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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 239

1904 - Habelschwerdt : Franke
239 Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Die Unruhen wurden uuterdrckt; als aber der Kaiser eine Abnderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufstaudifcheu aufs neue unter dem Grafen Tckely (tklj), der auch mit Ludwig Xiv. und den Trken in Verbindung trat. Der Habsburgische Staat war in der grten Gefahr; doch gelang es dem Kaiser, ein Bndnis mit Polen zu schlieen. bb. Der Krieg. Der Sultan lie ein Heer von 200 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grasen Rdiger von Starhemberg mehrere Strme aus, bis der Polenknig Johann Sobieski ein polnisch-schsisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der sterreicher, 1683 Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn ein, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Sl an kamen gegenber der Theimndung und Z e n t a (sentci) oberhalb der Theimndung. Im Frieden zu Karlowitz, 1699, muten die Trken Siebenbrgen und den Landstrich zwischen Donau und Thei abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben eit wurde den Trken durch die Venetianer Morea, durch die Russen sow entrissen. d. Der Pfakziscke Krieg, 16881697, S. 235. e. Der Sponifcfie Erbfokgekrieg, 17011714, S. 236 n. f. 3. Rangerhhungen deutscher Fürsten. Um Bundesgenossen zu erhalten, gab der Kaiser die Rangerhhungen mehrerer deutscher Fürsten zu. a. Das Haus Hannover (Welsen) erhielt (1692) eine neue Kurwrde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfrstenkollegium hatten. b. Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Polen, 1697. c. Der Knrsrst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. I.. 1705-1711. 1705-1711 Seine Regierung fllt in die Zeit des fvanischen Erb-folgekrieges, fr den sein Tod eine neue Wendung herbeifhrte (S. 237).

3. Teil 2 - S. 60

1912 - Leipzig : Freytag
60 Heeres dahin. — Unterdessen fiel ganz Palästina den Türken in die Hände; 1291 erstürmten sie Akkon und brachten damit den letzten festen Platz der Christen in ihre Gewalt. Die Epoche der Kreuzzüge, die fast 200 Jahre gedauert hatte, war zu Ende; das Christentum hatte nicht vermocht, gegen den Islam Erfolge zu erringen. 3. Folgen der Äreuzziige. Wenn auch die Kreuzzüge ihr eigentliches Ziel nicht erreichten, so sind sie doch von weittragender Bedeutung gewesen. Sie erweiterten das Gebiet des Handels und verursachten ein Emporblühen nicht nur der italienischen Städte, wie Genua und Venedig, sondern auch der süddeutschen, wie Augsburg, Ulm und Konstanz. Das Abendland erhielt allerlei Erzeugnisse der Natur, wie Rohrzucker, Mais und Aprikosen, und Erzeugnisse des Gewerbefleißes, wie feine Gewebe, seidene Stoffe und kunstvolle Waffen. Dafür gingen nach dem Orient kostbare Pelze und Leinenstoffe. — Auch für das staatliche Leben waren die Kreuzzüge von großer Bedeutung. Sie erweiterten die Hausmacht vieler Fürsten, indem diese die erledigten Lehen derjenigen Vasallen einzogen, die von einem Kreuzzuge nicht wieder zurückkehrten. Zugleich stärkten die Kreuzzüge die Macht des Papstes, der sie oftmals veranlaßte und auch indirekt leitete; damit ging freilich ein Sinken der Kaisermacht Hand in Hand. Den Kreuzzügen verdankt ferner das R i t t e r t n m seine Ausbildung und Veredelung. Die Ritter erkannten, daß es etwas Hohes sei, für den Glauben das Schwert zu führen. Der aufblühende Handel' hauchte dem Bürger st an de neues Leben ein; mit dem zunehmenden Reichtume wuchs seine Macht und sein Ansehen. Auch dem Bauernstande brachten die Kreuzzüge Vorteile. Sie förderten das Emporkommen des freien Bauern, da jeder Leibeigene frei wurde, wenn er das Kreuz sich anheften ließ. Mancher Fronbauer erkaufte sich auch die Freiheit, indem er seinem Herrn das nötige Geld zu einer Kreuzfahrt übergab. — Die Kreuzzüge förderten auch die Macht der Kirche und erweiterten ihren Besitz; denn viele Kreuzfahrer schenkten oder verkauften ihre Güter der Kirche. Zugleich brachte der Handel mit Reliquien aus dem Heiligen Lande der Kirche unendliche Summen ein. — Die Kreuzzüge hatten aber auch nachteilige Folgen. Das Abendland verlor viele Menschen und unermeßliche Geldsummen und wurde seitdem von ekelhaften und ansteckenden Krankheiten heimgesucht, so z. B. vom Aussatz. Außerdem entfesselten die Kreuzzüge alle niedrigen Leidenschaften, wie Habsucht, Haß, Eifersucht, Grausamkeit, Unsittlichkeit, Aberglauben und Wundersucht. 10. Friedrich I. Barbarossa 1152-1190. 1. Seine Vorgänger. Nach dem Aussterben der fränkischen Kaiser wählten die deutschen Fürsten einen sächsischen Großen zum König; er hieß Lothar vonsupplinburg. Er war ein schwacher Herrscher; nach seiner Wahl bat er den Papst um Bestätigung seiner Würde. Er erhielt sie gegen Verzicht auf feine Rechte bei der Einsetzung der Bischöfe und Äbte. Somit hatte der Papst mit einem Schlage erreicht,

4. Teil 2 - S. 64

1912 - Leipzig : Freytag
64 trat zu seinen Feinden über, weil er eine Ausdehnung der kaiserlichen Herrschaft auch über Mittel- und Süditalien befürchtete. Auf seinen Rat hin schlossen sich die Städte zu dem lombardischen Städtebunde zusammen und bauten das zerstörte Mailand wieder auf. Es entstand sogar eine neue Stadt, die man dem Papst Alexander zu Ehren Alexandria nannte. Der Kaiser mußte einen neuen Zug nach Italien unternehmen. Sein streitbarer Kanzler Rainald von Dassel, der Erzbischof von Köln, führte das Heer nach Rom, besiegte die Römer, nahm die Tiberstadt ein und vertrieb Alexander. Plötzlich aber wurden alle Erfolge vernichtet; in dem deutschen Heere brach eine furchtbare Pest aus, die die meisten Ritter in wenigen Wochen dahinraffte. Unter den Toten befand sich auch der Kanzler, der den Kaiser in seinem Ziele kräftig unterstützt hatte. In fluchtähnlichem Rückzüge verließ der Kaiser Italien und wäre beinahe in Susa meuchlings ermordet worden, wenn sich nicht der treue Ritter Hermann von Siebeneichen, der dem Herrscher an Gestalt sehr ähnlich war, in dessen Bett gelegt hätte, während der Kaiser selbst verkleidet aus der Stadt entfloh. Friedrich mußte den unglücklichen Schlag zu verwischen suchen; er sammelte ein Heer um sich und zog abermals über die Alpen. Er zerstörte den Ort Susa und führte dann feine Ritter gegen die Festung Alexandria; diese aber belagerte er vergebens. Der lombardische Städtebund rüstete nun auch ein Heer aus, um dem Kaiser in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Diese vermied aber Friedrich weil er eingesehen hatte, daß seine Streitkräfte zu gering waren. Er wanbte sich beshalb an die beutfchen Fürsten und bat sie um Unterstützung. Jeboch der mächtigste unter ihnen, Heinrich derlöwe, der Herzog von Sachsen und Bayern, weigerte sich, seine Basallen nach dem Süden zu führen. So mußte Friedrich mit schwachen Kräften wieber nach Italien gehen. Bei Segnano kam es im Jahre 1176 unerwartet zur Schlacht. Die Deutschen fochten mit der alten Tapferkeit und Zähigkeit. Doch sie vermochten gegen die Übermacht nichts auszurichten. Die Schlacht ging verloren; der Kaiser selbst stürzte mit dem Rosse und rettete sich nur durch eine abenteuerliche Flucht. Erst nach einigen Tagen kam er wieber zu dem geschlagenen Heere. Die letzten Ereignisse hatten Friedrich belehrt, daß seine Mittel nicht ausreichten, um den Papst und den lomlmrbischen Stäbtebunb niederzukämpfen. Deshalb tat er einen schlauen Schachzug; er versöhnte sich mit dem Oberhaupt der Kirche und trennte so seine Feinde. Es kam zum Frieden znvenedig; Barbarossa erkannte Alexander als rechtmäßigen Papst an und wurde dafür vom Banne gelöst. Mit dem lombardischen Städtebund kam es vorläufig zu einem sechsjährigen Waffenstillstand. 1183 kam endlich der Friede zu Konstanz zustande; die Städte wurden freie Reichsstädte und erhielten das Recht der Selbstverwaltung. Dafür kannten sie die Oberhoheit des Kaisers cm und versprachen, ihn auf feinen Römerzügen mit Geld und Lebensrnitteln zu unterstützen. Damit enbigte der Kampf, der viel beutsches Blut gesorbert hatte, und der boch von Ansang an aussichtslos gewesen war; benn Kaiser und Kanzler wollten eine vorgeschrittene Kultur gewaltsam aushalten.

5. Theil 1 - S. 220

1809 - Leipzig : Hinrichs
220 Dritte Periode. Zn einem Manifeste*) erklärte er stch über die Ursachen dieses Kampfes gegen Karl 5, wobei er sich zunächst auf die fortdauernde Gefangenschaft der beiden Häupter des ehe« maligen schmalkaidifchen Bundes, und auf das Betragen des Kaisers gegen die protestantischen Stände bezog. Ob nun gleich Karl 5 durch seinen Bruder, Ferdinand, einen Vergleich mit Moritz einzuleiten suchte; so überfiel Moritz doch, während der Verhandlungen, das kaiserliche Heer bei Reuten, warf dasselbe zurück, und eroberte (19 Mai 1552) die Ehrenberger Klause, den Hauptpaß nach Tyrol. Der kränkelnde Kaiser mußte sich itzt eiligst von Znspruck, wo er sich bestand, nach Villach luchten; doch ertheilte er zuvor dem gefangenen Churfürsten, Johann Frie- drich, die Freiheit, aber mit dem Beisätze, daß er ihm noch ferner folgen müßte, — vielleicht um ihn zu restitui« ren, wenn Moritz den Kaiser zu sehr bedrängte. Moritz nahm darauf Znspruck ein. Während der Zelt hatte sein Bundesgenosse, der König Heinrich 2 von Frankreich, sich der drei lothringischen Blsthümer, Metz, Tou! und Verdun'ö, bemächtigt. Von Znspruck ging Moritz nach Passau, wo der römische König Ferdinand, nachdem dieser zu Villach münd- liche Rücksprache mit dem Kaiser, seinem Bruder, genom- men hatte, mir Moritz, der unterdessen Frankfurt belagerte, (2 Aug. 1552) den Vertrag**) schloß, welcher die Basis des nachfolgenden Religionöftiedenü ausmachte, und nach wel- *) Hortleder, Tb. 2, S. 1294 ff. **) Hoetledcr, Th. 2, S. 13*7 ff.

6. Theil 1 - S. 281

1809 - Leipzig : Hinrichs
Von 1635 — i8v6. 2zl Aug. Conr. Stockmann, Elector To. Georgius Ii Saxoniae legislator. Lips. 1789. 4. 42. Johann Georg 3, (geb. 1647 zu Dresden, — wird Churfürst 1680; — f ia Sept. 1691, begraben zu Freyberg). Die hervorstechende Neigung dieses Fürsten zu milk« tairischen Beschäftigungen war bereits in den Jahren ge« nährt worden, wo er als Churprinz das sächsische Contin- gent am Rheine gegen die Franzosen anführte, und so ver- strich auch seine Regierungszeit größtemheils unter seinem Eintheile an den Kriegen gegen die Türken und Franzosen. Er war es, der im Jahre 1683, in Verbindung mit dem Könige von Polen, dem tapfern Johann Sobiesky, und dem Herzoge Karl 5 von Lothringen, Wien (2 Scpi.) entsetzte, das von den Türken unter dem Großvezier Kara Mustapha belagert wurde. Zwolstausend Sachsen hatten durch ihre Tapferkeit, unter der eignen Anführung des Churfürsten, viel zur Befreiung der östreichischen Haupt- stadt beigetragen; demungeachtet war der Kaiser sehr wenig dafür erkenntlich, so, daß auch Johann Georg 3 noch im Sept. 1683 in seinen Staat zurückkehrte. — Als aber im Jahre 1684 die Republik Venedig ebenfalls gegen die Pforte kämpfte, überließ ec derselben, nach einem bei sei- ner persönlichen Anwesenheit in Italien mit Venedig ab-

7. Theil 1 - S. 221

1809 - Leipzig : Hinrichs
22l Von 1422—16^5. chem den Protestanten völlig gleiche kirchliche Rechte mit den .Kacho li ken zu ge sickert, so wie die beiden gefangenen Fürsten in Freiheit ge« seht wurden. In Angemessenheit zu dem Passauer Ver- trage, durch welchen sich die Verbindung des Churfürsten mir Frankreich auflöset?, wurde der ehemalige Churfürst Johann Friedrich (7 Aug 1552) nach Unterzeichnung einer Acte, der Reicksacht entbunden und in den Landern und Würden, welche die Wittenberger Kapitulation seinem Hause gelessen hatte, reüitui'rt *),' doch solle er nie die Chur und die verlornen Länder wieder zu erlangen suchen Dies ver- sprach Johann Friedrich zugleich im Namen seiner Söhne. Zugleich ward ihm die Mirbelehnung über die aesammren sächsischen Staaten und sein Antherl an der Erbverbrüdcrung deö sächsischen Hauses mir H ssen zugesichert. Im Monate September kehrte er nach Thüringen zurück. /■ . Morih, der dem römischen Könige zu Passau Hülfe gegen die Türken versprochen hatte, schiffte sich mit seinem Heere auf der Donau ein und setzte sich in Ungarn bei Raab. Da aber die Türken sich zurückzogen, und meh- rere von seinen Truppen, vor ihrem Abgänge nach Ungarn, zu dem Markgrafen Albert von Kulmbach übergingen; so kehrte Moritz im Herbste in feine Staaten zurück Unter- dessen hatte Albrecht, der dem Passauer Vertrage nicht bei- trat, mehrere Räubereien und Verheerunaen, besonders in den Besitzungen der B,schösse von Würzburg und Bamberg *) Dieser Restitutionsbrief steht beim Lünlg, pan. Spec. S. V. P. 64 ff.

8. Theil 2 - S. 442

1813 - Leipzig : Hinrichs
r 442 Sechste Periobe: ganzen Nation das Gefühl der Kraft und des Muthes ein- hauchte. Selbst die Universität Paris, die erst in dieser Zeit als literarische Corporation sich ausbildete, stand unter den Einflüssen dieses Zeitgeistes. Freilich hatten die Könige mit den mächtigsten ihrer Va- sallen, mit den Herzogen der Normandie, die seit 1066 zugleich Könige von England waren, einen harten Kampf zu bestehen; aber Ludwigs 7 Sohn, Philipp (2) August (nzo—1223), erkämpfte gegen den wüthigen Richard Lö- wenherz von England, mit dem er auf einem Krenzznge in Palästina zerfallen war, den Besitz der Normandie (1205). In diesem Zeitraume bildete sich das Corps der Pairs von Frankreich aus den zwölf größten und unmittelbaren, sechs geistlichen und sechs weltlichen, Kronvasallen, so wie mehrere einzelne Grafschaften und Baronieen mit den könig- lichen Besitzungen vereinigt wurden. Unter Ludwig 8 (1223 — 1226) wurden die Albigenser bekämpft, eine Secte in Südfrankreich, deren Daseyn einen unzweideutigen Beleg der in jenen Gegenden, von Italien aus, sich entwickelnden höhern Kultur enthält. — Wichtiger für Frankreich war die Regie- rungszeit Ludwigs (9) des Heiligen (1226 — 1270). Nicht nur, daß unter ihm mehrere beträchtliche Grafschaften mit der Krone vereinigt wurden; er beschränkte auch die Gottes- urtheile und die willkührliche Befehdung der mächtigen Vasal- len durch die bessere Gerechtigkeitspflcge, mit welcher er die Stiftung eines Appellationsgerichtes verband, das in letzter Instanz die Streitigkeiten der Vasallen entschied, wodurch die Gerichtshöfe der großen Barone stillschweigend dem Gerichts- höfe des Königs untergeordnet wurden. Zugleich ließ Lud- wig von dem Iustiniancischen Codex eine Uebersctzung verferti- gen, durch welche der lebhafteregebrauch des römischen Rechts befördert, und mit demselben die höhere Meinung von der Macht des Königs immer mehr verbreitet wurde. Der König ward zwar auf einem Kreuzzuge gegen Aegypten (1249) gefan- gen und mußte sich ranzioniren; demungeachtet unternahm ec in spätern Jahren (1270) einen neuen Kreuzzug gegen Tunis, das er belagerte, aber wahrend der Belagerung (25 Aug. 1270) starb, -ü- Sein Bruder, Karl von Anjou, ward von dem

9. Bd. 2 - S. 262

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
262 Sechster Zeitraum. doch mißlang ihm der Versuch. Friedrich mußte endlich (1177) zu Venedig mit dem Papste und den Lombarden einen Vertrag eingehen, dessen Bedingungen es belegten, daß er in Italien n i ch t glücklich gewesen war. Auf diesen Vertrag ward (1183) zu Kostnitz der Friede mit den lom- bardischen Städten abgeschlossen. Mit tiefem Grolle über seinen nach fünf wiederhohlten Zügen in Italien gescheiterten Plan ging Friedrich über die Alpen nach Teuc,chland zurück, um dem Herzoge Hein- rich dem Löwen entgelten zu lassen, was er auch verlo- ren haben würde, wenn ihm dieser mächtige Vasall, der seit der Zeit, daß er Bayern wieder erhielt, den Kaiser überall begleitete und nachdrücklich unterstützte, seinen Beistand nicht versagt hatte, als er im Herbste 1176, nach verstosse- ner jähriger Dienstzeit, wie die andern großen Vasallen nach Teutschland zurückkehrte, und sich durch Friedrichs Bit- ten nicht bewegen ließ, bei ihm in Italien zu bleiben. Der Kaiser war unbillig genug, die Schuld seines Unglücks in Italien nicht auf seinen eigenen Starrsinn und auf die gegen ihn aufs höchste gestiegene Erbitterung der italienischen Städte, sondern auf Heinrichs des Löwen Rückkehr zu schie- den. Die bei dem Kaiser bemerkte Unzufriedenheit gegen den Herzog weckte Heinrichs Feinde. Die Fürsten, welche H c i n r i ch ö des L ö w e n Macht beneideten, waren zu- gleich seine Kläger und seine Richter; Heinrich aber war stolz genug, aus viermalige Vorladung nicht zu erscheinen. Es ward also, wegen seines Ungehorsams, die Acht (1180) zu Würzburg über ihn ausgesprochen, und auf seine Ein- wendung, daß er als ein gebohrner schwäbischer Fürst nur in Schwaben vor Gericht gefordert werden könne, nicht ge- hört. Der längst Gefürchtete ward aller seinerreichs- l c h e n der a u b t. Bernhard von A sk a n i e n erhielt zwar den Titel eines Herzogs von Sachsen; allein theils kamen die schönen wesiphälischen Besitzungen des bis- herigen Herzogs von Sachsen in die Hände geistlicher Für- sten (hauptsächlich des Erzbischoffs von Kölln); theils machten sich die bisherigen Vasallen des Herzogs, die Her-

10. Bd. 2 - S. 211

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Teutschland. 211 zwei Herzogthümer, Ober- und Ni eder - Lothringcn, die er einzeln vergab. — Nothwendig erregte er dadurch die Unzufriedenheit der teutschen Großen, besonders als er seinen dreijährigen Prinzen Heinrich bereits 1053 zum Thronfolger ernennen ließ. Mit Nachdruck behauptete er die kaiserlichen Rechte bei der Besetzung des päpstlichen Stuhles. Drei Papste, die zu gleicher Zeit bestanden, setzte er ab, und ernannte drei- mal den Inhaber der höchsten geistlichen Würde in der Chri- stenheit aus teutschen Bischöffen, nachdem ihm die Rö- mer dieses große Vorrecht der kaiserlichen Gewalt feierlich hatten erneuern müssen.— Clemens 2 hatte ihn 1046 zum Kaiser gekrönt. Den Herzog Bretislav von Böhmen, der sich der teutschen Oberhoheit entziehen wollte, nöthigte er zur Erneuerung des Eides der Treue, und zur Entrichtung des rückständigen Tributs. — Selbst die Könige von Un- garn, Peter und Andreas, knüpfte er (1045 ff.) durch den Eid der Treue an Teutschland. Doch hörte schon 1062 mit Bela's 1 Tode die Abhängigkeit dieses Reiches von Teutschland auf. Heinrich 3 starb zu früh (5 Oct. 1056), um die großen Absichten verwirklicht und zur Reife gebracht zu se- hen, für welche er wahrend seiner Regierung thätig gewe- sen war. 328. Heinrich 4. Eine ganz andere Ordnung der Dinge begann wahrend Heinrichs 4 Minderjährigkeit und wahrend des halben Jahrhunderts (1056 —1106), in welchem dieser Fürst an der Spitze der teutschen Nation stand. Heinrich 4 war nicht ohne Talente, nicht ohne unternehmenden Geist; allein neben der Herrschbegierde, die von dem Vater auf den Sohn vererbt war, fehlte ihm des Vaters Festigkeit und persönliche Kraft; denn Launen bilden nie den großen Regenten, und 14*
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