Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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1152-1190
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1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg.
Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser.
Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten.
a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse.
4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156).
Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt.
Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158.
b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186.
Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht.
Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause.
Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.
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Extrahierte Personennamen: Leopolds Heinrich_Jasomirgott Heinrich Heinrichs Gertrud Heinrich Albrecht Konrad Konrad Friedrich Friedrich Judiths Heinrichs Heinrichs Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Friedrichs Beatrix_von_Burgund Friedrichs Heinrich_Iv Heinrich Friedrich Friedrich Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Mailand Friedrich
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mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte.
Zweiter Abschnitt.
Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens.
1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190.
1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt.
Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne.
Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an.
2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand
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Extrahierte Personennamen: Harald Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs_Persnlichkeit Friedrichs Konrad_Iii Konrad Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: England Frankfurt Sachsens Italien Italien Oberitalien
85__
Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Alessandria Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Mailand Venedig Konstanz Sachsen Bayern Norddeutschland
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der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
222
6. Friedrichs Persnlichkeit und sein Ende. Friedrich starb auf der Kadolzburg (westlich von Nrnberg) in Franken und wurde im Kloster zu Heilsbronn (zwischen Nrnberg und Ansbach) begraben. Er gehrt zu den edelsten und bedeutendsten Mnnern seines Jahr-Hunderts. Sein Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht."
Durch ein Hausgesetz (1431) hatte Friedrich fr seinen ltesten Sohlt, Johann den Alchimisten, Bayreuth, fr den dritten Sohn, Albrecht, Ansbach und fr den zweiten und vierten Sohn, Friedrich Ii. und Friedrich den Fetten, die Mark bestimmt.
Friedrich Ii., Eisenzahn", 14401470.
1. Seine Persnlichkeit. Er trat seinem Bruder Friedrich die Altmark und die Priegnitz ab; doch blieb ihm die Oberhoheit der diese Teile. Seinen Beinamen Eisenzahn" oder der Eiserne" erhielt er wegen der Zhigkeit und Festigkeit, mit der er den Stdten gegenber die landesherrliche Macht zur Geltung brachte.
2. Die Befestigung der landesherrlichen Gewalt. Als Kurfürst Friedrich I. den Adel unterwarf, standen ihm die Städte treu bei; denn ihr Wohlstand und ihre Selbstndigkeit wurden dadurch gesichert. In jener Zeit der stndischen Gegenstze suchten aber die Territorial-frsten die reichsfreien Städte ihrer landesherrlichen Gewalt zu unterwerfen. Whrend Friedrichs Bruder Albrecht Achilles im zweiten Stdtekriege (S 131) nichts gegen die mchtigen sddeutschen Städte ausrichtete, gelang es dem Kurfrsten, die republikanischen Brgergemeinden der Mark dem entstehenden monarchischen Staate einzufgen. Die Gelegenheit hierzu bot ihm der Streit, der zwischen den Znften und Geschlechtern der Schwesterstdte Berlin und Klln ausgebrochen war. Als die Gewerke den Kurfrsten um Entscheidung baten, drang er mit einer Ritterschar in die Stadt. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte, baute zwischen sie eine feste Burg (1443) und machte Berlin-Klln zu seiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Einen Volksaufstand, den Berliner Unwillen", wute Friedrich zu unterdrcken, und die anderen Städte wagten jetzt nicht mehr, Widerstand zu leisten. Friedrich suchte nun den Wohlstand der Städte zu heben, indem er Handel und Verkehr frderte. Fr die Uckermark erlie er eine Stdteordnung; auch sorgte er fr das Gerichtswesen und die Landessicherheit.
3. Friedrichs Erwerbungen. Wie sein Vater war Friedrich Ii. bestrebt, die Marken in ihrem frheren Umfange wiederherzustellen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Johann Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Whrend_Friedrichs Friedrichs Albrecht_Achilles Albrecht Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kadolzburg Nrnberg Heilsbronn Nrnberg Ansbach Bayreuth Ansbach Berlin
265
Nach langen Verhandlungen mit dem Wiener Hofe, der ans das Emporkommen Brandenburgs eiferschtig war. kam am 16. November 1700 der Krontraktat (Kronvertrag) zustande, in welchem der Kurfürst die kaiserliche Zustimmung zur Annahme der Knigs-wrde erhielt. Um nicht den Widerspruch Polens wachzurufen, das sich im Besitze des heutigen Westpreuen befand, nannte sich Friedrich nicht König von, sondern König in Preußen. Friedrich ver-sprach, dem Kaiser auf eigene Kosten 10 000 Mann Hilfstruppen im Spanischen Erbfolgekriege zu stellen und bei der Kaiserwahl dem Habsburgischen Bewerber die Stimme zu geben.
Friedrich teilte nun den brigen Staaten mit, da er sich den Knigstitel beilegen werde, und zog nach Knigsberg, wo die Krnung stattfinden sollte. Am 17. Januar 1701 stiftete er den Schwarzen Adlerorden.
Die Aufnahme in diesen Ritterorden ist noch heute die hchste Aus-zeichnung in Preußen; wird sie brgerlichen Personen zuteil, so erlangen diese den erblichen Adel. Die Ordensabzeichen bestehen aus einem goldenen, achtspitzigen Kreuz und einem silbernen Stern. Das Ordenskreuz ist blau emailliert und zeigt auf einem kreisrunden Schilde den Namenszug des Knigs; zwischen den Kreuzarmen sind schwarze Adler angebracht. Dieses Kreuz hngt an einem breiten, orangefarbigen Bande, das der der linken Schulter getragen wird. Der Ordensstern, der auf der Brust getragen wird, zeigt auf orangefarbenem Grunde einen schwarzen, fliegenden Adler mit Blitzstrahlen in der einen Klaue und einem Lorbeerkranz in der anderen; der dem Adler steht der Wahlspruch des Knigs: Suum cuique (Jedem das Seine).
Am 18. Januar 1701 fand die Krnung mit auerordentlicher Pracht statt. Der König setzte sich selbst Die Krone auf und krnte dann seine Gemahlin. Hierauf fand in der Schlokirche die feierliche Salbung statt. Die Festlichkeiten, die nun folgten, gaben denen, die bei den Kaiserkrnungen stattfanden, nichts nach.
_ 4-Preuens Teilnahme am Spanischen Erbfolgekriege, 1701 Ins 1716. Im Spanischen Erbfolgekriege (S. 246) stellte Friedrich I. dem Kaiser 10 000 Mann zur Verfgung. Die preuischen Truppen standen unter Leopold von Dessau und halfen den Sieg bei Hchstdt (1704) erringen und mit Prinz Eugen (1706) Turin erobern.
5. Preuens Verhalten im Nordischen Kriege, 17001721.
Em ^sahr vor Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges begann der
Kronvertrag vom 16. November 1700. - Friedrich I. zeigt den Mchten die Annahme der Kmgswrde an. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 38 u. 39.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_ver-sprach Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Leopold_von_Dessau Leopold Eugen_( Eugen Friedrich_I.
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sein Bruder Ludwig. Seinem Schwager Murat gab er das Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frstenstand.
Die Grndung des Rheinbundes und die Auslsung des Deutschen Reiches, 1806.
Nachdem Napoleon die sddeutschen Fürsten fr sich gewonnen hatte, suchte er mit Hilfe des Kurerzkanzlers, des Fürsten Dalberg das Deutsche Reich aufzulsen. Auf seine Aufforderung hin sagten, sich 1806 vier Kurfrsten und zwlf Fürsten vom Deutschen Reiche los und vereinigten sich als Rheinische Bundes-staaten" (Rheinbund). Alle Reichsgesetze wurden fr sie als ungltig erklrt. Schutzherr des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Die Mitglieder des Rheinbundes verpflichteten sich, Frankreich 03 000 Mann Hilfstruppen zu stellen.
Die Gebiete der noch regierenden reichsunmittelbaren Grafen und Fürsten und die Reichsstdte Frankfurt und Nrnberg wurden den Rheinbundstaaten einverleibt. Die frstlichen und reichsgrflichen Familien, die auf diese Weise ihre Herrschaft verloren, werden als Mediatisierte" bezeichnet. Die Mediatisierung* bezog sich auf ein Gebiet von 550 Quadratmeilen mit 1200000 Einwohnern. Franz Ii. erklrte nun durch seinen Gesandten in Regensburg, da er die deutsche Kaiserkrone niederlege und die Reichsuntertanen von ihren Pflichten gegen Kaiser und Reich entbinde. Schon 1804 hatte er als Franz I. den Titel Kaiser von Osterreich" angenommen.
Preuens Fall.
1. Friedrich Wilhelm Iii. und sein Staat. Friedrich Wil-Helm Iii. war 27 Jahre alt. als er 1797 nach dem Tode seines Vaters Friedrich Wilhelm Ii. den Thron bestieg. Er hatte sich als Kronprinz mit der schnen, hochbegabten und tugendhaften Prinzessin Luise von Mecflenburg-Strelitz vermhlt und fhrte ein glckliches, echt deutsches Familienleben.
Seine ersten Regierungsmanahmen zeugten von einem redlichen und wohlwollenden Eifer. Der Minister Wllner (S. 327) wurde entlassen und das Religionsedikt aufgehoben; die Beamten wurden
*) Mediatisieren heit mittelbar machen; die mediatifierten Fürsten und Herren standen jetzt nicht mehr wie im alten Deutschen Reiche unmittelbar unter dem Kaiser, sondern unter einem Landesherrn.
Lossaaunasurkunde der Mitglieder des Rheinbundes. Abdankungsurkunde des Kaisers Franz Ii. Atzler. Qu. u. L. Ii. Nr. 72 u. 73.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz Franz_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Friedrich_Wil-Helm Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Luise_von_Mecflenburg-Strelitz Franz_Ii Franz
Extrahierte Ortsnamen: Groherzogtum_Berg Deutsche_Reich Rheinbund Frankreich Frankfurt Nrnberg Rheinbundstaaten Regensburg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
179
die Verordnung seines Vaters, daß alle Kinder seiner Untertanen bis zum
13. Lebensjahre die Schule besuchen und Religion, Lesen und Schreiben
lernen sollten, aufs neue ein. In Berlin wurde ein Lehrerseminar
gegründet, und der König befahl, daß nur noch geprüfte, würdige
Männer als Lehrer angestellt werden sollten.
11. Des Königs Tagesordnung. Wenige Jahre nach seinem
Regierungsantritt ließ Friedrich sich bei Potsdam das herrliche Schloß
„Sans-Souci“ (= ohne Sorge) bauen. Dieses wurde sein Lieblingsaufenthalt
und der Schauplatz seiner Friedensarbeit. Er hat einmal gesagt: „Daß ich
lebe, ist nicht nötig; wohl aber, daß ich tätig bin." Punkt 4 Uhr im Sommer,
im Winter 5 Uhr mußte sein Kammerhusar ihn wecken. Sobald er sich ange-
kleidet hatte, brachte ein anderer die Briefe, die in der Nacht eingegangen
waren. Sofort las sie der König und schickte sie an seine Räte. Darnach wurden
die Generaladjutanten gerufen, die ihm über Militärsachen berichten mußten.
Jetzt trank er seinen Morgenkaffee, blies einige Zeit die Flöte und setzte
sich dann an seinen Arbeitstisch. Nun traten seine Räte ein, einer nach denr
andern und legten ihm die Antworten auf die Briefe vor, die er ihnen über-
sandt hatte oder holten seine Entscheidung ein. Wenn die abgefertigt waren,
legte der König die Uniform an, ließ alle vor sich, die ihn zu sprechen
wünschten und hörte sie an. Dann bestieg er sein Pferd, ritt zur Parade
oder auch in der Stadt spazieren; selten ging er zu Fuß. Immer aber trug
er den Krückstock mit dem schweren goldenen Griff in der Rechten. Punkt
12 Uhr aß der König zu Mittag. Beiin Mahle unterhielt er sich aufs leb-
hafteste mit Gelehrten, Künstlern und Offizieren, die er eingeladen hatte.
Nach Tisch blies er Flöte und arbeitete bis zunr Nachmittagskaffee in seinem
Kabinett. Darnach besprach er sich mit Gelehrten und Künstlern oder las
für sich allein. Abends war gewöhnlich ein kurzes Konzert, bei welchem der
König auch Stücke vortrug. Nach dem Konzert folgte die Abendtafel, zu
welcher immer eine Anzahl der Vertrauten und Freunde des Königs
geladen waren. Leider spielten unter diesen französische Dichter und Ge-
lehrte (Voltaire) Jahre lang die Hauptrolle. Nach der Mahlzeit wurden
Gedichte oder Abschnitte aus gelehrten Büchern vorgelesen und jeder
durfte seine Meinung darüber frei äußern. Selten wurde die „Tafel-
runde von Sanssouci" vor Mitternacht entlassen. Friedrich ging dann
sofort zur Ruhe.
12. Der König auf Reisen. Im Mai jedes Jahres unternahm
Friedrich Reisen durch die Provinzen seines Reiches. Er wollte überall
mit eigenen Augen sehen, wie seine Offiziere die Soldaten ausbildeten, wie
die Beancken seine Befehle ausfiihrten. Der Landrat jedes Kreises mußte
12*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
zurück und wurde vorn Fürsten Bismarck in der Kunst unterwiesen, ein
Land gut zu regieren und mit andern Staaten zu verkehren.
2. Sein Regierungsantritt. Früher, als er gedacht, wurde Prinz
Wilhelm auf Preußens Königsthron berufen. Er gelobte beim Antritt
ferner Regierung, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt
des Landes zu fördern, ein Helfer der Armen und
Bedrängten und ein treuer Wächter des Rechtes zu
fein. Die Welt fürchtete, der junge, Willensstärke und tatenfreudige Kaiser
werde nach Kriegsruhm dürsten und auf Eroberungen ausgehen. Sie hatte
sich jedoch darin sehr getäuscht. Bald wurde allen, die sehen wollten, klar,
daß des Kaisers Wort, er wolle den Frieden schirmen, sehr ernst gemeint
war. Er wollte ein „Friedenskaiser" sein. Und das war nicht leicht, denn
überall in der Welt blickte man eifersüchtig auf Deutschlands Größe und
Macht. Zwar öffentlich wagte man nicht, sie anzutasten: aber im geheimen
bereiteten sich unsere Gegner auf den Tag der Rache vor. Kaiser Wilhelm
suchte nach allen Seiten gute Nachbarschaft zu halten: er war bestrebt,
auch Frankreich durch freundliches Entgegenkommen zu versöhnen, mit
Rußland Freundschaft zu pflegen und den Dreibund zu festigen. Daneben
aber versäumte er nicht, Deutschlands Waffenrüstung zu Lande und zu
Wasser blank und schneidig zu erhalten. Er befolgt dabei den alten Grund-
satz: „Wer den Frieden will, rüste zum Kriege!" Um Deutschlands Kolonien
und seinen Welthandel zu schützen, bedarfs einer starken Kriegsflotte.
„Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser", sagte Kaiser Wil-
helm und darum ist er eifrig darauf bedacht, Deutschlands Kriegsmarine
zu vergrößern. Der Reichstag hat die Mittel dazu bewilligt, und achtung-
gebietend steht Deutschlands Kriegsflotte heute bereits da.
3. Der Feldzug in China. In China gibt es europäische Kaufleute
und Missionare in großer Anzahl. Die Chinesen stehen diesen „weißen
Teufeln" — wie sie sie nennen — meist feindselig gegenüber. Der Fremden-
haß lodert nicht selten in Hellen Flammen empor und vergreist sich am Leben
und Gut der Verhaßten. So geschah es 1898, daß deutsche Missionare in
China ermordet wurden. Natürlich mußte der Kaiser von China Genug-
tuung leisten. Er trat dabei die Bucht von Kiautschau nebst Hinterland
auf 99 Jahre pachtweise an Deutschland ab. Als nun auch andere Mächte
in China Land erwerben wollten, flammte der Haß der Chinesen wieder
hell auf. Überall im Lande bildeten sich Scharen von Bewaffneten
(„Boxern"), die über Handelsniederlassungen und Missionsstationen der
Weißen mordend und plündernd herfielen. Im Jahre 1909 führten die
Boxer eine förmliche Revolution in Peking herbei. Der Kaiser wurde
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Willensstärke Deutschlands Frankreich Deutschlands Deutschlands Deutschlands Deutschlands China China China China Deutschland China Peking
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Tie Verbindung (Union) zwischen den beiden Landern war also nur in der
Person des Königs gegeben. Man nennt ein solches Verhältnis eine „Personal-
union". Das Königreich Hannover bestand aus vielen einzelnen Fürsten-
tümern, Grafschaften usw. König Georg Iv. von England-Hannover rief
nach dem Wiener Kongreß die hannoverschen Landstände zu einer „Stünde-
versammlung" in Hannover zusammen. Sie sollte eine neue Ordnung im
Lande schaffen. Leider brachte sie wenig Wertvolles zustande. Da bestimmte
der König, daß der „Landtag" aus 2 Kammern bestehen solle; in der
ersten Kammer sollten die Adeligen und höchsten Geistlichen des Landes,
in der zweiten die Abgeordneten der Städte und der Bauern sitzen. Der
Landtag nahm 1822 eine neue Einteilung des Königreiches vor. Sämt-
liche Landestelle wurden in sechs Landdrosteien (jetzt Regierungsbezirke)
zusammengefaßt, zu welchen dann noch die Berghauptmannschaft Klausthal
hinzukam. Aber der Hauptwunsch des Volkes, an der Gesetzgebung größeren
Anteil zu erhalten, blieb unerfüllt. Deshalb kam es im Solnmer 1830 an
verschiedenen Orten Hannovers zu Unruhen. Da schickte der König den
Herzog von Cambridge als Vizekönig nach Hannover. Jetzt stellte im neuen
Landtag der Bürgermeister Stüve von Osnabrück den Antrag, dem Lande
eine neue Verfassung zu geben. Im Herbst 1833 war das neue „Staats-
grundgesetz" fertig. Es gab den Kammern Teil an der Gesetzgeblmg
und das Recht der Steuerbewillignng.
2. König Ernst August von Hannover. Im Jahre 1837 hörte die
Verbindung Hannovers mit England auf. König Wilhelm Iv. nämlich
hinterließ keine männlichen Erben, und in Deutschland sind Frauen als
Herrscher ausgeschlossen. Während in England die Königin Viktoria den
Thron bestieg, wurde E r n st A u g u st, ein Sohn König Georgs Iii.,
König von Hannover. Er war nicht fremd in seinem Königreich und in
seiner Hauptstadt, denn er war Göttinger Student und hannoverscher
Kavallerieoffizier gewesen. Seine Gemahlin F r i e d e r i k e war die
Schwester der Königin Luise von Preußen. Die Hannoveraner freuten sich
sehr, daß sie einen eigenen König hatten. Und Ernst August versprach ihnen
bei seinem Einzug: „Ich will Ihnen ein gerechter und gnädiger König sein."
Nach seiner Ankunft in Hannover vertagte Ernst August die Kammern, hob
das Staatsgrundgesetz von 1833 auf und stellte die alte landständische Ver-
fassung wieder her. Aller Widerspruch beim Bundestag blieb fruchtlos,
wie der Protest der sieben Professoren in Göttingen. Nach einiger Zeit gab
der König seinem Lande eine neue Verfassung, welche die Befugnisse der
Kammern einschränkte. Da kam das Revolutionsjahr 1848. In der Stadt
Hannover fand ein großer Volksauflauf statt. Dem Könige wurden die
Forderungen des Volkes übermittelt. Er versprach, sofort die Kammern
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Osnabrück Ernst August Wilhelm Ernst August Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hannover Hannover England Deutschland England Georgs Hannover Hannover Göttingen Hannover