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1. Weltkunde - S. 116

1876 - Hannover : Helwing
116 Unterhatten, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind, kommt, drei Jahr alt, zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und Groß- mutter. Er hält zuviel auf griechische und römische Sitten, die kaiserliche Macht wird ein Schatten. Die Herzogtümer werden erblich: die Herzoge find mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn, Polen re.) werden stark. Heinrich Ii., der Bayer, nimmt sich wieder mit voller Liebe Deutsch- lands an, steuert der Fehdelust der Großen, nimmt die Niedern in seinen Schutz, stützt sich gegenüber der Macht der Großen besonders aus die Bi- schöfe, die er ernennt. c. Die fränkischen Kaiser. §. 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii. (ein starker und mächtiger Graf von Franken) gewählt (1024 bis 101>9). („Die Kaiserwahl" — von Uhland.) Er wurde dann in Mainz zum deutschen, in Mailand zum lombardischen König, in Rom in Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und Rudolf von Burgund zum Kaiser gekrönt. Er bezwang die Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider, Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohn Ernst von Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland (wovon jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd), demüthigte die trotzigen Vasallen. Die kleinen Lehen werden erblich und sind unmittelbar vom Kaiser abhängig. §. 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich 'Iii. 1039 bis 1056 entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte (die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes wird geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen, Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge- worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes- srieden, treuga dei7 ein (hiernach mußte nach kirchlichem Gebot von Donnerstag Abend bis Dinstag Morgen, außerdem von Advent bis zum 8. Tage nach Epiphanias, und von Septuagesimä bis 8 Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes ruhen). Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast, Kirchen, Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahr alt, in der Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich die morgen- ländische Kirche von der abendländischen. §. 40. Heinrich Iv. (1056 — 1106) war beim Antritt der Regierung erst 6 Jahr alt. Seine Mutter Agnes führte die- selbe für ihn. Diese Zeit benutzten die weltlichen Großen, die kaiserliche Macht zu lockern. Heinrich wird nach den verschiedensten Grundsätzen von Hanno von Köln, nachher von Adalbert von Bremen (der hier eine neue geistlichemacht über den Norden gründen tvollte), erzogen. Heinrich hatte ausgezeichnete Anlagen, feurigen

2. Weltkunde - S. 122

1876 - Hannover : Helwing
122 können wir sie nationale Schlachten nennen? — 6. Welche Papste hast du kennen gelernt? — 7. Welche Kaiser haben zu kämpfen gehabt: a. in Deutschland; b. in Italien; c. gegen die Slaven; ä. gegen die Nor- mannen? — 8. Welche Kaiser haben Bisthümer angelegt, welche Marken? — 9. Welche Stellung hatten zu der Kirche und den Geistlichen: Karl der Große, Ludwig der Fromme, Heinrich Ii., Iii., Iv., Friedrich I., Ii.? — 10. Was ist von kirchlichen Dingen erzählt in §. 19, 31, 33, 34, 40, 41, 44, 46? — 11. Was ist von Rittern und Fürsten und dem Adel vorge- kommen in §. 22, 30, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 44, 47? — 12. Was siehst du aus §. 23, 30, 31, 34, 36, 46 über die Entstehung der Städte und das städtische Leben? — 13. Sprich dich über folgende Punkte aus: Karls Blut- bad zu Verden, Stellung der Friesen unter Karl dem Großen, Berührung der Christen mit den Sarazenen (§. 33), Karls des Großen Reichsverwaltung (§. 34), Vertrag zu Verdun. — 14. Wann ist der Name „deutsch" zuerst gebraucht? — 15. Welche Reichsämter entstehen unter Karl dem Großen, Ludwig dem Deutschen, Otto I.? — 16. Wie endigten die Karolinger, die sächsischen, die fränkischen, die hohenstaufischen Kaiser? — 17. Welchen Einfluß hatten a. die Kreuzzüge, b. der Gottesfrieden, c. die Markgras- schaften? — 18. Was weißt du von Heinrich dem Löwen? — 19. Wer wollte die Kaiserkrone erblich machen ? — 20. Was hatten die Kaiser von ihrem Trachten nach Italien ? — 21. Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt ? 3. Fürsten- und Lündergeschichte. §. 49, Allgemeines. Die nun beginnende Zeit führt den Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich 100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.), 100 weltliche (Fürsten, Herzoge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer Zahl, 60 reichsfreie Städte, 7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten die R e ichs stände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiser- häusern wurde gewechselt. §. 50. Rudolf von Habsburg, 1273 — 1291, ein tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen seines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs Werner von Mainz zum Kaiser gewählt. (Wie schildert dies Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die entfremdeten Reichsgüter und Reichsrechte mit Ernst zurück. Seine Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele andere Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht auf dem Marchselde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. — 2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Kram) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Unordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende, indem er den Landfrieden wieder einführte, die Raubschlösser brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er

3. Weltkunde - S. 123

1876 - Hannover : Helwing
123 sich fern gehalten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er si> schlicht, gemüthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke besonders beliebt. §.'51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu Ruprecht. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich vergeb- lich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Ru- dolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man sagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen begehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten unter Friedrich Ii. die Reichs- unmittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Ober- gewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht kann sie nicht wieder un- terwerfen; 1309 werden ihre Rechte verbrieft. — Was erzählt dein Lesebuch von Tell re.?) Albrecht wurde 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxemburg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böh- men brachte er an leinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Für- sten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Bayern (1314—1347) und Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften 7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide, aus- gesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit gemein- schaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kur- vereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätigung. Er gab auch die durch das Aussterben der Aökanier erledigte Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen und Tirol, Margaretha Maultasch, ver- heiratet wird. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach fünf Sprachen. Für Böhmen hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Universität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exem- plar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller im „Grafen von Habsburg?"), besondere Vor- rechte und wurden beinahe selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im Kursürstencollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tirol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutsch- land und fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaften, großes Erdbeben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein Sohn. Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb

4. Weltkunde - S. 123

1874 - Hannover : Helwing
128 •w von Heinrich dem Löwen? — 19) Wer wollte die Kaiserkrone erblich machen? — 20) Was hatten die Kaiser von ihrem Trachten nach Italien? — 21) Was ist das Interregnum, der Bann, das Interdikt? 3. Fürsten- und Landergeschichie. A. 49. Allgemeines. Die nun beginnende Zeit fuhrt den Namen „Fürsten- und Ländergeschichte", weil in ihr die Fürsten nicht mehr kaiserliche Beamte, sondern selbständige, vom Kaiser nur noch wenig abhängige Beherrscher ihrer Länder sind, und weil das Reich in eine Menge Territorien (Einzelgebiete) zerfällt; es fanden sich 100 geistliche Herren (Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Ordensherren rc.), 100 weltliche (Fürsten, Herzöge, Grafen), reichsfreie Ritter in großer • Zahl, 60 reichssreie Städte, 7 friesische Landgemeinden rc. Diese bildeten die Neichsstände, welche die kaiserliche Macht beschränkten. Unter sich hatten sie ihre Landstände (Adel, Geistlichkeit, Städte). Es herrschten Fehden überall; mit den Kaiserhäusern wurde gewechselt. 8. 50. Rudolf vou Habsburg, 1273 — 1291, ein tapferer, frommer, biederer Mann, wurde durch die Bemühungen feines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs Werner von Mainz zum Kaiser gewühlt. (Wie schildert dies Schiller?) — Merke über ihn Folgendes: 1. Er forderte die entfremdeten Neichsgüter und Neichsrechte mit Ernst zurück. Seine Gegner verstummten, nur Ottokar von Böhmen, der noch viele anders Länder besaß, blieb hartnäckig, bis er in der Schlacht ans dem Marchfelde fiel 1278. Sein Sohn behielt nur Böhmen. — 2. Die eroberten Länder (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain) gab Rudolf an seine Söhne und begründete dadurch die Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. — 3. Er machte der Un- ordnung und dem Faustrechte in Deutschland ein Ende, indem er den Landfrieden wieder einführte, die Ranbschlösser brach, die Raubritter hinrichten ließ. — 4. Von Italien hat er sich fern ge- halten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er so schlicht, ge- müthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke be- sonders beliebt. §. 51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu sllustrecstl. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich vergeblich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Rudolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man jagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen be- gehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten unter Friedrich Ii. die Reichsunmittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Obergewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht kann sie nicht wieder unterwerfen; 1309 werden ihre Rechte verbrieft. — (Was erzählt dein Lesebuch von Teil rc.?) Albrecht wurde 6*

5. Weltkunde - S. 125

1874 - Hannover : Helwing
125 Jobst, der bald starb). Er war gutmüthig aber schwach. Schon lange herrschten besondere Wirren in der Kirche; denn von 1305 bis 1377 residierten die Päpste in Avignon (avinjong) in Frank- reich (babylonisches Exil der Kirche), bis 1447 gab es mehrere Päpste gleichzeitig (großes Schisma = Trennung der Kirche). Dazu waren viele Misbräuche eingerissen: Anrufung der Heiligen, Verehrung der Reliquien, Werkheiligkeit (Wallfahrten, Klosterwesen, Ablaß rc.), Lehre vom Fegefeuer, 7 Sakramente (welche?). Nun wurde eine Kirchenversammluug nach Kostnitz oder Konstanz am Bodensee berufen (1414 — 1418), welche alle diese Unordnungen beseitigen sollte; sie setzte aber nur einen neuen Papst ein, beseitigte die alten und ließ den böhmischen Vorläufer der Reformation, Johann Huß, und dessen Genossen, Hieronymus von Prag, ver- brennen. (Aufgabe: Was erzählt darüber dein Lesebuch?) In Konstanz übertrug Siegismuud dem Burggrafen zu Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, als Belohnung für wichtige Dienste, welche er ihm namentlich bei der Kaiserwahl und außerdem dem Reiche geleistet hatte, im Jahre 1415 die Mark Branden- burg mit der Kur- und Erzkümmererwürde und ertheilte ihm im Jahre 1417 die feierliche Belehnung, und dieser schasste nun Ruhe und Ordnung in der zerütteten Mark. In Siegismunds Zeit hinein fallen die Hussitenkriege, welche 15 Jahr Deutschland verwüsteten, und in Frankreich, welches von 1339—1453 einen hundertjährigen Krieg mit England führte, die Geschichte der Jungfrau von Orleans. — Von Albrecht Ii. an (1437 bis 1439) regieren bis 1806, mit Ausnahme Karl's Vii., nur habsburgische Kaiser. Unter dem schwachen Friedrich Iii. (1440 — 93) ging Deutschland immer mehr zu Grunde; doch fällt in seine lange Regierungszeit hinein viel Merkwürdiges: die Erfindung des Lumpenpapiers.und der Vuchdruckerkuust (1440 — Guttenberg, Faust, Schösser), die Entdeckung Amerikas (durch Kolumbus 1492), die Eroberung Con- stantinopels durch die Türken (1453 und damit-Ende des griechischen Kaiserthums). Friedrichs Sohn, Maximilian I., war ein ritterlicher Fürst (Kamps mit dem französischen Ritter, Gemsjagd), „der letzte Ritter". Durch Heirat erwarb er die Niederlande und einen Theil von Lothringen, durch Erbschaft Tyrol (seine nächsten Nachkommen gelangten durch Heirat in den Besitz von Spanien, Ungarn und Böhmen). Maximilian be- seitigte die Fehden durch den ewigen Landfrieden, errichtete das Reichskammergericht (erst in Frankfurt, dann in Speier, seit 1689 in Wetzlar), führte die Kreiseintheilung (10 Kreise in

6. Weltkunde - S. 124

1874 - Hannover : Helwing
124 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxem- burg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böhmen brachte er an seinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Fürsten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Baiern (1314— 1347) und Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften 7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide, ausgesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit ge- meinschaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätrgung. Er gab auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Branden- burg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen und Tyrol, Margaretha Maultasch, verheiratet wird. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347 — 1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau („Pfaffenkönig", sprach 5 Sprachen). Für Böhmen hat er ff ehr gesorgt (Zerstörung der Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese er- hielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller im „Grafen von Habsburg"?), besondere Vorrechte und wurden beinahe selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im Kurfürstencollegium vor.) Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tyrol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutschland und fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaftsn, großes Erd- beben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349.— Sein Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet (Rheinischer Städtebund). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltet die Feme ihre Macht in Westfalen. 52. Von Sregismund bis Maximilian. Siegismund, Karl Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410 —1437), hatte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel

7. Weltkunde - S. 128

1874 - Hannover : Helwing
123 orden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erz- bischöfe, Bischöfe, Aebte rc. §♦ 55. Fürsten, Adel rmd Ritter. Welche Be- deutung hatten im alten Deutschland : Edelinge, Herzöge, Könige? (8. 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (8. 30). — Welche Stel- lung hatten die Grafen unter Karl dem Großen? (8. 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35). — Wie stand Heinrich.i. zu den Herzögen? (8. 36). Wie Otto I.? (8. 37). — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (8. 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (8. 39). — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (8. 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (8. 45). — Was ist 8. 46 u. 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstünde gab es um 1300? (8. 49). — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (8. 50). — Was sind Kurfürsten ? (8. 51). — Was ist der ewige Landfrieden? (8. 52). Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§. 33) sich mit dem Waffen-, dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen ; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun feinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild re.). — Wohnung des Ritters: die Burg, auf Höhen oder zwischen Sümpfen, wo möglich unzugänglich gelegen und durch Gräben, Wall und Mauer geschützt. Haupt-
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