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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 141

1899 - Gera : Hofmann
;08. Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem. (Nach Kugler, Geschichte der Kreuzzüge.) 6. Das schwache Königreich Jerusalem. Man bot dem edlen Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer des Sultans von Ägypten besiegt und dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der 1100 unsäglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung der Küstenstädte und durch ein Bündnis mit den Handelsstädten Venedig, Genua und Pisa, die unablässig Verstärkungen brachten. Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich das Abendland in sieben Kreuzzügen seine beste Kraft im Orient ver- schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palästina, die Festung 1291 Akkon, den Türken wieder in die Hände. 7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzüge. Der Zweck der Kreuz- züge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einfluß auf das öffentliche Leben und die Kulturentwicklung im Abendlande ausgeübt. Die Kirche gewann durch die große religiöse Begeisterung an geistiger, durch die vielen Schenkungen an weltlicher Macht. Auch manche Herzöge und Grafen erhielten einen Zuwachs an Besitz, indem sie erledigte Lehen einzogen. Vor allem aber brachten die Kreuzzüge den größeren Städten Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum erkauften sie leicht von den geldbedürftigen Fürsten größere Vorrechte.

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 177

1899 - Gera : Hofmann
177 Verheerungen an. Dann kam aus Asien der schwarze Tod, eine 1348 fürchterliche Pest, durchzog wie ein Würgengel Europa und raffte wohl den dritten Teil aller Menschen hinweg. Das Bußgefühl trieb hierauf die Geißler oder Flagellanten zu wahnsinnigen Bußübnngen, so daß sie ein Schrecken der Dörfer und Städte wurden. Weil man den Juden schuld gab, daß sie die Brunnen vergiftet und damit die Pest erzeugt hätten, so erfolgte an vielen Orten eine grausame Verfolgung dieser Unglücklichen. 3. Er setzte die Wahlordnung durch die goldene Vulle fest (1356). Karl Iv. erließ die goldene Bulle, ein Reichsgrundgesetz, 1356 worin die Wahl- und Krönungsordnung festgesetzt war. Der Name stammt von der goldenen Siegelkapsel, die dem Gesetze angehängt war. Sieben Kurfürsten (von „küren" — wählen), „die sieben Leuchter des Reiches", sollten in Zukunft den Kaiser wählen, und zwar die drei geist- lichen von Mainz, Trier und Köln und die vier weltlichen von Böhmen, der Pfalz, Sachsen-Wittenberg und Brandenburg. 4. Er brachte Böhmen zur Blüte. Während Karl als „Erz- stiefvater des heiligen römischen Reiches" waltete, sorgte er wie ein wahrer Vater für seine Erbländer Böhmen und Brandenburg. Ersteres hat er aus der Roheit zur Blüte der Kultur gehoben. Er brach die Räubernester, sorgte für gerechtes Gericht, ließ Wege und Brücken bauen, Bergwerke anlegen, Flüsse schiffbar machen, zog deutsche Gelehrte, Künstler und Landbauer ins Land und gründete 1348 als Mittelpunkt des geistigen Lebens die Universität Prag, die erste im deutschen Reiche. 5. Sein wüster Sohn Wenzel mißhandelte das Reich. Sein älterer Sohn Wenzel folgte ihm auf dem deutschen Throne. Wenzel war nicht ohne Begabung und guten Willen, wurde aber bald träge und versank mehr und mehr in Roheit, Trunksucht und Grausamkeit. Der Scharfrichter, sein lieber Gevatter, soll immer in seiner Nähe und ein Rudel bösartiger Hunde sein Geleit gewesen sein. Die Bestien sollen in der Nacht sogar die Kaiserin Johanna zerrissen haben. Den General- vikar P o m u k ließ er ertränken. Daraus hat sich die Legende vom heiligen Nepomuk gebildet. Dieser soll Beichtvater der Königin ge- wesen und in die Moldau gestürzt worden sein, weil er das Beichtgeheimnis nicht verraten wollte. Er wurde später als Wasser- und Brückenheiliger verehrt. Den Kaiser setzten endlich die Kurfürsten wegen seiner Mißregierung ab und wählten Ruprecht von der Pfalz. 6. Sein vielgeschäftiger zweiter Sohn Sigismund regierte ohne Segen für seine Länder. Nach R u p r e ch t re- gierte Sigismund, Wenzels Bruder. Er war ein Mann von hoher Bildung und angenehmen Manieren. Sein Lebtag aber 128. Sigismunds Siegel. Po lack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. L f. Mädchensch. 12 1400 1410

3. Unser Vaterland - S. 184

1900 - Berlin : Bruer
Kreuzfahrer dem heißersehnten Ziele ihrer Pilgerfahrt zu und gelangten zuerst nach Betlehem, wo ihnen die Christen Palästinas, Psalmen singend, entgegen kamen. Allen voran eilte Tankred, und als die Kunde zum Heere kam, daß er die Mauer Jerusalems erreicht hatte, kam neues Leben in die zum Tod ermatteten Reihen. Als sie aber gar von den Bergeshöhen die leuchtenden Kuppeln der heiligen Stadt erblickten, kannte ihr Jubel und ihr Dank keine Grenzen. „Jerusalem! Jerusalem!" mit heiligem Schauer rief man es, und die Kreuzfahrer umarmten sich jubelnd. Eingedenk des Schriftworts: „Ziehe deine Schuhe ans; denn der Ort, da du aufstehest, ist ein heiliges Land," legten die Pilger ihre Schuhe ab, küßten den heiligen Boden und eilten auf den steinigen, heißen Pfaden bis nach Jerusalem, wo sie am 6. Juni 1099 anlangten. Aber die Stadt wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt; 40,000 Mann standen gegen 20,000 ermattete Kreuzfahrer, dabei 1500 Ritter. Diefeu gab die Begeisterung Mut, daß sie einen Sturm auf die feste Stadt wagten. Aber ihr Angriff wurde zurück- geschlagen, und sie sahen bald ein, daß ihnen zu solcher Belagerung die Werkzeuge fehlten. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren wurden Baumstämme aus der Umgegend herbeigeschafft, während viele der Kreuzfahrer angesichts der heiligen Stadt vor Hunger und Elend umkamen. Die Sonnenglut trocknete die Wasserbehälter aus; und fanden die Christen eine Quelle, dann kämpften sie um einen' Trunk Wassers, so daß sich oft ihr Blut mit dem ersehnten Tranke mischte. Nach vierwöchentlicher, fast übermenschlicher Anstrengung hatten die Belagerer den Bau von zwei Türmen fertig, die Jerusalems Mauern um sieben Ellen überragten. Die Wände der Türme waren mit Tierhäuten umkleidet, die vor Wurfgeschossen schützen sollten, und eine aufgezogene Fallbrücke kounte auf die Mauer der Stadt hinabgelassen werden. Am 14. Juli 1099 sollte der Sturm auf Jerusalem beginnen. In feierlicher Prozession zogen die Christen um die Stadt, voran die Bischöfe mit aller Geistlichkeit in weißen Kleidern, das Kreuz in den Händen; ihnen folgten die Fürsten, Ritter und übrigen Pilger, alle in Waffenrüstung. Unter heiligen Gesängen bewegte sich der Zug zum Oelberg, wo die Christen niederknieten und von den Anführern zu Mut und Ausdauer ermahnt wurdeu. Die Türken auf hoher Mauer wußten nicht, was all das zu bedeuten hatte und sandten den Christen höhnend Pfeile zu. Ant andern

4. Unser Vaterland - S. 234

1900 - Berlin : Bruer
— 234 — und durch sie, ja selbst durch ihre Fehler geworden war. Schwerer trug wohl nie ein Haus an dem Zoll, den das Glück von den Seinen fordert, und die Betrachtung eines Geschichtsschreibers über die tragische Größe der Hohenstaufen ist berechtigt, daß „die Hohenstaufen an der Last ihrer Verfehlungen furchtbar getragen," und daß „Gott mit ihnen wohl mehr als mit andern schon hier abgerechnet." 9. Deutschlands innere Entwickelung unter den Hohenltanfen. Wenn der weiteste Rahmen der mittleren Geschichte, das Mittelalter genannt, sich ausdehnen läßt von dem Untergange eines Riesenganzen, des weströmischen Reiches (476 bis 1517), bis zur Reformation, so haftet doch unsere Vorstellung des Mittelalters zumeist an der Zeit der Kreuzzüge, an der Regierungszeit der Hohenstaufen, da sich hier der Höhepunkt mittelalterlicher Gestaltung des deutschen Staats- und Volkslebens findet. Dieses hatte gerade hier Zeit und Raum, sich in den verschiedensten Volksschichten selbstständiger zu entwickeln, als es je unter anderen Kaisern möglich war. Hatte Deutschland unter den Karolingern, unter den sächsischen Kaisern wie unter den Saliern nach Außen hin an Macht und Ansehen gewonnen, so verloren die Hohenstaufen, meist fern vom Reiche, hier an Kraft und Ansehn im Kampfe mit der Kirche. Im Ringen um den immer wieder fraglichen Besitz eines italischen Erbteils, das für Deutschland nutzlos war, fand das edle Hohenstaufengeschlecht seinen beklagenswerten Untergang, weil es dadurch unaufhörlich mit dem Papsttum rivalisirte, das endlich Sieger blieb. Die Kreuzzüge, in ihrem weitern Verlauf ein eigenstes Werk der Päpste und der Kirche, mögen, flüchtig angeschaut, als die Folge einer religiösen Schwärmerei betrachtet werden — immerhin in ihrer beherrschenden Glut und Begeisterung etwas Großes — und doch welche tiefgehenden Beweggründe, welche weiten unberechneten Folgen ruhten darin! Zunächst waren sie eine Kraftprobe der römischen Kirche auf die Volker des Abendlands wie ihrer Herrscher. Hatte Papst Urban Ii. den begeisternden Glaubenseifer des Pilgers Peter von Amiens klug benutzt und den ersten Kreuzzug predigen lassen unter dem Versprechen völligen Ablasses für die zunächst meist nur französischen Kreuzfahrer, so war der Erfolg mehr als unerwartet. Die Kirche feierte einen Sieg über die Tausende,

5. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 81

1883 - Hannover : Helwing
Rudolf von Habsburg. 81 Dadurch entstand ein Getümmel, in welchem Hartmut lebendig gefangen genommen wurde. Nun drang Wate stürmend in die Burg ein und wütete darin wie ein Würgengel. Ortrun und viele ihrer Mägde flüchteten sich in Gudruns Schutz;'als aber auch Gerlinde ihr hülfeflehend zu Füßen fiel, sprang Wate mit funkelnden Augen und zähneknirschend herbei, schleppte sie mit den Worten: „Nun soll meine Jungfrau euch nimmermehr die Kleider waschen!" hinaus und schlug ihr das Haupt ab. Dann ward die Burg geplündert und verbrannt, das Land durch zurückgelasiene Heerhaufen unterworfen. Gudrun eilte mit ihren Jungfrauen und dem gefangenen normannischen Geschwisterpaare, Ortrun und Hartmut, auf schnellen Schiffen nach der Heimat, wo Hilde sehnsüchtig der lang entbehrten Tochter harrte. Dort führte der vielgeprüften Heldin engelhafte Güte eine Versöhnung herbei, welche mit dem Hochzeitsreigen von vier glück- lichen Paaren endigte: Herwig und Gudrun, Ortwin und Ortrun, Hart- mut und Hildburg, Siegfried von Morland und Herwigs ungenannte Schwester. So endete Leid und Trauer in Freuden, und statt der waffenstarrenden Kriegsflotten fuhren jetzt bekränzte Hochzeitsschiffe über die ruhige See. Xii. Nudolf von Habsburg; 1273—1291. a. Das Interregnum; Rudolfs Wahl. Nach dem Tode des letzten deutschen Königs aus dem hohenftaufischen Hause, Konrads Iv., im Jahre 1254, trug kein deutscher Fürst Verlangen nach der Krone.' Der Erzbischof von Köln verkaufte seine Stimme an den Bruder des Königs von England, der Erzbischof von Trier die seinige an einen Spanier. Keiner von beiden gelangte zu Macht und Ansehen; der letztere kam nie nach Deutschland, der erstere nur einige Male, um durch Geschenke die Anhänglichkeit seiner Wähler sich zu erhalten. Als ihm bei seiner Fahrt rheinaufwärts das Geld ausging, verließen ihn alle, und „er zog auf einem anderen Wege wieder in sein Land", wie eine alte Chronik spöttisch berichtet. Die Fürsten suchten in dieser Zeit ihr Gebiet zu vergrößern, ihre Gerechtsame zu vermehren und wurden fast zu selbständigen Herrschern. Trotz des oft gebotenen Landfriedens herrschte Fehde überall. Die meisten Ritterburgen wurden Raubnester; niemand war da, die Schwachen gegen die Starken zu schützen. Das war „die kaiserlose, die schreckliche Zeit", die Zeit des Faustrechts. Weil in dieser Zeit von 1254 bis 1273 1254 Deutschland kein Oberhaupt hatte, so nennt man dieselbe Interregnum, d. i. Zwischenreich. Endlich entstand doch in aller Herzen der sehnliche Wunsch, es möge Deutschland wieder ein Oberhaupt gegeben werden, das Gesetz und Ordnung im Reiche wieder herstelle. Auch der Papst 1 1 1254 lebte allerdings noch der Gegenkönig Friedrichs Ii. und Konrads Iv., Wilhelm von Holland; derselbe ward aber schon 1256 von srießschen Bauern auf dem Eise erschlagen, ohne daß sie ihn kannten. Hoffmeyer und Hering, Hülfsbuch Ii. 6

6. Bd. 3 - S. 239

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 239 vernichteten: ss hielt Carl im Jahr 1336 zu Nürnberg einen Reichstag, auf welchem er in Gegenwart und mit Anziehung der Kurfürsten und vieler hundert Fürsten, Grafen und Herrn ein Gesetz gab, nach welchem mm nicht mehr der Pabst, auch kein König, oder ein aude- rer Regent sich in die Wahl mischen, sondern dies Recht einzig und allein den Kurfürsten Vorbehalten ftyn sollte. Auch wurde in diesem Gesetz der Ott der Wahl, des- gleichen die Art und Welse festgesetzt, wie gewählt werden sollte. Und dieses berühmte, für ganz Deutsch» land mit unendlich großem Vortheil verbundene Ge- setz hat von den beyden goldenen Kapseln, in welchen das Siegel liegt, den Namen der goldenen Bulle. Um diese Zeit entstanden viele deutsche fürstliche Hauser, vornemlich die Handgmfen von Hessen, die Herzöge von Meklenburg, Cleve, Holstein und Würtenderg , in Italien aber die Herzöge von Mayland und Savoyen: die meisten dieser uni) der übrigen deut- schen Fürsten wurden mächtig , die Kaiser dagegen immer ohnmächtiger. Ein solcher schwacher Regent war Carls 4. Sohn Wenzel,König von Böhmen. Er liebte den Trunk und die Schwelgercy, war argwöhnisch, tückisch und grau- sam und hatte keine Kenntnisse. Dieser groben Fehler wegen setzten ihn die Kurfürsten als Kaiser ab, aber sein Königreich Böhmen behielt er, worin er noch 19 Jahre regierte. Au seinen Aerten war Böhmen ein blü- hendes Land, vornemlich aber übertraf die Hauptstadt Prag als Universität alle damaligen Universitäten. Da- her befanden sich außer den Eingebohrncn beständig viele deutsche Jünglinge, besonders aus fürstlichen, gräflichen und adlichen Geschlechtern daselbst, zumal, da die Stu- direnden aus der deutschen Nation auf dieser Universität viele Vorrechte genossen. Diese Rechte der Deutschen tränkte jetzt der rshe König Wenzel. Da zogen, wie man

7. Bd. 3 - S. 250

1793 - Hannover : Helwing
Die Weltgeschichte. 2so den die Mörder ihr Vorbild und ihren Herren nannten, au6 Angst freylich auch als ihren Herren bekannten, aber — wer kann cs den Bedauernswürdigen verdenken! —- mit ihrem Herzen, das ihn ja aus dem giftigen Mun- de solcher Rel'gionsprediger gewiß nicht kennen lernen konnte, verleugntem. Als der Pabst hörte, daß Ferdi- nand einen — wie cr's nannte — so ächtchrisilichen Eifer ze ge, gab er ihm den Titel des Rechtgläubigen oder Calbplischen Königs, welchen Titel die Könige von Spanien noch jetzt fuhren. Nächst diesem Titel und nächst den vielen Reichthümern, welche thm die Henker au-Z den Häusern der geflüchteten, oder hingepichteten Mauren und Juden zuschleppten, verschaffe sich Ferdinand such ungeheure Schatze durch die Entdeckung von America, von welcher merkwürdigen Begebenheitjhr bald mehr hören sollet» Gsschicbte des ftanrösjschen Staats. So wie um diese Zeit die deutschen Fürsten und Herren sich einander befehdeten, so übten jetzt auch die Franzosen das leidige Faustrecht, Die Könige konnten dies Unwesen nicht hindern, weil sie an den mächtigen Herzogen der Normandie, die, wie Ihr wisset, zu Ende des vorigen Zeitraums Könige von England gewor- den waren, große Widersacher hatten. Mit der Zckt eroberten diese Normanner sogar noch mehrere Provinzen von Frankreich. Zum Glück, wen« man so sagen kann — gaben die Kreuzzüge den adelrchen Raufbolden eine andere Beschäftigung: denn beydeö Franzosen und Normanner vergaßen ihre Fehden und innerlichen Kriege und grenzen zu Hunderttausendcn ins gelobte Land, um rs den Ungläubigem Zu entreißen. Viele Großen des Reichs, nebst einer unzähligen Menge Edelleute, Bür- ger, Bauren, Mönche und Missethäter nahmen das Kreuz

8. Bd. 3 - S. 252

1793 - Hannover : Helwing
Die Weltgeschichte, 251 gen genommen. Hier bewies er mitten in feinem Unglück soviel Tapferkeit und Edelmuth, daß er selbst seinen Feinden ehrwürdig vorkam. Nach 10 Jahren unter« nahm er einen neuen Kreuzzug gegen kaum aber batte er gelandet, als eine Seuche ihn und den größten Lheil feiner Armee wegrafte. Dieftr unglückliche Aus- gang bcyder Kreuzzüge benabm den Franzosen alle Nei- gung, kinternchmungen solcher Art fortzusetzen. So schädlich indessen diese Angriffe für das französische Volk waren, so haben sie doch im Morgen lande den Namen der Franzosen verewigt, denn man nennt in der Turkeys Arabien, Persien, Aegypten rc. seit den Zeiten der Kreuz.' zu ge alle europäische Christen Franken ; auch gaben die Kreuzfarthen bey alle bent Jammer, den sie anrichteten, den Franzosen doch noch einige beträchtliche Vortheile: sie lernten durch dieselben viele Länder, Wñaren und Künste kennen, ihre Handlung und Schistarth er- weiterte sich und ihre Sitten wurden durch den Umgang mit den Gnechcn, in deren Ländern sie oft lange ver- weilten, gemildert und mehr ausgeh ildet. Daher erhielt jetzt die französische Sprache mehr Feinheit und Reich- thum, diewissnschaften und Künste fanden größeren Ein- gang und Paris ward jetzt die >rste Universität. Aber in der Religion waren die Franzosen noch eben so weit zurück, als die übrigen christlichen Völker; denn der Pabst und seine Diener suchten auch hier ihre Macht auszuüben. In diesen Umstanden kam Ludwig des Heiligen Enkel, Philipp der Schöne, auf den Thron ; der zeigte Herz genug, sich der Tyranney der Geistlichkeit zu wwdersetzen, und eine Gelegenheit fand sich bald. Es waren nemlich Key den beständigen Kriegen die herrschaftlichen Kassen er- schöpft und Philipp schrieb eine Steuer aus, wozu, wie billig, auch die Geistlichen beytragen mußten. Der Pabst Bdnlchcius 8 hörte dies, und befahl der fran- zösischen

9. Bd. 3 - S. 311

1793 - Hannover : Helwing
Die 'Geschichte nach Christi Geburt, z r i heit zu untergraben und das Reich in einen monarchischen Staat zu verwandeln. Dies würde ihm gelungen 's yn, wenn Monz nicht noch Zu rechter Zeit das bisher für ihn gebrauchte Schwerdt nun gegen ihn gezuckt hatte. Sein Sohn Philipp bekam Spanien, Neapel, May- land, die Niederlande, und die am?rikanischen Be- sitzungen, sein Bruder aber, der König Ferdinand von Ungarn und Böhmen, erhielt das Herzogthum -Oesterreich und folgte ihm als Kaiser nach. So entstand also nun eine doppelte österreichische Suite: die deutsche und die spanische. Ferdinand regierte nicht lange, bewies aber in seiner kurzen Regierung beständig eine gütige Gesin- nung gegen die Protestanten. Eben so tolerant war sein Sohn, Maximilian Der 2te. Er verschafte den Evan- gelischen im Erzherzogthum Oesterreich große Religionsfrey- heiten, die sie bisher nicht gehabt hatten, und gestand dagegen den Katholischen andere Vortheile zu, so, daß keine Parthey Ursache hatte, sich' über Druck oder Beein- trächtigung zu beschweren. Durch dieses gütige Betra- gen erwarb sich Maximilian die Liebe aller Fürsten und die Bewunderung der ganzen Nation. Zum Unglück für Deutschland starb er sehr früh und sein Sohn, Rudolph 2, folgte ihm nach. Dieser Herr gehörte unter diejenigen Menschen, die Lieblingsbeschäftigungen mit grvßsrm Eifer treiben, als die Beschäftigungen des Berufs und der Psticht: denn sein Steckenpferd war die Astronomie und Chymie. So oft man ihn daher zum Schutz der Lander oder zur Handhabung der Gerechtigkeit aufforderte, fand man ihn entweder auf feiner Sternwarte, oder beym Schmelzofen. Daher entstanden jetzt viele Irrungen, vornemlich in Religions-Sachen, die Rudolph mit ei- nem einzigen Worte hätte heben können, wenn er mehr auf dem Thron als in den Sternen zu Hause gewesen wäre. Unter andern ereignet sich in der damaligen U 4 Reichs»

10. Bd. 3 - S. 440

1793 - Hannover : Helwing
440 Die Weltgeschichten stavb im Jahr 1786 mit'derjenigen Ruhe, wie er als Weiser gelebt Hütte. Er war, um Euch noch einige Worte von ihm zu sagen: der geschickteste Regent, der gerechteste Richtet', der tapferste Feldherr, der unver- Lrostendstesolöüt und der arbeitsamste, thatigste Mensch; dabcy war er ein vortreflicher Musikus, ein angenehmer Dichter und ein ungemein fleißiger, scharfsinniger und einnehmender Gchrrftstellek. Seine Fehler, - denn die hatte er auch bewiesen, daß er ein Mensch war, und hätte er deren keine gehabt, so würde er kerne Bewunde- rung verdienen. Ihm folgte seines Bruders Sohn, Friedrich Wilh'lm 2, der bereits sowohl durch viele Beweise seines sanften, gütigen Herzens, als auch durch eine siegreiche Unternehmung gegen die sogenannten hollän- dischen Patrioten gezeigt hat, daß er des Thrones eines -solchen Vorgängers vollkommen wert!) sey. Srit einem Jahre fliegen ihm auch sowohl von seinen Unterthancn, als von jedem theilneymenden Weltbürger die aufrichtig- sten Wünsche zu, daß seine Waffen dem irre geführ- ten Frankreich eine glückliche Freiheit, uns allen aber feste Ruhe und einen dauerhaften Frieden erringen mögen. Geschichte des türkischen Reichs. Noch immer drangen die Türken, die durch die Er- oberung von Constantinopel und durch den Gewinn von Syrien und Palästina kekker geworden waren, siegend vor- wärts, bis endlich die Christen die Kunst lernten, diese wilden Krieger zu überwinden. Gleich mit dem Anfang dieses Zeitraums hatten sie einen Sultan, der mit seinem Schwerdte alles in Schrecken setzte, (Avlkmün 2, den manche auch Sollmün 1 nennen. Er nahm den Johan« niterrittern die Insel Rhvdus weg, schlug und tödtete den König von Ungarn, Eudwlg 2, in einer blutigen Schlacht, belagerte Wien und verheerte die italianischen See-
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