Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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1152-1190
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1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg.
Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser.
Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten.
a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse.
4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156).
Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt.
Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158.
b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186.
Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht.
Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause.
Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.
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Extrahierte Personennamen: Leopolds Heinrich_Jasomirgott Heinrich Heinrichs Gertrud Heinrich Albrecht Konrad Konrad Friedrich Friedrich Judiths Heinrichs Heinrichs Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Friedrichs Beatrix_von_Burgund Friedrichs Heinrich_Iv Heinrich Friedrich Friedrich Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_Mailand Friedrich
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mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte.
Zweiter Abschnitt.
Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens.
1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190.
1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt.
Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne.
Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an.
2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand
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Extrahierte Personennamen: Harald Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs_Persnlichkeit Friedrichs Konrad_Iii Konrad Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: England Frankfurt Sachsens Italien Italien Oberitalien
85__
Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Alessandria Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Mailand Venedig Konstanz Sachsen Bayern Norddeutschland
83
der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
222
6. Friedrichs Persnlichkeit und sein Ende. Friedrich starb auf der Kadolzburg (westlich von Nrnberg) in Franken und wurde im Kloster zu Heilsbronn (zwischen Nrnberg und Ansbach) begraben. Er gehrt zu den edelsten und bedeutendsten Mnnern seines Jahr-Hunderts. Sein Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht."
Durch ein Hausgesetz (1431) hatte Friedrich fr seinen ltesten Sohlt, Johann den Alchimisten, Bayreuth, fr den dritten Sohn, Albrecht, Ansbach und fr den zweiten und vierten Sohn, Friedrich Ii. und Friedrich den Fetten, die Mark bestimmt.
Friedrich Ii., Eisenzahn", 14401470.
1. Seine Persnlichkeit. Er trat seinem Bruder Friedrich die Altmark und die Priegnitz ab; doch blieb ihm die Oberhoheit der diese Teile. Seinen Beinamen Eisenzahn" oder der Eiserne" erhielt er wegen der Zhigkeit und Festigkeit, mit der er den Stdten gegenber die landesherrliche Macht zur Geltung brachte.
2. Die Befestigung der landesherrlichen Gewalt. Als Kurfürst Friedrich I. den Adel unterwarf, standen ihm die Städte treu bei; denn ihr Wohlstand und ihre Selbstndigkeit wurden dadurch gesichert. In jener Zeit der stndischen Gegenstze suchten aber die Territorial-frsten die reichsfreien Städte ihrer landesherrlichen Gewalt zu unterwerfen. Whrend Friedrichs Bruder Albrecht Achilles im zweiten Stdtekriege (S 131) nichts gegen die mchtigen sddeutschen Städte ausrichtete, gelang es dem Kurfrsten, die republikanischen Brgergemeinden der Mark dem entstehenden monarchischen Staate einzufgen. Die Gelegenheit hierzu bot ihm der Streit, der zwischen den Znften und Geschlechtern der Schwesterstdte Berlin und Klln ausgebrochen war. Als die Gewerke den Kurfrsten um Entscheidung baten, drang er mit einer Ritterschar in die Stadt. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte, baute zwischen sie eine feste Burg (1443) und machte Berlin-Klln zu seiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Einen Volksaufstand, den Berliner Unwillen", wute Friedrich zu unterdrcken, und die anderen Städte wagten jetzt nicht mehr, Widerstand zu leisten. Friedrich suchte nun den Wohlstand der Städte zu heben, indem er Handel und Verkehr frderte. Fr die Uckermark erlie er eine Stdteordnung; auch sorgte er fr das Gerichtswesen und die Landessicherheit.
3. Friedrichs Erwerbungen. Wie sein Vater war Friedrich Ii. bestrebt, die Marken in ihrem frheren Umfange wiederherzustellen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Johann Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Whrend_Friedrichs Friedrichs Albrecht_Achilles Albrecht Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kadolzburg Nrnberg Heilsbronn Nrnberg Ansbach Bayreuth Ansbach Berlin
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sein Bruder Ludwig. Seinem Schwager Murat gab er das Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frstenstand.
Die Grndung des Rheinbundes und die Auslsung des Deutschen Reiches, 1806.
Nachdem Napoleon die sddeutschen Fürsten fr sich gewonnen hatte, suchte er mit Hilfe des Kurerzkanzlers, des Fürsten Dalberg das Deutsche Reich aufzulsen. Auf seine Aufforderung hin sagten, sich 1806 vier Kurfrsten und zwlf Fürsten vom Deutschen Reiche los und vereinigten sich als Rheinische Bundes-staaten" (Rheinbund). Alle Reichsgesetze wurden fr sie als ungltig erklrt. Schutzherr des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Die Mitglieder des Rheinbundes verpflichteten sich, Frankreich 03 000 Mann Hilfstruppen zu stellen.
Die Gebiete der noch regierenden reichsunmittelbaren Grafen und Fürsten und die Reichsstdte Frankfurt und Nrnberg wurden den Rheinbundstaaten einverleibt. Die frstlichen und reichsgrflichen Familien, die auf diese Weise ihre Herrschaft verloren, werden als Mediatisierte" bezeichnet. Die Mediatisierung* bezog sich auf ein Gebiet von 550 Quadratmeilen mit 1200000 Einwohnern. Franz Ii. erklrte nun durch seinen Gesandten in Regensburg, da er die deutsche Kaiserkrone niederlege und die Reichsuntertanen von ihren Pflichten gegen Kaiser und Reich entbinde. Schon 1804 hatte er als Franz I. den Titel Kaiser von Osterreich" angenommen.
Preuens Fall.
1. Friedrich Wilhelm Iii. und sein Staat. Friedrich Wil-Helm Iii. war 27 Jahre alt. als er 1797 nach dem Tode seines Vaters Friedrich Wilhelm Ii. den Thron bestieg. Er hatte sich als Kronprinz mit der schnen, hochbegabten und tugendhaften Prinzessin Luise von Mecflenburg-Strelitz vermhlt und fhrte ein glckliches, echt deutsches Familienleben.
Seine ersten Regierungsmanahmen zeugten von einem redlichen und wohlwollenden Eifer. Der Minister Wllner (S. 327) wurde entlassen und das Religionsedikt aufgehoben; die Beamten wurden
*) Mediatisieren heit mittelbar machen; die mediatifierten Fürsten und Herren standen jetzt nicht mehr wie im alten Deutschen Reiche unmittelbar unter dem Kaiser, sondern unter einem Landesherrn.
Lossaaunasurkunde der Mitglieder des Rheinbundes. Abdankungsurkunde des Kaisers Franz Ii. Atzler. Qu. u. L. Ii. Nr. 72 u. 73.
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Extrahierte Ortsnamen: Groherzogtum_Berg Deutsche_Reich Rheinbund Frankreich Frankfurt Nrnberg Rheinbundstaaten Regensburg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Wunsch aber blieb lebendig, namentlich in der Seele deutscher Professoren,
Studenten und Dichter. Sie trugen ihn durch Reden und Schriften in
immer weitere Kreise des deutschen Volkes, trotzdem sie schwer dafür bestraft
wurden. Das machte viel böses Blut in Deutschland. Als nun die Kunde
von der Februarrevolution unser Vaterland erreichte, brach in Wien, Berlin
und anderen Orten der Sturm wilden Aufruhrs los. Man wollte ein
einiges D eutsches Reich mit eigener Verfassung. Jetzt
wurden in allen deutschen Staaten vom Volke Abgeordnete gewählt, die
zusammen die „Deutsche N a t i o n a l v e r s a m m l u n g " bildeten.
Sie tagte in der Paulskirche in Frankfurt a. M. und sollte eine neue Ordnung
der staatlichen Verhältnisse in Deutschland schaffen. Sie beschloß, ein einiges
„Deutsches Reich" aufzurichten und einen Kaiser an dessen Spitze zu stellen.
Nachdem sie die neue Reichsverfassung festgestellt hatte, wählte sie den
König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum deutschen Kaiser. Aber
Friedrich Wilhelm lehnte die Kaiserkrone ab, und die deutschen Fürsten
wollten die Reichsverfassung nicht annehmen. Da brachen in Sachsen und
Süddeutschland neue Aufstünde los, die von preußischen Truppen unter
Prinz Wilhelm niedergeschlagen wurden.
König Friedrich Wilhelm Iv. versuchte nun, ein einiges Deutschland
ohne Österreich zu schaffen. Zu diesem Zwecke schloß er 1849 mit Hannover
und Sachsen den „Dreikönigsbund". Aber Kaiser Franz Joseph I.
und Zar Nikolaus vereitelten Preußens Arbeit. Ja, der russische Kaiser
drohte Preußen den Krieg an, wenn es noch weiter versuchen wolle, Deutsch-
land zu einigen. Da ließ Preußens König den Herrschern von Österreich
und Rußland in Olmütz erklären, daß er von seinen Plänen absehen wolle.
Es sollte mit dem alten Deutschen Bunde noch eine Weile weiter gehen.
5. Der König pflegt Kunst und Wissenschaft. Friedrich Wilhelm Iv.
war ein kunstliebender und kunstverständiger Herr, darum pflegte er die
Kunst mit höchstem Eifer. Er ließ das prachtvolle Museum in Berlin bauen,
dessen Treppenhauswände Wilhelm von K a u l b a ch mit welt-
berühmten Gemälden schmückte. Die alte Stammburg der Hohenzollern
und die Marienburg in Preußen wurden herrlich wieder hergestellt. Den
Ausbau des Kölner Domes, der Jahrhunderte lang geruht, förderte er aufs
kräftigste. In Berlin schufen bedeutende Bildhauer wie Rauch und
Schinkel herrliche Monumente, so das großartige Reiterstandbild
Friedrichs d. Gr., die Standbilder Friedrich Wilhelms Iii. und seiner
Feldherren Pork und Gneisenau. Der König war ein warmer
Freund der Wissenschaft und stand in lebhaftem Verkehr mit den
größten Gelehrten seiner Zeit, z. B. mit den Gebrüdern Grimm,
den berühmten Erforschern unserer deutschen Sprache, mit dem Welten-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Franz_Joseph_I. Franz Nikolaus Nikolaus Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Schinkel Friedrichs Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Grimm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wien Berlin Frankfurt_a._M. Deutschland Sachsen Deutschland Sachsen Olmütz Berlin Marienburg Berlin Friedrichs
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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einberufen zu wollen. Das geschah. Im Herbst 1848 wurde die neue Ver-
fassung eingeführt. Sie war nichts anders, als das verbesserte Staatsgrund-
gesetz von 1833. Für Stadt und Land Hannover ist unter und durch Ernst
August mancherlei Treffliches geschehen. Er ließ u. a. das Zeughaus, das
Schauspielhaus, die technische Hochschule, den Bahnhof, das Mausoleum
bauen und die Schlösser und Gartenanlagen in Herrenhausen erweitern
und verschönern. In seinem Lande förderte er namentlich den Bau von
Eisenbahnen, deren erste — Hannover-Lehrte — im Herbst 1843 eröffnet
wurde. Im folgenden Jahre schon fuhr der erste Eisenbahnzug von Han-
nover nach Braunschweig. Ernst August blieb bis in sein hohes Alter gesund
und frisch. Ohne Krankheit starb er 1851. Sein Leichnam ruht im Mausoleum
in Herrenhausen.
3. König Georg V. Die Wiege Georgs V. stand in Berlin. Hier
war er 1819 geboren. Schon als Knabe verlor er die Sehkraft des einen
Auges; später büßte er auch die des andern ein. Trotz völliger Blindheit
bestieg er 1851 den Thron. Da er nicht selbständig sehen und prüfen konnte,
war er natürlich von seiner Umgebung sehr abhängig. Unter seiner Re-
gierung wurde die hannoversche S t ä d t e o r d n u n g (1858)
revidiert. Wie sie damals festgestellt wurde, so gilt sie in der Hauptsache
noch heute. Auch die kirchlichen Einrichtungen wurden völlig neu geordnet.
An die Spitze der hannoverschen Landeskirche wurde das Landes-
konsistorium gestellt. Für jeden Bezirk (Superintendentur) soll alle
2 Jahre eine Synode abgehalten werden, die aus Mitgliedern des Kirchen-
vorstandes der einzelnen Gemeinden besteht. Diese Bezirkssynoden haben
iiber die kirchlichen und sittlichen Zustände ihres Bezirkes zu wachen, An-
träge zu deren Besserung zu stellen und Gesetzesvorlagen der Behörden zu
beraten. Die Bezirkssynoden wählen aus ihrer Mitte die Mitglieder der
Landessynode, zu welchen dann noch 12 Mitglieder kommen, die der König
unmittelbar ernennt. Sie tritt alle 6 Jahre zusammen, hat beim Erlaß von
Kirchengesetzen mitzuwirken, kann außerordentliche kirchliche Abgaben
bewilligen usw.
8 Ho. Wilhelm I. König von Preußen (1861—1888).
1. Leine Jugendzeit. Wilhelm war der Sohn König Friedrich
Wilhelms Iii. und der Königin Luise. Er wurde am 22. März 1797 geboren,
ein äußerst zartes, schwächliches Knäblein. Die Mutter ließ ihm die sorg-
samste Pflege angedeihen und brachte ihn unter vieler Sorge und Angst
durch die ersten Kinderjahre hindurch. „Unser Sohn Wilhelm
wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder
und v e r st ä n d i g ", so schrieb Königin Luise später an ihren Vater. Sie
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Ernst August Ernst August Wilhelm_I. Wilhelm Friedrich
Wilhelms Friedrich Wilhelms Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Herrenhausen Braunschweig Herrenhausen Berlin
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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14. Friedrichs Tod und seine Bedeutung für Preußen und
Deutschland. Die rastlose Tätigkeit und die schweren Strapazen der
Kriege waren nicht spurlos an Friedrich vorübergegangen. Namentlich in
den letzten Lebensjahren hatte er viel mit der Gicht und andern Krank-
heiten zu kämpfen. Schließlich bildete sich bei ihm die Wassersucht heraus.
Als im Anfang des Jahres 1786 der alte General Zielen starb, sagte
Friedrich tief bewegt: „Unser alter Zielen hat auch bei seinem Tode sich
als General erwiesen. Im Kriege kommandierte er immer den Vortrab;
auch mit dem Tode hat er den Anfang gemacht. Ich führte die Hauptarmee,
ich werde ihm bald folgen." Im Sommer desselben Jahres ging seine
■ Ahnung bereits in Erfüllung. Am 17. August 1786 machte ein sanfter Tod
seinem Leben ein Ende. — Preußen hatte seinen größten König verloren.
Alle Welt nahm an seiner Trauer teil. Friedrich hatte sein Land glücklich
und blühend machen wollen und das war ihm in mancher Hinsicht gelungen
(s. Nr. 7—10). Er hatte Preußen zu einer Großmacht Europas erhoben,
die geachtet und gefürchtet dastand. Er ist vielen deutschen Fürsten ein Vor-
bild gewesen in der Kunst, ein Volk gut zu regieren, seinen Wohlstand zu
fördern, für Schulen, Kunst und Wissenschaft zu sorgen und jedem Untertan
volle religiöse Freiheit zu gewähren. Leider hat er echt deutsches Wesen
und Leben wenig gekannt und noch weniger geschätzt. Französische Denk-
weise, französische Sprache und Sitten beherrschten ihn und seinen Hof
und sind von da aus tief in das Leben seines Volkes eingedrungen und hier
nachgeahmt worden. Die traurigen Folgen sah Friedrich am Ende seines
Lebens bereits mit eigenen Augen namentlich in seiner Hauptstadt. „Die
Berliner taugen nichts" —sprach er mißmutig — „ich wollte einen Finger
darum geben, wenn die Berliner wieder so sittenrein würden, wie sie es
unter meinem Vater gewesen sind."
8 93. König Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797).
1. Seine Persönlichkeit. Der große König war kinderlos gestorben.
Er hatte seinen Neffen Friedrich Wilhelm zum Nachfolger bestimmt. Der
neue König war gutmütig, weich und unselbständig. Ihm mangelte der
Sinn für strenge Sparsamkeit und rastlose Tätigkeit. Darum tiberließ er
das Regieren seinen Günstlingen und übte nicht die strenge Aufsicht seines
großen Oheims. Dazu liebte er Prunk und üppiges Leben und an seinem
Hofe ging es her, wie an dem Hofe der sittenlosen französischen Könige
jener Zeit (s. S. 158 § 86 a.).
2. Seine ersten Regierungshandlungen. Friedrich Wilhelm Ii.
suchte die Liebe seines Volkes zu gewinnen, indem er die verhaßte „Re-
gie" und das „Tabaks- und Kaffee m o n o p o l" sofort abschaffte
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Europas
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Tie Verbindung (Union) zwischen den beiden Landern war also nur in der
Person des Königs gegeben. Man nennt ein solches Verhältnis eine „Personal-
union". Das Königreich Hannover bestand aus vielen einzelnen Fürsten-
tümern, Grafschaften usw. König Georg Iv. von England-Hannover rief
nach dem Wiener Kongreß die hannoverschen Landstände zu einer „Stünde-
versammlung" in Hannover zusammen. Sie sollte eine neue Ordnung im
Lande schaffen. Leider brachte sie wenig Wertvolles zustande. Da bestimmte
der König, daß der „Landtag" aus 2 Kammern bestehen solle; in der
ersten Kammer sollten die Adeligen und höchsten Geistlichen des Landes,
in der zweiten die Abgeordneten der Städte und der Bauern sitzen. Der
Landtag nahm 1822 eine neue Einteilung des Königreiches vor. Sämt-
liche Landestelle wurden in sechs Landdrosteien (jetzt Regierungsbezirke)
zusammengefaßt, zu welchen dann noch die Berghauptmannschaft Klausthal
hinzukam. Aber der Hauptwunsch des Volkes, an der Gesetzgebung größeren
Anteil zu erhalten, blieb unerfüllt. Deshalb kam es im Solnmer 1830 an
verschiedenen Orten Hannovers zu Unruhen. Da schickte der König den
Herzog von Cambridge als Vizekönig nach Hannover. Jetzt stellte im neuen
Landtag der Bürgermeister Stüve von Osnabrück den Antrag, dem Lande
eine neue Verfassung zu geben. Im Herbst 1833 war das neue „Staats-
grundgesetz" fertig. Es gab den Kammern Teil an der Gesetzgeblmg
und das Recht der Steuerbewillignng.
2. König Ernst August von Hannover. Im Jahre 1837 hörte die
Verbindung Hannovers mit England auf. König Wilhelm Iv. nämlich
hinterließ keine männlichen Erben, und in Deutschland sind Frauen als
Herrscher ausgeschlossen. Während in England die Königin Viktoria den
Thron bestieg, wurde E r n st A u g u st, ein Sohn König Georgs Iii.,
König von Hannover. Er war nicht fremd in seinem Königreich und in
seiner Hauptstadt, denn er war Göttinger Student und hannoverscher
Kavallerieoffizier gewesen. Seine Gemahlin F r i e d e r i k e war die
Schwester der Königin Luise von Preußen. Die Hannoveraner freuten sich
sehr, daß sie einen eigenen König hatten. Und Ernst August versprach ihnen
bei seinem Einzug: „Ich will Ihnen ein gerechter und gnädiger König sein."
Nach seiner Ankunft in Hannover vertagte Ernst August die Kammern, hob
das Staatsgrundgesetz von 1833 auf und stellte die alte landständische Ver-
fassung wieder her. Aller Widerspruch beim Bundestag blieb fruchtlos,
wie der Protest der sieben Professoren in Göttingen. Nach einiger Zeit gab
der König seinem Lande eine neue Verfassung, welche die Befugnisse der
Kammern einschränkte. Da kam das Revolutionsjahr 1848. In der Stadt
Hannover fand ein großer Volksauflauf statt. Dem Könige wurden die
Forderungen des Volkes übermittelt. Er versprach, sofort die Kammern
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv Osnabrück Ernst August Wilhelm Ernst August Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hannover Hannover England Deutschland England Georgs Hannover Hannover Göttingen Hannover