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1. Die mittlere und neue Welt - S. 80

1873 - München : Lindauer
80 Landes in 72 Komitate ober Gesellschaften (ungarisch Jsp ansag — Komitat, von Zs p a n — comes), in welchen die vom Könige abhängigen Obergespane die Civil- und Militärgewalt ausübten und mit den höheren Hofbeamten und den Bischöfen als Magnaten den Reichstag bildeten, und breitete seine Herrschaft nach Außen aus. Stephans Nachfolger, sein Schwiegersohl?Peter, ward durch den Gegenkönig Aba verdrängt und vom Kaiser Heinrich Iii wieder eingesetzt, mußte aber für diesen Dienst die deutsche Lehnshoheit anerkennen. Unter seinen Nachfolgern trat neue Ber-wirrung ein, doch erlangte das Reich unter Ladislaus I, dem Heiligeu (1077—1095), innere Festigkeit und unter dessen Sohn Ko^loman (1095—1114) durch die Erwerbung Kroatiens ansehnliche Vergrößerung. Kolomans Sohn Stephan 11(1114— 1131) nötigte die in sein Land eingefallenen Kumauen (ein Zweig des türkischen Stammes) zu festen Niederlassungen und zur Annahme des Christentums, und sein zweiter Nachfolger, Geisa Ii (1141—1161), siedelte viele Deutsche (Sachsen) in der Zips und in Siebenbürgen an. Dem Könige Andreas Ii (1205—1235) nötigten die ungarischen Großen 1222 einen Freiheitsbrief ab, die goldene Bulle, welche bis auf die neuere Zeit die Grundlage der Freiheiten des ungarischen Adels bildete. Bela Iv (1235— 1270) mußte 1241 nach einer durch die Mongolen bei Mochi erlittenen Niederlage nach Österreich fliehen, stellte aber nach dem Abzug der Mongolen den Wolstand des Landes rasch wieder her. Sein Sohn Stephan V (1270—1.272) mußte im Kampfe mit Premislans Ottokar Ii von Böhmen seinen Ansprüchen ans Steiermark entsagen. Ihm folgte fein Sohn Ladislans Iv (1272—1290), der von den Kumanen gemeuchelt wurde. Die Krone Ungarns fiel nun einem Enkel Andreas Ii zu, Andreas Iii (1290—1301), mit welchem der arpadifche Mannsstamm erlosch. 5) Ruktand vor 1276. Dieses Reich entstand dadurch, daß der von den Slaven zu No'ro^orob herbeigerufene Häuptling dir Normannen oder Waräger, Rurik, aus dem Stamme Ruß,^.Madas Fürstentum Now-gorod gründete. Unter seinem Sohne ghor ward Kiew erobert und zur Residenz erhoben. Jghors Sohn Wladi'mir I (980 — 1014) erbaute die Stadt Wladimir an der Wolga, erwarb sich durch Einführung des (griechischen) Christentums deu Beinameu des Großen und teilte sterbend das Reich unter feine zwölf Söhne, von denen der drittgeborne, Jaroslaw, 1036 alles Gebiet vereinigte und den Tilel „G roß für st" annahm. Nach seinem Tode (f 1054) zersplitterte sich das Reich durch Teilungen in mehrere Fürstentümer, welche 1240 den Mongolen tributpflichtig wurden. Nowgorod erkämpfte 1271 feine Freiheit und behauptete sie dadurch, daß es 1276 der deutschen Hansa beitrat.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

3. Mittelalter - S. 68

1900 - Berlin : Duncker
68 1156 Ix. 1157 hindert den Kaiser, sein dem Papste geleistetes Versprechen zu halten. Ende Juli tritt er den Rückzug über Spoleto und Ankona an. Die Veroneser versperren ihm die Pässe im Etschthal, die Pfalz -graf Otto von Wittelsbach erstürmt. In Deutschland beseitigt Friedrich die während seiner Abwesenheit ausgebrochenen Fehden. Friedrich vermählt sich mit Beatrix, der Tochter und Erbin Heinrichs von Hochburgund. Hierdurch in den Besitz grossen Grundbesitzes gelangt, stellt er den Einfluss des Reiches in Burgund wieder her, ohne dabei die Rechte der Zähringer zu berücksichtigen. Auf dem Tage zu Regensburg verzichtet Heinrich Jasomirgott auf Bayern zu Gunsten Heinrichs des Löwen. Er erhält die durch bayrisches Land vergrösserte Mark Oesterreich als selbständiges Herzogtum und in dem sogenannten privilegium minus eine Reihe bedeutender Vorrechte: Exemption von der kaiserlichen Gerichtsbarkeit, Verpflichtung nur zum Besuche der in Bayern abgehaltenen Reichstage und zur Heerfolge gegen Nachbarländer, Vererbung auf Kollateralerben. Das privilegium majus, welches den österreichischen Herzogen die Rechte der späteren Kurfürsten zuschreibt, ist eine Fälschung Rudolfs Iv. ca. 1359. Friedrich zieht gegen Boleslaw Iv. von Polen, der die Huldigung verweigert hatte, dringt bis Posen vor und zwingt ihn zur Unterwerfung. Glänzender Reichstag in Würzburg. Geisa Ii. von Ungarn verspricht Hiilfeleistung für den nächsten Römerzug. Gesandte Heinrichs Ii. von England erkennen die Oberhoheit des Reiches an. Unterdessen war ein Umschwung in dem Verhältnis der Kurie zu Friedrich eingetreten. 1156 hatte Hadrian Iv., durch die raschen Erfolge Wilhelms bewogen, mit den Normannen Frieden geschlossen und Wilhelm mit Sizilien, Apulien und Capua belehnt^

4. Mittelalter - S. 43

1900 - Berlin : Duncker
43 1033 gekrönt. Die endgültige Vertreibung Odos, der 1033 1034 in Lothringen einfällt, gelingt erst 1034. Durch die Erwerbung Burgunds kommt Deutschland in den Besitz der Alpenpässe. Die Macht des Königs ist durch die Grossen sehr beschränkt, da ihm Kron-gut fast ganz fehlt. 1035 Konrad verlobt seinen Sohn Heinrich mit der Tochter Knuts des Grossen, dem er die Mark Schleswig zwischen Eider und Schley abtritt, um seine Freundschaft dauernd zu gewinnen. 1086—1038. Zweiter Römerzug. Erzbischof Aribert von Mailand, der im Bunde mit den grossen Vasallen (Capitanei) Oberitalien zu unterwerfen trachtet, stösst auf heftigen Widerstand bei dem niederen Adel (Valvassores), der sich zu einer grossen Erhebung zusammenschart. Konrad erscheint zur Entscheidung des Streites in Mailand, das er aber infolge eines Aufstandes verlassen muss. Auf dem Reichstage zu Pavia wird Aribert, der den Gehorsam verweigert, gefangen gesetzt, entflieht indessen nach Mailand. Konrad belagert es vergeblich und erlässt, um sich die Unterstützung der Valvassores zu sichern, die Constitutio de feudis, welche ihnen Erblichkeit der Lehen zusichert. Er setzt Aribert ab und zwingt Benedict Ix. ihn zu bannen. Versuche Ariberts, einen allgemeinen Aufstand zu erregen, bleiben erfolglos. Odo von Champagne wird von Gozelo von Niederlothringen bei Bar (heute Bar-le-Duc) besiegt, Parma vom Kaiser zerstört. 1038 Konrad vertreibt Pandulf von Capua, der sich selbständig gemacht hatte, und belehnt den Normannen Rainulf mit der Grafschaft Aversa unter der Lehnshoheit Waimars von Salerno, der Capua erhält. Die Normannen waren 1016, von einer Pilgerfahrt kommend, in Italien gelandet und hatten Benedict Viii. im Kampfe gegen die Griechen unterstützt. Schon auf seinem ersten Römerzuge hatte

5. Mittelalter - S. 82

1900 - Berlin : Duncker
82 1195 Xii. 1196 Konstantinopel und beginnt von neuem vorzudringen, als er am 20. Februar 1194 stirbt. Auf ihn folgt sein unmündiger Sohn Wilhelm Iii. Heinrich bricht im Mai 1194 mit einem grossen Heere nach Italien auf, gewinnt Genua und Pisa, deren Flotte unter dem Kommando des Legaten Markwald von Anweiler nach Sizilien voranfährt, zerstört Salerno und rückt am 20. November in Palermo ein, wo er am 25. Dezember gekrönt wird. (Am 26. Dezember wird Friedrich Ii. geboren). Die königliche Familie, anfangs milde behandelt, wird infolge einer Verschwörung nach Deutschland in die Verbannung geschickt. In der Absicht, die kaiserliche Oberlehnsherrschaft über Europa zur Anerkennung zu bringen, zwingt Heinrich Richard Löwenherz, der ihn schon gegen Sizilien hatte unterstützen müssen, Frankreich mit Krieg zu überziehen, stachelt die Genuesen gegen Arragon auf und sucht zu Gunsten seines Bruders Philipp, Gemahls der Irene, der Tochter Isaak Angelos', in die oströmischen Verhältnisse einzugreifen. Leo von Armenien und Lusignan von Cypern leisten ihm den Lehnseid. Ein in Bari, März 1195, ausgeschriebener Kreuzzug soll die Eroberung des Orients vollenden. Der Papst unterwirft sich den Anordnungen des Kaisers. Reichstag zu Worms. Heinrich sucht die Fürsten für die Umgestaltung Deutschlands in eine Erbmonarchie zu gewinnen. Er verspricht dafür, Sizilien durch Real-Ltnion mit dem Reiche zu vereinigen, den weltlichen Fürsten die Ausdehnung des Erbrechts auch auf Collateralerben, sowie den geistlichen Fürsten den Erlass des Spolienrechts zu bewilligen. Auf dem Reichstage zu Würzlburg gelingt es ihm, die Zustimmung der deutschen Fürsten, mit Ausnahme der niederrheinischen unter Führung Adolfs von Köln, zu erzwingen. Ohne den Widerstand der Opposition

6. Mittelalter - S. 91

1900 - Berlin : Duncker
91 Bestimmungen gegen die Städte (Verbot der Aufnahme von Pfahlbürgern und Hörigen, Aufhebung der Bannmeile), doch wird der Erlass neuer G-esetze seitens des Landesherren an die Zustimmung der Grossen der Territorien (Landstände) gebunden. 1231, xn.—1232, Y. Reichstag von Ravenna, von Friedrich berufen zur Erledigung der oberitalienischen Fragen, verläuft infolge des Widerstandes der Lombarden resultatlos. Heinrich, der aus unbekannten Gründen eine dem Kaiser feindliche Haltung annimmt, kommt erst auf wiederholte Aufforderung nach Italien und unterwirft sich in Aquileja. Friedrich bestätigt den Fürsten in Cividale (infriaut) das Wormser Privileg, erneuert die Ketzeredikte, die in Deutschland von dem Dominikaner Konrad von Marburg, geistlichem Rat am thüringischen Hofe, mit rücksichtsloser Grausamkeit durchgeführt werden. 1234 Vernichtung der als Ketzer gebannten Stedinger Bauern bei Oldenesche (westlich von Bremen) durch ein Kreuzheer. Heinrich (Tu.) empört sich offen und schliesst mit den Lombarden ein Bündnis. 1235 Friedrich eilt nach Deutschland. Heinrich, von seinem Anhang verlassen, unterwirft sich in Worms und wird bis zu seinem Tode 1242 in Apulien in strenger Haft gehalten. Friedrich vermählt sich mit Isabella von England. viii. Glänzender Reichstag in Mainz. Landfriedensgesetz in deutscher und lateinischer Fassung. Otto, Ottos Iv. Sohn, lässt seinen gesamten Besitz an den Kaiser auf und empfängt ihn als Herzogtum Jbraun-schweig-Lüneburg zurück. 1236 Friedrich rückt zur Bestrafung der Lombarden nach Italien und eröffnet den Krieg. Die Empörung Friedrichs des Streitbaren von Oesterreich, eines Parteigängers Heinrichs (Vii.), nötigt ihn zur Rückkehr nach Deutschland.

7. Mittelalter - S. 92

1900 - Berlin : Duncker
92 1237 1237 1238 t 1239 m. 1241 Hoftag zu Wien. Friedrich nimmt Oesterreich, Steiermark und Krain ans Reich zurück und lässt seinen zweiten Sohn Konrad zum König wählen. Bald darauf wird Siegfried von Mainz Reichsverweser. Sieg Friedrichs über die Lombarden bei Corte-liuoya (Ezzelino da Romano). Die Lombarden bieten den Frieden an. Friedrich fordert unbedingte Unterwerfung, worauf der Kampf fortgesetzt wird. Vergebliche dreimonatige Belagerung von Brescia. Gregor Ix., welcher eine Wiederherstellung der kaiserlichen Macht in Oberitalien nicht wünscht, knüpft, ermutigt durch den Misserfolg des Kaisers, mit den Lombarden an und vermittelt ein Bündnis zwischen Genua und Venedig zur Bekämpfung Siziliens. Die Vermählung Enzios, eines natürlichen Sohnes Friedrichs, mit der Erbin von Sardinien und seine Krönung zum König von Sardinien führt zum offenen Bruche zwischen Kaiser und Papst. Friedrich wird zum zweiten Mal gebannt. Er kämpft siegreich, besonders mit Unterstützung Enzios gegen die Lombarden und den Papst. Gregor beruft ein Konzil nach Rom, um über Friedrich zu entscheiden. Der Kaiser verhindert sein Zustandekommen durch die Gefangennahme von über 100 Prälaten. Infolge des Einfalls der Mongolen in Deutschland (Schlacht hei Liegnitz, Heinrich der Fromme stirbt), macht Friedrich Friedensvorschläge, die Gregor ablehnt. Friedrich benutzt die durch seinen Tod (f 21. August 1241) eintretende Sedisvakanz, um nach Deutschland zu eilen, wo sich eine starke Opposition unter Führung Siegfrieds von Mainz und Konrads von Köln erhebt. Friedrich hält den schwankenden Landgrafen von Thüringen Heinrich Raspe durch Verleihung der Reichsverweserschaft auf seiner Seite und sucht die bisher unterdrückten Städte durch reiche Privilegien zu gewinnen.

8. Teil 2 - S. 60

1912 - Leipzig : Freytag
60 Heeres dahin. — Unterdessen fiel ganz Palästina den Türken in die Hände; 1291 erstürmten sie Akkon und brachten damit den letzten festen Platz der Christen in ihre Gewalt. Die Epoche der Kreuzzüge, die fast 200 Jahre gedauert hatte, war zu Ende; das Christentum hatte nicht vermocht, gegen den Islam Erfolge zu erringen. 3. Folgen der Äreuzziige. Wenn auch die Kreuzzüge ihr eigentliches Ziel nicht erreichten, so sind sie doch von weittragender Bedeutung gewesen. Sie erweiterten das Gebiet des Handels und verursachten ein Emporblühen nicht nur der italienischen Städte, wie Genua und Venedig, sondern auch der süddeutschen, wie Augsburg, Ulm und Konstanz. Das Abendland erhielt allerlei Erzeugnisse der Natur, wie Rohrzucker, Mais und Aprikosen, und Erzeugnisse des Gewerbefleißes, wie feine Gewebe, seidene Stoffe und kunstvolle Waffen. Dafür gingen nach dem Orient kostbare Pelze und Leinenstoffe. — Auch für das staatliche Leben waren die Kreuzzüge von großer Bedeutung. Sie erweiterten die Hausmacht vieler Fürsten, indem diese die erledigten Lehen derjenigen Vasallen einzogen, die von einem Kreuzzuge nicht wieder zurückkehrten. Zugleich stärkten die Kreuzzüge die Macht des Papstes, der sie oftmals veranlaßte und auch indirekt leitete; damit ging freilich ein Sinken der Kaisermacht Hand in Hand. Den Kreuzzügen verdankt ferner das R i t t e r t n m seine Ausbildung und Veredelung. Die Ritter erkannten, daß es etwas Hohes sei, für den Glauben das Schwert zu führen. Der aufblühende Handel' hauchte dem Bürger st an de neues Leben ein; mit dem zunehmenden Reichtume wuchs seine Macht und sein Ansehen. Auch dem Bauernstande brachten die Kreuzzüge Vorteile. Sie förderten das Emporkommen des freien Bauern, da jeder Leibeigene frei wurde, wenn er das Kreuz sich anheften ließ. Mancher Fronbauer erkaufte sich auch die Freiheit, indem er seinem Herrn das nötige Geld zu einer Kreuzfahrt übergab. — Die Kreuzzüge förderten auch die Macht der Kirche und erweiterten ihren Besitz; denn viele Kreuzfahrer schenkten oder verkauften ihre Güter der Kirche. Zugleich brachte der Handel mit Reliquien aus dem Heiligen Lande der Kirche unendliche Summen ein. — Die Kreuzzüge hatten aber auch nachteilige Folgen. Das Abendland verlor viele Menschen und unermeßliche Geldsummen und wurde seitdem von ekelhaften und ansteckenden Krankheiten heimgesucht, so z. B. vom Aussatz. Außerdem entfesselten die Kreuzzüge alle niedrigen Leidenschaften, wie Habsucht, Haß, Eifersucht, Grausamkeit, Unsittlichkeit, Aberglauben und Wundersucht. 10. Friedrich I. Barbarossa 1152-1190. 1. Seine Vorgänger. Nach dem Aussterben der fränkischen Kaiser wählten die deutschen Fürsten einen sächsischen Großen zum König; er hieß Lothar vonsupplinburg. Er war ein schwacher Herrscher; nach seiner Wahl bat er den Papst um Bestätigung seiner Würde. Er erhielt sie gegen Verzicht auf feine Rechte bei der Einsetzung der Bischöfe und Äbte. Somit hatte der Papst mit einem Schlage erreicht,

9. Teil 2 - S. 64

1912 - Leipzig : Freytag
64 trat zu seinen Feinden über, weil er eine Ausdehnung der kaiserlichen Herrschaft auch über Mittel- und Süditalien befürchtete. Auf seinen Rat hin schlossen sich die Städte zu dem lombardischen Städtebunde zusammen und bauten das zerstörte Mailand wieder auf. Es entstand sogar eine neue Stadt, die man dem Papst Alexander zu Ehren Alexandria nannte. Der Kaiser mußte einen neuen Zug nach Italien unternehmen. Sein streitbarer Kanzler Rainald von Dassel, der Erzbischof von Köln, führte das Heer nach Rom, besiegte die Römer, nahm die Tiberstadt ein und vertrieb Alexander. Plötzlich aber wurden alle Erfolge vernichtet; in dem deutschen Heere brach eine furchtbare Pest aus, die die meisten Ritter in wenigen Wochen dahinraffte. Unter den Toten befand sich auch der Kanzler, der den Kaiser in seinem Ziele kräftig unterstützt hatte. In fluchtähnlichem Rückzüge verließ der Kaiser Italien und wäre beinahe in Susa meuchlings ermordet worden, wenn sich nicht der treue Ritter Hermann von Siebeneichen, der dem Herrscher an Gestalt sehr ähnlich war, in dessen Bett gelegt hätte, während der Kaiser selbst verkleidet aus der Stadt entfloh. Friedrich mußte den unglücklichen Schlag zu verwischen suchen; er sammelte ein Heer um sich und zog abermals über die Alpen. Er zerstörte den Ort Susa und führte dann feine Ritter gegen die Festung Alexandria; diese aber belagerte er vergebens. Der lombardische Städtebund rüstete nun auch ein Heer aus, um dem Kaiser in offener Feldschlacht entgegenzutreten. Diese vermied aber Friedrich weil er eingesehen hatte, daß seine Streitkräfte zu gering waren. Er wanbte sich beshalb an die beutfchen Fürsten und bat sie um Unterstützung. Jeboch der mächtigste unter ihnen, Heinrich derlöwe, der Herzog von Sachsen und Bayern, weigerte sich, seine Basallen nach dem Süden zu führen. So mußte Friedrich mit schwachen Kräften wieber nach Italien gehen. Bei Segnano kam es im Jahre 1176 unerwartet zur Schlacht. Die Deutschen fochten mit der alten Tapferkeit und Zähigkeit. Doch sie vermochten gegen die Übermacht nichts auszurichten. Die Schlacht ging verloren; der Kaiser selbst stürzte mit dem Rosse und rettete sich nur durch eine abenteuerliche Flucht. Erst nach einigen Tagen kam er wieber zu dem geschlagenen Heere. Die letzten Ereignisse hatten Friedrich belehrt, daß seine Mittel nicht ausreichten, um den Papst und den lomlmrbischen Stäbtebunb niederzukämpfen. Deshalb tat er einen schlauen Schachzug; er versöhnte sich mit dem Oberhaupt der Kirche und trennte so seine Feinde. Es kam zum Frieden znvenedig; Barbarossa erkannte Alexander als rechtmäßigen Papst an und wurde dafür vom Banne gelöst. Mit dem lombardischen Städtebund kam es vorläufig zu einem sechsjährigen Waffenstillstand. 1183 kam endlich der Friede zu Konstanz zustande; die Städte wurden freie Reichsstädte und erhielten das Recht der Selbstverwaltung. Dafür kannten sie die Oberhoheit des Kaisers cm und versprachen, ihn auf feinen Römerzügen mit Geld und Lebensrnitteln zu unterstützen. Damit enbigte der Kampf, der viel beutsches Blut gesorbert hatte, und der boch von Ansang an aussichtslos gewesen war; benn Kaiser und Kanzler wollten eine vorgeschrittene Kultur gewaltsam aushalten.

10. Neuzeit - S. 50

1911 - Berlin : Duncker
50 erlangt er dadurch von Polen die Souveränität über Preußen. 1658 Karl Gustav greift die Dänen jetzt in ihrem eigenen Lande an und belagert Kopenhagen, er wird aber von der den Dänen zu Hilfe eilenden holländischen Flotte zurückgeschlagen und Kurfürst Friedrich Wilhelm erzwingt mit seinen und österreichisch-polnischen Truppen den Übergang nach Alsen. 1659 rücken kaiserliche Truppen in Pommern ein und die Holländer erringen über die Schweden bei Nyborg einen großen Seesieg. Karl Gustav stirbt jetzt, aber da nun Frankreich energisch zugunsten Schwedens eingreift, müssen die Verbündeten 1660 im Frieden von Oliva 1660 auf ihre Siegespreise verzichten. Ein wesentlicher Erfolg Brandenburgs aber ist es, daß ihm im Frieden von Oliva die Souveränität Preußens bestätigt wird. 1663/66 Immerwährender Reichstag. Türkenkrieg. Innere Wirren im Reich. 1663 Der Reichstag, der sich 1663 zu Regensburg versammelt, löst sich von da ab überhaupt nicht mehr auf; er gestaltet sich zu einer Art ständigen Gesandtenkongresses um, der bis zum Untergang des alten Reiches im Jahre 1806 fortbesteht. Türkenkrieg. Hauptgegenstand der Beratungen des Reichstages ist die Türkenhilfe: die Türken waren 1663 mit überlegenen Streitkräften in Ungarn eingefallen und hatten das wichtige Neuhäusl erobert. 1664 Im August 1664 werden sie zwar bei St. Gotthard an der steirischen Grenze durch Montecucculi vollständig geschlagen, der Kaiser aber schließt kurz darauf, namentlich wohl um nicht auf die Hilfe des Rheinbunds und der Franzosen angewiesen zu sein, den Frieden von Vasvar, der den Türken Neuhäusl und Großwardein überläßt und ihnen den vorherrschenden Einfluß in Siebenbürgen sichert. Innere Wirren im Reiche. Karl Ludwig von der Pfalz übt das seinen Vorfahren über Fremde und Uneheliche zustehende Wildfangsrecht auch in den Gebieten seiner Nachbarn aus. Hauptsächlich unter
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