem schle- sischen Heere. i) Rheinprovinz. Regierungsbezirk Koblenz. Rense am Rhein südlich von Koblenz. 1338 Kurverein der deutschen Fürsten gegen die Einmischung des Papstes in die Reichsangelegenheiten. — An der Lahn Wetzlar. Sitz des Reichskammergerichtes. Regierungsbezirk Köln. Köln am linken Rheinufer. 1367 Bund der Hansestädte gegen Waldemar Hi. von Dänemark. — 1512 Reichstag unter Maximilian I.; Kreiseinteilung des Reiches. — 1582 bis 1583 erfolgloser Kampf des zum Protestantismus über- getretenen Kurfürsten Gebhard um das Erzstift. Regierungsbezirk Aachen. Aachen. Grabstätte Karls d. Gr. Krönungsstadt der deut- schen Kaiser. — 814 f Karl d. Gr. — 1215 Krönung Friedrichs n. — 1598 Ächtung der Stadt und Vertrei- bung der Protestanten. — 1668 Friede Ludwigs Xiv. mit Spanien. — 1748 Friede zwischen den am öster- reichischen Erbfolgekriege beteiligten Mächten (Österreich und England und den bourbonischen Staaten). Regierungsbezirk Düsse] dorf. Kaiserswerth am Rhein. 1062 Entführung Heinrichs Iv. durch Erzbischof Anno von Köln. — Weiter abwärts Xanten. 1614 Vertrag zwischen Brandenburg und Pfalz- Neuburg über die jülichsche Erbschaft. Krefeld. 1758 23. Juni Sieg Ferdinands von Braunschweig über die Franzosen, k) Westfalen. Regierungsbezirk Münster. Münster. 1533—1535 Herrschaft der Wiedertäufer. —

6. Theil 1 - S. 92

1880 - Stuttgart : Heitz
92 Alte Geschichte. 1. Periode. Römer. Romulus starb nach einer 37jährigen Regierung plötzlich während einer Senatsversammlung. Man sagte, die Senatoren hätten ihn ermordet, weil er zu eigenmächtig regiert; sie aber versicherten, ein Blitz habe ihn erschlagen und die Götter hätten seine Seele zu sich in den Himmel genommen (wo er als Gott Quirinus verehrt ward). Sein Nachfolger war der Sabiner Numa Pom-pilius, ein guter, sriedsamer König, der allen Kriegsruhm verschmähte und statt dessen nur aus die Beglückung seines Volks durch gute Einrichtungen dachte, deren Kenntniß er seinem Umgange mit der Nymphe Egeria verdankte. So führte er einen bessern Kalender in Rom ein, in welchem wir schon die meisten der noch jetzt gebräuchlichen Monatsnamen finden*). Besonders aber suchte er den noch wilden und rohen Römern die Ehrfurcht vor den Göttern anzugewöhnen; er baute Tempel, vermehrte die Priester und verpflanzte auch den Orden der vestalischen Jungfrauen nach Rom. Ihr Hauptgeschäft war, dafür zu sorgen, daß das heilige Feuer, welches auf dem Altare der Vesta, der Göttin ftommer Häuslichkeit, brannte, nie erlösche, und geschah dies einmal, so wurde es als eine höchst unglückliche Vorbedeutung betrachtet und die Schuldige von dem Oberpriester scharf gegeißelt. Die zu Vestalinnen bestimmten Jungfrauen wurden schon vor dem zehnten Jahre aufgenommen; dann wurden sie zehn Jahre lang unterrichtet; die folgenden zehn Jahre verrichteten sie den Tempeldienst und die letzten zehn Jahre unterrichteten sie wieder die neu hinzugekommenen Mädchen. Erst wenn sie diese dreißig Jahre gedient hatten, durften sie austreten und sich verheirathen. Gingen sie früher eine heimliche Verbindung mit einem Manne ein, so wurden sie lebendig begraben. Man zählt im Verlauf der römischen Geschichte bis zu der Zeit des Kaisers Domitian gegen dreizehn Fälle dieser schrecklichen Bestrafung. Die 93 er urtheilte wurde auf eine Bahre gelegt und in langsamer Procession, einer Todten gleich, durch die Stadt getragen. Jeder, der dem stillen Zuge begegnete, schloß sich schweigend an. So zog man zu einem Thore *) Vor Numa hatte das Jahr nur 10 Monate, vom März bis Dezember. Der erste Monat war der März; dann folgten sie in der Reihe wie in unserem Kalender bis zum Dezember, der also damals der zehnte Monat war. Numa fügte ihnen den Januar und Februar zu. Dem Februar, als dem letzten Monate, hängte man den Schalttag an; daher kommt es, daß man auch jetzt noch dem Februar den Schalttag zutheilt. Späterhin, wahrscheinlich 150 v. Chr., setzten die Römer den Januar und Februar vor die übrigen Monate.

7. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 448

1894 - Gera : Hofmann
448 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. Was Friedrich I. damit zunächst erstrebt hatte, war allerdings erreicht worden: dem Bunde der Staufer und Welfen war die Opposition einzelner Fürsten schnell erlegen, und der so lange gestörte Friede war gesichert worden. Auf der Krönungsfahrt, in dem siegreichen Feldzuge gegen Polen und bei dem großen Kriege gegen Mailand hatte Herzog Heinrich der Löwe mit seinen streitbaren Scharen aus Bayern und Sachsen dem Kaiser hervorragende Dienste geleistet. Weiterhin war er dann, während Friedrich im Süden der Alpen kämpfte, der gewaltige Grenzhüter des Reiches und der strenge Wächter der unruhigen Nachbaren im Osten und Norden gewesen: daß König Waldemar von Dänemark des Kaisers Lehnshoheit hatte anerkennen müssen, war nicht Friedrichs, sondern des Sachsenherzogs Verdienst. Das siegreiche Vordringen des Christentums und der deutschen Kultur nach Osten hin war das Werk Heinrichs des Löwen, — ein Werk größer und dauernder, für Deutschland segensreicher und daher verdienstvoller als die glänzenden Heldenkämpfe und die so schnell verflogenen Triumphe Friedrichs in dem Ringen mit den freien Städten der Lombardei. Nur die Anerkennung dieses Verhältnisses schien darin ihren Ausdruck zu finden, daß der Kaiser den siegreichen Slawen-bekämpser in jenen Gegenden, den neu gewonnenen Grenzmarken des Reiches, völlig frei Heinrichs des Löwen Denkmalm Braunschweig. ^währen ließ und demselben, der früher schon das Recht erhalten hatte, Bistümer zu gründen und über dieselben frei zu verfügen, später stillschweigend vollends die Stellung eines von dem Reiche eigentlich nicht abhängigen, sondern eines selbständigen souveränen Landesherrn gönnte. So war Heinrich der Löwe nach der einen Seite mit fast königlichen Befugnissen ausgestattet und trat mit seinen Ansprüchen unmittelbar neben den Kaiser selbst, nach der anderen Seite sollte er doch auch den Pflichten eines Lehnsmannes nachkommen und dieselben erfüllen, selbst da, wo sie mit seinen eigenen dynastischen Interessen in Widerspruch gerieten. Sobald dieser Fall eintrat, die in seiner

8. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 437

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 1. Ziele und Erfolge der Politik Friedrichs I. 437 lichen Tuscien. Hier traf er mit Papst Hadrian Iv. persönlich zusammen. Nach erregten Verhandlungen mit dem tief mißtrauischen Kirchenfürsten, dem der König den begehrten Marschallsdienst nur widerwillig leistete, lehnten die deutschen Fürsten den geforderten Feldzug gegen Apulien als über ihre Kräfte gehend _ für jetzt ab, verständigten sich aber über den Einzug in Rom und die Kaiserkrönung. Den Versuch der römischen Gemeinde, ihre Unabhängigkeit vom Papste durch das Anerbieten der Kaiserkrone gegen eine Zahlung von 15,000 Pfund Silber zu sichern, mußte Friedrich unter diesen Umständen ablehnen, selbst wenn es seiner Würde und Sinnesart weniger widersprochen hätte. In der Nacht zum 18. Juni besetzten darauf 900 deutsche Ritter die Leostadt; am nächsten Morgen, am 18. Juni 1155, zog Friedrich durch das Goldene Thor dort ein, wurde vom Papste, der ihm vorausgeeilt war, an dem Eingänge der Peterskirche begrüßt und empfing die Kaiserkrone. Draußen aber, „um Kirche und Palast standen seine gewaffneten Vasallen, den König bewachend, bis die Feierlichkeit vollendet war". Die mißtrauische Vorsicht, die sich darin zeigte, war gar sehr berechtigt; denn als der Kaiser in sein Lager am Janiculus zurückgekehrt war, erhoben sich die Römer, in ihren Erwartungen bitter enttäuscht, in zornigem Aufstand und griffen um die heiße Mittagszeit das deutsche Lager an. Bis zum Abend wurde hitzig gefochten; erst als Heinrich der Löwe über die Tiberbrücke den Römern in den Rücken kam, wurden sie mit schweren Verlusten überwältigt. Es entsprach dem nunmehrigen Einvernehmen zwischen Papst und Kaiser, wenn dieser Arnold von Brescia, der auf der Flucht in der Campagna in seine Hände gefallen war, an Hadrian ausliefern ließ. Der Unglückliche wurde als Ketzer verbrannt, seine Asche in den Tiber gestreut. Der kühne Reformator war zu früh gekommen. Der Sommerhitze und Malaria wegen verlegte Friedrich bald nach der Krönung sein Quartier ins Gebirge, dann zog er nordwärts ab. Unterwegs wurde Spolet0, weil es das Fodrum nicht in der geforderten Höhe geleistet hatte, erstürmt und geplündert (25. Juli). In Ancona entließ der Kaiser sein Heer, um selbst über Verona den Brenner zu erreichen. Nur die Verwegenheit aber, mit welcher der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach und seine bayerischen Alpensteiger das über dem engen Etschpaß hängende Schloß erklommen und stürmten, öffnete dem Kaiser den Weg. Als greifbares Ergebnis seines ersten Römerzuges brachte Friedrich neben der Kaiserkrone nur die unbedingte Anerkennung des Wormser Konkordats und damit die gesicherte Verbindung der deutschen Kirche mit dem Königtume nach Hause. Unmittelbar nach seiner Rückkehr übertrug er im Oktober 1155 Bayern wirklich an Heinrich den Löwen, und im September 1156 verzichtete auf einem Reichstage in Regensburg Heinrich Jasomirgott von Österreich auf jenes Herzogtum, indem er als Symbole der Belehnung dem Kaiser sieben Fahnenlanzen zurückgab. Dafür erhielt er mit zwei Fahnen die Mark Österreich mit den seit alters dazu gehörigen (drei) Grafschaften, etwa dem heutigen Oberösterreich ob der Ens, als Herzogtum zurück, das im Hause der Babenberger künftig auch in der weiblichen Linie erblich sein sollte. Zugleich wurde die Reichspflicht des nunmehrigen Herzogs von Österreich auf den Besuch der in Bayern stattfindenden Reichstage und auf die Teil-
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