§ 25. Untergang der Hohenstaufen. 43
Spur schritt weiter der edle, großangelegte Manfred, sein Bruder.
Nun aber rief Papst Clemens Iv. einen französischen Prinzen,
Karl von Anjou, zu Hilfe. Gegen ihn verlor Manfred 1266 bei 1266 Benevent Schlacht und Leben. Karl aber nahm die hohenstanfischen Lande Unteritaliens in Besitz und unterwarf sie einer hartherzigen, grausamen Behandlung. Da wandten sich die Unterdrückten an den jugendlichen Sohn Konrads Iv., Konradino, der am Hofe seines Oheims in Bayern lebte.
Ohne die Bitten seiner Mutter zu achten, die Italien als das Verhängnis des Staufengeschlechtes fürchtete, beschloß er, zur Rückerwerbung seines väterlichen Erbes auszuziehen. Hoher Hoffnungen voll zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien.
Aber ein trauriges Geschick wartete ihrer. Beitagliaeozzo von Karl von Anjou geschlagen, gerieten sie in dessen Gefangenschaft.
Karl sah Ruhe vor Kouradiu nur in dessen Tode. Er ließ ein Gericht zusammentreten und ihn vor demselben auf Hochverrat verklagen. Nur einer der Richter Robert von Bari, wagte es, der Wahrheit zum Trotz das Schuldig über die Jünglinge auszusprechen, und auf Grund dieser einen Stimme verhängte Karl den Tod.
Im Jahre 1268 wurden Konradin und Friedrich ans dem Markte 1268 von Neapel durch Henkershand getötet, traurige Opfer römisch-srau-zösischer Tücke und Gewaltthätigkeit. So endete die Hauptlinie des Hohenstaufengeschlechtes, das, reich an Gaben des Geistes und des Gemütes, unser Vaterland hätte groß machen können, wenn es dem unseligen Zuge nach Italien Widerstand geleistet hätte!
Anmerkung. König Enzio (vergl. § 24) starb 1272 in der Gefangenschaft inbologna. Friedrichsii.tochter Margareta, die unglückliche, mißhandelte Gemahlin Albrechts des Unartigen von Meißen-Thüringen, starb, nach heimlicher Flucht von der Wartburg und schmerzlichem Abschied von ihren Kindern (Friedrich mit der gebissenen Wange) 1270 in Frankfurt a./M. Eine letzte Tochter, Katharina, starb 1279 als Nonne eines französischen Klosters; an ihrem Grabmal liest man noch jetzt die Worte: „Kronen und alle Pracht dieser Welt habe ich nichts geachtet." —
Repetition: Iv. Periode: Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge (1125—1250).
§ 21. Lothar von Sachsen (1125—1137). Ausbruch des langen und verhängnisvollen Streites zwischen dem welfischen und dem hohen* staufischen Hause. — Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bären von Ass anten: Grundlegung des brandenbnrgischen Staates.
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98 Geschichte der neueren Zeit.
meinen nicht glücklich: schon in dem ersten verlor er die große Schlacht bei Pavia 1525 („tout est perdu fors l’honneur“), durch welche er sogar in die Gefangenschaft geriet (feine Schwester Margarete von Valois in Mabrib; die Contes de la reine de Navarre von Scribe!). Auch seine Verbinbung mit den Türken, welche unter dem Sultan Soliman dem Prächtigen 1529 sogar bis Wien vorhängen, hals ihm auf die Dauer nicht; boch würde das durch die Reformation schon im Innern fo erregte beutfche Reich baburch sehr geschäbigt. In dem vierten Kriege braug Karl V. sogar tief in Frankreich ein und bachte einen Augenblick an eine Teilung des Laubes mit den Englänbern. Gleichwohl erlangte Franz, infolge einer unerwarteten glücklichen Wenbung, im Jahre 1544 den günstigen Frieden zu Crespy: Karl verzichtete auf Burgunb, Franz auf alle kaiserlichen Länber. — Durch Franz I. würde die Königsmacht, sowohl gegenüber dem Papst und der Geistlichkeit als auch den einheimischen Großen, ungemein gestärkt. Persönlich war er ein zugleich ebelmütiger und rücksichtsloser Mann, der es liebte, seiner Stellung auf jebe Weise, nicht zum miubesten durch Begünstigung von Kunst und Wissenschaft, Glanz zu verleihen (sein Verkehr mit Erasmus und Seonarbo ba Vinci; die großen Schloßbauten zu Fontainebleau und Chamborb; Beginn des Louvre).
Die Reformation sanb in Frankreich von Genf aus Eingang, und die Lehre Calvins verbreitete sich ungemein schnell. Schon 1561 schätzte man die Zahl der „hugenottischen" Gemeinben auf mehr als 2000. Aber biefelben hatten schwere Kämpfe um die Freiheit ihres Glaubens zu bestehen. Schon unter Franz' des I. Nachfolger Heinrich dem Ii., der die beutfchen Protestanten gegen den Kaiser unterstützte (Moritz von Sachsen!), begannen die Verfolgungen. Dieselben würden noch baburch verschärft, daß sich mit den religiösen politische Rücksichten vermischten. Die Hauptgegner der Protestanten waren die Guisen (besonbers Franz und Heinrich von G. und Karbinal Karl von Lothringen), währenb aus ihrer Seite das Geschlecht der Bourbonen staub (Anton von Navarra, Ludwig Prinz Eonbe, Heinrich von Be am, Abmiral Coligny). Dieser Gegensatz führte zu acht blutigen Religions- und Bürgerkriegen, den sog. Hugenottenkriegen. Nachbem anfangs die Hugenotten die besten Aussichten (1562 sogar schon freie Religionsübung außerhalb der Städte) gewonnen, brach im Jahre 1572 unsägliches Unheil über sie herein. Katharina von Mebici, die Mutter
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Extrahierte Ortsnamen: Pavia Wien Frankreich Frankreich Sachsen Lothringen
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Eberhard_von_Württemberg Sigismund_( Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gero Albrecht Waldemar) Karl_Martells Karl
§ 58. England im Reformationszeitalter. 99
des jungen und schwachen Königs Karl Ix., benutzte die Hochzeit Heinrichs von Bearn mit ihrer Tochter Margarete, durch welche eine Versöhnung der Parteien sich anzubahnen schien, um alle in Paris anwesenden Hugenotten ermorden zu lassen. Dies ist die berüchtigte sog. Pariser Bluthochzeit in der Bartholomäusnacht (24. August); die Häupter der Protestanten, barunter der ebse Coligny, würden ermordet. Zugleich und balb bar auf würden auch in der Provinz Massenmorde der Protestanten (20 000 Tote) verübt. So herb dieser Schlag war, so wenig war er boch löblich für den Protestantismus, dem die besten Elemente des Volkes angehörten. Schon balb baranf, unter König Heinrich Iii., erlangten die Hugenotten die erneute Zusage freier Religious-übung (1576), trotzbem die von den Gnisen gestiftete sog. Heilige 1576 Ligne das zu hintertreiben suchte. Als nun aber nach der Er-morbung Heinrichs Iii. das Hans Bourbon (1589—1792) in der Person des eblen Heinrich Iv. (1589—1610) auf den Thron 1589 kam, war die Lage der Hugenotten für die nächste Folgezeit ge- bis sichert. Dieser noch heute int Volksmund wegen seiner vortrefflichen ^10 Eigenschaften hochgefeierte König wußte durch feinen Übertritt von der reformierten zur katholischen Kirche die Parteien zu versöhnen. Wohlstand und Zufriedenheit kehrten unter ihm in dem französischen Volke, wenigstens für einige Jahre, wieber (Minister Sully!).
Die Hugenotten aber erhielten in dem berühmten Ebikt von Nantes (1598) die Zusicherung freier Religionsübung (außerhalb 1598 der großen Städte) und auch in politischer Hinsicht größere Gleichheit mit den Katholiken. Aus großen Plänen für die Vergrößerung der französischen Machtstellung nach außen würde Heinrich Iv. durch den Tod 1610 gerissen, den er von der Hand des Mörbers Ravaillae erlitt.
(Die weitere Entwicklung Frankreichs siehe in der zweiten Periode.)
§ 58. England im Reformationszeitalter.
Auch England fiel im Laufe des 16. Jahrhunberts von der katholischen Kirche ab. Hier aber hatte die Reformation wesentlich anbere Vorbebingungen und Gestalt.
König Heinrich Viii. (aus dem Hause Tubor), 1509—1547, 1509 löste aus politischen und persönlichen Grünben (Verweigerung seiner bis Scheibung von Katharina von Aragonien!) sich und sein Laub aus 1547 dem Verlmnbe bet katholischen Kirche. Es entstaub eine an gli --
7*
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ix. Karl_Ix. Heinrichs Margarete August Coligny Heinrich_Iii Heinrich Heinrichs Heinrichs Hans_Bourbon Heinrich_Iv Heinrich Sully Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Katharina
Extrahierte Ortsnamen: England Paris Nantes Frankreichs England England Aragonien
§ 63. Der dreißigjährige Krieg. C. Wallensteins Tod. Ende des Kriegs. 107
Wallenstein hielt sich zunächst in Böhmen, ohne von hier aus den siegreichen Schweden entgegenzutreten. Er beschäftigte sich mit weitausschauenden Plänen: für sich selbst wollte er umfangreiche Teile des Reiches erwerben, durch Friedensschluß mit den Protestanten den Einfluß des bayrischen Kurfürstenhaufes, welches ihm sehr feindlich war, brechen und überhaupt eine Reform der Reichsverfassung herbeiführen. Er sing Unterhandlungen mit den Schweden an, welche die kaiserlich-bayerische Partei erfuhr. Man bezichtigte ihn, um ihn zu stürzen, des Hochverrats. Als er nun gar zu Pilsen die Offiziere feiner Armee ganz und ausschließlich sich verpflichten wollte (Revers zu Pilsen!), brachte feine Gegenpartei, welche sich im Heere besonders auf Dttaoio Piccolomini stützte, feine Absetzung durch. W allenstein, im Begriff feine Pläne in offener Auflehnung gegen den Kaiser durchzusetzen, ward (Februar) 1634 1634 zu Eger ermordet. (Gordon; Butler.)
Die Kaiserlichen waren nun im Vorteil. In der Schlacht bei Nördlingen 1634 siegten sie über Bernhard oon Weimar. 1634 Dadurch kam es, daß:
a) die süddeutschen Protestanten sich völlig den Franzosen anschlössen, die schon lange darauf gelauert hatten, aus den deutschen Wirren Vorteil zu schlagen;
b) die norddeutschen Fürsten (zuerst Sachsen in dem Frieden
zu Prag 1635) mit dem Kaiser Frieden machten. 1635
Fortan geht der Krieg in ein Gewirr oieloerschlnngener Kämpfe
auf, die sich im Westen wie im Osten oollziehen. Schweden und
Franzosen suchten von dem geschwächten Reichskörper die ihnen
zunächst gelegenen Teile abzureißen. Das deutsche Volk litt entsetzlich unter den Grausamkeiten der völlig verrohten und zuchtlosen Söldnertruppen. Der Wunsch nach Frieden wurde in den deutschen Reichsständen allgemein. Nur war es schwer, einen Ausgleich der Interessen herbeizuführen. Seit 1640 schon spielen die Friedens-uuterhandlungen. Endlich kam im Jahre 1648 der West- 1648 fälifche Frieden zu Osnabrück und Münster zustande. Die Hauptbedingungen desselben, die auf Jahrhunderte hinaus der deutschen Geschichte ihren Lauf bestimmten, find:
A. Äußere Veränderungen des Reiches.
1. Die Schweiz und die Niederlande scheiden endgiltig
aus dem Reichsverbaude aus.
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Extrahierte Personennamen: C._Wallensteins Dttaoio_Piccolomini Gordon Butler Bernhard_oon_Weimar
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
90 Geschichte der neueren Zeit.
Nachdem Moritz so, aus eigennützigen Zwecken, dem Kaiser zu einem vollkommenen Triumph über seine Gegner verholfen, mußte er nun doch fürchten, daß dieser, seiner nicht mehr bedürfend, auch gegen ihn wie gegen die übrigen Protestanten vorgehen werde. Darum täuschte er den Kaiser, der ihn mit der Vollstreckung der Acht an dem protestantischen Magdeburg beauftragt hatte, fiel von ihm ab und zog, unterstützt durch Heinrich Ii. von Frankreich, dem er dafür Metz, Toul, Verdun und Cambrai preisgab, gegen den Kaiser. Derselbe, unvorbereitet und nur mit Mühe der Ge-1552 sangenschast entgangen, mußte in den Vertrag zu Passau 1552 willigen, in welchem einstweilen den Evangelischen freie Religions-übnng zugestanden und den beiden gefangenen Fürsten die Freiheit zugesichert wurde. Auf einem besonderen Reichstage sollte dann die Angelegenheit eudgiltig geregelt werden. Das geschah besonders durch die Vermittlung des Königs Ferdinand, Bruders des Kaisers, 1555 auf dem Reichstage zu Augsburg 1555. In dem Augsburger Religionsfrieden wurde den Evangelischen vollkommene Freiheit der Religionsübung gewährt. Alle diejenigen Güter, welche bereits säkularisiert waren, verblieben den Evangelischen: doch war dieser Bestimmung der sogenannte geistliche Vorbehalt hinzugefügt, d. h. es sollte, wenn fortan ein katholisches Mitglied der Reichsstände zu den Evangelischen überträte, dasselbe allen ihm als solchem zustehenden Gütern und seinem Amte entsagen. In dieser letzten Bestimmung lag ein Keim neuer Zerwürfnisse.
Kaiser Karl V. sah seinen Lebensplan, die Einheit der religiösen Überzeugung in seinen Ländern zu wahren und, auf sie gestützt, zur unumschränkten Herrschaft zu gelangen, vereitelt. Auch war es ihm nicht gelungen, die Gefahr, welche der europäischen Christenheit von den Osmanen drohte (dieselben waren 1529 sogar vor Wien erschienen) für die Zukunft abzuwenden. Müde und voll Sehnsucht nach Ruhe, legte er nach einander alle seine Kronen nieder (Spanien, Mailand, Neapel und die Niederlande kamen an seinen Sohn Philipp Ii., die Kaiserkrone an seinen Bruder Ferdinand). Dann zog er sich in das Kloster St. Just in
1558 Spanien zurück, wo er 1558 gestorben ist.
§ 53. Zwingli und Calvin.
1. Zwingli. Gleichzeitig mit Luther führte in der Schweiz
Huldreich Zwingli einen Abfall von der katholischen Lehre herbei.
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Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Frankreich Verdun Cambrai Wien Spanien Mailand Neapel Niederlande Spanien
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Philipp Otto Welf Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Hartmann Heinrich_Vi Heinrich Philipp Otto Welf Deutschtonb Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Italien Mailanb Kleinasien Siebeneichen Deutschland
44 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
§ 22. Konrad Iii. (1138— 1152), der erste Hohenstaufe. Sein Kampf gegen die Welfen; sein Kreuzzug.
Friedrich I., Barbarossa (1152—1190). Sein Grundsatz: Der Kaiser ist die Quelle alles Rechtes. Kampf gegen die lombardischen Städte; Zerstörung von Mailand. Endlicher Sieg der Städte bei Legnano 1176, ermöglicht durch die Felonie Heinrichs des Löwen, des welfischen Herzogs von Sachsen und Bayern. Zu dem Kampf mit den Städten hatte sich noch der mit dem Papste gesellt. Mit beiden Gegnern findet sich Friedrich sehr günstig ab in den Friedensschlüssen zu Venedig und Konstanz. — Strafgericht an Heinrich dem Löwen 1181: Ächtung des Herzogs und Zersplitterung seiner Lehen (Bayern an Otto von Wittelsbach). — 1184 großes Fest ans dem Reichstage zu Mainz. — 1189 Kreuzzug Friedrichs, sein Tod im Saleph 1190.
§23. Heinrich Vi. (1190—1197) kämpft vergebens für dieerblichmachung der Kaiserkrone. Nach seinem Tode zwei Gegenkönige: von welsischer Seite Otto Iv. (1198—1215), von hohenstanfischer: Philipp von Schwaben (1198—1208). Heftiger Bürgerkrieg. Papst Innocenz Iii. sucht den entscheidenden Einfluß zu gewinnen. Nach Philipps Ermordung wendet sich der Papst von Otto ab, der allen Einfluß verliert gegenüber dem jungen Friedrich Ii. — Walther von der Vogelweide und seine Gedichte.
§ 24. Friedrich Ii. (1215—1250). Herrscher von modernen Anschauungen geleitet. — Unter ihm Deutschland vernachlässigt; sein vorzngs-weiser Aufenthalt Italien (Palermo). Kreuzzug (1228) und Zerwürfnis mit dem Papste, der ihn in den Bann thut und in sein Gebiet einfällt, dann aber zum Frieden zu S. Germauo gezwungen wird. — Ordnung der sizilischen Lande: Beseitigung des Lehnswesens, Einführung ständiger Verwaltungsbeamten. Glänzender Hof zu Palermo. — In Deutschland Empörung seines Sohnes Heinrich; Gefangennahme desselben. Großer Reichstag zu Mainz 1235 (Braunschweig - Lüneburg an den Welsen Otto das Kind), Anwachsen der fürstlichen Macht in Deutschland. — Friedrichs Kriege gegen die lombardischen Städte und den Papst füllen die übrige Zeit seiner Regierung. Sein Tod 1250.
§ 25. Die Hohenstaufen gehen unter in dem Kampfe um ihr süditalisches Erbreich, das der Papst an den französischen Prinzen Karl von Anjou gegeben hatte. Manfred geschlagen in der Schlacht bei Benevent; Konradino wird nach dem Verlust der Schlacht bei Tagliacozzo in Neapel hingerichtet (Robert von Bari).
Pie Kreuzzüge und ihre Kokgen.
§ 26. Übersicht der Kreuzzüge.
Nachdem wir die Geschichte der Kaiser bis zum Untergange
der Hohenstaufen im Zusammenhange erzählt, wenden wir uns jetzt
zur Betrachtung der Kreuzzüge, d. h. der Versuche, welche die
abendländische Christenheit unternahm, um das heilige Grab den Händen der Mohammedaner zu entreißen.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Heinrich_Vi Heinrich Otto Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Germauo Heinrich Heinrich Otto Friedrichs Friedrichs Karl_von_Anjou Karl Manfred Robert_von_Bari
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Legnano Sachsen Bayern Venedig Konstanz Wittelsbach Mainz Friedrichs Deutschland Italien Palermo Palermo Deutschland Mainz Deutschland Neapel