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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 340

1888 - Habelschwerdt : Franke
340 Nach der Rückkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Don Pedro, dein Sohne Johanns Vi., selbständig, 1821. 4. Der griechische Befreiungskampf, 1821—1829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfassungskämpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Türkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetäria, arbeitete schon längst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Süden zugleich vorbereitet. a) Im Norden rückte Alexander Upsilanti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar an die Donauländer vor und ries die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Türken auf. Aber er fand wenig Anklang; von den Türken besiegt, flüchtete er nach Österreich, wo er auf Munkatfch gefangen gehalten wurde. b) Im Süden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstürmten Tripolitza. Der Nationalkongreß zu Piada verkündigte die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes und wählte einen Präsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Türken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. Überall bildeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. c) Die Griechen in Not. Die Lage der Griechen wurde aber eine verzweifelte, als Mehemed Ali von Ägypten, der mächtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte. Die Festung Missolungi mußte sich ergeben, und schon schickte sich das ägyptische Heer an, Messenien, das Bollwerk der griechischen Macht, zu erobern. d) Die Rettung. Da traten England, Rußland und Frankreich für die Griechen ein und zwangen durch den Sieg von Navarin den Sultan, die Feindseligkeiten einzustellen. Griechenland wurde unabhängig und erhielt in Otto, dem Sohne des kunstsinnigen Königs Ludwig von Bayern, einen König. Ende der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. 7. I)ie Zeit des Ariedens, 1815—1840. a) Die heilige Allianz, 1815. Um für die Folge ähnliche Zustände zu verhüten, wie sie die Zeiten der Revolution herbeigeführt, beschlossen die Monarchen, noch als sie in Paris anwesend waren, in der sogenannten heiligen Allianz, fortan durch Gerechtigkeit und Liebe den Frieden der Völker aufrecht zu erhalten.

2. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 82

1880 - Berlin : Hofmann
mich anzugreifen?" antwortete die edle Luise: Sire, dem Ruhme Friedrichs des Groen war es erlaubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, wenn wir uns anders getuscht haben." 5. Preuens Wiedergeburt. An die Spitze der Verwaltung trat der edle Freiherrvonstein. Er beschaffte die Kriegskosten und befreite dadurch das Land von den fremden Blutsaugern. Den Stdten gab er durch die Stdteordnung die Selbstverwaltung; die Erbunter-thmgkeit der Bauern hob er auf. In Berlin wurde eine Universitt gegrndet, und Fichte hielt seine zndenden Reden an die deutsche Na-tion. Jahn machte die Jugend durch das Turuen wehrhaft. S ch a r n-Horst und Gneisen au schufen durch die allgemeine Wehrpflicht" ein Volk in Waffen. Zwar wurde Stein von dem Korsen gechtet und floh nach Russland, aber in der Stille trieb es gewaltig weiter einem groen Ostermorgen entgegen. Die edle Knigin Luise erlebte den Auf-erstehungstag nicht. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb sie zur unsglichen Trauer des Knigs und des ganzen Landes. Noch einigemal wurde erfolglos an den Ketten gerttelt: fter-reich siegte 1809 durch den Erzherzog Karl bei Aspern, unterlag aber bei W agram und verlor wieder groe Lnderstrecken. Kaiser Franz musste sogar dem Sieger seine Tochter zur Frau geben, nachdem sich dieser von seiner ersten Gattin hatte scheiden lassen. In Tyrol rief der treue Sandwirth Andreas Hofer das Volk gegen Bayern und Franzosen auf, unterlag aber nach manchem Siege der bermacht und wurde in Mantua erschossen. In Norddeutschland versuchte der Major Schill vergeblich das fremde Zoch abzuschtteln. In Stralsund fiel er mit den Seinen durch die Dnen. 6. Das Morgenroth der Freiheit ging in Russland auf. Auch dies Land wollte Napoleon unterwerfen. Mit der groen Armee" von a/2 Million, davon 1/8 Deutsche, brach er in drei Heersulen 1812 in Russland ein und nahm nach zwei blutigen Siegen das stolze Moskau. Todtenstille empfing die Sieger in der menschenleeren Stadt. Bald aber brachen berall die Flammen aus und vertrieben die Franzosen; Napoleon rettete sich nur mit Lebensgefahr aus dem Feuermeere. Auf seine Friedensvorschlge erwiderte Kaiser Alexander, ,,nun solle der Krieg erst angehen." Zgernd entschloss sich Napoleon zum Rckzge durch ein ausgesogenes Gebiet. Frhzeitig kam ein strenger Winter, und bald waren alle Bande der Ordnung in dem Heere aufgelst. In allen Gestalten ging der Tod und die Noth durch die Kriegerreihen. Hunger, Frost, Wlfe und Kofacken tdteten tausende, und aber tausende fielen in Gefangenschaft. Bei dem bergange der die Beresina brachen die Brcken, und tausende ertranken oder wurden gefangen. Napoleon verlie in dieser Noth treulos die Seinen, eilte nach Paris und stellte das Unglck dort so klein wie mglich dar. Von der stolzen Armee kamen etwa 20,000 zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 341

1904 - Habelschwerdt : Franke
341 Vereinigung der italienischen Armee mit dem siegreichen Heere des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstrkungen herangezogen hatte, ging er wieder ans das nrdliche Donauufer und rchte die Niederlage von Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram. Infolgedessen wnschte Kaiser Franz mit Napoleon Frieden zu schlieen. c. Friede. Im Frieden zu S ch n b r n n n wurde sterreich vom Meere abgeschnitten; es mute das Kstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Koutiueutalsperre weiter auszudehnen, die Jllyrischeu Provinzen bildete. Ferner mute es auf West- und Ostgalizien verzichten. Im ganzen verlor sterreich 2000 Quadratmeilen mit etwa 4 Millionen Einwohnern. D. Vereinzelte Befreiungsversuche während des sterreichischen Krieges. sterreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gemacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so zeigte sich die allgemeine Unzufriedenheit des deutschen Volkes doch in verschiedenen Aufstnden. a. Der Tiroler Aufstand, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayerisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frommen, konservativen Sinne des urwchsigen Bergvolkes nicht vereinbar waren. Daher erhoben sich die Tiroler unter ihren tchtigen Fhrer, Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem khneu Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern ans Tirol. Wenn auch der Ausstand milang (Hofer wurde 1810 in Mautua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Mglichkeit des Widerstandes. (Mosen: Andreas Hofer.) b. Im Knigreich Westfalen versuchte der hessische Oberst Drnberg einen Ausstand zu erregen und den König Jerome gefangen zu nehmen. Das Unternehmen gelang aber nicht. Drnberg entkam nach England. c. Der preuische Major von Schill machte den Versuch, das Knigreich Westfalen aufzulsen. Er fhrte fein Husarenregiment eigenmchtig aus Berlin der die Grenze nach Halle und forderte das deutsche Volk zur Abschttelung der Franzofenherrschaft auf. Friedrich Wilhelm Iii. mibilligte aber Schills Unternehmen. Der khne Fhrer mute sich vor westflischen und hollndischen Truppen nach Stralsund zurckziehen, bei dessen Verteidigung er fiel. Seine gefangenen Kameradeu wurden von Napoleon wie Hochverrter und Straenruber behandelt. Er lie in Wesel elf Schillsche Offiziere, in Braunschweig vierzehn Unteroffiziere erschieen und schickte 600 Gemeine als Galeerenstrflinge nach Toulon. Von den letzteren kehrten im Jahre 1814 nur noch 120 zurck, die anderen waren in der harten Gefangenschaft gestorben. (Arndt: Lied vom Schill.)

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 226

1883 - Berlin : Hofmann
226 fcmgette, 174 Kanonen, 11 Fahnen und vieles Kriegsmaterial einge-bt. d. Derfriede. Im Siegesfluge folgten nun die Preußen den Flchtigen auf dem Fue. Schon winkte in der Ferne der hohe Stephansturm von Wien. Ein Corps berstieg die kleinen Karpathen, siegte bei Blumenau und bedrohte Preburg. Da wurden in Nikols-brg die Friedensbedingungen vereinbart, die der Friede von Prag besttigte: sterreich schied aus Deutschland, verzichtete auf Schleswig-Holstein und zahlte 90 Mill. Mark Kriegskosten; auerdem gab es Preußen freie Hand, die deutschen Verhltnisse nrdlich des Mains nach Gutdnken zu ordnen. Italien, das brigens zu Lande eine Niederlage bei C n st o z z a und zur See bei L i s s a erlitten, bekam Venetien, das Kaiser Franz Ii. Joseph an Napoleon abgetreten hatte, um dessen hilfreiche Einmischung anzurufen. Preußen grndete nun den Nord-deutschen Bund, dem alle Staaten nrdlich vom Maine beitreten muten. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frank-furt a. M. wurden Preußen einverleibt. Whrend des Siegeslaufes der preuischen Armee im Osten hatte die Mctinarntee unter General Vogel von Falken st ein durch ihre Schnelligkeit und Tapferkeit groe Erfolge im Westen errungen. Bei Dermbach, Kissingen, Afchaffenburg schlug sie die uneinigen und schlecht gefhrten sddeutschen Truppen. Die sddeutschen Fürsten erhielten darauf einen billigen Frieden und schloffen spter mit Preußen ein Schutz- und Trutz-bndnis. Der kurze glorreiche Krieg hatte durch die Kraft und Weisheit der Leitung, die uuvergleidjliche Tapferkeit und Schlagfertigkeit der Truppen, die Opferwilligkeit und den hingebenden Patriotismus des ganzen Volkes Preuens Rtchm durch alle Welt getragen mtd ihm einen Ehrenplatz an der Spitze der Völker angewiesen. 4. Der franzsische Krieg 187071. a. Veranlassung und Ausbruch. Der franzsische Kriegsruhm war vor dem preui-fchen erbleicht, und das lie den Franzofen keine Ruhe. Nad)e fr Sadowa!" war die Frh- und Spatpredigt der Zeitungen. Die Gelegenheit zu dieser Rache brach man vom Zaune. Die Spanier hatten ihre sittenlose Knigin Jsabella verjagt und nach mand)erlei Wirrnissen den Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, einen sehr entfernten Verwandten unseres Knigshauses, auf den Thron berufen. Da brach ein Sturm des Unwillens in Frankreich los: Auch in Spanien ein Hohenzoller? Nimmermehr!" Und vom Könige sor-derte man, da er dem Prinzen Leopold die Annahme der Krone ver-bieten sollte. Der König wies diese Zumutung ab, da er dazu kein Recht habe, Leopold aber trat von selber zurck. Nicht zufrieden damit, forderte der franzftfdje Gesandte Benedetti vom Könige in Bad Ems ein Entschuldigungsschreiben an seinen Kaiser und das Versprechen, niemals einen Hohenzoller bett spanischen Thron besteigen zu lassen.

5. Unser Vaterland - S. 117

1900 - Berlin : Bruer
— 117 — gut befestigte Stadt nehmen zu können (978), und das Unwetter des hereinbrechenden Winters brachte Elend und Krankheit für das deutsche Heer, das ohne Schwertstreich immer kleiner wurde. Da begnügte sich Otto mit einem wunderlichen Bangemachen der Pariser; er erschreckte sie durch ein weithin schallendes Tedeum vieler Priester und zog darauf mit seinem Heere zurück. Als Lothar einsah, daß er trotzdem der Macht des deutschen Kaisers nicht gewachsen war (980), verzichtete er aus den Besitz Lothringens; doch Karl behielt Niederlothringen als Lehen. Das verdroß die Franzosen sehr, und Karl kam ihnen als Lehensträger des deutschen Kaisers so verächtlich vor, daß sie nach Lothars Tod, statt seines Bruders Karl, einen König aus anderem Geschlecht, Hugo dopet, erwählten, und damit die Herrschaft der Capetinger in Frankreich begründeten. Weit schlimmer sah es in Italien aus, wo das Haupt einer Adelsfamilie, Herzog Crescentius, den päpstlichen Stuhl bedrängte, der unwürdig genug besetzt war. Er hatte Benedikt Vi. in der eignen Burg gefangen nehmen und erdrosseln lassen, und einen andern Papst, Bonisacius Yii., eingesetzt, dem die kaiserliche Partei einen Gegenpapst in Benedikt Vii. gab. Dazu bekämpften die Adelsgeschlechter die Städte, und diese lagen mit ihren Bischöfen in Streit. Von verschiedenen Seiten zu Hülfe gerufen, zog Otto mit seiner Gemahlin Theophano, seinem vertrauten Freund und Neffen, Otto von Schwaben, und der Blüte deutscher Ritterschaft über die Alpen. Es gelang ihm, die streitenden Parteien zur Ruhe zu bringen, den Adel zu demütigen und die Ehre des päpstlichen Stuhles herzustellen. Crescentius wurde begnadigt und beschloß sein Leben in einem Kloster (981). Doch Unteritalien war beständig den Angriffen der auf Sicilieu hausenden Saragonen ausgesetzt, und weil Otto die griechischen Besitzungen Italiens als Erbteil seiner Gemahlin ansah, dachte er seinen Römerzug mit der Eroberung Apuliens und Calabriens zu beschließen, unbekümmert, wie viel Helden deutscher Nation für dieses Gelüst, denn ein wirklicher Besitz konnte es für Deutschland niemals sein, ihr Leben lassen mußten. Ansangs siegreich, scheiterte das kaiserliche Unternehmen an der Treulosigkeit der Italiener. Als es nach dem glänzenden Siege der Deutschen über die Sarazenen bei Cotrone in Calabrien zur Schlacht bei Basantello (982) kam, drängten die Sarazenen unerwartet aus allen Schluchten hervor und überfielen die Deutschen, welche

6. Unser Vaterland - S. 184

1900 - Berlin : Bruer
Kreuzfahrer dem heißersehnten Ziele ihrer Pilgerfahrt zu und gelangten zuerst nach Betlehem, wo ihnen die Christen Palästinas, Psalmen singend, entgegen kamen. Allen voran eilte Tankred, und als die Kunde zum Heere kam, daß er die Mauer Jerusalems erreicht hatte, kam neues Leben in die zum Tod ermatteten Reihen. Als sie aber gar von den Bergeshöhen die leuchtenden Kuppeln der heiligen Stadt erblickten, kannte ihr Jubel und ihr Dank keine Grenzen. „Jerusalem! Jerusalem!" mit heiligem Schauer rief man es, und die Kreuzfahrer umarmten sich jubelnd. Eingedenk des Schriftworts: „Ziehe deine Schuhe ans; denn der Ort, da du aufstehest, ist ein heiliges Land," legten die Pilger ihre Schuhe ab, küßten den heiligen Boden und eilten auf den steinigen, heißen Pfaden bis nach Jerusalem, wo sie am 6. Juni 1099 anlangten. Aber die Stadt wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt; 40,000 Mann standen gegen 20,000 ermattete Kreuzfahrer, dabei 1500 Ritter. Diefeu gab die Begeisterung Mut, daß sie einen Sturm auf die feste Stadt wagten. Aber ihr Angriff wurde zurück- geschlagen, und sie sahen bald ein, daß ihnen zu solcher Belagerung die Werkzeuge fehlten. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren wurden Baumstämme aus der Umgegend herbeigeschafft, während viele der Kreuzfahrer angesichts der heiligen Stadt vor Hunger und Elend umkamen. Die Sonnenglut trocknete die Wasserbehälter aus; und fanden die Christen eine Quelle, dann kämpften sie um einen' Trunk Wassers, so daß sich oft ihr Blut mit dem ersehnten Tranke mischte. Nach vierwöchentlicher, fast übermenschlicher Anstrengung hatten die Belagerer den Bau von zwei Türmen fertig, die Jerusalems Mauern um sieben Ellen überragten. Die Wände der Türme waren mit Tierhäuten umkleidet, die vor Wurfgeschossen schützen sollten, und eine aufgezogene Fallbrücke kounte auf die Mauer der Stadt hinabgelassen werden. Am 14. Juli 1099 sollte der Sturm auf Jerusalem beginnen. In feierlicher Prozession zogen die Christen um die Stadt, voran die Bischöfe mit aller Geistlichkeit in weißen Kleidern, das Kreuz in den Händen; ihnen folgten die Fürsten, Ritter und übrigen Pilger, alle in Waffenrüstung. Unter heiligen Gesängen bewegte sich der Zug zum Oelberg, wo die Christen niederknieten und von den Anführern zu Mut und Ausdauer ermahnt wurdeu. Die Türken auf hoher Mauer wußten nicht, was all das zu bedeuten hatte und sandten den Christen höhnend Pfeile zu. Ant andern

7. Unser Vaterland - S. 222

1900 - Berlin : Bruer
— 222 — Waffenstillstand mit den Sarazenen ab (1228), in welchem ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth ausgeliefert wurden. Dann setzte er sich in der Kirche des Hl. Grabes die Krone eines Königs von Jerusalem aufs Haupt, konnte aber seine Herrschaft in Palästina wenig befestigen, da ein päpstliches Söldnerheer seine italischen Besitzungen überfallen hatte (1230). Die „Schlüsselsoldaten" des Papstes wurden in wenigen Wochen vertrieben, er selbst zum Frieden von S. Germano und zur Aufhebung des Bannes gezwungen. Ein sechsjähriger Friede ließ den Kaiser sein geliebtes italisches Reich Sizilien durch mustergiltige Gesetzgebung, wie durch Pflege von Kunst und Wissenschaft beglücken, während Deutschland, in welchem Recht und Ordnung darnieder lag, vergeblich nach seinem Kaiser ausschaute. Denn der junge Kaisersohn Heinrich war, seit der ihm beigegebene edle Erzbischof Engelbert von Köln ermordet wurde, in Deutschland ein übermütiger Reichsverweser geworden, der sich gegen seinen kaiserlichen Vater auflehnte. Für seine Untreue wurde er durch ein Fürstengericht nach Apulien verbannt und starb dort nach sechsjähriger Gefangenschaft, nachdem er wiederholt die väterliche Verzeihung erlangt und immer wieder den Eid des Gehorsams gebrochen hatte. Zu derselben Zeit hatten die Ketzergerichte eine schwere Heimsuchung über Deutschland gebracht. Die Scheiterhaufen loderten jahrelang als schaurige Brandfackeln finstrer Priesterherrschaft, unterstützt durch die Habsucht der Fürsten, denen als Lehnsherren die Güter der gemordeten Ketzer zufielen, und das alles unter ausdrücklicher Erlaubniß des Kaisers. Selbst ein ganzer edler Volksstamm, die friesischen Stedinger westlich an der Elbe, ging durch diese Verfolgungen zu Grunde, getreu ihrem Losungswort „Steuer dued es Slaw". Die Grafen von Oldenburg und der Erzbischof von Bremen, denen sich der tapfere Bauernstamm nicht unterwerfen wollte, hatten die Stedinger als Ketzer angeklagt; den Herren kamen 40,000 Kreuzfahrer zu Hülfe, und der edle Ger-manen'stamm unterlag bis zur Vernichtung in der Schlacht bei Oldenesche (27. Mai 1234). Nachdem Kaiser Friedrich sich kurz darauf in dritter Ehe mit der Schwester König Heinrichs Iii. von England vermählt hatte und mit seiner Gemahlin in höchster Prachtentfaltung durch die Rheinlande über Köln nach Mainz zog, suchte er dort auf einem glänzenden Reichstage die Ordnung in Deutschland durch Bestätigung der Landeshoheit der Fürsten, durch Regelung der städtischen Verhältnisse und durch einen

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 270

1892 - Gera : Hofmann
und ihm einen Ehrenplatz an der Spitze der Völker errungen. Italien, das brigens zu Lande und zur See von den sterreichern besiegt worden war, bekam Venetien. 1867 Preußen grndete nun (1867) den Norddeutschen Bund, dem alle Staaten nrdlich vom Main beitreten muten. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. wurden Preußen einverleibt. 1870 4. Der demtige Sieger im franzsischen Kriege 1870/71,*) a) Veranlassung und Ausbruch. Der franzsische Kriegsruhm war vor dem preuischen erblichen, und das lie den Franzosen keine Ruhe. Rache fr Sadowa!" lautete es darum allerorten frh und spt. Napoleon Iii., der sich nicht sicher auf seinem Throne fhlte und von der Kaiserin Eugenie gedrngt wurde, glaubte durch einen sieg-reichen Krieg seine Herrschaft zu befestigen. So ward denn der Krieg gegen Preußen beschlossen, die Gelegenheit dazu aber vom Zaune ge-brochen. Die Spanier hatten nmlich ihre sittenlose Knigin Jsabella verjagt und dem Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, einem entfernten Verwandten unseres Knigshauses, den Thron ange-boten. Da brach ein Sturm des Unwillens in Frankreich los: Auch in Spanien ein Hohenzoller? Nimmermehr!" Und vom Könige von Preußen forderte man, da er dem Prinzen Leopold die Annahme der Krone verbieten sollte. Der König wies die Zumutung ab, da er dazu kein Recht habe; Leopold aber trat von selber zurck. Nicht zufrieden damit, forderte der franzsische Gesandte Benedetti vom Könige in Bad Ems ein Entschuldigungsschreiben an seinen Kaiser und das Ver-sprechen, niemals einen Hohenzoller auf den spanischen Thron zu lassen. Unverschmt und zudringlich wiederholte er seine Besuche und Vor-schlge, bis der König ihn mit dem Bedeuten abweisen lie: Er habe ihm nichts mehr zu sagen!" (13. Juli). Das nahm die franzsische Regierung als Vorwand zum Kriege, und die franzsische Kammer be-schlo fast einstimmig den Krieg (15. Juli). Kopflos strzten sich Kaiser und Volk hinein: der Kaiser, um seinen wankenden Thron zu befestigen, das Volk, um sein Gelst nach Rache und Kriegsruhm zu befriedigen. Man trumte von Sieg und Ruhm und prahlte von dem Spaziergange nach Berlin". Hatte doch der franzsische Kriegsminister versichert, da die Rstungen bis auf den letzten Knopf vollendet seien! König Wilhelm kehrte von Ems nach Berlin wie in einem Triumph-zuge heim; Liebe und Vertrauen, Mut und Vaterlandsliebe loderten berall, in den neuen wie in den alten Provinzen, hell auf. Auch Sddeutschland reichte begeistert dem Norden die Hand zum gemeinsamen Kampfe, und so hatte der Erbfeind All-Deutfch-land geeint. Was deutsch war in den fernsten Winkeln der Erde, das jubelte und sandte Gre und Geld. berall klang Max Schnecken- *) A. Richter, Bilder fr Schule und Haus, Heft: Der Krieg von 1870/71" und Heft: Die Reichshauptstadt Berlin".

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 251

1892 - Gera : Hofmann
Hardenberg wirkte in seinem Geiste weiter. In der Stille und doch gewaltig trieb und drngte alles einem Dster morgen entgegen. Die edle Knigin Luise erlebte den groen Frhlingstag der Freiheit nicht mehr. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb 1810 sie in Hhen-Zieritz, einem Lustschlosse ihres Vaters, und versetzte da-durch den König und das ganze Land in die tiefste Trauer. Doch auch im Tode blieb sie der gute Geist des Vaterlandes. Ihr verklrtes Bild begeisterte ihr ganzes Volk in den Befreiungskriegen. 6. Erfolglose Vefreiungsversuche. Mit Ha und Zorn im Herzen trugen alle besseren Deutschen das fremde Joch, aber die meisten ballten nur die Faust in der Tasche. sterreich allein erklrte den 1809 Krieg. Schnell kam Napoleon mit seinen Franzosen und Rheinbndlern herangezogen. Zwar wurde er vom Erzherzog Karl bei Aspern^) besiegt, aber er wetzte die Scharte durch den blutigen Sieg bei Wag-ram2) aus und zwang sterreich im Wiener Frieden zur Abtretung 1809 groer Lnderstrecken. Ja, Kaiser Franz I. mute sogar feine Tochter Marie Luise dem Sieger zur Gattin geben, nachdem dieser sich von seiner Ge-mahlin Josephine hatte scheiden lassen. Im folgenden Jahre wurde Napoleon ein Sohn geboren, der König von Rom" oder sptere Herzog von Reichstdts) Die Tiroler waren an Bayern gekommen; doch in einem begeisterten Aufstande unter dem biedern Sandwirt Andreas Hofer warfen sie nach den Siegen am Jsel-berge Franzosen und Bayern aus dem Lande, erlagen aber endlich der franzsi- scheu bermacht (1809). Hofer wurde in V **** 1809 einer Sennhtte ergriffen und in Mantua *96, rt reas ^^cr' erschossen. In Norddeutschland rttelte Major von Schill*) mit feinen Freischaren vergeblich an den franzsischen Fesseln; er wurde in Stralsund eingeschlossen, von Dnen und Franzosen berwltigt und gettet; seine gefangenen elf Offiziere wurden in Wesel erschossen und die Soldaten auf franzsische Galeeren gebracht. 1809 *) und 2) Drfer unweit Wien. 3) Er wirb von den Franzosen Napoleon Ii. genannt, hat aber nie einen Thron innegehabt. Fragen: Welches sinb die Ursachen von Preuens Fall? Worin besteht Preuens innere Wiedergeburt? Weshalb schlugen die ersten Befreiungs-versuche fehl? Der Husar von Auerstdt" von Schack. An die Knigin Luise von Preußen" von H. v. Kleist. Bor Rauchs Bste der Knigin Luise" von Krner. Das Lied vom Schill" und Das Lied vom Drnberg" von Arndt. Andreas Hofer" von Schenkendorf und von Mosen. Geharnischte Sonette" von Rckert. *) Mnchener Bilderbogen Nr. 59.

10. Teil 3 - S. 174

1889 - Hannover : Helwing
174 Friedrich der Große. Linie des Hauses Wittelsbach mit dem Kurfürsten Max Joseph aus; es mußte nun die Linie Pfal^-Sulzbach mit Karl Theodor, dem Landesherrn von Pfalz, Jülich und Berg, folgen, der aber keine eheliche Nachkommen hatte und deshalb auch keinen großen Wert darauf legte, die Kurlande zu erhalten. Joseph Ii., der auf einen Teil Bayerns unberechtigte Erbanfprüche erhob, wußte ihn nun zu einem Handel zu bewegen: gegen die Abtretung Bayerns wollte er dem verschwenderischen, ausschweifenden Herzog eine große Geldsumme zahlen und dessen uneheliche Kinder mit Titeln, Einkünften und Ländereien ausstatten. Karl Theodor ging darauf ein; Frankreichs Zustimmung wollte man durch die Abtretung von Luxemburg erkaufen, und Joseph ließ Bayern sofort besetzen. Friedrich der Große mußte jede Vergrößerung Östreichs als einen Schaden für Preußen ansehen. Er bewog deshalb den Erben Karl Theodors. Karl von Pfalz-Zweibrücken, gegen obigen Verkauf zu protestieren, und erklärte sich bereit, ihn in seinen Rechten zu schützen. Als Joseph aber seinen Raub nicht fahren lassen wollte, zog Friedrich, obwohl schon hoch betagt, noch einmal das Schwert und fiel in Böhmen ein; damit 1778 begann der sogenannte bayerische Erbfolgekrieg. Entscheidende Schlachten und große Heldenthaten sielen nicht vor;' doch zeigte sich ''J hier und da die leichte östreichische Reiterei der preußischen überlegen, und schon damals traten einzelne Mängel des viel bewunderten preußischen Heeres zu Tage. Aber weder Maria Theresia, die das Unrecht dieses bayerischen Handels einsah, noch auch Friedrich hatten in ihren alten Tagen Lust zur Erneuerung blutiger Kämpfe; hinter dem Rücken ihres Sohnes unterhandelte die Kaiserin mit Friedrich über den Frieden, der auch (1779) zu Teschen abgeschlossen wurde. Östreich behielt von Bayern nur ein kleines Stück, das sogenannte Jnnviertel. Dieser bayrische Erbfolgekrieg — von den Soldaten Kartoffelkrieg genannt, weil er sich nur auf einzelne Streifzüqe und Herbeischaffung von Lebensrnitteln beschränkte — kostete Preußen 29 Millionen Thaler und 20 000 Mann, die durch Seuchen umgekommen waren. Aber Friedrich hatte dadurch auch eine große Eroberung gemacht: er hatte sich als Schutzherrn der kleinen deutschen Fürsten der vergrößerungssüchtigen habsburgischen Macht gegenüber bewiesen. Der Frieden von Teschen war auch deshalb so schnell zustande gekommen, weil Katharina Ii. so entschieden für ihren Bundesgenossen, den König von Preußen, in die Schranken trat. Kaiser Joseph, hierdurch belehrt, bemühte sich seitdem, die Gunst der mächtigen russischen Kaiserin zu erlangen, und es gelang ihm in der That, ihre Bewilligung für seine Vergrößerungspläne in Deutschland zu gewinnen, wofür er sie in ihren Anschlägen auf das türkische Reich zu'unterstützen versprach. Friedrich stand wieder allein. Da bemühte er sich, einen Bund der deutschen Fürsten herzustellen, dessen Haupt Preußen sein sollte. Er hätte diese Absicht wohl kaum erreicht, wenn nicht den deutschen Kleinstaaten die Notwendigkeit eines solchen Bundes von neuem vor die Augen gestellt wäre. 'Joseph Ii. nahm sogleich nach dem Tode seiner Mutter seine Dergrößerungspläne wieder auf; er schmälerte die Stifter Passau,
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