64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Eberhard_von_Württemberg Sigismund_( Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gero Albrecht Waldemar) Karl_Martells Karl
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
67
fabrik, Holzstofffabrik für Papier, mehrere Mühlen
und treibt Handel mit Kirschwasser. Endstation der
Kaysersberger Thalbahn.
Urbeis [Orbev] (4700 Einw.), zerstreut lie-
gende Gemeinde. Spinnereien, Webereien, Papier-
fabrik. Hier und in der Umgegend (Labaroche, Zell)
wird ein eigentümliches romanisches Patois gesprochen.
Oberhalb von Urbeis die alte berühmte Cistercienser-
abtei Pairis, jetzt Spital von Urbeis mit neu-
erbauter Kirche.
Vi. Der Kreis Colmar.
85,500 Einwohner. 663 □ km.
1. Gtoiiiinr* (30,400 Einw.), die Hauptstadt des
Bezirks Ober-Elsaß, in einer fruchtbaren Ebene,
5 km von den Vogesen, 20 vom Rhein und 70
von Straßburg, an der Eisenbahn Straßbnrg-Basel.
Ausgangspunkt der Kaysersberger Thalbahn (Colmar-
Schnierlach). Sitz des Bezirkspräsidiums, des Ober-
laudesgerichtes sür Elsaß-Lothringen, eines Land-
gerichtes und eines Hauptsteueramtes. Die Stadt hat
eiu Lyeeum, zwei Lehrerseminare, eine Präparanden-
schule. Garuison. Die Stadt wird von der Fecht und
der Lauch bewässert.
Die merkwürdigsten Gebäude der Stadt sind:
die Pfarrkirche zu St. Martin oder das
Münster, welches im 13. Jahrhundert erbaut
wurde. Die im 13. Jahrhundert erbaute Frau zis-
kaner- (Barfüßer-) Kirche, in welcher jetzt die
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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69
2. Andolsh eim (830 Einw.), an der Jll, hat _
Torfgruben.
Horburg (1000 Einw.), auf der Stelle der rö-
mischen Niederlassung Argentovaria, 3 km von Colmar
entfernt und mit diesem durch eine Straßenbahn ver-
Kunden. Große Spargelkultur.
3. Münster* (5600 Einw.), an der Fecht, am
Fuße des Mönchsberges, Endstation der Linie
Colmar-Munster. Realschule. Hauptzollamt. Eine
schöne Zierde der Stadt ist die neue protestantische
Kirche am großen Marktplatze. Vor der Stadt gegen
Colmar sind die prächtigen Fabrikgebäude der
Herreu Hartmanu, in welchen Alles, was die
Baumwollfabrikation betrifft, vereinigt ist. Das
Etablissement ist eins der bedeutendsten des Elsaß,
mit vielen Einrichtungen zur Hebung der Lage der
Arbeiter versehen. Man findet in Münster noch
Färbereien, Getreide- und Oelmühlen, eine Töpfer-
warenfabrik und Gerbereien. Unweit der Stadt die
Rnine Schwarzenburg. Kunststraßs über Stoßweier,
Sulzern und die Schlucht, einem Vogesenpasse nach
Gerardmer.
L u t t e n b a ch (900 Einw.), bei Münster, besitzt
eine Spinnerei.
4. N e n - B r e i s a ch * (3000 Einw.), Stadt und
Festung, 5 km vom Rhein und 15 km von Colmar,
gegenüber der badischen Stadt Alt-Breisach, an
der Eisenbahnlinie Colmar-Freiburg. Garnison. Schiff-
brücke über den Rhein. Unterosfiziervorschule.
5. Winzenheim (3700 Einw.), in einer schönen
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104'
I
an der Eisenbahnlinie 'Straßbnrg-Hagenan-Saarge-
münd. Die Stadt besitzt eine Erziehungsanstalt, daä
Institut St. Augustin. Man findet hier Sand- und
Kalksteingruben. Ein großer Teil der Einwohner
treibt Holz- und Torfhandel.
Münzthal [St-Löuis] (700 Einw.), mit großer
Fabrik von Kristallwaren, und M e i s e n t h -a l
(850 Einw.), große Fabrik von Halbkristallwaren.
M nt terh a n sen (870 Einw.), mit Eisengießerei,
die dem Hause Dietrich von Niederbronn gehört
und die mit der Eisenbahnlinie Hagenan-Saargeinnnd
bei der Station Bafinstein durch eine Privateisen-
bahn verbunden ist.
Saareinsberg (1450 Einw.), auf der Wasser-
scheide von Rhein und Saar gelegen, woher der
Name kommt, anschließend Gotzenbrn ck mit
Fabrik von Brillen- und Uhrgläsern.
Lemberg (1640 Einw.), an der Eisenbahnlinie
Straßbnrg-Hagenan-Saargemünd.
4. Rohr b ach (1000 Einw.), an der Eisenbahn-
tinie Strcrßbnrg-Hagenan-Saargemünd,.-enthält Gips-
grnben, Getreide- und Oelmühlen. In S i e r s t h a l
(840 Einw.) und Sucht (940 Einw.) finden sich
Glässchleifereien.
Strasburg, Druck von I. Ed. Heitz sheitz und Mündeli.
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52
der Industrie ragen besonders hervor: die Banm-
Wollindustrie und der Bergbau. Die erstere finden wir
am mächtigsten im Ober-Elsaß entwickelt, die zweite
im Norden des Unter-Elsaß und in Lothringen.
Die Wiege des Fabrikwesens ist Mülhausen, wo be-
reits im 17. Jahrhundert die Tuchweberei getrieben
wurde. Die Herstellung bedruckter Baumwollenzeuge, wie
sie vou 1746 an in Mülhausen durch Jakob Schmalzer,
Samuel Köchlin und Johann Heinrich Dollsnß betrieben
-wurde, war der Anfang einer großartigen Eutwickelung.
Die erste Spinnerei wurde erst 1803 in Wesserling
begründet, die erste Dampfmaschine kam 1812 bei
Dollsus, Mieg und Comp, in Anwendung. Die Fa-
brikation ist jetzt in den Thälern der Südvogesen
weitverbreitet. Im Jahre 1879 zählte man in den
Kreisen Colmar, Rappoltsweiler, Gebweiler 101 We-
bereien und 40 Spinnereien. Die Stadt Mülhausen
'allein zählt 12 Webereien und 11 Spinnereien.
Die Eisenschmelzen, Hammerwerke und Quiueaillerie-
fabriken siud zahlreich; Glas- und Porzellanfabriken
findet man vorzugsweise in Lothringen.
Unter den anderen Zweigen der Industrie, welche
eine wichtige Stellung im Lande einnehmen, bezeichnen
wir die Tuchfabriken, die Gerbereien, Papier- und
Tapetenfabriken, Bijouteriefabrikeu, Buchdruckereien,
Messer- und Jnstrumentensabriken, Möbelfabriken,
Wachstuch- und Strohhutfabriken, Seilfabriken, chemische
Fabriken, Lichter^, Seife- und Stärkefabriken, Leim-
fabriken, Ofeufabriken, Thou- und Steingutfabriken,
Ziegelbrennereien u. s. w.
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Extrahierte Personennamen: Jakob_Schmalzer Samuel_Köchlin Samuel Johann_Heinrich_Dollsnß Johann Heinrich
57
Bezirk Ober-Elsaß.
471,600 Einwohner, i 3509 □ km.
I. Der Kreis Altkirch.
50,810 Einwohner. 654 □ km.
1. Altkirch*2 (3400 Einwohner) liegt auf einem
Hügel, dessen Fuß die Jll bewässert, und an der
Bahn Mülhansen-Belsort. Die Stadt wnrde im 13.
Jahrhundert erbaut und erhielt ihren Namen von
einer alten Kirche, an deren Stelle früher das Schloß
der Grafen von Pfirt stand. Man findet daselbst
eine große Dampfziegelei, eine Baumwollweberei,
eine Buchdruckerei, Kalk- und Ziegelbrennereien, Ger-
bereien, Bierbrauereien und Mühlen; Progymnasium,
Hauptzollamt. Eisenbahn nach Pfirt.
2. Hirsingen (1240 Einw.), großes Dorf an
der Jll.
3. Pfirt [Ferette] (520 Einw.), mit schöner
Schloßruine ans einem hohen Felsen, im Mittelalter
der Wohnsitz des Grafen dieses Namens. Eisenbahn
nach Altkirch.
4. Damme rkirch [Dannemarie] (1100 Einw.),
an der Straße von Belsort nach Basel, Station der
Eisenbahn Mülhauseu-Belsort. Nahe beim Orte eine
große Dampfziegelei.
Lützel, Dorf (112 Einw.), hart an der fchweize-
rischen Grenze, der südlichste Ort des Elsaß, einst
ein berühmtes Kloster.
1 In runden Zahlen,
2 Die Städte sind mit einem * bezeichnet.
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58
Ii. Der Kreis Mülhausen,!
144,000 Einwohner. 626 □ km.
1. Mülhausen* (76,800 Einw.), in einer weiten
Ebene zwischen den Vogesen und dem Rhein, an der
Jll, dem Rhein-Rhone-Kanal und der Eisenbahn
von Straßburg nach Basel, ist die gewerbreichste
Stadt des Elsaß, in großem Aufschwünge begriffen.
Die hervorragendsten Gebäude sind: das im 16.
.Jahrhundert erbante Stadthaus, welches im Jahre 1846
verschönert wurde; die katholische Kirche, die protestan-
tische Kirche; die Synagoge; das neue Museum, das
Gewerbemuseum, das Garnisonslazarett und die großen
Fabrikgebäude. Nicht zu übersehen ist die Arbeiterstadt.
Die Gründung derselben durch den Bürgermeister
I. Dollsus fällt in das Jahr 1855. Sie zählt jetzt
über 1000 einstöckige und zweistöckige Häuser, in
denen die Arbeiter für einen mäßigen Zins wohnen,
durch dessen Zahlung sie nach einer Reihe von Jahren
Eigentümer derselben werden. Die Arbeiterstadt
umfaßt zugleich wohlthätige Einrichtungen, wie
Speisehans, Badeeinrichtung, Lesezimmer u. s. w.-
Man unterscheidet eine alte und eine neue Arbeiter-
stadt.
Die Stadt ist der Mittelpunkt der Industrie von
Elsaß-Lothringen und hat Baumwollspinnereien,
Maschinen-Webereien, Tuchfabriken, Werkstätten für
Maschinenbau, chemische Fabriken, Stärke- und Teig-
Warenfabriken u. s. w. Mülhausen treibt einen starken.
Handel mit Getreide, Wein, Quincaillerie- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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60
4. Hüningen (2040 Einw.), am Rhein und am
Rhein-Rhüne-Kaual,1 3 km von Basel. Bis 1815
war dieser Ort befestigt. Bahnstation an der Linie
Mülhausen-Leopoldshöhe. Große chemische Fabrik.
Schiffbrücke. Nördlich 1 Stunde von Hüningen die
Fischzuchtanstalt gleichen Namens.
Iii. Der Kreis- Thann.
59,300 Einwohner. 524 □ km.
1. Thann * (7400 Einw.), an der Thür, schön
gelegen zwischen dem Staufen und dem Rangen, hat
eine prachtvolle gotische Kirche (St. Theobald). Ober-
halb der Stadt die Ruine Engelsburg. Progymnasium.
Die Stadt wird belebt durch Baumwollspinne-
reien, Maschinenwebereien, Fabrikation von Chemi-
kalien, Druckereien, Werkstätten für Maschinenbau,
Färbereien, Bierbrauereien, Gerbereien und Mühlen.
Bahnstation der Linie Mülhausen-Wesserling.
Bitschweiler (2100 Einw.), Bahnstation der
Linie Mülhauseu-Wesserliug. Baumwollspinnereien
und Webereien. Maschinenfabrik.
Weiler (2100 Einw.), Baumwollspinnereien und
Webereien. Station der Linie Mülhauseu-Wesserliug.
2. St. A marin (2170 Einw.), im Thale dieses
Namens, hat Baumwollwebereien, Seidenspinnereien.
Bahnstation. Thalauswärts von St. Amarin liegen
die weitläufigen Fabriken von Wesserling, welche
1 Eigentlich nur eine Verzweigung des Kanals von
Hüningen bis Mülhausen, welche dazu dient, Wasser aus
dem Rhein in den großen Kanal zu führen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]