Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
116
Unterhatten, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind, kommt,
drei Jahr alt, zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und Groß-
mutter. Er hält zuviel auf griechische und römische Sitten, die kaiserliche
Macht wird ein Schatten. Die Herzogtümer werden erblich: die Herzoge
find mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn, Polen re.) werden
stark. Heinrich Ii., der Bayer, nimmt sich wieder mit voller Liebe Deutsch-
lands an, steuert der Fehdelust der Großen, nimmt die Niedern in seinen
Schutz, stützt sich gegenüber der Macht der Großen besonders aus die Bi-
schöfe, die er ernennt.
c. Die fränkischen Kaiser.
§. 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch
Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii.
(ein starker und mächtiger Graf von Franken) gewählt (1024 bis
101>9). („Die Kaiserwahl" — von Uhland.) Er wurde dann in
Mainz zum deutschen, in Mailand zum lombardischen König, in
Rom in Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und
Rudolf von Burgund zum Kaiser gekrönt. Er bezwang die
Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider,
Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohn Ernst von
Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland (wovon
jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd), demüthigte die trotzigen
Vasallen. Die kleinen Lehen werden erblich und sind unmittelbar
vom Kaiser abhängig.
§. 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich 'Iii. 1039 bis
1056 entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte
(die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes wird
geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen,
Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge-
worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die
kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes-
srieden, treuga dei7 ein (hiernach mußte nach kirchlichem Gebot
von Donnerstag Abend bis Dinstag Morgen, außerdem von Advent
bis zum 8. Tage nach Epiphanias, und von Septuagesimä bis
8 Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes ruhen).
Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast, Kirchen,
Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahr alt, in der
Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich die morgen-
ländische Kirche von der abendländischen.
§. 40. Heinrich Iv. (1056 — 1106) war beim Antritt
der Regierung erst 6 Jahr alt. Seine Mutter Agnes führte die-
selbe für ihn. Diese Zeit benutzten die weltlichen Großen, die
kaiserliche Macht zu lockern. Heinrich wird nach den verschiedensten
Grundsätzen von Hanno von Köln, nachher von Adalbert von
Bremen (der hier eine neue geistlichemacht über den Norden gründen
tvollte), erzogen. Heinrich hatte ausgezeichnete Anlagen, feurigen
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Schwaben Ernst Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_'Iii Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Agnes Heinrich Heinrich Hanno_von_Köln Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Polen Rhein Uhland Mainz Mailand Rom Dänemark Ungarn Polen Deutschlands Deutschland Elsaß Ungarn Polen Frankreich Epiphanias Goslar Sachsenfrohnde Pfalz_Bodfeld Bremen
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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können wir sie nationale Schlachten nennen? — 6. Welche Papste
hast du kennen gelernt? — 7. Welche Kaiser haben zu kämpfen gehabt: a.
in Deutschland; b. in Italien; c. gegen die Slaven; ä. gegen die Nor-
mannen? — 8. Welche Kaiser haben Bisthümer angelegt, welche Marken?
— 9. Welche Stellung hatten zu der Kirche und den Geistlichen: Karl der
Große, Ludwig der Fromme, Heinrich Ii., Iii., Iv., Friedrich I., Ii.? —
10. Was ist von kirchlichen Dingen erzählt in §. 19, 31, 33, 34, 40, 41,
44, 46? — 11. Was ist von Rittern und Fürsten und dem Adel vorge-
kommen in §. 22, 30, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 44, 47? — 12. Was siehst
du aus §. 23, 30, 31, 34, 36, 46 über die Entstehung der Städte und das
städtische Leben? — 13. Sprich dich über folgende Punkte aus: Karls Blut-
bad zu Verden, Stellung der Friesen unter Karl dem Großen, Berührung
der Christen mit den Sarazenen (§. 33), Karls des Großen Reichsverwaltung
(§. 34), Vertrag zu Verdun. — 14. Wann ist der Name „deutsch" zuerst
gebraucht? — 15. Welche Reichsämter entstehen unter Karl dem Großen,
Ludwig dem Deutschen, Otto I.? — 16. Wie endigten die Karolinger, die
sächsischen, die fränkischen, die hohenstaufischen Kaiser? — 17. Welchen
Einfluß hatten a. die Kreuzzüge, b. der Gottesfrieden, c. die Markgras-
schaften? — 18. Was weißt du von Heinrich dem Löwen? — 19. Wer
wollte die Kaiserkrone erblich machen ? — 20. Was hatten die Kaiser von ihrem
Trachten nach Italien ? — 21. Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt ?
3. Fürsten- und Lündergeschichte.
§. 49, Allgemeines. Die nun beginnende Zeit führt den
Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht
mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig
abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich in eine Menge
Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich 100 geistliche Herren
(Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.), 100 weltliche (Fürsten,
Herzoge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer Zahl, 60 reichsfreie Städte,
7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten die R e ichs stände, welche
die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände
(Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiser-
häusern wurde gewechselt.
§. 50. Rudolf von Habsburg, 1273 — 1291, ein
tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen
seines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs
Werner von Mainz zum Kaiser gewählt. (Wie schildert dies
Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die
entfremdeten Reichsgüter und Reichsrechte mit Ernst zurück. Seine
Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele
andere Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht auf
dem Marchselde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. —
2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen,
Kram) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die
Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte
der Unordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende,
indem er den Landfrieden wieder einführte, die Raubschlösser
brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er
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Extrahierte Personennamen: Karl_der
Große Karl Ludwig_der_Fromme Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Iv. Friedrich_I. Friedrich_I. Karls Karl_dem_Großen Karl Karls Karl_dem_Großen Karl Ludwig_dem Ludwig Otto_I. Otto_I. Heinrich Heinrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Werner_von_Mainz Schiller Ernst Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Karls Karls Verdun Italien Oesterreich Steiermark Deutschland Italien
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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sich fern gehalten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er si>
schlicht, gemüthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen
Volke besonders beliebt.
§.'51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu
Ruprecht. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich vergeb-
lich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Ru-
dolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man sagte:
„Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen begehrte er und erlangte
es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; die Schweiz brachte ihm
Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten unter Friedrich Ii. die Reichs-
unmittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Ober-
gewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schlossen die Waldstädte 1291 einen
ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht kann sie nicht wieder un-
terwerfen; 1309 werden ihre Rechte verbrieft. — Was erzählt dein Lesebuch
von Tell re.?) Albrecht wurde 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii.
aus dem Hause Luxemburg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch
die Unordnung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böh-
men brachte er an leinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Für-
sten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Bayern (1314—1347) und
Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften 7
Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide, aus-
gesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit gemein-
schaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel
mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den
Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kur-
vereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl
vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser, ohne
des Papstes Bestätigung. Er gab auch die durch das Aussterben der
Aökanier erledigte Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig 1324,
der mit der Erbin von Kärnthen und Tirol, Margaretha Maultasch, ver-
heiratet wird. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg,
Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde von Maximilian bezeichnend
„Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt.
Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach fünf Sprachen. Für Böhmen
hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raubschlösser, Förderung des Berg-,
Acker- und Weinbaues, Bau von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348
die erste deutsche Universität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er
nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg
und Böhmen noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus.
Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei der
Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exem-
plar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde
das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren
(wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von
Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der
Markgraf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Aufgabe:
Wie beschreibt diese Schiller im „Grafen von Habsburg?"), besondere Vor-
rechte und wurden beinahe selbständige Landesherren. (Später gingen noch
einige Aenderungen im Kursürstencollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit
noch zu merken: Tirol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutsch-
land und fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaften, großes
Erdbeben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein
Sohn. Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Albrecht_1298 Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Johann Johann Ludwig_von_Bayern Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Margaretha_Maultasch Karl_Iv Karl Heinrich_Vii Heinrich Maximilian Maximilian Schiller Günther_von_Schwarzburg Günther
Extrahierte Ortsnamen: Nassau Rudolfs Luxemburg Deutschland Rheine Brandenburg Luxemburg Prag Luxemburg Brandenburg Frankfurt Mainz Trier Rhein Sachsen-Wittenberg Brandenburg Habsburg Oesterreich Deutsch- Europa
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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•w
von Heinrich dem Löwen? — 19) Wer wollte die Kaiserkrone erblich
machen? — 20) Was hatten die Kaiser von ihrem Trachten nach Italien?
— 21) Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt?
3. Fürsten- und Landergeschichie.
A. 49. Allgemeines. Die nun beginnende Zeit fuhrt den
Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht
mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch
wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich
in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich
100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.),
100 weltliche (Fürsten, Herzöge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer •
Zahl, 60 reichssreie Städte, 7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten
die Neichsstände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter
sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten
Fehden überall; mit den Kaiserhäusern wurde gewechselt.
8. 50. Rudolf vou Habsburg, 1273 — 1291, ein
tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen
feines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs
Werner von Mainz zum Kaiser gewühlt. (Wie schildert dies
Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die
entfremdeten Neichsgüter und Neichsrechte mit Ernst zurück. Seine
Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele
anders Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht ans
dem Marchfelde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. —
2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain)
gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht
des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Un-
ordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende, indem
er den Landfrieden wieder einführte, die Ranbschlösser brach, die
Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er sich fern ge-
halten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er so schlicht, ge-
müthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke be-
sonders beliebt.
§. 51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu
sllustrecstl. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich
vergeblich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm
folgte Rudolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von
dem man jagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen be-
gehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht;
die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten
unter Friedrich Ii. die Reichsunmittelbarkeit erhalten; Rudolf von
Habsburg vermochte nicht, die Obergewalt wieder zu gewinnen, vielmehr
schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit.
Auch Albrecht kann sie nicht wieder unterwerfen; 1309 werden ihre Rechte
verbrieft. — (Was erzählt dein Lesebuch von Teil rc.?) Albrecht wurde
6*
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Rudolf_vou_Habsburg Rudolf Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Werner_von_Mainz Schiller Ernst Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf Adolf Adolf Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Rudolfs Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_von
Habsburg Rudolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
125
Jobst, der bald starb). Er war gutmüthig aber schwach. Schon
lange herrschten besondere Wirren in der Kirche; denn von 1305
bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank-
reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere
Päpste gleichzeitig (großes Schisma = Trennung der Kirche).
Dazu waren viele Misbräuche eingerissen: Anrufung der Heiligen,
Verehrung der Reliquien, Werkheiligkeit (Wallfahrten, Klosterwesen,
Ablaß rc.), Lehre vom Fegefeuer, 7 Sakramente (welche?). Nun
wurde eine Kirchenversammluug nach Kostnitz oder Konstanz am
Bodensee berufen (1414 — 1418), welche alle diese Unordnungen
beseitigen sollte; sie setzte aber nur einen neuen Papst ein, beseitigte
die alten und ließ den böhmischen Vorläufer der Reformation,
Johann Huß, und dessen Genossen, Hieronymus von Prag, ver-
brennen. (Aufgabe: Was erzählt darüber dein Lesebuch?)
In Konstanz übertrug Siegismuud dem Burggrafen zu Nürnberg,
Friedrich von Hohenzollern, als Belohnung für wichtige
Dienste, welche er ihm namentlich bei der Kaiserwahl und außerdem
dem Reiche geleistet hatte, im Jahre 1415 die Mark Branden-
burg mit der Kur- und Erzkümmererwürde und ertheilte ihm im
Jahre 1417 die feierliche Belehnung, und dieser schasste nun Ruhe
und Ordnung in der zerütteten Mark. In Siegismunds Zeit
hinein fallen die Hussitenkriege, welche 15 Jahr Deutschland
verwüsteten, und in Frankreich, welches von 1339—1453 einen
hundertjährigen Krieg mit England führte, die Geschichte der
Jungfrau von Orleans. — Von Albrecht Ii. an (1437
bis 1439) regieren bis 1806, mit Ausnahme Karl's Vii., nur
habsburgische Kaiser. Unter dem schwachen Friedrich Iii.
(1440 — 93) ging Deutschland immer mehr zu Grunde; doch fällt
in seine lange Regierungszeit hinein viel Merkwürdiges: die
Erfindung des Lumpenpapiers.und der Vuchdruckerkuust
(1440 — Guttenberg, Faust, Schösser), die Entdeckung
Amerikas (durch Kolumbus 1492), die Eroberung Con-
stantinopels durch die Türken (1453 und damit-Ende des
griechischen Kaiserthums). Friedrichs Sohn, Maximilian I.,
war ein ritterlicher Fürst (Kamps mit dem französischen Ritter,
Gemsjagd), „der letzte Ritter". Durch Heirat erwarb er die
Niederlande und einen Theil von Lothringen, durch Erbschaft
Tyrol (seine nächsten Nachkommen gelangten durch Heirat in den
Besitz von Spanien, Ungarn und Böhmen). Maximilian be-
seitigte die Fehden durch den ewigen Landfrieden, errichtete das
Reichskammergericht (erst in Frankfurt, dann in Speier, seit
1689 in Wetzlar), führte die Kreiseintheilung (10 Kreise in
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Extrahierte Personennamen: Jobst Johann_Huß Johann Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Kolumbus Friedrichs Maximilian_I. Maximilian_I. Kamps Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Avignon Frank- Prag Konstanz Siegismunds Deutschland Frankreich England Deutschland Guttenberg Amerikas Friedrichs Niederlande Lothringen Tyrol Spanien Ungarn Frankfurt Wetzlar
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
124
1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxem-
burg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung
in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böhmen brachte
er an seinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Fürsten gar
zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Baiern (1314— 1347) und
Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften
7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide,
ausgesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit ge-
meinschaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte
noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der
Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf
dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser
ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und
römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätrgung. Er gab
auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Branden-
burg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen
und Tyrol, Margaretha Maultasch, verheiratet wird. — Sein
Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von
Heinrich Vii. (1347 — 1378) wurde von Maximilian bezeichnend
„Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater"
genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau („Pfaffenkönig", sprach
5 Sprachen). Für Böhmen hat er ff ehr gesorgt (Zerstörung der
Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau
von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Uni-
versität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan.
Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen
noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er
regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei
der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356;
ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch
dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den
Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier,
Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog
von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese er-
hielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller
im „Grafen von Habsburg"?), besondere Vorrechte und wurden beinahe
selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im
Kurfürstencollegium vor.) Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken:
Tyrol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutschland und
fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaftsn, großes Erd-
beben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349.— Sein
Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb
wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet
(Rheinischer Städtebund). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt,
blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz
(1400—1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltet die
Feme ihre Macht in Westfalen.
52. Von Sregismund bis Maximilian.
Siegismund, Karl Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410 —1437),
hatte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch
nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vii Heinrich Johann Johann Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Margaretha Maultasch Karl_Iv Karl Heinrich_Vii Heinrich Maximilian Maximilian Schiller Günther_von_Schwarzburg Günther Maximilian Maximilian Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheine Tyrol Luxemburg Prag Luxemburg Brandenburg Frankfurt Mainz Trier Rhein Sachsen-Wittenberg Brandenburg Oesterreich Deutschland Europa Deutschland Westfalen Wenzels
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
123
orden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erz-
bischöfe, Bischöfe, Aebte rc.
§♦ 55. Fürsten, Adel rmd Ritter. Welche Be-
deutung hatten im alten Deutschland : Edelinge, Herzöge, Könige?
(8. 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (8. 30). — Welche Stel-
lung hatten die Grafen unter Karl dem Großen? (8. 34). —
Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35). —
Wie stand Heinrich.i. zu den Herzögen? (8. 36). Wie Otto I.?
(8. 37). — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen?
(8. 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen?
(8. 39). — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte
letzterer zu kämpfen? (8. 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone
erblich machen? (8. 45). — Was ist 8. 46 u. 47 von den Raub-
rittern gesagt? — Welche Reichsstünde gab es um 1300?
(8. 49). — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den
Adel? (8. 50). — Was sind Kurfürsten ? (8. 51). — Was ist
der ewige Landfrieden? (8. 52).
Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter
vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften
die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert).
Als die sog. romantische Anschauung (§. 33) sich mit dem Waffen-,
dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen ; im 14.
Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft
gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun feinen
Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre
wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge-
lübde ab, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die
Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und
Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen
Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag
(drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen
(Abzeichen auf Schild re.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
auf Höhen oder zwischen Sümpfen, wo möglich unzugänglich
gelegen und durch Gräben, Wall und Mauer geschützt. Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich.i Heinrich Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.