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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 289

1888 - Habelschwerdt : Franke
289 pold I. btc Herzogtümer ein, und der Große Kurfürst mußte sich mit dem Kreise Schwiebns begnügen, den jebod) sein Sohn wieder zurückgab. Friedrid) behauptete nun, daß mit der Herausgabe des „Äquivalents" die Ansprüche wieder Geltung hätten. c) Das Herzogtum Jägerndorf war von Brandenburg bnrch Kauf erworben worden, und Kurfürst -Jvadjim Friedrich hatte es seinem Sohne Johann Georg übergeben, der aber ini dreißigjährigen Kriege geächtet wurde. Nad) dem Tode des Sohnes Johann Georgs waren die Ansprüche Brandenburgs unzweifelhaft; dennoch hatte Österreich Jägerndorf eingezogen. Friedrichs gemäßigte Vermittelungsanträge würden in Wien zurückgewiesen; daher entschied er sid) für den Krieg. B. Erster schlesischer Krieg. a) Mollwitz. Binnen Monatsfrist besetzte Friedrich Schlesien und fand in Breslau freundliche Aufnahme. Von Mähren aus rückte ein österreid)isches Heer vor, das bei Mollwitz (April 1741) geschlagen wurde. Der Feldherr Schwerin entschied den Sieg, an den Friedrid) sd)on nicht mehr geglaubt hatte. Die Folge dieses Sieges war der Beginn des österreichischen Erbfolgekrieges. Die Gegner Österreichs erhoben sich zum gemeinsamen Kampfe und schlossen zu Nymphenburg bei München ein Bündnis, in welchem dem Kurfürsten Karl Albert von Bayern die Kaiserkrone zugesagt wurde. Friedrich trat diesem Bündnisse bei. Ein bayrisch-französisches Heer besetzte Oberösterreich und Böhmen. Maria Theresia aber begeisterte die Ungarn zur Erhebung, und diese stellten gegen Erweiterung ihrer Landesvorrechte ein Heer, welches Österreich bald von den Feinden befreite und Bayern besetzte, während der Kursürst sich in Frankfurt zur Kaiserwahl befand. (Kaiser Karl Vii.) b) Chotusitz und der Friede. Obwohl Maria Theresia in dieser Notlage zu Friedrich, ihrem gesürd)tetsten Feinde, eine dem Frieden zugeneigte Haltung eingenommen hatte, war der König bod) bei dem Glücke der Kaiserin um seine Erbfolge be-sorgt. Darum fiel er in Mähren ein, mußte sich aber nach Böhme» zurückziehen und siegte hier bei Chotusitz. Dieser Sieg führte den Frieden zu Breslau herbei, demzufolge Friedrich Schlesien und die Grafschaft Glatz erhielt, 1742. 19

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 297

1904 - Habelschwerdt : Franke
297 unter Matthias und dem schwachen Wladislaw traurige Zeiten. Wladislaw, den man spottweise König Bene" nannte, weil er zu allem, was ihm vor-getragen wurde, gut" sagte, erteilte 1498 den Schlesiern das groe Landes-Privilegium", das den Grund zu einer stndischen Verfassung (vgl. S. 130) legte. Die Herzge von Liegnitz gewannen nebst einigen anderen Fürsten von Wladislaw das Recht, in Ermangelung mnnlicher Nachkommen ihre Lnder testamentarisch auf andere zu bertragen. Deshalb hielt sich Herzog Friedrich von Liegnitz, Brieg und Wohlau fr berechtigt, mit Joachim Ii. von Brandenburg, 1537, eine Erbverbrderung zu schlieen (S. 220). Auf Wladislaw folgte sein lojhriger Sohn Ludwig. Er verlor in der unglcklichen Schlacht bei Mohacz, 1526, sein Leben (S. 128). Seine Lnder kamen an seinen Schwager Ferdinand I. von fterreich. Unter der Herrschaft Ludwigs wandten sich viele schlesische Herzge und Städte der Reformation zu. Schon 1523 wurde vom Breslauer Magistrat der erste lutherische Prediger an die Magdalenenkirche berufen. 4. Schlesien unter sterreichischer Herrschaft, 15261740. Die Zeit der Reformation und des Dreiigjhrigen Krieges brachte fr Schlesien schlimme Wirren. Als nach der Niederwerfung des bhmischen Aufstandes Kaiser Ferdinand Ii. seine Herrschaft in den Erblanden wieder befestigt hatte (S. 181), wurden viele evangelische Kirchen den Katholiken zurckgegeben. Im Dreiigjhrigen Kriege schlssen sich einige schlesische Herzogtmer dem mit den Schweden verbndeten Kurfrsten von Sachsen an, weshalb ihre Lnder von Wallenstein furchtbar bedrckt wurden. In den letzten Jahren des Dreiigjhrigen Krieges wurde Schlesien oft von schwedischen und kaiserlichen Truppen durchzogen und mute alle Drangsale des schrecklichen Krieges durchkosten. Städte und Drfer wurden verwstet; die Einwohnerzahl ging um etwa 200000 zurck. Unter der Regierung Kaiser Leopolds I. (S. 238) lebten die Dichter der zweiten schleichen Dichterschule. 1675 starb der letzte schlesische Piast (S. 249). Die Jesuiten stifteten 1702 in Breslau die Universitt. Durch den Schwedenknig Karl Xii. wurden in dem Altranstdter Vertrage (S. 268) fr die schleichen Protestanten grere Freiheiten ausgewirkt. 5. Schlesien unter preuischer Herrschaft seit 1740. Im Dezember 1740 besetzte Friedrich Il Schlesien, und durch den Frieden zu Breslau (S. 274) erhielt er das Land nebst der Grafschaft Glatz. Jni zweiten Schleichen und im Siebenjhrigen Kriege hatte Schlesien furchtbar zu leiden, doch blhte es unter Friedrichs Frsorge rasch wieder auf. Im Jahre 1806 wurde Schlesien von Rheinbundtruppen besetzt; nur Kosel, Neie und Silberberg konnten die Feinde nicht erobern. Als 1810 Napoleon die Abtretung Schlesiens wnschte und das Ministerium Friedrich

3. Geschichtliche Gedenkstätten - S. 20

1885 - Berlin : Hofmann
20 A. Europa. Görz. Aquileja westlich der Isonzomündung. 452 Zerstörung durch Attila. Slavouien. Peterwardein an der Donau. 1716 Sieg Prinz Eugens über die Türken. — Östlich Karlowitz. 1699 Friede zwischen der Türkei und Öster- reich. — und Salankemen. 1691 Sieg der Kaiserlichen unter Ludwig von Baden über die Türken. Ungarn. Pressburg an der Donau. Krönungsstadt der ungarischen Könige. 1805 Friede zwischen Österreich und Frankreich. Mohacz an der Donau unweit der Draumündung. 1526 Niederlage der Ungarn durch die Türken unter Soliman Ii. (König Ludwig El f). — 1687 Sieg der Kaiserlichen unter Karl von Lothringen über die Türken. Zenta an der Theiss (südlich von Szegedin). 1697 Sieg Prinz Eugens über die Türken. Galizien. Krakau an der Weichsel. Alte Haupt- und Krönungsstadt des polnischen Reiches. Deutschland. 1. Prenssen. a) Ostpreussen. Regierungsbezirk Gumbinnen. Tilsit am Memel. 1807 9. Juli Friede Preussens und Russlands mit Napoleon. — Westlich von Insterburg Gross-Jägerndorf. 1757 30. August Sieg der Russen unter Apraxin über die Preussen unter Lehwaldt. Regierungsbezirk K ö n i g s b e r g. Königsberg am Pregel. Seit 1466 Sitz der Hochmeister des deutschen Ordens. ■— 1701 18. Januar Krönung Kur- fürst Friedrichs Hi. von Brandenburg zum König in Preussen. — 1813 Landtag der Provinz zur Organisierung der Bewaffnung gegen die Franzosen. — Östlich W e h 1 a u am Pregel. 1657 Friede des grossen Kurfürsten mit Polen.

4. Unser Vaterland - S. 184

1900 - Berlin : Bruer
Kreuzfahrer dem heißersehnten Ziele ihrer Pilgerfahrt zu und gelangten zuerst nach Betlehem, wo ihnen die Christen Palästinas, Psalmen singend, entgegen kamen. Allen voran eilte Tankred, und als die Kunde zum Heere kam, daß er die Mauer Jerusalems erreicht hatte, kam neues Leben in die zum Tod ermatteten Reihen. Als sie aber gar von den Bergeshöhen die leuchtenden Kuppeln der heiligen Stadt erblickten, kannte ihr Jubel und ihr Dank keine Grenzen. „Jerusalem! Jerusalem!" mit heiligem Schauer rief man es, und die Kreuzfahrer umarmten sich jubelnd. Eingedenk des Schriftworts: „Ziehe deine Schuhe ans; denn der Ort, da du aufstehest, ist ein heiliges Land," legten die Pilger ihre Schuhe ab, küßten den heiligen Boden und eilten auf den steinigen, heißen Pfaden bis nach Jerusalem, wo sie am 6. Juni 1099 anlangten. Aber die Stadt wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt; 40,000 Mann standen gegen 20,000 ermattete Kreuzfahrer, dabei 1500 Ritter. Diefeu gab die Begeisterung Mut, daß sie einen Sturm auf die feste Stadt wagten. Aber ihr Angriff wurde zurück- geschlagen, und sie sahen bald ein, daß ihnen zu solcher Belagerung die Werkzeuge fehlten. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren wurden Baumstämme aus der Umgegend herbeigeschafft, während viele der Kreuzfahrer angesichts der heiligen Stadt vor Hunger und Elend umkamen. Die Sonnenglut trocknete die Wasserbehälter aus; und fanden die Christen eine Quelle, dann kämpften sie um einen' Trunk Wassers, so daß sich oft ihr Blut mit dem ersehnten Tranke mischte. Nach vierwöchentlicher, fast übermenschlicher Anstrengung hatten die Belagerer den Bau von zwei Türmen fertig, die Jerusalems Mauern um sieben Ellen überragten. Die Wände der Türme waren mit Tierhäuten umkleidet, die vor Wurfgeschossen schützen sollten, und eine aufgezogene Fallbrücke kounte auf die Mauer der Stadt hinabgelassen werden. Am 14. Juli 1099 sollte der Sturm auf Jerusalem beginnen. In feierlicher Prozession zogen die Christen um die Stadt, voran die Bischöfe mit aller Geistlichkeit in weißen Kleidern, das Kreuz in den Händen; ihnen folgten die Fürsten, Ritter und übrigen Pilger, alle in Waffenrüstung. Unter heiligen Gesängen bewegte sich der Zug zum Oelberg, wo die Christen niederknieten und von den Anführern zu Mut und Ausdauer ermahnt wurdeu. Die Türken auf hoher Mauer wußten nicht, was all das zu bedeuten hatte und sandten den Christen höhnend Pfeile zu. Ant andern

5. Bd. 3 - S. 242

1793 - Hannover : Helwing
»42 Dte Weltgeschichte. Itdk, der den Abend mals - Kelch trug, aus einem Fenster dieses Gebäudes mit einem Stein geworfen. Dies erbit- terte einige Glieder des Auges so sehr, daß sie dreyzehn Rathsherren aus eben dem Fenster herabstürzten, die der unten harrende Pöbel mit Spießen aufsieng. Als der König von Böhmen, Wenzel, diese Nachricht hörte, rührte ihn vor Zorn und Schrecken der Schlag, woran tx starb. Durch seinen Tod ward S?Zlsmund Erbe von Böhmen, Mähren, Schlesien und Lausitz» Da er aber Hußens Tod nicht verhindert hatte, so er- klärte ihn Aiökü für einen Feind der böhmischen Nation, und der Nachfolge für unwürdig. Nun führte der i Kai- ser ein Heer von 100,020 Man vor Prag; allein Ziska mrt seinen Getreuen vertheidigte die Stadt mit solchem Muthe, daß Sigismund nach einem erlittenen sehr star- ken Verluste wieder abziehen mußte. Er kam bald dar- auf mit einem gleich starken Heer wieder, wurde aber durch die furchtbare Gegenwehr des erbitterten Feindes genöthigt, die Belagerung unter gleicher Beschimpfung aufzuheben; und eben so gieng es ihm, als er mit einem doppelten Heere wieder kam. Endlich nach Ziska's Tode, der bis- her der Schild der Hußitcn und der allgemeine Schre- cken der Kaiserlichen gewesen war, trennten sich die Hußittn in zwey Partheyen, hie gegen sich selbst mit ei- ner solchen Grausamkeit wütheten, daß die Erzählungen davon unglaublich sind. Eben dieser Zwiespalt verschafre d^l Kaiser das Königreich Böhmen wieder. Er genoß es aber nur ein Jahr, denn er starb im Jahr 1436 — Nun kam die deutsche Kaiserkrone wiederum zoo Jahre lang an das Habschmgisch - Ocsterreichlsche Haus, denn Albrecht 2., Herzog von Oesterreich, erhielt sie. Deutschland, das durch die Herrschsucht der Päbste, durch die noch fortdaurenden Hußitenkriege, durch innere Befehdungen und durch die Drohungen der Türken unbe- schrcib-

6. Bd. 3 - S. 315

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 315 Ruhe, aber er starb, und der Protestantenfeind Ferdi- nant), König von Böhmen, wurde zum Kaiser erwählt. Sogleich setzten ihn die Böhmen als ihren König ab, und wählten statt seiner den'kurfürsten von der Pfalz, Frird- rich e. Dieser weigerte sich anfänglich einer so unzu- verläßigen Krone, ließ sich aber von seiner Gemalin, Elisabeth, Tochter des Königs von England, Carls l, zur Annahme bereden, weil sie als gebohrne königliche Prinzessin auch gern den Titel Königin führrn wollte. Ferdinand brachte in der größten Eile eine Armee Zus sammen und cs kam am 29ten Oct. 1622 auf dem soge- nannten weißen Berge bey Prag zwischen, ihm und der pfälzisch»böhnnschen Armee zu einer blutigen Schlacht, worin die letztere völlig geschlagen und zerstreut wurde. Der unglückliche Friedrich mußte die Flucht nehmen Er irrete allenthalben herum und gicng endlich nach Holland. Ein wilder kaiserlicher General, Namens Blüi, siel in seine Erbländer ein, wüthete allenthalben wie ein erbostes Thier, raubte die damals weltberühmte Bibliothek Zu Heidelberg, die er dem Pabst schenkte und stahl die vor- nehmsten übrigen Kostbarkeiten. Was Blsii in derpfalz that, das that Ferdinand in Böhmen. Er verjagte die protestantischen Geistlichen und ließ viele vom Adel bin- richten. Dies harte Verfahren des Kaisers nöthigte die meisten protestantischen Fürsten, Hülfe beym König von Dännemark, Christian 4/ zu suchen , welche sie auch er- hielten; allein die beyden kaiserlichen Generale Bi'sii, und Wallenstein erfochten Siege auf Siege. Selbst in den hannoverischen Ländern verbrannten sie eine Stadt nach der andern, und im Herbst des Jahres 1625 kam es in der Nähe von Hannover, bey iaeelzsi, Zwischen Bstit und den Dänen zu einem Gefecht, worin die letztere geschlagen wurden. Ein tapferer dänischer General, Hans Michel von Odentrcuu, vsrlohr unter anderen Helden

7. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

8. Theil 2 - S. 131

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweiter und dritter Kreuzzug. 131 Verlustes des heiligen Grabes seines hohen Alters und unternahm mit vielen deutschen Herzögen, Grafen und Rittern einen Kreuzzug (1189). In Klein-Asien gab es wieder grenzenloses Elend: säst täglich Gefechte, dabei Hunger, Durst und Seuchen. Endlich hoffte man das Schlimmste überwunden zu haben; denn man war nun bis fast an die hinterste Grenze Klein-Asiens gekommen. Eines Tages (1190) war des Kaisers Sohn mit dem Vordertreffen über einen reißenden Bergstrom (Saleph) vorangezogen, während der Kaiser selbst mit dem Hintertreffen noch zurück war, so daß der Strom zwischen ihnen flnthete. Friedrich wollte den Sohn bald einholen. Statt daher über eine Brücke einen Umweg zu nehmen, setzte er, obgleich mau' ihn warnte, durch den reißenden Strom. Aber das Wasser riß ihn fort. Zwar eilten ihm viele zu Hülfe; man bemächtigte sich auch seines Körpers; aber als man ihn ans Land brachte, war er bereits entseelt. Andere erzählen, er sei. am Rande des Flusses hinreitend, abgeglitten und hineingestürzt. Kurz, er verlor hier sein Leben. Dies war ganz in der Nähe des Flusses, in welchem Alexander der Große beinahe seinen Tod gefunden hatte, als er sich beim Baden erkältete. Noch andere sagen, der Kaiser habe an den Ufern des Flusses sein Mittagsmahl gehalten. Das klare kühle Wasser habe ihn zum Bade eingeladen. Er sei hinabgestiegen und habe hier seinen Tod gefunden. Die erste Erzählung ist die wahrscheinlichste. Das Heer klagte vier Tage lang um ihn; dann zerstreuten sich die meisten voll Verdruß; viele gingen nach Hause, andere zogen weiter, aber Jerusalem hat keiner gesehen. Die Leiche des Kaisers wurde in Tyrus beigesetzt. In demselben Jahre (1190) hatten auch zwei andere Könige einen Zug zur Eroberung des heiligen Grabes unternommen, Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich. Nach den gewaltigen Anstalten, die sie machten, und nach den trefflichen Fürsten und Rittern, die im köstlichsten Waffenschmucke mitzogen, hätte man glauben sollen, sie würden gewiß recht viel ausrichten. Aber weit gefehlt! Die beiden Könige redeten miteinander ab, eine Seefahrt zu versuchen. Dabei ersparten sie den ganzen langen Weg durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich. Sie mietheten von den italienischen Seestädten, deren Handel damals sehr blühte, Venedig, Genua und Pisa, Schiffe zum Heb erfahren, und schifften sich in Marseille und Genna ein. Aber — Engländer und Franzosen haben sich

9. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 468

1894 - Gera : Hofmann
468 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. staus. Kaiser. Belagerung derselben. Als aber zum Entsätze Cellas ein starkes normannisches Heer unter dem Grafen Roger von Andria und Tancred heranrückte, ging der Mainzer Erzbischof demselben entgegen und gewann bei Carseoli am 10. März einen glänzenden Sieg, der ihm 200 Gefangene und reiche Beute an Waffen und Pferden einbrachte. Etwas später als sein kriegerischer Erzkanzler hatte Friedrich I. selbst den neuen Feldzug eröffnet, bei dem es zunächst nur darauf ankam, die Vereinigung mit der unter Philipp von Köln, Wichmann von Magdeburg, Konrad von Worms, Graf Philipp von Flandern und anderen Fürsten aus Deutschland heranziehenden Hilfstruppen zu bewerkstelligen. Das Glück war dem Kaiser noch einmal günstig. Es gelang dem Anmarsch des aus Deutschland erwarteten Zuzugs, der nicht viel stärker als 2000 Mann gewesen zu sein scheint, vor den zur Zeit sorglosen Lombarden geheimzuhalten. Friedrich selbst brach von Pavia auf und kam, Mailand in einem Bogen westwärts umgehend, mit etwa 1000 Mann glücklich an den Fuß der Alpen und an den Lago Maggiore, in dessen Nähe er nicht bloß mit den deutschen Hülsstruppen zusammentraf, sondern auch die gesamte waffenfähige Mannschaft von Eomo an sich zog. Den Lombarden, welche sorglos keines Angriffes gewärtig waren, blieben diese Bewegungen verborgen, erst als der Kaiser nördlich vom Lago Maggiore bei Bellinzona stand, wurde sein Marsch und die Ankunft der deutschen Hilfstruppen bekannt. In Mailand hielt man das nicht für möglich und wollte der überraschenden Kunde keinen Glauben schenken. Als man sich aber von der Wahrheit derselben überzeugte, beschloß man, obgleich nichts zu einem Kampfe vorbereitet war und das Bundesheer nicht schlagfertig stand, schnell zu handeln. Die bewaffneten Scharen Mailands wurden aufgeboten; was an Truppen aus den Bundesstädten bereit war, wurde zu schleunigem Anschlüsse angewiesen: fünfzig Mann von Lodi, 300 von Novara und Bercelli, 200 von Piacenza sowie die Reiterei von Brescia und der ganzen Mars, während die Fußtruppen von Brescia und Verona in der Stadt zurückblieben. Außerdem waren noch von allen Seiten Verstärkungen im Marsche begriffen, um sich mit der vorauseilenden Hauptmacht zu vereinigen. Inzwischen hatte der Kaiser von Bellinzona aus seinen Weg wieder südwärts genommen und in der Nähe von Cairate auf beiden Seiten des Olone sein Lager aufgeschlagen. Nach der Vereinigung mit den ans Deutschland soeben eingetroffenen Verstärkungen mochte sein Heer zwischen 3000 und 4000 Mann betragen. Der Plan zu den bevorstehenden Operationen ging nun dahin, daß Friedrich selbst mit diesem Heere von Norden her in das mailändische Gebiet einfallen wollte — wie er nach der Heimlichkeit seiner bisherigen Bewegung wohl hoffen mochte, ganz unerwartet und den Mailändern völlig überraschend, — während von Süden her die Pavesen eindringen und sich so mit ihm zu einem gemeinschaftlichen Angriff auf Mailand vereinigen sollten. Dies zu verhindern, rückten die Mailänder, um ihren Carrocio geschart, von ihrer Stadt aus gegen Nordwesten dem Kaiser entgegen. Über die Stärke ihres Heeres fehlen uns völlig zuverlässige Angaben: daß die kaiserlich gesinnten Berichterstatter dasselbe möglichst groß darstellen, ist natürlich; auf die Angaben von der ungeheuren Stärke der Lombarden, die

10. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 485

1894 - Gera : Hofmann
Ii. Friedrich I., Barbarossa. 6. Der dritte große Kreuzzug; Barbarossas Ende. 485 bis an die Thore verfolgend. Der Sultan und die Häupter der Stadt flohen mit ihren kostbaren Gütern in die Burg und erwarteten ihre Rettung von der Gnade des Siegers. Die Kreuzfahrer aber drangen in die offene Stadt ein, bereicherten sich an den Schätzen, die sie in den Palästen und Wohnhänsern aufgehäuft fanden, und labten sich an den reichen Vorräten von Wein, edlen Früchten und köstlichen Speisen. Bald war die überstandene Not vergessen, und das Heer konnte gestärkt den Zug von neuem antreten. Kilidfch Arslan beteuerte dem Kaiser, daß er an den vorgefallenen Feindseligkeiten keine Schuld trage, und stellte Geiseln für die fernere Sicherheit des Durchzuges und der Verpflegung. Nach einigen Tagereisen gelangten die Kreuzfahrer an das hohe, schneebedeckte Taurusgebirge, dessen schwierige Pässe und steile Höhen sie unter der Führung armenischer Christen, welche die Heranziehenden freudig begrüßten, mit Mühe, aber ohne großen Schaden überstiegen. Auch in Cilieien, in das sie nun hinabstiegen, fanden sie gute Aufnahme und reichlichen Markt; die treffliche Ordnung und Mannszucht, die Friedrich fortwährend aufrecht erhielt, erzeugte in den Bewohnern Vertrauen und Bewunderung. In den schönen Junitagen lagerte sich das Heer bei Seleucia an den grünen Ufern des Kalykadnus. Es war ein heißer Tag; sich zu erfrischen, legte der Kaiser nach fröhlichem Mahle die Rüstung ab und warf sich, von Jugend an ein guter Schwimmer, in den Fluß. Er schwamm kräftig rudernd; plötzlich versank er in einem Strudel, vom Schlage getroffen. Zwei feiner Ritter und der Bischof von Basel schwammen ihn zu Hülfe; der Strudel wurde ihr Grab; der Kaiser aber wurde von einem andern Ritter, der zu Pferde in den Fluß sich stürzte, tot herausgezogen, als er vom Strome fortgetrieben, mit dem Haupt an einen vorstehenden Baum zu hängen kam. Ohne Grenzen war der Kummer und die Bestürzung aller Kreuzfahrer. Ein anderer Moses hatte der fast siebenzigjährige Greis das Heer durch die Steppen Europas und Asiens geführt; da fand er feinen Tod in den Wellen. Alles Volk fühlte sich wie verwaist, es fühlte, fein Stern war untergegangen, und es sah sich wie eine Herde ohne Hirten in der Wüste. Sie wählten den Schwabenherzog zu ihrem Führer und huldigten ihm. Aber mit Kaiser Friedrich war das Glück von dem Heere gewichen; schwere Krankheiten rafften viele dahin, andere kehrten in die Heimat zurück, und nur mit einem kleinen Reste gelangte der junge Friedrich nach Akkon, wo er sich mit den übrigen Kreuzrittern, die über das Meer gekommen waren, verband. Als die Kunde von dem Tode des Kaisers nach Europa kam, fand sie bei vielen keinen Glauben. Noch Jahre lang blieb die Hoffnung im Volke auf feine Wiederkehr aus dem Morgenlande, und es bildete sich die Sage aus vom Kaiser Rotbart, wie er, vom Morgenlande zurückgekehrt, in der goldenen Aue im Kyffhäuser Berge schlief. Sein Silberhaar, hieß es, sei ihm durch die steinerne Tafel gewachsen, und so lange träume er und werde er schlafen, bis die Stunde schlage, wo er wieder erwachen und seines Volkes Herrlichkeit erneuern werde. Und sie zog sich hin, diese Sage voll tiefer Bedeutung, Jahrhunderte herauf durch die Geschichte des deutschen Volkes wie die Weissagungen und Erwartungen von dem Erretter aus dem Hause des alten Königs David durch die Leidensgeschichte des Volkes Israel.
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