Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 80

1911 - Langensalza : Beltz
80 Der erste Kreuzzug. Hause und verkauften sie. Kaufleute reisten ins Morgenland und brachten ganze Schiffe voll fremder Waren zurück. Genua, Venedig, Augsburg und Nürnberg wurden bedeutende Stapel- und Handelsplätze. Bon hier aus wurden die viel begehrten und teuer bezahlten Waren ins Innere Deutschlands befördert. S o entwickelte sich infolge der Kreuzzüge ein lebhafter Handel und Verkehr; große und reiche Handels st ätten blühten auf. Man lernte auf den Kreuzzügen andere Religionen kennen und gewann allmählich Achtung vor Andersgläubigen. Art den Kreuzzügen beteiligten sich außer den Deutschen auch viele italienische, französische und englische Ritter und Krieger. Durch die gemeinsame Aufgabe, die gemeinsamen Gefahren und den gemeinsamen Glauben näherten sich die Ritter der verschiedenen Völker einander. Sie schlossen sich nach und nach zu einem besonderen Stande zusammen und machten den Kamps gegen die Ungläubigen, die Pflege der Kranken und Armen, die Benützung der christlichen Pilger und den Schutz der Witwen und Waisen zu ihrer Lebensaufgabe. [So bildeten sich die geistlichen Ritterorden: Tempelherren, weißer Mantel mit rotem Kreuz; Johanniter, schwarzer Mantel mit weißem Kreuz (jetziger Hochmeister Prinz Eitel Friedrich von Preußen); Deutschritter, weißer Mantel mit schwarzem Kreuzt Zusammenfassung: Die segensreichen Folgen der Kreuzzüge. b) Die Kreuzzüge haben dem Abendlande auch manchen Schaden gebracht. Die großen Opfer an Menschenleben. Die abendländischen Christen lernten durch die Kreuzfahrer neue Genüsse und Bedürfnisse kennen. Das trug teils zur Verfeinerung, teils zur Verweichlichung und Entartung des Volkslebens bei. Papst und Kirche gewannen durch die Kreuzzüge an Macht und Reichtümern. Vor ihrem Ausbruch vermachten nämlich viele reiche Adelige ihre Besitzungen der Kirche. Kehrten sie nicht wieder zurück, so wurden diese kirchliches Eigentum. Andere, die nicht mitziehen wollten oder konnten, kauften sich durch Schenkungen an die Kirche los. Viele von denen, die wohlbehalten wieder in die Heimat kamen, opferten der Kirche zum Danke für die Erhaltung Gelder und Güter. So sammelten die Kirchen, insbesondere die Klöster, ungeheure Reichtümer an. Nachteil. (Verweltlichung der Geistlichen.) Zusammenfassung: Die nachteiligen Folgen der Kreuzzüge. Hauptzusammenfassung: Die Folgen der Kreuzzüge. Zahlen: 1096—1099. Religiös-Sittliches: „Liebet eure Feinde." „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes." „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." V. Anwendung. Warum heute keine Krenzzüge ins heilige Land mehr unternommen werden. Das Schicksal der Christen in Palästina in der Gegenwart.

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 132

1913 - Langensalza : Beltz
132 Der erste Kreuzzug. Relig ivs-Sittliches: „Liebet eure Feiude." „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes." „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." (Detboöifcbe Rufgaben. Warum heute keine Kreuzzüge ins heilige Land mehr unternommen werden. Das Schicksal der Christen in Palästina in der Gegenwart. Was uns heute noch an die Zeit der Kreuzzüge erinnert: Der Johanniter-unb der ‘Deutschrttterorben. Die Herrschaft der Türken in Kleinasien und Palästina. Unsere gegenwärtigen Handelsbeziehungen zum Morgenlande. Die Kreuzzüge, eine Völkerwanderung nach dem Osten. Vergleich derselben mit der großen Bölkerwanberung nach Ziel, Beweggrunb und Erfolg. Deutschland) und das beutsche Volk vor und nach den Kreuzzügen. Die Kreuzzüge und die Kämpfe des Papstes mit Heinrich Iv. in ihrer Bebeutung für die Stärkung der Macht des Papsttums und der Kirche. Jesu Einzug in Jerusalem und der Einzug der Kreuzfahrer 1099. Das menschliche Leben — auch ein Kreuzzug ins gelobte Land. (Seihtet, Der Kreuzzug. Strophe 5: „Des Lebens Pf ab durch Wellentrug — und heißen Wüstenfanb, — es ist ja auch ein Kreuzeszug — in das gelobte Land.") Aussätze und Bilber: Wie sich ein Ritter baheini für die Teilnahme am Kreuzzuge vorbereitet. Die Verschiebung auf dem Burghofe. Wie der Kreuzritter am Fuße des Burgberges feinen Lieben den letzten Abschiedsgruß zuwinkt. Die Ankunft auf dem Sammelplätze. Auf beut Ritt zum Kreuzheere. Im fr ent den Land. Int Lager vor Antiochien. Auf dem Wege zur heiligen Stadt. Die Gebanken des Kreuzfahrers beim Anblick Jerusalems. Im Zeltlager vor den Mauern Jerusalems. Die Vorbereitungen zur Belagerung. Die Sehnsucht nach der Heintat. Der heim kehr enbe Krieger schilbert seine Erlebnisse und Einbrücke. lzezlebung zur Gegenwart: Der Balkankrieg 1912—1913. Heute liegen die Türken abermals im Kriege mit einer Reihe christlicher Völker des Abenbtanbes. Und das ist ein furchtbarer, schrecklicher Kampf; auch für uns und die Franzosen und Englänber und die Österreicher konnte er balb schon gefährlich werben. Wir haben schon öfter bavort gesprochen und in den Zeitungen gelesen, wie schrecklich die Greuel finb, die ba unten im Wetterwinkel Europas verübt werben, und daß es den Türken in dem Kriege recht schlecht geht.

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 149

1913 - Langensalza : Beltz
Friedrich Rotbart. 149 gehen schien der kleinen Schar möglich zu sein. Doch die schreckliche Not gebot: vorwärts! Unter Anführung des Kaisersohnes stürmte das kleine Ritterheer mit Aufbietung der letzten Kräfte gegen die Stadt Jkonium und nahm sie ein. So gewann man endlich Beute und Brot. Nach einer Rast von wenigen Tagen ging es weiter nach dem Süden, und hier traf das vielgeprüfte Christenheer der schwerste Schlag. Um den Weg abzukürzen, hatte Barbarossa mit den Seinen einen reißenden Fluß, den Saleph, durchschwommen. Wohlbehalten kam er an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, schickte er sich wegen der allzu großen Hitze an, im Flusse ein Bad zu nehmen und durch Schwimmen sich zu erfrischen. Hierbei ertrank er?) Ter Schmerz der Kreuzfahrer war unbeschreiblich. Das kleine Heer löste sich auf. Ein Teil der Ritter kehrte in die Heimat zurück. Mit den übrigen schlug sich der Kaisersohn glücklich bis Syrien durch und kam nach Akkon. Die Stadt war vom ägyptischen Sultan erobert worden. Der König von Palästina wollte sie zurückgewinnen. Er belagerte sie und vereinigte sich mit den deutschen Kreuzfahrern. Da brachen ansteckende Krankheiten im Heere aus, und die Kranken starben in großer Zahl: denn sie waren ohne jede Pflege. Der Hohenstaufensohn widmete sich mit seinen Kreuzrittern der Pflege der Pestkranken, so gut er konnte. So stiftete er den deutschen Ritterorden, des'en Hauptzweck die Pflege der Kranken sein sollte. (1190). Überschrift? Zusammenfassung: Barbarossas Kreuzzug und Tod. 7. In Deutschland wollte man an den plötzlichen Tod Barbarossas nicht glauben. Noch einige Hohenstaufen folgten auf dem Kaiserthrone. Der gewaltigste war Barbarossas Enkel Friedrich Ii. Durch Erbschaft fielen ihm Sizilien und Süditalien zu, und hier schuf er nun einen Staat, der unserm heutigen Staate sehr ähnlich sah. Das Lehnswesen wurde abgeschafft. Alle Beamten wurden mit Geld bezahlt. Sie konnten entlassen werden, wenn sie ihre Ämter nicht getreulich verwalteten. Die Städte hatten ihre eigene Verwaltung. Mehrere bildeten einen Bezirk, und an der Spitze eines solchen stand der kaiserliche Beamte. Für irrt Landesschutz sorgten angeworbene Soldaten, die immer unter der Fahne standen. So hat Friedrich Ii. das erste stehende Heer gegründet. Jeder Untertan mußte Steuern zahlen, mit denen der Kaiser seine Beamten und Soldaten besoldete. Er war der alleinige Gesetzgeber, und die Beamten hatten nur seinen Willen auszuführen. Wie ganz anders sah es in Deutschland aus. Hier hatte jeder Fürst in seinem Lande zu befehlen, und da Friedrich sich am liebsten in Süditalien aufhielt, traten die Reichsfürsten immer selbständiger auf. Einmal hielt der Kaiser in Deutschland einen Reichstag ab. Er setzte seinen Sohn Konrad zum stellvertretenden König in Deutschland ein und erließ Bestimmungen, nach welchen an gewissen Tagen alle Kämpfe untersagt waren. So sorgte er für den Landfrieden. Art den Landfriedensbestimmungen war den deutschen Landesfürsten aber nicht viel gelegen; denn sie unternahmen nur zu gern Kriegs- und Eroberungszüge ins nachbarliche Gebiet. Für ihre Zustimmung zu dem Landfriedensgesetz gewährte ihnen der Kaiser wichtige Rechte: er ernannte sie für ihre Lander zu Erb fürsten und übertrug ihnen das Münz-, Zoll- und Befestigungswesen für ihre Gebiete. So gingen wichtige kaiserliche 1) Nach bet Chronik Ottos von St. Blasien.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

5. Teil 2 - S. 60

1912 - Leipzig : Freytag
60 Heeres dahin. — Unterdessen fiel ganz Palästina den Türken in die Hände; 1291 erstürmten sie Akkon und brachten damit den letzten festen Platz der Christen in ihre Gewalt. Die Epoche der Kreuzzüge, die fast 200 Jahre gedauert hatte, war zu Ende; das Christentum hatte nicht vermocht, gegen den Islam Erfolge zu erringen. 3. Folgen der Äreuzziige. Wenn auch die Kreuzzüge ihr eigentliches Ziel nicht erreichten, so sind sie doch von weittragender Bedeutung gewesen. Sie erweiterten das Gebiet des Handels und verursachten ein Emporblühen nicht nur der italienischen Städte, wie Genua und Venedig, sondern auch der süddeutschen, wie Augsburg, Ulm und Konstanz. Das Abendland erhielt allerlei Erzeugnisse der Natur, wie Rohrzucker, Mais und Aprikosen, und Erzeugnisse des Gewerbefleißes, wie feine Gewebe, seidene Stoffe und kunstvolle Waffen. Dafür gingen nach dem Orient kostbare Pelze und Leinenstoffe. — Auch für das staatliche Leben waren die Kreuzzüge von großer Bedeutung. Sie erweiterten die Hausmacht vieler Fürsten, indem diese die erledigten Lehen derjenigen Vasallen einzogen, die von einem Kreuzzuge nicht wieder zurückkehrten. Zugleich stärkten die Kreuzzüge die Macht des Papstes, der sie oftmals veranlaßte und auch indirekt leitete; damit ging freilich ein Sinken der Kaisermacht Hand in Hand. Den Kreuzzügen verdankt ferner das R i t t e r t n m seine Ausbildung und Veredelung. Die Ritter erkannten, daß es etwas Hohes sei, für den Glauben das Schwert zu führen. Der aufblühende Handel' hauchte dem Bürger st an de neues Leben ein; mit dem zunehmenden Reichtume wuchs seine Macht und sein Ansehen. Auch dem Bauernstande brachten die Kreuzzüge Vorteile. Sie förderten das Emporkommen des freien Bauern, da jeder Leibeigene frei wurde, wenn er das Kreuz sich anheften ließ. Mancher Fronbauer erkaufte sich auch die Freiheit, indem er seinem Herrn das nötige Geld zu einer Kreuzfahrt übergab. — Die Kreuzzüge förderten auch die Macht der Kirche und erweiterten ihren Besitz; denn viele Kreuzfahrer schenkten oder verkauften ihre Güter der Kirche. Zugleich brachte der Handel mit Reliquien aus dem Heiligen Lande der Kirche unendliche Summen ein. — Die Kreuzzüge hatten aber auch nachteilige Folgen. Das Abendland verlor viele Menschen und unermeßliche Geldsummen und wurde seitdem von ekelhaften und ansteckenden Krankheiten heimgesucht, so z. B. vom Aussatz. Außerdem entfesselten die Kreuzzüge alle niedrigen Leidenschaften, wie Habsucht, Haß, Eifersucht, Grausamkeit, Unsittlichkeit, Aberglauben und Wundersucht. 10. Friedrich I. Barbarossa 1152-1190. 1. Seine Vorgänger. Nach dem Aussterben der fränkischen Kaiser wählten die deutschen Fürsten einen sächsischen Großen zum König; er hieß Lothar vonsupplinburg. Er war ein schwacher Herrscher; nach seiner Wahl bat er den Papst um Bestätigung seiner Würde. Er erhielt sie gegen Verzicht auf feine Rechte bei der Einsetzung der Bischöfe und Äbte. Somit hatte der Papst mit einem Schlage erreicht,

6. Teil 2 - S. 64

1912 - Leipzig : Freytag
64 trat zu seinen Feinden über, weil er eine Ausdehnung der kaiserlichen Herrschaft auch über Mittel- und Süditalien befürchtete. Auf seinen Rat hin schlossen sich die Städte zu dem lombardischen Städtebunde zusammen und bauten das zerstörte Mailand wieder auf. Es entstand sogar eine neue Stadt, die man dem Papst Alexander zu Ehren Alexandria nannte. Der Kaiser mußte einen neuen Zug nach Italien unternehmen. Sein streitbarer Kanzler Rainald von Dassel, der Erzbischof von Köln, führte das Heer nach Rom, besiegte die Römer, nahm die Tiberstadt ein und vertrieb Alexander. Plötzlich aber wurden alle Erfolge vernichtet; in dem deutschen Heere brach eine furchtbare Pest aus, die die meisten Ritter in wenigen Wochen dahinraffte. Unter den Toten befand sich auch der Kanzler, der den Kaiser in seinem Ziele kräftig unterstützt hatte. In fluchtähnlichem Rückzüge verließ der Kaiser Italien und wäre beinahe in Susa meuchlings ermordet worden, wenn sich nicht der treue Ritter Hermann von Siebeneichen, der dem Herrscher an Gestalt sehr ähnlich war, in dessen Bett gelegt hätte, während der Kaiser selbst verkleidet aus der Stadt entfloh. Friedrich mußte den unglücklichen Schlag zu verwischen suchen; er sammelte ein Heer um sich und zog abermals über die Alpen. Er zerstörte den Ort Susa und führte dann feine Ritter gegen die Festung Alexandria; diese aber belagerte er vergebens. Der lombardische Städtebund rüstete nun auch ein Heer aus, um dem Kaiser in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Diese vermied aber Friedrich weil er eingesehen hatte, daß seine Streitkräfte zu gering waren. Er wanbte sich beshalb an die beutfchen Fürsten und bat sie um Unterstützung. Jeboch der mächtigste unter ihnen, Heinrich derlöwe, der Herzog von Sachsen und Bayern, weigerte sich, seine Basallen nach dem Süden zu führen. So mußte Friedrich mit schwachen Kräften wieber nach Italien gehen. Bei Segnano kam es im Jahre 1176 unerwartet zur Schlacht. Die Deutschen fochten mit der alten Tapferkeit und Zähigkeit. Doch sie vermochten gegen die Übermacht nichts auszurichten. Die Schlacht ging verloren; der Kaiser selbst stürzte mit dem Rosse und rettete sich nur durch eine abenteuerliche Flucht. Erst nach einigen Tagen kam er wieber zu dem geschlagenen Heere. Die letzten Ereignisse hatten Friedrich belehrt, daß seine Mittel nicht ausreichten, um den Papst und den lomlmrbischen Stäbtebunb niederzukämpfen. Deshalb tat er einen schlauen Schachzug; er versöhnte sich mit dem Oberhaupt der Kirche und trennte so seine Feinde. Es kam zum Frieden znvenedig; Barbarossa erkannte Alexander als rechtmäßigen Papst an und wurde dafür vom Banne gelöst. Mit dem lombardischen Städtebund kam es vorläufig zu einem sechsjährigen Waffenstillstand. 1183 kam endlich der Friede zu Konstanz zustande; die Städte wurden freie Reichsstädte und erhielten das Recht der Selbstverwaltung. Dafür kannten sie die Oberhoheit des Kaisers cm und versprachen, ihn auf feinen Römerzügen mit Geld und Lebensrnitteln zu unterstützen. Damit enbigte der Kampf, der viel beutsches Blut gesorbert hatte, und der boch von Ansang an aussichtslos gewesen war; benn Kaiser und Kanzler wollten eine vorgeschrittene Kultur gewaltsam aushalten.

7. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 194

1912 - Langensalza : Beltz
— 194 — Don Fürsten, Herren, Landen, Städten, Kein Wunder wär's, wenn wir schon hätten Die Rügen ganz der Zähren voll, Datz man so schmählich sehen soll Der (Christen (Blauben untergehn. —-Jedweder zu verarmen glaubt, Der nicht am römischen Reiche klaubt. (Erst griff der Sarazenen Hand Nach Jerusalem und dem heiligen Land; Der Türke riß dann ab so viel, Zu zählen tvärs kein Kinderspiel. Dann setzten die Städte sich zur Mehr, Richteten keines Kaisers mehr. 3hm rupft die (Bans der Fürsten jeder, hätt' er doch auch gern eine Feder. So ist das Wunder gar nicht groß, wenn bald das Reich steht bar und bloß, Jeder Kaiser muß vorab schwören, Den Fürsten soll das Reich gehören, Jeder will sich gesichert wissen, Was er davon an sich gerissen. Um (Bott, ihr Fürsten, seht den Schaden, Den ihr endlich habt mit auszubauen, Denn wenn das Reich geht hinter sich, So bleibt ihr auch nicht ewiglich. — Deutscher Harne war einst hochgeehrt Und hatt’ erworben solchen Ruhm, Daß man ihm gab das Kaisertum. Doch selbst ihr Reich nun zu zerreißen, Sieht man die Deutschen sich befleißen. Doch ihr Kön'ge, Fürsten, Stäbt’ und Lande, Wie gestattet ihr nun solche Schande? Dem Reich eilt baldig beizustehn, So mag das Schiff noch aufrecht gehn. Ihr habt traun einen König mild, Der (Euch wohl führt mit Ritterschilb. Die Reiche zwäng er insgemein, Wolltet ihr ihm nur behilflich sein. Der eble Fürst Maximilian hat roürbig wohl die Krön empfahn; (Er beginnt es heute gleich bei Tag, Wenn er euch nur vertrauen mag. — Tut was euch ziehmt nach eurem (Brabe, Bevor noch größer wirb der Schabe. Sebastian Brant (gest. 10. Mai 1521), „Narrenschiff". Druck von Julius Beltz, Hofbuchdrucker, Langensalza.

8. Theil 2 - S. 142

1880 - Stuttgart : Heitz
142 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. Ausbildung. Städte waren schon früher in Deutschland entstanden und vorzüglich durch Heinrich den Vogler vermehrt worden. Aber die Bewohner waren nicht viel besser als Knechte. Die großen Vorrechte und Freiheiten der Bürgerschaften schreiben sich erst aus den Zeiten der Kreuzzüge her. Vor denselben wurden die Städte durch die kleinen Fürsten und den Adel überhaupt niedergedrückt. Nun gingen die meisten derselben und gerade die wildesten nach dem heiligen Lande und ließen über die Städte Beamte zurück, die aber nicht so viel Ansehen hatten wie sie. Von ihnen ließen sich die Städter nicht so viel gefallen wie von ihren Herren und ertrotzten sich viele Freiheiten. Dieser Freiheitssinn aber entstand besonders aus dem größern Reichthnme, den die Städte durch 3) den lebhaften Handel gewannen, der durch die Kreuzzüge erst recht belebt wurde. Nirgends blühte der Seehandel mehr, als in den italienischen Seestädten, unter denen sich wieder Venedig, Genua, Pisa und Amalsi hervorthaten. Da nun damals die griechischen Kaiser in großer Sorge waren, daß die Kreuzfahrer, besonders aber die Nor-männer, ihnen das Land wegnähmen, so suchten sie die Freundschaft der italienischen Handelsstädte, besonders der Venetianer, und verliehen ihnen ungemeine Freiheiten. Zwar fühlten die Kaiser wohl dann und wann, daß sie ihnen zu viel eingeräumt hätten, und wollten ihnen die ertheilten Vorrechte beschränken; aber dazu waren die Venetianer schon zu mächtig geworden und ließen sie gleich fühlen, daß sie die Stärkern waren. Die Genueser und Pisaner wurden zwar auch von den Griechen begünstigt, aber die Venetianer behielten doch eine Zeitlang das Uebergewicht. Eben solche Freiheiten erhielten die Venetianer in den von den Kreuzfahrern eroberten Ländern in Asien, so daß jene Zeit für sie eine recht eigentlich goldene war. Ihre Handelsschiffe bedeckten alle Theile des mittelländischen Meeres, und indem sie für schweres Geld Pilgrime von Frankreich und Italien nach Palästina übersetzten und dafür die Produkte Asiens zurückführten, verdienten sie ansehnliche Summen. Um nun den Handel mit dem Morgenlande bequemer treiben zu können, legten sie bei Constantinopel, auf Candia, Corfu, Morea und an andern Küsten Colonien an; sie befuhren das schwarze Meer, erbauten eine Stadt an der Mündung des Don, das jetzige Asow, und holten von hier die Waaren, die dahin aus dem mittleren Asien auf Kameelen gebracht

9. Theil 2 - S. 144

1880 - Stuttgart : Heitz
• Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzziige. geschickte griechische Seidenweber nach Palermo und ließ seinen Unterthanen darin Unterricht ertheilen. Nun wurden hier köstliche Seidenzeuge mit den glänzendsten Farben und den schönsten Goldstickereien verfertigt und durch Europa geschickt. Der davon gezogene Vortheil lockte auch andere italienische Städte, dergleichen Webereien anzulegen. Lucca, Florenz, Mailand, Bologna, Venedig u. ct. wurden darin vorzüglich thätig. Erst im 17. Jahrhundert wurden Seidenfabriken auch in Frankreich angelegt und von da nach Deutschland und andern Ländern verpflanzt. b) Die Färbereien der Morgenländer übertreffen noch jetzt zum Theil die mistigen. Durch die Kreuzzüge wurde eine bessere Art zu färben im Abendlande bekannt und Safran, Indigo und Alaun wurden erst durch die Kreuzfahrer hierher gebracht. c) Noch wichtiger war die Verpflanzung des Zuckerrohrs aus Asien nach dem Abendlande. Früherhin kannte man' es in Europa nicht; bei Tripolis lernten es die Kreuzfahrer zuerst kennen, und noch ehe die ersten 50 Jahre nach der Eroberung Jerusalems vergangen waren, hatten es die Sicilianer schon in Menge angebaut; von Sicilien kam es späterhin nach Madeira und nach der Entdeckung von Amerika nach Brasilien und Westindien, von wo Europa mit Rohrzucker versorgt wurde,- bis dieser in neuerer Zeit durch den einheimischen Rübenzucker ersetzt worden ist. 5) Die Wissenschaften gewannen durch die Kreuzzüge. Zwar waren bei den mehrmaligen großen Feuersbrünsten, welche durch Schuld der Kreuzfahrer in Eonstantinopel angerichtet, wurden, die herrlichsten Bibliotheken und darin viele treffliche Werke des Alterthums unwiederbringlich verbrannt; aber dieser Schade wurde dadurch einigermaßen ersetzt, daß die Geistlichen, welche die Kreuzfahrer begleiteten, die übriggebliebenen Werke kennen lernten, Liebe dafür gewannen und ihre Kenntniß nach ihrer Rückkunft ihren Landsleuten mittheilten. — Auch die Geographie gewann durch die Kreuzzüge; denn sie eröffneten den Abendländern erst das Morgenland, von dem sie bisher fast gar nichts gewußt hatten. Seit dieser Zeit reisten europäische Kaufleute durch alle Länder Asiens, und fromme Missionare suchten in den entferntesten Gegenden dieses Erdtheils die christliche Lehre auszubreiten. *) Auch fing man erst nach den Kreuzzügen an, Landkarten *) Keiner dieser Reisenden ist weiter gekommen und-daher berühmter geworden, als Marco Polo aus Venedig, der 1270 nach Asien ging und hier 26 Jahre

10. Theil 2 - S. 269

1880 - Stuttgart : Heitz
Eroberung Constanünopels. 269 das erste Werk, welches den Namen der Drucker und die Jahreszahl (1457) trägt, nur noch in sechs oder sieben Exemplaren. Fust starb endlich in Paris, wohin er gegangen war, um seine Bibeln zu verkaufen, an der Pest. Uebrigeus waren die ersten Bibeln noch sehr theuer. Fust nahm für eine 100—200 Gülden, welchen Preis man damals für sehr gering hielt. Keiner ärgerte sich mehr über ihn und die neue Erfindung, als die Mönche, die nun den Gewinn, den sie aus dem Abschreiben gelöst hatten, ganz verloren; denn man konnte nun die Bücher mehr als zehn Mal so wohlfeil kaufen. Natürlich hatten sich die Erfinder alle Mühe gegeben, ihre Kunst geheim zu halten. Es glückte ihnen nicht lange. 1462 wurde die Stadt Mainz irt einer Fehde erobert; die Druckergehülfen zerstreuten sich fliehend und trugen ihre Kunst an andere Orte. Um 1500 waren schon in allen großen Städten Europas Druckereien angelegt. 77. Eroberung Constantinopels durch die Türken, 1453. Schon seit 476 war das abendländische römische Kaiserthum umgestürzt worden. Das griechische oder morgenländische dauerte noch immer fort, aber ohne Kraft und Ruhm. Der Geist der alten Griechen war aus den Bewohnern des alten Griechenlands fast ganz gewichen; es war ein feiges, lasterhaftes, verweichlichtes Volk, und seine Kaiser waren so, wie das Volk es verdiente: grausam, tyrannisch, stolz, lasterhaft und feige. Selten zeichnete sich unter ihnen einmal ein kräftiger Mann aus. Dabei waren beständige Unruhen. Viele Kaiser wurden ermordet, oft von ihren eigenen Verwandten. So war es denn kein Wunder, wenn es endlich den Angriffen der Türken unterlag. Dieses Volk, das ums Jahr 1300 aus den Seldschucken hervorgegangen war, indem Osman in den Bergen des Taurus einen kriegerischen Haufen sammelte, hatte sich nach und nach Klein-Asiens bemächtigt, war dann nach Europa übergegangen, und hatte hier und da schon Stücke von Griechenland an sich gerissen. Sultan Mnrad machte Adrianopel zur Residenz (1360). Man erschrack in ganz Europa über die nahende Gefahr, und in der That waren die Türken damals so kriegerisch und zugleich so eroberungssüchtig, daß das Schlimmste zu befürchten war. Vergebens bat der griechische Kaiser (Johannes) die Fürsten des Abendlandes, namentlich den Papst (Urban V.) um Hülse. Dieser erbot sich dazu, wenn
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 8
5 0
6 1
7 1
8 0
9 0
10 2
11 6
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 1
28 2
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 9
43 0
44 0
45 2
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 56
1 25
2 5
3 35
4 147
5 1
6 11
7 73
8 2
9 142
10 14
11 13
12 6
13 13
14 12
15 30
16 44
17 122
18 3
19 12
20 12
21 8
22 3
23 37
24 1
25 55
26 5
27 4
28 25
29 6
30 0
31 1
32 2
33 16
34 12
35 9
36 34
37 71
38 14
39 5
40 15
41 110
42 4
43 121
44 7
45 85
46 8
47 14
48 15
49 2
50 43
51 0
52 7
53 5
54 15
55 5
56 84
57 1
58 12
59 33
60 58
61 44
62 1
63 8
64 47
65 9
66 10
67 18
68 133
69 24
70 29
71 32
72 66
73 44
74 6
75 11
76 18
77 17
78 10
79 13
80 4
81 3
82 16
83 39
84 4
85 3
86 29
87 19
88 1
89 28
90 25
91 10
92 177
93 6
94 22
95 22
96 19
97 17
98 51
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 6
3 1
4 36
5 2
6 2
7 1
8 0
9 12
10 3
11 0
12 6
13 2
14 0
15 0
16 47
17 1
18 5
19 11
20 0
21 4
22 0
23 0
24 0
25 0
26 8
27 0
28 1
29 6
30 0
31 2
32 0
33 28
34 2
35 0
36 0
37 0
38 1
39 1
40 4
41 0
42 1
43 0
44 2
45 0
46 4
47 0
48 34
49 3
50 3
51 1
52 1
53 0
54 22
55 5
56 1
57 4
58 3
59 49
60 3
61 4
62 0
63 1
64 3
65 5
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 8
72 1
73 2
74 1
75 3
76 0
77 6
78 0
79 4
80 11
81 41
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 48
89 3
90 0
91 6
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 13
98 0
99 0
100 28
101 0
102 13
103 5
104 0
105 2
106 3
107 0
108 0
109 0
110 3
111 1
112 12
113 3
114 0
115 0
116 7
117 0
118 4
119 0
120 0
121 24
122 0
123 1
124 1
125 3
126 6
127 2
128 43
129 3
130 0
131 8
132 9
133 0
134 1
135 1
136 7
137 0
138 2
139 0
140 10
141 0
142 14
143 28
144 0
145 10
146 0
147 1
148 8
149 0
150 6
151 2
152 9
153 1
154 1
155 8
156 21
157 18
158 36
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 2
166 4
167 16
168 0
169 3
170 0
171 39
172 1
173 3
174 0
175 11
176 1
177 21
178 0
179 4
180 1
181 0
182 29
183 12
184 0
185 0
186 3
187 1
188 3
189 0
190 0
191 5
192 1
193 0
194 0
195 1
196 5
197 22
198 3
199 0