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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 47

1910 - Hannover : Helwing
— 47 - genannten Bucht einnehmen oder löschen müssen. Doch ist in den letzten Jahren von Seiten des Staates eine erhebliche Vergrößerung und Vertiefung des Hafens ausgeführt. Auch ist ein Teil des Hafens, der für die größten Schiffe zugänglich ist, zum Freihafen gemacht. Emden hat ein ganz holländisches Gepräge. Unter den Gebäuden der Stadt ist das herrliche Rathaus zu nennen, das im 16. Jahr- hundert nach dem Muster des Antwerpener erbaut ist und eine bedeutende Waffen- sammlnng enthält. An dem Jadebusen liegt schließlich noch ein kleines zu unserer Kriegsschiff. Provinz gehöriges Gebiet, welches, obgleich nur reichlich 19 qkm groß, doch wegen seiner Bedeutung für die Sicherheit des deutschen Reiches an der Seeseite große Bedeutung hat, das Jadegebiet mit Wilhelmshaven. Im Jahre 1853 wurde das Jadegebiet von König Friedrich Wilhelm Iv. zur Anlage eines Kriegshafens von Oldenburg gekauft, und unter unsäglichen Schwierigkeiten ist hier im Lans der Jahrzehnte ein großer Kriegshafen angelegt. Der Hafen, dessen Eingang mächtige Strandbatterien überwachen und an dessen Seiten neben den Ankerplätzen der Kriegsschiffe, die Schiffsbauplätze (Hellinge) und Vorrichtuugeu zur Schiffsaus- besserung liegen (Docks), ist von Kaiser Wilhelm I. feierlichst eingeweiht worden. Um die Hafenanlage ist die rasch aufblühende Stadt Wilhelmshaven entstanden, deren Bevölkerung auf 26000 angewachsen ist. Die Straßen der Stadt sind nach einheitlichem Plane angelegt und laufen sämtlich der Werft parallel; sie können sich»hinsichtlich ihrer Breite, der Schönheit der Läden und Gasthöfe mit manchen Hauptstraße« unserer Großstädte messen.

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 59

1910 - Hannover : Helwing
ist am 12. Juni 1878 zu Paris gestorben. Sein Sohn, der vormalige Kronprinz, führt seitdem den Titel Herzog von Cumberland. Mehr als ein Menschenalter ist schon verflossen, seitdem unser Land eine preußische Provinz wurde. Wurde diese Umwandlung auch zunächst mit tiesem Schmerze getragen, so suhlte das Volk doch bald die Be- sreiung seiner wirtschaftlichen Kräfte. Die großen Jahre 1879 und 1871, die Deutschland nach heißem Kampfe mit den Franzosen einen Kaiser und ein geeinigtes Reich gaben, knüpften die Bande des neu- erworbenen Landes an das Hohenzollernhaus fester. Als am 9. März 1888 unser ruhmgekrönter Heldenkaiser Wilhelm I. starb und nur wenige Wochen später am 15. Juni 1888 auch sein edler Sohn Kaiser Friedrich Iii., da fühlten die Herzen der Hannoveraner den Schmerz und die Trauer um den Verlust dieser Helden nicht geringer als die Bewohner der alten Provinzen. Diese Tage der Freude und des Schmerzes, die in den kleineren Kreisen schon die Herzen der Menschen einander näher bringen, haben dazu gedieut, die Bande, welche unsere Provinz seit 40 Jahren mit dem ruhmreichen Herrscherhanse der Hohenzollern verbinden, noch enger zu knüpfen. Über nnfer Vaterland herrscht jetzt Kaiser Friedrichs tatkräftiger Sohn, Wilhelm Ii., Deutscher Kaiser und König von Preußen. Aus treuem Herzen steigen unsere heißesten Wünsche für nnsern Kaiser und sein ganzes Haus empor, daß des Allmächtigen Segen auf ihm ruhen möge, damit er feinem Volke noch in langer, gesegneter Regierung ein glücklicher Führer sei! Verwaltung und politische Einteilung. An der Spitze der Verwaltung der Provinz Hannover steht der Oberpräsident, der den wichtigen Berus hat, das Wohl der ihm auvertrauten Provinz zu fördern. Zur Mitwirkung bei den Geschäften steht ihm der Provinzialrat zur Seite. Manche innere Angelegenheiten (Landstraßenbau, Irren-, Blin- den- und Taubstummenanstalten, Landarmenweseu usw.) siud aber nicht den königlichen Behörden, sondern der Provinz zur Selbstverwaltung (Provinziallandtag, Provinzialausschuß, Laudesdirektor) übergeben. — Zur besseren Verwaltung ist unsere Provinz in Regierungsbezirke eingeteilt. Der erste Beamte des Regierungsbezirkes ist der Regierungspräsident. Zur Mitwirkung bei wichtigen Angelegenheiten steht ihm der Bezirksaus- schuß zur Seite. Die Regierung besteht aus zwei Abteilungen: der Abteilung sür das Kirchen- und Schulwesen und der Abteilung für die direkten oteuent, die Domänen und Forsten. — Die Regierungsbezirke zerfallen iu Kreise, deren erster Beamter ein Landrat ist. Ihm stehen zur Seite der Kreisausschuß und der Kreistag. Der Landrat hat die ganze Verwaltung des Kreises zu führen, foweit sie nicht anderen Be- Hörden übertragen ist. In denjenigen Kreisen, welche nur aus einer Stadt bestehen (Stadtkreisen), werden die Geschäfte des Landrates von den städtischen Behörden wahrgenommen. — Die Verwaltung einer Stadt wird von dem Magistrate und der Stadtverordneten-Versammlung

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 235

1917 - Hannover : Helwing
B. In Deutschland, a) 1871—1888 Die Friedensjahre unter Kaiser Wilhelm I. 1. Erhaltung des Friedens. Seit dem ruhmreichen Kriege von 1870/71 ist Deutschland unter den europäischen Staaten wieder die leitende Macht geworden und verwendet seinen Einfluß zur Erhaltung des Friedens unter den Großmächten. Die dauernde Gefahr für den Frieden liegt in dem französischen Rachegeschrei (Chauvinismus) und dem russischen Panslavismus. Die in ihrer Eitelkeit aufs tiefste verletzten Franzosen arbeiten mit aller Anstrengung an der Ausbildung ihrer Wehrkraft und suchen nach einem Bundesgenossen zum Angriff gegen Deutschland. Kaiser Alexander Ii. von Rußland bleibt jedoch der Überlieferung seiner Vorfahren getreu und das freundschaftliche Verhältnis, das zur Zeit der Heiligen Allianz (S. 205) zwischen Preußen, Österreich und Rußland bestanden hatte, wird erneuert durch den 1872 Dreikaiserbund zu Berlin, wo Kaiser Franz Joseph von Österreich und Kaiser Alexander Ii. von Rußland als Gäste Kaiser Wilhelms weilen. Die deutschfeindliche Partei in Rußland erhalt neue Nahrung durch den Russisch-Türkischen Krieg 1877—1878 (S. 231). Rußland grollt fortan mit Deutschland, namentlich seit Kaiser Alexander Iii. seinem durch die Nihilisten ermordeten Vater 1881 gefolgt ist, und nähert sich Frankreich. 1879 Kaiser Wilhelm schließt mit Österreich ein Verteidigungsbündnis, dem sich 1883 auch Italien anschließt. „Dreibund." Kaiser Wilhelms rastlose Sorgfalt richtet sich auf die Verstärkung der Wehrkraft. Seit 1887 ist die Friedensstärke des Heeres erhöht (468409 M.) und nach der deutschen Wehrordnung vom 22. Nov. 1888 die Dienstzeit im stehenden Heer auf 7 Jahre, die Dienstzeit der Landwehr bis zum 39. Lebensjahre und des Landsturms bis zum vollendeten 45. Lebensjahre verlängert, wodurch für den Kriegsfall das Heer eine Verstärkung von 700000 Mann erfährt. Verbesserung der Ausrüstung und Bewaffnung (Magazingewehr). Erweiterung der deutschen Flotte, die jetzt bereits 89 Schlachtschiffe mit 16 552 M. Besatzung, außerdem 22 Schiffe zum Hafendienst und 123 Torpedoboote und Minenleger zählt. Kriegshäfen (Marinestationen) zu Wilhelmshaven und Kiel. 2. Verkehr und Rechtspflege. Zunächst in Preußen Übergang zur Verstaatlichung aller Eisenbahnen (Staatsminister von Maybach). Günstiges Ergebnis. Erleichterung des Verkehrs durch Herabsetzung der Tarife

4. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 173

1917 - Hannover : Helwing
3. Nov. 1761 1762 21. Juli 1763 rs. Febr. — 173 — Daun will Winterquartier in Sachsen beziehen. Er wird von Friedrich geschlagen in der Schlacht bei Torgau auf den Süptitzer Höhen (Zieten): Sachsen ist bis auf Dresden frei. Friedrich im festen Lager bei Buuzclwitz (Dorf nördlich von Schweidnitz); Untätigkeit der Russen und Österreicher gegen Friedrich. Laudon erstürmt Schweidnitz; Kolberg geht durch Kapitulation an die Nüssen verloren. Nach dem Tode Georgs Ii. von England sind die englischen Hülfsgelder ausgeblieben. Größte Bedrängnis Friedrichs. Tod der Kaiserin Elisabeth von Nußland. Ihr folgt Peter Iii., der mit Friedrich Frieden und Bündnis schließt. Nach seiner Ermordung bestätigt seine Gemahlin Katharina Ii. den Frieden, ruft aber die Russen zurück. Schweden schließt mit Preußen Frieden. Friedrichs Sieg bei Burkersdorf (Dorf oberhalb Schweidnitz) über Daun (Gegenwart der Russen unter Tschernyschesf). 3. Okt. Schweidnitz wird von Friedrich erobert. 29. Okt. Prinz Heinrich siegt bei Freiberg in Sachsen über Österreicher und Reichstruppen. 1. Nov. Ferdinand von Braunschweig beendigt durch die Eroberung Kassels den Krieg im Westen. Friede zu Hnbertusburg (sächsisches Jagdschloß nordöstlich von Grimma) zwischen Preußen, Österreich und Sachsen. Preußen bleibt im Besitz Schlesiens und wird als fünfte europäische Großmacht anerkannt. C. §ts ju Friedrichs des Großen Gode, a) Inneres. Friedrichs Sorge für die im Kriege heimgesuchten Provinzen (besonders die Odergegenden, einen Teil der Marken und Pommern). Er verteilt 40000 Scheffel Getreide aus seinen Magazinen zur Aussaat und schenkt Taufende von Militärpferden den Bauern znr Landbestellung. Den verarmten Bewohnern dieser Gegenden erläßt er auf längere Zeit die Steuern und baut zerstörte Ortschaften ans Staatskosten wieder auf. Im Verlauf weniger Jahre entstehen in Schlesien, Pommern und der Neumark über 15000 neue Häuser. Verwaltung: Durch eine vorzügliche Verwaltung verschafft tr der errungenen Großmachtstellung die innere Kraft. Zu den Provinzialdepartements des Generaldirektoriums fügt er noch vier neue für Handel, Krieg, Berg- und Forstwesen hinzu. Wie einst sein Vater, so war auch er „sein alleiniger Minister" und ließ seinen Ministern und Räten wenig Selbständigkeit.

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 176

1917 - Hannover : Helwing
1786 1786 17. Aug. — 176 - Später macht Joseph Ii. neue versuche, Bayern zu gewinnen. Karl Theodor von Bayern ist wieder Unverstanden. Karl von Zweibrücken wendet sich aber an Friedrich, der mit Sachsen und Hannover und den meisten norddeutschen Fürsten 1785 den Deutschen Fürstenlmnd „zur Erhaltung des Reichssystems" und zum Schutze gegen die österreichische Vergrößerungssucht gründet. Der von Friedrich d. Gr. gestiftete Füchenbund ist , der erste Schritt zur Herstellung eines einigen deutschen Reiches unter Preußens Führung. Friedrichs des Großen Tod zu Sanssouci. Er ist in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. -1797 D. Friedrichs d. Gr. nächste Dachfolger. Friedrich Wilhelm H., Sohn des Prinzen August Wilhelm, des ältesten Bruders Friedrichs Ii. Er hebt die Regie auf und führt (1794) das „Allgemeine Landrecht" Cs. 174) ein. Er wird geleitet von feinen Günstlingen Wöüner (Religionsedikt 1788) und Bifchoffs werder und von Frauen (Gräfin ßichtenau). 1791 Ansbach und Bayreuth (S. 151) kommen an Preußen zurück. (Der Rote Adlerorden wird zweiter Hausorden). Friedrich Wilhelms Krieg gegen Frankreich 1792 bis 1795 (S. 184 u. 185). 1793 Zweite Teilung Polens: Die Polen hatten sich eine neue Verfassung gegeben, um dem inneren Verfall entgegen zu arbeiten. Polen sollte dadurch eine Erbmonarchie unter dem Kurhaus Sachsen werden. Um diese Verfassungsänderung zu hindern, lassen Rußland und Preußen Truppen in Polen einrücken und zwingen den polnischen Reichstag zu neuen Abtretungen: xjjißen erhäit_s>Ji.11.4.ig und Tchorn und bildet die Provinz Südpreußen (Posen). Ausstand der Polen unter Thaddäus Kosciuszko; dieser wird gefangen genommen und Warschau von dem russischen Feldherrn Suwörow erstürmt. | 1795 Dritte Teilung Polens: Preußen bekommt das Land zwischen Weichsel, Bug und Riemen nebst Warschau. -(Die Provinz Leuostpreußen und der Distrikt Neuschlesien.) Österreich erhält Weftgalizien und Rußland alles übrige polnische Land. Kurland wird mit Rußland vereinigt. Als Friedrich Wilhelm Ii. stirbt, ist infolge der hohen Ausgaben für den glänzenden Hofhalt und die kostspieligen Feldzüge der Schah Friedrichs des Großen nicht nur verbraucht, sondern es sind 42 Millionen Taler Schulden gemacht.

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 155

1917 - Hannover : Helwing
155 I. Das Sinken der Habsburgischen Monarchie und das Emporsteigen Preußens. 1648—1740. 1640—1688 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, wird durch eine weise und kräftige Regierung der Begründer des brandenburgisch-preußischen Staates. Er ist 1620 geboren, lebt als Knabe in Küstrin, kommt löjährig nach Holland und studiert in Leyden; frühe Selbstbeherrschung. Sein Großvheim, der tapfere und weise Statthalter von Holland, Prinz Friedrich Heinrich von Oranien. 1640 Regierungsantritt. Friedrich Wilhelm behauptet zwischen den Schweden und den Kaiserlichen eine neutrale Stellung. Errichtung eines stehenden Heeres (Bnrgsdors, Sparr, Dersflinger). Anfangs 3000 Mann. a) Seine Kriege und Gebietserweiterungen. 1648 Friedrich Wilhelm gewinnt im Westfälischen Frieden Hinterpommern, Halberstadt, Minden, Kammin, Magdeburg (S. 144). Friedrich Wilhelms Teilnahme am schwedischpolnischen Erbfolgekrieg. 1655 —1660. *) Friedrich Wilhelm von Brandenburg steht beim Ausbruch des Krieges mit einem Heer in Ostpreußen, um dasselbe gegen Karl X. zu schützen. Er schließt mit Karl X. den 1656 Vertrag zu Marienburg: Der Kurfürst erhalt Preußen von Schweden zu Lehn und wird Karl Gustavs Bundesgenosse. Beide gewinnen die dreitägige Schlacht bei Warschau gegen Johann Kasimir. Der Sieg wird durch die Brandenburger entschieden. Vertrag zu Labiau (Städtchen an der Südostküste des Kurischen Haffs in Ostpreußen): Karl X. erkennt den Kurfürsten und seine Nachkommen als souveräne Herzöge von Preußen an. 39 Polen wird durch ein Bündnis mit Dänemark und dem Kaiser gestärkt; des Kurfürsten gefährliche Lage; er nähert sich Johann Kasimir. 1657 Vertrag zu Wehlau (Städtchen östlich von Königsberg): Polen erkennt ebenfalls die Unabhängigkeit Friedrich Wilhelms in Preußen an. ') Christine, Gustav Adolfs Tochter, legt 1654 die Krone nieder, lebt meistens in Kom und wird katholisch. Zu ihrem Nachfolger hat sie ihren Vetter Karl Gustav (Karl X.) von Pfalz-Zweibrücken ernannt. Diesem macht Johann Kasimir von Polen (aus dem Hause Wasa stammend 8. 137) die Herrschaft iv 'u* Ets , entbrennt der Krieg. Karl X. fällt in Livland ein und nimmt Warschau, Johann Kasimir muss nach Schlesien fliehen 1656 18. —äo. Jult <28.-30. .. )

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 157

1917 - Hannover : Helwing
— 157 — 1675 18. (28.) Juni 1679 3678 1680 1681 1685 1688—1697 1697 Schlacht bei Fehrbellin. Friedrich Wilhelm schlägt mit 6500 Reitern 11000 Schweden. Die Brandenburger kämpfen zum ersten-nial allein (ohne Verbündete) in offener Feldschlacht. (Prinz Friedrich von Hefsen-Homburg, Emannel Froben.) 1676—1678 Friedrich Wilhelm, jetzt^ der Große Kurfürst genannt, erobert Vorpommern, Stettin, Rügen, Stralsund. 1679 Der Große Kurfürst vertreibt durch eine kühne Schlittenfahrt über das Frische und Kurische Haff die aus Livland in Prenßen eingefallenen Schweden. Friede zu St. Germaiu bei Paris: Im Nymweger Frieden von Kaiser und Reich verlassen, muß der Große Kurfürst Vorpommern an Schweden wieder zurückgeben; dagegen erhält er die Anwartschaft auf das Fürstentum Ost friesland. 1680 Besitznahme von dem Herzogtum Magdeburg nach dem Tode des Administrators (S. 144). Kurfürst Friedrich Wilhelm ist der einzige Bundesgenosse Hollands, wird aber von Ludwig zum !673 Frieden zu Vossem (bei Brüssel) gezwungen, in welchem er das von Frankreich besetzte Kleve zurückerhält. Holland wird von Wilhelm Iii. von Oranien verteidigt. Die Dämme werden durchstochen, und die englisch-französische Flotte wird durch Admiral Buyter an der Landung verhindert. Als 1674 Spanien, Österreich und das Deutsche Reich den Holländern Beistand bringen, verbindet sich Friedrich Wilhelm von Brandenburg abermals mit Holland und führt ein Heer an den Rhein. Friede zu Nymwegeni Holland erhält sein ganzes Gebiet zurück; Frankreich gewinnt von Spanien die Franchecomte und eine Anzahl niederländischer Festungen, von Deutschland Freiburg i. Breisgau; es gibt das Besatzungsrecht von Philippsburg auf. Die Rennionskammern Ludwigs zu Metz, Besan^on und Breisach entscheiden darüber, welche Gebiete jemals zu den in den letzten Friedensschlüssen an Frankreich abgetretenen Territorien gehört haben. Es werden etwa 600 Städte und Dörfer der französischen Herrschaft unterworfen. Strafsbnrg wird durch Verrat des Bischofs Egon von Fiirstenberg französisch. Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf. Die Hugenotten werden vertrieben, an 50000 Familien finden Aufnahme in Holland, England, Brandenburg. Dritter Eroberungskrieg (der pfälzische Erbschaftskrieg). Veranlassung: Ludwig erhebt für seine Schwägerin Elisabeth Charlotte von Pfalz-Simmern („die Lise-Lotte“), Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, Ansprüche auf die Pfalz, nachdem hier der Mannesstamm erloschen ist. 1689 Die Franzosen unter Melac verwüsten die Pfalz: Heidelberg (das herrliche Schloss), Mannheim, Worms und Speier (Plünderung der Königsgräber) werden zerstört. Friede zu Ryswick (bei Haag). Ludwig behält die Reunionen im Eisass und Strafsburg; die Pfalz kommt an Pfalz-Neuburg.

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 159

1917 - Hannover : Helwing
— lös) — 1688-1713 Das Einkommen steigert sich namentlich durch die Akzise von V2 bis zu 2 V2 Millionen Talern. Das stehende Heer ist von 3000 bis auf 28000 Mann angewachsen. Des Großen Kurfürsten Versuche, Brandenburg zu einer See-und Handelsmacht zu erheben. Bildung einer Flotte (durch den Holländer Naule). 1683 Gründung der Kolonie Großfriedrichsburg an der Goldküste-von Afrika. Sorge für Kunst und Wissenschaft. Gründung der Universität Duisburg (1655). Der Große Kurfürst verbietet die Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Reformierten (Paul Gerhardt). Der Große Kurfürst war verheiratet 1. mit Luis e Henriette von Oranien (f 1667), 2. mit Dorothea von Holstein, deren Nachkommen, die Markgrafen von Schwedt, 1788 aussterben. Der hoffnungsvolle älteste Sohn des Kurfürsten, Karl Emil, ist 1674 in Straßburg gestorben. 1686 Das Testament des Großen Kurfürsten: es sollen auch die Söhne zweiter Ehe mit brandenbnrgifchen Landesteilen bedacht werden. Der Kurprinz verspricht dem Kaiser, der die Ausführung des Testamentschindern soll, den Schwiebuser Kreis (dessen Abtretung an Österreich 1694). Friedrich Iii., als König Friedrich I. 1701 — 1713. a) Äußeres. Friedrich unterstützt seinen Oheim Wilhelm von Oranien, der zum König von Englands gewählt worden ') In England war Karl I., der Sohn Jakobs I., 1649 hingerichtet worden, weil er absolut, ohne Parlament, regieren wollte. 1649—1660 England eine Republik. Oliver Cromwell ist Lord-Protektor. Infolge eines glücklichen Seekrieges mit den Holländern beginnt Englands Seeherrschaft. John Milton, der Dichter des verlorenen Paradieses. 1660 Die Stuarts kehren mit Karl Ii., der nach unumschränkter Gewalt strebt und die Katholiken begünstigt, zurück. Der katholische Bruder Karls, Jakob Ii., fl685—1688) will den Katholizismus in England wieder herstellen. Er wird 1688 in der „glorreichen Revolution“ entthront und Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande-und Gemahl von Jakobs ältester Tochter Maria, besteigt den englischen Thron und regiert von 1689—1702. Nach dem T ode der Königin Anna, der jüngeren Tochter Jakobs Ii. kommt 1114 das Haus Hannover zur Regierung. 1714—1727 Georg I., Kurfürst von Hannover, Enkel von Elisabeth von eij t , z\ ^er Tochter Jakobs I., wird König von Grossbritannien) und Irland.

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 174

1917 - Hannover : Helwing
— 174 — Reform der Rechtspflege: Friedrich trennt die Justiz von der Verwaltung und gibt 1747 in dem Codex Fridericianus eine neue Gerichtsordnung. Eiue neue Prozeßordnung bestimmt, daß jeder Prozeß in Jahresfrist zu Ende geführt sein muß. Friedrichs Eingreifen in den Prozeß zwischen dem Müller Arnold und dem Grafen von Schnicttau: „Ich will ein rechter König der armen Leute sein." „Vor der Justiz sind alle Leute gleich, es mag sein ein Prinz, der gegen einen Bauern klagt, oder auch umgekehrt." — Unter Friedrich der Anfang eines einheitlichen Rechts durch das besonders von Snarez 1784 — 1794 ausgearbeitete ^Allgemeine preußische Landrecht", das erste in deutscher Sprache geschriebene Gesetzbuch. Landwirtschaft: Vorschüsse und Krediterleichterung aus Staatsmitteln, Steuererlaß, Urbarmachung des Oderbruchs (S. 169), des Finer-bruchy bei Zicsar, des Drömlings in der Altmark, Eindeichung des Landschaftspolders in Ostfriesland. Im ganzen läßt Friedrich 400000 Morgen Landes urbar machen, gründet 500 Dörfer und siedelt 50000 Kolonisten-fütnütm an. Er befiehlt, auf dem Lande Obstbäume anzupflanzen, neben den Häufern Gemüse- und Hopfengärten anzulegen. Dem noch nicht ge-würdigten Kartoffelbau wendet er solange ausdauernde Pflege zu, bis er ihn eingebürgert sieht. Industrie: Die heimischen Erzeugnisse werden durch hohe Eingangszölle geschützt und Fabrikanlagen durch Geschenke, Vorschüsse und Abgabenerlasse gefördert. Besonders lebhaft interessiert sich Friedrich für die königliche Porzellanfabrik in Berlin, sowie für die Spinnereien und Leinwandwebereien in Schlesien. Seine Bemühungen, die Seidenzucht in seinem Lande dauernd einzuführen, sind vergeblich. Handel und Verkehr: Kanalbauten (S. 109). Für den überseeischen Handel gründet Friedrich den Freihafen Emden und stiftet 1772 die Seehandlung. Durch die Bank, die den Kaufleuten zu billigen Zinsen Geld vorschießt, wird eine bedeutende Verkehrserleichterunq geschaffen. Finanzen: System der Konsumsteuern, Handelsmonopole (Kaffee, Tabak), Einführung, der verhaßten Regie, zu deren Oberleitung Friedrich Franzosen beruft. Über die Hälfte der Einnahmen wird für das Heer verwandt. Friedrichs Sparsamkeit; seine einfache Hofhaltung. Sein Wort: „Da Preußen arm ist, muß der Regent dieses Landes sparsam sein. Gibt er das Beispiel der Verschwendung, so werden seine Untertanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich darin ruinieren." Friedrich hinterläßt einen Staatsschatz von 70 Millionen Talern. Erhaltung eines stehenden Heeres von 200000 Mann. Schule, Wissenschaft und Kunst: Der Prediger Hecker in Berlin errichtet dort die erste Realschule (1747) und verbindet mit ihr 1748 ein Lehrerseminar (jetzt in Köpenick). Das Volksschulwesen erhält durch das von Hecker ausgearbeitete „Generallandsch-ulreglemeut" (1763) und durch den Freiherrn Eberhard von Rochow manche Förderung.
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