Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.

2. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 174

1917 - Hannover : Helwing
— 174 — Reform der Rechtspflege: Friedrich trennt die Justiz von der Verwaltung und gibt 1747 in dem Codex Fridericianus eine neue Gerichtsordnung. Eiue neue Prozeßordnung bestimmt, daß jeder Prozeß in Jahresfrist zu Ende geführt sein muß. Friedrichs Eingreifen in den Prozeß zwischen dem Müller Arnold und dem Grafen von Schnicttau: „Ich will ein rechter König der armen Leute sein." „Vor der Justiz sind alle Leute gleich, es mag sein ein Prinz, der gegen einen Bauern klagt, oder auch umgekehrt." — Unter Friedrich der Anfang eines einheitlichen Rechts durch das besonders von Snarez 1784 — 1794 ausgearbeitete ^Allgemeine preußische Landrecht", das erste in deutscher Sprache geschriebene Gesetzbuch. Landwirtschaft: Vorschüsse und Krediterleichterung aus Staatsmitteln, Steuererlaß, Urbarmachung des Oderbruchs (S. 169), des Finer-bruchy bei Zicsar, des Drömlings in der Altmark, Eindeichung des Landschaftspolders in Ostfriesland. Im ganzen läßt Friedrich 400000 Morgen Landes urbar machen, gründet 500 Dörfer und siedelt 50000 Kolonisten-fütnütm an. Er befiehlt, auf dem Lande Obstbäume anzupflanzen, neben den Häufern Gemüse- und Hopfengärten anzulegen. Dem noch nicht ge-würdigten Kartoffelbau wendet er solange ausdauernde Pflege zu, bis er ihn eingebürgert sieht. Industrie: Die heimischen Erzeugnisse werden durch hohe Eingangszölle geschützt und Fabrikanlagen durch Geschenke, Vorschüsse und Abgabenerlasse gefördert. Besonders lebhaft interessiert sich Friedrich für die königliche Porzellanfabrik in Berlin, sowie für die Spinnereien und Leinwandwebereien in Schlesien. Seine Bemühungen, die Seidenzucht in seinem Lande dauernd einzuführen, sind vergeblich. Handel und Verkehr: Kanalbauten (S. 109). Für den überseeischen Handel gründet Friedrich den Freihafen Emden und stiftet 1772 die Seehandlung. Durch die Bank, die den Kaufleuten zu billigen Zinsen Geld vorschießt, wird eine bedeutende Verkehrserleichterunq geschaffen. Finanzen: System der Konsumsteuern, Handelsmonopole (Kaffee, Tabak), Einführung, der verhaßten Regie, zu deren Oberleitung Friedrich Franzosen beruft. Über die Hälfte der Einnahmen wird für das Heer verwandt. Friedrichs Sparsamkeit; seine einfache Hofhaltung. Sein Wort: „Da Preußen arm ist, muß der Regent dieses Landes sparsam sein. Gibt er das Beispiel der Verschwendung, so werden seine Untertanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich darin ruinieren." Friedrich hinterläßt einen Staatsschatz von 70 Millionen Talern. Erhaltung eines stehenden Heeres von 200000 Mann. Schule, Wissenschaft und Kunst: Der Prediger Hecker in Berlin errichtet dort die erste Realschule (1747) und verbindet mit ihr 1748 ein Lehrerseminar (jetzt in Köpenick). Das Volksschulwesen erhält durch das von Hecker ausgearbeitete „Generallandsch-ulreglemeut" (1763) und durch den Freiherrn Eberhard von Rochow manche Förderung.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 82

1912 - Habelschwerdt : Franke
82 mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Ha st in gs (hehstings). Mit Wilhelm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauerte. Zweiter Abschnitt. Die Meumachtspomik der Hohenstaufen und die Germanisterung des Ostens. 1 Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen seines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. h. Rotbart, genannt, war eine Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, seiner Liebe zu Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte fort. Er war ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Friedrich strebte zunchst danach, sich mit den Welsen zu vershnen und die kaiserliche Macht zu strken. Die Aus-shnung mit den Welfen gelang ihm schnell, da seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte seinem Vetter Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und erkannte seine Ansprche auf Bayern an. 2. Friedrichs 1. Zug nach Italien, 11541155. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herr-schaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalien hatte sich seit der Zeit Heinrichs Iii. fast unabhngig vom Reiche entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerb-ttigfett und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kaufleute hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen; sie hatten die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers ausgebt hatten, bei strittigen Wahlen erworben und Konsuln ber-tragen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reichtum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und opferwillige Verteidiger fanden. Unter diesen Stdten ragte besonders Mailand

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 222

1912 - Habelschwerdt : Franke
222 6. Friedrichs Persnlichkeit und sein Ende. Friedrich starb auf der Kadolzburg (westlich von Nrnberg) in Franken und wurde im Kloster zu Heilsbronn (zwischen Nrnberg und Ansbach) begraben. Er gehrt zu den edelsten und bedeutendsten Mnnern seines Jahr-Hunderts. Sein Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht." Durch ein Hausgesetz (1431) hatte Friedrich fr seinen ltesten Sohlt, Johann den Alchimisten, Bayreuth, fr den dritten Sohn, Albrecht, Ansbach und fr den zweiten und vierten Sohn, Friedrich Ii. und Friedrich den Fetten, die Mark bestimmt. Friedrich Ii., Eisenzahn", 14401470. 1. Seine Persnlichkeit. Er trat seinem Bruder Friedrich die Altmark und die Priegnitz ab; doch blieb ihm die Oberhoheit der diese Teile. Seinen Beinamen Eisenzahn" oder der Eiserne" erhielt er wegen der Zhigkeit und Festigkeit, mit der er den Stdten gegenber die landesherrliche Macht zur Geltung brachte. 2. Die Befestigung der landesherrlichen Gewalt. Als Kurfürst Friedrich I. den Adel unterwarf, standen ihm die Städte treu bei; denn ihr Wohlstand und ihre Selbstndigkeit wurden dadurch gesichert. In jener Zeit der stndischen Gegenstze suchten aber die Territorial-frsten die reichsfreien Städte ihrer landesherrlichen Gewalt zu unterwerfen. Whrend Friedrichs Bruder Albrecht Achilles im zweiten Stdtekriege (S 131) nichts gegen die mchtigen sddeutschen Städte ausrichtete, gelang es dem Kurfrsten, die republikanischen Brgergemeinden der Mark dem entstehenden monarchischen Staate einzufgen. Die Gelegenheit hierzu bot ihm der Streit, der zwischen den Znften und Geschlechtern der Schwesterstdte Berlin und Klln ausgebrochen war. Als die Gewerke den Kurfrsten um Entscheidung baten, drang er mit einer Ritterschar in die Stadt. Er trennte die Verwaltung der beiden Städte, baute zwischen sie eine feste Burg (1443) und machte Berlin-Klln zu seiner Residenz und zur Hauptstadt des Landes. Einen Volksaufstand, den Berliner Unwillen", wute Friedrich zu unterdrcken, und die anderen Städte wagten jetzt nicht mehr, Widerstand zu leisten. Friedrich suchte nun den Wohlstand der Städte zu heben, indem er Handel und Verkehr frderte. Fr die Uckermark erlie er eine Stdteordnung; auch sorgte er fr das Gerichtswesen und die Landessicherheit. 3. Friedrichs Erwerbungen. Wie sein Vater war Friedrich Ii. bestrebt, die Marken in ihrem frheren Umfange wiederherzustellen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 283

1912 - Habelschwerdt : Franke
283 Zweiter Abschnitt. Das Zeitalter Friedrichs des Grosten. Friedrich Ii., der Groe, 17401786. 1740-1786 1. Friedrichs Regierungsantritt und erste Manahmen. Durch die traurigen Erlebnisse seiner Jugend war Friedrich frhzeitig ein reifer Mann geworden. Je lter er wurde, desto mehr lernte er die Bedeutung seines Vaters fr den Preuischen Staat wrdigen. In Rheinsberg legte er seine Gedanken der die Aufgaben eines Fürsten in der kleinen Schrift Antimachiavelli" (vgl. S. 157) nieder. Diese Abhandlung gibt sowohl von einem ernsten Studium als auch davon Zeugnis, da sich Kronprinz Friedrich seiner spteren hohen Aufgabe immer bewut geblieben ist. Kurz vor seinem Tode machte Friedrich Wilhelm seinen Sohn damit bekannt, wie Preußen in der bergischen Angelegenheit (S. 269) vom Wiener Hofe be-handelt worden war. Als Friedrich Ii. 1740 die Regierung antrat, kehrte er zum Erstaunen aller, selbst seiner nchsten Bekannten, den Herrscher hervor. Er forderte von seinen Ministem, da sie das Wohl des Landes der jedes andere Interesse, auch der das persnliche des Kmgs, stellen sollten. Die Verwaltung, die sein Vater geschaffen hatte, lie er unverndert; auch zeigte er sich bald so sparsam wie dieser. Das Potsdamer Riesenregiment lste er auf und Verwendete das dadurch ersparte Geld zu einer Vermehrung des Heeres um 20000 Mann. Den Offizieren schrfte er ein, da sie die Soldaten menschlich behandeln und nicht blo schne, sondern auch gute und brauchbare Truppen heranbilden sollten. Eine semer ersten Regierungsmanahmen war die Abschaffung der Folter. Auch fhrte er den Grundsatz der Duldung durch; er erklrte, da in seinem Lande jeder nach seiner Fasson selig werben knne". Den Philosophen Wolfs, den Friedrich Wilhelm I. wegen seines Freisinns aus dem Lande gewiesen hatte, rief der neue König wieder an die Universitt zu Halle zurck. Ehrgeizig, persnlich tchtig, voll Vertrauen auf ein starkes Heer und eine volle Staatskasse, setzte sich Friedrich Ii. als Ziel setnes Strebens, die Grenzen seines Staates abzurunden und zu erweitern und Preußen zu einer Gromacht zu erheben. Koser, König Friedrich der Groe. 2 Bde. Stuttgart 1893-1903. Im* 5&e- Leipzig und Bielefeld 1901. - "* w" it kmm - "antima*i"

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 301

1912 - Habelschwerdt : Franke
301 boten dem Glubiger eine groe Sicherheit und die Gewhr Punkt-licher Zinsenzahlung. Die Gutsbesitzer aber erhielten von der Landschaft gegen mige Zinsen Geld und brauchten nicht mehr Wucherern in die Hnde zu fallen. Friedrich berlie der neuen Kreditanstalt in Schlesien 200 000 Taler zu 2 /0 als ein ewiges Darlehn. c. Gewerbe und Handel. Friedrich Ii. ist einer der hervorragendsten Vertreter des Merkantilismus. Whrend seiner ganzen Regierungszeit war er bemht, die Eewerbttigkeit seines Landes durch Grndung von Fabriken, durch Ausfuhrverbote fr die Rohstoffe und hohe Eingangszlle fr fertige Waren zu heben. Auf seineu Reisen bezeichnete der König die Orte, in denen neue Erwerbszweige einzufhren seien. In Berlin wurde eine Porzellanfabrik gegrndet; in den schleichen Gebirgen fhrte Friedrich die Leinwandindustrie ein. Industrielle Unternehmungen, wie Spinnereien, Kattundruckereien und Tuchfabriken, wurden staat-lieh untersttzt. Infolge dieser unablssigen Bemhungen stand die junge preuische Industrie am Ende der Regierung Friedrichs Ii. in Europa an vierter Stelle. Fr den Bergbau richtete der König eine neue Abteilung in der obersten Verwaltungsbehrde ein. Um das oberschlesische Berg-und Httenwesen erwarb sich besonders der Graf von Reden groe Verdienste. Er schlo die mchtigen Steinkohlenlager auf und fhrte aus England die ersten Dampfmaschinen ein. Steinkohlen und Eisenerze wrben balb in Menge gefrbert. Bei Tarnowitz wrbe die Friebrichs-Grube erffnet, die silberhaltiges Bleierz liefert. Whrenb Friedrich in seiner Frsorge fr Landwirtschaft und Gewerbe auf dem weiter bauen konnte, was sein Vater geschaffen hatte, mute er den preuischen Sandel erst neu begrnden. Sein Ziel war, die Oder, die seinem Staate fast in ihrem ganzen Laufe angehrte, zum Haupthandelswege nicht blo fr Preußen, sondern auch fr Sachsen und den slawischen Osten zu machen. Durch die Anlage des Plaueschen, Finow- und Bromberger Kanals verband er die Elbe und Weichsel mit der Oder, und durch die Vertiefung der Swine und die Anlage des Seehafens Swine mnde ffnete er den preuischen Schiffen, die vorher durch die schwedische Peene fahren muten, den Weg zur Ostsee. Den berseeischen Handel suchte Friedrich durch die Grndung von Handelsgesellschaften zu frdern, besonders durch die Seehandlung, die den Alleinhandel mit Salz und Wachs erhielt. Andere Unternehmungen, wie die Koser, Handelspolitik Friedrichs d. Gr. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 64.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 326

1912 - Habelschwerdt : Franke
326 hervorgegangen. Unter dem. Vorgeben, fr die hchsten Gter der Menschheit: Freiheit, Gleichheit und Brderlichkeit, zu kmpfen, waren Regierung und Verwaltung vernichtet, alle Leidenschaften entfesselt, die Besitzenden beraubt und alle irgendwie Hervorragenden ermordet worden. So fhrte die Revolution zum blutigsten Despo-tismus und schlielich zur Militrdiktatur. Die Lehren von dem Rechte des Volkes auf Teil-nhme an der Regierung, von der Rechtsgleichheit aller Menschen, von dem Rechte auf Sicherheit der Person und des Eigentums und auf die Freiheit des Gedankens gingen aber durch die franzsische Revolution in das Bewutsein der europischen Völker der. Die Kriege, welche die Revolution hervorrief, fhrten zu einer Umgestaltung Europas. Ureuhen unter Friedrich Wilhelm Ii. 1786-1797 17861797 1. Seine Persnlichkeit. Friedrich dem Groen folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm. Er war der Sohn von Friedrichs ltestem Bruder August Wilhelm, der während des Siebenjhrigen Krieges gestorben war. Friedrich Wilhelm Ii. war ein stattlicher Mann und ein tapferer Soldat. Milde und Wohl-wollen erfllten ihn, und sein Wahlspruch lautete: Aufrichtig und standhaft." Aber es fehlten dem Könige die weise Spar-samkeit und die Tatkraft seines Vorgngers; auch neigte er zum Genuleben. Er lie sich von Gnstlingen und Schmeichlern be-herrschen, die sein Vertrauen zum Nachteil des Staates mibrauchten. 2. Seine innere Politik. Beim Antritt seiner Regierung wurde Friedrich Wilhelm Ii. vom Volke freudig begrt, und seine ersten Manahmen entsprachen auch den Hoffnungen der Untertanen. Er schaffte die verhate Regie und das Tabaks- und Kaffeemonopol ab; die franzsischen Akzise- und Zollbeamten entlie er und besetzte ihre Stellen mit Inlndern. Auch die Zlle wurden ermigt; Kanal- und Wegebauten kamen dem Handel zugute. Die Behandlung der Soldaten wurde milder. Die Fortschritte, welche die Kriegskunst in Frankreich machte, blieben aber unbercksichtigt. Das Rechtswesen erhielt durch das Allgemeine Land-recht (S 303), das unter der Regierung des Knigs vollendet und 1794 verffentlicht wurde, eine sichere Grundlage. Die Kunst fand an Friedrich Wilhelm Ii. einen freigebigen Gnner. Unter ihm wurden in Berlin das Brandenburger Tor und das Schauspielhaus erbaut. Seine Hofkapelle geno

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 470

1912 - Habelschwerdt : Franke
470 und preuischen Ministerprsidenten. Durch sein vershnliches Wesen wirkte der greise Staatsmann beruhigend auf das politische Leben em. Sein Nachfolger wurde im Oktober 1900 der Staatssekretr des Auswrtigen Amtes reif ernhard von loro, den Kaiser Wilhelm 1905 in den Frstenstand erhob. Art seine Stelle trat im Juli 1909 der preuische Minister des Innern Tkeobuk von wetnmann-oltroeg. Nach langen Vorarbeiten vollendete der Finanzminister Miquel im xsahre 1895 die Steuerreform, durch die in Preußen eine gerechtere und gleichmigere Verteilung der Abgaben erzielt wurde. Die greren Einkommen und das Grokapital wurden hher (bis zu 4 /0 des Jahreseinkommens) besteuert, die kleineren Einkommen und der Grundbesitz aber entlastet. Der Staat begngte sich mit der Einkommensteuer und verzichtete auf die sog. Ertrags-steuern (Grund-, Gebude-, Gewerbe- und Bergwerkssteuer), die er den Gemeinden berwies. Als zweite direkte Staatssteuer wurde aber V Tausendstel von allen wenigstens 6000 Mark betragenden Vermgen als Ergnzungssteuer" erhoben. Alle Einkommen bis 900 Mark, und damit 60 /0 der Bevlkerung, wurden von den direkten Staatssteuern befreit. Da bei den groen Anforderungen, die an das Reich gestellt werden, die Ausgaben jhrlich wachsen, wurde im Jahre 1906 eine Reichsfinanzreform vorgenommen. Durch einige neue Steuern, die besonders die wohlhabenderen Stnde zu tragen haben, wie die Erbschaftssteuer, die Brausteuer, die Perfonenfahrkartensteuer, wurden die Reichseinnahmen um etwa 180 Millionen Mark erhht. Infolge der jhrlich steigenden Aus-gaben (1908 betrug der Mehrbedarf 500 Millionen Mark) mute 1909 eine neue Reichsfinanzreform durchgefhrt werden. Es wurden Verbrauchssteuern teils erhht (z. B. auf Branntwein, Bier, Tabak, Schaumwein, Kaffee), teils neu eingefhrt (auf Zndhlzer, Lenchtmittel), ferner die Reichsstempelabgaben (z. B auf Wert' Papiere, Wechsel, Talons) erhht und nderungen bezglich der Matrikularbeitrge getroffen. Infolgedessen wuchsen die Reichs-einnahmen so. da sie im Etatsjahre 1911 die Ausgaben um rund 250 Millionen Mark bertrafen. Bei der schnellen Entwicklung des deutschen Handels wurde von Kaiser Wilhelm Ii. die Anlage von Kanlen, die infolge der Entwicklung des Eifenbahnbaues unterblieben war, und die Schiff-barmachung der Flsse gefrdert. Im Juni 1895 erffnete der Kaiser in feierlicher Weise den Kaiser-Wilhelm-Kanal, an dem seit 1887 gebaut worden war. Der Kanal, der die Nordsee qv, r Wilhelms Ii. Rede bei der Vorfeier zur Erffnung des Nordostseekanals. Atzler. Qu. u. L. Iii. Nr. 70.
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 5
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 4
35 2
36 0
37 2
38 0
39 9
40 0
41 0
42 4
43 0
44 0
45 1
46 3
47 12
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 1
4 28
5 0
6 5
7 14
8 7
9 41
10 3
11 3
12 4
13 3
14 0
15 1
16 4
17 9
18 1
19 0
20 3
21 2
22 0
23 2
24 0
25 8
26 1
27 0
28 1
29 6
30 0
31 2
32 0
33 0
34 7
35 4
36 28
37 23
38 18
39 0
40 2
41 44
42 3
43 11
44 8
45 7
46 7
47 1
48 2
49 2
50 0
51 2
52 1
53 0
54 4
55 0
56 14
57 3
58 4
59 8
60 24
61 9
62 0
63 1
64 3
65 1
66 3
67 4
68 23
69 8
70 3
71 14
72 43
73 12
74 6
75 0
76 1
77 5
78 1
79 1
80 1
81 1
82 0
83 5
84 0
85 2
86 10
87 2
88 0
89 1
90 6
91 1
92 19
93 0
94 3
95 1
96 12
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 5
5 2
6 0
7 13
8 0
9 14
10 0
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 14
17 0
18 5
19 9
20 0
21 5
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 3
31 1
32 0
33 12
34 1
35 17
36 0
37 0
38 2
39 15
40 5
41 0
42 0
43 2
44 24
45 0
46 0
47 0
48 6
49 2
50 2
51 1
52 5
53 0
54 32
55 12
56 0
57 3
58 0
59 8
60 9
61 51
62 1
63 1
64 3
65 5
66 0
67 18
68 1
69 0
70 0
71 11
72 0
73 3
74 2
75 0
76 0
77 2
78 6
79 3
80 7
81 7
82 5
83 0
84 0
85 0
86 3
87 0
88 12
89 0
90 0
91 8
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 3
98 3
99 6
100 8
101 0
102 3
103 10
104 0
105 5
106 3
107 0
108 0
109 0
110 2
111 8
112 0
113 0
114 1
115 0
116 2
117 1
118 1
119 1
120 0
121 1
122 2
123 1
124 1
125 1
126 0
127 0
128 6
129 4
130 0
131 3
132 2
133 3
134 0
135 2
136 7
137 0
138 0
139 0
140 1
141 4
142 2
143 0
144 2
145 14
146 0
147 0
148 6
149 0
150 12
151 16
152 0
153 1
154 0
155 7
156 5
157 64
158 9
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 16
166 8
167 2
168 0
169 1
170 7
171 13
172 3
173 1
174 3
175 3
176 12
177 0
178 0
179 1
180 0
181 0
182 4
183 8
184 0
185 0
186 1
187 0
188 2
189 0
190 0
191 4
192 0
193 0
194 5
195 0
196 3
197 4
198 4
199 12