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sichtigte Vereinigung der italienischen Armee mit der siegreichen des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstärkungen herangezogen hatte, giug er wieder auf das nördliche Donauufer und rächte die Niederlage bei Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, c) Friede. Im Frieden zu Schönbrunn wurde Österreich vou der See abgeschlossen; es mußte das Küstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Kontinentalsperre weiter auszudehnen, die illyri-schm Provinzen bildete. Ferner mußte es auf West- und Ostgalizien verzichten.
Vereinzelte Freiheitsversuche während des österreichischen Krieges. Österreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gernacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so brach die Unzufriedenheit des Volkes doch allenthalben in Aufständen durch, welche Zeichen einer allgemeinen Gärung waren.
1. Der Tiroler A u f st and, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayrisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frömmelt, konservativen Sinne des urwüchsigen Bergvolkes nicht vereinbar schienen. Daher erhoben sich die Tiroler unter tüchtigen Führern, Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern aus Tirol. Wenn auch der Ausstand mißlang (Hofer wurde 1810 in Mantua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Möglichkeit des Widerstandes. Der preußische Major von Schill machte den Versuch, das Königreich Westfalen auszulösen, mußte sich aber, als feindliche Truppen heranrückten, nach Stralsund zurückziehen, bei dessen Verteidigung er siel, o. Der Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls hatte in Böhmen etwa 1000 Mann gesammelt, die sich schon durch ihre Kleidung als Rache-korps ankündigte („die schwarze Schar"). Er brach in Sachsen ein, flüchtete sich aber, als er von Österreich ohne Unterstützung gelassen wurde, nach England.
Napoleon auf dem Cipsel seiner Macht. Nach dem österreichischen Kriege hatte Napoleons Macht ihren Höhepunkt erreicht. Der Emporkömmling suchte sich nun auch in den alten Adel einzuführen; darum trennte er feine Ehe mit Josephine und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Wie er ferner fortfuhr, einen neuen Adel mit Majoraten und Dotationen zu schaffen, gab er auch dem alten feine Geltung wieder, der aber nur mit Widerstreben folgte. Gegen feine Vasallen machte er aber feine volle Selbstherrschaft um so mehr geltend, als sich bereits unter ihnen und auch in Frankreich Regungen der Unzufriedenheit zeigten.
Seinen Schwager Murat, der in Neapel den Befehlen Napoleons sich zu entziehen suchte, erinnerte er daran, daß er nur durch ihn existiere. Holland,
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Grausamkeiten. Kirchengerte, Gemlde, herrliche Werke der Bild-Hauerei und andere kostbare Kunstschtze wurden von den zuchtlosen Horden vernichtet. (Goethe, Gtz von Berlichingen".)
Als die Landesherren, die Luther in einer Flugschrift zum schonungslosen Vorgehen gegen die mrderischen und ruberischen Bauern" aufgefordert hatte, mit ihren kampferprobten Landsknechten und Rittern die zuchtlosen Bauernhaufen angriffen, war deren Schicksal schnell entschieden. In Franken besiegte Truchse von Waldburg als Anfhrer des Schwbischen Bundes die Bauern in zwei Treffen.
In Thringen waren die Bauern durch Thomas Mnzer, den Prediger der Wiedertufergemeinde zu Mhlhausen, aufgewiegelt worden. Landgraf Philipp von Hessen verband sich mit den Herzgen von Sachsen und Braunschweig und schlug die aufstndischen Bauern 1525 bei Frankenhausen. Mnzer wurde gefangen genommen und enthauptet.
der 100 000 Bauern kamen in diesen Kmpfen um. Die Sieger rchten sich oft in entsetzlicher Weise an den Gefangenen. Die Lage des Landvolkes verschlimmerte sich nun noch mehr. Die Mehrzahl der Bauern wurden allmhlich zu Leibeigenen gemacht. Doch wurden die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhltnisse der Bauern auch in einigen Gegenden, wie am Oberrhein, in der Pfalz und in Tirol, durch friedliche Vereinbarungen gebessert.
4. Die Stellung der Landesherren zur Reformation. Im
nrdlichen Deutschland wandten sich fast alle Fürsten der neuen Lehre zu, insbesondere der Kurfürst Johann von Sachsen, der Nachfolger Friedrichs des Weisen, und der Landgraf Philipp von Hessen. Auch in Pommern, Mecklenburg, Schlesien. Wrttem-berg, in der Pfalz, in Schleswig-Holstein und Ostfriesland fand 1525 Luthers Lehre Eingang. Im Jahre 1525 trat Albrecht von Brandenburg, der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, zu ihr der und verbreitete sie im Ordenslande, das er in ein weltliches Herzogtum umgewandelt hatte.
Durch den Sieg der die Bauern war die Macht der Landes-Herren sehr gewachsen. Die Fürsten, die zur neuen Lehre ber-getreten waren, beanspruchten jetzt auch die Kirchenhoheit. Die bischfliche Gewalt wurde aufgehoben, und die Landesherren ber-nahmen das Kirchenregiment. Die Gter der reichen Klster und Stifte wurden von den Fürsten eingezogen. Der Kurfürst von Sachsen erlie eine von Luther entworfene Visitations-ordnung, nach der Superintendenten als geistliche Aufseher-ein-gesetzt wurden. Diese Kirchenordnung wurde fr die evangelischen Lnder vorbildlich.
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Extrahierte Personennamen: Goethe Truchse_von_Waldburg Thomas_Mnzer Philipp_von_Hessen Philipp Johann_von_Sachsen Johann Friedrichs Friedrichs Philipp_von_Hessen Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Frankenhausen Pfalz Deutschland Pommern Mecklenburg Schlesien Schleswig-Holstein Ostfriesland Sachsen